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Weißer Hirsch
22.02.2021, 11:37
Manche scheinen mir zu übertreiben mit dem "Draußen ist sicher!"

Natürlich ist die gleiche Situation (Personenzahl, Abstände, Aktivität) draußen sicherer als drinnen.

Aber wenn ich mal von mit ausgehe:
Bei Winterwetter war ich kaum draußen, habe aber auch fast niemanden getroffen.
Bei dem aktuellen schönen Wetter treffe ich etliche Leute draußen u.a. zum Radfahren - jeweils einzeln.

Was ist wohl sicherer?

Wenn große Gruppen im Park stundenlang dicht zusammen auf Decken liegen, essen, trinken, quatschen, lachen usw. (alles ganz böse Sachen ;)), kann mir keiner erzählen, dass das sicher ist.

Eigentlich wollte ich in diesem Thread nichts schreiben, gut nun tue ich es schon zum 2. Mal....

Zum Thema: Es gibt durchaus Experten, die der Meinung sind das sich Aerosole im Freien gar nicht bilden können. Höre einfach mal Kekule statt oder zusätzlich zu Drosten. Die Masken im Freien wurden aus Asien übernommen, dort trägt man sie aber größtenteils wegen der schlechteren Luft im Freien. So Kekule vor ca. 4 Wochen zum Thema. Bisher habe ich die Informationen aus seinem Podcast immer als sehr ausgewogen empfunden und meist stellten sie sich im Nachhinein als richtig heraus.

Es gibt halt auch Leute ohne Haus und Garten nach 3 Monaten in den eigenen 4 Wänden kann ich es gut verstehen, dass das Bedürfnis da ist raus zu gehen und sich draußen zu treffen. Ich bin auch sicher, dass das Risiko einer Infektion um ein Vielfaches geringer ist als drinnen. Andernfalls wären die Fallzahlen im Sommer letzten Jahres nicht so gering gewesen.

Helios
22.02.2021, 11:39
ich hätte hier ne ganze Bilderserie mit dichtgedrängten Vollidioten reinstellen können, wenn ich gestern mein Handy mitgehabt hätte.
Die Leute schreien nach härteren Bestimmungen.

Wenn Leute bei schönem Wetter rausgehen, dann sind das also VI?? Was ist mit Deinem Weltbild?? Wie siehst Du dich??? Warum hast Du die Anderen gesehen??

mei o mei.....

In Nürnberg ist die Inzidenz wieder über 100 gestiegen, somit gilt wieder die nächtliche Ausgangssperre - die Schulen und Kindergärten schließen wieder.

Es waren nur 526 Neuinfektionen auf 7 Tage bei 520.000 Einwohnern. Jetzt könnt man sich fragen, ob das wirklich sein muß???

Söder machts auch schwerer, wenn er sagt, dass durch die Maßnahmen ca. 1000 Leben gerettet werden konnten (bei 11 Mio Einwohnern in Bayern), ich finde das etwas wenig oder andersrum, der Aufwand ist mir zu hoch, der "Ertrag" zu gering.

Gerade bezogen auf manche Borniertheit einiger Zeitgenossen, es muß nicht jeder Depp vor sich selbst geschützt werden, das sollte aufgegeben werden.

Flow
22.02.2021, 11:46
Wenn Leute bei schönem Wetter rausgehen, dann sind das also VI??
Das ist doch mittlerweile wissenschaftlich bewiesen (https://www.youtube.com/watch?v=onLvKDolKYk&feature=emb_logo) ... :)

El Stupido
22.02.2021, 11:51
Wenn Leute bei schönem Wetter rausgehen, dann sind das also VI?? Was ist mit Deinem Weltbild?? Wie siehst Du dich??? Warum hast Du die Anderen gesehen??(...)

Auch wenn die Frage nicht an mich ging:
Man kann bei dem schönen Wetter rausgehen und "Gruppenkuscheln", man kann aber auch rausgehen und belebte Orte meiden, Abstände wahren etc. (und halt die Abstufungen zwischen den beiden Möglichkeiten).
Wer rausgeht, ist nicht = Vollidiot*in

(...)

Söder machts auch schwerer, wenn er sagt, dass durch die Maßnahmen ca. 1000 Leben gerettet werden konnten (bei 11 Mio Einwohnern in Bayern), ich finde das etwas wenig oder andersrum, der Aufwand ist mir zu hoch, der "Ertrag" zu gering.

(...)

1.000 gerettete Menschenleben also nicht genug "Ertrag", aha.
Da wird mir gerade richtig, richtig schlecht wenn ich das lese.

LidlRacer
22.02.2021, 11:57
Risklayer hat heute ein Plus von 30% im Vergleich zu letztem Sonntag gezählt!

Mag sein, dass das partiell durch irgendwelche Sondereffekte beeinflusst ist, aber Stagnation ist das sicherlich nicht mehr.

Falls jemand Zweifel an Risklayers Zahlen hat, da RKI heute einen leichten Rückgang meldet - Risklayer schreibt dazu:
"Ja, wird im Laufe der Woche bei RKI reinkommen... entweder heute, morgen oder übermorgen."

Sehr unschön, dass man sich auf die RKI-Zahlen nicht verlassen kann, und dass weder vom RKI selbst noch in der Berichterstattung deutlich darauf hingewiesen wird.

Seyan
22.02.2021, 11:59
1.000 gerettete Menschenleben also nicht genug "Ertrag", aha.
Da wird mir gerade richtig, richtig schlecht wenn ich das lese.

Es gibt nunmal Situationen im Leben, in denen gibt es kein richtig oder falsch, auch wenn du das mit deinem Post versuchst zu behaupten. Es gibt maximal eine Gewichtung, welches falsch das "bessere" falsch ist.

Oder willst du damit sagen, dass der aktuelle Zustand, den wir der jungen Generation zumuten und aufzwingen, richtig ist?

El Stupido
22.02.2021, 12:11
Es gibt nunmal Situationen im Leben, in denen gibt es kein richtig oder falsch, auch wenn du das mit deinem Post versuchst zu behaupten. Es gibt maximal eine Gewichtung, welches falsch das "bessere" falsch ist.

Oder willst du damit sagen, dass der aktuelle Zustand, den wir der jungen Generation zumuten und aufzwingen, richtig ist?

Unbestritten ist der aktuelle Zustand unschön.
Aber was bitte ist die Alternative? Alles aufmachen, hohe Sterbeziffern hinnehmen und in Monaten und Jahren auf einmal gehäuft Probleme mit "Long Covid" zu haben?

Die täglichen Imfzahlen werden schon sehr bald merklich in die Höhe gehen wenn mehr und mehr Impftsoff wöchentlich / monatlich verfügbar wird.
Bis dahin müssen wir geduldig mit dem kleinstmöglichen Schaden irgendwie durchkommen.
Ist ja nicht so, dass ein Impfstoff eine Fiktion ist die wir vielleicht mit Glück 2026 haben könnten. Es gibt Licht am Ende des Tunnels.

MatthiasH
22.02.2021, 12:18
2019 kamen bei Verkehrsunfällen auf Bayerns Straßen 541 Menschen ums Leben, 12,5 Prozent weniger als 2018 (618).

Quelle: https://www.stmi.bayern.de/med/aktuell/archiv/2020/200220-verkehrsunfallstatistik-2019/index.php

Würden wir auf Mobilität verzichten, würden wir Menschenleben retten. Das hat natürlich Abstufungen (Logistik/Grundversorgung, Busse und Bahnen, Berufspendler, Freizeitausfahrten und Urlaube, etc.). Einige 100 Leben würden wir mit vermeidbarer Mobilität sicherlich retten. Einige dieser Leben sind zudem junge Menschen und Kinder.

Beides völlig wertfrei – sowohl Mobilität als auch der Wert des Lebens eines Kindes gegenüber dem eines älteren Menschen. Lediglich die Statistik genannt.

captain hook
22.02.2021, 12:23
Der Söder wird's schon wissen.

Tote pro 1 Mio in D ca. 800.

Tote pro Mio in Belgien ca. 1800, in USA, GB und einigen anderen um die 1500. Und selbst die haben nicht nix gemacht. Länder mit extrem strengen Regeln, nein, nicht Deutschland, liegen deutlich unter 100 Toten pro Mio.

Da würde mich sein Rechenweg schon mal interessieren.

Abgesehen davon: wie beschützt man Leute die nicht glauben dass man sie beschützen müsste und die erst recht nicht so beschützt werden wollen, wie man es tut.

Fazit: kann man vermutlich nicht so richtig.

Wäre einfach wenn das alle so sehen würden. Nu hält aber 50% (aus der Erinnerung) auch heute noch die Schutzmaßnahmen für richtig.

Wenn nun die, die es gerne locker angehen wollen allerdings die gefährden, die das nicht so lustig finden... was macht man dann?

Seyan
22.02.2021, 12:30
Unbestritten ist der aktuelle Zustand unschön.
Aber was bitte ist die Alternative? Alles aufmachen, hohe Sterbeziffern hinnehmen und in Monaten und Jahren auf einmal gehäuft Probleme mit "Long Covid" zu haben?

Ich bin kein Ethiker und daher wäre meine Meinung dazu sicher keine sinnvolle. Aber wenn ich sehe, wie meine beiden Großmütter vor sich hin vegetieren (bzw. eine nicht mehr, sie ist leider verstorben, nachdem sie von Corona ihrer letzten Lebenskraft beraubt wurde), frage ich mich, inwiefern die beiden ihr Leben am Ende als "lebenswürdig" betrachten bzw. betrachtet haben. Beurteilen kann ich es nicht, bin ja noch nicht in dem Alter.

Für mich persönlich (das heißt in meiner aktuellen Lebenssituation) fände ich es einfach nur entwürdigend, wenn ich irgendwann nicht mehr selber essen könnte, ohne Hilfe nicht mehr aufs Klo gehen könnte usw. (sofern es ein permanenter Zustand ist, hätte ich z.B. einen Unfall und wäre temporär auf Hilfe angewiesen, wäre das was anderes).

Mal davon abgesehen, dass ich sehe, wie es meine Mutter körperlich und mental zugrunde richtet, dass sie ihr gesamtes Leben für ihre Mutter aufopfern muss. Bei den eigenen Kindern ist das was anderes, da ist man meist jung und weiß zudem (hoffentlich), worauf man sich einlässt...

Aber wie gesagt, ich bin kein Ethiker und vermutlich einfach nur völlig asozial.

Helios
22.02.2021, 12:40
............
1.000 gerettete Menschenleben also nicht genug "Ertrag", aha.
Da wird mir gerade richtig, richtig schlecht wenn ich das lese.

letzte Woche hab ich im TV vernommen, dass 99% der Pflegeheime besucht worden sind, dabei wurden 78% der Bewohner geimpft, 52% des Pflegepersonals.

Impftermine werden nicht wahr genommen - von den Geimpften kippt keiner aus den Latschen noch sonst irgentwelche Auffälligkeiten.

Aufmachen sofort und ohne weitere Diskussion!

weil der Ertrag noch viel geringer sein wird, als er war - das Ding mit den vulnerablen Gruppen ist Geschichte.

TRIPI
22.02.2021, 12:57
Was genau wundert dich an den Zahlen?

Es ist doch allgemein bekannt, dass das Auftreten von Covid-19 und (auch die Inzidenzzahlen inklusive asymotomatischer Infektionen) nicht in jedem Landkreis und auch nicht in jedem Bundesland gleichverteilt ist.

Hinzu kommen auch noch voneinander abweichende Impfquoten. In manchen Bundesländern waren Ende Januar schon alle Heimbewohner mindestens einmal geimpft, in anderen noch nicht, was selbstverständlich auch die Häufigkeit schwerer Verläufe beeinflusst, da rund die Hälfte der intensivpatienten aus Heimen stammt.

Das RKi veröffentlicht immer in seinem Dienstagsbericht, die bundesweiten DIVI-Zahlen und Anzahl hospitalisierter Covid-19-Patienten (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Feb_2021/2021-02-16-de.pdf?__blob=publicationFile), die erwartungsgemäß seit Anfang Januar, als mit 5700 Covid-19-Patienten der Höhepunkt erreicht worden war, massiv zurückgeht. Trotzdem waren letzten Dienstag bundesweit immer noch 3300 Covid-19-Patienten bundesweit auf der Intensivstation. Auch diese Zahlen werden jetzt noch mindesten zwei bis drei Wochen weiter sinken, da auch in den letzten 2-3 Wochen die Inzidenzzahlen noch gesunken sind und die zunehmende Impfung der Risikogruppen wird ebenfalls den Effekt weniger schwerer Verläufe haben.

Mich wundert(e) daran, dass wir verhältnismäßig viele Infektionen hatten, mein Landkreis war lange "dunkelrot", Inzidenz lange über 200. Und trotzdem gab es sehr wenige Todesfälle und belegte Intensivbetten. Das ist alles...
Mir geht es damit nicht darum irgendetwas anzuzweifeln, sondern, falls das nicht nur Zufall ist, dass daraus Schlüsse gezogen werden.
Ich habe bereits versucht demografische Unterschiede meines Landkreises zu anderen zu finden, war aber Fehlanzeige

qbz
22.02.2021, 13:28
.......
- das Ding mit den vulnerablen Gruppen ist Geschichte.

Nicht solange alle Risikogruppen geimpft, nämlich die 65-80jährigen und die Menschen mit Vorerkankungen. Das wird vermutlich bis Ende Juni dauern. Man ist ja bis dato auch mit > 80 Jahre alten Menschen mit dem Impfen noch nicht zu Ende. Was allerdings zutrifft, Menschen, die nicht in einem Heim leben, wo es gleich grössere Ausbrüche gab, konnen sich besser schützen. Insofern ist schon mal ein erster wichtiger Schritt getan, um die Sterblichkeit von Corona zu senken.

captain hook
22.02.2021, 13:31
Aufmachen sofort und ohne weitere Diskussion!

Die Pflegeheime oder was genau meinst Du?

tridinski
22.02.2021, 13:41
den Lockdown insgesamt aufheben meint er

Helios
22.02.2021, 13:46
:Cheese:
ja - genau.
(das war Reaktion auf den Cäptn, Tridinski hat den Nagel getroffen)

Sterbezahlen für Bayern auf die Schnelle zugugeln ist nicht von Erfolg gekrönt.

Mit pi mal paddelboot sind es im "Normalfall" in der Größenordnung (80Jahre Lebensdauer unterstellt) um die 400 Tote/Tag (macht 150Tsd/a)- da ist ein mehr von 1.000 Tote durch Corona aufs Jahr betrachtet, sehr gering bzw. das hätte ich viel höher vermutet.

@qbz ! Merci - hast recht. (auch Vielen Dank für Deinen Nachtrag)l
Ist aber sehr schwierig einzusehen, wenn man ein paar 80ig-jährige und deren Verhalten beobachtet - da kommt man sich mächtig veräppelt vor (Wiiir??? wegen uns braucht ihr das nicht!!!??? es ist doch eure Angst, die alles steuert!!)

tridinski
22.02.2021, 13:50
Sterbezahlen für Bayern auf die Schnelle zugugeln ist nicht von Erfolg gekrönt.

Mit pi mal paddelboot sind es im "Normalfall" in der Größenordnung (80Jahre Lebensdauer unterstellt) um die 400 Tote/Tag (macht 150Tsd/a)- da ist ein mehr von 1.000 Tote durch Corona aufs Jahr betrachtet, sehr gering bzw. das hätte ich viel höher vermutet.



sowas meinst du?

Im Jahr 2015 wurden in Bayern 133 536 Sterbefälle registriert, davon waren 64 228 Männer (48,1%) und 69 308 Frauen (51,9%). Das entspricht etwa 1% der Bevölkerung Bayerns.

https://www.statistischebibliothek.de/mir/servlets/MCRFileNodeServlet/BYMonografie_derivate_00000602/Sterblichkeit%20und%20Todesursachen%20in%20Bayern% 202015.pdf

Helios
22.02.2021, 13:54
ja genau - Danke
(die Schätzzahlen sind nicht total daneben)

KalleMalle
22.02.2021, 14:30
(die Schätzzahlen sind nicht total daneben)

Wenn damit Deine 1000 auf Jahr gemeint sind, dann ist die Zahl leider ziemlich deutlich daneben...und Deine Argumentation dann nicht mehr so ganz schlüssig.

Der erste Fall des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) wurde am 28. Januar 2020 in Bayern registriert. Die bestätigte Fallzahl der Erkrankungen belief sich bis zum 22. Februar 2021 auf 429.024. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Virus belief sich auf 12.122. (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1112712/umfrage/erkrankungs-und-todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-bayern/)

Seyan
22.02.2021, 14:33
Mit pi mal paddelboot sind es im "Normalfall" in der Größenordnung (80Jahre Lebensdauer unterstellt) um die 400 Tote/Tag (macht 150Tsd/a)- da ist ein mehr von 1.000 Tote durch Corona aufs Jahr betrachtet, sehr gering bzw. das hätte ich viel höher vermutet.

Nun hatte Bayern letztes Jahr laut RKI 6716 Corona-Tote ( https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Deutschland/Statistik ). Niemand kann uns natürlich sagen, wieviele Tote davon nicht auch ohne Corona gestorben wären (da die überwiegende Mehrheit ja ohnehin schon Vorerkrankungen hatte); genauso wenig kann uns niemand sagen, wieviele Menschen aufgrund der Maßnahmen überlebt haben, die sonst aus anderen Gründen gestorben wären (z.B. weniger Grippe-Tote, weniger Verkehrstote, etc.).

2019 gab es in Bayern offiziell 134.313 Tote. 6716 Tote auf 134.313 allein wäre ein Anteil von 5%. Wie gesagt, das ist aber sehr simpel gerechnet und berücksichtigt keinerlei Rahmenbedingungen.

Flow
22.02.2021, 14:38
Bei den genannten 1 000 ging es wohl darum, wieviele durch die Maßnahmen vermeintlich "gerettet" werden konnten :
Söder machts auch schwerer, wenn er sagt, dass durch die Maßnahmen ca. 1000 Leben gerettet werden konnten (bei 11 Mio Einwohnern in Bayern), ich finde das etwas wenig oder andersrum, der Aufwand ist mir zu hoch, der "Ertrag" zu gering.

Helios
22.02.2021, 15:00
...und Deine Argumentation dann nicht mehr so ganz schlüssig.


ob jetzt 6 oder 12 Tsd Tote wegen Corona in Bayern - die Zahlen sind mir jetzt zu hoch :o

insofern stimm ich Dir zu - es ist verzwickt.

Wenn jetzt irgentwer was von 50.000 Leuten nachgewiesen hätte, die nicht sterben mussten, darunter kann ich mir eine quirlige Kleinstadt vorstellen, da könnt ich klar sagen, war alles O.K., konnt ich überall mitgehen und in der Nachbetrachtung kann man mit dem Ergebnis leben.

Seyan
22.02.2021, 15:04
Bei den genannten 1 000 ging es wohl darum, wieviele durch die Maßnahmen vermeintlich "gerettet" werden konnten :

Jeder Tote ist zuviel bzw. jedes gerettete Leben war es wert, aber wenn angeblich nur 1000 Leben gerettet worden sind, bei über 6000 Toten, dann scheinen die Maßnahmen ihr Ziel verfehlt zu haben. Wenn wir bei 1000 Toten und 6000 gerettteten wären, dann wären die Maßnahmen "richtiger" gewesen.

Aber sich mit 1000 geretteten zu rühmen, bei gleichzeitig über 6000 Toten, das ist traurig.

Dafri
22.02.2021, 15:05
.



Aber wie gesagt, ich bin kein Ethiker und vermutlich einfach nur völlig asozial.




Nein ,das bist du nicht,und stehst mit deiner Ansicht auch nicht alleine da. Meine Mutter ist seit ca. 8 Jahren ein Pflegefall mit mittlerweile schwerster Demenz ,in einem Pflegeheim. Sie kann seit Jahren nur noch liegen,nichts geht mehr,seit mindestens 6 Jahren erkennt sie absolut Niemanden aus der Familie.
Dezember 2019 an schwerster Lungenentzündung erkrankt,wieder aufgepeppelt worden. Tumor im Kiefer,im völlig dementen Zusstand Kiefer offen geschnitten,wir haben den geistigen und körperlichen Verfall über die ganzen Jahre miterlebt.
Wenn meine Mutter still einschlafen würde,ob mit oder an oder ohne Corona ,wäre für alle eine Erlösung.

Flow
22.02.2021, 15:10
Jeder Tote ist zuviel bzw. jedes gerettete Leben war es wert, aber wenn angeblich nur 1000 Leben gerettet worden sind, bei über 6000 Toten, dann scheinen die Maßnahmen ihr Ziel verfehlt zu haben. Wenn wir bei 1000 Toten und 6000 gerettteten wären, dann wären die Maßnahmen "richtiger" gewesen.

Aber sich mit 1000 geretteten zu rühmen, bei gleichzeitig über 6000 Toten, das ist traurig.
Ok. Scheint mir zwar nicht so schlüssig, aber gut ... :)

Vielleicht willst du (mir) nochmal genauer erklären, wie das hier zu verstehen ist :
Ich bin kein Ethiker und daher wäre meine Meinung dazu sicher keine sinnvolle. Aber wenn ich sehe, wie meine beiden Großmütter vor sich hin vegetieren (bzw. eine nicht mehr, sie ist leider verstorben, nachdem sie von Corona ihrer letzten Lebenskraft beraubt wurde), frage ich mich, inwiefern die beiden ihr Leben am Ende als "lebenswürdig" betrachten bzw. betrachtet haben. Beurteilen kann ich es nicht, bin ja noch nicht in dem Alter.

Für mich persönlich (das heißt in meiner aktuellen Lebenssituation) fände ich es einfach nur entwürdigend, wenn ich irgendwann nicht mehr selber essen könnte, ohne Hilfe nicht mehr aufs Klo gehen könnte usw. (sofern es ein permanenter Zustand ist, hätte ich z.B. einen Unfall und wäre temporär auf Hilfe angewiesen, wäre das was anderes).

Mal davon abgesehen, dass ich sehe, wie es meine Mutter körperlich und mental zugrunde richtet, dass sie ihr gesamtes Leben für ihre Mutter aufopfern muss. Bei den eigenen Kindern ist das was anderes, da ist man meist jung und weiß zudem (hoffentlich), worauf man sich einlässt...

Aber wie gesagt, ich bin kein Ethiker und vermutlich einfach nur völlig asozial.
Würde mich interessieren.


Grüße ... :Huhu:

Bockwuchst
22.02.2021, 15:17
Nein ,das bist du nicht,und stehst mit deiner Ansicht auch nicht alleine da. Meine Mutter ist seit ca. 8 Jahren ein Pflegefall mit mittlerweile schwerster Demenz ,in einem Pflegeheim. Sie kann seit Jahren nur noch liegen,nichts geht mehr,seit mindestens 6 Jahren erkennt sie absolut Niemanden aus der Familie.
Dezember 2019 an schwerster Lungenentzündung erkrankt,wieder aufgepeppelt worden. Tumor im Kiefer,im völlig dementen Zusstand Kiefer offen geschnitten,wir haben den geistigen und körperlichen Verfall über die ganzen Jahre miterlebt.
Wenn meine Mutter still einschlafen würde,ob mit oder an oder ohne Corona ,wäre für alle eine Erlösung.

Rechtzeitig über Patientenverfügung nachdenken. Ganz wichtiges Thema. Das jetzt mit Corona zu vermischen ist aber falsch.

captain hook
22.02.2021, 15:20
Um mal mit Corona den Sport zu streifen...

Der Mann der Stunde, CX Weltmeister und seit seinem gestrigen Sprintsieg (die Sprintweltelite einfach mal komplett verblasen) Gesamtführender der UAE Tour sitzt seit einem positiven Befund bei einem staff member nicht im Führungstrikot aufm Rad heute, sondern in Quaratäne im Hotel. Angesichts der anstehenden Klassikersaison hat der jetzt bestimmt richtig gute Laune.

https://www.cyclingnews.com/news/van-der-poel-and-alpecin-fenix-exit-uae-tour-due-to-coronavirus-case/

Soweit ich das verstanden habe, haben die eigentlich nur getestete Leute überhaupt einreisen lassen und alle hatten nur Kontakt mit ebenfalls getesteten. Nu ists trotzdem wie es ist.

Seyan
22.02.2021, 15:20
Vielleicht willst du (mir) nochmal genauer erklären, wie das hier zu verstehen ist :

Würde mich interessieren.

Was genau ist daran unverständlich? Ich für mich persönlich kann mir derzeit (das ist aber nicht Corona-speziell, das war schon vor Corona so) nicht vorstellen, dass ich es für mich als lebenswürdig auffassen kann, mein Leben völlig fremdbestimmt zu leben. Wenn ich selbst einfachste Tagesaufgaben wie Essen, Trinken, aufs Klo gehen etc. nicht mehr nachkommen kann.

Das heißt aber nicht, dass ich meine Ansicht auf andere projeziere (deswegen auch die Frage, wie meine beiden Großmütter das sehen bzw. gesehen haben). Wobei es natürlich schwer in Erfahrung zu bringen ist, wenn man geistig nicht mehr in der Lage scheint, seine Umgebung richtig wahrzunehmen bzw. sich mitzuteilen.

Daher glaube ich auch nicht, dass ich in meinem Familienkreis die falsche Person wäre, um Patientenverfügungen zu übernehmen, da hier vermutlich meine Überzeugung nicht mit der der betroffenen Person übereinstimmen dürften. Ich will lediglich für mich selbst entscheiden müssen.

Schlafschaf
22.02.2021, 15:31
Rechtzeitig über Patientenverfügung nachdenken. Ganz wichtiges Thema. Das jetzt mit Corona zu vermischen ist aber falsch.

Man kann und sollte schon fragen welche 1000 Leben da gerettet wurden und für wie lange. Wenn die Maßnahmen hauptsächlich dafür sorgen, dass uralte Leute ein paar Wochen länger im Pflegeheim in ihren Betten liegen bevor sie was anderes killt kann man vielleicht schon abwägen ob es das alles wert ist. (Ich weiß nicht ob das so ist und bin von Herzen froh kein Politiker zu sein der solche Entscheidungen treffen muss)

Wenn wir nicht abwägen wollen weil das so asozial ist, dann sollte in Pflegeheimen nie wieder Besuch erlaubt sein. Der Eingang sollte nur über eine Schleuse möglich sein. Die Pfleger sollten nur einmal täglich in Vollschutz das Zimmer betreten. Essen wird steril verpackt durch eine Schleuse gereicht.

Das ist natürlich eine völlig bescheuerte Idee, aber sie würde genauso Leben retten wie die Corona-Maßnahmen. Jeder der also behauptet man darf die Menschenleben nicht abwägen sollte dieser Idee theoretisch zustimmen.

Auch ohne Corona ist jedes Konzert und jede Disco dafür verantwortlich, dass Bakterien und Viren ausgetauscht werden. Und am nächsten Tag gelangen diese Viren dann durch alltägliche Kontakte zu den Riskogruppen und Menschen sterben.
Unser ganz normales Leben ist somit immer für den Tod verantwortlich zu machen. Wollen wir das verhindern müssten wir uns für alle Zeiten im Mega-Lockdown befinden. Das erscheint mir nicht ratsam.
Genauso wenig ratsam ist es, jetzt alle Maßnahmen in den Himmel zu loben weil sie angeblich Menschenleben retten. Die Maßnahmen müssen auf ihre Verhältnismäßigkeit geprüft werden ohne das ständig jemand „Unfug“ und asozial schreit.
Neue Erkenntnisse sollten nicht nur dafür sorgen, dass neue Maßnahmen entwickelt werden, sondern auch das nicht so effektive Maßnahmen wieder aufgehoben werden. Dann würde vielleicht auch die Akzeptanz der Bevölkerung nicht immer weiter den Bach runter gehen.

Flow
22.02.2021, 15:31
Was genau ist daran unverständlich? Ich für mich persönlich kann mir derzeit (das ist aber nicht Corona-speziell, das war schon vor Corona so) nicht vorstellen, dass ich es für mich als lebenswürdig auffassen kann, mein Leben völlig fremdbestimmt zu leben. Wenn ich selbst einfachste Tagesaufgaben wie Essen, Trinken, aufs Klo gehen etc. nicht mehr nachkommen kann.

Das heißt aber nicht, dass ich meine Ansicht auf andere projeziere (deswegen auch die Frage, wie meine beiden Großmütter das sehen bzw. gesehen haben). Wobei es natürlich schwer in Erfahrung zu bringen ist, wenn man geistig nicht mehr in der Lage scheint, seine Umgebung richtig wahrzunehmen bzw. sich mitzuteilen.

Daher glaube ich auch nicht, dass ich in meinem Familienkreis die falsche Person wäre, um Patientenverfügungen zu übernehmen, da hier vermutlich meine Überzeugung nicht mit der der betroffenen Person übereinstimmen dürften. Ich will lediglich für mich selbst entscheiden müssen.
Die Grundhaltung hatte ich verstanden, danke ... ;)

Du hattest es im Gespräch mit El Stupido im Zusammenhang rund um "Maßnahmen", "Rettung/Gewichtung/Wert von (einzelnen) Menschenleben" gebracht.

Insofern geht mein Interesse vielleicht in Richtung deiner Schlußfolgerung / Konsequenz aus deiner grundlegenden Haltung.
Oder sind deine Worte als Enthaltung einer Meinung zur diesbezüglichen Gesamtsituation zu verstehen ?

Bockwuchst
22.02.2021, 15:39
Man kann und sollte schon fragen welche 1000 Leben da gerettet wurden und für wie lange. Wenn die Maßnahmen hauptsächlich dafür sorgen, dass uralte Leute ein paar Wochen länger im Pflegeheim in ihren Betten liegen bevor sie was anderes killt kann man vielleicht schon abwägen ob es das alles wert ist. (Ich weiß nicht ob das so ist und bin von Herzen froh kein Politiker zu sein der solche Entscheidungen treffen muss)

Wenn wir nicht abwägen wollen weil das so asozial ist, dann sollte in Pflegeheimen nie wieder Besuch erlaubt sein. Der Eingang sollte nur über eine Schleuse möglich sein. Die Pfleger sollten nur einmal täglich in Vollschutz das Zimmer betreten. Essen wird steril verpackt durch eine Schleuse gereicht.

Das ist natürlich eine völlig bescheuerte Idee, aber sie würde genauso Leben retten wie die Corona-Maßnahmen. Jeder der also behauptet man darf die Menschenleben nicht abwägen sollte dieser Idee theoretisch zustimmen.

Auch ohne Corona ist jedes Konzert und jede Disco dafür verantwortlich, dass Bakterien und Viren ausgetauscht werden. Und am nächsten Tag gelangen diese Viren dann durch alltägliche Kontakte zu den Riskogruppen und Menschen sterben.
Unser ganz normales Leben ist somit immer für den Tod verantwortlich zu machen. Wollen wir das verhindern müssten wir uns für alle Zeiten im Mega-Lockdown befinden. Das erscheint mir nicht ratsam.
Genauso wenig ratsam ist es, jetzt alle Maßnahmen in den Himmel zu loben weil sie angeblich Menschenleben retten. Die Maßnahmen müssen auf ihre Verhältnismäßigkeit geprüft werden ohne das ständig jemand „Unfug“ und asozial schreit.
Neue Erkenntnisse sollten nicht nur dafür sorgen, dass neue Maßnahmen entwickelt werden, sondern auch das nicht so effektive Maßnahmen wieder aufgehoben werden. Dann würde vielleicht auch die Akzeptanz der Bevölkerung nicht immer weiter den Bach runter gehen.

Ist mir jetzt zu blöd darauf ausführlicher zu antworten. Hast du den Unterschied zwischen einer sich schnell ausbreitenden Pandemie und Krankheiten, die immer mal wieder kursieren, begriffen?

Kälteidiot
22.02.2021, 15:39
Was genau ist daran unverständlich? Ich für mich persönlich kann mir derzeit (das ist aber nicht Corona-speziell, das war schon vor Corona so) nicht vorstellen, dass ich es für mich als lebenswürdig auffassen kann, mein Leben völlig fremdbestimmt zu leben. Wenn ich selbst einfachste Tagesaufgaben wie Essen, Trinken, aufs Klo gehen etc. nicht mehr nachkommen kann.

....

ich sehe das ähnlich und ich hoffe, dass ich es, wenn es dann mal soweit ist, noch selbst entscheiden kann.

Für den Fall, dass ich es nicht mehr entscheiden oder äussern kann, haben wir ausführlich gesprochen und aufgeschrieben. Mich beruhigt das sehr.

Aber die Menschen die es nicht mehr selbst entscheiden können, die sollten wir schützen, auch, wenn man sich manchmal fragt, ob es nicht für alle am besten wäre, wenn die Person stürbe.

Aber ob es das "wert" sei, also die Frage will ich mir nicht stellen.

Dafri
22.02.2021, 15:42
Rechtzeitig über Patientenverfügung nachdenken. Ganz wichtiges Thema. Das jetzt mit Corona zu vermischen ist aber falsch.

Hab ich von meiner Mutter schon lange bevor sie dement wurde,ist aber in Händen des Amtsgerichts,

Seyan
22.02.2021, 15:52
Insofern geht mein Interesse vielleicht in Richtung deiner Schlußfolgerung / Konsequenz aus deiner grundlegenden Haltung.
Oder sind deine Worte als Enthaltung einer Meinung zur diesbezüglichen Gesamtsituation zu verstehen ?

Wenn ich ein böser Mensch wäre, würde ich jetzt sagen, dass eine Gesellschaft, die aus 40% Risikopatienten besteht, per se zum Scheitern verurteilt ist. Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde. Nur stehen da diverse Aspekte konträr gegenüber.

Corona hält uns halt gerade den Spiegel vor, welche Konsequenzen unsere Langlebigkeit heute haben kann. Nur, den Preis bezahlen aktuell nicht die, die diese Langlebigkeit "genießen", sondern die, die ihre Langlebigkeit noch vor sich haben (so sie denn wollen). Es wird immer so getan, als wäre alles, was man im jungen Leben verpasst, einfach so nachholen kann. Nein, kann man eben nicht. Den 18. Geburtstag, die Abschlussfahrt, etc. ist irgendwann nicht mehr nachholbar. Genauso wenig wie man das Bonding bei einem Neugeborenen nie mehr nachholen kann (wenn auch man das Urvertrauen anderweitig herstellen kann). Sag mir bitte nicht, dieser Moment, sein Kind nach der Geburt direkt in den Arm nehmen zu können, ist vergleichbar damit, wenn man sein Kind erst Stunden später erstmals in den Arm nehmen kann.

Flow
22.02.2021, 16:09
Erstmal danke für die Ausführungen.
Wenn ich ein böser Mensch wäre, würde ich jetzt sagen, dass eine Gesellschaft, die aus 40% Risikopatienten besteht, per se zum Scheitern verurteilt ist. Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde. Nur stehen da diverse Aspekte konträr gegenüber.

Da stecken nun zwei Themen(aspekte) drin.
Einmal der erstgenannte gesamtgesellschatliche. Dann quasi "die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt des würdevollen Ablebens des Einzelnen".

Natürlich sind das Fragen, mit denen man sich befassen darf, oder sogar muß.
Insbesondere in der aktuellen drängen sie ja auch wieder ins Bewußtsein.
Und wie immer heikel, wenn es um Sex, Tod, Drogen oder Religion geht ... :Lachen2:
Corona hält uns halt gerade den Spiegel vor, welche Konsequenzen unsere Langlebigkeit heute haben kann. Nur, den Preis bezahlen aktuell nicht die, die diese Langlebigkeit "genießen", sondern die, die ihre Langlebigkeit noch vor sich haben (so sie denn wollen). Es wird immer so getan, als wäre alles, was man im jungen Leben verpasst, einfach so nachholen kann. Nein, kann man eben nicht. Den 18. Geburtstag, die Abschlussfahrt, etc. ist irgendwann nicht mehr nachholbar. Genauso wenig wie man das Bonding bei einem Neugeborenen nie mehr nachholen kann (wenn auch man das Urvertrauen anderweitig herstellen kann). Sag mir bitte nicht, dieser Moment, sein Kind nach der Geburt direkt in den Arm nehmen zu können, ist vergleichbar damit, wenn man sein Kind erst Stunden später erstmals in den Arm nehmen kann.Ja, ist was dran, und sollte auch benannt und betrachtet werden.

Estebban
22.02.2021, 16:37
Wenn ich ein böser Mensch wäre, würde ich jetzt sagen, dass eine Gesellschaft, die aus 40% Risikopatienten besteht, per se zum Scheitern verurteilt ist. Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde. Nur stehen da diverse Aspekte konträr gegenüber.

Corona hält uns halt gerade den Spiegel vor, welche Konsequenzen unsere Langlebigkeit heute haben kann. Nur, den Preis bezahlen aktuell nicht die, die diese Langlebigkeit "genießen", sondern die, die ihre Langlebigkeit noch vor sich haben (so sie denn wollen). Es wird immer so getan, als wäre alles, was man im jungen Leben verpasst, einfach so nachholen kann. Nein, kann man eben nicht. Den 18. Geburtstag, die Abschlussfahrt, etc. ist irgendwann nicht mehr nachholbar. Genauso wenig wie man das Bonding bei einem Neugeborenen nie mehr nachholen kann (wenn auch man das Urvertrauen anderweitig herstellen kann). Sag mir bitte nicht, dieser Moment, sein Kind nach der Geburt direkt in den Arm nehmen zu können, ist vergleichbar damit, wenn man sein Kind erst Stunden später erstmals in den Arm nehmen kann.



Das ist ja schön, dass du der Meinung bist, dass alte Menschen ein Leben führen, dass du als „lebensunwürdig“ erachtest. Das sollte ja aber bitte schön immer noch jedem seine eigene Sorge sein und du bist Gott sei Dank nicht derjenige der darüber entscheiden sollte, wie viele tote alte denn eine verpasste abifahrt rechtfertigen.
Unglaublich, auf welche Ideen manche Leute kommen und dass dann auch noch in vollem ernst mit Vokabeln wie „lebensunwertes leben“ ausdrücken...

Kälteidiot
22.02.2021, 17:03
Das ist ja schön, dass du der Meinung bist, dass alte Menschen ein Leben führen, dass du als „lebensunwürdig“ erachtest. Das sollte ja aber bitte schön immer noch jedem seine eigene Sorge sein und du bist Gott sei Dank nicht derjenige der darüber entscheiden sollte, wie viele tote alte denn eine verpasste abifahrt rechtfertigen.
Unglaublich, auf welche Ideen manche Leute kommen und dass dann auch noch in vollem ernst mit Vokabeln wie „lebensunwertes leben“ ausdrücken...

das hat er doch so gar nicht geschrieben. Und soweit ich es verstanden habe auch nicht gemeint.
Er hat ausdrücklich nur für sich geschrieben. Und was er für sich als "lebensunwürdig" ansieht.

Estebban
22.02.2021, 17:34
das hat er doch so gar nicht geschrieben. Und soweit ich es verstanden habe auch nicht gemeint.
Er hat ausdrücklich nur für sich geschrieben. Und was er für sich als "lebensunwürdig" ansieht.

Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde.

(...)



Den 18. Geburtstag, die Abschlussfahrt, etc. ist irgendwann nicht mehr nachholbar.

Meines Erachtens steht das exakt so da. Inklusive „lebenswürdig“.

Klugschnacker
22.02.2021, 17:45
Corona hält uns halt gerade den Spiegel vor, welche Konsequenzen unsere Langlebigkeit heute haben kann. Nur, den Preis bezahlen aktuell nicht die, die diese Langlebigkeit "genießen", sondern die, die ihre Langlebigkeit noch vor sich haben (so sie denn wollen).

Das sehe ich anders. :Blumen:

Wir sind eine arbeitsteilige Gesellschaft, die man nicht in ihre Einzelteile zerlegt betrachten kann. Es ist richtig, dass die jüngere Generation durch das gemeinsame Handeln bei der Pandemiebekämpfung Nachteile erleidet. Das darf man meiner Meinung nach jedoch nicht getrennt betrachten von den Vorteilen, welche die jungen Menschen durch die Lebensleistung der älteren Generation erfahren.

Ein Sinnbild für diese gegenseitig Abhängigkeit und Verantwortung ist die Schule selbst: Natürlich hat die jüngere Generation ein Interesse daran, dass die Schulen geöffnet sind. Das macht aber nur Sinn, wenn auch Lehrer vorhanden sind, denn Schulen ohne Lehrer sind nur ein Haufen Sperrmüll. Diese gehören aber bekanntlich zu großen Teilen zur älteren Generation.

Pascal
22.02.2021, 17:50
Natürlich soll man nicht alle, die in die Rente kommen, direkt ne Giftspritze setzen. Aber ich denke, in Deutschland gibt es sehr, sehr viele alte Menschen, die ein Leben führen, dass ich für mich selbst als nicht mehr lebenswürdig sehen würde und denen ich die (natürliche) Gabe des Ablebens durch "unterlassene" Hilfeleistung gewähren würde.



Wie großzügig doch noch ein paar Alte Rentner ohne Giftspritze überleben zu lassen.

Wie schon mein Vorredner geschrieben hat, zum Glück vertrittst Du eine sehr kleine Minderheit mit Deiner bedenklichen Sichtweise und es ist völlig ausreichend, wenn Du für Dich später einmal entscheidest und hoffentlich nicht für einen Dritten.

Schlafschaf
22.02.2021, 18:05
Ist mir jetzt zu blöd darauf ausführlicher zu antworten. Hast du den Unterschied zwischen einer sich schnell ausbreitenden Pandemie und Krankheiten, die immer mal wieder kursieren, begriffen?

Was hat das mit dem Thema zu tun? Ist ein an Corona gestorbener Mensch denn schlimmer als jemand der an was anderem stirbt?

Das wir insgesamt Maßnahmen brauchen um die Pandemie im Griff zu halten ist ja unstrittig.
Wenn hier jemand EINZELNE Maßnahmen bei Corona in Frage stellt, dann wird darauf verwiesen, dass die Maßnahmen Menschenleben retten und es völlig asozial ist das man die Regeln gerne abschaffen würde. Da frage ich mich halt wieso wir da jetzt bei Corona so ist und sonst nicht.

...du bist Gott sei Dank nicht derjenige der darüber entscheiden sollte, wie viele tote alte denn eine verpasste abifahrt rechtfertigen.


Sobald etwas ein Leben kosten kann, sollte es also unterlassen werden oder was willst du damit sagen? Denn dann greift ja mein Punkt wieder:
Auch ohne Corona werden so länderübergreifend Krankheiten verbreitet, die dann weiter in Pflegeheime und zu anderen Risikogruppen getragen werden. Jedes Leben zählt! Abifahrten sollten daher für immer abgeschafft bleiben!

TRIPI
22.02.2021, 18:12
Was hat das mit dem Thema zu tun? Ist ein an Corona gestorbener Mensch denn schlimmer als jemand der an was anderem stirbt?

Das wir insgesamt Maßnahmen brauchen um die Pandemie im Griff zu halten ist ja unstrittig.
Wenn hier jemand EINZELNE Maßnahmen bei Corona in Frage stellt, dann wird darauf verwiesen, dass die Maßnahmen Menschenleben retten und es völlig asozial ist das man die Regeln gerne abschaffen würde. Da frage ich mich halt wieso wir da jetzt bei Corona so ist und sonst nicht.



Auch ohne Corona werden so länderübergreifend Krankheiten verbreitet, die dann weiter in Pflegeheime und zu anderen Risikogruppen getragen werden. Jedes Leben zählt! Abifahrten sollten daher für immer abgeschafft bleiben!

Na offensichtlich weil nach Einschätzung der Experten dieses Virus weit mehr Menschenleben fordern würde?
Und falls du meinst, dass hier Maßnahmen ergriffen werden aber auf der anderen Seite zB Rauchen weiter erlaubt bleibt: Ich kann mich nicht gegen Corona entscheiden ohne mich heftig einzuschränken, gegen Rauchen aber schon.

Kälteidiot
22.02.2021, 18:19
Meines Erachtens steht das exakt so da. Inklusive „lebenswürdig“.

warten wir halt bis er / oder Sie / es uns erklärt.

LidlRacer
22.02.2021, 18:43
Bei Söders 1000 Geretteten stochert Ihr alle ohne exaktes Zitat völlig im Nebel.

Um welchen Zeitraum geht es, um welche Maßnahmen und im Vergleich zu welcher Alternative?

Aus diesem Spiegel-Bezahl-Artikel
Digitaler Aschermittwoch der CSU - Ein Prosit der Ungemütlichkeit (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/markus-soeder-beim-politischen-aschermittwoch-ein-prosit-der-ungemuetlichkeit-a-d39cd179-3925-462e-979f-62c85399b153)
kann ich lediglich diesen Satz entnehmen:
"Später rechnete er vor, sein Regierungshandeln habe mindestens 1000 Menschen das Leben gerettet."

"Nur" 1000 in der ganzen Pandemiezeit bezogen auf alle ergriffenen Maßnahmen im Vergleich zu einfach laufen lassen in ganz Bayern können es nicht sein.

Anderswo habe ich nichts darüber gefunden.

Wer mag, kann es sich wohl hier anhören:
https://www.youtube.com/watch?v=CO5ykxuATT4

anlot
22.02.2021, 18:50
Der Söder wird's schon wissen.

Tote pro 1 Mio in D ca. 800.

Tote pro Mio in Belgien ca. 1800, in USA, GB und einigen anderen um die 1500. Und selbst die haben nicht nix gemacht. Länder mit extrem strengen Regeln, nein, nicht Deutschland, liegen deutlich unter 100 Toten pro Mio.

Da würde mich sein Rechenweg schon mal interessieren.

Abgesehen davon: wie beschützt man Leute die nicht glauben dass man sie beschützen müsste und die erst recht nicht so beschützt werden wollen, wie man es tut.

Fazit: kann man vermutlich nicht so richtig.

Wäre einfach wenn das alle so sehen würden. Nu hält aber 50% (aus der Erinnerung) auch heute noch die Schutzmaßnahmen für richtig.

Wenn nun die, die es gerne locker angehen wollen allerdings die gefährden, die das nicht so lustig finden... was macht man dann?

Schwierige Frage, in der Tat. Bei 0,08% Toten pro 1 Mio. Einwohner scheinen wir es aber bisher ziemlich richtig gemacht zu haben.

noam
22.02.2021, 20:55
Meine Frage an Lidl wurde ja schlicht ignoriert, also nun nochmal an alle:

Was glaubt ihr, wären die richtigen Maßnahmen / Verschärfungen, um der wohl anstehenden dritten Welle zu begegnen?

merz
22.02.2021, 20:57
Boris Johnson heute: die Pandemie ist in UK am 21. Juni 2021 beendet, back to normal. Steile These aber nicht irre.

https://www.independent.co.uk/news/uk/politics/lockdown-roadmap-end-boris-johnson-june-b1805715.html

m.

Ist jetzt keine Antwort auf noams Frage, war nicht so gemeint, sorry.

(...)
Was glaubt ihr, wären die richtigen Maßnahmen / Verschärfungen, um der wohl anstehenden dritten Welle zu begegnen?


Ich finde die Frage bestechend - und sie lässt mich (natürlich) komplett ratlos.

Sollten wir als Strukturelement an jedem Monatsersten einmal aufbringen:
Was würdet ihr jetzt konkret tun?

Kälteidiot
22.02.2021, 21:37
Meine Frage an Lidl wurde ja schlicht ignoriert, also nun nochmal an alle:

Was glaubt ihr, wären die richtigen Maßnahmen / Verschärfungen, um der wohl anstehenden dritten Welle zu begegnen?

meine bescheidene Meinung dazu und ohne Anspruch auf Funktionalität:

Verschiebung aller anstehenden Wahlen um ein Jahr. Damit zumindest ein Teil der Entscheidungen nicht aus wahltaktischen Gründen getroffen wird.

Langsames Öffnung der Geschäfte und Restaurants und Einkauf nur mit nachgewiesener Impfung oder gutem Hygienekonzept.
Das gleiche für den Sport. Öffnung unter Einhaltung der bestehenden Hygienekonzepte.
Zügiges Impfen aller systemrelevanten Leute + Kita und Lehrer*Innen.
Freiwillige Weitergabe der Impfung ermöglichen. Z.B von Omi an Enkel.
Nach den systemrelevanten kommen die Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dran. Diese erhalten nach Impfung ebenso Privilegien. (Abhotten in der Disse)
Maskenpflicht für alle, auch Geimpfte.

Sorry mehr fällt mir nicht ein. Auch wenn ich unter der Situation leide bin ich eigentlich einigermassen mit den Maßnahmen zu frieden und warte jetzt nur noch drauf bis es irgendwie rum ist.

Flow
22.02.2021, 21:38
Ich finde die Frage bestechend - und sie lässt mich (natürlich) komplett ratlos.

Sollten wir als Strukturelement an jedem Monatsersten einmal aufbringen:
Was würdet ihr jetzt konkret tun?
Ja, spannend ... :)

Als "Rahmenbedingung" müssten wir uns natürlich erstmal auf eine gemeinsame Einschätzung der potentiellen (abzuwendenden) Gefahr einigen.
(Das dürfte für die einfachste, "eindimensionale" Betrachtung mit Blick auf Seuchenausbreitung und zu erwartenden Todesopfern schon schwer genug werden. Real, wenn man auf komplette Schadensminimierung abzielen will, wären natürlich zahlreiche, teils schwer absehbare, andere Folgen und Kollateralschäden mit zu betrachten)

Dann sollte man den Begriff "Maßnahmen / Verschärfungen" womöglich sehr weit fassen.

Ich denke, die Maßnahmen haben sich in ihrem ohnehin nicht soo optimalen Wirkungsgrad mittlerweile deutlich abgenutzt. Wie von Anfang an, denke ich, daß das individuelle Verhalten des Einzelnen den größten Hebel in der Eindämmung der Verbreitung darstellt.

In diesem Sinne wäre ein detailliertes "Stimmungs- / Kompetenz- / Motivations-Bild" der Bevölkerung hilfreich.

Ich befürchte, das letzte Jahr hat der Masse tendentiell das selbständige Schutzmanagement-Denken abgewöhnt. Viele sind womöglich "müde" geworden und befolgen mehr oder weniger stumpf einfach die angeordneten Regeln (solange jemand hinschaut). Vielleicht ist es bei vielen auch gegenteilig verlaufen ... das Volk ist heterogen ... ;) ... diese Lage müßte man eben kennen, um zu entscheiden, wie man gegebenenfalls nochmal möglichst viele mobilisiert.

Flow
22.02.2021, 21:40
Verschiebung aller anstehenden Wahlen um ein Jahr. Damit zumindest ein Teil der Entscheidungen nicht aus wahltaktischen Gründen getroffen wird.
Lustige Idee ... :Lachen2:

Demokratisch aber mehr als "äußerst bedenklich" ... ;)

Regierung erklärt den Dauernotstand und regiert "exekutiv" einfach für immer weiter ...

merz
22.02.2021, 21:50
Das schön an der Frage ist: jetzt hier konkret - Was tun.

Ich für meine Person bin so ein post factum Meckerer, Beispiel, was das Impfdesaster angeht (was mich immer noch aufregt). Ich hätte nicht im Sommer 20 gesagt, also eher ehrlich gesagt, ich hab nochnicht mal dran gedacht oder es auf dem Schirm gehabt:

Soho, alles kaufen was geht, jeden Ansatz (auch die experimentellen) in allen verfügbaren Mengen, Kosten sind egal ( das sind sie wirklich), Fabriken bauen ...., think big, think super big.


m.

Flow
22.02.2021, 21:52
Das schön an der Frage ist: jetzt hier konkret - Was tun.
"Monatserster" hattest du gesagt ... ;)

merz
22.02.2021, 21:57
Okay, Montag dann, eigener thread?
Arbeitstitel Corona III. - Was tun?

m.

Flow
22.02.2021, 21:59
Okay, Montag dann, eigener thread?

m.
Go for it ... ;)

Wer kein anständiges Konzept vorlegt, darf hier nichts mehr schreiben ... :Lachen2:

Flow
22.02.2021, 22:04
Soho, alles kaufen was geht, jeden Ansatz (auch die experimentellen) in allen verfügbaren Mengen, Kosten sind egal ( das sind sie wirklich), Fabriken bauen ...., think big, think super big.
Ähm ... ich hätte da schon noch was, was ich dir verkaufen könnte ... :)
Ist noch nicht durch alle Genehmigungen durch, und auch nicht ganz billig ... bisher sieht es aber sehr vielversprechend aus ... https://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/s015.gif

Falls du gleich schonmal ein paar Millionen anzahlen würdest, könnte ich bis Freitag auch gleich die Produktion richtig hochfahren ... Kontoverbindung per PN ... :Huhu:

merz
22.02.2021, 22:11
Schöner Punkt, meine sehr wirren Überlegungen zu diesem Punkt klären sich etwas.

m.

Kälteidiot
22.02.2021, 22:14
Schöner Punkt, meine sehr wirren Überlegungen zu diesem Punkt klären sich etwas.

m.

zumindest erkenne ich an mir zum wiederholten mal, wie schwierig es ist gute, und durchsetzbare Maßnahmen zu finden.

Flow
22.02.2021, 22:16
Schöner Punkt, meine sehr wirren Überlegungen zu diesem Punkt klären sich etwas.

m.
Komm schon, ein, zwei Millionen könnte ich dir auch als Vermittlungsgebühr rücküberweisen ... :cool:


---


Ja, man kann nicht einfach blindlings Hunderte Milliarden Steuergelder verschleudern ... ;)

Ist zwar gängige Praxis ... richtig anständig ist es aber nicht ...

LidlRacer
22.02.2021, 23:08
Meine Frage an Lidl wurde ja schlicht ignoriert, also nun nochmal an alle:

Was glaubt ihr, wären die richtigen Maßnahmen / Verschärfungen, um der wohl anstehenden dritten Welle zu begegnen?

Ja, sorry, aber ich meine, ich hätte das schon quasi vorab beantwortet.
In GB scheinen mir die Kontaktbeschränkungen / Ausgangssperren deutlich konsequenter zu sein als bei uns. So lange mir niemand etwas Überzeugenderes nennt, gehe ich davon aus, dass das dafür verantwortlich ist, dass die die Zahlen trotz B.1.1.7 runter bringen.
Die Wende kam recht plötzlich m.E. in passendem zeitlichen Zusammenhang mit der Einführung der verschärften Maßnahmen Anfang Januar.
Effekte der Impfung können nicht so plötzlich einsetzen.
https://www.worldometers.info/coronavirus/country/uk

LidlRacer
22.02.2021, 23:23
Die Risklayer-Zahlen schwanken momentan recht stark von Tag zu Tag:
Gestern 30% Plus, heute 5 Minus zum jeweiligen Vorwochentag.
Dachte mir ja schon, dass die 30 etwas abnorm sind.

Sie sagen heute:
"Am besten kann man Samstag-Sonntag-Montag zusammen für Trends beobachten wegen Wochenende-effekt.

Vor 2W: 19.864 Fälle.
LW: 16.361 Fälle.
Diese Woche: 18.228 Fälle."
https://twitter.com/risklayer/status/1363948310726328328

Im Schnitt der 3 Tage haben wir also ein Plus von gut 11 %.

dr_big
23.02.2021, 07:15
Ja, sorry, aber ich meine, ich hätte das schon quasi vorab beantwortet.
In GB scheinen mir die Kontaktbeschränkungen / Ausgangssperren deutlich konsequenter zu sein als bei uns. So lange mir niemand etwas Überzeugenderes nennt, gehe ich davon aus, dass das dafür verantwortlich ist, dass die die Zahlen trotz B.1.1.7 runter bringen.
Die Wende kam recht plötzlich m.E. in passendem zeitlichen Zusammenhang mit der Einführung der verschärften Maßnahmen Anfang Januar.
Effekte der Impfung können nicht so plötzlich einsetzen.
https://www.worldometers.info/coronavirus/country/uk

Die Regeln in GB sind vergleichbar mit D. Daher sehe ich das nicht so. GB ist aber generell noch auf deutlich höherem Niveau unterwegs und zweitens eine Insel. Dadurch ist der Eintrag von Aussen sicher geringer als bei uns, man muss sich nur den roten-dunkelroten Streifen an der tschechischen Grenze anschauen. Trotzdem würde es sich aber lohnen, die Unterschiede im Detail zu analysieren. Immerhin sinken die Zahlen in GB weiter und bei uns nicht.

Hafu
23.02.2021, 07:26
...
In GB scheinen mir die Kontaktbeschränkungen / Ausgangssperren deutlich konsequenter zu sein als bei uns. So lange mir niemand etwas Überzeugenderes nennt, gehe ich davon aus, dass das dafür verantwortlich ist, dass die die Zahlen trotz B.1.1.7 runter bringen.
Die Wende kam recht plötzlich m.E. in passendem zeitlichen Zusammenhang mit der Einführung der verschärften Maßnahmen Anfang Januar.
Effekte der Impfung können nicht so plötzlich einsetzen.
https://www.worldometers.info/coronavirus/country/uk

Ich glaube nicht, dass die britische Bevölkerung in der Breite vernünftiger ist, als die Deutsche; der bisherige Verlauf der Pandemie dort spricht dagegen, ebenso wie der erratische Regierungskurs der Johnson-Administration.
Dass die Briten mittlerweile derart gut sinkende Hospitalisierungs- und Mortalitätsziffern haben, würde ich durchaus (neben einem beginnenden Herdenimmunitätseffekt) v.a. dem Effekt des erfolgreichen Impfprogramms zugute schreiben.
Wenn ich mich richtig erinnere, ist auch Drosten letzte Woche im NDR-Podcast darauf eingegangen.

45931

GB hat zwar immer noch eine mehr als doppelt so hohe tägliche Inzidenz wie Deutschland, aber eine rapide und stabil sinkende Zahl der täglichen Toten. (https://www.worldometers.info/coronavirus/country/uk/) Die Mortalität in GB ist mittlerweile nur noch ca. halb so hoch wie in Deutschland.

Das passt auch gut zu den jüngst bekannt gewordenen Impfstudien, nach denen der Astra-Zeneca-Impfstoff, was das Verhindern schwerer Verläufe angeht, viel besser als sein Ruf ist und dass bei allen derzeit verfügbaren Impfstoffen bereits das Verabreichen der ersten Dosis einen messbaren Effekt auf das Verhindern schwerer Verläufe bringt.

Die Taktik von GB von Anfang an alle produzierten Impfdosen umgehend an die Bevölkerung zu verimpfen und keine Dosen für die zweite Impfung zurückzuhalten (und diese ggf. auch etwas zu verzögern) zahlt sich im Nachhinein als die richtige Taktik aus.

Auch die Entscheidung, den Astra-Zeneca-Impfstoff nicht mit einer Altersbeschränkung zu versehen, so wie Deutschland, dürfte rückblickend richtig gewesen sein.

Im Gegensatz dazu hat die EU unter deutscher Ratsführung bei der Impfstoffbeschaffung versagt und zusätzlich hat Deutschland selbst das eigene Impfprogramm noch ausgebremst, indem es für jede verabreichte Impfdosis eine weitere Impfdosis erstmal für 4 Wochen zurückgehalten und im Kühlschrank gelagert hat. Selbst das EU-Mitglied Polen hat mittlerweile 16 Prozent mehr Impfungen an die eigene Bevölkerung verabreicht als Deutschland.

Die Entscheidung den Astra-Zeneca-Impfstoff nicht an über 64-jährige zu verimpfen hat zusätzliche Verzögerungen in die Immunisierung in Deutschland gebracht, die höchstwahrscheinlich zu vermeidbaren Todesfällen geführt hat, denn eine Impfung mit einem (geringfügig) schlechteren Impfstoff ist gerade für die am meisten vulnerable Gruppe immer noch besser als gar keine Impfung.

(Meine beiden über 80-jährigen in Nürnberg wohnenden Eltern haben übrigens, obwohl in der höchst priorisierten Impfgruppe immer noch nicht mal einen Impftermin, geschweige denn eine erste Impfung)

Klugschnacker
23.02.2021, 07:46
Wie von Anfang an, denke ich, daß das individuelle Verhalten des Einzelnen den größten Hebel in der Eindämmung der Verbreitung darstellt.

In diesem Sinne wäre ein detailliertes "Stimmungs- / Kompetenz- / Motivations-Bild" der Bevölkerung hilfreich.

Demnach wäre im vergangenen Frühjahr und Sommer die Ausbreitung der Infektion aufgrund des individuellen Verhaltens stark zurückgegangen, angetrieben durch die persönliche Stimmung, Kompetenz und Motivation der Bürger.

Im November hätte diese Kompetenz stark abgenommen (vielleicht haben die Leute vergessen, wie sie sich verhalten sollen), oder die Stimmung und Motivation hätte über den Sommer gelitten. Folglich stiegen die Zahlen wieder und erreichten im Januar einen Rekordwert.

Anschließend hätte die Kompetenz der Menschen wieder zugenommen, oder die Stimmung und Motivation des Volkes sei wieder auf "Pandemiebekämpfung" umgeschlagen, denn die zweite Welle flachte nach Silvester deutlich ab. Nun scheinen die Zahlen wieder zu steigen. Hat sich die Kompetenz und Stimmung erneut geändert? Und das auch noch parallel in ganz vielen Ländern der Welt?

Mir scheint, das hier Ursache und Wirkung durcheinander geraten. Nicht die Stimmung der Leute verursacht die Ausbreitung oder Eindämmung der Infektion, sondern die Folgen der Epidemie bewirken die Stimmung der Menschen, die übrigens alles andere als einheitlich ist.

Der Verlauf der Epidemie in Deutschland belegt aus meiner Sicht die Wirksamkeit von gesetzlich geregeltem, gemeinsamem Handeln. Er belegt auch die Unwirksamkeit von Konzepten, welche die individuelle Selbstverantwortung predigen. Ein Beweis dieser Behauptung steht eventuell bald bevor, wenn die Maßnahmen wieder gelockert werden. Dann schaue Dir anhand der Zahlen an, ob wir uns auf die Stimmung und Motivation des Einzelnen verlassen sollten.

merz
23.02.2021, 07:46
Ergänzend muss man sagen, dass die UK lockdown Regeln schärfer sind als hier:
Keine soziale Treffen, Haus verlassen nur aus triftigem Grund, Sport nur in der bubble oder mit einer anderen Person, Einreise erschwert, mit negativem Test und 10 Tagen Absonderung

https://www.gov.uk/guidance/national-lockdown-stay-at-home

m.

Der Plan bis Juni für UK hier:
https://www.bbc.com/news/explainers-52530518?intlink_from_url=%20Donald%20Trump,%20%3C a%20href=

dr_big
23.02.2021, 08:29
Ergänzend muss man sagen, dass die UK lockdown Regeln schärfer sind als hier:
Keine soziale Treffen, Haus verlassen nur aus triftigem Grund, Sport nur in der bubble oder mit einer anderen Person, Einreise erschwert, mit negativem Test und 10 Tagen Absonderung
...


Genau wie in Bayern

merz
23.02.2021, 08:37
mmmh, echt? (ich leb in NRW,kann auch sein, dass ich die für mich geltenden Regeln überhaupt nicht mehr kenne - das wäre aber mein Fehler)

m.

Schwarzfahrer
23.02.2021, 09:31
Mir scheint, das hier Ursache und Wirkung durcheinander geraten. Nicht die Stimmung der Leute verursacht die Ausbreitung oder Eindämmung der Infektion, sondern die Folgen der Epidemie bewirken die Stimmung der Menschen, die übrigens alles andere als einheitlich ist.
Ich bezweifle zwar auch, daß das Verhalten oder die Einstellung der Menschen der größte Hebel ist, aber ein wesentlicher Hebel ist es m.M.n schon. Deine These, daß die Epidemie die Stimmung der Menschen beeinflusst, würde ich hingegen korrigieren auf "die Berichterstattung über die Epidemie und die Maßnahmen dagegen" beeinflussen die Stimmung und das Verhalten der Menschen maßgeblich.
Die eigentliche Epidemie ging bisher an über 90 % der Bevölkerrung spurlos vorbei, sehr viele haben bis heute keine Erkrankungen oder gar Todesfälle wegen Corona im näheren Bekanntenkreis - aber ausnahmslos alle spüren die mediale Stimmung und (wenn auch unterschiedlich schwer) die Folgen der Maßnahmen.
Der Verlauf der Epidemie in Deutschland belegt aus meiner Sicht die Wirksamkeit von gesetzlich geregeltem, gemeinsamem Handeln. Er belegt auch die Unwirksamkeit von Konzepten, welche die individuelle Selbstverantwortung predigen. Ein Beweis dieser Behauptung steht eventuell bald bevor, wenn die Maßnahmen wieder gelockert werden. Dann schaue Dir anhand der Zahlen an, ob wir uns auf die Stimmung und Motivation des Einzelnen verlassen sollten.
Das ist Deine Ansicht und Behauptung, dem andere Meinungen und Behauptungen gegenüberstehen. In dieser Diskussion sehe ich auf allen Seiten eine extrem starke Wirkung des "confirmation bias" (https://en.wikipedia.org/wiki/Confirmation_bias) (das gilt für Vertreter Deiner Ansicht sicherlich ebenso, wie für Vertreter meiner Sicht der Dinge). Die mir bekannten, halbwegs objektiven statistischen Studien vermitteln alle eher die Ansicht, daß serh viele Zusammenhänge zwischen Maßnahmen und Pandemieverlauf eher schwach und oft widersprüchlich sind - auch wenn man im Nachhinein immer schön glaubt erklären zu können, warum die Entwicklung die eigene Ansicht unterstützt. Und der Gegenbeweis ist praktisch unmöglich, weil man ja immer nur einen Weg geht.

ich finde es aber schon bemerkenswert, wie schnell der Weg der extremen Einschränkungen de Rechte ganzer Völker in vielen Ländern eingeschlagen wurde, obwohl m.W. in keinem dieser Länder zuvor ein Notfallplan für mögliche Epidemien so drastische Eingriffe überhaupt nur angedacht hat, und viele dieser Länder bis dahin die Menschenrechte als ein höchstes Gut angepriesen hatten. Darüber, wie das geschehen konnte, werden sich noch Historiker und andere Wissenschaftler jahrelang die Köpfe einschlagen können.

Stefan
23.02.2021, 09:41
ich finde es aber schon bemerkenswert, wie schnell der Weg der extremen Einschränkungen de Rechte ganzer Völker in vielen Ländern eingeschlagen wurde, obwohl m.W. in keinem dieser Länder zuvor ein Notfallplan für mögliche Epidemien so drastische Eingriffe überhaupt nur angedacht hat, und viele dieser Länder bis dahin die Menschenrechte als ein höchstes Gut angepriesen hatten. Darüber, wie das geschehen konnte, werden sich noch Historiker und andere Wissenschaftler jahrelang die Köpfe einschlagen können.

Was da genau auf die "ganzen Völker" zukommt, war den Völkern und ihren Regierungen nicht klar. In China wurden Strassen desinfiziert, als man in Europa noch Karneval gefeiert hat. Es bestand klar Handlungsbedarf, ohne dass man wusste, wie weit man gehen muss. Ich sehe nicht, dass man sich über das "wie das geschehen konnte" die Köpfe einschlagen wird.

qbz
23.02.2021, 09:51
....
ich finde es aber schon bemerkenswert, wie schnell der Weg der extremen Einschränkungen de Rechte ganzer Völker in vielen Ländern eingeschlagen wurde, obwohl m.W. in keinem dieser Länder zuvor ein Notfallplan für mögliche Epidemien so drastische Eingriffe überhaupt nur angedacht hat, und viele dieser Länder bis dahin die Menschenrechte als ein höchstes Gut angepriesen hatten. Darüber, wie das geschehen konnte, werden sich noch Historiker und andere Wissenschaftler jahrelang die Köpfe einschlagen können.

Deutschland besass schon vorher einen Notfallplan für Pandemien, welche auch freiheitsbeschränkende Massnahmen vorsah. Diese wurden im März und November 2020 im IFGS nur auf Corona hin konkretisiert. Die Öffentlichkeit und die Medien schenkten den schon vorliegenden Notfallplänen nur vor Corona wenig Beachtung.
Nationaler_Pandemieplan_für_Deutschland (https://de.wikipedia.org/wiki/Nationaler_Pandemieplan_f%C3%BCr_Deutschland)

Ausserdem gab es zu diesem Thema, Bekämpfung von Pandemien, seit ca. 20 Jahren internationale Absprachen und Konferenzen. Ins gleiche Gebiet fallen auch staatliche Vorbereitungen für Vorgehensweisen im Falle von Terrorangriffen mit biologischen Waffen.

Schwarzfahrer
23.02.2021, 09:56
Was da genau auf die "ganzen Völker" zukommt, war den Völkern und ihren Regierungen nicht klar. In China wurden Strassen desinfiziert, als man in Europa noch Karneval gefeiert hat. Es bestand klar Handlungsbedarf, ohne dass man wusste, wie weit man gehen muss. Ich sehe nicht, dass man sich über das "wie das geschehen konnte" die Köpfe einschlagen wird.
M.W. gab es Notfallpläne für Pandemien deutlich verheerenderen Ausmaßes, als Corona (das im Gegensatz zu Modellen, die sich z.B. an der spanischen Grippe orientieren, für ein Großteil der Bevölkerung relativ harmlos ist) - aber über gezielte Quarantäne für Erkrankte gingen Grundrechtseinschränkungen kaum hinaus. Es wäre interessant zu wissen, wie es gelaufen wäre, wenn das erste Land nicht China mit seiner extrem kommunitaristischen und autoritären Einstellung gewesen wäre, sondern z.B. Mexico, Schweden oder Südafrika. Hätte dann die jeweils zuerst eingesetzte Strategie sich in den anderen Ländern auch durchgesetzt? Die Geschichte entwickelt sich erratisch, aber nie alternativlos. (Übrigens, daß die Straßen desinfiziert wurden, gehört m.W. zu den ziemlich wirkungslosen Maßnahmen, auch wenn es durch die beeindruckenden Bilder schön dazu beiträgt, die Angst zu schüren - ist also m.M.n. kaum ein gutes Beispiel für die Vorbildfunktion von China).

Schwarzfahrer
23.02.2021, 10:03
Deutschland besass schon vorher einen Notfallplan für Pandemien, ...Ausserdem gab es zu diesem Thema, Bekämpfung von Pandemien, seit ca. 20 Jahren internationale Absprachen und Konferenzen.
Ist mir bekannt. Aber mir ist kein solcher Plan bekannt, das zuvor auch nur annähernd dieses Ausmaß an pauschalen Eingriffen in das gesamte öffentliche und private Leben vorgesehen hätte (faktische pauschale Berufsverbote, Schließen aller Bildungseinrichtungen, u.ä.m.), obwohl die dort vorgesehenen Szenarien teilweise viel verheerender waren, als Corona.

Bockwuchst
23.02.2021, 10:06
korrigiert

Klugschnacker
23.02.2021, 10:10
Die mir bekannten, halbwegs objektiven statistischen Studien vermitteln alle eher die Ansicht, daß serh viele Zusammenhänge zwischen Maßnahmen und Pandemieverlauf eher schwach und oft widersprüchlich sind - auch wenn man im Nachhinein immer schön glaubt erklären zu können, warum die Entwicklung die eigene Ansicht unterstützt. Und der Gegenbeweis ist praktisch unmöglich, weil man ja immer nur einen Weg geht.

Wie erklärst Du Dir das Abflachen der zweiten Welle im Februar? Ich war bisher der Ansicht, dass es durch den bundesweiten Lockdown verursacht wurde. Hast Du einen anderen Vorschlag?

:Blumen:

Stefan
23.02.2021, 10:10
(Übrigens, daß die Straßen desinfiziert wurden, gehört m.W. zu den ziemlich wirkungslosen Maßnahmen, auch wenn es durch die beeindruckenden Bilder schön dazu beiträgt, die Angst zu schüren - ist also m.M.n. kaum ein gutes Beispiel für die Vorbildfunktion von China).

Ich habe nicht geschrieben, dass die Desinfizierung von Strassen sinnvoll war und nichts von Vorbildfunktion.

Feanor
23.02.2021, 10:19
Ich habe sicherheitshalber auch nochmal nachgeschaut für NRW:
- Kontakt mit einer weiteren Person, die nicht zum Hausstand gehört, ist erlaubt. Gleiches gilt für Sport etc. draußen. Jetzt dürfen dazu auch wieder Einrichtungen draußen genutzt werden.
Es gab auch keine allgemeine landesweite Sperrstunde, wenn ich mich richtig erinnere.

Da scheint GB doch etwas strenger unterwegs gewesen zu sein und wohl auch etwas härtere Strafen zu haben.

Ich persönlich glaube allerdings nicht, dass dies den wesentlichen Unterschied ausmacht. Die Briten waren kurz vor dem Zusammenbruch des Gesundheitssystems, entsprechende Nachrichten und Bilder haben, so denke ich, eine große Wirkung.
Gleiche Wirkung hatten vermutlich z. B. die Bilder aus Bergamo (plus ein bisschen Panikmache und Angst vor dem damals Unbekannten) beim ersten Lockdown bei uns.
Solche Dinge bleiben bei vielen hängen und haben Einfluß auf das Verhalten, evtl. mehr als Verbote oder die hier vielbeschworene Eigenverantwortung. Der Mensch handelt halt nicht rational.

captain hook
23.02.2021, 10:50
obwohl die dort vorgesehenen Szenarien teilweise viel verheerender waren, als Corona.

Interessante Feststellung. Kennst Du die Auswirkungen von Corona ohne Gegenmaßnahmen? Und traust Du Dir zu, das unter Berücksichtigung aller Faktoren abschließend zu beurteilen? Soweit mir bekannt, hat sich das noch niemand seriös zugetraut.

Schwarzfahrer
23.02.2021, 11:01
Wie erklärst Du Dir das Abflachen der zweiten Welle im Februar? Ich war bisher der Ansicht, dass es durch den bundesweiten Lockdown verursacht wurde. Hast Du einen anderen Vorschlag?

:Blumen:
Ich erkläre keine der Änderungen der Kurven so monokausal, wie es gerne gemacht wird (Abnahme wegen Lockdown, Zunahme wegen verantwortungsloser Party-People, oder alles nur dem Wetter zuordnen...), und manches ist m.M.n. nicht eindeutig erklärbar, zumal die gleichen Maßnahmen in unterschiedlichen Umfelden oder Regionen sehr unterschiedlich in Stärke und Zeitverlauf zu wirken scheinen. Die saisonalen Schwankungen von Viruserkrankungen waren schon immer etwas erratisch (s. die sehr unterschiedlichenen Lagen und Stärken von Grippewellen über die Jahre). Nachträglicher Erklärungsmodelle sind möglich, aber schwer überprüfbar; Vorhersagen sind noch viel unsicherer. Mir geht es darum, sich überhaupt von zu selbstsicheren, aber schwer überprüfbaren Ursache-Wirkungs-Aussagen zu hüten, da bei uns allen der confirmation bias zuschlägt.

Schwarzfahrer
23.02.2021, 11:04
Ich habe nicht geschrieben, dass die Desinfizierung von Strassen sinnvoll war und nichts von Vorbildfunktion.
Sorry, wenn ich Dich mißverstanden habe. Dein SatzIn China wurden Strassen desinfiziert, als man in Europa noch Karneval gefeiert hat. Es bestand klar Handlungsbedarf, ... so verstanden, daß die Desinfektion der Straßen für uns hätte ein wichtiges Zeichen sein müssen. Dabei halte ich das für eines der am wenigsten aussagekräftigen Zeichen, da es eine weitgehend symbolische Handlung ist. Was nicht heißt, daß andere Punkte nicht beachtenswert gewesen wären.

Adept
23.02.2021, 11:07
Ich erkläre keine der Änderungen der Kurven so monokausal, wie es gerne gemacht wird (Abnahme wegen Lockdown, Zunahme wegen verantwortungsloser Party-People, oder alles nur dem Wetter zuordnen...), und manches ist m.M.n. nicht eindeutig erklärbar, zumal die gleichen Maßnahmen in unterschiedlichen Umfelden oder Regionen sehr unterschiedlich in Stärke und Zeitverlauf zu wirken scheinen. Die saisonalen Schwankungen von Viruserkrankungen waren schon immer etwas erratisch (s. die sehr unterschiedlichenen Lagen und Stärken von Grippewellen über die Jahre). Nachträglicher Erklärungsmodelle sind möglich, aber schwer überprüfbar; Vorhersagen sind noch viel unsicherer. Mir geht es darum, sich überhaupt von zu selbstsicheren, aber schwer überprüfbaren Ursache-Wirkungs-Aussagen zu hüten, da bei uns allen der confirmation bias zuschlägt.

Wie sagte Bönisch im letzten Tatort dazu treffend:

"Die Wahrheit ist, was ins eigene Weltbild passt."

;)

LidlRacer
23.02.2021, 11:08
Mir geht es darum, sich überhaupt von zu selbstsicheren, aber schwer überprüfbaren Ursache-Wirkungs-Aussagen zu hüten, da bei uns allen der confirmation bias zuschlägt.

Völlig klar ist nun mal, dass Übertragungen von Mensch zu Mensch stattfinden, und dass sie folglich durch alles reduziert werden, was diese Kontakte bzgl. Anzahl, Dauer, Nähe, Virusausstoß und Virusaufnahme verringert/entschärft.

Das ist sehr simpel.
Welche konkrete Maßnahme wie viel Wirkung hat, ist dagegen komplex, da von vielen variablen Umständen abhängig.

Schwarzfahrer
23.02.2021, 11:13
Interessante Feststellung. Kennst Du die Auswirkungen von Corona ohne Gegenmaßnahmen? Und traust Du Dir zu, das unter Berücksichtigung aller Faktoren abschließend zu beurteilen? Soweit mir bekannt, hat sich das noch niemand seriös zugetraut.
Soweit mir bekannt, haben bereits im Frühling einige Experten sich seriös zugetraut, die Auswirkungen von Corona zu beurteilen und 6- bis 7-Stellige Sterbezahlen innerhalb von Monaten für Deutschland vorherzusagen; und immer noch trauen sich alle möglichen Modellrechner alle möglichen Beurteilungen zu. Über die Seriosität all dieser Beurteilungen können wir natürlich trefflich streiten.

Aber soweit ich weiß, gehen die meisten Notfallszenarien früherer Pläne von Epidemien aus, die alle Bevölkerungsgruppen mit gleich hohem Sterberisiko befallen, und es sind deutlich höhere Sterberaten als die Größenordnung von 1 % angenommen worden (also eher Sachen wie die spanische Grippe). Gegen solche Annahmen ist Corona mit dem Schwerpunkt des Risikos auf nur einem abgrenzbaren Teil der Bevölkerung (v.a. Ältere) und einer insgesamt im Vergleich geringeren Sterberate schon eine andere Hausnummer.

longtrousers
23.02.2021, 11:13
Wie erklärst Du Dir das Abflachen der zweiten Welle im Februar? Ich war bisher der Ansicht, dass es durch den bundesweiten Lockdown verursacht wurde. Hast Du einen anderen Vorschlag?

:Blumen:

In Bayern gab es (korrigiere mich wenn ich falsch liege) nach meiner Erfahrung keine größere Änderungen in beschränkenden Maßnahmen zwischen November und jetzt.

Andererseits ist sicher, dass immer mehr Leute mit dem Virus in Berührung gekommen sind (entweder nachweisbar oder auch als Dunkelziffer). Auch wurde seit Dezember, obwohl noch sehr wenig, mit dem Impfen begonnen. Hinzufügen tue ich hier noch, dass die Gruppe der Leute, die schon immun sind, keine aselekte Gruppe ist, aber eben eine Gruppe die eher infiziert wurden als anderen, aus welchem Grund dann auch (weniger vorsicht, anfälliger oder weiß der Geier). Es ist also eine Gruppe schon immun, die mehr als der Durchschnitt die Neigung hat die Virusverbreitung hervorzurufen. Dieser Effekt dämpft die Ausbreitung.

Es ist weiter nicht nachzuvollziehen, ob sich das Verhalten der Menschen, unabhängig der Maßnahmen, geändert hat (z.B. als Reaktion auf die Berichterstattung über Mutanten), und welchen Einfluß das dann auf die Verbreitung des Virus gehabt hat.

anlot
23.02.2021, 11:42
Der Verlauf der Epidemie in Deutschland belegt aus meiner Sicht die Wirksamkeit von gesetzlich geregeltem, gemeinsamem Handeln. Er belegt auch die Unwirksamkeit von Konzepten, welche die individuelle Selbstverantwortung predigen. Ein Beweis dieser Behauptung steht eventuell bald bevor, wenn die Maßnahmen wieder gelockert werden. Dann schaue Dir anhand der Zahlen an, ob wir uns auf die Stimmung und Motivation des Einzelnen verlassen sollten.

Ich finde das ist zu kurz gedacht und fördert das mit dem Finger auf andere zeigen, wie wir es hier schon öfter erlebt haben. Zu kurz gedacht deshalb, dass es doch klar sein muss, dass mit jeder Lockerung auch die Zahlen steigen werden. Das kann doch niemand zu 100 % ausschließen und ich halte die Annahme für sehr naiv.

Viel wichtiger finde ich, dass wir zeigen wie Lockerungen durch innovative Massnahmen begleitet werden können und damit auch das Infektionsgeschehen im Rahmen bleibt.

Ansonsten drehen wir uns mMn bis zum Herbst im Kreis.

Stefan
23.02.2021, 11:48
SRF-Audiobeitrag:

Massentests in Österreich - Deshalb steigen die Fallzahlen in Österreich (https://www.srf.ch/news/schweiz/massentests-in-oesterreich-deshalb-steigen-die-fallzahlen-in-oesterreich)

Zöfel sieht drei andere mögliche Gründe für den Anstieg:

- dass sich die ansteckendere britische Variante des Coronavirus jetzt schon bemerkbar macht,
- dass die jüngsten Öffnungsschritte in Österreich zu mehr Ansteckungen geführt haben,
- oder dass viele Menschen einfach so coronamüde sind, dass sie sich nicht mehr richtig an die Massnahmen halten.

anlot
23.02.2021, 11:58
Völlig klar ist nun mal, dass Übertragungen von Mensch zu Mensch stattfinden, und dass sie folglich durch alles reduziert werden, was diese Kontakte bzgl. Anzahl, Dauer, Nähe, Virusausstoß und Virusaufnahme verringert/entschärft.

Das ist sehr simpel.


Im Prinzip hast Du sicher recht. Aber wenn´s so simple ist, wissen wir denn mittlerweile, warum sich bspw. in manchen Familien nur einer infiziert und alle anderen dennoch negativ bleiben?

LidlRacer
23.02.2021, 12:12
Im Prinzip hast Du sicher recht. Aber wenn´s so simple ist, wissen wir denn mittlerweile, warum sich bspw. in manchen Familien nur einer infiziert und alle anderen dennoch negativ bleiben?

Ich kenne jetzt keine konkreten Untersuchungen dazu, aber natürlich gibt es viele plausible Einflussfaktoren.
Vor allem natürlich:
Wie engen Kontakt haben die Familienmitglieder? Es gibt ja Familien, wo jeder zu einer anderen Uhrzeit aufsteht, Mahlzeiten fast nie zusammen eingenommen werden, wenig geredet wird, jeder in seinem Zimmer bzw. außer Haus sein eigenes Ding macht usw.
Klingt nicht so toll, aber coronatechnisch wäre all das hilfreich.
Dazu kommen technische Faktoren wie Wohnungsgröße pro Person, Lüftung.
Persönliche Faktoren, die die Höhe der Viruslast/Stärke des Ausstoßes und vielleicht auch die Empfänglichkeit für Viren betreffen.

noam
23.02.2021, 12:24
Ich kenne jetzt keine konkreten Untersuchungen dazu, aber natürlich gibt es viele plausible Einflussfaktoren.


Ja hinterher kann man es versuchen zu erklären. Weil man das Ergebnis ja kennt, ist es recht simpel sich irgendwas plausibles zusammenzuspinnen.

Ich würde mir hier mehr handfestes wünschen.



Gestern im DLF wurde berichtet, dass Frankreich nun eine Reihe von Testkonzerten durchführen möchte. Hier soll jeder vorher getestet werden und hinterher "unter medizinischer Beobachtung" stehen. Auch Corona positiv getesteten will man Zugang gewähren. Ethisch sicher fragwürdig, ob man im Rahmen einer Untersuchung eine möglicherweise folgenreiche Infektion billigend in Kauf nehmen kann, aber nur so bekommen wir Hinweise darauf, wie sich so ein Virus außerhalb von Laboren und Modellrechnungen tatsächlich ausbreitet.

HerrMan
23.02.2021, 12:33
Interessant finde ich die Entwicklung der Inzidenz-Werte in Abhängigkeit vom Provinz-Level. Zu Beginn waren es primär die urbanen Gebiete, die hohe Werte aufwiesen. Das hat vor allem etwas mit Raum und Mobilität zu tun.

Schaut man sich die Landkreise in Deutschland, und das sieht im europäischen Ausland ähnlich aus, jetzt an ist auffällig, dass die besonders betroffenen Gebiete ausschließlich dem eher provinziellen Leben zugeordnet werden können. Gründe könnten sein:


Mir san mir und wissen, was uns gut tut
Das Feuerwehrfest ist noch nie ausgefallen
Schwer zu kontrollieren


Und natürlich der Mehr-Generationen-Haushalt. Da tut sich der urbane Single leichter.

anlot
23.02.2021, 12:44
Ich kenne jetzt keine konkreten Untersuchungen dazu, aber natürlich gibt es viele plausible Einflussfaktoren.
Vor allem natürlich:
Wie engen Kontakt haben die Familienmitglieder? Es gibt ja Familien, wo jeder zu einer anderen Uhrzeit aufsteht, Mahlzeiten fast nie zusammen eingenommen werden, wenig geredet wird, jeder in seinem Zimmer bzw. außer Haus sein eigenes Ding macht usw.
Klingt nicht so toll, aber coronatechnisch wäre all das hilfreich.
Dazu kommen technische Faktoren wie Wohnungsgröße pro Person, Lüftung.
Persönliche Faktoren, die die Höhe der Viruslast/Stärke des Ausstoßes und vielleicht auch die Empfänglichkeit für Viren betreffen.


Könnte alles sein. Gerade kam ein Bericht wonach bei einem Ehepaar auf einer Kreuzfahrt (damit scheiden eigentlich schon alle oben genannten Gründe aus) nur der Ehemann positiv getestet wurde. Nichts genaues weiß man also nicht. Und das ist doch das Problem. Ich glaube wir könnten mehr wissen, wenn man dies als Teil einer ganzheitlichen Strategie mit inkludieren würde. Daraus könnten sich dann gezielte Maßnahmen für spezielle Settings, Berufsgruppen, Anlässe, etc. mit begleitenden Tests etc. ergeben. Dazu müsste man aber mal out of the Box denken. Das konnte ich in den letzten Monaten nicht wirklich feststellen

Kälteidiot
23.02.2021, 13:00
Könnte alles sein. Gerade kam ein Bericht wonach bei einem Ehepaar auf einer Kreuzfahrt (damit scheiden eigentlich schon alle oben genannten Gründe aus) nur der Ehemann positiv getestet wurde. Nichts genaues weiß man also nicht. Und das ist doch das Problem. Ich glaube wir könnten mehr wissen, wenn man dies als Teil einer ganzheitlichen Strategie mit inkludieren würde. Daraus könnten sich dann gezielte Maßnahmen für spezielle Settings, Berufsgruppen, Anlässe, etc. mit begleitenden Tests etc. ergeben. Dazu müsste man aber mal out of the Box denken. Das konnte ich in den letzten Monaten nicht wirklich feststellen

aber wie sollte man denn solche Fälle (Ehepaar oder Familie) mit in die Strategie einbeziehen?

MMn wären das ja noch mehr Sonderfälle die zu berücksichtigen sind.

noam
23.02.2021, 13:06
aber wie sollte man denn solche Fälle (Ehepaar oder Familie) mit in die Strategie einbeziehen?

MMn wären das ja noch mehr Sonderfälle die zu berücksichtigen sind.

Man könnte zB seites der Gesundheitsämter / Forschung aktiv auf Familien zugehen, in denen eine Person positiv getestet wird und diese durch Dokumentationsanleitung und engmaschiges Testen begleiten um entsprechend feststellen zu können in welcher Lebenssituation hier eine Ansteckung geschieht, anstatt KP1 ungetestet zwei wochen wegzusperren

keko#
23.02.2021, 13:14
...
Zöfel sieht drei andere mögliche Gründe für den Anstieg:

- dass sich die ansteckendere britische Variante des Coronavirus jetzt schon bemerkbar macht,
- dass die jüngsten Öffnungsschritte in Österreich zu mehr Ansteckungen geführt haben,
- oder dass viele Menschen einfach so coronamüde sind, dass sie sich nicht mehr richtig an die Massnahmen halten.

Nichts genaues weiß man nicht, auch nach einem Jahr ;-)

Gibt es hier im Forum jemanden, der in den nächsten Monaten an ein Ende der Lockdowns (in verschiedenen Ausprägungen) glaubt? Ich kann mir das nur schwer vorstellen. Zumal der aller größte Teil der Weltbevölkerung noch gar keine Impfung gesehen hat und so Mutanten jederzeit wieder importiert werden können.

(diese Frage ist von eigenem Interesse und soll keine Provokation darstellen :Blumen:)

NBer
23.02.2021, 13:22
.....Gibt es hier im Forum jemanden, der in den nächsten Monaten an ein Ende der Lockdowns (in verschiedenen Ausprägungen) glaubt? ....

Ich glaube zumindest daran, dass der Sommer ähnlich wie der letzte wird. Da waren die Einschränkungen, mal von wirklichen Großveranstaltungen und Discotheken abgesehen, kaum zu spüren.
Die Frage ist ob die Impfungen Richtung Herbst/Winter so wirken, dass es nicht mehr zu so einem Anstieg wie diesen Winter kommt.

captain hook
23.02.2021, 13:43
Nichts genaues weiß man nicht, auch nach einem Jahr ;-)

Gibt es hier im Forum jemanden, der in den nächsten Monaten an ein Ende der Lockdowns (in verschiedenen Ausprägungen) glaubt? Ich kann mir das nur schwer vorstellen. Zumal der aller größte Teil der Weltbevölkerung noch gar keine Impfung gesehen hat und so Mutanten jederzeit wieder importiert werden können.

(diese Frage ist von eigenem Interesse und soll keine Provokation darstellen :Blumen:)

Kommt auf die Zielmarke an. Wenn man sich rein an Inzidenzen orientiert könnte es schwierig werden sagen zB Mobilitätsforscher:

"Mobilitätsforscher: 35er-Inzidenz vorerst unrealistisch
Mit der offenbar raschen Ausbreitung einer ansteckenderen Corona-Mutante in Deutschland rückt die Zielmarke von 35 bei der Sieben-Tage-Inzidenz aus Expertensicht in die Ferne. Ohne zusätzliche Maßnahmen erscheine das Erreichen dieses Wertes "bis auf weiteres unrealistisch", erklärte der Leiter des Fachgebiets Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik an der TU Berlin, Kai Nagel, der Nachrichtenagentur dpa. Seine Gruppe modelliert das Infektionsgeschehen in Berlin unter anderem mit anonymisierten Mobilfunkdaten. Nagel zufolge sind die Ergebnisse übertragbar auf die Lage bundesweit. "

Quelle: https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-coronavirus-dienstag-183.html

Wenn man irgendwann mal mehr weiß und mit dem Impfen weiter ist, wird man sich ja vielleicht auf anderen Parameter verständigen. Allerdings glaube ich vieles, aber nicht daran, dass irgendwas hierbei schnell geht. Wenn man sich das geeier mit den Schnelltests jetzt schon wieder anhört... manomanoman

captain hook
23.02.2021, 13:50
Aber soweit ich weiß, gehen die meisten Notfallszenarien früherer Pläne von Epidemien aus, die alle Bevölkerungsgruppen mit gleich hohem Sterberisiko befallen, und es sind deutlich höhere Sterberaten als die Größenordnung von 1 % angenommen worden (also eher Sachen wie die spanische Grippe). Gegen solche Annahmen ist Corona mit dem Schwerpunkt des Risikos auf nur einem abgrenzbaren Teil der Bevölkerung (v.a. Ältere) und einer insgesamt im Vergleich geringeren Sterberate schon eine andere Hausnummer.

Die Letalität steht bei den Ü80 Personen irgendwo bei 15 bis 20% je nach Bundesland, bei den ü60 bei um die 5%. Darunter fällt es signifikant ab.

Zahlen pro Bundesland zB hier:
https://www.corona-in-zahlen.de/bundeslaender/

Da könnte man schon auf Ideen kommen, dass man Impfraten für diese Personen zB in eine Bewertung der Situation mit einfließen lassen könnte.

Wann waren nochmal schnell alle Ü60 geimpft? Und vielleicht ein paar Risikogruppen.

Bei dem Tempo was wir hier vorlegen und so wie sich ganz schön viele dann auch noch weigern (was das Tempo der Öffnung sicher nicht beschleunigen wird) wirds vermutlich weder morgen, noch nächste Woche soweit sein.

Adept
23.02.2021, 14:33
Die Letalität steht bei den Ü80 Personen irgendwo bei 15 bis 20% je nach Bundesland, bei den ü60 bei um die 5%. Darunter fällt es signifikant ab.

Zahlen pro Bundesland zB hier:
https://www.corona-in-zahlen.de/bundeslaender/

Da könnte man schon auf Ideen kommen, dass man Impfraten für diese Personen zB in eine Bewertung der Situation mit einfließen lassen könnte.

Wann waren nochmal schnell alle Ü60 geimpft? Und vielleicht ein paar Risikogruppen.

Bei dem Tempo was wir hier vorlegen und so wie sich ganz schön viele dann auch noch weigern (was das Tempo der Öffnung sicher nicht beschleunigen wird) wirds vermutlich weder morgen, noch nächste Woche soweit sein.

Warum öffnet man nicht "einfach" alles wieder und bittet die ü65 (+Risikogruppen) sich für die nächsten Wochen/Monate zu isolieren? Und sobald sie eine Impfung bekommen haben, können sie wieder am geregeltem Leben teilnehmen.

Die Impfbereitschaft wäre dadruch bei den Risikogruppen sehr hoch und wirtschaftlich und gesellschaftlich wäre es wieder erträglich nach der langen Zeit der Massnahmen für alle.

Kälteidiot
23.02.2021, 14:47
Man könnte zB seites der Gesundheitsämter / Forschung aktiv auf Familien zugehen, in denen eine Person positiv getestet wird und diese durch Dokumentationsanleitung und engmaschiges Testen begleiten um entsprechend feststellen zu können in welcher Lebenssituation hier eine Ansteckung geschieht, anstatt KP1 ungetestet zwei wochen wegzusperren

ich vermute das wurde gemacht. Nur nicht in dem grossen Umfang das wir es mitbekommen.

Ich will es nicht kleinreden, aber der Aufwand wäre für die Gesundheitsämter nicht zu leisten. Vermutlich aber mit der Unterstützung der Bundeswehr etc.

captain hook
23.02.2021, 14:51
Warum öffnet man nicht "einfach" alles wieder und bittet die ü65 (+Risikogruppen) sich für die nächsten Wochen/Monate zu isolieren? Und sobald sie eine Impfung bekommen haben, können sie wieder am geregeltem Leben teilnehmen.

Die Impfbereitschaft wäre dadruch bei den Risikogruppen sehr hoch und wirtschaftlich und gesellschaftlich wäre es wieder erträglich nach der langen Zeit der Massnahmen für alle.

Würdest du das als Regierung morgen so verkündigen?

keko#
23.02.2021, 15:09
Ich glaube zumindest daran, dass der Sommer ähnlich wie der letzte wird. Da waren die Einschränkungen, mal von wirklichen Großveranstaltungen und Discotheken abgesehen, kaum zu spüren.....

Allerdings hatten wir im letzten Sommer noch nicht die Durchsetzung mit dem Virus, ganz abgesehen von den Mutanten. Eine Lockerung in diesem Sommer könnte sich demnach negativer auswirken (nach meiner Privatlogik).

spanky2.0
23.02.2021, 15:47
SRF-Audiobeitrag:

Massentests in Österreich - Deshalb steigen die Fallzahlen in Österreich (https://www.srf.ch/news/schweiz/massentests-in-oesterreich-deshalb-steigen-die-fallzahlen-in-oesterreich)

Zöfel sieht drei andere mögliche Gründe für den Anstieg:

- dass sich die ansteckendere britische Variante des Coronavirus jetzt schon bemerkbar macht,
- dass die jüngsten Öffnungsschritte in Österreich zu mehr Ansteckungen geführt haben,
- oder dass viele Menschen einfach so coronamüde sind, dass sie sich nicht mehr richtig an die Massnahmen halten.

Also meine persönliche Meinung/Beobachtung ist, dass es von den o.g. Punkten vor allem der dritte Punkt in Österreich ist. Neben Coronamüdigkeit würde ich sogar noch auf eine deutliche grössere Aversion gegen "Vorschriften von oben" tippen - im Vergleich zu D.
Die Leute haben sich da schon über den Sommer "in meinen Augen" sehr lax verhalten - und ich beobachte immer noch Situationen/Verhaltensweisen, die ich in Deutschland nirgends mehr sehe.

(Aber ich vermute ich halte mich dort nur immer in der falschen Gegend auf und die hier anwesenden/mitlesenden Österreicher/innen verhalten sich da deutlich vorbildlicher :Cheese: - also bitte no offense :Blumen: - nur ein persönlicher Eindruck)

HerrMan
23.02.2021, 16:38
Gibt es hier im Forum jemanden, der in den nächsten Monaten an ein Ende der Lockdowns (in verschiedenen Ausprägungen) glaubt? Ich kann mir das nur schwer vorstellen.

Christoph Correll von der Charite hat die Tage in einem Interview ein düsteres Szenario entwickelt, was in den nächsten Monaten für eine Welle an psychisch kranken Jugendlichen auf die Gesellschaft zukommen wird. Dabei erwähnte er ganz nebenbei, das es für viele Jugendlichen sehr belastend ist, das ihnen niemand eine End-Datum nennen kann.

In diesem Sinne bin ich jung geblieben. Auch ohne existenzielle Sorgen fängt dieses 'es hört nicht auf' richtig an zu nerven. Zum Glück kommt jetzt der Frühling.

Stefan
23.02.2021, 16:46
Dabei erwähnte er ganz nebenbei, das es für viele Jugendlichen sehr belastend ist, das ihnen niemand eine End-Datum nennen kann.

Das ist ja keine Neuigkeit und gilt nicht nur für Jugendliche.

Jan hat vorhin den Text bei Facebook gepostet:

Laufszene-Hamburg.de
Maskenpflicht auch für Läufer!
Der Senat verschärft die Corona-Verordnung. Künftig gilt überall auch im Freien eine Maskenpflicht, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Ausdrücklich wird die Stadt zudem einige Gegenden zu definierten Tageszeiten dazu zählen, darunter die Außenalster und der Stadtpark. Auf der Senats-Pressekonferenz sagt Senatssprecher Marcel Schweitzer, dies gelte auch für "Jogger".

So motiviert man die Bevölkerung.....

anlot
23.02.2021, 16:49
aber wie sollte man denn solche Fälle (Ehepaar oder Familie) mit in die Strategie einbeziehen?

MMn wären das ja noch mehr Sonderfälle die zu berücksichtigen sind.

Da habe ich mich ggf. missverständlich ausgedrückt. Mir ging es nicht um die Aufnahme von Einzelfällen, sondern um eine Strategie-Entwicklung, die sich auf zahlreiche Erhebungen stützt und somit sehr gezielte Massnahmen, Schutzkonzepte, etc. bieten könnte.

HerrMan
23.02.2021, 16:54
Das ist ja keine Neuigkeit und gilt nicht nur für Jugendliche.



Stimmt, ich habe es auch falsch wiedergegeben. Er sprach eher davon, dass von den vielfältigen unterschiedlichen Belastungen für junge Menschen das DIE Belastungen wäre. Und so war das für mich schon neu.

trithos
23.02.2021, 17:06
Also meine persönliche Meinung/Beobachtung ist, dass es von den o.g. Punkten vor allem der dritte Punkt in Österreich ist. Neben Coronamüdigkeit würde ich sogar noch auf eine deutliche grössere Aversion gegen "Vorschriften von oben" tippen - im Vergleich zu D.
Die Leute haben sich da schon über den Sommer "in meinen Augen" sehr lax verhalten - und ich beobachte immer noch Situationen/Verhaltensweisen, die ich in Deutschland nirgends mehr sehe.

(Aber ich vermute ich halte mich dort nur immer in der falschen Gegend auf und die hier anwesenden/mitlesenden Österreicher/innen verhalten sich da deutlich vorbildlicher :Cheese: - also bitte no offense :Blumen: - nur ein persönlicher Eindruck)

Du hast meiner Meinung nach (leider) völlig Recht, muss ich als Österreicher feststellen. Ich mache auch dauernd ähnliche Beobachtungen.

Aber wir Ösis reden uns die Zahlen schön. Wir haben gerade eine seit Tagen steigende österreichweite 7-Tage-Inzidenz von 133 pro 100.000. Das stört aber niemanden, im Gegenteil. Jeden Tag meldet sich eine andere Branche, die jetzt aber wirklich Öffnungen fordert: Gastro, Kultur, Sport, Thermen, ... alle finden, jetzt müsste aber wirklich rasch geöffnet werden.

Während also manche meinen, die Lage sei ernst aber nicht hoffnungslos, sieht der gelernte Österreicher das anders: Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst. ;)

Um nicht falsch verstanden zu werden: ich halte diesen "österreichischen Weg" für falsch. Aber die Stimmung empfinde ich leider wirklich so. Und zudem hat die Dauerdiskussion um Öffnungen usw... für die türkise Regierung den Vorteil, dass weniger über aktuelle Korruptionsverdachtsfälle im Umkreis von türkisen Politikern (z.B. Finanzminister) diskutiert wird. Aber das ist sicher nur Zufall ...

Voldi
23.02.2021, 17:41
Warum öffnet man nicht "einfach" alles wieder und bittet die ü65 (+Risikogruppen) sich für die nächsten Wochen/Monate zu isolieren? Und sobald sie eine Impfung bekommen haben, können sie wieder am geregeltem Leben teilnehmen.

Die Impfbereitschaft wäre dadruch bei den Risikogruppen sehr hoch und wirtschaftlich und gesellschaftlich wäre es wieder erträglich nach der langen Zeit der Massnahmen für alle.

Wie soll sich den der Teil der ü65 Risikogruppe isolieren der in Heimen wohnt? Je älter, also je höher das Risiko, desto höher ist auch der Anteil der Heimbewohner. Oder sollen alle Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen sich auch isolieren? Plus deren Angehörige?

Mit deinem Vorschlag kannst du nur darauf warten, dass Altenheime wieder en masse zu Corona Hotspots werden.

tomerswayler
23.02.2021, 18:04
Pflegeheime sollten inzwischen ziemlich sichere Orte sein, dort wurde ein Großteil bereits geimpft. Laut https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/altenheim-impfungen-corona-101.html gibt es etwa 800000 Bewohner in Heimen und nach https://impfdashboard.de/ haben 772000 die Erstimpfung erhalten, 528000 auch schon die zweite Dosis.

Von den Pflegern dürften auch mehr geimpft sein als in der restlichen Bevölkerung und Besucher kommen nur mit negativem Test hinein. Jetzt gilt es die Impfquote in den Heimen im hohen Bereich zu halten, man könnte neue Bewohner zum Beispiel dazu auffordern doch vor dem Einzug ihre Impfung zu vervollständigen.

Edit: Der heutige RKI Bericht sagt dazu: "Der Anteil der Fälle in Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen an allen Fällen in Ausbruchsgeschehen stieg in den letzten Wochen zunächst an, bis auf 44% in MW 02 und nimmt seitdem ab bis auf 19% in der MW 07, 2021."

Schwarzfahrer
23.02.2021, 18:05
Aber wir Ösis reden uns die Zahlen schön. Wir haben gerade eine seit Tagen steigende österreichweite 7-Tage-Inzidenz von 133 pro 100.000. Das stört aber niemanden, im Gegenteil.
Vielleicht liegt das an einer gewissen kognitiven Dissonanz: der medial vermittelten Gefährlichkeit der hohen Inzidenz steht die persönlich praktisch nichtexistente Gefahrenwahrnehmung für ein sehr großen Teil der Bevölkerung gegenüber, weil nur eine Minderheit jemanden mit einer Corona-Erkrankung kennt. Ich selbst glaube mich zu erinnern, daß zwar fast jedes Jahr ein-zwei Kollegen mal wegen einer schweren Grippe o.ä. ein-zwei Wochen ausfielen kenne aber niemanden im näheren Bekanntenkreis, der an Corona erkrankt wäre. Nur die, die sich im Umfeld von Alters- und Pflegeheimen, sowie von Krankenhäusern bewegen, bekommen ein anderes Bild.

Das scheint übrigens in Ungarn anders zu sein, dort kennt meine Schwester recht viele, gefühlt 10 - 30 % der Bekannten sollen eine Corona-Erkrankung durchgemacht haben (allerdings kennt sie auch nur einen, der mit Corona starb - an einer Superinfektion mit multiresistenten Keimen im Krankenhaus). Der Unterschied klingt nach mehr, als die Meldezahlen vermitteln.

Adept
23.02.2021, 18:58
Würdest du das als Regierung morgen so verkündigen?

Naja, wird schwierig, ich finde, sie haben sich da ganz schön rein geritten.

Und Fehler in der Strategie werden ja nie zugegeben, könnte uns ja noch mehr verunsichern. Da wird es eher auf die Leute geschoben, die sich nicht an die Massnahmen halten.

Adept
23.02.2021, 19:04
Wie soll sich den der Teil der ü65 Risikogruppe isolieren der in Heimen wohnt? Je älter, also je höher das Risiko, desto höher ist auch der Anteil der Heimbewohner. Oder sollen alle Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen sich auch isolieren? Plus deren Angehörige?

Mit deinem Vorschlag kannst du nur darauf warten, dass Altenheime wieder en masse zu Corona Hotspots werden.

Das verstehe ich nicht. Was würde sich denn zur derzeitigen Situation in den Altersheimen ändern? Sie werden doch jetzt schon geschützt, eher schlecht als recht, das sehe ich auch, aber da könnte man noch am Schutzkonzept optimieren.

Zum Beispiel, zwei Gruppen: Die, die isoliert werden möchten oder nicht mehr eigenmächtig entscheiden können und die, die das Risiko eingehen wollen und "offen" leben, um rauszugehen und Besuch zu empfangen. In den Isolationsstationen arbeitet das Pflegepersonal in Schutzausrüstung und es gibt ein striktes Hygienekonzept. Das können aber Experten sich viel besser ausdenken als ich. Die Isolationsstationen in den KKH funktionieren ja auch. Und es wäre nur temporär, bis die Risikogruppen und Pfleger geimpft wären.

Würde viel Geld kosten, aber bei weitem nicht der Umfang, den jetzt die Regierung durch die ganzen Massnahmen verliert durch Zuschüsse, würde ich mal frech behaupten.

trithos
23.02.2021, 19:14
Vielleicht liegt das an einer gewissen kognitiven Dissonanz: der medial vermittelten Gefährlichkeit der hohen Inzidenz steht die persönlich praktisch nichtexistente Gefahrenwahrnehmung für ein sehr großen Teil der Bevölkerung gegenüber, weil nur eine Minderheit jemanden mit einer Corona-Erkrankung kennt.

Das kann durchaus sein, ich will das nicht grundsätzlich bestreiten.

Meine persönliche Erfahrung ist allerdings durchaus anders. Ich kenne in meinem sportlichen Umfeld zwei Corona-Erkrankte, von denen einer (knapp über 60) im Spital behandelt werden musste. Und in meinem beruflichen Umfeld (ca. 150 Menschen in meiner Abteilung) halten wir bei zehn Corona-Erkrankungen, wobei ebenfalls ein Betroffener (knapp über 50) im Spital gelandet ist. Und auch wenn ich mit Freunden rede, erzählen mir viele von Erkrankungen in ihrem jeweiligen Umfeld.

Ich vermute also eher, dass es sich in Österreich nicht um eine kognitive Dissonanz handelt, sondern um eine kollektive Ignoranz. ;)

tomerswayler
23.02.2021, 20:08
Daten aus Israel zur Impfung https://ourworldindata.org/grapher/israel-severe-hospitalizations-age?tab=chart&stackMode=absolute&country=ISR-0~ISR-1&region=World . Dort liegen die Krankenhauseinlieferungen für schwere Erkrankungen für über 60 Jährige nun auf dem Niveau der unter 60 Jährigen, im Dezember und Januar war das Verhältnis noch deutlich zu Ungunsten der Älteren verschoben.

Kälteidiot
23.02.2021, 21:24
....

Ich vermute also eher, dass es sich in Österreich nicht um eine kognitive Dissonanz handelt, sondern um eine kollektive Ignoranz. ;)

:Lachen2:

hanse987
24.02.2021, 01:09
anstatt KP1 ungetestet zwei wochen wegzusperren

Werden bei euch KP1 nicht getestet? Ich war Anfang Dezember KP1 und hatte einen Pflichttest nach 5 oder 6 Tagen und einen freiwilligen Test nach 11 Tagen um die Quaratäne zu verkürzen. Die Sache dass ich KP1 wurde finde ich bedenklicher, denn dies hat aus meiner Sicht voll das Gesundheitsamt verbockt!

Ulmerandy
24.02.2021, 08:26
Werden bei euch KP1 nicht getestet? Ich war Anfang Dezember KP1 und hatte einen Pflichttest nach 5 oder 6 Tagen und einen freiwilligen Test nach 11 Tagen um die Quaratäne zu verkürzen. Die Sache dass ich KP1 wurde finde ich bedenklicher, denn dies hat aus meiner Sicht voll das Gesundheitsamt verbockt!

Kann ich aus meinem Umfeld leider so bestätigen - Infizierter muss 10 Tage und KP1 14 Tage in Quarantäne - ohne Möglichkeit diese durch einen Test zu verkürzen.:Nee:

dasgehtschneller
24.02.2021, 08:42
Vielleicht liegt das an einer gewissen kognitiven Dissonanz: der medial vermittelten Gefährlichkeit der hohen Inzidenz steht die persönlich praktisch nichtexistente Gefahrenwahrnehmung für ein sehr großen Teil der Bevölkerung gegenüber, weil nur eine Minderheit jemanden mit einer Corona-Erkrankung kennt. Ich selbst glaube mich zu erinnern, daß zwar fast jedes Jahr ein-zwei Kollegen mal wegen einer schweren Grippe o.ä. ein-zwei Wochen ausfielen kenne aber niemanden im näheren Bekanntenkreis, der an Corona erkrankt wäre. Nur die, die sich im Umfeld von Alters- und Pflegeheimen, sowie von Krankenhäusern bewegen, bekommen ein anderes Bild.

Das scheint übrigens in Ungarn anders zu sein, dort kennt meine Schwester recht viele, gefühlt 10 - 30 % der Bekannten sollen eine Corona-Erkrankung durchgemacht haben (allerdings kennt sie auch nur einen, der mit Corona starb - an einer Superinfektion mit multiresistenten Keimen im Krankenhaus). Der Unterschied klingt nach mehr, als die Meldezahlen vermitteln.

Ich schätze das liegt ein Sück weit daran dass Deutschland rechtzeitig reagiert hat.
Hier in der Schweiz wo wir den Beginn der zweiten Welle verschlafen haben, sieht es etwas anders aus. Ich kenne rundherum Leute, in meinem Freundeskreis, Arbeitskollegen, Bekannte... die Krank waren.
Bei uns im Büro waren fast alle krank die sich nicht im nicht, wie ich und der Rest unserer Abteilung, im HomeOffice eingeigelt haben. In meinem direkten Bekanntenkreis sind die meisten Erkrankungen aber realtiv milde verlaufen auch wenn mehrere noch Monate später über die Lanzeitfolgen klagen.

Vor allem im Bekanntenkreis meiner Eltern und Schwiegereltern hat es recht gewütet. Insgesamt könnten die wohl etwa 10 Personen aufzählen die aufgrund von Covid verstorben sind, auch wenn ich nur den einen oder anderen davon persönlich kannte.

In der ersten Welle war das ganz anders. Da hat man auch nur über 2 oder 3 Ecken von Leuten gehört die infiziert waren.

Nepumuk
24.02.2021, 09:29
Ich schätze das liegt ein Sück weit daran dass Deutschland rechtzeitig reagiert hat.


Nein, das liegt wohl eher an seiner stark verschobenen Sicht der Dinge, die Schwarzfahrer hier seit Monaten präsentiert.

dasgehtschneller
24.02.2021, 09:50
Nein, das liegt wohl eher an seiner stark verschobenen Sicht der Dinge, die Schwarzfahrer hier seit Monaten präsentiert.

Ein Stück weit sicher auch aber da ich einen sehr markanten Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Welle feststelle kann ich mir schon vorstellen dass man je nach Wohnregion und Umfeld schon auch während der zweiten Welle in eine Blase sitzen kann in der man vom Virus ausser den Nachrichten und Massnahmen nicht allzuviel mitbekommt.

captain hook
24.02.2021, 09:55
Daten aus Israel zur Impfung https://ourworldindata.org/grapher/israel-severe-hospitalizations-age?tab=chart&stackMode=absolute&country=ISR-0~ISR-1&region=World . Dort liegen die Krankenhauseinlieferungen für schwere Erkrankungen für über 60 Jährige nun auf dem Niveau der unter 60 Jährigen, im Dezember und Januar war das Verhältnis noch deutlich zu Ungunsten der Älteren verschoben.

Wäre halt gut, wenn wir die selben Impfzahlen hätten wie Israel. Aber immerhin gut zu sehen, dass das zu funktionieren scheint. Um so wichtiger da Tempo zu machen und um so wichtiger, dass sich möglichst wenige von der Aluhutfraktion vom Impfen abhalten lässt.

captain hook
24.02.2021, 10:00
Naja, wird schwierig, ich finde, sie haben sich da ganz schön rein geritten.

Und Fehler in der Strategie werden ja nie zugegeben, könnte uns ja noch mehr verunsichern. Da wird es eher auf die Leute geschoben, die sich nicht an die Massnahmen halten.

Die Frage war aber, ob Du der Gesellschaft verkünden würdest - wenn Du das Sagen hättest - dass die ü65 sich bitte mal isolieren, damit der Rest wieder Vollgas geben kann.

Einfach mal frei raus.

Angesichts der Altersverteilung, Vermögensverteilung, des Wahlverhaltens, der Lobbyisten etc die wir hier in D so haben.

Würdest Du das machen?

Ich meine das zu fordern ist immer das eine. Sich vor Augen zu halten, dass man die Entscheidung treffen muss und den Sturm aushalten ist ne ganz andere Geschichte.

Deshalb... was würdest Du machen wenn Du dran wärst. Und was würdest Du erwarten was dann passiert.

Adept
24.02.2021, 10:13
Die Frage war aber, ob Du der Gesellschaft verkünden würdest - wenn Du das Sagen hättest - dass die ü65 sich bitte mal isolieren, damit der Rest wieder Vollgas geben kann.

Einfach mal frei raus.

Angesichts der Altersverteilung, Vermögensverteilung, des Wahlverhaltens, der Lobbyisten etc die wir hier in D so haben.

Würdest Du das machen?

Ich meine das zu fordern ist immer das eine. Sich vor Augen zu halten, dass man die Entscheidung treffen muss und den Sturm aushalten ist ne ganz andere Geschichte.

Deshalb... was würdest Du machen wenn Du dran wärst. Und was würdest Du erwarten was dann passiert.

Ich finds jedenfalls besser als die ganze Bevölkerung weiterhin in Geiselhaft zu nehmen.

Aber du hast den Punkt getroffen: Die Politik macht nicht das, was sinnvoll ist, sondern das was die Wiederwahl sichert und das ist nicht immer das gleiche. Denn was nützen dir vernünftige Ansätze, wenn du nicht gewählt wirst? Ist übrigens seit vielen Jahren so, das ist systemimmanent.

Schwarzfahrer
24.02.2021, 10:14
Ein Stück weit sicher auch aber da ich einen sehr markanten Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Welle feststelle kann ich mir schon vorstellen dass man je nach Wohnregion und Umfeld schon auch während der zweiten Welle in eine Blase sitzen kann in der man vom Virus ausser den Nachrichten und Massnahmen nicht allzuviel mitbekommt.
Es ist erst mal eine Frage der statistischen Wahrscheinlichkeit: wieviel Prozent der Bevölkerung hat überhaupt symptomatische Corona bekommen? Und da dies noch regional und nach sozialen Gruppen ungleich verteilt ist, dürfte es sehr viele geben, die eben kaum mit der konkreten Krankheit in Berührung kommen - im Gegensatz eben zu Pflegeheim-Mitarbeitern oder Medizinern (wobei ich auch da niedergelassene Ärzte kenne, die seit März gerade mal ein - zwei Dutzend positiv getestete Patienten hatten, ohne schwere Verläufe).
Nein, das liegt wohl eher an seiner stark verschobenen Sicht der Dinge, die Schwarzfahrer hier seit Monaten präsentiert.Wenn dieser Erklärungsansatz eine "verschobene Sicht" sein soll, dann bitte. Daß wir alle mit einem gewissen "confirmation bias" auf die Informationen schauen, habe ich bereits gesagt - diese Selbsterkenntnis hilft jedem, auch Dir, denke ich :Blumen:

captain hook
24.02.2021, 10:32
Ich finds jedenfalls besser als die ganze Bevölkerung weiterhin in Geiselhaft zu nehmen.

Aber du hast den Punkt getroffen: Die Politik macht nicht das, was sinnvoll ist, sondern das was die Wiederwahl sichert und das ist nicht immer das gleiche. Denn was nützen dir vernünftige Ansätze, wenn du nicht gewählt wirst? Ist übrigens seit vielen Jahren so, das ist systemimmanent.

Nicht nur. jedoch, müssen dort alle Themenfelder berücksichtigt werden. Und das sind eine ganze Menge. Deshalb ist das bei weitem nicht so eindimensional wie es gelegentlich aussieht. Man kann sich ja zB mal anschauen, wieviele Themenfelder in der Ethikkommission vertreten sind. Wirtschaft, Bildung, Religion, Gesundheit und noch einige mehr.

Schwarzfahrer
24.02.2021, 10:33
Die Frage war aber, ob Du der Gesellschaft verkünden würdest - wenn Du das Sagen hättest - dass die ü65 sich bitte mal isolieren, damit der Rest wieder Vollgas geben kann.
Warum wäre das verwerflicher, als die aktuelle Version, alle aufzufordern, sich zu isolieren? (Wobei meine Forderung nicht "damit der Rest Vollgas geben kann" lauten würde, sondern "damit eine Mehrheit zum normalen Leben zurückkehren kann - und die finanzielle Sicherheit für weiterhin gute Gesundheitsversorgung erwirtschaften kann" - das hätte m.M.n. deutlich mehr Überzeugungskraft.)
Ich meine das zu fordern ist immer das eine. Sich vor Augen zu halten, dass man die Entscheidung treffen muss und den Sturm aushalten ist ne ganz andere Geschichte.
Das ist aber doch eigentlich Politik, oder? Egal was Du machst, ein Teil der Bevölkerung ist dagegen und wird dagegen mehr oder minder energisch Sturm laufen (zumindest in Demokratien). Die Frage ist, trifft der Politiker die Entscheidung, weil er sie für eine Mehrheit der Menschen für richtig hält, oder trifft er sie, weil er vor einer bestimmten Reaktion, vor einem Angriff von einer bestimmten Seite, von einer bestimmten medialen Wirkung Angst hat? Letzteres scheint mir manchmal der Fall zu sein, und das macht mich wütend.
Deshalb... was würdest Du machen wenn Du dran wärst. Und was würdest Du erwarten was dann passiert.
ich würde systematisch und zielgerichtet auf Risikogruppen vorgehen, mit einer so gut wie möglich überlegten Aufwand/Nutzen/Schaden-Analyse (Projektplan erstelle ich jetzt nicht). Und ich würde erwarten, daß dann alle Strum laufen, die ihre Interessen/Visionen darin nicht wiederfinden. :Cheese: Ob eine Entscheidung richtig ist (oder zumindest nicht allzu falsch), kann nie an tagesaktuellen Meinungsumfragen, auch nicht an (evtl. zufälligen) Korrelationen, sondern nur an den tatsächlich belegbaren Auswirkungen gemessen werden.

merz
24.02.2021, 10:34
wenn Du bist jetzt nicht mit Covid-19 in Deinem Umfeld zu tun hattest, hast Du echt Glück gehabt.

m.

merz
24.02.2021, 10:36
zu dieser interessant: "Ü65 (+ Risikogruppe, nicht näher spezifiziert) soll sich mal isolieren "-Idee:

Nur ein schnelles Datum: Es handelt sich bei Ü65 um etwa 18 Millionen Menschen in Deutschland, etwas mehr als 20% der Bevölkerung

https://de.statista.com/themen/172/senioren/#:~:text=In%20Deutschland%20gibt%20es%20rund,an%20 der%20Gesamtbev%C3%B6lkerung%20in%20Deutschland.

Ist schon nicht wenig.

m.

Adept
24.02.2021, 10:39
zu dieser interessant: "Ü65 (+ Risikogruppe, nicht näher spezifiziert) soll sich mal isolieren "-Idee:

Nur ein schnelles Datum: Es handelt sich bei Ü65 um etwa 18 Millionen Menschen in Deutschland, etwas mehr als 20% der Bevölkerung

https://de.statista.com/themen/172/senioren/#:~:text=In%20Deutschland%20gibt%20es%20rund,an%20 der%20Gesamtbev%C3%B6lkerung%20in%20Deutschland.

Ist schon nicht wenig.

m.

Ja, das stimmt. Aber es ist auf jeden Fall weniger als 100% der Bevölkerung, die sich über so eine lange Zeit isolieren muss. Das hat Schwarzfahrer ganz gut formuliert. :Blumen:

dasgehtschneller
24.02.2021, 10:41
zu dieser interessant: "Ü65 (+ Risikogruppe, nicht näher spezifiziert) soll sich mal isolieren "-Idee:

Nur ein schnelles Datum: Es handelt sich bei Ü65 um etwa 18 Millionen Menschen in Deutschland, etwas mehr als 20% der Bevölkerung

https://de.statista.com/themen/172/senioren/#:~:text=In%20Deutschland%20gibt%20es%20rund,an%20 der%20Gesamtbev%C3%B6lkerung%20in%20Deutschland.

Ist schon nicht wenig.

m.

Solche Überlegungen kann man anstellen wenn jeder die Möglichkeit hatte sich zu impfen, wovon wir im Moment noch weit entfernt sind.

Zu "jeder" würde ich auch diejenigen zählen die unterhalb dieses Alters zu einer Risikogruppe gehören oder einfach sonst keine Lust auf Corona haben ;)

captain hook
24.02.2021, 10:48
Ja, das stimmt. Aber es ist auf jeden Fall weniger als 100% der Bevölkerung, die sich über so eine lange Zeit isolieren muss. Das hat Schwarzfahrer ganz gut formuliert. :Blumen:

Es isolieren sich nicht 100% der Gesellschaft. Davon sind wir sehr sehr weit entfernt mit unserem löckchendown.

Die Ü65 müssten sich allerdings tatsächlich isolieren für das entsprechende Schutzziel.

Adept
24.02.2021, 10:51
Es isolieren sich nicht 100% der Gesellschaft. Davon sind wir sehr sehr weit entfernt mit unserem löckchendown.

Die Ü65 müssten sich allerdings tatsächlich isolieren für das entsprechende Schutzziel.

Das geht auch bei uns gesellschaftlich nicht, jedenfalls nicht über einen so langen Zeitraum. Deshalb eiern wir immernoch rum. Es wäre Zeit für einen Strategiewechsel, aber dazu ist die Regierung anscheinend nicht bereit.

captain hook
24.02.2021, 11:08
Das geht auch bei uns gesellschaftlich nicht, jedenfalls nicht über einen so langen Zeitraum. Deshalb eiern wir immernoch rum. Es wäre Zeit für einen Strategiewechsel, aber dazu ist die Regierung anscheinend nicht bereit.

Ich hab nur auf Deinen Post geantwortet. Du hattest geschrieben aktuell würden sich 100% isolieren, dann nur noch 20%.

Das stimmt halt nicht.

Die 100% isolieren sich derzeit nicht (wie Du jetzt ja auch selbst schreibst), die 20% müssten das schon. Und warum geht das bei denen und bei den 100% nicht?

Das ist nicht runder als das, was wir aktuell machen.

Da sieht man mal, wie schwierig es ist ein tragfähiges Konzept vorzulegen.

DocTom
24.02.2021, 11:10
Warum wäre das verwerflicher, als die aktuelle Version, alle aufzufordern, sich zu isolieren? (Wobei meine Forderung nicht "damit der Rest Vollgas geben kann" lauten würde, sondern "damit eine Mehrheit zum normalen Leben zurückkehren kann - und die finanzielle Sicherheit für weiterhin gute Gesundheitsversorgung erwirtschaften kann" - das hätte m.M.n. deutlich mehr Überzeugungskraft.)

... Angst hat? Letzteres scheint mir manchmal der Fall zu sein, und das macht mich wütend.

ich würde systematisch und zielgerichtet auf Risikogruppen vorgehen, mit einer so gut wie möglich überlegten Aufwand/Nutzen/Schaden-Analyse..., sondern nur an den tatsächlich belegbaren Auswirkungen gemessen werden.

Wow, meine Gedanken gut formuliert, :Danke:

Warum hat unsere Regierung damit so ein Problem? Schaut mal bitte auf die Wählerschaft der CDU bei der BTW 2017.
https://www.wahl.tagesschau.de/wahlen/2017-09-24-BT-DE/charts/umfrage-alter/chart_208748.jpg(Quelle https://www.wahl.tagesschau.de/wahlen/2017-09-24-BT-DE/umfrage-alter.shtml)

Angst trifft es wohl, mit so einer unpopulären Entscheidung die Wähler zu verprellen! :Maso:
Lieber alle ("alle sind gleich, nur manche halt gleicher", G.O. (Dank an flow)) in die Lockdown Isolation nehmen.
Und ob nun die heutigen Kinder, die Wirtschaft oder sonst wer Schaden nehmen, hauptsache wieder gewählt werden im Herbst.

... Es wäre Zeit für einen Strategiewechsel, aber dazu ist die Regierung anscheinend nicht bereit.

Alles geht, nichts ist alternativlos! Aber... (S.o.)

NmpM.
Thomas

uk1
24.02.2021, 11:30
Ich hoffe es geht noch um Corona.

Herr Spahn hat angekündigt das es Schnelltest zu kaufen geben wird und denkt darüber nach diese eventuell kostenlos zu machen.

Damit hätten wir eine neue Situation, ob Veranstalter sich das zu nutze machen und darauf bestehen z.b. bei Sportveranstaltungen/Events einen negativen Test vorzulegen.

Vorteil könnte sein das solche Events wieder durchgeführt werden, sprich die Wirtschaft gestärkt würde.

Nachteil das die Gleichbehandlung dann nicht gegeben ist.

Ich würde für die Teilnahme z.b. in Frankfurt einen Test machen wollen.

Was meint ihr?

Flow
24.02.2021, 11:41
("alle sind gleich, nur manche halt gleicher", O.W.)
Ja, O.W. und G.O. fand ich früher auch gelegentlich ein bißchen gleichig ... ;)

Flow
24.02.2021, 11:46
Ich hoffe es geht noch um Corona.

Herr Spahn hat angekündigt das es Schnelltest zu kaufen geben wird und denkt darüber nach diese eventuell kostenlos zu machen.

Damit hätten wir eine neue Situation, ob Veranstalter sich das zu nutze machen und darauf bestehen z.b. bei Sportveranstaltungen/Events einen negativen Test vorzulegen.

Vorteil könnte sein das solche Events wieder durchgeführt werden, sprich die Wirtschaft gestärkt würde.

Nachteil das die Gleichbehandlung dann nicht gegeben ist.

Ich würde für die Teilnahme z.b. in Frankfurt einen Test machen wollen.

Was meint ihr?
In großer Anzahl verfügbare kostenlose Tests fände ich prima.

Die intrinsische (ökonomische) Motivation der Veranstalter oder Gastronomen etc. sehe ich nicht. Dazu müßte es also "verordnete Auflagen" geben. Bzgl. "Gleichbehandlung" sehe ich das zumindest weniger kritisch als eine "Voraussetzung Impfung".

keko#
24.02.2021, 11:59
In großer Anzahl verfügbare kostenlose Tests fände ich prima.

Die intrinsische (ökonomische) Motivation der Veranstalter oder Gastronomen etc. sehe ich nicht. Dazu müßte es also "verordnete Auflagen" geben. Bzgl. "Gleichbehandlung" sehe ich das zumindest weniger kritisch als eine "Voraussetzung Impfung".

Mittelfristig kann ich mir gut vorstellen, dass durch elektronische Tools der aktuelle Impfstatus abgebildet wird. Bis dahin wird es auch ausreichend Impfstoff geben.

Flow
24.02.2021, 12:03
Mittelfristig kann ich mir gut vorstellen, dass durch elektronische Tools der aktuelle Impfstatus abgebildet wird.
Möglicherweise habe ich von deinen (Zukunfts-)Vorstellungen bald genug ... :Lachen2:

Adept
24.02.2021, 12:11
Ich hab nur auf Deinen Post geantwortet. Du hattest geschrieben aktuell würden sich 100% isolieren, dann nur noch 20%.

Das stimmt halt nicht.

Die 100% isolieren sich derzeit nicht (wie Du jetzt ja auch selbst schreibst), die 20% müssten das schon. Und warum geht das bei denen und bei den 100% nicht?

Das ist nicht runder als das, was wir aktuell machen.

Da sieht man mal, wie schwierig es ist ein tragfähiges Konzept vorzulegen.

Ja verstehe.

Ich sehe keinen Grund mehr, die Massnahmen für alle so aufrecht zu erhalten. Wir sollten genug in diesem Jahr über das Virus gelernt haben, um jetzt zu lockern. Das derzeitige Konzept hat am Anfang Sinn gemacht, als man noch nicht wusste, was das Virus-Ding ist, aber jetzt finde ich es nicht mehr tragbar.

Hafu
24.02.2021, 12:16
Ich hoffe es geht noch um Corona.

Herr Spahn hat angekündigt das es Schnelltest zu kaufen geben wird und denkt darüber nach diese eventuell kostenlos zu machen.

Damit hätten wir eine neue Situation, ob Veranstalter sich das zu nutze machen und darauf bestehen z.b. bei Sportveranstaltungen/Events einen negativen Test vorzulegen.

Vorteil könnte sein das solche Events wieder durchgeführt werden, sprich die Wirtschaft gestärkt würde.

Nachteil das die Gleichbehandlung dann nicht gegeben ist.

Ich würde für die Teilnahme z.b. in Frankfurt einen Test machen wollen.

Was meint ihr?

Mit obligaten Tests für alle Teilnehmer, wäre es für die Veranstalter wesentlich einfacher genehmigungsfähige Konzepte zu erstellen. Man könnte auf Masken im Start- und Zielbereich verzichten und müsste nicht so krampfhaft durch Wegekonzepte und ähnliches Begegnungen von Teilnehmern untereinander verhindern.

Der Grund, warum in Deutschland im vergangenen Sommer aber kaum größere Veranstaltungen genehmigt wurden, war stets die Zuschauerproblematik und nicht das Infektrisiko der Teilnehmer.

Besonders deutlich war das beim ITU-Triathlon in Hamburg und beim kurzfristig abgesagten Hannovertriathlon und den Umständen der Nichtgenehmigung bzw. den Auflagen, unter denen letztlich in Hamburg die WM durchgeführt werden konnte.
Um Menschenansammlungen in Form von Zuschauern/ Betreuern zu vermeiden helfen Schnelltests für Teilnehmer leider nicht.

keko#
24.02.2021, 12:17
Möglicherweise habe ich von deinen (Zukunfts-)Vorstellungen bald genug ... :Lachen2:

Das ist für mich so sicher wie das Amen in der Kirche und das sage ich völlig wertfrei.
Interessant ist es, wo und wie diese Daten in der Cloud abgespeichert werden. Amazon bietet mit AWS bereits einiges. So könnte man irgendwann AI-Dienste andocken, auch das bietet Amazon bereits. Wenn sich die Biotechnologie weiterentwickelt (das tut sie ja), ist der Fantasie kaum mehr Grenzen gesetzt: Die eigene Identität als skalierbarer Container in der Cloud. Yeah.... :Cheese:
(sorry für offtopic)

uk1
24.02.2021, 12:31
Mit obligaten Tests für alle Teilnehmer, wäre es für die Veranstalter wesentlich einfacher genehmigungsfähige Konzepte zu erstellen. Man könnte auf Masken im Start- und Zielbereich verzichten und müsste nicht so krampfhaft durch Wegekonzepte und ähnliches Begegnungen von Teilnehmern untereinander verhindern.

Der Grund, warum in Deutschland im vergangenen Sommer aber kaum größere Veranstaltungen genehmigt wurden, war stets die Zuschauerproblematik und nicht das Infektrisiko der Teilnehmer.

Besonders deutlich war das beim ITU-Triathlon in Hamburg und beim kurzfristig abgesagten Hannovertriathlon und den Umständen der Nichtgenehmigung bzw. den Auflagen, unter denen letztlich in Hamburg die WM durchgeführt werden konnte.
Um Menschenansammlungen in Form von Zuschauern/ Betreuern zu vermeiden helfen Schnelltests für Teilnehmer leider nicht.


Ja richtig für die Athleten und die Veranstalter wäre es einfacher.
Wenn es die Schnelltests dann kostenlos gibt, würde ich an die Vernunft der Zuschauer appellieren, sich doch bitte nur mit negativen Tests an den Streckenrand zu stellen. Ich denke bei den Athleten und deren Gefolgschaft sollte das klappen. Für alle würde ich aber vorher bekannt geben, das es vereinzelt Kontrollen gibt. Ich glaube dann hat man 80% erreicht.

captain hook
24.02.2021, 12:37
Ich hoffe es geht noch um Corona.

Herr Spahn hat angekündigt das es Schnelltest zu kaufen geben wird und denkt darüber nach diese eventuell kostenlos zu machen.

Damit hätten wir eine neue Situation, ob Veranstalter sich das zu nutze machen und darauf bestehen z.b. bei Sportveranstaltungen/Events einen negativen Test vorzulegen.

Vorteil könnte sein das solche Events wieder durchgeführt werden, sprich die Wirtschaft gestärkt würde.

Nachteil das die Gleichbehandlung dann nicht gegeben ist.

Ich würde für die Teilnahme z.b. in Frankfurt einen Test machen wollen.

Was meint ihr?

Nu müssen aber ja noch ein paar Punkte geklärt werden was das angeht, weswegen er zurück rudern musste.

Schnell geht hierbei leider gar nix.

El Stupido
24.02.2021, 12:52
Mit obligaten Tests für alle Teilnehmer, wäre es für die Veranstalter wesentlich einfacher genehmigungsfähige Konzepte zu erstellen. Man könnte auf Masken im Start- und Zielbereich verzichten und müsste nicht so krampfhaft durch Wegekonzepte und ähnliches Begegnungen von Teilnehmern untereinander verhindern.

Der Grund, warum in Deutschland im vergangenen Sommer aber kaum größere Veranstaltungen genehmigt wurden, war stets die Zuschauerproblematik und nicht das Infektrisiko der Teilnehmer.

(...)

Könnte / sollte dann nicht zunächst der Impfstatus erfragt werden?
Nach den ermutigenden Zwischenergebnissen bzgl. Ansteckungsgefahr / Übertragbarkeit bei Geimpften sollte man das IMHO berücksichtigen.
1. wird man bis zum Sommer z.B. nochmals verlässlicher wissen, wie es mit der Weitergabe des Virus durch Geimpfte aussieht
2. wird dann die Zahl der Geimpften um ein vielfaches höher liegen als jetzt

Dann zwei Zugänge (geimpft, 2. Dosis mindestens X Tage zurückliegend / ungeimpft) und die ungeimpften werden getestet.

captain hook
24.02.2021, 13:03
Mit obligaten Tests für alle Teilnehmer, wäre es für die Veranstalter wesentlich einfacher genehmigungsfähige Konzepte zu erstellen. Man könnte auf Masken im Start- und Zielbereich verzichten und müsste nicht so krampfhaft durch Wegekonzepte und ähnliches Begegnungen von Teilnehmern untereinander verhindern.

.

Und trotz Maskenpflicht etc werden bei laufenden Radrennen immer wieder Fahrer und Betreuer positiv getestet. Wie zuletzt erst bei der UAE Tour wo dann MvP nach Hause fahren musste im Leadertrikot. Und da wird vorher in den komplett geschlossenen Kreis nur reingelassen, wer einen negativen Test hat und dann wird weiter nachgetestet.

Estebban
24.02.2021, 13:09
Und trotz Maskenpflicht etc werden bei laufenden Radrennen immer wieder Fahrer und Betreuer positiv getestet. Wie zuletzt erst bei der UAE Tour wo dann MvP nach Hause fahren musste im Leadertrikot. Und da wird vorher in den komplett geschlossenen Kreis nur reingelassen, wer einen negativen Test hat und dann wird weiter nachgetestet.

So geschlossen ist der Kreis eben nicht. Da sind einfach gerechnet 300 Leute (150 Fahrer plus nochmal das gleiche an Betreuern) die aus unterschiedlichen Ecken kommen, jede Nacht woanders übernachten, plus Kommissare, die örtlichen Hoheiten, die da noch grüßen wollen etc pp. Bei rennen außerhalb der UAE hast du noch zuschauerthematik dazu.
Es ist eben nicht vergleichbar mit einer „echten Blase“ wie bspw die NBA es für die Playoffs gemacht hat, als man einfach alle Mannschaften in Disneyland eingeschlossen hatte und wer rauswollte musste definitiv in Quarantäne. Der Profiradsport ist einfach nicht so abschirmbar wie es hallensportarten sind...

Vllt wäre in D eine „Challenge lausitzring“ möglich, da kann man das Areal eben absperren, analog zu daytona und homestead.

Nepumuk
24.02.2021, 14:30
Wenn dieser Erklärungsansatz eine "verschobene Sicht" sein soll, dann bitte. Daß wir alle mit einem gewissen "confirmation bias" auf die Informationen schauen, habe ich bereits gesagt - diese Selbsterkenntnis hilft jedem, auch Dir, denke ich :Blumen:

Und dein "confirmation bias" scheint dich immer mehr in eine Richtung zu bewegen, wo eine Diskussion weitgehend zwecklos ist. Im Gegensatz zu dir, ist die Pandemie für mich sehr real, da hilft es eben auch nichts, dass du unentwegt blumige Statements von einem "anderen Umgang" damit propagierst. :Huhu:

pepusalt
24.02.2021, 15:47
Ich frage mich wie das mit den kostenlosen Schnelltest sicher funktionieren soll.

Die Impfgegner melden sich ja schon zum Impfen an und kommen dann bewusst nicht, um Impfmittel verfallen zu lassen.

woher weiß ich, der Triathlon- oder Konzertveranstalter, die Friseuse, dass der negative Test, den der hustende Querdenker am Eingang abgibt, auch nicht von seinem Pferd oder von Darth Vader und seiner Frau Mickey-Maus ist?

Bei einem Anteil von nur 10% Idioten geht das in die Hose.

merz
24.02.2021, 16:02
ich sehe das als eine der vielen Maßnahmen, die alle gegrenzte Wirksamkeit haben, aber zusammen Wirkung entfalten.

Es war zuvor/aktuell recht schwer resp. beschwerlich an einen PCR-Test oder auch nur Antigen-Schnelltest zu komme.

Jetzt ist die Schwelle wesentlich niedriger und wenn es einigen hilft, die sonst gedacht hätte "ist eben doch vielleicht nur ein Schnupfen" zu erkennen, daß sie mit dem Virus herumlaufen und sich dann entsprechend verhalten, ist schon etwas gewonnen.

Hier ein paar Fälle, da ein paar Fälle, dort ein verhinderter Superspreader und wir kommen weiter.

m.

uk1
24.02.2021, 16:22
Wenn ich das richtig verstanden habe bieten bald die Supermärkte diese Schnelltest an, was da gezahlt werden muss ist noch nicht ganz klar. Der Test soll einfach zu handhaben sein und innerhalb von 15min hat man das Ergebnis.

So weit so gut.

Wie in einem Beitrag schon erwähnt stellt sich die Frage des Nachweises, von wem der Test ist und wann er gemacht wurde.

Aber es ist richtig und auch wichtig das dieser Baustein mit in die Konzepte einfließt. Das in Kombination mit dem Impfen sollte uns optimistisch stimmen.

Ich glaube dieses Jahr geht noch was.

captain hook
24.02.2021, 16:36
Wenn ich das richtig verstanden habe bieten bald die Supermärkte diese Schnelltest an, was da gezahlt werden muss ist noch nicht ganz klar. Der Test soll einfach zu handhaben sein und innerhalb von 15min hat man das Ergebnis.

So weit so gut.

Wie in einem Beitrag schon erwähnt stellt sich die Frage des Nachweises, von wem der Test ist und wann er gemacht wurde.

Aber es ist richtig und auch wichtig das dieser Baustein mit in die Konzepte einfließt. Das in Kombination mit dem Impfen sollte uns optimistisch stimmen.

Ich glaube dieses Jahr geht noch was.

Wenn ein selbstgemachter Test von Zuhause für irgendwas reicht, reicht auch ein verfärbtes Schwangerschaftsstäbchen für ne Vaterschaftsklage. Das wäre albern.

Schnelltest der zu irgendwas berechtigen soll, kann eigentlich nur vor Ort gemacht werden.

Es stellt sich ja weiterhin die Frage nach den Folgen. Jetzt steht also einer vor der Wechselzone und ist positiv. Geht der dann einfach nach Hause und sagt vielleicht niemandem was oder wird der irgendwie registriert und irgendwer verfolgt, dass der sich unverzüglich in Q begibt? Wie auch immer der dann da hin kommt. hoffentlich nicht mit der UBahn.

qbz
24.02.2021, 16:44
Eine Forschungsgruppe des Robert Koch-Instituts hat die Risikogruppen nun genauer beziffert: Demnach haben rund 36,5 Millionen Menschen in Deutschland ein erhöhtes Risiko, dass Covid-19 bei ihnen schwer verläuft.

21,6 Millionen Menschen zählen laut der im »Journal of Health Monitoring« veröffentlichten Studie sogar zur Hochrisikogruppe – unter anderem sind das die 18,1 Millionen Bürger in Deutschland, die 65 Jahre und älter sind. Die Daten stammen aus einer telefonischen Querschnitterhebung, für die rund 23.000 Menschen befragt wurden.
......
Laut der Studie leben knapp 18 Prozent der Menschen der Risikogruppe in einer Familie. Damit seien rund 5,7 Millionen Menschen mit erhöhtem Risiko potenziell einem höheren Ansteckungsrisiko durch ein »Mehr an sozialen Kontakten in Mehrgenerationenhaushalten« ausgesetzt, heißt es in der Arbeit.

Die Forschenden weisen darauf hin, dass das Risiko für einen schweren Verlauf »sozial ungleich verteilt« sei. Denn eine geringere Bildung geht laut ihren Daten einem höheren Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf einher.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/coronavirus-21-6-millionen-menschen-in-deutschland-gehoeren-zur-hochrisikogruppe-a-57569da1-588e-4541-93f0-c9ea9da4526d

Bisher haben in DE 3,5 Millionen eine Erstimpfung erhalten und 1,8 eine Zweitimpfung.

Kälteidiot
24.02.2021, 16:51
Wenn ein selbstgemachter Test von Zuhause für irgendwas reicht, reicht auch ein verfärbtes Schwangerschaftsstäbchen für ne Vaterschaftsklage. Das wäre albern.

Schnelltest der zu irgendwas berechtigen soll, kann eigentlich nur vor Ort gemacht werden.

Es stellt sich ja weiterhin die Frage nach den Folgen. Jetzt steht also einer vor der Wechselzone und ist positiv. Geht der dann einfach nach Hause und sagt vielleicht niemandem was oder wird der irgendwie registriert und irgendwer verfolgt, dass der sich unverzüglich in Q begibt? Wie auch immer der dann da hin kommt. hoffentlich nicht mit der UBahn.

ich vermute, der Schnelltest steht und fällt mit der Eigenverantwortlichkeit der Menschen. Ich hoffe hierbei, dass auch Coronaleugner den Test zumindest machen und mit dem Ergebnis auch verantwortlich umgehen anstatt ihn "eigenverantwortlich" zu verweigern.

Kann da leider nur von meiner Tochter schreiben, sie und ihre Freundinnen halten sich sehr an die Auflagen. Ihnen würde ich den Test wünschen, denn ich weiß sie machen ihn und gehen mit dem Ergebnis dementsprechend um.

Der Triathlet der dann in die U Bahn geht der tut das nicht. Wenn die Auswertung tatsächlich nur 15 Minuten dauert, bekommt man seinen Test einfach mit den Startunterlagen. Unter distanzierter Beobachtung muss man ihn machen. In die Wechselzone kommt man nur mit dem negativen Teststreifen.

Schwarzfahrer
24.02.2021, 16:57
Wenn ein selbstgemachter Test von Zuhause für irgendwas reicht, reicht auch ein verfärbtes Schwangerschaftsstäbchen für ne Vaterschaftsklage. Das wäre albern.

Schnelltest der zu irgendwas berechtigen soll, kann eigentlich nur vor Ort gemacht werden.
Selbstgemachte Schnelltests hätten vor allem beim Prinzip Eigenverantwortung den Nutzen (ich weiß, manche hier trauen dem Prinzip nicht über den Weg). Z.B. könnte ich vor dem Besuch bei den Großeltern ein Test machen, und entsprechend gehen oder absagen. Oder wenn ich im Frühling zweideutige Symptome habe, kann ich damit ggf. Heuschnupfen von beginnender Corona unterscheiden, und dann ggf. nicht ins Büro oder in die Bar gehen. Viele wirklich problematischen Kontakte könnten so vermieden werden, oder normale Kontakte werden ermöglicht, weil den Leuten die Angst vorm ungewissen Risiko genommen wird. Das geht auch ohne Überwachung, wenn man es den Leuten nur zutraut. Es löst nicht alles, könnte aber ein hilfreicher Baustein sein.

uk1
24.02.2021, 17:15
Selbstgemachte Schnelltests hätten vor allem beim Prinzip Eigenverantwortung den Nutzen (ich weiß, manche hier trauen dem Prinzip nicht über den Weg).
Das geht auch ohne Überwachung, wenn man es den Leuten nur zutraut.




Genauso, außerdem kommt in den nächsten zwei Monaten so viel Impfstoff auf den Markt der kann gar nicht verarbeitet werden. Dann wird sich die Medienlage ändern und der schuldige wird dafür gesucht und gefunden.

Kälteidiot
24.02.2021, 17:15
... Es löst nicht alles, könnte aber ein hilfreicher Baustein sein.

unbedingt!

captain hook
24.02.2021, 17:51
Selbstgemachte Schnelltests hätten vor allem beim Prinzip Eigenverantwortung den Nutzen (ich weiß, manche hier trauen dem Prinzip nicht über den Weg). Z.B. könnte ich vor dem Besuch bei den Großeltern ein Test machen, und entsprechend gehen oder absagen. Oder wenn ich im Frühling zweideutige Symptome habe, kann ich damit ggf. Heuschnupfen von beginnender Corona unterscheiden, und dann ggf. nicht ins Büro oder in die Bar gehen. Viele wirklich problematischen Kontakte könnten so vermieden werden, oder normale Kontakte werden ermöglicht, weil den Leuten die Angst vorm ungewissen Risiko genommen wird. Das geht auch ohne Überwachung, wenn man es den Leuten nur zutraut. Es löst nicht alles, könnte aber ein hilfreicher Baustein sein.

Ich weiß was Du meinst. Grundsätzlich sähe ich das auch so. Würde ich nicht zu oft eines besseren belehrt werden. Es laufen und fahren auch unter eigentlich klugen Leuten soviele rum, die einen nur noch staunen lassen, dass hätte ich bis vor ein paar Jahren so nicht geglaubt. Erst heute hat mir wieder jemand erklären wollen (zum Glück am Telefon), dass er nach 3 Tagen Erkältung, dass er nicht arbeiten konnte, morgen ohne vorherigen Test (wird ihm kostenlos angeboten und organisiert) statt Homeoffice ins Büro gehen würde. Und es wäre eine Unverschämtheit, dass die im Büro das nicht so komisch finden. Kluger Typ, Familie, Schwiegereltern im Zugriff die massive Risikopatienten sind. Er hat ganz sicher kein Corona, er weiß das.

Da wird mir Angst und Bange.

Schwarzfahrer
24.02.2021, 19:28
...Da wird mir Angst und Bange.
Ich finde, etwas gelassener mit den Risiken des Lebens umzugehen, macht das Leben deutlich angenehmer.

Ja, er könnte jemanden anstecken, und ja, es wäre sinnvoll, sich vorher zu testen, wenn er es einfach bekommen kann - die Frage ist aber: wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit wirklich? Kann ich oder Du es überhaupt beurteilen? Erhöht er die Intensivstation-Belegung mit einem nennenswerten Risiko, oder geht es im Rauschen der Alltagsrisiken unter? Z.B.: gibt es überhaupt in seiner Büroumgebung ein hohes Risiko? (bei uns gibt es z.B. aktuell nur Einzelbüros). Wenn die Symptome schon abgeklungen sind, sinkt die Wahrscheinlichkeit schon stark, daß er überhaupt nennenswert ansteckend ist. Und die meisten, die im Büroarbeiter-Alter sind, haben kein großes Risiko, schwer zu erkranken. Wer das Risiko doch hat, wird eh gucken, daß er Abstand, Maske, sonstwas tut, um sich zu schützen.

Die tatsächliche Gefahr durch einige solche Fälle ist m.M.n. auch nicht höher, als daß mich einer beim Telefonieren oder Navi bedienen im Auto über den Haufen fährt (und wenn es passiert, ist es deutlich wahrscheinlicher, daß ich bleibende Schäden habe, als durch eine zufällige Corona-Infektion, aber beide wären eben einfach Pech).

Demgegenüber stehen doch möglicherweise mindestens ebenso viele oder noch mehr Infektionen, die durch ein Selbsttest verhindert wurden - und die Summe zählt als gesellschaftliches Ergebnis.

captain hook
24.02.2021, 20:20
Klar, Leute die so ticken, verhalten sich ansonsten total verantwortungsvoll und so. Da ich ihn kenne, kann ich das nicht bestätigen. Also nix mit Distanz, Maske und schön vorsichtig Risikominimierung betreiben. Er hätte übrigens die Chance auf komplett homeoffice.

pepusalt
24.02.2021, 20:32
Steigende Infektionszahlen
Schweden schließt Restaurants und Kneipen am frühen Abend

In Schweden gab es trotz Corona lange kaum Verbote. Aber jetzt geht auch bei den Skandinaviern die Angst vor der nächsten Pandemie-Welle um. (https://www.spiegel.de/politik/ausland/schweden-schliesst-wegen-corona-restaurants-und-kneipen-am-fruehen-abend-a-a80742fc-282d-4a99-a8f1-4b24389f5fe1)

merz
24.02.2021, 20:54
(...)

Die tatsächliche Gefahr durch einige solche Fälle ist m.M.n. auch nicht höher, als daß mich einer beim Telefonieren oder Navi bedienen im Auto über den Haufen fährt (und wenn es passiert, ist es deutlich wahrscheinlicher, daß ich bleibende Schäden habe, als durch eine zufällige Corona-Infektion, aber beide wären eben einfach Pech).

(...)

Das verstehe ich nicht - das ist nicht "Pech", sondern das ist beides ganz deutlich grosser Mist durch unverantwortliches Verhalten mit direktem, vermeidbaren Schaden.

Der Autofall wird auch (m.W. als Rechtslaie) auch rechtlich entsprechend behandelt. Wenn ich mir Berichte über "ich hab Corona"-Anhuster vergegenwärtige gibt es da auch Parallelen. Wie die Handhabung bei Personen ist, die angeordnete Covid-Isolation
mutwillig brechen, weiß ich leider nicht.

m.

Schwarzfahrer
24.02.2021, 20:55
Steigende Infektionszahlen
Schweden schließt Restaurants und Kneipen am frühen Abend

In Schweden gab es trotz Corona lange kaum Verbote. Aber jetzt geht auch bei den Skandinaviern die Angst vor der nächsten Pandemie-Welle um. (https://www.spiegel.de/politik/ausland/schweden-schliesst-wegen-corona-restaurants-und-kneipen-am-fruehen-abend-a-a80742fc-282d-4a99-a8f1-4b24389f5fe1)
Klingt recht dramatisch - dabei geht es weiterhin überwiegend um Empfehlungen, die noch immer lange nicht so weit gehen, wie das, was hier getrieben wird. Ich hätte auch hier gerne die Schwedische Strenge.

Und gleichzeitig sieht man, wie es auch in anderen Ländern möglich ist, mehr Normalität zu wagen:
Die Schweiz hört auf ihre Bürger – und beendet den harten Lockdown (https://www.welt.de/politik/ausland/plus227005503/Corona-Politik-Die-Schweiz-beendet-den-harten-Lockdown.html)
Geschäfte ... dürfen ... am kommenden Montag wieder öffnen. Auch Museen und Zoos dürfen dann erneut Besucher empfangen.
...
Im Januar war der harte Lockdown in der Schweiz auch aus Angst vor der Unkontrollierbarkeit der neuen Varianten verhängt worden. Dazu sagte Bundesratspräsident Guy Parmelin am Mittwochnachmittag: „Die epidemiologische Lage ist weiterhin sehr fragil und die Zahlen beginnen langsam wieder zu steigen.“ Doch trotz dieses Ausblicks hält die Regierung an dem vorsichtigen Ausstieg aus dem harten Lockdown fest.

Eine Erklärung für diese ungewöhnliche Strategie könnte eine Schweizer Besonderheit sein: Da die Politiker an das System der direkten Demokratie gewöhnt sind, ist es für sie naheliegend, den Willen der Bürger auch beim Management der Corona-Krise einzubeziehen.
...
Es geht ... darum, im ständigen Austausch miteinander einen Weg zu finden, der von allen im Bundesrat vertretenen Parteien mit tragbar ist und den sie ihren Wählern vermitteln können. Außerdem muss er vor den Kantonalregierungen bestehen, die im Falle der Corona-Maßnahmen ebenfalls Position beziehen. Moecklis Fazit: „Die Schweizer Politik basiert stärker als andere Demokratien auf Kompromissen und sozialem sowie regionalem Ausgleich.“
...
...zwei wichtige Kennzahlen erlauben ein Zwischenfazit des Wegs, den die Eidgenossenschaft bisher verfolgt: So ist die Wirtschaftsleistung 2020 in der Schweiz weniger stark geschrumpft als im EU-Durchschnitt, während gleichzeitig etwas weniger Menschen starben.

Schwarzfahrer
24.02.2021, 21:04
Das verstehe ich nicht - das ist nicht "Pech", sondern das ist beides ganz deutlich grosser Mist durch unverantwortliches Verhalten mit direktem, vermeidbaren Schaden.
Theoretisch ist alles vermeidbar - aber nur mit unverhältnismäßigem Aufwand. In Realität machen Menschen Fehler, und haben Menschen Pech. Natürlich ist es Mist, wenn es mich trifft, aber es gibt keine Möglichkeit, menschliche Fehler völlig auszuschließen.
Der Autounfall wird auch (m.W. als Rechtslaie) auch rechtlich entsprechend behandelt. Wenn ich mir Berichte über "ich hab Corona"-Anhuster vergegenwärtige gibt es da auch Parallelen. Wie die Handhabung bei Personen ist, die angeordnete Covid-Isolation mutwillig brechen, weiß ich leider nicht.
Beim Unfall ist die Beziehung Verursacher und Opfer eindeutig festzustellen - da kann ich eine konkrete Verantwortung für den Schaden bestimmen. Bei einer Infektion ist es sehr schwer, einen sicheren Nachweis zu führen, wer wen infiziert hat, es geht maximal um Wahrscheinlichkeiten (gut, bei Übertragung über eine Blutspende, oder sehr gezieltem Anhusten mag es gehen). Also kann ich äußerst selten jemanden für eine Infektion direkt und sicher verantwortlich machen - Infektionen passieren eben, sie sind das Risiko, das ich für die Interaktion mit anderen Menschen jederzeit in Kauf nehme - und das ich primär durch mein eigenes Verhalten zu kontrollieren versuche, und nur sekundär durch Erwartungen an das Verhalten anderer.

merz
24.02.2021, 21:11
Gut, da kommen wir eben nicht zu einem Einverständnis. Wer sich heute mit unklarer Symptomatik nicht in Isolation begibt, handelt für mich verantwortungslos.

m.

merz
24.02.2021, 21:13
Wie bestellt zu unserem Thema heute morgen, wieviele sich ggf. Mal eben selber „isolieren ( was immer das heisst) sollten, damit „der Rest“ das eben dies nicht tuen/können/dürfen muss:

Schätzung - es sind die 18 Millionen Ü65 und etwa 3,x Millionen mehr:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/coronavirus-21-6-millionen-menschen-in-deutschland-gehoeren-zur-hochrisikogruppe-a-57569da1-588e-4541-93f0-c9ea9da4526d


m.

pepusalt
24.02.2021, 21:13
Klingt recht dramatisch - dabei geht es weiterhin überwiegend um Empfehlungen, die noch immer lange nicht so weit gehen, wie das, was hier getrieben wird. Ich hätte auch hier gerne die Schwedische Strenge.

Und gleichzeitig sieht man, wie es auch in anderen Ländern möglich ist, mehr Normalität zu wagen:

Meine Tochter lebt und arbeitet in der Schweiz (keine Wahl). Und rollt mit den Augen, was die Ernsthaftigkeit der Schweizer in solchen Dingen betrifft. Die Konsequenzen über kurz oder lang, wie bei den Schweden: still und heftig zurückrudern, vor der Realität.

merz
24.02.2021, 21:16
Nochmal wie bestellt zu unserer Diskussion- Kanzelerin knallhart:

Etwa 10 Millionen Schuss in der Woche, (unklar wann :))

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/angela-merkel-im-interview-oeffnungen-mit-schnelltests-im-maerz-17214330.html?premium

Paywall, was sagt sie ist:
„Die Impfkampagne wird sich jetzt immer weiter beschleunigen. Wir sprechen im Augenblick darüber, wie es logistisch gelingt, in einer Woche 7,5 bis 9,5 Millionen Dosen zu verimpfen. Die Impfzentren schaffen das nicht allein, dazu brauchen wir noch die niedergelassenen Ärzte.“
Auch im Ticker hier:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/corona-news-am-mittwoch-die-wichtigsten-entwicklungen-zu-sars-cov-2-und-covid-19-a-e9817b80-213b-4f17-8113-d44006dc4c45

m.

deralexxx
24.02.2021, 21:40
Meine Tochter lebt und arbeitet in der Schweiz (keine Wahl). Und rollt mit den Augen, was die Ernsthaftigkeit der Schweizer in solchen Dingen betrifft. Die Konsequenzen über kurz oder lang, wie bei den Schweden: still und heftig zurückrudern, vor der Realität.

Dies. War schon vorher schlecht und jetzt trotz steigender Zahl öffnen. Wobei man sagen muss größere Gruppen draußen bei weiterhin indoor Max 5 Personen scheint mir sinnvoll.

Bockwuchst
25.02.2021, 05:57
Ich finde, etwas gelassener mit den Risiken des Lebens umzugehen, macht das Leben deutlich angenehmer.

Ja, er könnte jemanden anstecken, und ja, es wäre sinnvoll, sich vorher zu testen, wenn er es einfach bekommen kann - die Frage ist aber: wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit wirklich? Kann ich oder Du es überhaupt beurteilen? Erhöht er die Intensivstation-Belegung mit einem nennenswerten Risiko, oder geht es im Rauschen der Alltagsrisiken unter? Z.B.: gibt es überhaupt in seiner Büroumgebung ein hohes Risiko? (bei uns gibt es z.B. aktuell nur Einzelbüros). Wenn die Symptome schon abgeklungen sind, sinkt die Wahrscheinlichkeit schon stark, daß er überhaupt nennenswert ansteckend ist. Und die meisten, die im Büroarbeiter-Alter sind, haben kein großes Risiko, schwer zu erkranken. Wer das Risiko doch hat, wird eh gucken, daß er Abstand, Maske, sonstwas tut, um sich zu schützen.

Die tatsächliche Gefahr durch einige solche Fälle ist m.M.n. auch nicht höher, als daß mich einer beim Telefonieren oder Navi bedienen im Auto über den Haufen fährt (und wenn es passiert, ist es deutlich wahrscheinlicher, daß ich bleibende Schäden habe, als durch eine zufällige Corona-Infektion, aber beide wären eben einfach Pech).

Demgegenüber stehen doch möglicherweise mindestens ebenso viele oder noch mehr Infektionen, die durch ein Selbsttest verhindert wurden - und die Summe zählt als gesellschaftliches Ergebnis.

Also tut mir leid wenn ich das so deutlich sagen muss aber deine Aussage ist einfach totaler Unsinn und zeigt nur wie verbohrt du in deinen Annahmen bist.
Bei einer Infektionskrankheit sind normalerweise Schuldzuweisungen fehl am Platz, aber jemand der krank ist mit eindeutigen Symptomen und das einfach nicht ernst nimmt, sich nicht testen lässt und nach kurzer Zeit wieder im Büro erscheint. Geht's noch unvernünftiger? Was glaubst du, warum wir das nicht in den Griff bekommen?

Hafu
25.02.2021, 07:10
Genauso, außerdem kommt in den nächsten zwei Monaten so viel Impfstoff auf den Markt der kann gar nicht verarbeitet werden. Dann wird sich die Medienlage ändern und der schuldige wird dafür gesucht und gefunden.

Die Kapazität zum Impfen ist in Deutschland (mit Abstand größte Arztdichte weltweit) so groß wie nirgendwo sonst. (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111297/Deutschland-hat-im-internationalen-Vergleich-eine-hohe-Arztdichte)Wenn jeder Arzt in Deutschland nur 20 Impfungen am Tag verabreichen würde (also eine Impfung pro halbe Stunde), dann wäre innerhalb von 10 Tagen ganz Deutschland mit einer ersten Dosis komplett durchgeimpft.

Bei Vorhandensein von genügend Impfstoff könnte die gesamte Bevölkerung in kürzester Zeit geimpft werden.
Die jährlich 20 Mio Influenzaimpfungen passieren auch geräuschlos neben der ganz normalen medizinischen Routine und ohne spezielle Impfzentren.

Jetzt mit den bundesweit zusätzlich aufgebauten fast 500 Impfzentren (in denen sich aktuell noch das Personal die Füße in den Bauch steht) wäre es logistisch auch möglich ein viermal größeres Impfvolumen zu bewältigen.

Da Biontech/ Pfizer für seinen Impfstoff vor ein paar Tagen die Kühlanforderungen entschärft hat und in den USA einen Antrag auf geänderte Zulassung gestellt hat (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/biontech-pfizer-impfstoff-lagerung-101.html)n(jetzt genügen dem Hersteller zufolge -15° C, also die Temperatur, die jeder herkömmliche Tiefkühlschrank, der schon in fast jeder Arztpraxis vorhanden ist liefern kann), wird das Impfen ohnehin (auch was den Transport der Impfstoffe angeht) weitaus unproblematischer.

Was allerdings in zwei bis drei Monaten spätestens ein Thema werden wird, ist die ungenügende Impfbereitschaft in der Bevölkerung: Rund ein Drittel der Menschen wollen sich nicht impfen lassen.
Das wird (ohne neue Infektwelle) nur zu umgehen sein, indem man zukünftige Lockerungsschritte (wie den Zugang zu Flugreisen, in Lokale, zu Sport- und Kulturveranstaltungen) an die erfolgte Impfung koppelt, wie es Israel derzeit vormacht.

Schwarzfahrer
25.02.2021, 07:28
Also tut mir leid wenn ich das so deutlich sagen muss aber deine Aussage ist einfach totaler Unsinn und zeigt nur wie verbohrt du in deinen Aussagen bist.
Bei einer Infektionskrankheit sind normalerweise Schuldzuweisungen fehl am Platz, aber jemand der krank ist mir eindeutigen Symptomen und das einfach nicht ernst nimmt, sich nicht testen lässt und nach kurzer Zeit wieder im Büro erscheint. Geht's noch unvernünftiger? Was glaubst du, warum wir das nicht in den Griff bekommen?
Ich sagte nicht, daß es vernünftig wäre - ich sagte, daß es halt immer auch das geben wird, und daß es somit zu Risiken dazugehört, die man nie ausschalten wird. Und bei rationaler Betrachtung gibt es einige mögliche Gründe, warum der spezielle Fall nicht zwingend eine sehr hohe Gefahr darstellen muß.

Im konkreten Fall ging es um jemanden, der (nach meinem Verständnis) nach abklingen der (leichten) Symptome ungeklärten Ursprungs wieder arbeiten ging. Das hätten alle vor Corona als absolut normal angesehen (obwohl es zumindest in einem Pflegeheim auch hätte kritisch sein können). Und ich sehe auch ein gewisses Risiko, aber nicht, daß es als extrem verantwortungslos betrachtet werden müsste.

Die Unterschiede in der Betrachtungsweise kommen sicherlich auch von der Betrachtung von Corona - für die einen die Pest des 21. Jahrhunderts, die alles verändert, für die anderen eine zusätzliche, höchst unangenehme Krankheit, die für einige tödlich sein kann - im Gesamten und besonders für Risikogruppen sicher schwerer als die Grippe - aber für die meisten trotzdem "nur" etwas im Rahmen der sonstigen Lebensrisiken bleibt.

dr_big
25.02.2021, 07:48
Was allerdings in zwei bis drei Monaten spätestens ein Thema werden wird, ist die ungenügende Impfbereitschaft in der Bevölkerung: Rund ein Drittel der Menschen wollen sich nicht impfen lassen.


Bis Ende April sollen insgesamt 19 Mio Impfdosen geliefert werden, das reicht noch nichteinmal für 10 Mio Einwohner. Es wird noch sehr lange dauern, bis man als Normalsterblicher überhaupt eine Impfung angeboten bekommt.... Absolut traurig, wie unsere schlafmützigen Politiker die Impfstoffbeschaffung verschlafen haben.

tandem65
25.02.2021, 08:44
Ich sagte nicht, daß es vernünftig wäre - ich sagte, daß es halt immer auch das geben wird, und daß es somit zu Risiken dazugehört, die man nie ausschalten wird. Und bei rationaler Betrachtung gibt es einige mögliche Gründe, warum der spezielle Fall nicht zwingend eine sehr hohe Gefahr darstellen muß.

Das ist bei mit geschlossenen Augen über Kreuzung eine zu fahren ebenso. Das Risiko ist nur dann groß wenn sich andere Verkehrsteilnehmer in der Kreuzung befinden.
Bei rationaler Betrachtung wird das Risiko wird das Risiko kleiner wenn alle anderen in der Kreuzung aufmerksam sind und sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Das Risiko wird kleiner wenn dort eine Ampel ist und die für den Blinden grün ist, Das Risiko wird größer wenn die Ampel rot ist.
Man wird es auch nicht ausschliessen können daß jemand unaufmerksam ist und eine Ampel übersieht. Trotzdem ist es eben als ein hohes Risiko einzustufen wenn jemand bewusst die Augen schliesst. In dem Fall halte ich es für angemessen die Aktion unverantwortlich zu nennen.

dasgehtschneller
25.02.2021, 08:54
Was allerdings in zwei bis drei Monaten spätestens ein Thema werden wird, ist die ungenügende Impfbereitschaft in der Bevölkerung: Rund ein Drittel der Menschen wollen sich nicht impfen lassen.
Das wird (ohne neue Infektwelle) nur zu umgehen sein, indem man zukünftige Lockerungsschritte (wie den Zugang zu Flugreisen, in Lokale, zu Sport- und Kulturveranstaltungen) an die erfolgte Impfung koppelt, wie es Israel derzeit vormacht.

Auf der anderen Seite kann man dann wirklich sagen: Wer sich schützen will der kann und die anderen sollen sich halt infizieren wenn sie das unbedingt wollen.

Wenn 2/3 der Bevölkerung und alle Risikopersonen geipmft sind, reicht das vielleicht noch nicht für eine vollsändige Herdenimmunität, dürfte WorstCase Szenarien wie einen Zusammenbruch des Gesundheitssystemes aber verhindern.

Eine Gefahr könnte in dem Fall höchstens noch sein dass sich unter den nicht geimpften dann wieder neue Mutationen bilden, das kann aber auch irgendwo auf der Welt passieren

keko#
25.02.2021, 09:11
...
Was allerdings in zwei bis drei Monaten spätestens ein Thema werden wird, ist die ungenügende Impfbereitschaft in der Bevölkerung: Rund ein Drittel der Menschen wollen sich nicht impfen lassen.
Das wird (ohne neue Infektwelle) nur zu umgehen sein, indem man zukünftige Lockerungsschritte (wie den Zugang zu Flugreisen, in Lokale, zu Sport- und Kulturveranstaltungen) an die erfolgte Impfung koppelt, wie es Israel derzeit vormacht.

Diesen Weg schlägt Kurz letztendlich auch vor:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-impfpass-eu-kurz-100.html
Ich hatte hier schon letztes Jahr georakelt, dass wir innerhalb der nächsten 2-3 Jahre eine Corona-Impfpflicht bekommen werden. Das glaube ich immer noch (das sage ich völlig wertfrei).
Dass wir im Zuge dessen auf den digitalen Zug aufspringen, davon bin ich fest überzeugt (in Isreal gibt es bereits eine App). Der eine Grund ist der, dass dies einfach handfeste Vorteile hat (elektronische Datenverarbeitung ist einfach wahnsinnig schnell). Der andere Grund ist der, dass "die Digitalisierung" natürlich durchgängig digitale Prozesse benötigt. Sei es, dass mein Auto seine Rechnungen selbst bezahlen kann (dadurch wird dann wiederrum programmierbares Geld nötig sein), sei es, dass wir eine Art digitale Identität benötigen.
Persönlich frage ich mich eigentlich nur, wann dies kommen wird. Als Projektleiter würde ich in 15 Jahren einen großen Meilenstein setzen (man muss sich da ja immer festlegen ;-)
(Als IT-Fachmann, der ich bin, find ich die sich auftuenden Möglichkeiten einfach nur oberaffenge...!! Ist man Humanist, Liberalist und Demokrat sollte man da meiner persönlichen Meinung nach genauer hinschauen.)
:Blumen:

Matthias75
25.02.2021, 10:16
Was allerdings in zwei bis drei Monaten spätestens ein Thema werden wird, ist die ungenügende Impfbereitschaft in der Bevölkerung: Rund ein Drittel der Menschen wollen sich nicht impfen lassen.
Das wird (ohne neue Infektwelle) nur zu umgehen sein, indem man zukünftige Lockerungsschritte (wie den Zugang zu Flugreisen, in Lokale, zu Sport- und Kulturveranstaltungen) an die erfolgte Impfung koppelt, wie es Israel derzeit vormacht.

Offensichtlich gibt es hier verschiedene Umfragen, die zu verschiedenen Ergebnissen kommen. Du beziehst dich vermutlich auf die Umfrage der Bertelsmann-Stiftung. Andere Umfragen kommen zu einer deutlich höheren Impfbereitschaft (z.B. Spiegel-Umfrage mit 74% Zustimmung (https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/corona-pandemie-ein-drittel-der-deutschen-will-sich-nicht-impfen-lassen-a-7a3fefa1-bd4f-41f8-90f9-03140f205d09)), wobei diese offensichtlich auch vom Impfstoff abhängig ist.

M.

captain hook
25.02.2021, 10:19
und besonders für Risikogruppen sicher schwerer als die Grippe - aber für die meisten trotzdem "nur" etwas im Rahmen der sonstigen Lebensrisiken bleibt.

Du hast aber schon gelesen, was Hein oben mal gepostet hatte, wie viele Personen in D "Risikogruppe" sind?

Bockwuchst
25.02.2021, 11:04
Du hast aber schon gelesen, was Hein oben mal gepostet hatte, wie viele Personen in D "Risikogruppe" sind?

Er will das nicht lesen bzw. er ignoriert es oder wahlweise glaubt es einfach nicht. Long Covid bei Nicht-Risikogruppe gibt es auch nicht .Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt.

Nepumuk
25.02.2021, 11:13
Er will das nicht lesen bzw. er ignoriert es oder wahlweise glaubt es einfach nicht. Long Covid bei Nicht-Risikogruppe gibt es auch nicht .Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt.

Richtig, Diskussion zwecklos....

Bockwuchst
25.02.2021, 11:39
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2021-02/nocovid-australien-corona-strategie-deutschland-stephen-duckett/komplettansicht

Einer der Architekten der australischen Strategie im Interview.

Schwarzfahrer
25.02.2021, 12:54
Du hast aber schon gelesen, was Hein oben mal gepostet hatte, wie viele Personen in D "Risikogruppe" sind?
Er will das nicht lesen bzw. er ignoriert es oder wahlweise glaubt es einfach nicht. Long Covid bei Nicht-Risikogruppe gibt es auch nicht .Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt.
Doch, gelesen, und auch geglaubt. Nur meine Wertung unterscheidet sich von Eurer, weil ich Risiken als Produkt von Schwere der Folgen und Eintrittswahrscheinlichkeit betrachte. Die genannte Auflistung betrachtet nur die mögliche Schwere (die auch nicht für alle "Risikopersonen" gleich ist; ein fitter 70-Jähriger wird es möglicherweise besser überstehen, als ein übergewichtiger 40-järiger Diabetiker; auch viele Senioren auf der Diamond Princess überstanden es weitgehend symptomfrei). Die Eintrittswahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs ist also auch bei erfolgter Infektion für jeden unterschiedlich (und immer deutlich unter 100 %), und zusätzlich stark beeinflussbar, auch über das eigene Verhalten. Über den dafür geeigneten Weg gehen halt die Meinungen auseinander.

Für meine Risikobetrachtung wird das Risiko von schweren Corona-Verläufen für ein Großteil der Bevölkerung übertrieben hoch suggeriert (eine Umfrage hat mal gezeigt, daß offenbar viele glauben, mit 26 %-iger Wahrscheinlichkeit an Corona zu erkranken). Ich habe mir vor jahren, als nach dem Römerman alle wegen einer möglichen Leptospirose angeschrieben und getestet wurden, mehr Sorgen gemacht, als wenn ich jetzt Corona bekäme. (Sterblichkeit bei Leptospirose liegt mehr als eine Größenordnung höher, als bei Corona). Wenn wir die Angst vor Corona überhöhen, dann verliert man den Maßstab, die Einordnung in die Palette der verschiedenen Krankheiten. Eine rationale Einordnung der Risiken im Vergleich mit verschiedenen Krankheiten führt eher zu verhältnismäßigeren Maßnahmen, glaube ich.

LidlRacer
25.02.2021, 18:33
Ich meine, manch einer habe hier die Nase über Risklayer gerümpft, deren tagesaktuelle Daten ich schon lange für aussagekräftiger als die des RKI halte und die ich daher gelegentlich hier poste.

Hier werden sie wohl vom Spiegel gelobt, soweit der Anfang des kostenpflichtigen Artikels vermuten lässt:
Warum ein Dutzend Daten-Nerds frischere Corona-Zahlen liefert als das RKI (https://www.spiegel.de/wissenschaft/corona-risklayer-liefert-aktuellere-daten-als-das-robert-koch-institut-rki-a-926fb66f-96e2-4431-a69f-be35b9710297)

tomerswayler
25.02.2021, 19:54
Vom DIVI Intensivregister gibt es nun Modellierungen für den zukünftigen Verlauf der möglichen Intensivbelegung, es werden verschiedene Öffnungszeitpunkte, R Werte und Impfgeschwindigkeiten berücksichtigt. PDF und Videos dazu sind unter https://www.divi.de/register/divi-prognosemodell zu finden.

Pascal
25.02.2021, 20:07
Hier ein Übersichtsartikel wie der Stand bzgl. der Virus Mutanten ist. Claqueure des H. Stöhr werden auch bedacht:

https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/sind-die-neuen-virus-mutanten-doch-nicht-so-schlimm-li.141897

merz
25.02.2021, 20:24
Interessanter Artikel, Danke fürs Teilen

m., in meiner Stadt ist B117 jetzt bei 50% aller positivem Tests, vor einem Monat 5%. Die Logik des Statements von Stöhr, dass das diese VOC nichts „besser“ (stärker infektiös, länger infektiös, anders infektiös) kann, sondern einfach so Marktführer wird, erschliesst sich mir nicht.

merz
25.02.2021, 20:30
Vom DIVI Intensivregister gibt es nun Modellierungen für den zukünftigen Verlauf der möglichen Intensivbelegung, es werden verschiedene Öffnungszeitpunkte, R Werte und Impfgeschwindigkeiten berücksichtigt. PDF und Videos dazu sind unter https://www.divi.de/register/divi-prognosemodell zu finden.

Die Originalquelle im PDF auf der Seite für die Meldungen von heute morgen, ab Abbildung 3- das ist dann der worst worst case, 25.000 Intensivpatienten (!!) in der Spitze.....

m.

LidlRacer
25.02.2021, 21:59
Vom DIVI Intensivregister gibt es nun Modellierungen für den zukünftigen Verlauf der möglichen Intensivbelegung, es werden verschiedene Öffnungszeitpunkte, R Werte und Impfgeschwindigkeiten berücksichtigt. PDF und Videos dazu sind unter https://www.divi.de/register/divi-prognosemodell zu finden.

Im Spiegel heißt es dazu:
Intensivmediziner fordern Lockdown bis Anfang April (https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/covornavirus-intensivmediziner-fordern-lockdown-bis-anfang-april-a-b09f76b2-e365-4ced-a892-5f6ebd578a62)
"Die deutschen Intensivmediziner drängen auf eine Verlängerung des derzeitigen Lockdowns bis mindestens zum 1. April. »Sonst wird die dritte Welle nur schwer oder überhaupt nicht beherrschbar sein«, warnte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) bei einer Pressekonferenz.
[...]
Der Divi-Mediziner Steffen Weber-Carstens warnte zudem davor, die Grenzen der Belastbarkeit des Gesundheitssystems auszutesten. Es gehe nicht nur um die Zahl der Corona-Toten, sondern auch um schwere Langzeitfolgen nach Infektionen sowie um viele Patientinnen und Patienten, die dann nicht operiert werden könnten. So werden laut Divi derzeit zahlreiche Tumor- und Herzoperationen nachgeholt, die eigentlich in den vergangenen Monaten hätten stattfinden sollen."

Helmut S
25.02.2021, 22:12
So werden laut Divi derzeit zahlreiche Tumor- und Herzoperationen nachgeholt, die eigentlich in den vergangenen Monaten hätten stattfinden sollen."

Mein Vater ist so ein Fall; er liegt aktuell nach einer Herz-OP seit einer Woche auf Intensiv. Er hätte schon vor Monaten operiert werden sollen. Einerseits war es aber ein Ressourcenproblem. Eine große Sorge der Ärzte andererseits war und ist die Corona Ansteckungsgefahr auf Reha. Ein weiteres Problem ist, dass er spezielle, post-operative Folgen hat, die eigentlich häufigen Besuch/vertrauten Kontakt nötig machen würden. Das is aber verständlicherweise enorm schwierig. Ich kann ihn morgen zum ersten mal besuchen, falls der vorgeschaltete Schnelltest negativ ist. :Blumen:

captain hook
26.02.2021, 09:19
Schön, dass die Wissenschaftler das mal ganz nüchtern modelliert haben.

Weil ansonsten sehen die Öffnungsszenarien durchweg chaotisch aus.

In Belgien Partys im Park als ob nix wär, in D Chaos um Ladenöffnung nach Gusto und überall unterschiedlich, in Polen machen sie erst auf und dann wieder zu, weil die Partys in den Skigebieten nicht zu kontrollieren sind, in Sachsen sperren sie die Schulen auf und dann wieder zu, weil die Inzidenzen auf 170 steigen.

Die Öffnungen und dahinter stehenden Gedanken in allen Ehren... Reaktionen und Kehrtwendungen im Minutentakt weil die Lage überall außer Kontrolle gerät ist in meinen Augen übler als wenn es noch ne kleine Weile bleibt wie es aktuell ist. Und man dann nochmal zu den Wissenschaftlern und ihren Modellen zurückkommt.

tomerswayler
26.02.2021, 11:22
Noch ein bisschen was Positives. Im RKI Bericht vom 23.2. sind die Inzidenzen nach Altersgruppe auf Seite 6 zu finden und für die drei ältesten Gruppen nimmt der Wert immer noch ab, die anderen Gruppen zeigen eine Stagnation oder schon einen Anstieg. Sind vielleicht schon erste Hinweise auf eine wirkende Impfung, die Impfquoten sollten in diesen Gruppen ja schon sehr hoch sein.

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Feb_2021/Archiv_Feb_2021.html

merz
26.02.2021, 11:26
die Freitags BPK war gerade und bestätigte das: Hohe Impfquote bei Ü80 und ein deutlichen positiver Effekt auf Covid in diesem Bereich.
Der Bereich ist von einer Inzidenz von 200 (!) Anfang des Monats jetzt auf 70.

Andereseits gehen die Infektionsfälle insgesamt nicht runter. Und B117 nimmt rasch zu.

https://www.tagesschau.de/inland/rki-wieler-spahn-101.html

grober Live-Ticker der PK hier: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_89548814/rki-pressekonferenz-live-spahn-und-wieler-aeussern-sich-zur-corona-lage.html
m.

captain hook
26.02.2021, 11:36
Noch ein bisschen was Positives. Im RKI Bericht vom 23.2. sind die Inzidenzen nach Altersgruppe auf Seite 6 zu finden und für die drei ältesten Gruppen nimmt der Wert immer noch ab, die anderen Gruppen zeigen eine Stagnation oder schon einen Anstieg. Sind vielleicht schon erste Hinweise auf eine wirkende Impfung, die Impfquoten sollten in diesen Gruppen ja schon sehr hoch sein.

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Feb_2021/Archiv_Feb_2021.html

Was das Zusammenspiel aus Impfen, Maßnahmen und Öffnen besonders schön verdeutlicht.

Kälteidiot
26.02.2021, 11:46
Was das Zusammenspiel aus Impfen, Maßnahmen und Öffnen besonders schön verdeutlicht.

und am end noch die "Eigenverantwortung" der alten Säcke .... oder deren Angehörige.

Unsere Omi mussten wir quasi zum Impfen zwingen. Jetzt ist sie aber froh darüber. :)

captain hook
26.02.2021, 11:54
und am end noch die "Eigenverantwortung" der alten Säcke .... oder deren Angehörige.

Unsere Omi mussten wir quasi zum Impfen zwingen. Jetzt ist sie aber froh darüber. :)

Die Leute haben es selbst in der Hand wenn die Impfkapazität irgendwann hoch ist. Je mehr, je schneller geimpft sind, desto mehr Maßnahmen können gelockert oder aufgehoben werden. Je mehr glauben, sie können sich da ausblenden, desto länger wirds dann halt dauern.

DocTom
26.02.2021, 12:49
...Maßnahmen können gelockert oder aufgehoben werden..., desto länger wirds dann halt dauern.

Was für eine Situation für die Polizei (https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Feiernde-in-Hamburg-Polizei-loest-mehrere-Treffen-auf,feiernde100.html), unglaublich depperte Jugendliche...

Ok, rebellisch waren wir halt in dem Alter auch, bin gespannt, wie es hier in HH weitergeht.

Erstmal war heute wohl der Flughafen lt NDR schon voll mit Urlaubsabreisenden gen Süden, für morgen und übermorgen sind mehr Urlaubs-Abfluge angekündigt.
Da kommt dann einiges hinterher auf die Gesellschaft zu.:Gruebeln:

Schlafschaf
26.02.2021, 12:52
Je mehr glauben, sie können sich da ausblenden, desto länger wirds dann halt dauern.

Ich glaube die Risikogruppe wird sich zu großen Teilen freiwillig impfen lassen. Impfgegner sein ist sicher leichter wenn man weniger zu befürchten hat. Wenn die Risikogruppen durch sind müsste das Sterben und die benötigte Intensivbetreuung ja deutlich zurück gehen Ich hoffe das reicht aus um wieder halbwegs zur Normalität zurück zu kehren. Wie viele dann mit Corona zwei Wochen krank geschrieben sind spielt ja keine große Rolle für die Gesellschaft wenn es nicht komplett aus dem Ruder läuft.

tandem65
26.02.2021, 14:09
Wie viele dann mit Corona zwei Wochen krank geschrieben sind spielt ja keine große Rolle für die Gesellschaft wenn es nicht komplett aus dem Ruder läuft.

Ich finde es immer noch interessant, daß Coronafolgen ohne Tod einfach keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielt.

DocTom
26.02.2021, 14:30
Ich finde es immer noch interessant, daß Coronafolgen ohne Tod einfach keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielt.

Hast Du denn schon eine Sudie oder Statistik dazu?
Medline (https://vsearch.nlm.nih.gov/vivisimo/cgi-bin/query-meta?query=sars+corona+fatigue&v%3Aproject=nlm-main-website) listed da zu fatigue Corona sars noch nicht viel.:-((
Das wird sicher erst nach der "Akutphase" richtig untersucht werden. Gefühlt sind es doch nur sehr wenige jüngere Menschen mit richtig Problemen und keine zehntausende mit zB dem Müdigkeitssymptom...
(https://www.tagesschau.de/ausland/corona-folgen-101.html)

crazy
26.02.2021, 14:46
Hast Du denn schon eine Sudie oder Statistik dazu?
Medline (https://vsearch.nlm.nih.gov/vivisimo/cgi-bin/query-meta?query=sars+corona+fatigue&v%3Aproject=nlm-main-website) listed da zu fatigue Corona sars noch nicht viel.:-((
Das wird sicher erst nach der "Akutphase" richtig untersucht werden. Gefühlt sind es doch nur sehr wenige jüngere Menschen mit richtig Problemen und keine zehntausende mit zB dem Müdigkeitssymptom...
(https://www.tagesschau.de/ausland/corona-folgen-101.html)

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=long+covid

Liest sich alles nicht so spannend, als dass man es unbedingt ausprobieren mag.

Lebemann
26.02.2021, 15:10
Was für eine Situation für die Polizei (https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Feiernde-in-Hamburg-Polizei-loest-mehrere-Treffen-auf,feiernde100.html), unglaublich depperte Jugendliche...


Kann ich dir 1:1 am Dienstag und Mittwoch in (meinem) Dienstgebiet bestätigen. Dienstag Nachmittag/Abend circa 100-150 Jugendliche an einem beliebten Treffpunkt. Mittwoch genau das gleiche mit einer ähnlichen Personenzahl.

Die setzten sich sobald wir da sind in 2er Gruppen zusammen und haben ja wie immer nix gemacht. Fährt man ne Stunde später nochmal vorbei ist die Begleitperson plötzlich ne andere. Macht richtig Spaß. Dazu wird halt bis zum bitteren Ende diskutiert. Verständnis gibt’s keines mehr.

Naja die Polizei darf mal wieder als Sündenbock herhalten. Hab’s ja bereits erwähnt. Die Stimmung hat arg umgeschlagen. Selbst Verlängerung der Maßnahmen wird daran nichts ändern. Ein Teil der Gesellschaft ist einfach durch mit Corona und nimmt das Sterben/Erkranken von sich selbst/der Familie billigend in Kauf. Was zählt ist die nächste Party. Das gilt (leider) auch für meinen Kollegenkreis.

Schlafschaf
26.02.2021, 15:11
Ich finde es immer noch interessant, daß Coronafolgen ohne Tod einfach keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielt.

Ich möchte das auf keinen fall klein reden, ich befürchte ja sogar das es mich damit im Januar erwischt hatte (Morgen mach ich endlich den Antikörper-Test).
Aber lange, harte Verläufe bei einem Bruchteil der Erkrankten alleine wären wohl kein Grund mehr für einen Lockdown.
Wir können gerne die Maske anlassen beim Einkaufen und Abstand halten. Aber Schulen, Restaurants, Kinos und deinen Radladen wird man dann hoffentlich schon offen lassen können, auch wenn Corona noch nicht weg ist :Blumen:

tandem65
26.02.2021, 15:31
deinen Radladen wird man dann hoffentlich schon offen lassen können, auch wenn Corona noch nicht weg ist :Blumen:

Ich bete daß es lange zu bleibt bei uns.
Hier geht seit Monaten ungebremst die Post ab, es beschleunigt sich die ganze Zeit noch.
Mit meinem Verkaufsservice treffe ich offensichtlich den Nerv der Kundschaft.

Daher kann ich tatsächlich auch nur noch ab und an reingrätschen.

Woher kannst Du so bestimmt sagen daß der Lockdown nicht auch durch schwere Verläufe gerechtfertigt sein kann? Wie sehen die schweren Verläufe in anderen Ländern aus die andere Wellen haben?
Wie hätte Nepomuks, Rälphs... Verlauf ohne Lockdown ausgesehen?

Schlafschaf
26.02.2021, 17:05
Woher kannst Du so bestimmt sagen daß der Lockdown nicht auch durch schwere Verläufe gerechtfertigt sein kann? Wie sehen die schweren Verläufe in anderen Ländern aus die andere Wellen haben?
Wie hätte Nepomuks, Rälphs... Verlauf ohne Lockdown ausgesehen?

Von wie vielen Leuten sprechen wir denn da, die in Deutschland einen schweren Verlauf haben? Und wo ist das Problem des schweren Verlaufs? Nepumuk und Rälph scheinen keine bleibende Schäden zu haben, sondern haben sich halt ein paar Wochen Scheiße gefühlt und nun gehts ja langsam wieder.
Sowas gabs doch schon immer, Pfeiffrisches Drüsenfieber ist doch da ganz ähnlich zum Beispiel.
Ist natürlich ne absolute Laienmeinung, aber wenn wir jetzt einen Lockdown machen, damit niemand vier Wochen krank zuhause ist und 12 Wochen keinen Sport machen kann stehen Kosten und Nutzen für mich in keinem Verhältnis. Ich glaube kaum, dass sich hierfür eine Mehrheit in der Politik oder Gesellschaft finden würde.

Warum der Verlauf von denen anders sein soll ohne Lockdown verstehe ich nicht. :-((

NBer
26.02.2021, 17:17
......Und wo ist das Problem des schweren Verlaufs? .....((

Hier gerade aktuell ein Fall im SPIEGEL beschrieben: https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/altenpflegerin-schlaegt-corona-impfung-aus-infiziert-sich-und-bereut-ihren-fehler-a-7d28ad69-9bf4-4b7f-9e2f-563088272670

Lebemann
26.02.2021, 17:20
Wenn du täglich 30.000 neuinfektionen in der Altersgruppe 30-60 dauerhaft hin nimmst, brauchst du dir um Schließungen keine Gedanken machen, weil hinter dem Tresen niemand ist, der arbeiten kann. Lieferketten brechen zusammen, systemrelevante Berufe können nicht mehr bei 100% arbeiten. Klingt dann vll doch nicht so geil.

Flow
26.02.2021, 17:31
[...] hinter dem Tresen niemand ist, der arbeiten kann. Lieferketten brechen zusammen, systemrelevante Berufe können nicht mehr bei 100% arbeiten.
Wäre diese Gefahren-Einschätzung tatsächlich noch annähernd realistisch, würden wir nicht 100jährige impfen, sondern bei Trägern der KRITIS (https://de.wikipedia.org/wiki/Kritische_Infrastrukturen) anfangen ...

(PS :
100% hat doch außerdem sowieso so gut wie nichts je gearbeitet ... :cool:)

Stefan
26.02.2021, 17:42
Und wo ist das Problem des schweren Verlaufs? Nepumuk und Rälph scheinen keine bleibende Schäden zu haben, sondern haben sich halt ein paar Wochen Scheiße gefühlt und nun gehts ja langsam wieder.

PASC ist noch wenig erforscht, deswegen möchte ich es nicht darauf ankommen lassen.

Tagesanzeiger: Neue Erkenntnisse zu Corona: Ein Viertel der Covid-Erkrankten klagt über Langzeitfolgen (https://www.tagesanzeiger.ch/ein-viertel-klagt-ueber-langzeitfolgen-490829472814)
Zwei Zürcher Studien untersuchen die Auswirkungen von Covid-19 auf besonders exponierte Berufsgruppen und die Folgen einer Erkrankung.

Schlafschaf
26.02.2021, 17:51
Wenn du täglich 30.000 neuinfektionen in der Altersgruppe 30-60 dauerhaft hin nimmst, brauchst du dir um Schließungen keine Gedanken machen, weil hinter dem Tresen niemand ist, der arbeiten kann. Lieferketten brechen zusammen, systemrelevante Berufe können nicht mehr bei 100% arbeiten. Klingt dann vll doch nicht so geil.

Kannst du das mathematsch erklären wei es dazu kommen soll? Wenn man mal zur Vereinfachung mit 14 Tagen krankheistdauer rechnet kommt man auf folgendes:

Nach 14 Tagen mit 30.000 Ansteckungen sind 420.000 Leute krank. Danach werden gleich viel gesund wie sich anstecken. Also ich sehe da noch nichts zusammen brechen.

Ich habe ja aber auch nie behauptet, dass wir 30.000 Neuinfektionen zulassen sollen. Ich habe nur meine Hoffnung geäußert, dass wir Schulen, Restaurants und Co auf lassen können auch wenn wir die 50/100.000 dann überschreiten würden wenn das Gesundheitssystem dann nicht mehr am Limit ist.

Lebemann
26.02.2021, 19:20
Nein berechnen kann ich das nicht. Was ich allerdings sagen kann, ist, das genau dieser Fall bei der Saarbrücker Polizei eingetreten ist https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/panorama/polizei_inspektion_saarbruecken_corona_faelle_100. html
Hat Spaß gemacht garnicht nach Hause zu kommen

Lebemann
26.02.2021, 19:22
Wäre diese Gefahren-Einschätzung tatsächlich noch annähernd realistisch, würden wir nicht 100jährige impfen, sondern bei Trägern der KRITIS (https://de.wikipedia.org/wiki/Kritische_Infrastrukturen) anfangen ...

(PS :
100% hat doch außerdem sowieso so gut wie nichts je gearbeitet ... :cool:)

Weil wir bislang so hervorragend durch die Pandemie gekommen sind ?

Flow
26.02.2021, 19:27
Weil wir bislang so hervorragend durch die Pandemie gekommen sind ?
Was genau willst du mir damit sagen oder mich fragen ?

Lebemann
26.02.2021, 19:49
Wir haben bisher alle Gefahren der Pandemie richtig eingeschätzt oder wie soll ich das von dir geschriebene verstehen ?

merz
26.02.2021, 20:04
Na, im Moment rollen wir auf ein unklares Frühjahr und einen vielleicht abgewürgten Sommer zu - die BILD titelt „we beneiden you“ für UK, die Sun hat heute repliziert , coronamüde ist das Wort der Woche.

Was mir heute echt Spass gemacht hat, ist die New York Times, die ganz frohgemut über die Situation in den USA schreibt: okay, nocheinmal paar Wochen ducken und dann ist es eigentlich vorbei (im Sommer) - die impfen ja auch 1.4 Millionen mal am Tag

https://www.nytimes.com/2021/02/25/health/coronavirus-united-states.html?referringSource=articleShare

m.

DocTom
26.02.2021, 20:11
Na... - die impfen ja auch 1.4 Millionen mal am Tag
m.

...und haben knapp über 500k Tote bisher, richtig? Kann ja nur besser werden.:Huhu:

Und sorry, der muss jetzt sein:
Von wegen "coming soon"... (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1529175&postcount=6098)
Aber ich lag doch viel näher dran, als Du und Drosten vermutet haben. Werde ich hiermit (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1567704&postcount=15201) auch...

merz
26.02.2021, 20:17
Guess what, es wird besser ...

m.

Bockwuchst
26.02.2021, 23:24
https://twitter.com/beimwort/status/1365094101767630848?s=19

Wir steuern auf ne Durchseuchung zu und sagen es nur nicht so laut.

Hafu
27.02.2021, 08:08
https://twitter.com/beimwort/status/1365094101767630848?s=19

Wir steuern auf ne Durchseuchung zu und sagen es nur nicht so laut.

Ich halte das gezeichnete Szenario für realistisch.

Es entspricht im Prinzip einer Voraussage, die Drosten schon im November im Podcast getroffen hat:

Wenn Deutschland die zweite Welle gedämpft hat und gleichzeitig den Großteil der vulnerablen Risikogruppen geimpft hat (was vermutlich Ende März der Fall sein wird), dann wird der Öffnungsdruck auf die Politik angesichts freier Intensivbetten und geringer täglicher Todeszahlen derart massiv werden, dass Lockdown-Maßnahmen trotz ansteigender Inzidenzzahlen kaum noch durchsetzbar sein werden.

Und bei sehr hoher Inzidenz kommt es dann eben auch in relevanter Zahl zu schweren Verläufen und Todesfällen unter Familienvätern und -müttern.

Die (frei verfügbaren und strategisch geschickt eingestellten) Schnelltests und die irgendwann im zweiten Quartal deutlich ansteigende Impfzahl können und werden dieses Szenario eventuell etwas abmildern, aber in gewisser Weise wird die dritte Welle wohl so eintreten, da ja die übrigen EU-Staaten erkennbar dasselbe Szenario fahren.

merz
27.02.2021, 08:13
Erwartet jetzt höher als die 2. Welle ab Oktober (mal gemessen an Neuinfektionen pro Tag oder im Wochenschnitt)?

m.

Helios
27.02.2021, 11:36
Die Neu-Infektionen sind jetzt nicht mehr so aussagekräftig, weil sie nicht mehr zu den hohen Todesfällen führen.

Die Todesfälle werden jetzt vermutlich unter 100 pro Tag im Schnitt der letzten 7 Tage fallen (hoffentlich noch weniger).

Pascal
27.02.2021, 12:18
Gute Übersicht wie sich die Fallzahlen in der 3.Welle aktuell weltweit entwickeln:

https://twitter.com/CorneliusRoemer/status/1365422959293321218/photo/1

Ostern reden wir dann darüber, wer auf die wahnwitzige Idee gekommen ist Anfang März rasant alles zu lockern.

merz
27.02.2021, 13:57
eigentlich postet man ja keine Links zu Tweets, die Bezahlinhalt verbreiten,
diese Grafik aus dem neuen Spiegel ist aber zu schön, eine Ausnahme wert:

Expertenmeinungen auf dem Zeitstrahl

https://twitter.com/gernot_ruzicka/status/1365292556305788929/photo/1
m.

Klugschnacker
27.02.2021, 18:07
Wie geht’s weiter? Hier die Modellrechnung eines Pharmazie-Professors (SPON (https://www.spiegel.de/wissenschaft/corona-pandemie-in-deutschland-thorsten-lehr-warnt-vor-200-inzidenz-anfang-april-a-293ad9ea-581d-4268-95f2-db4d817b80a0)):

Experte warnt vor 200er-Inzidenz Anfang April
[…] »Ich gehe schon davon aus, dass wir wieder so Zustände wie vor Weihnachten bekommen werden«, sagt der Saarbrücker Pharmazie-Professor Thorsten Lehr. Er arbeitet am Covid-19-Simulator der Universität des Saarlandes, das ein Vorhersagemodell für die deutschen Bundesländer und Landkreise liefert. […]

Zwei Entwicklungen seien für den erneuten Anstieg verantwortlich:

• Zum einen greife die wohl auch tödlichere britische Mutation B.1.1.7 um sich, die um 35 Prozent infektiöser sein soll. »Sie wird auch hier die Oberhand gewinnen und weiter ansteigen bis in den 90-Plus-Bereich«, sagt Lehr nach Analyse der jüngsten Zahlen des Simulators.

• Zum anderen sehe er seit Mitte Februar wieder mehr Kontakte, die zu höheren Zahlen geführt hätten.

[…] Auch ohne Lockerungen bald wieder bei 100er-Inzidenz

bellamartha
27.02.2021, 22:47
So, der Liebste und ich haben die Pest jetzt auch am Hals. :-(
Erst er mit Symptomen ab Sonntag und einem positiven Test vom Mittwoch. Das Ergebnis erhielt er am Donnerstag. Ich war morgens noch zur Arbeit ohne Symptome, die aber während der Arbeit anfingen. Mittags kam der Anruf vom Gesundheitsamt, dass ich in Quarantäne muss und wegen der beginnenden Symptome ein Testteam vorbeikomme. Freitags der Test, heute das positive Ergebnis. Na toll, dann hätte der Liebste ja doch bei mir in der Wohnung bleiben können, dann könnten wir jetzt zusammen krank sein. Ich hatte ihn in seine geschickt (mit dem OK des Amtes), weil ich zu dem Zeitpunkt noch hoffte, vielleicht negativ zu sein und dass es bei mir nur eine normale Infektion zufällig zum selben Zeitpunkt ist. Ich war ja auch schon ein erstes Mal mit Moderna geimpft.

Beschissen ist, dass mit uns doch ziemlich viele Leute in Quarantäne mussten, weil wir doch noch zu viele private Kontakte ohne Masken hatten. Da haben wir uns nicht mit Ruhm bekleckert. :-( Woher Björn es hat wissen wir nicht. Ein Freund ist auch krank, aber erst nach Björn. Vielleicht hat Björn es sich bei seinen Fahrten mit dem ÖPNV eingefangen, auch wenn er da natürlich eine Maske trägt.

Jetzt hoffen wir, dass unser Kumpel und wir gut durch die Krankheit kommen, bisher geht es einigermaßen.

Viele Grüße
J.

LidlRacer
28.02.2021, 00:46
Liebe Bellamartha,
drücke Euch die Daumen, dass Ihr das gut übersteht! Allen anderen Betroffenen natürlich auch.
Meinst Du, das hatte bei Dir auch mit Unvorsicht aufgrund der erhaltenen 1. Impfung zu tun? Gab ja auch einige Meldungen über größere Ausbrüche in Altenheimen kurz nach Impfungen - wobei ich keine Ahnung habe, ob das über dem rein statistisch Erwartbaren lag.
Vielleicht sollte man deutlicher darauf hinweisen, dass man sich nicht schon kurz nach der Impfung sicher fühlen kann - schon gar nicht nach der 1.
Solche Verhaltensänderungen könnten einen Großteil des Impfschutzes torpedieren.

DocTom
28.02.2021, 01:11
Liebe Bellamartha,
drücke Euch die Daumen, dass Ihr das gut übersteht! ...hinweisen, dass man sich nicht schon kurz nach der Impfung sicher fühlen kann - schon gar nicht nach der 1.
Solche Verhaltensänderungen könnten einen Großteil des Impfschutzes torpedieren.

+1 für J. und B., shit das mit getrennter Quarantäne bei Euch...

Und ja, der Hinweis kann, wo wir doch alle zusammen schon so weit gekommen sind, nicht oft genug wiederholt und verbreitet werden!
:Danke:
Thomas

bellamartha
28.02.2021, 07:36
Meinst Du, das hatte bei Dir auch mit Unvorsicht aufgrund der erhaltenen 1. Impfung zu tun?

Lieber LidlRacer,

danke für die Genesungswünsche! Nein, das hatte nichts mit der Impfung zu tun. Ich muss, bzw. wir müssen uns einfach eingestehen, dass wir insgesamt zu viele Kontakte hatten, bei denen wir ungeschützt waren. Wir haben zwar (fast) immer nur Menschen aus einem Haushalt getroffen, aber es waren eben doch drei befreundete Paare, die wir regelmäßig getroffen haben und zwar nicht nur draußen. Plus eine Freundin ohne Partner. Dann kam jetzt noch Björns Mutter dazu, die nur einen Schlüssel abholte und eine Weile hier war, um die neuen Katzen zu sehen. Da hätten Björn und sie halt auch mal besser Masken getragen.

Ich habe natürlich mit vielen Freunden telefoniert in den letzten Tagen. Und es gibt halt viele, die DEUTLICH vorsichtiger sind als wir es waren und da wären dann nicht so viele Menschen mitbetroffen wie es bei uns der Fall ist.
Das gibt mir sehr zu denken und mich mache mir Vorwürfe. Bei ist jetzt "nur" ein weiterer hinzugekommen, aber das liegt ja nur daran, dass viele schon wegen Björns positivem Test in Quarantäne sind, bzw. am Zeitpunkt, denn bei mir liegt der Beginn des Zeitraumes, ab dem die Nachverfolgung beginnt, mitten in der Woche und die meisten unvorsichtigen Kontakte hatten wir an den Wochenenden.
Das ist echt kacke und eine Freundin, die selbst supervorsichtig ist, verglich das Verhalten ganz passend mit Leuten, die ungeschützten Sex haben und schon hoffen, dass alles gut gehen wird. Klappt halt nicht immer und die Folgen können gravierend sein...
Besonders ärgerlich ist es, dass ich/wir uns so verhalten haben, obwohl meine Ärzte mir ans Herz gelegt hatten, sehr vorsichtig zu sein, weil es bisher keine Erkenntnisse dazu gebe, wie die Krankheit sich aufgrund der starken Immunsuppression entwickelt.


+1 für J. und B., shit das mit getrennter Quarantäne bei Euch...


Ja!:(
Vor allem Björn ist damit sehr unglücklich und fühlt sich sehr einsam. Ich habe ja immerhin drei bezaubernde Katzen als Gesellschaft und kann auch eh ganz gut alleine sein.

Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag!

LG
J.

trina
28.02.2021, 07:57
Liebe bellamartha, einen leichten Verlauf wünsche ich Euch! Halt uns auf dem Laufenden! Tja, im Nachhinein ist man manchmal schlauer... nützt aber nichts, Dich jetzt darüber zu ärgern.

Nepumuk
28.02.2021, 08:07
So, der Liebste und ich haben die Pest jetzt auch am Hals. :-(


So ein Mist! Wünsche dir schnelle Genesung. :Blumen:

Hafu
28.02.2021, 08:08
......
Besonders ärgerlich ist es, dass ich/wir uns so verhalten haben, obwohl meine Ärzte mir ans Herz gelegt hatten, sehr vorsichtig zu sein, weil es bisher keine Erkenntnisse dazu gebe, wie die Krankheit sich aufgrund der starken Immunsuppression entwickelt.

...

Alles Gute auch von mir, Judith, für einen unkomplizierten Verlauf.:Blumen:

Natürlich kann die Immunsuppression bei dir dazu beigetragen haben, dass es überhaupt zu einer Infektion trotz erster Impfung gekommen ist, andererseits kann sie dir aber auch (neben deinem noch jungen Alter) helfen, dass es eher ein harmloser Krankheitsverlauf wird.
Bei den schwierigen Covid-19-Verläufen kommt es ja meistens zu einem Zytokin-Sturm im Körper, weshalb Dexamethason mittlerweile als typisches Immunsuppressivum zu den Standardmedikamenten bei Covid-19 im Krankenhaus gehört.

Die übersteigerte Ausschüttung von Zytokinen wird aber auch von vielen anderen Immunsuppressiva (mutmaßlich auch von deinem MS-Medikament) in gewisser Weise gedämpft.

Und dann gibt es ja auch mittlerweile (zumindest für Biontech und Astra-Zeneca aus GB, wo die zweite Impfung routinemäßig viel später verabreicht wird als in Deutschland) gute Daten, dass die erste Impfung zwar noch keinen optimalen Schutz gegen Infektion bietet, gleichwohl die Anzahl der Hospitalisierungen und schweren Verläufe nach Infektion, bereits um mehr als 90% reduziert.
Das wird bei Moderna sicher auch nicht anders sein, denn letztlich präsentieren alle verfügbaren Impfstoffe dem eigenen Immunsystem bestimmte Abschnitte mit Antigenstrukturen im Bereich des Spike-Proteins von SARS-CoV2 und sind somit (mit gewisser Unschärfe) hinsichtlich ihres Wirkmechanismus miteinander vergleichbar.

tandem65
28.02.2021, 08:21
Hi Bella,

So, der Liebste und ich haben die Pest jetzt auch am Hals. :-(

die bestem Wünsche für Euch beide.
Blickt nach vorne!:Blumen:

Kälteidiot
28.02.2021, 08:25
Alles Gute für euch Beide. :)

FMMT
28.02.2021, 08:27
Liebe bellamartha, einen leichten Verlauf wünsche ich Euch! Halt uns auf dem Laufenden! Tja, im Nachhinein ist man manchmal schlauer... nützt aber nichts, Dich jetzt darüber zu ärgern.

+1 Toi, toi, toi :Blumen:

bellamartha
28.02.2021, 08:40
Alles Gute auch von mir, Judith, für einen unkomplizierten Verlauf.:Blumen:

Natürlich kann die Immunsuppression bei dir dazu beigetragen haben, dass es überhaupt zu einer Infektion trotz erster Impfung gekommen ist, andererseits kann sie dir aber auch (neben deinem noch jungen Alter) helfen, dass es eher ein harmloser Krankheitsverlauf wird.
Bei den schwierigen Covid-19-Verläufen kommt es ja meistens zu einem Zytokin-Sturm im Körper, weshalb Dexamethason mittlerweile als typisches Immunsuppressivum zu den Standardmedikamenten bei Covid-19 im Krankenhaus gehört.

Die übersteigerte Ausschüttung von Zytokinen wird aber auch von vielen anderen Immunsuppressiva (mutmaßlich auch von deinem MS-Medikament) in gewisser Weise gedämpft.

Und dann gibt es ja auch mittlerweile (zumindest für Biontech und Astra-Zeneca aus GB, wo die zweite Impfung routinemäßig viel später verabreicht wird als in Deutschland) gute Daten, dass die erste Impfung zwar noch keinen optimalen Schutz gegen Infektion bietet, gleichwohl die Anzahl der Hospitalisierungen und schweren Verläufe nach Infektion, bereits um mehr als 90% reduziert.
Das wird bei Moderna sicher auch nicht anders sein, denn letztlich präsentieren alle verfügbaren Impfstoffe dem eigenen Immunsystem bestimmte Abschnitte mit Antigenstrukturen im Bereich des Spike-Proteins von SARS-CoV2 und sind somit (mit gewisser Unschärfe) hinsichtlich ihres Wirkmechanismus miteinander vergleichbar.

Ha! Das freut mich aber, lieber Hafu, dass du meine laienhaften Gedanken darüber, dass die Immunsuppression vielleicht ja sogar hilfreich sein kann (ich hatte das mit diesen überschießenden Immunsystem-Reaktionen gelesen) als nicht völlig abwegig siehst!

An dich und an alle anderen: Herzlichen Dank für die netten Genesungswünsche!

Hafu
28.02.2021, 08:52
In Israel, in dem vor kurzem die Geschäfte wieder geöffnet haben und wo der Immunisierungsgrad schon erreicht ist, den man sich für Deutschland für den Spätsommer erhofft, ist der R-Wert schon wieder angestiegen und das Land sorgt sich um eine 5.Welle, sowie vor Mutanten (insbesondere die neue New-York-Variante), gegen die die Impfung möglicherweise weniger wirksam ist. (https://www.timesofisrael.com/task-force-says-pandemic-on-rise-again-warns-of-new-vaccine-evading-ny-variant/)

Das ist ein wenig ein Blick in die Zukunft, was uns auch noch blühen könnte.

Private Treffen/ Parties sind in Israel weiterhin verboten, aber werden trotzdem in wachsendem Umfang abgehalten. (https://www.timesofisrael.com/police-break-up-parties-hand-out-1300-fines-on-first-night-of-purim-curfew/) (Vorgestern wurtden dort 100 Parties von der Polizei aufgelöst und 2500 Bußgelder verhängt) Das ist auch ein Symptom, das man in Deutschland beobachten kann: sobald erste offizielle Lockerungsschritte eingeleitet werden, verändern die Menschen auch ihr privates Verhalten in den Bereichen, die eigentlich noch gar nicht gelockert sind.

Vor dem Hintergrund muss man auch die gelegentlich auch hier kritiserte Kommunikationsstrategie mancher Politiker interpretieren, wenn dort vor Worst-Case-Szenarien, neuen Infektwellen, prognostizierten hypothetischen Szenarien mit höheren Todeszahlen bzw. Long-Covid-Problematik gewarnt wird.
Ob das Jonglieren mit Angstgefühlen tatsächlich hilft, die Menschen zu mehr privater Vorsicht zu animieren, weiß ich auch nicht. Aber was ziemlich sicher ist, dass die umgekehrte Situation, nämlich das Ankündigen oder Durchführung von einzelnen Lockerungsschritten zu einer Kettenreaktion an privaten Verhaltensänderungen führt, das darf man schon als gesichert ansehen.

(Wir hatten letzten Freitag auch zum ersten mal seit Monaten gegen die Corona-Regeln verstoßen, als ein befreundetes Paar spontan bei uns vor der Tür stand und wir anschließend (allerdings im Garten) zwei Stunden zusammen saßen und Kaffee tranken- erlaubt ist in Bayern nur das Treffen einer einzigen Person eines anderen Hausstandes)

Klugschnacker
28.02.2021, 09:07
Alles Gute an Euch beide! :Blumen:

In Baden-Württemberg kann man bei der "zuständigen Behörde" um eine Erlaubnis bitten, den "Absonderungsort" verlassen zu dürfen. Falls der Liebste in Deine Wohnung gelangen kann, ohne andere Menschen zu gefährden, wird das vielleicht genehmigt?

Sorry für den halbschlauen Hinweis, vermutlich habt Ihr Euch selbst bereits mit diesen Regeln befasst.
:o

bellamartha
28.02.2021, 09:22
Alles Gute an Euch beide! :Blumen:

In Baden-Württemberg kann man bei der "zuständigen Behörde" um eine Erlaubnis bitten, den "Absonderungsort" verlassen zu dürfen. Falls der Liebste in Deine Wohnung gelangen kann, ohne andere Menschen zu gefährden, wird das vielleicht genehmigt?

Sorry für den halbschlauen Hinweis, vermutlich habt Ihr Euch selbst bereits mit diesen Regeln befasst.
:o

Hi Arne,

ja, das hatten wir und der nette Typ vom Gesundheitsamt hatte auch die Rückkehr von Björn nach einem positiven Test von mir erlaubt, wenn wir sicherstellen können, dass er ohne Risiko für andere hierher kommt. Jetzt ist es allerdings so, dass hier bei mir in der direkten Umgebung morgen oder übermorgen eine Weltkriegs-Bombe entschärft werden wird. Es kann sein, dass meine Wohnung in der Zone liegt, in der die Bewohner ihre Wohnungen verlassen müssen. Ich fragte beim Amt, was ich dann tun soll und die sagten mir, dass ich von der Feuerwehr evakuiert würde.
Da dachte ich, dass es vielleicht doof wäre, wenn die dann Björn hier antreffen und der nette Typ vom Gesundheitsamt das vielleicht nicht notiert hat, dass er die Erlaubnis erteilt hatte. Also rief ich da sicherheitshalber gestern noch mal an und siehe da: Er hatte dazu nichts notiert und da will ich es nicht auf Diskussionen mit der Feuerwehr oder so ankommen lassen. Ich fragte also gestern noch mal um Erlaubnis mit der Bitte, es in Björns Akte zu notieren, aber das könne nur der Chef entscheiden und der ist erst Montag wieder da. Also warten wir jetzt erst mal ab, was morgen mit der Bombe ist und dann klären wir das.
Wäre schon netter, wenn wir die Zeit hier zusammen verbringen könnten.

LG
J.

Cruiser
28.02.2021, 17:01
Hey Bella,

Gute Besserung euch beiden, wir drücken die Daumen! :bussi:

DocTom
28.02.2021, 17:22
Wie absurd da gerade irgendwelche Regeln aufgestellt und umgesetzt werden:
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/corona-regeln-und-maskenpflicht-verstaerkte-kontrollen-in-deutschen-staedten-75559716.bild.html

Jogger werden an der Alster mit Polizeimotorrädern verfolgt und von mehreren Polizisten tw in voller Kampf-/Schutzmontur angehalten, stehenbleiben dürfen aber Spaziergänger unter Bußgeldandrohung nicht mehr.

Wie krank müssen die Menschen sein, die sich solche Regeln in den Behörden ausdenken, die auch irgendwie von keiner der bisherigen Erkenntnissen aus der Coronaforschung als wirksam bestätigt sind?

Kranke Welt, lange dauert es mMn nicht mehr, bis es richtig knallt...

thunderlips
28.02.2021, 17:45
Wie absurd da gerade irgendwelche Regeln aufgestellt und umgesetzt werden:
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/corona-regeln-und-maskenpflicht-verstaerkte-kontrollen-in-deutschen-staedten-75559716.bild.html

Jogger werden an der Alster mit Polizeimotorrädern verfolgt und von mehreren Polizisten tw in voller Kampf-/Schutzmontur angehalten, stehenbleiben dürfen aber Spaziergänger unter Bußgeldandrohung nicht mehr.

Wie krank müssen die Menschen sein, die sich solche Regeln in den Behörden ausdenken, die auch irgendwie von keiner der bisherigen Erkenntnissen aus der Coronaforschung als wirksam bestätigt sind?

Kranke Welt, lange dauert es mMn nicht mehr, bis es richtig knallt...

Finde ich arg polemisch formuliert. Speziell vor dem Hintergrund, dass man - in Hamburg - um den Menschenauflauf an den Hotspots weiß (und dort dennoch laufen geht), muss man schon arg beschränkt sein. (Dass du die B*** Zeitung zitierst, komplettiert dann deinen Beitrag)

Ob der Sinnhaftigkeit dieser Regeln darf - und muss - sicher diskutiert werden; gerade in der "active City".

ironmansub10h
28.02.2021, 18:19
Selbstgemachte Schnelltests hätten vor allem beim Prinzip Eigenverantwortung den Nutzen (ich weiß, manche hier trauen dem Prinzip nicht über den Weg). Z.B. könnte ich vor dem Besuch bei den Großeltern ein Test machen, und entsprechend gehen oder absagen. Oder wenn ich im Frühling zweideutige Symptome habe, kann ich damit ggf. Heuschnupfen von beginnender Corona unterscheiden, und dann ggf. nicht ins Büro oder in die Bar gehen. Viele wirklich problematischen Kontakte könnten so vermieden werden, oder normale Kontakte werden ermöglicht, weil den Leuten die Angst vorm ungewissen Risiko genommen wird. Das geht auch ohne Überwachung, wenn man es den Leuten nur zutraut. Es löst nicht alles, könnte aber ein hilfreicher Baustein sein.

In der heutigen egoistisch geprägten Gesellschaft eher ein Märchen und für leute die an den Weihnachtsmann glauben. Erlebnis heute:
Nachbar (Großfamilie mit vielen verwandten) bekommt Besuch . Aufgefallen ist das nur, weil der Besuch so dämlich ist, vor den Einfahrten und überhaupt die Straß so deppert zu zu parken, dass ein anderer Nachbar sie darauf hingewiesen hat. Gefeiert wurde schön auf Balkon mit , äh keine Ahnung wievielen Personen. Haben aber glaube ich nicht alle hier gewohnt. PF-MOS-RT-TÜ Nummern
Beim Laufen heute ebenso das Gleiche. Scharen an Wanbdergruppen. Die würden sicher alle daheim bleiben wenn sie den Schnelltest gemacht haben. Quatsch mit Soße . Dieses Schnelltest-Träumerle ist reine Verschieberei der Problematik. Würde Deutschland aus der Krise wollen gibt es eins:
Impfpflicht und gut. Alles andere wird uns noch jahre weiter mit diesem Kram beschäftigen. Bei Masern geht es auch.

ironmansub10h
28.02.2021, 18:26
Nochmal wie bestellt zu unserer Diskussion- Kanzelerin knallhart:

Etwa 10 Millionen Schuss in der Woche, (unklar wann :))

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/angela-merkel-im-interview-oeffnungen-mit-schnelltests-im-maerz-17214330.html?premium

Paywall, was sagt sie ist:
„Die Impfkampagne wird sich jetzt immer weiter beschleunigen. Wir sprechen im Augenblick darüber, wie es logistisch gelingt, in einer Woche 7,5 bis 9,5 Millionen Dosen zu verimpfen. Die Impfzentren schaffen das nicht allein, dazu brauchen wir noch die niedergelassenen Ärzte.“
Auch im Ticker hier:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/corona-news-am-mittwoch-die-wichtigsten-entwicklungen-zu-sars-cov-2-und-covid-19-a-e9817b80-213b-4f17-8113-d44006dc4c45

m.

Daran glaube ich nicht, die NICHT-geimpft werden Woller sind sehr groß .
Alleine heute habe ich 4 Personen gesprochen, die auf keinen Fall, so eine 2totbringende " Impfung wollen. Und das waren jetzt unabhängig voneinander Personen, die sich untereinander nicht kennen.
Wenn ich dies nun hochrechne, werden es immense Anstrengungen sein, die Dosen überhaupt weg zu bekommen. Deutschland mutiert zu einer Verlierernation wie man sie sich hätte nicht träumen lassen.

ironmansub10h
28.02.2021, 18:31
So, der Liebste und ich haben die Pest jetzt auch am Hals. :-(
Erst er mit Symptomen ab Sonntag und einem positiven Test vom Mittwoch. Das Ergebnis erhielt er am Donnerstag. Ich war morgens noch zur Arbeit ohne Symptome, die aber während der Arbeit anfingen. Mittags kam der Anruf vom Gesundheitsamt, dass ich in Quarantäne muss und wegen der beginnenden Symptome ein Testteam vorbeikomme. Freitags der Test, heute das positive Ergebnis. Na toll, dann hätte der Liebste ja doch bei mir in der Wohnung bleiben können, dann könnten wir jetzt zusammen krank sein. Ich hatte ihn in seine geschickt (mit dem OK des Amtes), weil ich zu dem Zeitpunkt noch hoffte, vielleicht negativ zu sein und dass es bei mir nur eine normale Infektion zufällig zum selben Zeitpunkt ist. Ich war ja auch schon ein erstes Mal mit Moderna geimpft.

Beschissen ist, dass mit uns doch ziemlich viele Leute in Quarantäne mussten, weil wir doch noch zu viele private Kontakte ohne Masken hatten. Da haben wir uns nicht mit Ruhm bekleckert. :-( Woher Björn es hat wissen wir nicht. Ein Freund ist auch krank, aber erst nach Björn. Vielleicht hat Björn es sich bei seinen Fahrten mit dem ÖPNV eingefangen, auch wenn er da natürlich eine Maske trägt.

Jetzt hoffen wir, dass unser Kumpel und wir gut durch die Krankheit kommen, bisher geht es einigermaßen.

Viele Grüße
J.

Sorry, verstehe ich jetzt richtig. ER hatte Symptome am Sonntag und DU gehst dennoch arbeiten? Was besseres fällt mir dauz nicht ein als : wie dämlich muss man sein? Oder wie verantwortungslos deinen Kollegen gegenüber? Der erste Weg wäre wohl gewesen, daheim zu bleiben.
Aber da sieht man eben die Naivität

Hafu
28.02.2021, 18:39
...
Alleine heute habe ich 4 Personen gesprochen, die auf keinen Fall, so eine 2totbringende " Impfung wollen. Und das waren jetzt unabhängig voneinander Personen, die sich untereinander nicht kennen.
Wenn ich dies nun hochrechne, werden es immense Anstrengungen sein, die Dosen überhaupt weg zu bekommen. Deutschland mutiert zu einer Verlierernation wie man sie sich hätte nicht träumen lassen.

Der EU-Impfpass, der zweifellos (schon alleine um den Reiseverkehr zu erleichtern) kommen wird, wird nach israelischem Vorbild sehr helfen, den zweifellos vielen Impfskeptikern auf die Sprünge zu helfen.

Zugang zum Fitnessstudio, Flugreisen, Konzertbesuche, Besuche in der Gastronomie, Teilnahme an Wettkämpfen: alles nur mit Nachweis einer Impfung oder einer durchgemachten Covid-19-Erkrankung.

Man muss schon sehr autistische veranlagt zu sein, um auf all diese Dinge zu verzichten, nur um einen (bei J&J, gestern in den USA zugelassen) oder zwei Piekse in den Oberarm zu vermeiden.

Für die skizzierten Zugangsbeschränkungen braucht es auch keine Gesetze, sondern das meiste unterliegt der Vertragsfreiheit und darf von Studiobetreibern, Lokalbesitzern, Reiseunternehmen usw. in Eigenregie mit dem Argument des Gesundheitsschutzes der übrigen Gäste/ Besucher geregelt werden.

Dass eine hohe Impfquote aber gleichwohl nicht alle Probleme im Zusammenhang mit Covid-19 lösen wird, darauf habe ich ja schon in dem Beitrag heute vormittag hingewiesen.

DocTom
28.02.2021, 18:42
Finde ich arg polemisch formuliert. ...
Ob der Sinnhaftigkeit dieser Regeln darf - und muss - sicher diskutiert werden; gerade in der "active City".

Bei deinem letzten Absatz, was ist dann an meinem Beitrag polemisch (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Polemik), wenn du meinst es darf und muss diskutiert werden?
Immerhin hat die zitierte Bild hier nicht von "Polizei erschießt Jogger" geschrieben, fand es für die Bild recht sachlich und, wichtig, es steckt nicht hinter der Paywall!

Der NDR schreibt (https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/coronavirus/Hamburg-verschaerft-die-Maskenpflicht-ab-Sonnabend,corona6844.html), wo das Problem liegt, es ist eine Gummibandanordnung, es sollen Masken getragen werden, aber es gibt offiziell (noch) keine Maskenpflicht. Trotzdem wird man als unbescholtener Bürger von der Polizei wie ein Schwerverbrecher verfolgt und behandelt! Das findest du in Ordnung, ja?:Nee:
Dann hast Du bestimmt auch Nachweise darüber, dass Jogger ohne Maske andere beim Laufen im Freien infiziert haben, nicht wahr? Da würde ich mich über einen Link zu freuen.

LidlRacer
28.02.2021, 18:53
Dann hast Du bestimmt auch Nachweise darüber, dass Jogger ohne Maske andere beim Laufen im Freien infiziert haben, nicht wahr? Da würde ich mich über einen Link zu freuen.

Wie willst du das denn nachweisen?
Aber wenn wirklich Massenandrang auf einer beliebten Laufstrecke herrscht, und zwangsläufig Leute längere Zeit in recht kurzem Abstand hinter Infizierten herlaufen, halte ich Infektionen für nicht unwahrscheinlich.
Vor Monaten habe ich hier entsprechende Simulationen gezeigt, die in der Forderung nach sehr großen Sicherheitsabständen beim Laufen und noch viel größeren beim Radfahren resultierten..

bellamartha
28.02.2021, 19:18
Sorry, verstehe ich jetzt richtig. ER hatte Symptome am Sonntag und DU gehst dennoch arbeiten? Was besseres fällt mir dauz nicht ein als : wie dämlich muss man sein? Oder wie verantwortungslos deinen Kollegen gegenüber? Der erste Weg wäre wohl gewesen, daheim zu bleiben.
Aber da sieht man eben die Naivität

So ähnlich. Er hatte rückwirkend betrachtet die ersten Symptome am Sonntag. Zu diesem Zeitpunkt haben wir aber überhaupt nicht an Symptome gedacht. Wir waren radfahren und er sagte hinterher, dass er sich heute irgendwie schlapp gefühlt habe.
Am Montag war alles scheinbar normal, am Dienstag fühlte er sich tatsächlich schlecht und ist nicht zur Arbeit gegangen. Für uns waren die Symptome überhaupt nicht so, dass wir an Corona dachten (Schwindel, Schlappheit. Das sehr deutlich, aber sonst nichts) und deshalb ganz überrascht waren, als der Hausarzt sagte, er wolle einen Test machen. Der wurde am Mittwoch gemacht. Spätestens da hätte ich sicher nicht mehr zur Arbeit gehen sollen oder es zumindest mit den Corona-Verantwortlichen dort besprechen müssen, denn ich weiß gar nicht genau, wie die Regelung diesbezüglich bei uns ist. Bei einer Kollegin, die engen Kontakt zu ihrem Vater hatte, der getestet wurde und auf sein Testergebnis wartete, war es nämlich so, dass unsere Klinik sagte, sie solle - wenn sie keine Symptome habe - arbeiten kommen und ganz normal auf die Regeln achten. Die sollte und durfte nicht zu Hause bleiben.
Trotzdem denke ich jetzt natürlich, dass ich es zumindest hätte klären sollen.

Ich weiß nicht, ob ich eher dämlich, verantwortungslos oder naiv bin, das Urteil überlasse ich dir. Dass ich mich da nicht mit Ruhm bekleckert habe, hatte ich ja selbst deutlich gesagt, trotzdem oder gerade deshalb fühlt es sich nicht gut an, es von dir so harsch vor den Latz geknallt zu bekommen. Dein gutes Recht ist es natürlich trotzdem.

tandem65
28.02.2021, 19:27
Dass ich mich da nicht mit Ruhm bekleckert habe, hatte ich ja selbst deutlich gesagt, trotzdem oder gerade deshalb fühlt es sich nicht gut an, es von dir so harsch vor den Latz geknallt zu bekommen.

Das war aus dem von Dir genannten Grund auch völlig unnötig .:Blumen:

Schlafschaf
28.02.2021, 19:33
Ob das Jonglieren mit Angstgefühlen tatsächlich hilft, die Menschen zu mehr privater Vorsicht zu animieren, weiß ich auch nicht. Aber was ziemlich sicher ist, dass die umgekehrte Situation, nämlich das Ankündigen oder Durchführung von einzelnen Lockerungsschritten zu einer Kettenreaktion an privaten Verhaltensänderungen führt, das darf man schon als gesichert ansehen.


Ja da hast du wohl recht. Ich hatte meine Hoffnung auf noch mehr Lockerungen ja auch darauf gestützt, dass wir das Schlimmste wohl hinter uns haben wenn wir bereit sind die Schulen aufzumachen und so. Die üblen Prognosen von einigen Experten sprechen da aber eine ganz andere Sprache.
Ich bin ja immer noch der Meinung, das wir uns (etwas!) mehr Infektionen leisten können wenn die Risikogruppe geimpft ist. Aber wenn wir jetzt die Kontrolle verlieren weil wir keine 2 Wochen mehr warten konnten wäre das echt mega blöd und unnötig.

Für uns waren die Symptome überhaupt nicht so, dass wir an Corona dachten (Schwindel, Schlappheit. Das sehr deutlich, aber sonst nichts)

Ich hatte genau diese Symptome Anfang Januar und hätte gerne einen Test gemacht. Die Corona-Hotline hatte mich abgelehnt weil ich kein einziges richtiges Corona-Anzeichen hatte. Da brauchst du dich also nicht schlecht fühlen.

feinkost
28.02.2021, 19:39
Da brauchst du dich also nicht schlecht fühlen.

Doch,

die nicht vorhandene Kontaktbeschränkung bzw. ihre Sorglosigkeit (wir treffen ja nur jeden Tag andere Personen) zeigt, dass Bella überhaupt nix verstanden hat. Trotz den guten Erklärungen von Hafu.

Götter sind auch gegen Naivität und D....t machtlos.


Übrigens, man merkt, dass wir von Frauen und Schwulen regiert werden. Wär es anders würden Kneipen öffnen und nicht Friseure und Blumenläden. :liebe053:

ironmansub10h
28.02.2021, 19:46
Das war aus dem von Dir genannten Grund auch völlig unnötig .:Blumen:

Ach ja tandem65, plötzlich so viel Empathie. Sonst wie viele andere hier auch, beim kleinsten Anlass die Keule schwingen beim gleichen Thema. Heir dann plötzlich einen auf Verständnis machen? Ich bleib dabei, wer bei mir auf Station derzeit mit Erkältungssymptomen kommt und meint er sei unersätzlich, der wird unmittelbar heim geschickt. Und bekommt die Auflage für einen Test.

ironmansub10h
28.02.2021, 19:49
Doch,

die nicht vorhandene Kontaktbeschränkung bzw. ihre Sorglosigkeit (wir treffen ja nur jeden Tag andere Personen) zeigt, dass Bella überhaupt nix verstanden hat. Trotz den guten Erklärungen von Hafu.

Götter sind auch gegen Naivität und D....t machtlos.


Übrigens, man merkt, dass wir von Frauen und Schwulen regiert werden. Wär es anders würden Kneipen öffnen und nicht Friseure und Blumenläden. :liebe053:

+ 1
Und die Scheinheiligkeit die hier manche an den Tag legen und ihre Heuchelei und Verständnis dafür haben, ist zum K...... Die gleichen Typen hämmerten 1000 Posts vorab auf die Nichtblicker, Sorglosen, Dreisten ein- aber jetzt einen auf „ach du Arme....“