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FinP
10.01.2021, 11:48
Solange es keine Schulpflicht gibt, sondern die Teilnahme auf Freiwilligkeit basiert (wovon ich besonders bei Behinderten ausgehe), ist dieser Beschluss völlig sinnvoll. Geistig Behinderte haben außerhalb der Schule sehr begrenzte Möglichkeiten zu sozialen Kontakten, unter Corona wären sie völlig isoliert. Sie können nicht so einfach selbständig Whatsappen, Telefonieren, Chatten, oder alleine einen Freund besuchen, und in Begleitung wird gleich die Zahl der Personen überschritten; auch wohnen sie weit verstreut, gerade weil Inklusion noch lange nicht Realität ist. Und für die Eltern ist die ganztägige Betreuung von behinderten Kindern häufig völlig unvereinbar mit jeglicher Home-office Tätigkeit, da sich die Mehrheit nur begrenzt alleine beschäftigen kann (außer vorm Fernseher geparkt zu werden). Übrigens: geistig Behinderte sind nicht "aufgrund ihrer Behinderung schon infektanfälliger". Es gibt zwar einen höheren Anteil von Risikopersonen unter ihnen, als in der Gesamtbevölkerung (z.B. haben Down-Kinder zum Teil Herzprobleme, die sie anfällig machen - diese bleiben möglicherweise auch öfter zu Hause), aber die Mehrheit ist körperlich völlig gesund.

Ersetze das Wort Schulpflicht durch Präsenzpflicht, dann passt es.

Die Teilnahme ist freiwillig, (edit: es besteht deutlich erhöhter, kontinuierlicher Förderbedarf), die Eltern von Schülerinnen und Schülern dieser Schulen sind besonders belastet.

Finde diese Ausnahme tatsächlich gut.

El Stupido
10.01.2021, 13:53
Hatten wir hier schon die Aussagen des Herrn MP Kretschmer?

(...) Ihm selbst sei der Ernst der Lage erst bewusst geworden, nachdem er im Dezember mehrere Krankenhäuser in Pirna, Görlitz, Aue und Bischofswerda besucht hatte. »Nachdem wir die Situation erfasst haben, haben wir sofort gehandelt«, sagte Kretschmer. »Ich hätte mir gewünscht, dass ich früher gewarnt worden wäre.«(...)

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/coronakrise-in-sachsen-ministerpraesident-michael-kretschmer-raeumt-fehler-ein-a-b7826cbd-c8f2-4605-b169-53991274489c-amp

Ein Schlag ins Gesicht für viele. Unfassbar.

Früher sind Politiker*innen für vergleichsweise harmlosere Sachen zurückgetreten.

Flow
10.01.2021, 14:52
Spiegel-Kolumne zur reziproken Korrelation von Weltkriegs-Toten und Covid-19-Toten mit Spekulation bzgl einer nachhaltig "heilsamen Schockwirkung" :

Was Corona mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun hat

Länder mit besonders vielen Opfern im Zweiten Weltkrieg haben weniger Corona-Tote. Klingt grotesk – könnte aber manches erklären.
(https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/lockdown-was-corona-mit-dem-zweiten-weltkrieg-zu-tun-hat-kolumne-a-1fb695d7-56b5-40e4-807e-9c379762fa3a)
Ergebnis: Fast überall dort, wo mit zehn und mehr Prozent der Bevölkerung während des Kriegs besonders viele Menschen starben, lagen die Corona-Sterberaten unter 200 je eine Million – in Belarus, Polen, der Ukraine oder Russland. In Deutschland starben im Krieg fast zehn Prozent – und die Corona-Sterberaten lagen bis August ebenfalls unter 200. Umgekehrtes gilt für Belgien, Großbritannien, Spanien, Italien, Frankreich und die Niederlande, wo die Corona-Todesraten bei enormen 600 und mehr lagen – und der Anteil derer, die im Zweiten Weltkrieg starben, bei deutlich geringeren ein bis drei Prozent (was es menschlich natürlich nicht gutmacht).

Laut Auswertung der Wissenschaftler gab es kein einziges europäisches Land, das sowohl im Zweiten Weltkrieg als auch in der Coronakrise jeweils härter als andere betroffen war. Und das gilt nach den statistischen Schätzungen eben selbst bei gleicher Bevölkerungsdichte und vergleichbarem Durchschnittsalter. »Es gibt eine starke negative statistische Korrelation zwischen Kriegs- und Corona-Opfern«, so Michael Lokshin, Vladimir Kolchin und Martin Ravallion.

deralexxx
10.01.2021, 17:19
https://www.nau.ch/news/europa/schweizer-studie-schulschliessungen-zahlen-zu-effektivsten-anti-covid-massnahmen-65849522

Wenn ich es richtig verstanden habe, untersucht die Studie aber nicht, welche Maßnahme zu weniger Infektionen führt, sondern vielmehr, welche Maßnahme zur Verminderung der Mobilität und damit indirekt zu Verminderung von Kontakten und mutmaßlich weniger Infektionen führt.


Ich bin leider daran gescheitert, die Studie zu finden, ist das die hier: https://ivtmobis.ethz.ch/mobis/covid19/reports/latest_de#21_Aktualisierte_Schlussfolgerungen ?

dagro
10.01.2021, 17:38
Ich bin leider daran gescheitert, die Studie zu finden, ...

Et voilà:
https://arxiv.org/abs/2101.02521

ironmansub10h
10.01.2021, 17:47
[Moderation: Entfernt. Bitte bleibe sachlich und rechne nicht damit, das ich Dir das noch ein paar Dutzend mal sage.]

Stefan
10.01.2021, 17:50
[Moderation: Entfernt.]

Erstens hast Du nicht die Ausbildung um solche Diagnosen stellen zu können, zweitens könnte auch Fachleute wie qbz und Trimichi sie nicht auf der Grundlage der Forumsbeiträge des angesprochenen Users stellen und drittens ist es eine absolute Freschheit, so über ein Forumsmitglied zu schreiben.

triconer
10.01.2021, 19:01
Solange es keine Schulpflicht gibt, sondern die Teilnahme auf Freiwilligkeit basiert (wovon ich besonders bei Behinderten ausgehe), ist dieser Beschluss völlig sinnvoll. Geistig Behinderte haben außerhalb der Schule sehr begrenzte Möglichkeiten zu sozialen Kontakten, unter Corona wären sie völlig isoliert. Sie können nicht so einfach selbständig Whatsappen, Telefonieren, Chatten, oder alleine einen Freund besuchen, und in Begleitung wird gleich die Zahl der Personen überschritten; auch wohnen sie weit verstreut, gerade weil Inklusion noch lange nicht Realität ist. Und für die Eltern ist die ganztägige Betreuung von behinderten Kindern häufig völlig unvereinbar mit jeglicher Home-office Tätigkeit, da sich die Mehrheit nur begrenzt alleine beschäftigen kann (außer vorm Fernseher geparkt zu werden). Übrigens: geistig Behinderte sind nicht "aufgrund ihrer Behinderung schon infektanfälliger". Es gibt zwar einen höheren Anteil von Risikopersonen unter ihnen, als in der Gesamtbevölkerung (z.B. haben Down-Kinder zum Teil Herzprobleme, die sie anfällig machen - diese bleiben möglicherweise auch öfter zu Hause), aber die Mehrheit ist körperlich völlig gesund.

Hallo Schwarzfahrer,

aus meiner Sicht pauschalisierst du da einige Dinge, die sehr spezifisch sind und das Thema des Fadens vermutlich verfehlen. Das wäre das Thema Inklusion und Freizeitverhalten von Menschen mit geistiger Behinderung.

Ich gebe Dir völlig recht, wenn Du schreibst "geistig Behinderte sind nicht "aufgrund ihrer Behinderung schon infektanfälliger." Ich schrieb deswegen "sind oft auch..."
Rein medizinisch betrachtet, darauf stützt Du vermutlich mit deiner Aussage, nehme ich an, sind Menschen mit geistiger Behinderung nicht anfälliger für Infekte, bzw. halt nur welche mit entsprechend medizinischer Diagnose. Wir haben dann aber noch einen großen Anteil, der für pflegerische Begleitung Körpernähe braucht und daher wiederum infektanfälliger ist. Und dann haben wir nochmals eine Gruppe, die die Körpernähe braucht und sucht, weil sie von ihrer sozioemotionalen Entwicklung noch im ersten bis dritten Lebensjahr stecken. Diese tragen dann meist auch keine Masken und sind, was Hygieneregeln und -verhalten betrifft, unbedarft.
Dann kommt noch die Personengruppe dazu, die eben nicht daheim wohnen, sondern stationär. Diese sind alle morgen in der Schule.

Was meint ihr, wer hauptsächlich die Schülerschaft in einem SBBZ ist?
Hauptsächlich genau die aufgezählten Personenkreise, da die Schüler mit geringer geistiger Behinderung oder jene ohne Verhaltensauffälligkeiten meist in Inklusionsklassen sind oder in integrativen Projekten oder sogenannte Außenklassen besuchen.
Für diese treffen deine Argumente auch sehr gut zu. Sie sind allerdings morgen nicht am Start.

Für die meisten Schüler eines SBBZ stehen doch jetzt unmittelbar die Impfungen an. Hätte man da nicht noch abwarten können? Sind jetzt die zwei oder drei Wochen wirklich so wertvoll im Schuljahr?

Gerade befinden wir uns auf einer der Höhen der Pandemie. Die Politik will uns vermitteln, wir sollen/müssen Kontakte reduzieren. Da werden widersprüchliche Signale gesendet, aus meiner Sicht.

Was die Eltern anbelangt, da bin ich voll bei Dir und FinP, aber auch da hätte es andere Möglichkeiten gegeben. Corona ist ja nicht erst seit letzter Woche... Das wurde aber versäumt.

Schwarzfahrer
10.01.2021, 20:49
Hallo Schwarzfahrer,

aus meiner Sicht pauschalisierst du da einige Dinge, die sehr spezifisch sind und das Thema des Fadens vermutlich verfehlen. Das wäre das Thema Inklusion und Freizeitverhalten von Menschen mit geistiger Behinderung.
Ich glaube schon, daß ich zu dem Thema recht konkret beitragen kann - immerhin habe ich einen geistig behinderten Sohn, und kenne daher das Umfeld und das "Klientel" dieser Schulen, wie auch die ganze Problematik der Inklusion (die wir noch vor einigen Jahren weniger hochtrabend Integration nannten).
....Dann kommt noch die Personengruppe dazu, die eben nicht daheim wohnen, sondern stationär. Diese sind alle morgen in der Schule.
MInderjährige geistig Behinderte wohnen recht selten stationär; die meisten wohnen zu Hause, und werden täglich zur Schule gefahren. Das größte Problem ist nicht die Schule, wo sie in kleinen Gruppen unterrichtet werden, und der Unterricht auch mit geringer Lehrerfluktuation möglich ist. Das größte Problem ist, daß die meisten über große Strecken zur Schule gefahren werden, in Bussen, die Klassenübergreifend vollgepfercht sind, da es auch in Corona-Zeiten nicht möglich ist, mehrere Busse einzusetzen (dafür reichen dann die Corona-Hilfen doch nicht).
Was meint ihr, wer hauptsächlich die Schülerschaft in einem SBBZ ist? Hauptsächlich genau die aufgezählten Personenkreise, da die Schüler mit geringer geistiger Behinderung oder jene ohne Verhaltensauffälligkeiten meist in Inklusionsklassen sind oder in integrativen Projekten oder sogenannte Außenklassen besuchen. Für diese treffen deine Argumente auch sehr gut zu. Sie sind allerdings morgen nicht am Start.
Da habe ich eine etwas andere Erfahrung. Geistig behinderte Kinder, die wirklich inklusiv unterrichtet werden, sind meist einzeln oder zu Zweit in einer normalen Klasse - und werden sich jetzt auch den Schulschließungen anschließen müssen (wie auch immer die Eltern das mitmachen können, oder nicht). Außenklassen sind nur ausgelagerte Gruppen, in solchen Situationen kommen sie meist in die "Stammschule" als Gruppe (so war es bei uns immer, wenn in der "Regelschule" etwas ausfiel. Die Zuordnung zu beiden geschieht aber nicht grundsätzlich allein auf Grund der geistigen "Fitness", sondern hat oft mit dem Engagement der Eltern und lokalen Möglichkeiten zu tun. In der Außenlklasse von meinem Sohn gab es eine sehr große Spanne von relativ Selbständigen bis hin zu Einzelbetreuung. Andererseits bleiben relativ fitte geistig Behinderte in der Stammschule, wenn es den Eltern am A*** vorbeigeht. Natürlich hast Du in allen solchen Klassen Kinder mit problematischem Verhalten. Dazu hat hier zuletzt einer, der in einer solchen Klasse Lehrer ist, einiges geschrieben - wenn Du das warst, ist es bei Euch offenbar sehr anders, als bei uns.
Gerade befinden wir uns auf einer der Höhen der Pandemie. Die Politik will uns vermitteln, wir sollen/müssen Kontakte reduzieren. Da werden widersprüchliche Signale gesendet, aus meiner Sicht.
Mit widersprüchlichen Signalen hast Du Recht, das ist aber leider nicht neu. M.m.n. müssen wir nicht generell Kontakte reduzieren, sondern vor allem die Kontakte der Risikopersonen - das wäre mit einer freiwilligen Teilnahme gegeben.
Was die Eltern anbelangt, da bin ich voll bei Dir und FinP, aber auch da hätte es andere Möglichkeiten gegeben. Corona ist ja nicht erst seit letzter Woche... Das wurde aber versäumt.
Welche Möglichkeiten denn? Unser Sohn durfte im Frühling nicht mal arbeiten gehen, und jegliche Freizeitmöglichkeit war für ihn verboten. Grausamer geht es kaum - und das hat man wohl eingesehen, daß sich das nicht wiederholen darf. Für diese Menschen ist die Gemeinschaft ihr Leben.

deralexxx
10.01.2021, 21:03
Et voilà:
https://arxiv.org/abs/2101.02521

Danke, ist dann wie ich mir dachte. Will damit natürlich nicht die Studie klein reden, aber als ich die Schlagzeilen sah, hatte ich Anderes erwartet.

Es wurde eher der Zusammenhang von Maßnahmen zu reduzierter Kontaktzahl / Mobilität geprüft. Was dann indirekt zu weniger Infektionen führen sollte / müsste.

Keine unwichtige Studie.

Schwarzfahrer
10.01.2021, 21:14
Nach dem gestern zitierten Artikel von Frau Wagenknecht hier noch eine Meinung zu der Corona-Politik der Regierung (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article224081750/Corona-Impfstoffe-Merkel-und-Spahn-haben-sich-von-Anfang-das-falsche-Ziel-gesetzt.html), die meine Methodiker-Meinung bestätigt: eine falsche bzw. zu unspezifische Zielsetzung verhindert effektives Handeln. Steter Tropfen höhlt den Stein, hoffentlich.

KevJames
11.01.2021, 06:23
Da war ein Interview aus der Welt verlinkt und das war hinter einer Paywall - darauf hatte ich mich bezogen.

Ich habe mir das verlinkte ARD Video nun angeschaut und würde einen ganzen anderen Betrachtungsfokus setzen wollen, da er sehr gut eines der Probleme unserer heutigen Zeit zeigt.

Da sitzt ein Mediziner im TV, der sich doch tatsächlich einbildet, er könnte die Schäden in Politik und Wirtschaft beurteilen. Das ist vermessen - besser beraten wäre er (und viele andere), er würde sich auf die Medizin (oder noch besser, seinen Arbeitsschwerpunkt: Impfstofferforschung) konzentrieren und die Beurteilung von Politik und Wirtschaft dann auch den Politikwissenschaftler und Wirtschaftswissenschaftlern überlassen.

Ansonsten sagt er uns, dass eine Inzidenz von 50 unrealistisch sei - das hilft uns aus meiner Sicht aber nicht weiter, denn ob das Ziel schwer zu erreichen ist oder nicht, es macht die Zahl 50 nicht ungefährlicher. Vielleicht sollte man auch mal daran erinnern, dass die Zahl 50 im Frühjahr ein Kompromiss im wirtschaftlichen Sinne war. Viele Virologen haben damals darauf hingewiesen, dass 35 der sinnvollere Wert wäre.

KevJames
11.01.2021, 06:24
Hatten wir hier schon die Aussagen des Herrn MP Kretschmer?



https://www.spiegel.de/politik/deutschland/coronakrise-in-sachsen-ministerpraesident-michael-kretschmer-raeumt-fehler-ein-a-b7826cbd-c8f2-4605-b169-53991274489c-amp

Ein Schlag ins Gesicht für viele. Unfassbar.

Früher sind Politiker*innen für vergleichsweise harmlosere Sachen zurückgetreten.

Gerade HErr Kretschmer hat übrigens kürzlich auch darauf hingewiesen, dass Frau Merkel die Ministerpräsidenten früh gewarnt hat und dass sie von Anfang an Recht hatte.

KevJames
11.01.2021, 06:27
Erstens hast Du nicht die Ausbildung um solche Diagnosen stellen zu können, zweitens könnte auch Fachleute wie qbz und Trimichi sie nicht auf der Grundlage der Forumsbeiträge des angesprochenen Users stellen und drittens ist es eine absolute Freschheit, so über ein Forumsmitglied zu schreiben.

Sehe ich absolut genauso. Wird aber leider immer mehr Ton in diesem Forum. Aus meiner Sicht sagen solche Kommentare sehr viel über den (Charakter des) Ersteller)s) und sorgt bei mir persönlich dazu seltener hier rein zu schauen.
Meine persönliche Sicht, lieber Arne: Ich schätze Dich und vor allem Deine Sendungen sehr - finde aber, Du müsstest stärker regulierend eingreifen.

Nepumuk
11.01.2021, 09:02
Corona-Veteranen Update:

Heute gab es ein Belastungs-EKG. Es sah alles gut aus und mein Arzt hat mir die Freigabe erteilt, wieder mit lockerem Sport anzufangen. Insgesamt waren es jetzt acht Wochen komplette Pause.

Ich werde heute mal 20 Minuten ganz easy joggen und bin gespannt, wie sich das anfühlt.

Das klingt doch schon mal gut. Freut mich zu hören.

Bei mir sind nun 5 Wochen nach Infektionsbeginn rum. Das letzte Woche war die erste, wo ich wieder richtig fit gefühlt habe. Die volle war kein Problem, keine erweiterte Müdigkeit mehr, keine Konzentrationsschwierigkeiten mehr. Das hat sich gut angefühlt.
Daher habe ich auch mit lockerem Fahren auf der Rolle und draußen weiter gemacht. Ganz locker, wenig Watt, Puls zwischen 100 und 110. Auch da keine Probleme mit Puls, Atmung, Kreislauf oder so.
Mein Check-up-Termin beim Doc steht noch aus. Hoffe, dass ich nächste Woche einen Termin bekomme.

Seyan
11.01.2021, 09:40
Das klingt doch schon mal gut. Freut mich zu hören.

Bei mir sind nun 5 Wochen nach Infektionsbeginn rum. Das letzte Woche war die erste, wo ich wieder richtig fit gefühlt habe. Die volle war kein Problem, keine erweiterte Müdigkeit mehr, keine Konzentrationsschwierigkeiten mehr. Das hat sich gut angefühlt.
Daher habe ich auch mit lockerem Fahren auf der Rolle und draußen weiter gemacht. Ganz locker, wenig Watt, Puls zwischen 100 und 110. Auch da keine Probleme mit Puls, Atmung, Kreislauf oder so.
Mein Check-up-Termin beim Doc steht noch aus. Hoffe, dass ich nächste Woche einen Termin bekomme.

Bei euch beiden hört sich das schon heftig an.
Ich habe nach Ablauf meiner Quarantäne recht flott wieder angefangen zu trainieren. Erstmal auch ganz sanft (lockerer Lauf ohne Uhr oder Rolle ohne irgendwelches Tempo), mittlerweile auch mit kurzen Intervallen oder auch mal länger (am WE den ersten Lauf mit mehr als 10km). Der Sport selbst geht gut, ich merke halt nur, dass ich leistungstechnisch sicher 10% schlechter bin als vorher. Aber gut, während der Quarantäne kann man sich halt nicht wirklich bewegen (Spaziergang ist nicht erlaubt und wegen Mehrparteienhaus auch keine Chance in den Keller zu gehen wegen Rolle). Woran die Leistungsabsenkung liegt, wird sich daher erst in ein paar Wochen zeigen. Wenn ich im März immer noch so schwach unterwegs bin, hat Corona wohl doch was angestellt...

ironmansub10h
11.01.2021, 10:38
[Moderation: Entfernt.]

Erstens hast Du nicht die Ausbildung um solche Diagnosen stellen zu können, zweitens könnte auch Fachleute wie qbz und Trimichi sie nicht auf der Grundlage der Forumsbeiträge des angesprochenen Users stellen und drittens ist es eine absolute Freschheit, so über ein Forumsmitglied zu schreiben.

Falls du mich meinst, kennst du meine Ausbildung nicht

aequitas
11.01.2021, 11:11
Wolfgang Streeck (Soziologe) verfasste in der FAZ einen besonders lesenswerten Gastbeitrag zur "Gesamt-Corona-Situation" und realistischen Einordnung.

Das Thema ist natürlich interessant und wichtig dazu. „Follow the science“, hieß das mal, als es um den Klimawandel ging. Aber welche „science“? „Facts are facts!“ Als Wissenschaftler kann ich da nur fragen: Seit wann denn das? Welche erkenntnistheoretischen Kurse kann jemand besucht haben, der so etwas auf ein Poster schreibt und sich damit auch noch fotografieren lässt? Für die Pandemie zuständig sind nach allgemeiner Ansicht die Virologen; deren Fakten handeln von der molekularen Struktur der Viren, aber nicht von der sozialen Struktur menschlicher Kontakte. Ebenfalls als zuständig gelten Physiker und Mathematiker; die allerdings kommen ohne Fakten aus und arbeiten stattdessen mit Modellen wie die Quants in den Investmentbanken vor 2008, die uns ihre todsicheren Vorhersagen über die Stabilität der Preise von Derivaten eingebrockt haben.

Oder braucht man das nicht? Virologen und Physiker gehen davon aus, dass die Chance, angesteckt zu werden und anschließend zu erkranken (was wahrhaftig zweierlei ist), für alle gleich ist, gleich verteilt, strukturlos. Vielleicht stimmt das so nicht, aber da man darüber nichts weiß, jedenfalls als Physiker oder Virologe, nehmen wir mal an, dass es so ist, und schauen wir mal, wie weit wir damit kommen: gute wissenschaftliche Praxis. So kommt es, dass wissenschaftliches Fakten-Nichtwissen Strategien zur Eindämmung der Pandemie empfiehlt, die nicht nur riskante Kontakte, sondern alle Kontakte unterbinden sollen, weil alle als gleich riskant behandelt werden müssen und nicht nach Risiken unterschieden werden können. Der alle Nachteile ausgleichende, nebenbei anfallende Vorteil ist dann, dass man auf feinmechanisches Klein-Klein verzichten kann, her mit dem Hammer, drei, vier, fünf Wochen Kontaktsperre für alle, und zwar richtig hart. Dann, so zeigen unsere faktenfreien Modelle, ist das Virus weg, wir machen wieder auf, und es darf getanzt werden.

Das ist aber noch nicht alles. Klappt die Therapie nicht, können die Physiker und Virologen mit den ihnen als solchen verfügbaren Fakten und Modellen immer nur raten: Es war noch nicht Hammer genug; noch längere und härtere Auflagen; noch eine Fernsehansprache der Kanzlerin; noch mehr Presseberichte über bleibende Schäden junger Geheilter. Wer nicht hören will, muss fühlen, für alle anderen gilt: Tut uns leid, mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. (https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2021-01-11/7979f1570d1984476e2df3f3ff4dc306/?GEPC=s2&fbclid=IwAR1QMJ36L6oFE1kxglxISUP3TUJyPfA9ipCE_5jOm jMktLTZtjePhT5UG8I)

Vielleicht könnte der Beitrag auch einige engstirnige Diskutanten hier wieder in die Realität zurückholen. Allerdings scheint eine interdisziplinäre und kritische Auseinandersetzung oft nicht gewünscht, denn die Politiker tun ihr bestes, da müssen wir nur etwas Vertrauensvorschuss leisten.

Klugschnacker
11.01.2021, 11:12
Falls du mich meinst, kennst du meine Ausbildung nicht

Halte bitte mal den Ball flach. Du hast keinen Grund, gegenüber anderen Diskussionsteilnehmern persönlich zu werden, ganz gleich welche Ausbildung Du hast.

trithos
11.01.2021, 11:41
Wolfgang Streeck (Soziologe) verfasste in der FAZ einen besonders lesenswerten Gastbeitrag zur "Gesamt-Corona-Situation" und realistischen Einordnung.

Vielleicht könnte der Beitrag auch einige engstirnige Diskutanten hier wieder in die Realität zurückholen. Allerdings scheint eine interdisziplinäre und kritische Auseinandersetzung oft nicht gewünscht, denn die Politiker tun ihr bestes, da müssen wir nur etwas Vertrauensvorschuss leisten.

Das was Streeck da schreibt ist doch ein bisschen eine Binsenweisheit. Abgesehen davon, dass ich seiner Behauptung widerspreche, dass nach allgemeiner Ansicht die Virologen für die Pandemie zuständig seien. Mittlerweile hat sich ja doch schon herumgesprochen, dass es z.B. auch die Fachrichtung Epidemiologie gibt.

Und die Diskussion, die Streeck (in den hier zitierten Passagen) vermisst, wird doch schon längst geführt. Sie hilft uns nur nicht weiter. Grob vereinfacht sagt Streeck, wir kennen zu wenig wissenschaftliche Fakten für tatsächlich faktenbasierte Entscheidungen. Und wir müssen Erkenntnisse aus verschiedensten Bereichen gegeneinander abwägen. Sagen wir, er hat Recht. Aber was hilft uns das? Es müssen Entscheidungen getroffen werden. Selbst der Beschluss, nichts zu tun und die Infektion einfach laufen zu lassen, wäre eine Entscheidung, die man genau aus den von Streeck genannten Gründen kritisieren könnte, weil halt auch nicht faktenbasiert.

Um das festzustellen braucht man allerdings nicht unbedingt erkenntnistheoretische Kurse. Ist also ein bisschen Binsenweisheit und ein bisschen akademische Diskussion, die wenig Hilfestellung für aktuelle Entscheidungen bietet.

aequitas
11.01.2021, 12:27
Das was Streeck da schreibt ist doch ein bisschen eine Binsenweisheit. Abgesehen davon, dass ich seiner Behauptung widerspreche, dass nach allgemeiner Ansicht die Virologen für die Pandemie zuständig seien. Mittlerweile hat sich ja doch schon herumgesprochen, dass es z.B. auch die Fachrichtung Epidemiologie gibt.

q. e. d. - zudem hast du den Kommentar anscheinend nicht vollständig gelesen oder es hakt noch am Textverständnis, wie deine Interpretation des Zitats naheliegt.

Na, stimmt, wer kennt ihn nicht, Prof. trithos, einen der renommiertesten Soziologen im deutschsprachigen Raum. Danke für deine fundierte Einschätzung des Kommentars eines Laien.

trithos
11.01.2021, 12:44
q. e. d. - zudem hast du den Kommentar anscheinend nicht vollständig gelesen oder es hakt noch am Textverständnis, wie deine Interpretation des Zitats naheliegt.

Na, stimmt, wer kennt ihn nicht, Prof. trithos, einen der renommiertesten Soziologen im deutschsprachigen Raum. Danke für deine fundierte Einschätzung des Kommentars eines Laien.

Ich finde diesen Kommentar unangemessen, er enthält lediglich den Versuch einer persönlichen Abwertung ohne inhaltlich etwas beizutragen.

qbz
11.01.2021, 13:13
Wolfgang Streeck (Soziologe) verfasste in der FAZ einen besonders lesenswerten Gastbeitrag zur "Gesamt-Corona-Situation" und realistischen Einordnung.
.....


Man sollte vielleicht auch daran erinnern, dass mit der Stellungnahme der Leopoldina durchaus auch andere Disziplinen ausser der Medizin wie Gesellschaftswissenschaftler und Philosophen einen Lockdown dringend empfahlen bzw. forderten. Es gibt zur gegenwärtigen Politik und zum Lockdown abweichende Meinungen in der Medizin und den Gesellschaftswissenschaften, aber nicht zwischen der Medizin und den Gesellschaftswissenschaften.

Streek (Schlussfolgerung): "Wenn eine Gesellschaft mit Lungenkrebs leben kann, kann sie, wenn sie muss, wohl auch mit Covid-19 leben. Im Übrigen, wenn man die Alten- und Pflegeheime virenfest aufrüsten würde, was zweifellos nur einen winzigen Bruchteil der gigantischen Corona-Sonderhaushalte erfordern würde, könnte man Totenzahlen und Bettenbelastung nicht unbedingt halbieren, sinken würden sie aber. Wenn man dann noch die Hausärzte dazu bekäme, ihre vorerkrankten Stammpatienten einzubestellen und ins Gebet zu nehmen, wäre eine, und soweit ich sehe, überhaupt die wichtigste Begründung für die mit ewiger Wiederkehr drohenden Lockdowns entfallen. Welche Begründung bliebe dann noch?"

Zunächst besteht das Ziel wohl darin mit den Impfungen die Pandemiegefahren zu beseitigen, d.h. von "ewiger Wiederkehr" kann keine Rede sein. Das Ende ist in diesem Jahr 2021 absehbar.

Streek plädiert in seinem Konzept für keine Lockdownmassnahmen, allein für individuelle Schutzmassnahmen bei Risikogruppen. Auch keine Quarantänen und Tests? Damit gäbe es viel, viel höhere Infiziertenzahlen wie jetzt, es würden mehr erkranken und es würde dadurch auch mehr schwere Fälle in den Nichtrisikogruppen bei jüngeren und mittelalten Menschen geben. Was passiert aufgrund der wochenlangen Arbeitsausfälle in den Betrieben, wenn Mitarbeiter an Covid schwerer und länger erkranken oder die Risikogruppen aus Schutzgründen freigestellt sind? Wie schaffen es die Krankenhäuser mit den vielen schwer Erkrankten? Wegen der Schutzmassnahmen gibt es jetzt auch viel weniger Grippefälle und grippebedingte Ausfälle im Winter.

Die Risikogruppen (Gruppen mit hohen Todeszahlen) machen immerhin ca. 30 % unserer Gesellschaft aus, neben den Alten auch Übergewichtige, Diabetiker, Bluthochdruck, immunschwache Menschen, anderweitig Erkrankte (Krebs, Niere) usf.. Die Risiken für diese Gruppen nehmen bei hohen Zahlen zu. Spätestens in 3-6 Monaten sollten diese Gruppen alle durchgeimpft sein.

Zustimmen würde ich bei der Forderung nach weiteren Untersuchungen und Datenauswertungen, sinnvoll für seinen eigenen wissenschaftlichen Bereich zu werben.

tandem65
11.01.2021, 13:26
Na, stimmt, wer kennt ihn nicht, Prof. trithos, einen der renommiertesten Soziologen im deutschsprachigen Raum. Danke für deine fundierte Einschätzung des Kommentars eines Laien.

Vielleicht ist es auch Dein Textverständnis das da nicht so passt.:Huhu:
Vielleicht versuchst Du in Deine Worte zu packen was Trithos Aussage inach Deinem verständnis war.

aequitas
11.01.2021, 13:31
Die Risikogruppen (Gruppen mit hohen Todeszahlen) machen immerhin ca. 30 % unserer Gesellschaft aus, neben den Alten auch Übergewichtige, Diabetiker, Bluthochdruck, immunschwache Menschen, anderweitig Erkrankte (Krebs, Niere) usf.. Die Risiken für diese Gruppen nehmen bei hohen Zahlen zu. Spätestens in 3-6 Monaten sollten diese Gruppen alle durchgeimpft sein.

Warum wird diese irreführende Zahl und Verzerrung des Risikos immer noch verbreitet? Alter ist DER Prädiktor für schweren Verlauf und Tod, der die anderen genannten Risiken um ein vielfaches übersteigt.

Stimmt: konkrete Maßnahmen sind sinnlos, weiter auf alles drauf ohne Differenzierung.

War letzte Woche über 10 Stunden auf Skiern in einem deutschen Mittelgebirge unterwegs. Diese ganze Hysterie darum ist dermaßen realitätsverweigernd und stumpfester Populismus. Zudem die sinnlose Beschränkung auf nur eine Kontaktperson, die gerade Single-Haushalte und Alleinerziehnde noch stärker belastet. Es wird dermaßen ineffektive Symbolpolitik mit großem Tamtam betrieben, statt endlich mal an den wirklichen Stellschrauben zu drehen ...

repoman
11.01.2021, 13:40
......Vielleicht könnte der Beitrag auch einige engstirnige Diskutanten hier wieder in die Realität zurückholen. Allerdings scheint eine interdisziplinäre und kritische Auseinandersetzung oft nicht gewünscht, denn die Politiker tun ihr bestes, da müssen wir nur etwas Vertrauensvorschuss leisten.

q. e. d. - zudem hast du den Kommentar anscheinend nicht vollständig gelesen oder es hakt noch am Textverständnis, wie deine Interpretation des Zitats naheliegt.

Na, stimmt, wer kennt ihn nicht, Prof. trithos, einen der renommiertesten Soziologen im deutschsprachigen Raum. Danke für deine fundierte Einschätzung des Kommentars eines Laien.

Deine Arroganz und Überheblichkeit ist schon bemerkenswert. Im Gegensatz zu Trithos wirst du auch persönlich. Man könnte noch zig weitere Bespiele anfügen.:Nee:

captain hook
11.01.2021, 13:44
Das mit dem Alter scheint nicht von der Hand zu weisen:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104173/umfrage/todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland-nach-geschlecht/

qbz
11.01.2021, 13:46
Warum wird diese irreführende Zahl und Verzerrung des Risikos immer noch verbreitet? Alter ist DER Prädiktor für schweren Verlauf und Tod, der die anderen genannten Risiken um ein vielfaches übersteigt.
....


weil ich das bei Medizinern, Virologen so lese. Und die Bundesregierung bezeichnet diese Menschen als Risikogruppen bei Corona (https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/risikogruppen-corona-1734970). Irreführung?

Schau einfach mal, welche Menschen in den Gruppen 1-3 beim Impfen an die Reihe kommen. Da sind in der 3. Gruppe, bei den 70-74jährigen auch alle Menschen mit Vorerkrankungen, egal welchen Alters, dabei. Basiert diese Einteilung jetzt auf einer "Irreführung" oder den vorhandenen Statistiken über die Risiken bei den relevanten Vorerkrankungen?

keko#
11.01.2021, 13:50
Man sollte vielleicht auch daran erinnern, dass mit der Stellungnahme der Leopoldina durchaus auch andere Disziplinen ausser der Medizin wie Gesellschaftswissenschaftler und Philosophen einen Lockdown dringend empfahlen bzw. forderten. Es gibt zur gegenwärtigen Politik und zum Lockdown abweichende Meinungen in der Medizin und den Gesellschaftswissenschaften, aber nicht zwischen der Medizin und den Gesellschaftswissenschaften....

Naja, es gibt genug unterschiedliche Meinungen von Philosophen. Man bekommt sie halt nicht serviert. Ganz davon abgesehen habe ich gerade manchmal das Gefühl, dass man den Menschen auf eine boolesche Virenschleuder reduziert (infiziert true/false).
Gerade von dir hätte ich mir etwas mehr Output erwartet. Immerhin klettert der DAX auf schwindelerregende Höhe, Superreiche werden trotz Corona noch reicher, wir unterstützen mit Milliarden an Steuergeldern Unternehmen, die - so scheint es mir - Corona nutzen um gleichzeitig zu sanieren. Ich habe in Erinnerung, dass du bei anderen Themen diesbezüglich kritischer warst :Blumen:
(verstehe das nicht als Provokation)

Thomas W.
11.01.2021, 13:52
Zunächst besteht das Ziel wohl darin mit den Impfungen die Pandemiegefahren zu beseitigen, d.h. von "ewiger Wiederkehr" kann keine Rede sein. Das Ende ist in diesem Jahr 2021 absehbar.

Das freut mich sehr. Wann ist Corona denn etwa 2021 vorbei ?
Warum kann von ewiger Wiederkehr keine Rede sein ?

Danke für die Infos schonmal.

Besten Gruß

captain hook
11.01.2021, 14:02
Streeck arbeitet ja selbst heraus in welchem Spannungsfeld die Politik und die Gesellschaft stehen. Ich erinnere mich noch gut als das mit dem Alter der Todesfälle aufs Tableau kam. Da war dann von denen die heute eine stärkere Differenzierung fordern und der Regierung Unfähigkeit unterstellen von Wegsperren und Insolation die Rede und es gab eins zwei geschwind Studien über der Vereinsamung der "Alten". Das Schutzargument wollte niemand so recht hören. In meinen Augen ist das auch nicht verwerflich. Selbstverständlich gibt es verschiedene Sichtweisen dazu.

Wie zB mit den Schulen auch. Bleibt man bei der Todesstatistik ist es sinnfrei. Eine Schweizer Studie führte allerdings die Schulschließung auf Platz 3 der Maßnahmen die die Mobilität in der Gesellschaft verringerte und damit die Anzahl der Kontakte und Verbreitungsmöglichkeiten. Selbst wenn derjenige der mobil ist vielleicht nicht dran stirbt, trägt er ggfls. durch seine Kontakte trotzdem zu einer schnelleren Verbreitung bei, die dann ggfls. bei dem Alten ankommen der dann tatsächlich stirbt.

Alleine zu diesem Thema gibt es also bereits verschiedene Diskussionsfelder, die ich für mich kaum trauen würde abschließend (und gewichtet) zu beantworten:

Ist Schutz der Alten auch durch stärkere Abgrenzung zu vielen sehr mobilen Jüngeren nun Schutz oder Wegsperren?

Darf man von Jüngeren mit weniger Sterblichkeitsrisiko erwarten sich einzuschränken, damit der Ältere mit höherem Risiko sicherer wird auch ohne ihn zu isolieren?

Ist die Sterblichkeit der alleinige Marker auf den man abstellen möchte?

Traut sich Streeck zu all diese Positionen zu klären und so harmonisch zu beantworten, dass sich alle mitgenommen und ausreichend gewürdigt sehen?

Aber so funktioniert das "Spiel". Die Stelle die entscheiden muss wird nach der Entscheidung immer damit konfrontiert wo es nicht so gut gelaufen ist.

Bisher kommen wir in D ganz gut davon im internationalen Vergleich (wenn man sich zB mal so Italien, Frankreich oder Spanien anschaut) vielleicht ist das wie es bei uns läuft doch nicht ganz so übel?

qbz
11.01.2021, 14:11
Das freut mich sehr. Wann ist Corona denn etwa 2021 vorbei ?
Warum kann von ewiger Wiederkehr keine Rede sein ?

Danke für die Infos schonmal.

Besten Gruß

Meine ganz persönliche, subjektive Ansicht ist:
Sobald alle Risikogruppen geimpft sind, wird eine deutliche Entspannung in den Krankenhäusern eintreten, was nach den vorliegenden Zahlen über die jetzt verfügbaren Impfstoffe spätestens Juni der Fall sein wird. Mit der baldigen Zulassung für den Impfstoff von Astra Seneca können die Hausarztpraxen breit impfen. Der Impfstoff scheint geeignet für die breite Massenimpfung der jüngeren, mittelalten Menschen. Mit diesen 3 Impfstoffen (und vielleicht ab Sommer noch einem weiteren) könnten bis zum Herbst 21 alle Impfwilligen in DE versorgt werden. D.h. das bedeutet ab Sommer 21 keine Lockdowns mehr notwendig. Inwiefern man auf Hygienemassnahmen zukünftig im Alltag verzichtet oder nicht, darüber gibt es sicher breite Diskussionen und hängt auch davon ab, wieviele eine Impfung aufweisen und wie hoch die Corona-Inzidenzen unter den Nichtgeimpften noch sein werden. Einen Lockdown im nächsten Herbst / Winter werden wir nicht mehr bekommen, weil wegen der Impfungen die Krankenhäuser nicht mehr durch Corona überlastet sind.

keko#
11.01.2021, 14:13
...

Bisher kommen wir in D ganz gut davon im internationalen Vergleich (wenn man sich zB mal so Italien, Frankreich oder Spanien anschaut) vielleicht ist das wie es bei uns läuft doch nicht ganz so übel?

Ist halt eine Frage, wie weit man schaut (Übrigens geht meine älteste Tochter in Paris längst wieder ganz normal einkaufen). Gegenüber manchen asiatischen Ländern sehen diese Länder alle schlecht aus. Ein früher, harter Lockdown war wohl der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe den Eindruck, dass sich die von dir erwähnten Länder irgendwann angleichen werden und letztendlich die medizinische Versorgung den Unterschied macht (gut für DE) und weniger die Wahl der Maßnahmen in diesen westlichen Ländern.

pepusalt
11.01.2021, 14:14
Wolfgang Streeck (Soziologe) verfasste in der FAZ einen besonders lesenswerten Gastbeitrag zur "Gesamt-Corona-Situation" und realistischen Einordnung.

Vielleicht könnte der Beitrag auch einige engstirnige Diskutanten hier wieder in die Realität zurückholen. Allerdings scheint eine interdisziplinäre und kritische Auseinandersetzung oft nicht gewünscht, denn die Politiker tun ihr bestes, da müssen wir nur etwas Vertrauensvorschuss leisten.

Mir hat gleich das schon gereicht:
...die Chance, angesteckt zu werden und anschließend zu erkranken (was wahrhaftig zweierlei ist)....

Angesteckt und erkrankt sind verschieden, aber einen auch noch überhöht 'wahrhaftigen' Keil in die Gesellschaft reinzuschieben ist der auch hier bekannte Versuch, freie Fahrt, freie Gesellschaft für 'nur' Angesteckte sowie Standspur, Isolation für Erkrankte und Vulnerable (jep, 30%) als egoistisches Ellenbogenverhalten ohne wirkliche Lösungen zu befördern.
In seinen weiteren Aussagen habe ich da nichts wirklich Anderes erkennen können.

Was Deine Aussagen betrifft: Eine überlaufende Arroganz ist wirklich nicht ganz zu übersehen :Blumen:

Vielleicht könnte der Beitrag auch einige engstirnige Diskutanten hier wieder in die Realität zurückholen. Allerdings scheint eine interdisziplinäre und kritische Auseinandersetzung oft nicht gewünscht, denn die Politiker tun ihr bestes, da müssen wir nur etwas Vertrauensvorschuss leisten.

q. e. d. - zudem hast du den Kommentar anscheinend nicht vollständig gelesen oder es hakt noch am Textverständnis, wie deine Interpretation des Zitats naheliegt.

Na, stimmt, wer kennt ihn nicht, Prof. trithos, einen der renommiertesten Soziologen im deutschsprachigen Raum. Danke für deine fundierte Einschätzung des Kommentars eines Laien.

captain hook
11.01.2021, 14:19
Ist halt eine Frage, wie weit man schaut (Übrigens geht meine älteste Tochter in Paris längst wieder ganz normal einkaufen). Gegenüber manchen asiatischen Ländern sehen diese Länder alle schlecht aus. Ein früher, harter Lockdown war wohl der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe den Eindruck, dass sich die von dir erwähnten Länder irgendwann angleichen werden und letztendlich die medizinische Versorgung den Unterschied macht (gut für DE) und weniger die Wahl der Maßnahmen in diesen westlichen Ländern.

Wenn man sich allerdings dann mal die härte der Maßnahmen in den Ländern anschaut, dann wurden wir im Umkehrschluss in D bislang ja mehr oder weniger mit Samthandschuhen angefasst. Da durfte man ja teilweise quasi gar nicht mehr vor die Tür, wovon wir hier weit entfernt sind.

merz
11.01.2021, 14:19
Kurzer Blick nach UK:

Die Schätzung sind dort, daß aktuell dort 1 von 50 Covid hat (aktuell hat, nicht hatte),in London eher 1 von 30. Regionale Inzidenzwerte sind teils vierstellig.
National 60.000 neue Fälle am Tag ....
In der Diskussion sind weitere noch striktere Maßnahmen.

Da wollen wir sicherlich nicht hin.

m.

Quelle: jede Menge, exemplarisch https://www.bbc.com/news/uk-55550906)

keko#
11.01.2021, 14:36
Wenn man sich allerdings dann mal die härte der Maßnahmen in den Ländern anschaut, dann wurden wir im Umkehrschluss in D bislang ja mehr oder weniger mit Samthandschuhen angefasst. Da durfte man ja teilweise quasi gar nicht mehr vor die Tür, wovon wir hier weit entfernt sind.

Mittlerweile halte ich einen frühen, harten und zeitlich begrenzten Lockdown als das Mittel der Wahl. Ich glaube, die Bevölkerung würde das auch mittragen (bis auf übliche Ausnahmen). Das soll aber kein Vorwurf sein, DE fehlt da einfach die Erfahrung. Ich vermute aber, beim nächsten Mal würde man das so ähnlich machen.

Flow
11.01.2021, 14:53
(br :) 15-Kilometer-Regel: Brandl fordert Auswertung von Handy-Daten

(https://www.br.de/nachrichten/bayern/15-kilometer-regel-brandl-fordert-auswertung-von-handy-daten,SLlCy8X) Uwe Brandl, Präsident des Bayerischen Gemeindetags, hält den ab heute coronabedingt geltenden 15-Kilometer-Bewegungsradius für schwer kontrollierbar. Als Alternative schlägt der Abensberger Bürgermeister vor, Bewegungsprofile aus Handys auszulesen. (https://www.br.de/nachrichten/bayern/15-kilometer-regel-brandl-fordert-auswertung-von-handy-daten,SLlCy8X)

"Gesundheitsschutz oder Datenschutz?"

Der CSU-Politiker sagte, "wir müssen einfach mehr Mut haben dazu, dass man die digitalen Möglichkeiten nutzt". Sein konkreter Vorschlag: "Wir könnten heute Bewegungsprofile aus den Handys auslesen und auf diese Weise sehr treffsicher feststellen, wo sich die Menschen aufhalten. Wir müssen uns halt jetzt entscheiden, was wichtiger ist, der Gesundheitsschutz oder der Datenschutz." Uwe Brandl

merz
11.01.2021, 14:55
Mittlerweile halte ich einen frühen, harten und zeitlich begrenzten Lockdown als das Mittel der Wahl. Ich glaube, die Bevölkerung würde das auch mittragen (bis auf übliche Ausnahmen). Das soll aber kein Vorwurf sein, DE fehlt da einfach die Erfahrung. Ich vermute aber, beim nächsten Mal würde man das so ähnlich machen.

+1, sehe ich auch so, Lernkurven eben ...., wäre aber im Oktober 20 schwer zu erklären gewesen (auch mir)

m.

Seyan
11.01.2021, 15:50
(br :) 15-Kilometer-Regel: Brandl fordert Auswertung von Handy-Daten

(https://www.br.de/nachrichten/bayern/15-kilometer-regel-brandl-fordert-auswertung-von-handy-daten,SLlCy8X) Uwe Brandl, Präsident des Bayerischen Gemeindetags, hält den ab heute coronabedingt geltenden 15-Kilometer-Bewegungsradius für schwer kontrollierbar. Als Alternative schlägt der Abensberger Bürgermeister vor, Bewegungsprofile aus Handys auszulesen. (https://www.br.de/nachrichten/bayern/15-kilometer-regel-brandl-fordert-auswertung-von-handy-daten,SLlCy8X)

Das traurige ist, dass ich den Politikern zutraue, dass die sowas umsetzen.
Soll ich denen vll. noch meinen Pipi-Plan schicken? Mit Muster? Ist doch sicher infektionstechnisch auch spannend!

captain hook
11.01.2021, 15:54
Das traurige ist, dass ich den Politikern zutraue, dass die sowas umsetzen.
Soll ich denen vll. noch meinen Pipi-Plan schicken? Mit Muster? Ist doch sicher infektionstechnisch auch spannend!

ADAMS Meldepflichten für alle. Da wissen die zum Impfen auch gleich wann sie wo hinkommen können. :liebe053:

Badekaeppchen
11.01.2021, 16:06
Das traurige ist, dass ich den Politikern zutraue, dass die sowas umsetzen.
Soll ich denen vll. noch meinen Pipi-Plan schicken? Mit Muster? Ist doch sicher infektionstechnisch auch spannend!

So unterschiedlich sind die Sichtweisen. In Südkorea ist sowas an der Tagesordnung und dort schüttelt man den Kopf, warum in Europa der Datenschutz derart über den Gesundheitsschutz gestellt wird.

Matthias75
11.01.2021, 16:30
(br :) 15-Kilometer-Regel: Brandl fordert Auswertung von Handy-Daten

(https://www.br.de/nachrichten/bayern/15-kilometer-regel-brandl-fordert-auswertung-von-handy-daten,SLlCy8X) Uwe Brandl, Präsident des Bayerischen Gemeindetags, hält den ab heute coronabedingt geltenden 15-Kilometer-Bewegungsradius für schwer kontrollierbar. Als Alternative schlägt der Abensberger Bürgermeister vor, Bewegungsprofile aus Handys auszulesen. (https://www.br.de/nachrichten/bayern/15-kilometer-regel-brandl-fordert-auswertung-von-handy-daten,SLlCy8X)

Das Personal, dass man dann einspart, kann man sicher problemlos dazu verwenden, die Handydaten auszuwerten und bei jedem einzelnen Fall nachzuforschen, ob derjenige sich berechtigt oder unberechtigt 15,05 km von seinem Wohnsitz weg bewegt hat. :Maso: :Maso:

Und wer sich nicht erwischen lassen will, macht einfach sein Handy aus oder lässt es zu Hause liegen. Oder kommt dann noch die "Handypflicht", dass man ein Handy bei sich führen und eingeschaltet haben muss, mit unregelmäßigen Kontrollanrufen etc.?

M.

anlot
11.01.2021, 17:32
Wolfgang Streeck (Soziologe) verfasste in der FAZ einen besonders lesenswerten Gastbeitrag zur "Gesamt-Corona-Situation" und realistischen Einordnung.



Vielleicht könnte der Beitrag auch einige engstirnige Diskutanten hier wieder in die Realität zurückholen. Allerdings scheint eine interdisziplinäre und kritische Auseinandersetzung oft nicht gewünscht, denn die Politiker tun ihr bestes, da müssen wir nur etwas Vertrauensvorschuss leisten.

Danke. Sehr guter Artikel, der es auf den Punkt bringt und vor allem dazu mal über den eigenen Tellerrand zu blicken.

Hafu
11.01.2021, 17:40
Das Personal, dass man dann einspart, kann man sicher problemlos dazu verwenden, die Handydaten auszuwerten und bei jedem einzelnen Fall nachzuforschen, ob derjenige sich berechtigt oder unberechtigt 15,05 km von seinem Wohnsitz weg bewegt hat. :Maso: :Maso:

Und wer sich nicht erwischen lassen will, macht einfach sein Handy aus oder lässt es zu Hause liegen. Oder kommt dann noch die "Handypflicht", dass man ein Handy bei sich führen und eingeschaltet haben muss, mit unregelmäßigen Kontrollanrufen etc.?

M.

:Blumen:
Genau diese Gedanken, die du dir in diesem Beitrag machst, sollte ein "Präsident des Bayerschen Gemeindetags" eigentlich in der Lage sein selbständig sich zu machen bevor er einen derartigen Senf irgendeinem Reporter erzählt.

Höchstwahrscheinlich hat Her Brandl die 15km-Regel und vor allem ihre unendlich vielen Ausnahmen, für die sie nicht gilt, selbst nicht verstanden. Neben der erlaubten Fahrt zur Arbeit oder zu Kunden, die gerne auch 100km weit sein darf, sind bei geltender 15km-Regel auch Fahrten zum Physiotherapeuten oder Arzt, Fahrten zu Verwandten, Fahrten zum Einkaufen (z.B Abholen von Möbeln, usw.), Abholen von Haushaltsmitgliedern vom Bahnhof oder Flughafen und hunderte andere Ausnahmen definiert.
Das einzige was bei einer Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro Woche eindeutig untersagt ist, ist eine Fahrt zum Spazierengehen oder Rodeln von mehr als 15km. Als ob Spazierengehen oder Rodeln zu den Dingen gehört, bei denen man sich Covid-19 holen könnte.

Die 15km -Regel ist ähnlich wie die "Ausgangssperre", die sich die Politik bei der letzten "Verschärfung" beim Wechsel vom "Lockdown light" zum "striktem Lockdown" augedacht hat, ein weiteres Beispiel für sinnlose Symbolpolitik.

KalleMalle
11.01.2021, 18:09
Als ob Spazierengehen oder Rodeln zu den Dingen gehört, bei denen man sich Covid-19 holen könnte.

Wenn man's so macht, wie letztens am Feldberg im Ts., dann wird das wohl gehen:

https://www.fnp.de/bilder/2020/12/30/90155782/24790326-als-gaebe-es-die-pandemie-nicht-wurde-am-dienstagnachmittag-auf-dem-bussteig-an-der-hohemark-gedraengelt-nac.jpg

Ich vermute mal, das Ziel der 15km-Regel ist es, solche Situationen zu vermeiden. Im Sinne einer Kontaktreduzierung sicherlich eine geeignete Maßnahme.

Ob es sonderlich glücklich ist, eine allgemeine Regel aufzustellen und dann alle Tatbestände, die man nicht reglementieren will wieder einzeln auszunehmen ist eine andere Frage.

Pascal
11.01.2021, 19:56
"Nach unbeherrschbaren Größenordnungen sieht Corona, so betrachtet, jedenfalls nicht aus. "

So die Aussage aus dem zitierten FAZ Artikel von H. Streeck. 40686 Tote sind dem Herren einfach nicht genug.
So kann nur jemand urteilen, der nie eine Intensivstation oder Covid-Station von innen gesehen hat und auch noch nie eine Reportage darüber. Ab welcher Totenzahl ist es unbeherrschbar? Würden ein paar mehr Krematorien die Situation nicht gleich wieder beherrschbar machen?

Das schlimmste ist, es wird zum wiederholten Mal der immer gleiche Fehler begangen zu vergessen, weshalb es "nur" 41Tsd Tote sind. Eben weil wir seit März 2020 rigide Maßnahmen ergriffen haben, Einschränkungen auferlegt bekommen haben und jeder Einzelne Entbehrungen erdulden muss.

Und es kommt argumentativ auch der immer gleiche Käse von freien Intensivbetten. Als ob dem 85-jährigen ein Intensivbett nützen würde wenn der halb so alte Arzt/Pfleger massenhaft infiziert/erkrankt/in Quarantäne ist, weil eben keinerlei Maßnahmen ergriffen wurden.

sabine-g
11.01.2021, 20:04
"
Das schlimmste ist, es wird zum wiederholten Mal der immer gleiche Fehler begangen zu vergessen, weshalb es "nur" 41Tsd Tote sind. Eben weil wir seit März 2020 rigide Maßnahmen ergriffen haben, Einschränkungen auferlegt bekommen haben und jeder Einzelne Entbehrungen erdulden muss.


Guter Beitrag.
Diese ganzen Skeptiker - auch in diesem Forum - nerven gewaltig.
Eine ordentliche Infektion mit Beatmung auf der Intensivstation würde sie wohl umstimmen - falls es genügend Plätze gibt.
Ich bin sehr sicher dass keiner hier Londoner Verhältnisse möchte.
Ich habe dort eine Bekannte, die sagt dass es kaum auszuhalten ist.

Stefan
11.01.2021, 20:12
Eine ordentliche Infektion mit Beatmung auf der Intensivstation würde sie wohl umstimmen - falls es genügend Plätze gibt.
Über den Bundestagstagsabgeordneten mit der Netzmaske hatten wir hier ja schon diskutiert.
Dem Herrn scheint es eine Weile ziemlich dreckig gegangen zu sein:
Der AfD-Politiker habe „im Lahrer Klinikum tagelang mit dem Tod“ gerungen, berichtet die baden-württembergische „Lahrer Zeitung“ unter Berufung auf das Büro des Politikers.
Laut eines Facebook-Posts will Seitz trotz der eigenen schweren Erkrankung weiter nicht an eine Pandemie glauben.

Schlafschaf
11.01.2021, 20:17
"Nach unbeherrschbaren Größenordnungen sieht Corona, so betrachtet, jedenfalls nicht aus. "

So die Aussage aus dem zitierten FAZ Artikel von H. Streeck. 40686 Tote sind dem Herren einfach nicht genug.
So kann nur jemand urteilen, der nie eine Intensivstation oder Covid-Station von innen gesehen hat...

Das kann man auch umdrehen: Du möchtest damit also sagen, dass wir unbeherrschbare Zustände bei Corona haben? Ab welcher Todeszahl oder bei welcher Belegung der Intensivstationen haben wir denn die Kontrolle verloren?

sabine-g
11.01.2021, 20:17
Über den Bundestagstagsabgeordneten mit der Netzmaske hatten wir hier ja schon diskutiert.
Dem Herrn scheint es eine Weile ziemlich dreckig gegangen zu sein:
Der AfD-Politiker habe „im Lahrer Klinikum tagelang mit dem Tod“ gerungen, berichtet die baden-württembergische „Lahrer Zeitung“ unter Berufung auf das Büro des Politikers.
Laut eines Facebook-Posts will Seitz trotz der eigenen schweren Erkrankung weiter nicht an eine Pandemie glauben.

Ich habe das verfolgt.
Ich kann es nicht begreifen dass man immer noch die Gefährlichkeit des Virus derart leugnen oder herunterspielen kann.
Ich habe einen beruflichen Kontakt, der nach einer Infektion in den Anfängen - also März - seit Oktober wieder unbeschwert Treppen steigen kann.

Stefan
11.01.2021, 20:23
.....
Ich nehme die Pandemie sehr ernst und wundere mich, dass es solche Fälle gibt. Evtl. hat dieser Seitz seine Meinung auch geändert, aber als strammer AfD-Vertreter will er es nicht zugeben.

Schlafschaf
11.01.2021, 20:30
Ich habe das verfolgt.
Ich kann es nicht begreifen dass man immer noch die Gefährlichkeit des Virus derart leugnen oder herunterspielen kann.
Ich habe einen beruflichen Kontakt, der nach einer Infektion in den Anfängen - also März - seit Oktober wieder unbeschwert Treppen steigen kann.


Er hält Corona ja auch für die gefährlich, die es bekommen. Er sieht nur die Pandemie nicht. Kann man so sehen, muss man nicht. Ich stimme ihm da auch nicht wirklich zu, aber wieso soll er diese Meinung ändern, nur weil er jetzt zufällig selbst betroffen war?


„Ich habe nie die Existenz des Sars-Cov-2-Virus noch die Gefährlichkeit der COVID-19-Erkrankung in Abrede gestellt. Ich bin jedoch unverändert der Auffassung, dass bislang keine pandemische Lage vorliegt. Die freiheitsbeschränkenden Maßnahmen der Exekutive halte ich für unangemessen, kontraproduktiv, plan- und ziellos. Die rechtlichen Grundlagen halte ich zudem für verfassungswidrig, da ein derart umfassendes Notstandsregime m. E. einer Verankerung im Grundgesetz bedarf.“

Flow
11.01.2021, 20:31
Seitz laut Tagesspiegel : (https://www.tagesspiegel.de/politik/lag-mit-covid-19-auf-intensivstation-afd-politiker-seitz-haelt-corona-auflagen-weiter-fuer-unangemessen/26783368.html)
„Ich danke von Herzen allen Ärzten und Klinikmitarbeitern, die mit ihrer hoch qualifizierten Arbeit mein Überleben trotz schlechter Prognose ermöglicht haben“, teilte der 53-Jährige über sein Büro mit.https://www.tagesspiegel.de/images/seitz/26783380/2-format6001.jpg

Jetzt ließ der Politiker aus Baden-Württemberg, der nach Angaben seines Büros am Donnerstag die Intensivstation verlassen konnte, verlauten: „Ich habe nie die Existenz des Sars-CoV-2-Virus noch die Gefährlichkeit der Covid-19-Erkrankung in Abrede gestellt.“ Er sei jedoch weiterhin der Auffassung, „dass bislang keine pandemische Lage vorliegt“. Daher halte er die staatlichen Anti-Corona-Maßnahmen für unangemessen.
EDIT :
Ok, der Schläfer war schneller, aber ich dafür mit Bild ... :cool:

sabine-g
11.01.2021, 20:42
Er hält Corona ja auch für die gefährlich, die es bekommen. Er sieht nur die Pandemie nicht. Kann man so sehen, muss man nicht. Ich stimme ihm da auch nicht wirklich zu, aber wieso soll er diese Meinung ändern, nur weil er jetzt zufällig selbst betroffen war?

Er ist ein schlechtes Vorbild für die Bevölkerung die es ihm gleich tun könnten.
Ich bin sehr gespannt was passiert wenn die Intensivbetten ausgebucht sein sollten.
Ich will diesen Virus unter gar keinen Umständen haben, je mehr Leute diese Einstellung haben desto besser.
Leider hilft der AfD Mann da nicht.
Aber das wäre auch zu viel des guten.
Die AfD ist leider nur Gesinde.

Flow
11.01.2021, 20:47
Wie oder wer oder wann war das mit "Es wird keine Impfpflicht geben !" ... ? :)

Die Süddeutsche berichtet :
(https://www.sueddeutsche.de/bayern/gesundheit-muenchen-soeder-bringt-impfpflicht-ins-spiel-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210111-99-985582)
Söder bringt Impfpflicht ins Spiel (https://www.sueddeutsche.de/bayern/gesundheit-muenchen-soeder-bringt-impfpflicht-ins-spiel-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210111-99-985582)
München (dpa) - Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat beklagt, es gebe "unter Pflegekräften in Alten- und Pflegeheimen eine zu hohe Impfverweigerung". Der deutsche Ethikrat solle deshalb Vorschläge machen, "ob und für welche Gruppen eine Impfpflicht denkbar wäre" sagte der CSU-Chef der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag).

Pascal
11.01.2021, 20:51
Das kann man auch umdrehen: Du möchtest damit also sagen, dass wir unbeherrschbare Zustände bei Corona haben?

Niemand seriöses wird anderes behaupten. Weder lässen sich Infektionsketten, Infektionsherde noch die Kontakte auch nur ansatzweise nachverfolgen. Die Kontrolle über die Ausbreitung des Viruses ist uns seit Montaten entglitten.

Und ein kleiner Blick über das Wasser hinüber nach Irland und England sollte jedem klar machen, was drohen kann:

https://twitter.com/StefFun/status/1348171862803689472https://twitter.com/StefFun/status/1348171862803689472

hanse987
11.01.2021, 21:26
:Blumen:
Das einzige was bei einer Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro Woche eindeutig untersagt ist, ist eine Fahrt zum Spazierengehen oder Rodeln von mehr als 15km. Als ob Spazierengehen oder Rodeln zu den Dingen gehört, bei denen man sich Covid-19 holen könnte.

Die 15km -Regel ist ähnlich wie die "Ausgangssperre", die sich die Politik bei der letzten "Verschärfung" beim Wechsel vom "Lockdown light" zum "striktem Lockdown" augedacht hat, ein weiteres Beispiel für sinnlose Symbolpolitik.

Und jetzt gibt es noch ein paar Landkreisfürsten die ein paar Zusatzregeln aufstellen, dass manche nicht einmal mehr die 15km nutzen können.

Touristische Ausflüge: Passau als einzige Stadt komplett eingeschlossen (Leider nur der erste Teil frei zu lesen):
https://www.pnp.de/lokales/stadt-und-landkreis-passau/passau-stadt/Touristische-Ausfluege-Passau-als-einzige-Stadt-komplett-eingeschlossen-3886307.html

Da ich direkt an der Grenze zum Landkreis Passau wohne, ist auch bei mir ein viertel meines 15km Bewegungsradius für Sport weggebrochen. Regt mich voll auf, aber wenn ich in der Stadt Passau wohnen würde, würde ich richtig :Kotz: :Kotz: :Kotz: :Kotz: :Kotz: !

pepusalt
11.01.2021, 21:34
...

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat beklagt, es gebe "unter Pflegekräften in Alten- und Pflegeheimen eine zu hohe Impfverweigerung". Der deutsche Ethikrat solle deshalb Vorschläge machen, "ob und für welche Gruppen eine Impfpflicht denkbar wäre" sagte der CSU-Chef der "Süddeutschen Zeitung"

und kein einziges Wort mehr hat er dazu gesagt.

Das Infektionsschutzgesetz sieht eine Impfpflicht sinnvollerweise für bedrohte Teile der Bevölkerung vor.
Allerdings nur per Verordnung mit Zustimmung des Bundesrates.

Konkret heißt es in Paragraph 20, Absatz 6 unter anderem:
"Das Bundesministerium für Gesundheit wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates anzuordnen, dass bedrohte Teile der Bevölkerung an Schutzimpfungen oder anderen Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe teilzunehmen haben, wenn eine übertragbare Krankheit mit klinisch schweren Verlaufsformen auftritt und mit ihrer epidemischen Verbreitung zu rechnen ist."

Was ist daran falsch, dass für Pflegekräfte in Alten- und Pflegeheimen eine Impfpflicht in Erwägung gezogen wird?
Gerade in 'Hart aber fair' von dem Darmstädter Oberarzt einer Klinik: Es wäre nachgewiesen, dass es nicht die Besucher der Alten- und Pflegeheime sind, sondern die Pflegekräfte, die natürlich auch ein privates Umfeld haben. Sorry, kein Verständnis.

keko#
11.01.2021, 22:03
Das Personal, dass man dann einspart, kann man sicher problemlos dazu verwenden, die Handydaten auszuwerten und bei jedem einzelnen Fall nachzuforschen, ob derjenige sich berechtigt oder unberechtigt 15,05 km von seinem Wohnsitz weg bewegt hat. :Maso: :Maso:

Und wer sich nicht erwischen lassen will, macht einfach sein Handy aus oder lässt es zu Hause liegen. Oder kommt dann noch die "Handypflicht", dass man ein Handy bei sich führen und eingeschaltet haben muss, mit unregelmäßigen Kontrollanrufen etc.?

M.

Diese Daten sind ja längst schon da. Zusammen mit Gesichtserkennung, einer zentralen Gesundheitsakte, dem digitalen e-Euro, einer persönlichen ID (hat man ja schon) bieten sich technischen Möglichkeiten, die mein Herz als Datenverarbeitungsfachmann hoch schlagen lassen. Ich denke, natürlich ohne es zu wissen, dass dies für zukünftige Generationen ganz normal sein wird und Vorschläge wie diesen aus Bayern bestenfalls noch staunend in Museen bewundert werden. Ganz davon abgesehen sind Daten von Handys letztendlich unpraktisch. Neurotechnologien sind vielversprechender. Größte Hürde sehe ich mittelfristig lediglich noch in der legalen Zusammenführung verschiedener Datenbestände.

captain hook
12.01.2021, 06:45
Wenn man's so macht, wie letztens am Feldberg im Ts., dann wird das wohl gehen:

https://www.fnp.de/bilder/2020/12/30/90155782/24790326-als-gaebe-es-die-pandemie-nicht-wurde-am-dienstagnachmittag-auf-dem-bussteig-an-der-hohemark-gedraengelt-nac.jpg

Ich vermute mal, das Ziel der 15km-Regel ist es, solche Situationen zu vermeiden. Im Sinne einer Kontaktreduzierung sicherlich eine geeignete Maßnahme.

Ob es sonderlich glücklich ist, eine allgemeine Regel aufzustellen und dann alle Tatbestände, die man nicht reglementieren will wieder einzeln auszunehmen ist eine andere Frage.

So sieht es in den Erholungsgebieten der Ballungsräume überall aus. Durch die 15km Regel und weil diese jetzt keiner mehr verlassen kann wird es sich dort am Wochenende stapeln und man kann den Leuten noch nicht mal einen Vorwurf machen.

KevJames
12.01.2021, 07:14
Vielleicht ist es auch Dein Textverständnis das da nicht so passt.:Huhu:


Was dann im übrigen nicht das erste Mal der Fall wäre ... (entschuldigt bitte das Off-Topic), aber es stört mich persönlich zunehmend in diesem Forum (vielleicht erwarte ich in einem Forum aber auch zu viel), dass immer wieder versucht wird andere Diskussionsteilnehmer herabzuwürdigen - oftmals gepaart mit einem eigenen Unverständnis der jeweiligen Materie.

KevJames
12.01.2021, 07:20
Mittlerweile halte ich einen frühen, harten und zeitlich begrenzten Lockdown als das Mittel der Wahl. Ich glaube, die Bevölkerung würde das auch mittragen (bis auf übliche Ausnahmen). Das soll aber kein Vorwurf sein, DE fehlt da einfach die Erfahrung. Ich vermute aber, beim nächsten Mal würde man das so ähnlich machen.

Genau das hätten wir bereits im Frühjahr gebraucht - offensichtlich war dies aus meiner Sicht damals schon. Spätestens im Herbst wäre es aber zwingend notwendig gewesen. Aus meiner Sicht ist das Problem, dass wir (Politik, Wissenschaft) am liebsten niemandem weh tun wollen und in der Diskussion nicht ehrlich genug nach Lösungen suchen - wir übersehen dabei aber, dass der gesamtgesellschaftliche Schaden nur noch größer wird.

captain hook
12.01.2021, 07:32
Genau das hätten wir bereits im Frühjahr gebraucht - offensichtlich war dies aus meiner Sicht damals schon. Spätestens im Herbst wäre es aber zwingend notwendig gewesen. Aus meiner Sicht ist das Problem, dass wir (Politik, Wissenschaft) am liebsten niemandem weh tun wollen und in der Diskussion nicht ehrlich genug nach Lösungen suchen - wir übersehen dabei aber, dass der gesamtgesellschaftliche Schaden nur noch größer wird.

Und im Parlament wären dann so Typen wie oben auf dem Bild nicht mit Masken mit Danke Merkel erschienen, sondern wären in Handschellen und Sträflingskostüm gekommen. Mit gleichzeitig entsprechender Mobilisation des passenden Mobs.

Helios
12.01.2021, 07:40
.............
Was ist daran falsch, dass für Pflegekräfte in Alten- und Pflegeheimen eine Impfpflicht in Erwägung gezogen wird?
Gerade in 'Hart aber fair' von dem Darmstädter Oberarzt einer Klinik: Es wäre nachgewiesen, dass es nicht die Besucher der Alten- und Pflegeheime sind, sondern die Pflegekräfte, die natürlich auch ein privates Umfeld haben. Sorry, kein Verständnis.

weil eine Impfpflicht oder diedaraus suggerierte Immunität nicht ausschließt, dass die Person trotzdem als Übertragungswirt dient und trotz Impferei der/die Viren weiter übertragen werden.

Sollte es sich erst in 2 Jahren herausstellen, dass mit der Impfplörre Beulenpest und Syphillis als Mutationen in krasser Ausführung alle wegraffen die geimpft sind - dann hat man das komplette medizinische Personal vernichtet- na Bravo!!!

Wäre ich Pflegepersonal, hätte was gegen das Impfen und würde dazu gezwungen, wäre sofort Schicht im Schacht ;) .

Jetzt ist Söder disqualifiziert.
(Bämm)

Seyan
12.01.2021, 07:49
Was ist daran falsch, dass für Pflegekräfte in Alten- und Pflegeheimen eine Impfpflicht in Erwägung gezogen wird?

Das im Grundgesetz verankerte Recht auf körperliche Unversehrtheit?

Nicht umsonst muss man vor einer Operation unterzeichnen, dass man mit der vorsätzlichen Körperverletzung einverstanden ist. Bei einem Unfallopfer wird ja auch nur angenommen, dass derjenige operiert werden will.

Wenn jemand nicht operiert werden will, darf ein Arzt das nicht gegen seinen Willen tun, egal wie unsinnig das der Arzt findet.

Dass eine Impfverweigerung eventuell eine Freistellung nach sich ziehen könnte, ist dann wieder eine andere Sache, wobei die Freistellung dann aber nicht mit der Impfverweigerung begründet werden darf.

Jimmi
12.01.2021, 07:51
Eine Bekannte arbeitet in Eisenach in der Diakonie. Dort gibt es sehr viele Impfverweigerer. Denen droht man direkt mit Kündigung.

Mir persönlich wären die möglichen Spätfolgen einer Infektion verbunden mit dem Wunsch, mal wieder ein Konzert zu sehen oder Laufschuhe im Laden zu kaufen Grund genug, mich impfen zu lassen.

Matthias75
12.01.2021, 08:12
Wenn man's so macht, wie letztens am Feldberg im Ts., dann wird das wohl gehen:

https://www.fnp.de/bilder/2020/12/30/90155782/24790326-als-gaebe-es-die-pandemie-nicht-wurde-am-dienstagnachmittag-auf-dem-bussteig-an-der-hohemark-gedraengelt-nac.jpg

ich kann nur für die großen Feldberg sprechen, wie es anderswo aussieht, weiß ich nicht.

Hier ist es natürlich "genial", wenn man den gesamten Gipfelbereich für die Individualverkehr sperrt (angesichts der Verkehrslage ab 10:00 aber durchaus verständlich), dann aber lediglich auf den Linienbus verweist und das Busangebot noch nicht mal aufstockt.

Klar für Eltern immer eine schwierige Entscheidung: Man hat den Kindern Schnee und Schlittenfahren versprochen, darf dann aber nicht mit dem Auto auf den Berg fahren. Ich hätte mich nicht in den Bus gesetzt. Wir waren aber an den Tagen, an denen wir Schlittenfahren waren, auch so früh da, dass a) noch Parkplätze vorhanden waren, b) der Gipfelbereich verkehrstechnisch noch nicht gesperrt war, und c) ausreichendes Abstandhalten steht möglich war und die Abstände auch eingehaltne wurden.


Ich vermute mal, das Ziel der 15km-Regel ist es, solche Situationen zu vermeiden. Im Sinne einer Kontaktreduzierung sicherlich eine geeignete Maßnahme.

Ob es sonderlich glücklich ist, eine allgemeine Regel aufzustellen und dann alle Tatbestände, die man nicht reglementieren will wieder einzeln auszunehmen ist eine andere Frage.

Für halb Frankfurt liegt der Feldberg doch noch (fast) innerhalb des 15km-Radius. Bringt also wenig. Außer du prüfst vor Ort bei jedem den genauen Wohnsitz innerhalb von Frankfurt...

M.

keko#
12.01.2021, 08:18
Genau das hätten wir bereits im Frühjahr gebraucht - offensichtlich war dies aus meiner Sicht damals schon. Spätestens im Herbst wäre es aber zwingend notwendig gewesen. Aus meiner Sicht ist das Problem, dass wir (Politik, Wissenschaft) am liebsten niemandem weh tun wollen und in der Diskussion nicht ehrlich genug nach Lösungen suchen - wir übersehen dabei aber, dass der gesamtgesellschaftliche Schaden nur noch größer wird.

Ich denke im November hätte man das machen können und die Bevölkerung hätte mitgemacht. Ich glaube auch (weiß also auch hier nichts ;-), dass Frau Merkel das wollte und gemacht hätte, sie aber ihre Ministerprsäidenten nicht hat überzeugen können oder es verpasst hat auf den Tisch zu hauen. Aber wie ich damals auch schon orakelte, war das Impfen vielleicht damals schon Ziel. Wenn ich sehe, wie Söder gerade "Impfpflicht" und "Bürgerpflicht" verwendet, bestätigt das dies eher. Ich halte eine allgemeine Impfpflicht innerhalb der nächsten 2 Jahre für sehr wahrscheinlich. Analoge Prozesse und Entscheidungen werden dabei sukzessiv digitalisiert. Politisch und technisch aus meiner beschränkten Laiensicht extrem spannende Zeiten. (Ich bin ein wenig neidisch auf die junge Generation, da ich statistisch gesehen schon im letzen Drittel meines Lebens angekommen bin ;-)

pepusalt
12.01.2021, 08:26
Das im Grundgesetz verankerte Recht auf körperliche Unversehrtheit?

Das tritt schon bei einer begründeten Alkoholkontrolle zurück.

Dass eine Impfverweigerung eventuell eine Freistellung nach sich ziehen könnte, ist dann wieder eine andere Sache, wobei die Freistellung dann aber nicht mit der Impfverweigerung begründet werden darf.

wenn das 'eine andere Sache' ist, warum dann nicht?

bestimmte Berufe erfordern bestimmte Voraussetzungen.

pepusalt
12.01.2021, 08:27
Eine Bekannte arbeitet in Eisenach in der Diakonie. Dort gibt es sehr viele Impfverweigerer. Denen droht man direkt mit Kündigung.

Mir persönlich wären die möglichen Spätfolgen einer Infektion verbunden mit dem Wunsch, mal wieder ein Konzert zu sehen oder Laufschuhe im Laden zu kaufen Grund genug, mich impfen zu lassen.

volle Zustimmung

Seyan
12.01.2021, 08:29
Aus meiner Sicht ist das Problem, dass wir (Politik, Wissenschaft) am liebsten niemandem weh tun wollen und in der Diskussion nicht ehrlich genug nach Lösungen suchen - wir übersehen dabei aber, dass der gesamtgesellschaftliche Schaden nur noch größer wird.

Du findest, die Maßnahmen aktuell tun niemandem weh?
Wir halten uns an die Vorgaben. Weißt du, was das heißt? Unser Sohnemann sitzt seit Monaten ohne Kontakt zu anderen Kindern daheim, in einer Entwicklungsphase, in der Kontakte zu anderen Kindern unglaublich wichtig sind. Wo soll er die denn auch treffen?

- Kleinkindkurse sind allesamt untersagt und finden nicht statt
- Freunde mit kleinen Kindern haben allesamt Angst und wollen sich nicht wirklich treffen oder haben nähere Bekanntschaften
- Neue Kontakte sind aktuell unmöglich
- In die Kindertagesstätte wollten wir den Kleinen ohnehin erst mit zwei Jahren geben (so Gott denn will und wir einen Platz bekommen), aber auch das wäre aktuell nicht drin

Aber ja, die Maßnahmen tun niemandem weh.

Flow
12.01.2021, 08:29
[...] da ich statistisch gesehen schon im letzen Drittel meines Lebens angekommen bin ;-)
Die Trainingsausrede verwendest du doch schon seit gut 10 Jahren ... ich halte das für Zahlenschmu ... insofern natürlich schon ein bißchen OnTopic ... ;)

Seyan
12.01.2021, 08:33
Das tritt schon bei einer begründeten Alkoholkontrolle zurück.

Nähere Erläuterung bitte. Ich bin in meinem Leben noch nie diesbezüglich kontrolliert worden. Mein Wissen aus zweiter Hand ist da lediglich, dass "Blasen" keine Körperverletzung darstellt.

wenn das 'eine andere Sache' ist, warum dann nicht?

bestimmte Berufe erfordern bestimmte Voraussetzungen.
Ich sehe durchaus ein, dass es notwendig wäre, dass die Pfleger sich impfen lassen. Aber nicht mit Zwang. Und du sagst mir, du würdest die alle rauswerfen, wenn wir ohnehin schon zuwenige Pfleger haben? :Maso:

FinP
12.01.2021, 08:37
wenn das 'eine andere Sache' ist, warum dann nicht?

bestimmte Berufe erfordern bestimmte Voraussetzungen.

Zumal es schon Impffplichten für bestimmte Berufsgruppen gibt, wer dieser nicht nachkommt erhält ein Betretungsverbot für die Arbeitsstätte.

pepusalt
12.01.2021, 08:38
Nähere Erläuterung bitte. Ich bin in meinem Leben noch nie diesbezüglich kontrolliert worden. Mein Wissen aus zweiter Hand ist da lediglich, dass "Blasen" keine Körperverletzung darstellt.
Wenn Du in einer Verkehrskontrolle nach Alkohol riechst, musst (bzw. kannst) Du blasen. Wenn Du Dich weigerst oder das Blasen einen zu hohen Wert anzeigt, wirst Du zur Blutabnahme mitgenommen.

Das weiß ich obwohl mir das noch nicht passiert ist...

Ich sehe durchaus ein, dass es notwendig wäre, dass die Pfleger sich impfen lassen. Aber nicht mit Zwang. Und du sagst mir, du würdest die alle rauswerfen, wenn wir ohnehin schon zuwenige Pfleger haben? :Maso:

Ja.

Richtige Bezahlung der PflegerInnen ist ein anderes Thema...

Bockwuchst
12.01.2021, 08:39
Das im Grundgesetz verankerte Recht auf körperliche Unversehrtheit?

Nicht umsonst muss man vor einer Operation unterzeichnen, dass man mit der vorsätzlichen Körperverletzung einverstanden ist. Bei einem Unfallopfer wird ja auch nur angenommen, dass derjenige operiert werden will.

Wenn jemand nicht operiert werden will, darf ein Arzt das nicht gegen seinen Willen tun, egal wie unsinnig das der Arzt findet.

Dass eine Impfverweigerung eventuell eine Freistellung nach sich ziehen könnte, ist dann wieder eine andere Sache, wobei die Freistellung dann aber nicht mit der Impfverweigerung begründet werden darf.

Ich arbeite hin und wieder mit Blutproben. Aus diesem Grund bin ich gegen Hepatitis geimpft. Der Betriebsarzt schaut sich bei der regelmäßigen betriebsärztlichen Untersuchung meinen Impfpass an. Ohne diese Impfung würde mich mein Arbeitgeber nicht für diese Arbeiten einstzen, was wahrscheinlich schon zu Diskussionen führen würde.
Diese Impfung ist zu meinem Schutz. Umso weniger verstehe ich die Duskussion um die Corona-Impfung für medizinisches und pflegerisches Personal, da hier auch noch die hoch gefährdeten Patienten geschützt werden müssen.
Wer sich nicht impfen lässt, kann nicht in der Pflege arbeiten. So einfach ist das.

pepusalt
12.01.2021, 08:39
Zumal es schon Impffplichten für bestimmte Berufsgruppen gibt, wer dieser nicht nachkommt erhält ein Betretungsverbot für die Arbeitsstätte.

Ich stimme Dir zu. Aber interessehalber, welche gibt es denn?

Bockwuchst
12.01.2021, 08:43
Nähere Erläuterung bitte. Ich bin in meinem Leben noch nie diesbezüglich kontrolliert worden. Mein Wissen aus zweiter Hand ist da lediglich, dass "Blasen" keine Körperverletzung darstellt.



Wenn der Alkomat einen erhöhten Wert anzeigt oder wenn du das Blasen verweigerst obwohl die Polizisten sich sicher sind das du besoffen bist, wird eine Blutprobe genommen. Ob du diese Blutprobe geben willst oder nicht, kannst du nicht entscheiden.
Ich habe mehrere Polizisten in der Verwandtschaft. Ein Polizist sollte aus diesem Grund nur Fragen ob du mit einem Alkoholtest einverstanden bist, wenn er sich relativ sicher ist, dass er positiv ausfällt, weil er bei einer Weigerung dann auch sicher genug sein muss, darauf zu bestehen. Man bekommt mit der Zeit die Erfahrung umfast immer zu erkennen, ob jemand gesoffen hat oder nciht.

Schwarzfahrer
12.01.2021, 08:45
... Wenn ich sehe, wie Söder gerade "Impfpflicht" und "Bürgerpflicht" verwendet, ... Ich halte eine allgemeine Impfpflicht innerhalb der nächsten 2 Jahre für sehr wahrscheinlich. Analoge Prozesse und Entscheidungen werden dabei sukzessiv digitalisiert. ...

Ich bin ein wenig neidisch auf die junge Generation, ...
Mir erschließt sich nicht, wieso die Aussichten auf eine zunehmende staatliche Bevormundung, oder auf menschlich nicht mehr ganz nachvollziehbare Entscheidungswege für ein vermeintliches "Gemeinwohl" zu beneiden wären. Ich persönlich habe nicht das geringste Bedürfnis, solche Zustände noch einmal zu erleben, meine ersten anderthalb Jahrzehnte davon haben mir gereicht. Vielleicht wäre es spannend, wenn ich nach weiteren 50 - 60 Jahren aus der Zukunft als Historiker darauf zurückschauen dürfte - aber das klappt vermutlich nicht mehr ganz...

trithos
12.01.2021, 08:47
Ich würde hier gerne die Lage in Israel zur Diskussion stellen:

Israel hat in den letzten 24 Stunden fast 10.000 Neuinfektionen gemeldet - trotz Lockdowns und flotter Impfkampagne.
https://kurier.at/chronik/welt/israel-neuinfektionen-hoch-wie-nie/401153052

Habt ihr eine Erklärung für diese Entwicklung? "Impfweltmeister" und Lockdown - aber trotzdem Höchstwerte bei den Neuinfektionen? Ich bin ein wenig ratlos. Und die verlinkte Geschichte gibt auch keinen Hinweis auf die Ursachen.

Matthias75
12.01.2021, 08:48
und kein einziges Wort mehr hat er dazu gesagt.

Das Infektionsschutzgesetz sieht eine Impfpflicht sinnvollerweise für bedrohte Teile der Bevölkerung vor.
Allerdings nur per Verordnung mit Zustimmung des Bundesrates.

Konkret heißt es in Paragraph 20, Absatz 6 unter anderem:
"Das Bundesministerium für Gesundheit wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates anzuordnen, dass bedrohte Teile der Bevölkerung an Schutzimpfungen oder anderen Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe teilzunehmen haben, wenn eine übertragbare Krankheit mit klinisch schweren Verlaufsformen auftritt und mit ihrer epidemischen Verbreitung zu rechnen ist."

Was ist daran falsch, dass für Pflegekräfte in Alten- und Pflegeheimen eine Impfpflicht in Erwägung gezogen wird?
Gerade in 'Hart aber fair' von dem Darmstädter Oberarzt einer Klinik: Es wäre nachgewiesen, dass es nicht die Besucher der Alten- und Pflegeheime sind, sondern die Pflegekräfte, die natürlich auch ein privates Umfeld haben. Sorry, kein Verständnis.

Wie würde denn die Impflicht für Pflegekräfte begründet werden? Laut dem Infektionsschutzgesetz ist eine solche Impfpflicht für bedrohte Teile der Bevölkerung möglich. Würden Pflegekräfte aufgrund ihrer Tätigkeit in den Pflegeeinrichtungen bereits dazu zählen? Oder wird dies indirekt damit begründet, dass diese weniger ansteckend für die Heimbewohner sein könnten (was ja noch nicht bewiesen ist)?

M.

qbz
12.01.2021, 08:59
Ich würde hier gerne die Lage in Israel zur Diskussion stellen:

Israel hat in den letzten 24 Stunden fast 10.000 Neuinfektionen gemeldet - trotz Lockdowns und flotter Impfkampagne.
https://kurier.at/chronik/welt/israel-neuinfektionen-hoch-wie-nie/401153052

Habt ihr eine Erklärung für diese Entwicklung? "Impfweltmeister" und Lockdown - aber trotzdem Höchstwerte bei den Neuinfektionen? Ich bin ein wenig ratlos. Und die verlinkte Geschichte gibt auch keinen Hinweis auf die Ursachen.

Hypothese:
Man hat bis jetzt vor allem die > 60jährigen geimpft, der mobile und arbeitende Teil, wo die absoluten Inzidenzahlen erfahrungsgemäss am höchsten sind, kommt erst noch dran bis Ende März.

FinP
12.01.2021, 09:04
Ich stimme Dir zu. Aber interessehalber, welche gibt es denn?

Lehrer, Erzieher etc. dürfen ohne Masernschutz (Nachweis der Immunität oder Impfnachweis) nicht in die Einrichtungen.
"Bestandslehrkräfte" haben noch Zeit bis 31.7. Nachweis zu liefern, für Neuanfänger gilt das sofort.

Stefan
12.01.2021, 09:14
Ich stimme Dir zu. Aber interessehalber, welche gibt es denn?

"Helfer" im Technischen Hilfswerk ist keine Berufsgruppe sondern ein Ehrenamt. An Einsätzen darf man dort nur mit gewissen Impfungen teilnehmen:

"Kein Einsatz ohne Impfung

Wo Sicherheitskleidung gegen offensichtliche Gefahren schützt, bietet sie kaum oder keinen Schutz gegen Viren und Bakterien. Diese können in vielen Situationen wie bei Überschwemmungen in durch Fäkalien verunreinigtem Hochwasser lauern. Darum ist es wichtig, dass alle THW-Kräfte, neben der nötigen Sicherheitsausrüstung, die sie während Einsätzen tragen müssen, auch gegen Tetanus, Diphtherie, Hepatitis A und B geimpft sind."

pepusalt
12.01.2021, 09:26
Wie würde denn die Impflicht für Pflegekräfte begründet werden? Laut dem Infektionsschutzgesetz ist eine solche Impfpflicht für bedrohte Teile der Bevölkerung möglich. Würden Pflegekräfte aufgrund ihrer Tätigkeit in den Pflegeeinrichtungen bereits dazu zählen? Oder wird dies indirekt damit begründet, dass diese weniger ansteckend für die Heimbewohner sein könnten (was ja noch nicht bewiesen ist)?

M.

Zum Einen weil die Pflegekräfte selber reihenweise ausfallen, wenn sie (wie dann auch die Heimbewohner) coronaerkrankt sind oder auch nur als K1 in Quarantäne müssen. Zum anderen ist die geringere Ansteckung zumindest sehr wahrscheinlich. Spätestens wenn das halbwegs sicher ist, wird man um eine Impfpflicht für Pflegekräfte nicht herumkommen.

Meine Meinung.

keko#
12.01.2021, 09:34
Mir erschließt sich nicht, wieso die Aussichten auf eine zunehmende staatliche Bevormundung, oder auf menschlich nicht mehr ganz nachvollziehbare Entscheidungswege für ein vermeintliches "Gemeinwohl" zu beneiden wären. Ich persönlich habe nicht das geringste Bedürfnis, solche Zustände noch einmal zu erleben, meine ersten anderthalb Jahrzehnte davon haben mir gereicht. Vielleicht wäre es spannend, wenn ich nach weiteren 50 - 60 Jahren aus der Zukunft als Historiker darauf zurückschauen dürfte - aber das klappt vermutlich nicht mehr ganz...

Weil ich persönlich davon überzeugt bin, dass zukünftige Generationen diese "Bevormundung" gar nicht mehr merken werden. Sie werden sich dabei wohl fühlen. Wichtige Entscheidungen werden von Maschinen und deren Algorithmen getroffen werden.

Matthias75
12.01.2021, 09:46
Zum Einen weil die Pflegekräfte selber reihenweise ausfallen, wenn sie (wie dann auch die Heimbewohner) coronaerkrankt sind oder auch nur als K1 in Quarantäne müssen. Zum anderen ist die geringere Ansteckung zumindest sehr wahrscheinlich. Spätestens wenn das halbwegs sicher ist, wird man um eine Impfpflicht für Pflegekräfte nicht herumkommen.

Meine Meinung.

Auch wenn ich dir grundsätzlich zustimme, würde deine Begründung nicht unter den Wortlaut des Infektionsschutzgesetzes fallen, denn da sieht eine Impfpflicht nur für "bedrohte Teile der Bevölkerung" vor.

Aus meiner Sicht müssten also die Pflegekräfte selbst zu den besonders bedrohten Personen gehören. Für Berufsgruppen, die ein erhöhtes Risiko haben, mit infizierten Personen in Kontakt zu kommen, z.B. Rettungskräfte, Einsatzkräfte, medizinisches Personal etc. ist das sicher einfacher zu begründen. Auch bei dem Beispiel THW geht es ja darum, dass die Einsatzkräfte in Katastrophengebieten und somit in potentiellen Seuchengebieten eingesetzt werden sollen/müssen und dementsprechend ein entsprechender Eigenschutz notwendig ist.

Der potentielle Ausfall als Arbeitskraft oder eine potentielle Ansteckung anderer Personen ist zwar ohne Zweifel ein wichtiger Grund, diese Personen zu impfen. Aber zählen sie damit automatisch zu den besonders bedrohten Personen?

Um es klarzustellen: Ich befürworte die Impfung ohne Zweifel. Ich würde mich auch selbst sofort impfen lassen. Ich frage mich nur, ob eine Impfpflicht auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes so ohne weiteres für bestimmte Berufsgruppen - hier die Pflegekräfte - durchsetzbar wäre.

M.

Seyan
12.01.2021, 09:55
Zum Einen weil die Pflegekräfte selber reihenweise ausfallen, wenn sie (wie dann auch die Heimbewohner) coronaerkrankt sind oder auch nur als K1 in Quarantäne müssen. Zum anderen ist die geringere Ansteckung zumindest sehr wahrscheinlich. Spätestens wenn das halbwegs sicher ist, wird man um eine Impfpflicht für Pflegekräfte nicht herumkommen.

Meine Meinung.

Gegenfrage: glaubst du wirklich, dass aktuell (nicht in mehreren Monaten, wenn hoffentlich eine Herdenimmunität im Bereich des möglichen ist) ein geimpfter Pfleger nicht in Quarantäne müsste, wenn es einen Ausbruch in seinem Heim gäbe und er KP 1. Grades ist?

Wir wissen doch noch nicht einmal, ob der Impfstoff tatsächlich Übertragungen verhindern. Die Studien belegen "lediglich" einen hohen Eigenschutz (aber keinen kompletten).

Ich bin im übrigen auch dafür, dass sich nach Möglichkeit alle impfen lassen sollten, bei denen das vertretbar ist (meine Schwägerin hat z.B. eine Erbkrankheit, die wird sicher nicht ein Risiko [Erkrankung] gegen ein anderes [Impfreaktion] tauschen). Aber nicht mit Zwang.

FinP
12.01.2021, 09:56
Auch wenn ich dir grundsätzlich zustimme, würde deine Begründung nicht unter den Wortlaut des Infektionsschutzgesetzes fallen, denn da sieht eine Impfpflicht nur für "bedrohte Teile der Bevölkerung" vor.

[...]

Um es klarzustellen: Ich befürworte die Impfung ohne Zweifel. Ich würde mich auch selbst sofort impfen lassen. Ich frage mich nur, ob eine Impfpflicht auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes so ohne weiteres für bestimmte Berufsgruppen - hier die Pflegekräfte - durchsetzbar wäre.

M.

Wer sagt denn, dass es mit dem Infektionsschutzgesetz durchgesetzt werden muss?

Die verpflichtenden Masernimpfungen sind ja auch mit dem Masernschutzgesetz möglich.
Einfach neues Gesetz und fertig.

Seyan
12.01.2021, 09:57
Weil ich persönlich davon überzeugt bin, dass zukünftige Generationen diese "Bevormundung" gar nicht mehr merken werden. Sie werden sich dabei wohl fühlen. Wichtige Entscheidungen werden von Maschinen und deren Algorithmen getroffen werden.

Die zukünftigen Generationen sind doch viel regierungskritischer als die aktuelle Generation um die 40-50 (und älter). Schau dir doch mal die ganzen jungen Youtube-"Sternchen" an, da sind wenige dazwischen die sagen "Der Staat macht alles super und wir machen alles, was der uns sagt!"

Vor allem in Anbetracht der aktuellen Maßnahmen. Junge Erwachsene, deren Blütezeit (sei es 18. Geburtstag, Partyleben, whatever) gerade vor die Hunde geht, werden sicher sehr viel Vertrauen in die Politik haben.

DocTom
12.01.2021, 10:00
Gute Seite und Schriftstück (in engl.) zu Mißinformation über Impfungen:
https://vaccinemisinformation.guide/#about

Matthias75
12.01.2021, 10:14
Wer sagt denn, dass es mit dem Infektionsschutzgesetz durchgesetzt werden muss?

Die verpflichtenden Masernimpfungen sind ja auch mit dem Masernschutzgesetz möglich.
Einfach neues Gesetz und fertig.

Ich bezog mich auf die obigen Kommentare, die sich auf das Infektionsschutzgesetz bezogen, das eben eine Pflichtimpfung nur für besonders bedrohte Personenkreise vorsieht.

M.

pepusalt
12.01.2021, 10:19
Ich bezog mich auf die obigen Kommentare, die sich auf das Infektionsschutzgesetz bezogen, das eben eine Pflichtimpfung nur für besonders bedrohte Personenkreise vorsieht.

M.

OK, sehe ich eine Lücke, da müsste es ggf. ein neues oder geändertes Gesetz für wichtige Berufs- oder Gesellschaftsbereiche.

Eine allgemeine Impfpflicht, so wurde ja versprochen, kommt nicht.
Auch wenn ich selber das so zumindest nicht versprochen hätte

keko#
12.01.2021, 10:19
Die zukünftigen Generationen sind doch viel regierungskritischer als die aktuelle Generation um die 40-50 (und älter). Schau dir doch mal die ganzen jungen Youtube-"Sternchen" an, da sind wenige dazwischen die sagen "Der Staat macht alles super und wir machen alles, was der uns sagt!"

Vor allem in Anbetracht der aktuellen Maßnahmen. Junge Erwachsene, deren Blütezeit (sei es 18. Geburtstag, Partyleben, whatever) gerade vor die Hunde geht, werden sicher sehr viel Vertrauen in die Politik haben.

Ja, da gebe ich dir recht. Es gibt kritische YouTube-Kanäle von ganz jungen Menschen. Eins meiner Kinder ist politisch auch aktiv und das stimmt mich hoffnungsvoll. Da tut sich viel online. Auf der anderen Seite vermute ich, dass sich Digitalriesen (und deren Daten + Algorithmen) und Regierungen annähern.
Übrigens sieht Merkel die Twitter-Sperrung von Trump auch kritisch. Sie wird mir eigentlich in letzter Zeit immer sympathischer.
https://www.tagesschau.de/inland/merkel-trump-twitter-103.html
(sorry für offtopic)

merz
12.01.2021, 10:27
Einschätzungsfrage:
Wann erwartet ihr das die üblichen Corona-Meldezahlen belastbar sind im Bezug auf Aufarbeitung der Melderückstände, übliches Testaufkommen und die Auswirkungen der Feiertage?

Ab Mitte nächster Woche?

m.

Seyan
12.01.2021, 10:32
Einschätzungsfrage:
Wann erwartet ihr das die üblichen Corona-Meldezahlen belastbar sind im Bezug auf Aufarbeitung der Melderückstände, übliches Testaufkommen und die Auswirkungen der Feiertage?

Ab Mitte nächster Woche?

m.
Wenn die Zahlen wieder hoch genug sind.
Solange die Zahlen niedrig sind, wird man immer Gründe finden, die als "nicht plausibel" zu bewerten.

El Stupido
12.01.2021, 10:38
Einschätzungsfrage:
Wann erwartet ihr das die üblichen Corona-Meldezahlen belastbar sind im Bezug auf Aufarbeitung der Melderückstände, übliches Testaufkommen und die Auswirkungen der Feiertage?

Ab Mitte nächster Woche?

m.

Normalerweise wird doch wöchentlich ein Bericht vom RKI vorgelegt aus dem die Testzahlen pro KW und deren Positivrate hervorgehen. Ich glaube der kommt immer mittwochs, also morgen. Danach wären wir etwas schlauer.
Wenn hieraus hervorgeht, dass wieder "full blast" getestet wird (im Gegensatz zu Ende Dezember / erste Tage im Januar) dann können wir uns wohl auf die aktuellen Zahlen verlassen.
Schwierig ist es aber im Moment nicht nur wegen der aktuellen Zahlen sondern wegen der fehlenden Möglichkeit des Vergleiches zur Vorwoche. Denn da gab es Nachmeldungen, die das Bild komplett verzerrten.

Flow
12.01.2021, 11:03
Corona-Krise: Malaysia suspendiert erstmals seit 1969 das Parlament (onvista) (https://www.onvista.de/news/corona-krise-malaysia-suspendiert-erstmals-seit-1969-das-parlament-426317791)
KUALA LUMPUR (dpa-AFX) - Malaysias König Sultan Abdullah hat nach steigenden Corona-Zahlen den Ausnahmezustand ausgerufen. Damit ist das Parlament in dem südostasiatischen Land zum ersten Mal seit 1969 suspendiert. Zudem erhält die Armee größere Befugnisse. Versuche der Opposition, eine Neuwahl auszurufen, sind zunächst gestoppt.

Der umstrittene Premierminister Muhyiddin Yassin, der seit März 2020 im Amt ist und nur über eine knappe Mehrheit im Parlament verfügt, versicherte in einer Fernsehansprache, dass er im Amt bleibe und es sich nicht um einen Militärputsch handele. Er erklärte, durch den Ausnahmezustand könnten auch die schweren Überschwemmungen nach wochenlangen Regenfällen in weiten Landesteilen besser unter Kontrolle gebracht werden.Ok, also kein Militärputsch und gegen den Regen hilft es auch gleich noch, supi ... :)

DocTom
12.01.2021, 11:18
Corona-Krise: Malaysia suspendiert erstmals seit 1969 das Parlament (onvista) (https://www.onvista.de/news/corona-krise-malaysia-suspendiert-erstmals-seit-1969-das-parlament-426317791)
...:)

ist unser Bundestag nicht auch, wo möglich, von der Regierung suspendiert und von der Corona Entscheidungsfindung ausgeklammert, weil es tw einfach die Zeit für die demokratischen und daher oft langwierigen Diskussionen im Bundestag oder den Ausschüssen nicht gibt?:Huhu:

Erlaubt scheint, was hilft! Schnelle Entscheidungen können helfen...

BTW was sollen denn die nächtlichen Ausgangssperren bewirken? Großpartyverhinderung?
https://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/mitarbeiter-von-vega-salmon-und-boeklunder-feierten-illegale-silvesterparty-id30863327.html

Die haben eh alle in der selben Wohnanlage für Zwangsarbeiter, äh, Leiharbeiter einer Verleihfirma gelebt...

Flow
12.01.2021, 11:35
ist unser Bundestag nicht auch, wo möglich, von der Regierung suspendiert und von der Corona Entscheidungsfindung ausgeklammert, weil es tw einfach die Zeit für die demokratischen und daher oft langwierigen Diskussionen im Bundestag oder den Ausschüssen nicht gibt?:Huhu:
Das war, glaube ich, nur ganz am Anfang so, als ein vermeintlicher Untergang noch nicht auszuschließen war. Jetzt, da man realisiert hat, daß es "nur" noch um ein etwas gehäufteres vorzeitiges Ableben der neuerdings wieder geschätzten ältesten Generation geht, und man ein gutes Jahr Zeit hatte, sich mit der Problematik vertraut zu machen, sowie Lösungen zum Schutz der neu respektierten Herrschaften zu entwickeln, läuft alles wieder in seinen ordentlichen Bahnen unter Beachtung aller freiheitlich-demokratischer Prinzipien ... zumindest in Nicht-Bananenrepubliken ...

Flow
12.01.2021, 11:46
Aktuelle HDE-Trendumfrage: Für rund 80 Prozent der betroffenen Einzelhändler reichen die derzeitigen Hilfsmaßnahmen nicht aus (https://einzelhandel.de/presse/aktuellemeldungen/13116-aktuelle-hde-trendumfrage-fuer-rund-80-prozent-der-betroffenen-einzelhaendler-reichen-die-derzeitigen-hilfsmassnahmen-nicht-aus)
12. Januar 2021 Das Jahr 2021 könnte für viele vom Lockdown betroffenen Handelsunternehmen in der Insolvenz enden. So zeigt eine aktuelle HDE-Trendumfrage unter 1.500 Händlern, dass rund 80 Prozent der Händler davon ausgehen, dass die derzeitigen Hilfsmaßnahmen nicht zur Existenzsicherung reichen. Knapp 60 Prozent der Unternehmen in den Innenstädten stehen ohne weitere staatliche Hilfen vor dem Aus.
https://einzelhandel.de/images/presse/Grafik-PM-Existenz.png

Helios
12.01.2021, 11:57
Ich würde hier gerne die Lage in Israel zur Diskussion stellen:

Israel hat in den letzten 24 Stunden fast 10.000 Neuinfektionen gemeldet - trotz Lockdowns und flotter Impfkampagne.
https://kurier.at/chronik/welt/israel-neuinfektionen-hoch-wie-nie/401153052

Habt ihr eine Erklärung für diese Entwicklung? "Impfweltmeister" und Lockdown - aber trotzdem Höchstwerte bei den Neuinfektionen? Ich bin ein wenig ratlos. Und die verlinkte Geschichte gibt auch keinen Hinweis auf die Ursachen.

Fangen Sie nicht jetzt erst mit der 2. Impfung an??

Gab es nicht Bilder aus einem Krankenhaus, dass die Geimpften vor 3 Wochen getanzt, gescherzt und sich gedrückt haben, als ob es kein morgen und kein Virus mehr gibt???

Die Bilder hatten mich schon verwirrt, so von wegen des goldenen Kalbes.... und so...

El Stupido
12.01.2021, 12:19
Fangen Sie nicht jetzt erst mit der 2. Impfung an??

(...)

Die Impfung der ersten dort liegt bereits so weit zurück, dass man ihnen bereits die zweite Dosis verabreicht.
Das ändert aber nichts daran, dass große Teile der Bevölkerung noch nicht die erste Dosis bekommen hat.
Zudem soll doch eine gewisse "Grundimmunität" schon etwa zehn Tage (?) nach der ersten Dosis einsetzen.

El Stupido
12.01.2021, 12:30
Normalerweise wird doch wöchentlich ein Bericht vom RKI vorgelegt aus dem die Testzahlen pro KW und deren Positivrate hervorgehen. Ich glaube der kommt immer mittwochs, also morgen.(...)

Kam heute bereits:

https://twitter.com/risklayer/status/1348949433388556288

(...) Die Auslastung steigt wieder und die Positivenrate geht runter.

Im Vergleich zur Vorweihnachtszeit geht aber noch was: 72 % Tests in KW01 in Vergleich zu KW51 (ca. 400.000 Tests weniger).

merz
12.01.2021, 13:30
Noch etwa 10 Wochen ...

https://www.deutschlandfunk.de/bild-zeitung-merkel-erwartet-8-bis-10-harte-wochen-wegen.1939.de.html?drn:news_id=1215272

m.

lima
12.01.2021, 13:34
Ich würde hier gerne die Lage in Israel zur Diskussion stellen:

Israel hat in den letzten 24 Stunden fast 10.000 Neuinfektionen gemeldet - trotz Lockdowns und flotter Impfkampagne.

Habt ihr eine Erklärung für diese Entwicklung? "Impfweltmeister" und Lockdown - aber trotzdem Höchstwerte bei den Neuinfektionen?

Aktuell ist doch nur nachgewiesen, dass die Impfung vor einem schweren Verlauf schützt.
Zur Übertragung des Virus hat mW noch kein Impfhersteller eine Aussage gemacht...?

Seyan
12.01.2021, 13:41
Ab Montag FFP2-Masken Pflicht in bayrischen Geschäften und ÖPNV (kam gerade per Eilmeldung)

El Stupido
12.01.2021, 13:41
Noch etwa 10 Wochen ...

https://www.deutschlandfunk.de/bild-zeitung-merkel-erwartet-8-bis-10-harte-wochen-wegen.1939.de.html?drn:news_id=1215272

m.

Aus dem Link:

(...) Man stehe vor acht bis zehn sehr harten Wochen, sagte Merkel nach Auskunft mehrerer Teilnehmer in der AG Sicherheit der Unions-Bundestagsfraktion.(...)

vs.

(...) Von „Bild“-Online war Merkel mit den Worten zitiert worden, es würden noch acht bis zehn Wochen harte Maßnahmen benötigt.(...)

Da halte ich persönlich die obere Aussage für wahrscheinlicher als die der BILD.

Pascal
12.01.2021, 13:49
Ab Montag FFP2-Masken Pflicht in bayrischen Geschäften und ÖPNV (kam gerade per Eilmeldung)

Einverstanden und überfällig. Aber warum dürfen in Büros 2 Personen wenn nur der Abstand korrekt eingehalten wird sogar ohne jedwede Maske arbeiten? Hier würde ich mir klar ebensolche Vorschriften für Betriebe wünschen.

Seyan
12.01.2021, 13:50
Ab Montag FFP2-Masken Pflicht in bayrischen Geschäften und ÖPNV (kam gerade per Eilmeldung)

Und wöchentliche Testpflicht für Berufspendler. Na das wird doch geil. Wieviele Berufspendler haben wir denn in Bayern? Gefühlt 50% der arbeitenden Bevölkerung! Wo sollen die ganzen Testkapazitäten denn herkommen?

Edit: puh, nur für Berufspendler, die ausserhalb Bayerns leben und hier in Bayern arbeiten :Maso:

Schwarzfahrer
12.01.2021, 13:53
Ich würde hier gerne die Lage in Israel zur Diskussion stellen:

Israel hat in den letzten 24 Stunden fast 10.000 Neuinfektionen gemeldet - trotz Lockdowns und flotter Impfkampagne.
https://kurier.at/chronik/welt/israel-neuinfektionen-hoch-wie-nie/401153052

Habt ihr eine Erklärung für diese Entwicklung? "Impfweltmeister" und Lockdown - aber trotzdem Höchstwerte bei den Neuinfektionen? Ich bin ein wenig ratlos. Und die verlinkte Geschichte gibt auch keinen Hinweis auf die Ursachen.
Zu den hohen Inzidenzzahlen gehört aber auch die Entwicklung der Sterbefälle. Und die ist ca. 8-mal niedriger als in Deutschland bezogen auf die Inzidenzzahlen (Israel hat pro 100.000 über dreimal mehr positiv-tests, aber ca. 2,5 mal weniger Tote pro 100.000).

Ich denke, das kann eine an sich gute Entwicklung andeuten: hohe Infektionszahlen müssen nicht mit hohen Sterberaten einhergehen, daher können bei richtigen Bedingungen. Gründe dafür können natürlich vielfältig sein: jüngere Bevölkerung (ist das ein so großer Faktor?), bereits geimpfte Risikopersonen (wäre etwas früh für eine wesentliche Wirkung), oder einfach besser gelungener Schutz der Risikopersonen (warum hatten sie im Sommer dann einen soviel ungünstigeren Verlauf?).

Ansonsten belegen die Zahlen und die in jedem Punkt auch anzweifelbaren Erklärungsversuche für mich vor allem die Tatsache, daß wir viel zu wenig von den Zusammenhängen und Effekten verstehen, um sicher oder gar "alternativlos" entscheiden zu können, ob und welchen Einfluß wir überhaupt haben. Jedes Land führt sein eigenes Experiment an der Bevölkerung durch, auf Grund von mehr oder weniger plausiblen Annahmen und mit mehr oder weniger Abwägung von Kollateralschäden.

Hafu
12.01.2021, 14:13
Und wöchentliche Testpflicht für Berufspendler. Na das wird doch geil. Wieviele Berufspendler haben wir denn in Bayern? Gefühlt 50% der arbeitenden Bevölkerung! Wo sollen die ganzen Testkapazitäten denn herkommen?

Ich vermute, dass damit grenzübergreifende Pendler gemeint sind. Für die gab es vorher schon eine dringende Empfehlung, sich wöchentlich testen zu lassen und jetzt ist es eben Pflicht.

Seyan
12.01.2021, 14:14
Ich vermute, dass damit grenzübergreifende Pendler gemeint sind. Für die gab es vorher schon eine dringende Empfehlung, sich wöchentlich testen zu lassen und jetzt ist es eben Pflicht.

Ja, der BR hat das konkretisiert. Wobei die Frage ist, ist mit Nachbarländern Tschechien, Österreich und so gemeint oder auch Thüringen, Hessen, etc.?

Hafu
12.01.2021, 14:15
Einverstanden und überfällig. Aber warum dürfen in Büros 2 Personen wenn nur der Abstand korrekt eingehalten wird sogar ohne jedwede Maske arbeiten? Hier würde ich mir klar ebensolche Vorschriften für Betriebe wünschen.

Ich vermute, das kommt bald, zumindest in Bayern. Söder hat gestern schon entsprechende Aussagen getätigt.

keko#
12.01.2021, 14:23
... Jedes Land führt sein eigenes Experiment an der Bevölkerung durch, auf Grund von mehr oder weniger plausiblen Annahmen und mit mehr oder weniger Abwägung von Kollateralschäden.

Es fehlen die wissenschaftlichen Daten der klinischen Testphase 3, die (soweit ich informiert bin) mehrere Jahre dauern kann. Dann wüsste man auch, ob und wie lange man immun ist und solche Dinge. Diese Daten bekommt man jetzt wohl aus der Anwendungsphase.

Bockwuchst
12.01.2021, 15:32
Es fehlen die wissenschaftlichen Daten der klinischen Testphase 3, die (soweit ich informiert bin) mehrere Jahre dauern kann. Dann wüsste man auch, ob und wie lange man immun ist und solche Dinge. Diese Daten bekommt man jetzt wohl aus der Anwendungsphase.

https://www.volksverpetzer.de/corona/impfstoffe-gutachterin-langzeitfolgen/

Das mit den fehlenden Langzeitdaten ist zum größten Teil ein Missverständnis. Die Impfung wird ja nur max 2 Mal verabreicht,deshalb kann sich im Gegensatz zu vielen anderen Medikamenten nichts anreichern. Eine Nebenwirkung tritt entweder ziemlich bald auf oder gar nicht. Deshalb sind fehlende Langzeitdaten kein Problem
Trotzdem werden die Probanden weiter beobachtet

keko#
12.01.2021, 15:52
https://www.volksverpetzer.de/corona/impfstoffe-gutachterin-langzeitfolgen/

Das mit den fehlenden Langzeitdaten ist zum größten Teil ein Missverständnis. Die Impfung wird ja nur max 2 Mal verabreicht,deshalb kann sich im Gegensatz zu vielen anderen Medikamenten nichts anreichern. Eine Nebenwirkung tritt entweder ziemlich bald auf oder gar nicht. Deshalb sind fehlende Langzeitdaten kein Problem
Trotzdem werden die Probanden weiter beobachtet

Schaumama... ;-)

DocTom
12.01.2021, 15:58
Schaumama... ;-)

auch von der Biologenseite kann ich Dich beruhigen. Es bleibt ja quasi nichts übrig, wenn Deine Zellen mit dem exprimierten Corona Spike Protein auf der Oberfläche von Deinem Immunsystem erstmal hingerichtet und verarbeitet sind. Wenn Du also nicht Allergiker bist und gleich oder bis/nach der zweiten Impfung eine allergische Reaktion zeigst oder eh Verdacht auf Autoimmunerkrankung oder selbige in der Familie schon vorliegt, geringes Risiko für gesunde Menschen.:Blumen:

MattF
12.01.2021, 16:04
geringes Risiko für gesunde Menschen.:Blumen:

Wichtig ist die Impfung aber insbesondere für anfällige Menschen :Huhu:

keko#
12.01.2021, 16:13
...Wenn Du also nicht Allergiker bist und gleich oder bis/nach der zweiten Impfung eine allergische Reaktion zeigst oder eh Verdacht auf Autoimmunerkrankung oder selbige in der Familie schon vorliegt, geringes Risiko für gesunde Menschen.:Blumen:

Ich bin ein staatlich anerkannter und geprüfter Autoimmunerkrankter und habe kein Interesse daran, der erst aus dieser Sparte mit einem sensiblen Immunsystem zu sein, der geimpft wird. Gerne aber, wenn andere vor mir dran waren ;-)

Schwarzfahrer
12.01.2021, 16:18
...Die Impfung wird ja nur max 2 Mal verabreicht,deshalb kann sich im Gegensatz zu vielen anderen Medikamenten nichts anreichern. Eine Nebenwirkung tritt entweder ziemlich bald auf oder gar nicht. Deshalb sind fehlende Langzeitdaten kein Problem
Trotzdem werden die Probanden weiter beobachtet
Natürlich muß man alle Probanden (d.h. alle gemipften) weiter beobachten. Es gibt nicht nur die akuten Nebenwirkungen, sondern eben auch mögliche Langzeiteffekte, wie es z.B. die Narkolepsie bei der Schweinegrippeimpfung war, die noch Jahre nach der Impfung auftrat. Es stimmt nicht, daß Nebenwirkungen entweder bald oder gar nicht auftreten. Autoimmun-Störungen sind nicht immer kurzfristig, und spätere Probleme sind meist eh nur statistisch zur Impfung zuordenbar, darum ist eine große Personenzahl und gute Beobachtung wichtig.

In dieser Phase ist zwar die Impfung von möglichst vielen Risikopatienten wichtig, da akute Nebenwirkungen bekanntlich selten und meist beherrschbar sind, aber eine Impfpflicht für nicht-Risikopersonen ist noch absolut nicht vertretbar, da man zu wenig über die Langzeitsicherheit weiß, um Menschen mit wenig Risiko für schwere Covid-Verläufe zum Impfen zwingen zu dürfen (auch weil ja noch unsicher zu sein scheint, ob durch die Impfung die Weitergabe der Viren unterbunden wird - was ja der Hauptgrund zum Impfen von nicht-Risikopersonen wäre).

Schwarzfahrer
12.01.2021, 16:21
Es fehlen die wissenschaftlichen Daten der klinischen Testphase 3, die (soweit ich informiert bin) mehrere Jahre dauern kann. Dann wüsste man auch, ob und wie lange man immun ist und solche Dinge. Diese Daten bekommt man jetzt wohl aus der Anwendungsphase.
Meine Aussage bezog sich allerdings nicht auf die Impfung, sondern auf das soziale Experiment der tiefgreifenden Verbote und Einschränkungen, die überwiegend je nach (medial beeinflusstem) persönlichem Angstniveau und Risikobereitschaft der einzelnen Politiker verhängt werden, und viel zu selten auf Grund von pragmatischen, rationalen Aufwand-Nutzen-Abwägungen. Es laufen überall Experimente, deren Ziel irgendwie die Corona-Bekämpfung ist, aber gleichzeitig auch Versuche, was man der Bevölkerung zumuten kann, bevor sie rebelliert.

pepusalt
12.01.2021, 16:25
Wichtig ist die Impfung aber insbesondere für anfällige Menschen :Huhu:

es ging hier um Langzeitfolgen, die z.B. auch durch doctom ausgeschlossen worden sind.
edit: Schwarzma... fahrer sieht das natürlich anders.

dr_big
12.01.2021, 17:00
Ab Montag FFP2-Masken Pflicht in bayrischen Geschäften und ÖPNV (kam gerade per Eilmeldung)

Ob sinnvoll oder nicht sei mal dahingestellt, aber dass man gestern ein ganzes Maßnahmenpaket einführt und heute schon wieder häppchenweise nachlegt ist doch völlig idiotisch. So verliert man die Akzeptanz in der Bevölkerung völlig.

DocTom
12.01.2021, 19:15
Ich bin ein staatlich anerkannter und geprüfter Autoimmunerkrankter und habe kein Interesse daran, der erst aus dieser Sparte mit einem sensiblen Immunsystem zu sein, der geimpft wird. Gerne aber, wenn andere vor mir dran waren ;-)

da kommt jetzt ja der AstraZeneca Impfstoff, der dürfte für Risikoimpflinge wie Dich dann vom Arzt verabreicht werden, sobald verfügbar...

Ob sinnvoll oder nicht ... ist doch völlig idiotisch. So verliert man die Akzeptanz in der Bevölkerung völlig.

vieleicht hat der Herr Schwarzfahrer damit:

..., aber gleichzeitig auch Versuche, was man der Bevölkerung zumuten kann, bevor sie rebelliert.

ja doch recht...
EIne Sozialstudie, in der schon die Zeit der großen Arbeitslosigkeit durch Digitalisierung, AI und Robotik getestet wird.
Drogenkonsum geht wohl in Lockdownzeiten (https://www.24vest.de/ratgeber/entwicklung-des-drogenkonsums-in-corona-zeiten-90124666.html) drastisch hoch (https://www.rnd.de/gesundheit/gefahrlicher-trend-so-entwickelt-sich-der-drogenkonsum-in-der-coronakrise-BUTVNRJJIIOGTU3APG3MKGJ37Q.html).
Immerhin noch nicht die Suizide, wie in Japan (https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2020/11/12/coronakrise-suizide-in-japan-angestiegen/).

aequitas
12.01.2021, 19:25
Ob sinnvoll oder nicht sei mal dahingestellt, aber dass man gestern ein ganzes Maßnahmenpaket einführt und heute schon wieder häppchenweise nachlegt ist doch völlig idiotisch. So verliert man die Akzeptanz in der Bevölkerung völlig.

König Söder gibt sich mal wieder besonders handlungswillig - passt wunderbar in seine populistische Vorgehensweise. Dabei geht es ihm jedoch lediglich um seine eigene Profilierung, statt um die wirkliche Bekämpfung der Pandemie. König Söder wieder als harter Kämpfer im Kampf gegen Corona, im Gegensatz zu den anderen laschen MPs. Nichts weiter als populistischer Aktionismus.

Das geht mal wieder dermaßen an der Realität vorbei bei allen betroffenen Gruppen - Bürger als auch Kontrollinstanzen.

Sind genug FFP2-Masken für die systemrelevante Infrastruktur vorhanden? Wird der bayrische Freistaat kostenlose oder kostengünstige Angebote schaffen? In den Apotheken bewegen sich die Preise teilweise beu um die 5€ und mehr. Nicht jede:r ist in der Lage sich kostengünstig Masken im Internet zu bestellen, wobei auch diese im besten Fall bei 1€ liegen. Das halte ich für eine knallharte Zumutung, insbesondere denjenigen gegenüber, die sowieso wenig Geld zur Verfügung haben (Hartz IV Empfänger, Studierende, Alleinerziehende, etc.). So eine Maske ist ja nicht zum wiederholten Gebrauch vorgesehen.

Söder :Maso:

Pascal
12.01.2021, 20:47
Sind genug FFP2-Masken für die systemrelevante Infrastruktur vorhanden? Wird der bayrische Freistaat kostenlose oder kostengünstige Angebote schaffen? In den Apotheken bewegen sich die Preise teilweise beu um die 5€ und mehr. Nicht jede:r ist in der Lage sich kostengünstig Masken im Internet zu bestellen, wobei auch diese im besten Fall bei 1€ liegen. Das halte ich für eine knallharte Zumutung, insbesondere denjenigen gegenüber, die sowieso wenig Geld zur Verfügung haben (Hartz IV Empfänger, Studierende, Alleinerziehende, etc.). So eine Maske ist ja nicht zum wiederholten Gebrauch vorgesehen.



Da ist sie wieder diese Vielzahl an Pseudoargumenten.
1,35 Euro pro FFP2 Maske bei Amazon, brandaktuell:
https://www.amazon.de/20er-Pack-zertifizierte-gepr%C3%BCfte-5-Lagen-Mundschutzmaske-EUROPAPA/dp/B08P5JWDLG/ref=psdc_2077678031_t2_B086Y19CK6
Wenn Internetshopping ein Problem für dich ist sag Bescheid, ich organisiere es Dir, wie ich es seit 10 Monaten schon mache, z.B. für meine Eltern. Jeder der es nicht kann hat Kinder, Enkel, Freunde oder wendet sich an soziale Organisationen wie Diakonie mit ehrenamtlichen Helfern die gerne unterstützen.
Meine monatelangen Erfahrungen nach ist es für einen 30 Minuten Einkauf pro Woche und mehrmalige Fahrten im Nahverkehr wo wenig gesprochen wird gut möglich die Maske mehrfach, d.h. eine ganze Woche lang gut zu verwenden. Für die weit weit überwiegende Anzahl an Bürgern sollen also 1 Euro pro Woche für Gesundheits- und Lebensschutz unzumutbar sein? Die Alten haben ohnehin schon Gratis FFP2 Masken erhalten und der kleine Rest der wirklich finanziell zu stark gefordert ist darf gerne vom Land Bayern unterstützt werden.

Also: was spricht nochmal genau virologisch gegen die Verwendung von FFP2 Masken?

Stefan
12.01.2021, 20:57
Wenn Internetshopping ein Problem für dich ist sag Bescheid, ich organisiere es Dir, wie ich es seit 10 Monaten schon mache, z.B. für meine Eltern. Jeder der es nicht kann hat Kinder, Enkel, Freunde oder wendet sich an soziale Organisationen wie Diakonie mit ehrenamtlichen Helfern die gerne unterstützen.

Das ist leider ein Irrtum. Gerade Menschen mit niedrigem Einkommen sind auch eher schlecht darin, sinnvoll einzukaufen. Und gerade diese Menschen kennen keine Menschen, die ihnen bei sowas helfen.

Schlafschaf
12.01.2021, 21:08
Das ist leider ein Irrtum. Gerade Menschen mit niedrigem Einkommen sind auch eher schlecht darin, sinnvoll einzukaufen. Und gerade diese Menschen kennen keine Menschen, die ihnen bei sowas helfen.

Und aequitas sagt vorher schon, dass die Masken 1€ im Internet kosten, offensichtlich braucht er also keine Hilfe. Daher macht die komplette Antwort von Pascal überhaupt keinen Sinn.

Thema verfehlt, und das mit einer wirklich fürchterlichen Arroganz. Da braucht man sich dann nicht wundern, wenn keiner mehr den Dialog sucht... :(

dr_big
12.01.2021, 21:10
... Die Alten haben ohnehin schon Gratis FFP2 Masken erhalten und ...



3 Stück im Dezember, wie lange sollen die halten? Meine Apotheke verlangt 8 Euro/Stück, hab mal gefragt.

Vielleicht könnte man ja von BaWü die Fake-FFP2 Masken kostenlos in Bayern verteilen :Lachanfall:

aequitas
12.01.2021, 21:19
Da ist sie wieder diese Vielzahl an Pseudoargumenten.
1,35 Euro pro FFP2 Maske bei Amazon, brandaktuell

Da ist sie wieder diese menschenverachtende Arroganz, die den eigenen Standpunkt und Möglichkeiten für allgemeingültig erklärt. Schön, dass du und deine Familie diese Privilegien besitzen, andere sind nicht so glücklich.

Dazu halte ich es für eine Zumutung, dass es politisch/staatlich verordnet ist für alle Bürger:innen einen bestimmten MNS zu tragen. Starker Eingriff, der ganz ohne staatliche Regulierung/Subvention höchst problematisch ist.

Pascal
12.01.2021, 21:31
3 Stück im Dezember, wie lange sollen die halten? Meine Apotheke verlangt 8 Euro/Stück, hab mal gefragt.



Tankst Du auch immer regelmäßig an der teuersten Tankstelle die Du vorher im Internet im Spritsparmonitor recherchiert hast?

Pascal
12.01.2021, 21:38
Da ist sie wieder diese menschenverachtende Arroganz, die den eigenen Standpunkt und Möglichkeiten für allgemeingültig erklärt. Schön, dass du und deine Familie diese Privilegien besitzen, andere sind nicht so glücklich.



Wenn es schon mit dem Lesen eines Beitrages hapert sollten wir es damit hier beenden.

Menschenverachtend ist es allenfalls nichts zu unternehmen, immer nur den Finger auf andere zu zeigen, nicht alle Optionen auszuloten und/oder umzusetzen und damit den Tod von Menschen billigend in Kauf zu nehmen.

dr_big
12.01.2021, 21:47
Tankst Du auch immer regelmäßig an der teuersten Tankstelle die Du vorher im Internet im Spritsparmonitor recherchiert hast?

In der Apotheke habe ich nicht gekauft, bei so Amazon werde ich aber auch nicht kaufen, muss keinen Laden unterstützen, der Arbeitnehmerrechte mit Füßen tritt. Ich kenne aber Menschen, die überhaupt kein Internet haben und auf die Qualität in Apotheken vertrauen. Apotheken könnten die Preise nicht verlangen, wenn sie niemand bezahlen würde.

An der Tanke ist mir völlig egal was es kostet, so wenig wie ich fahre spielt das keine Rolle. Hat aber mit dem Thema nichts zu tun.

repoman
12.01.2021, 22:06
Da ist sie wieder diese menschenverachtende Arroganz, die den eigenen Standpunkt und Möglichkeiten für allgemeingültig erklärt. Schön, dass du und deine Familie diese Privilegien besitzen, andere sind nicht so glücklich.

Dazu halte ich es für eine Zumutung, dass es politisch/staatlich verordnet ist für alle Bürger:innen einen bestimmten MNS zu tragen. Starker Eingriff, der ganz ohne staatliche Regulierung/Subvention höchst problematisch ist.

Ausgerechnet du musst von Arroganz sprechen, und dann auch noch „menschenverachtende“. :Lachanfall:

Wie war das? Wer im Glashaus sitzt....

dr_big
12.01.2021, 22:11
Da es dem Söder jetzt um Eigenschutz geht kann man auch FFP2 Masken mit Ventil tragen, oder?

keko#
12.01.2021, 22:20
Meine Aussage bezog sich allerdings nicht auf die Impfung, sondern auf das soziale Experiment der tiefgreifenden Verbote und Einschränkungen, die überwiegend je nach (medial beeinflusstem) persönlichem Angstniveau und Risikobereitschaft der einzelnen Politiker verhängt werden, und viel zu selten auf Grund von pragmatischen, rationalen Aufwand-Nutzen-Abwägungen. Es laufen überall Experimente, deren Ziel irgendwie die Corona-Bekämpfung ist, aber gleichzeitig auch Versuche, was man der Bevölkerung zumuten kann, bevor sie rebelliert.

Das Wort "Experiment" gefällt mir nicht so ganz, aber im Prinzip stimme ich dir zu. Ich glaube (ohne jegliches Wissen), dass sich die Gesellschaft bleibend ändern wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir uns an verschiedene Dinge gewöhnen werden, so z.B. an einen stärkeren Staat, auch wird "die Digitalisierung" im Laufe der nächsten 10-15 Jahre deutlich voranschreiten. Das sind aber Dinge, von denen ich glaube, dass sie erst die nächste Generation betreffen wird und so schlummert in mir eine gewisse Entspanntheit. Nichtsdestotrotz gebe ich im Privaten aber meine Bedenken weiter, sofern es sich ergibt.

pepusalt
12.01.2021, 22:30
König Söder gibt sich mal wieder besonders handlungswillig - passt wunderbar in seine populistische Vorgehensweise. Dabei geht es ihm jedoch lediglich um seine eigene Profilierung, statt um die wirkliche Bekämpfung der Pandemie. König Söder wieder als harter Kämpfer im Kampf gegen Corona, im Gegensatz zu den anderen laschen MPs. Nichts weiter als populistischer Aktionismus.

Das geht mal wieder dermaßen an der Realität vorbei bei allen betroffenen Gruppen - Bürger als auch Kontrollinstanzen.

Sind genug FFP2-Masken für die systemrelevante Infrastruktur vorhanden? Wird der bayrische Freistaat kostenlose oder kostengünstige Angebote schaffen? In den Apotheken bewegen sich die Preise teilweise beu um die 5€ und mehr. Nicht jede:r ist in der Lage sich kostengünstig Masken im Internet zu bestellen, wobei auch diese im besten Fall bei 1€ liegen. Das halte ich für eine knallharte Zumutung, insbesondere denjenigen gegenüber, die sowieso wenig Geld zur Verfügung haben (Hartz IV Empfänger, Studierende, Alleinerziehende, etc.). So eine Maske ist ja nicht zum wiederholten Gebrauch vorgesehen.

Söder :Maso:

In meiner Stadt, in Bayern, kostet die einzelne FFP2 Maske, aus deutscher Produktion 2€, beim Apotheker, bei mehr Abnahme noch 10% Rabatt, oder stattdessen 10% Spende an FFP2-Masken an Bedürftige vom Apotheker.

Ich weiß nicht wo du lebst, aber es ist nicht so schlecht im Söderland zu Coronazeiten ;)
kostenlose problemlose anlaßlose Corona Tests vergaß ich noch.
Und Söder hat zwar einen populistischer Tick, aber er macht im Wesentlichen genau das Richtige.

pepusalt
12.01.2021, 22:31
Da es dem Söder jetzt um Eigenschutz geht kann man auch FFP2 Masken mit Ventil tragen, oder?
wie daneben ist diese Bemerkung....

DocTom
12.01.2021, 22:37
https://securityaffairs.co/wordpress/113326/data-breach/ema-data-breach.html?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=ema-data-breach

nice one...:Nee: :Nee: :Nee:

merz
12.01.2021, 22:40
Mal ganz allgemein und völlig abgelöst von den Regelungen in BY:

Ich habe mir mühsam vor etwa zwei Monate. zusammengereimt, dass eine FFP2 wirklich besser ist als das was man landläufig OP-Maske nennt - deswegen trag ich nur noch diesen Typ, funktioniert für mich.
Ich verstehe nicht und halte es auch für ein Versäumnis, dass die nicht kommunikativ mehr gepusht werden.
Eine Minute vor der Tagesschau, bisschen Print und massiv online würden reichen.

Das man die Kanzlerin gefühlt seit Monaten nur mit diesem Maskentyp sieht, reicht nicht :cool: .

m.

noam
12.01.2021, 23:06
Deutschland und die Masken


Erst heißt es, dass Masken nix bringen.
Dann werden ""Alltagsmasken"" aus Putzlumpen uns co für völlig ausreichend angesehen und die Verwendung unter bestimmten Umständen angeordnet. Eine FFP2 oder 3 Maske wird abgelehnt, da diese keinen "Mehrwert" im Alltag bieten würden.
Jetzt ist die FFP2 doch so viel besser und eine "Alltagsmaske" reicht doch nicht mehr aus.



Und dann wundert man sich darüber, dass viele einfach Abschalten und im Privaten das machen, was sie selber für richtig halten?




Gleiches für die völlig realitätsfernen und teilweise potentiell kindeswohlgefährdenden Regelungen bei den Kontaktbeschränkungen, wo gefühlt jedes Fürstentum seinen eigenen Ausnahmenkatalog hat.

merz
12.01.2021, 23:17
@Masken: ja, eindeutig Fehler, aber auch Lernkurve über 10 Monate in der ersten globalen Pandemie seit 100 Jahre , Sachzwänge und Dinge, die man nicht sagen will und/ oder kann [„Masken wären jetzt für alle super, aber wir haben nicht die eine Milliarde Masken pro Monat aus China für alle in Deutschland, weil China gerade nicht liefert. Der medizinische Bereich braucht jetzt alles was da ist.“]



m.

noam
12.01.2021, 23:27
@Masken: ja, eindeutig Fehler, aber auch Lernkurve über 10 Monate in der ersten globalen Pandemie seit 100 Jahre , Sachzwänge und Dinge, die man nicht sagen will und/ oder kann [„Masken wären jetzt für alle super, aber wir haben nicht die eine Milliarde Masken pro Monat aus China für alle in Deutschland, weil China gerade nicht liefert. Der medizinische Bereich braucht jetzt alles was da ist.“]



m.

Ich glaube, dass man in der Bevölkerung eine sehr viel höhere reale und nicht nur vordergründige Bereitschaft hätte, sich einzuschränken, wenn man ehrlich kommuniziert hätte. Die Mehrheit der Menschen ist nicht so dumm, als dass man ihnen die Wahrheit nicht zumuten könnte. Man muss sich dann aber eben die Mühe machen die Wahrheit zu erklären, so dass es eben auch nachvollzogen werden kann und sich eben nicht wie ein Thomas de Maiziere hinstellen und sagen, dass Teile einer Antwort die Bevölkerung verunsichern würden.

Die Politik der Coronakrise ist in erster Linie ein absoluten Kommunikationsdesaster.

merz
12.01.2021, 23:35
Ich verstehe deinen Punkt, Aber ich möchte anmerken, dass niemand, wirklich niemand in der Lage ist hier mehr als auf Sicht zu steuern. Auch jetzt nicht, wir wissen nicht was B114 wirklich bedeutet, oder die SA Variante, wie die Zahlen nächste Woche aussehen, oder ob wir im Mai fünf oder drei Impfstoffe am Start haben.

Was diesen berühmte TdM-Moment angeht:
Du wirst das wissen, ich vermute nur - da ging es dadrum eine aktuelle Panik zu vermeiden, in diesem Moment, nach allem was er im Liveinterview wusste, alles OK gemacht oder?

m.

noam
12.01.2021, 23:57
Du wirst das wissen, ich vermute nur - da ging es dadrum eine aktuelle Panik zu vermeiden, in diesem Moment, nach allem was er im Liveinterview wusste, alles OK gemacht oder?

m.

Auf solche Fragen bringt man dann die allgemeine Floskel der Exekutive und lehnt mit dem Verweis auf ermittlungstaktische Gründe die Beantwortung einer solchen Frage ab.


Aber das ist offtopic hier.



Ich halte gerade in der Zeit von Fakenews und durch Algorithmen sehr präzise abgeschirmten Filterblasen Ehrlichkeit seitens der Entscheidungsträger für außerordentlich wichtig. Die Menschen wollen von der Politik in Krisenzeiten "geführt" werden, sie wollen eine Richtschnur an der sie sich orientieren können. Und um so nachvollziehbarer diese Richtschnur ist, desto höher ist die Bereitschaft sich an dieser zu orientieren.

Ich glaube nicht, dass der Nutzen von OP bzw. Alltagsmasken zur Verhinderung von Tröpfcheninfektionen zu Beginn der Pandemie in der Wissenschaft strittig war. Ich glaube aber auch, dass "wir" damals eben durch die Produktionsorte und Lieferketten eben nicht in der Lage gewesen sind, mal eben Masken für 80 Mio Deutsche verfügbar zu machen. Das ist schlicht logisch und jeder der damals halbwegs bei Verstand war, hätte die Aussage verstanden, dass die vorhandenen Masken eben im professionellen Bereich im Gesundheitswesen benötigt werden. Und man die Menschen bittet alternative Wege zu gehen (was im Anschluss ja ungeheuer gut funktioniert hat, durch Unmengen an handgefertigten Alltagsmasken). Selbiges gilt eben für die FFP2 Masken. Es ist nur logisch, dass eine Maske mit nachgewiesener und klassifizierter Filterwirkung immer (bei korrekter Anwendung) besser funktioniert, als eine selbstgenähte Alltagsmaske. Auch das hätten alle verstanden.


Dieser ganze Kommunikationsirrsinn mit hin und her und wieder zurück, sorgt doch nur dafür, dass jeder sich "seine" Wahrheit irgendwo zwischen den Zeilen versucht zu finden.


Und das zieht sich eben durch alle Bereiche und alle Regelungen. Insbesondere die lächerliche Umsetzung der Kontaktbeschränkung mit Hausstand +1 sticht da heraus, wenn man bedenkt, dass die Arbeitgeber immernoch nicht verpflichtet werden, HomeOffice zu ermöglichen und Behörden bei der Ahndung das notwendige Fingerspitzengefühl vermissen lassen.

merz
13.01.2021, 00:10
Ok, ich zieh mir den home office Punkt raus:
ja, da hätte man und muss man jetzt richtig pushen -
Home office wo es nur geht.
Ich bin es persönlich leid AG-Verbandspersonen zu hören, die darauf hinweisen, das im Supermarkt, beim Zahnarzt und auf dem Bau home office nicht möglich sei - das war es nie und wird es nie sein. Und darüber redet vernünftigerweise auch keiner, weil es eh klar ist. Da muss anderes her.

An allen Plätzen wo am Schreibtisch vor dem PC gearbeitet wird: ins Auto packen, nach Hause karren, weitermachen .... (ich übertreibe, aber der Punkt ist vll. klar).

m., ich seh einfach zu viel Organisationen, wo 100 % HO wirklich kein Problem ist, das ging im März und April, aber jetzt ist wieder Präsenzarbeit .... every little counts

TRIPI
13.01.2021, 00:18
@Masken: Das ist vielleicht ein guter Versuch. Mir ist die Situation im Supermarkt schon lang ein Dorn im Auge. Alltagsmasken wurden initial eingeführt, da sie andere vor Tröpfchen schützen, aber nicht vor Aerosol das lange in der Luft verbleiben kann. Gegen die infektiösen Aerosole hilft am besten Abstand und Lüften.
Somit war jeder Supermarkt bisher ein hoher Ansteckungsherd. An jeder Eingangstür steht man solle 2m Abstand halten, jedoch ist keiner der Gänge im Markt 2m breit, und die Leute laufen munter darin aneinander vorbei.
Wer weiß, vielleicht hat diese Maßnahme ja einen größeren Impact als man bisher dachte. Gleiches gilt für den öffentlichen Nahverkehr.
FFP2-Masken die auch andere schützen sind eine meiner Meinung nach gute Maßnahme mit wenig Einschränkung bei gleichzeitig großem Potential

dr_big
13.01.2021, 06:59
...
Ich weiß nicht wo du lebst, aber es ist nicht so schlecht im Söderland zu Coronazeiten ;)
kostenlose problemlose anlaßlose Corona Tests vergaß ich noch.
Und Söder hat zwar einen populistischer Tick, aber er macht im Wesentlichen genau das Richtige.

Du findest es wirklich gut, wenn dem Söder jeden Tag was anderes einfällt?
Du merkst nicht, dass das nur von dem Versagen beim Impfstart ablenken soll?

Bockwuchst
13.01.2021, 07:49
Natürlich muß man alle Probanden (d.h. alle gemipften) weiter beobachten. Es gibt nicht nur die akuten Nebenwirkungen, sondern eben auch mögliche Langzeiteffekte, wie es z.B. die Narkolepsie bei der Schweinegrippeimpfung war, die noch Jahre nach der Impfung auftrat. Es stimmt nicht, daß Nebenwirkungen entweder bald oder gar nicht auftreten. Autoimmun-Störungen sind nicht immer kurzfristig, und spätere Probleme sind meist eh nur statistisch zur Impfung zuordenbar, darum ist eine große Personenzahl und gute Beobachtung wichtig.

In dieser Phase ist zwar die Impfung von möglichst vielen Risikopatienten wichtig, da akute Nebenwirkungen bekanntlich selten und meist beherrschbar sind, aber eine Impfpflicht für nicht-Risikopersonen ist noch absolut nicht vertretbar, da man zu wenig über die Langzeitsicherheit weiß, um Menschen mit wenig Risiko für schwere Covid-Verläufe zum Impfen zwingen zu dürfen (auch weil ja noch unsicher zu sein scheint, ob durch die Impfung die Weitergabe der Viren unterbunden wird - was ja der Hauptgrund zum Impfen von nicht-Risikopersonen wäre).

Du zeigst sehr gut das ganze Elend mit solchen unbelehrbaren Leuten wie du einer bist. Entweder du hast den Artikel nicht mal gelesen oder ihn nicht verstanden oder du willst einfach nicht in deiner schönen Meinung gestört werden, indem jemand dich mit Fakten behelligt.
Eine absolute Expertin für Impfstoffe erklärt in epischer Breite, dass eine Nebenwirkung beim Impfen entweder ziemlich bald auftritt oder gar nicht. Sie erklärt auch, woher in der Allgemeinheit der Eindruck kommt, dass eben doch später Nebenwirkugnen auftreten (es liegt daran, dass man sehr seltene Nebenwirkungen erst bemerken kann wenn ausreichend viele Menschen geimpft sind, was bei der aktuellen Impfung ja aber sehr schnell der Fall ist).
Du aber ignorierst das total und blubberst wieder Es stimmt nicht, daß Nebenwirkungen entweder bald oder gar nicht auftreten.
und bringst sogar das vermeintliche Beispiel Narkolepsie, dass die "Impfgegner" immer wieder bringen, obwohl Petra Flab explizit darauf eingeht und zeigt, dass das eben kein "Langzeitschaden" ist, sondern immer in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Imofung aufgetreten ist.
Danke, dass du dich (mal wieder) für jede sinnvolle, faktenbasierte Diskussion disqualifiziert hast. Mit Leuten, die Fakten, die ihnen nicht gefallen, ignorieren oder leugen, ist ein Gespräch nur schwer möglich.

Falls du den Text tasächlich lesen und dann sachliche Kritik üben willst, hier nochmal der Link. "Glaube ich nicht" ist keine sachliche Kritik eines Laien an einer Expertin.
https://www.volksverpetzer.de/corona/impfstoffe-gutachterin-langzeitfolgen/

Hafu
13.01.2021, 08:08
... So eine Maske ist ja nicht zum wiederholten Gebrauch vorgesehen.
...

Eine FFP2-Maske kann durchaus mehrmals verwendet und sogar sterilisiert werden. (https://healthcare-in-europe.com/de/news/lassen-sich-ffp2-schutzmasken-mehrfach-verwenden.html)

Ich nutze in der Klinik meine FFP-Masken in der Regel mehrere Tage lang (schon aus Gründen der Nachhaltigkeit und Müllvermeidung), obwohl ich mir durchaus mehrere Masken pro Tag kostenfrei nehmen könnte.

Wenn ich sie abends abnehme sprühe ich sie kurz mit Desinfektionsmittel ein und nutze sie, wenn sie noch keine sichtbaren Gebrauchsspuren hat noch am nächsten Tag weiter. So empfehle ich es auch unseren Familienmitgliedern.

SARS-CoV-2 ist wegen seiner Lipidhülle sehr empfindlich gegen alle gängigen alkoholischen Desinfektionsmittel (und sogar gegen Seife). Selbst dieses Einsprühen ist mikrobiologisch betrachtet schon übertrieben (und dient eher der Deaktivierung sonstiger mikrobiologischer Verunreinigung z.B. durch die in meinem eigenen Mund ohnehin lebenden Streptokokken oder sonstigen Keimen), denn es würde gegen Covid-19 höchstwahrscheinlich schon genügen, wenn die Maske über Nacht komplett trocknet, um mögliche Kontaminationen durch SARS-CoV-2 kaputt gehen zu lassen, denn das Virus kann nur innerhalb von Flüssigkeitstropfen überleben und stirbt bei Austrocknung in Kürze ab.

Wenn ich auf einer Intensivstation oder einer infektionsabteilung arbeiten würde, wo man sich nicht nur gegen SARS-CoV-2 sondern auch potentiell gegen Pilzsporen oder diverse multiresistente Keime per Maske schützen müsste, dann würde ich sicher die oben verlinkte Sterilisierung der FFP-2-Masken nach Gebrauch (und nicht nur Desinfektion oder Trocknen) empfehlen, aber da derartige Keime im normalen Krankenhausbetrieb derzeit keine Rolle spielen und die Masken alleine wegen des Schutzes vor SARS-CoV-2 genutzt werden, ist das irrelevant.

keko#
13.01.2021, 08:14
Ok, ich zieh mir den home office Punkt raus:
ja, da hätte man und muss man jetzt richtig pushen -
Home office wo es nur geht. ..

Naja, immerhin stelle ich nun schon bald ein Jahr lang einen Teil meines Wohnraums ungefragt als Arbeitsplatz zur Verfügung. Es ist ja nicht so, dass mein Arbeitgeber mich eingestellt hat, weil er Wohltäter ist, sondern weil er mit mir gutes Geld verdient. Ganz davon abgesehen ist der Wohnraum, wo ich wohne, knapp und sehr teuer.

Schwarzfahrer
13.01.2021, 08:14
Mir ist die Situation im Supermarkt schon lang ein Dorn im Auge. Alltagsmasken wurden initial eingeführt, da sie andere vor Tröpfchen schützen, aber nicht vor Aerosol das lange in der Luft verbleiben kann. Gegen die infektiösen Aerosole hilft am besten Abstand und Lüften.
Somit war jeder Supermarkt bisher ein hoher Ansteckungsherd.
Das ist für mich eines der verwirrenden Widersprüche. Vor allem das Personal steht den ganzen Tag in einem Raum, in dem sich theoretisch massiv die Aerosole ansammeln können (als Käufer bin ich ja meist unter 15 Minuten drin, mein Risiko ist also wesentlich geringer. Auch wenn ich keine 2 m Abstand zu einer Person habe - ich gehe ja nur kurz an ihm vorbei, viel Viruslast kann da kaum übertragen werden, wenn er mich nicht gerade anhustet). Eine neuere US-Studie stellt auch überdurchschnittliche positiv-Raten bei Supermarktangestellten mit "häufigem Kundenkontakt" (Beratung?) fest - allerdings auch zum großen Teil offenbar asymptomatisch (wurde im Nov. vielfach berichtet). Trotzdem habe ich noch nichts davon gehört, daß Supermarkt-Angestellte übermäßig häufig wegen Corona-Infektion ausfallen - hätte sowas nicht auffallen müssen, wenn das Risiko tatsächlich so hoch ist? Oder wird das nicht berichtet, um die Menschen nicht zu beunruhigen?

keko#
13.01.2021, 08:27
...

Falls du den Text tasächlich lesen und dann sachliche Kritik üben willst, hier nochmal der Link. "Glaube ich nicht" ist keine sachliche Kritik eines Laien an einer Expertin.
https://www.volksverpetzer.de/corona/impfstoffe-gutachterin-langzeitfolgen/

Bei mir ist es so, dass sich nach einem Jahr Corona und deren politischen Reaktionen und Entscheidungen einfach eine abwartende Haltung entwickelt hat. Ich sehe das als direkte Folge von "wir fahren auf Sicht" und dass kein Ende in Sicht ist. Ich zweifel keinen einzigen Impfstoff an (habe auch gar keine Ahnung davon) und gehe davon aus, dass ich irgendwann geimpft werde, kann mir aber gut vorstellen, dass beispielsweise demnächst aus der Politik kommt "Oh, dieser Impfstoff ist besser, nehmt den halt auch noch".

Schwarzfahrer
13.01.2021, 08:46
@ Bockwuchst: schön für Dich, daß Du Dich an mir mal wieder richtig abarbeiten kannst; es scheint wohl schwer zu fallen, Deine Position ohne überflüssige Angriffe (unbelehrbar, blubbern...) darzulegen. Kannst ja auch versuchen, den Corona-Frust über eine Schreitherapie (https://www.rnd.de/lifestyle/schreien-gegen-corona-island-wirbt-mit-schreitherapie-alternativ-auch-am-computer-KZHUPBQP4NBNBJUMQIOXYP3NRE.html) abzubauen.:Blumen: Zur Präzisierung meiner Aussagen: ich übte keine Kritik am Inhalt Deines Links, sondern an dem Eindruck, den Dein Post auf mich gemacht hat, nämlich der Satz Eine Nebenwirkung tritt entweder ziemlich bald auf oder gar nicht. Deshalb sind fehlende Langzeitdaten kein Problem
Ziemlich bald habe ich als zeitliche Nähe verstanden, die sicher zur Impfung korreliert werden kann; das wären bei mir wenige Tage (wie Schmerzen an der Einstichstelle, allergische Reaktionen, u.ä.). Alles was später passiert, kannst Du nur über Langzeitbeobachtung erfassen, da die ursächliche Korrelation schwer direkt nachzuweisen ist, aber als statistische Wahrscheinlichkeit zugeordnet werden kann.
Eine absolute Expertin für Impfstoffe erklärt z.b., daß die Narkolepsie einige Wochen bis zu 4 Monate nach der Impfung aufgetreten ist. Bemerkt hat man es aber eben auch erst nach etwa einem Jahr, gesichert noch später, weil erst dann genügend Personen geimpft waren, um diesen Zusammenhang zu erkennen. Nichts anderes habe ich geschrieben:
spätere Probleme sind meist eh nur statistisch zur Impfung zuordenbar, darum ist eine große Personenzahl und gute Beobachtung wichtig.. Was heißen soll, daß erst nach einer längeren Periode die schwerwiegenden, weil lang anhaltenden schädlichen Nebenwirkungen einer Impfung bekannt sein können.

Das ist übrigens den Herstellern auch sehr bewußt. M.W. hat Israel z.b. den Impfstoff zu günstigen Bedingungen bekommen gegen das Versprechen, die Gesundheitsdaten der geimpften in großem Umfang dem Impfstoffhersteller zur Verfügung zu stellen. Auf die Auswertung bin ich auch gespannt.

Bockwuchst
13.01.2021, 09:01
@ Bockwuchst: schön für Dich, daß Du Dich an mir mal wieder richtig abarbeiten kannst; es scheint wohl schwer zu fallen, Deine Position ohne überflüssige Angriffe (unbelehrbar, blubbern...) darzulegen. Kannst ja auch versuchen, den Corona-Frust über eine Schreitherapie (https://www.rnd.de/lifestyle/schreien-gegen-corona-island-wirbt-mit-schreitherapie-alternativ-auch-am-computer-KZHUPBQP4NBNBJUMQIOXYP3NRE.html) abzubauen.:Blumen: Zur Präzisierung meiner Aussagen: ich übte keine Kritik am Inhalt Deines Links, sondern an dem Eindruck, den Dein Post auf mich gemacht hat, nämlich der Satz
Ziemlich bald habe ich als zeitliche Nähe verstanden, die sicher zur Impfung korreliert werden kann; das wären bei mir wenige Tage (wie Schmerzen an der Einstichstelle, allergische Reaktionen, u.ä.). Alles was später passiert, kannst Du nur über Langzeitbeobachtung erfassen, da die ursächliche Korrelation schwer direkt nachzuweisen ist, aber als statistische Wahrscheinlichkeit zugeordnet werden kann.
z.b., daß die Narkolepsie einige Wochen bis zu 4 Monate nach der Impfung aufgetreten ist. Bemerkt hat man es aber eben auch erst nach etwa einem Jahr, gesichert noch später, weil erst dann genügend Personen geimpft waren, um diesen Zusammenhang zu erkennen. Nichts anderes habe ich geschrieben:
. Was heißen soll, daß erst nach einer längeren Periode die schwerwiegenden, weil lang anhaltenden schädlichen Nebenwirkungen einer Impfung bekannt sein können.

Das ist übrigens den Herstellern auch sehr bewußt. M.W. hat Israel z.b. den Impfstoff zu günstigen Bedingungen bekommen gegen das Versprechen, die Gesundheitsdaten der geimpften in großem Umfang dem Impfstoffhersteller zur Verfügung zu stellen. Auf die Auswertung bin ich auch gespannt.


Tut mir leid wenn ich dir auf den Schlips getreten bin. Du hast es immer noch nicht verstanden.

Klugschnacker
13.01.2021, 09:12
Ich glaube, dass man in der Bevölkerung eine sehr viel höhere reale und nicht nur vordergründige Bereitschaft hätte, sich einzuschränken, wenn man ehrlich kommuniziert hätte. Die Mehrheit der Menschen ist nicht so dumm, als dass man ihnen die Wahrheit nicht zumuten könnte. Man muss sich dann aber eben die Mühe machen die Wahrheit zu erklären, so dass es eben auch nachvollzogen werden kann und sich eben nicht wie ein Thomas de Maiziere hinstellen und sagen, dass Teile einer Antwort die Bevölkerung verunsichern würden.

Die Politik der Coronakrise ist in erster Linie ein absoluten Kommunikationsdesaster.

Ich weiß nicht, wenn ich zuletzt eine Talkshow gesehen habe, in der nicht mindestens ein Virologe, Epidemiologe, Bürgermeister oder Minister, oft sogar ein Ministerpräsident teilgenommen und die Sachlage sowie die Corona-Politik erklärt haben.

Das wird begleitet von allen anderen Medien, bei denen ausnahmslos Corona und die Corona-Politik das permanente Hauptthema sind. Manche Politiker und Experten haben eigene Podcasts und Youtube-Kanäle.

Wie kommst Du zu der Einschätzung, die Situation und die Maßnahmen würden der Bevölkerung nicht erläutert? Nach meiner Wahrnehmung wird mit enormem Aufwand informiert und gegen die ebenfalls sehr aktiven und reichweitenstarken Abwiegler und Relativierer "dagegengehalten".
:Blumen:

Klugschnacker
13.01.2021, 09:21
Ich glaube nicht, dass der Nutzen von OP bzw. Alltagsmasken zur Verhinderung von Tröpfcheninfektionen zu Beginn der Pandemie in der Wissenschaft strittig war. Ich glaube aber auch, dass "wir" damals eben durch die Produktionsorte und Lieferketten eben nicht in der Lage gewesen sind, mal eben Masken für 80 Mio Deutsche verfügbar zu machen.

Das ist schlicht logisch und jeder der damals halbwegs bei Verstand war, hätte die Aussage verstanden, dass die vorhandenen Masken eben im professionellen Bereich im Gesundheitswesen benötigt werden. Und man die Menschen bittet alternative Wege zu gehen (was im Anschluss ja ungeheuer gut funktioniert hat, durch Unmengen an handgefertigten Alltagsmasken).

Selbiges gilt eben für die FFP2 Masken. Es ist nur logisch, dass eine Maske mit nachgewiesener und klassifizierter Filterwirkung immer (bei korrekter Anwendung) besser funktioniert, als eine selbstgenähte Alltagsmaske. Auch das hätten alle verstanden.

Genau so wurde das nach meiner Wahrnehmung doch kommuniziert. Erst hatte man keine Papiermasken, also hat man mit Stoffmasken improvisiert. Jeder von uns hat so einen Lappen zu Hause herumliegen. Die wenigen verfügbaren guten Masken waren für den medizinischen Bereich reserviert. Jeder hat das verstanden, denke ich.

Danach wurden die Vorteile der FFP2-Masken überall kommuniziert, da sie auch den Träger schützen, leider jedoch unangenehmer zu tragen sind. Deshalb hat man sich für eine längere Zugfahrt eine FFP2-Maske besorgt, ist aber mit einer Stoffmaske einkaufen gegangen.

Jetzt müssen wir eben eine Schippe drauf legen und auch im Ladengeschäft und in den Öffis solche FFP2-Masken tragen. Für mich ist das gut nachvollziehbar.

Danke für die Diskussion!
:Blumen:

dr_big
13.01.2021, 09:35
Genau so wurde das nach meiner Wahrnehmung doch kommuniziert. Erst hatte man keine Papiermasken, also hat man mit Stoffmasken improvisiert. Jeder von uns hat so einen Lappen zu Hause herumliegen. Die wenigen verfügbaren guten Masken waren für den medizinischen Bereich reserviert. Jeder hat das verstanden, denke ich.

Danach wurden die Vorteile der FFP2-Masken überall kommuniziert, da sie auch den Träger schützen, leider jedoch unangenehmer zu tragen sind. Deshalb hat man sich für eine längere Zugfahrt eine FFP2-Maske besorgt, ist aber mit einer Stoffmaske einkaufen gegangen.

Jetzt müssen wir eben eine Schippe drauf legen und auch im Ladengeschäft und in den Öffis solche FFP2-Masken tragen. Für mich ist das gut nachvollziehbar.

Danke für die Diskussion!
:Blumen:

Und das fällt dem Söder jetzt so von gestern auf heute ein, dass die FFP2 Masken doch sinnvoll sind? Am Montag wurde ein ganzes Maßnahmenpaket eingeführt, am Dienstag muss man plötzlich entscheiden, dass jetzt bitte 11 Millionen Einwohner ganz schnell noch FFP2 Masken kaufen sollen? Genau das ist es doch, was die Strategie insgesamt in Frage stellt und Unverständnis in der Bevölkerung erzeugt.

noam
13.01.2021, 09:41
, ...

Du missverstehst meine Kernaussage. Es geht mir nicht darum aktuelle Entscheidungen zu „verkaufen“, sondern den Entscheidungsprozess.

Nehmen wir ein Extrembeispiel: Es ist nur logisch dass eine Virusübertragung bei keinen Kontakten unmöglich ist. Also wäre die beste Maßnahme eine Isolation aller Menschen bis das Virus sich totgelaufen hat. Die Parkette geht dann hin bis zu gar nichts tun.

In diesem Spannungsfeld muss die Politik einen verhältnismäßigen Weg finden der Pandemie zu begegnen.

Nun haben wir bei den Masken eine Entwicklung von Masken sind Quatsch, zu Alltagsmasken sind super, zu jetzt aber FFP2. Man begründet diesen Weg mit dem wissenschaftlichen Erkenntnisweg, obwohl eigentlich jedem der in der Lage ist ohne Anleitung zu Atmen klar ist dass eine zertifizierte Schutzmaske immer besser ist als ein selbstgehäkelter Netzstrumpf.

Und ich habe niemanden erlebt, der gesagt hat, dass Leute auf FFP Masken Verzichten sollen obwohl diese besser geeignet wären, weil man diese an anderer Stelle benötigt und schlicht nicht vorbereitet war, darauf dass man so viele brauchen könnte.

Und das zieht sich für mich wie ein roter Faden durch die Pandemie.



Es wird immer über Solidarität und Rücksichtnahme gefaselt. Und zeitgleich wird unter fragwürdigen Umständen die deutsche Handball Nationalmannschaft zur WM entsandt, Bundesliga und Pokalspiele abgehalten. Obwohl der Gesamtgesellschaftliche Nutzen des Profisports anzuzweifeln ist. Die dort gebundene Medizinische Kapazität sollte man eher darauf verwenden Risikogruppen zu schützen, anstatt Eliten ihren Profisport zu gewähren.

Genauso verhält es sich in der Industrie. Aber wahrscheinlich fehlt mir da schlicht der Überblick, warum Präsens am Arbeitsplatz bei einem Bürojob unerlässlich ist

keko#
13.01.2021, 09:45
...
Jetzt müssen wir eben eine Schippe drauf legen und auch im Ladengeschäft und in den Öffis solche FFP2-Masken tragen. Für mich ist das gut nachvollziehbar.

Danke für die Diskussion!
:Blumen:

Letztes Jahr im Sommer waren wir mit einem befreundeten Ärzteehepaar zum Kaffeetrinken und wir kamen auf die Masken zu sprechen. Beide winkten ab und sagten, diese würden sowieso nicht richtig schützen. Wenn, dann die medizinischen. Monate später, nach einem Jahr Corona, kommt dann scheinbar die Regierung oder Söder drauf. Wären das nicht absolute Basics, bei so einer schlimmen Lage?
Das, was du beschreibst, ist doch genau das Problem.

Klugschnacker
13.01.2021, 10:01
Das lässt sich auf die Frage verdichten:

"Warum haben wir das, was sich aktuell als notwendig erweist, nicht schon von Anfang an getan?"

Die Antwort darauf brauche ich wohl nicht näher ausführen. Teilweise wussten wir es nicht besser (Schulen, Kitas), teilweise hatten wir nicht die Ressourcen (FFP2-Masken im April), teilweise scheiterte es an der politischen und juristischen Durchsetzbarkeit.

Dazu kommt, dass auch Fehler gemacht werden: Man wählt aus zwei plausibel erscheinenden Maßnahmen die falsche – wie sich dann später zeigt. Kurz: Hinterher ist man immer schlauer.
:Blumen:

sabine-g
13.01.2021, 10:11
Kurz: Hinterher ist man immer schlauer.
:

Was wohl immer so ist aber jetzt besonders. Aber wir haben noch nicht "hinterher" sondern mittendrin.
Daher wird es noch einige falsche oder für einige Menschen nicht nachvollziehbare Entscheidungen geben.
Die Situation ist ja für alle neu, selbst für die erfahrensten Virologen.
Die Politik steckt immer in dem Dilemma was man der Bevölkerung zumuten kann und was nicht.
Gemeckert wird in jedem Fall. Wenn man nicht betroffen ist, ist alles viel zu streng, andersrum dann andersrum.
Kritik zu üben ist immer so wahnsinnig einfach.
Konstruktiv was beizutragen ist für die meisten wegen mangelndem Fachwissen gar nicht möglich.
Natürlich gibt es auch zur Zeit berechtigte Kritik, z.B. warum gab es nach dem Frühjahr kein vernünftiges Konzept für die Schulen im Falle eines erneuten Lockdown?

Klugschnacker
13.01.2021, 10:11
Letztes Jahr im Sommer waren wir mit einem befreundeten Ärzteehepaar zum Kaffeetrinken und wir kamen auf die Masken zu sprechen. Beide winkten ab und sagten, diese würden sowieso nicht richtig schützen. Wenn, dann die medizinischen. Monate später, nach einem Jahr Corona, kommt dann scheinbar die Regierung oder Söder drauf. Wären das nicht absolute Basics, bei so einer schlimmen Lage?
Das, was du beschreibst, ist doch genau das Problem.

Das Ärzteehepaar hatte unrecht. Alltagsmasken bieten durchaus einen gewissen Schutz. Du kannst eine vollbesetzte U-Bahn, in der alle eine Alltagsmaske tragen, nicht vergleichen mit einer vollbesetzten U-Bahn, in der keinerlei Masken getragen werden. Alltagsmasken haben durchaus eine Schutzwirkung bezüglich der Ausbreitung des Virus.

FFP2-Masken schützen aber besser. Da uns langsam die Optionen zur Eindämmung der Übertragungen ausgehen, ist es richtig, im Bereich der Masken auf eine Verbesserung hinzuwirken. In der gegenwärtigen Situation überwiegen die Vorteile der FFP2-Masken ihre Nachteile.

Ich halte es für Polemik, zu behaupten, Herrn Söder sei die bessere Schutzwirkung der FFP2-Masken soeben spontan eingefallen. Wir dürfen davon ausgehen, dass sie ihm jederzeit klar war, aber Gründe gegen ihren vorgeschriebenen, verpflichtenden Gebrauch vorlagen. Die Situation hat sich aber geändert, sodass der verpflichtende Gebrauch aus Söders Sicht nun in den Bereich des Angemessenen gerät.

dr_big
13.01.2021, 10:15
...

Ich halte es für Polemik, zu behaupten, Herrn Söder sei die bessere Schutzwirkung der FFP2-Masken soeben spontan eingefallen. Wir dürfen davon ausgehen, dass sie ihm jederzeit klar war, aber Gründe gegen ihren vorgeschriebenen, verpflichtenden Gebrauch vorlagen. Die Situation hat sich aber geändert, sodass der verpflichtende Gebrauch aus Söders Sicht nun in den Bereich des Angemessenen gerät.

Was hat sich an der Situation von letzter Woche auf diese Woche geändert? Warum macht man nicht gleich ein komplettes Paket, statt dann wieder täglich nachzulegen? An der Sinnhaftigkeit und Verfügbarkeit der FFP2 Masken hat sich die letzten Wochen nichts neues ergeben, oder doch?

keko#
13.01.2021, 10:28
Das Ärzteehepaar hatte unrecht. Alltagsmasken bieten durchaus einen gewissen Schutz. Du kannst eine vollbesetzte U-Bahn, in der alle eine Alltagsmaske tragen, nicht vergleichen mit einer vollbesetzten U-Bahn, in der keinerlei Masken getragen werden. Alltagsmasken haben durchaus eine Schutzwirkung bezüglich der Ausbreitung des Virus....

So in etwa sagten sie das auch. Sie sind seit Jahrzehnten Ärzte und wissen natürlich, dass eine nicht-optimale Maske besser ist als keine Maske. Es ging darum, wenn es wirklich hart auf hart kommt und meiner Beobachtung nach haben wir diesen Fall seit Monaten. Es sterben in Deutschland täglich hunderte Menschen in Verbindung mit Corona.
:Blumen:

Klugschnacker
13.01.2021, 10:48
Was hat sich an der Situation von letzter Woche auf diese Woche geändert? Warum macht man nicht gleich ein komplettes Paket, statt dann wieder täglich nachzulegen? An der Sinnhaftigkeit und Verfügbarkeit der FFP2 Masken hat sich die letzten Wochen nichts neues ergeben, oder doch?

Das weiß ich nicht. Denkbar wäre, dass Söder versucht haben könnte, die Maskenregelung einheitlich mit den anderen Ministerpräsidenten zu vereinbaren, daran aber gescheitert ist. Also macht er es kurz darauf nur für Bayern.

Oder er wartet die Entwicklung der Fallzahlen ab: Gibt es nach Weihnachten/Silvester einen Trend zu niedrigeren Zahlen? Die Datenlage war unklar, sodass man mit weiteren Verschärfungen noch abwarten musste. Diese müssen ja im juristischen Sinne verhältnismäßig sein.

Ob das die Gründe für Söder waren, weiß ich nicht. Das sind nur Spekulationen meinerseits. Für meine Wenigkeit, die gerade im Zentrum Münchens hinter dem Laptop sitzt, ist es egal, ob notwendige Corona-Maßnahmen im großen Paket alle gleichzeitig beschlossen, oder ob sie nach und nach verordnet werden. An beidem finde ich Vorteile und Nachteile. Wir reden hier ja nur vom Tragen eines anderen Maskentyps bei Gelegenheiten, wo man schon seit vielen Monaten Maske tragen muss. Das ist aus meiner Sicht keine große Sache.
:Blumen:

DocTom
13.01.2021, 10:48
Was wohl immer so ist aber jetzt besonders.
...
Die Situation ist ja für alle neu, selbst für die erfahrensten Virologen.
...
z.B. warum gab es nach dem Frühjahr kein vernünftiges Konzept für die Schulen im Falle eines erneuten Lockdown?

Dazu haben wir ja statt 80Mio Bundestrainern jetzt 80Mio Virologen.
Alle Studien, die ich dazu kenne, sagten aus, keine erhöhte Gefahr der Verbreitung in Schulen. Dass nun ausgerechnet "einige" unvernünftige Menschen mit ihren Kindern irgendwohin in Urlaub (oder ins Heimatland) fahren und die Kids danach gleich in die Schule schicken, das konnte doch keiner ahnen.

Und mMn fehlte der Wille im Sommer, überhaupt den Gedanken der zweiten Welle in der Politik zuzulassen. Prinzip Hoffnung, das Virus könnte, wie SARS-CoV1 auch einfach verschwunden sein...
In einigen Jahren werden sicher einige Studien zum Umgang mit der Krise veroffentlicht sein.

Vorher gilt; bleibt alle gesund
Thomas

captain hook
13.01.2021, 10:56
Dazu haben wir ja statt 80Mio Bundestrainern jetzt 80Mio Virologen.
Alle Studien, die ich dazu kenne, sagten aus, keine erhöhte Gefahr der Verbreitung in Schulen. Dass nun ausgerechnet "einige" unvernünftige Menschen mit ihren Kindern irgendwohin in Urlaub (oder ins Heimatland) fahren und die Kids danach gleich in die Schule schicken, das konnte doch keiner ahnen.

Und mMn fehlte der Wille im Sommer, überhaupt den Gedanken der zweiten Welle in der Politik zuzulassen. Prinzip Hoffnung, das Virus könnte, wie SARS-CoV1 auch einfach verschwunden sein...
In einigen Jahren werden sicher einige Studien zum Umgang mit der Krise veroffentlicht sein.

Vorher gilt; bleibt alle gesund
Thomas

Eine schweizer Studie zeigte, dass die Schließung der Schulen für die Reduzierung Mobilität auf Platz 3 der wirksamsten Maßnahmen liegt.

https://www.hna.de/verbraucher/corona-studie-coronavirus-aktuell-regeln-massnahmen-schule-schliessung-lockdown-schweiz-kassel-hna-zr-90164539.html

MattF
13.01.2021, 11:02
Natürlich gibt es auch zur Zeit berechtigte Kritik, z.B. warum gab es nach dem Frühjahr kein vernünftiges Konzept für die Schulen im Falle eines erneuten Lockdown?


Weil man sowas insbesondere bei uns in Deutschland nicht zentral vorschreiben kann und will.

Die Situation ist doch die letztlich macht jeder Schule und letztlich sogar jeder Lehrer was er will und kann.

Das hat im übrigen auch Vorteile. Z.b. verteilen sich die Schulen auf mehrere Plattformen.

Hätte man 1 Schulplattform eingeführt wäre das grandios gescheitert. Sieht man ja jetzt schon an den Länderplattformen. Wenn die Schule losgeht, gehen die Server in die Knie.

Da ist man froh um jeder Schule die sie nicht nutzt sondern z.b. MS Teams.

Meine Frau ist Lehrerin und quählt sich mit der zentralen Plattform des Landes herum, mein Sohn ist in einer Schule die MS-Teams nutzen und da läuft es weitgehend problemlos.

Unser Schulsystem ist heterogen, nicht erst seit Corona. Du bekommst da auch zentral keine Lösung rein. Ergebnisse hängen weitgehend von den Akteuren vor Ort ab und der Verfügbarkeit der Plattformen natürlich.

Im übrigen wenn man fragt: Wieso hat man nicht seit März .....

Die Lehrer selber z.b. haben seit März deutlich mehr zu tun, insbesondere wenn du Klassenlehrer und Deutschlehrer o.ae. bist, wogegen die Sport und Kunstlehrer* in der Nase bohren.

Aber die Lehrer allgem können nicht nebenher noch andere Unterrichstformen planen und zentral s.o. , schwierig.

*Man kann jetzt natürlich sagen, OK hätten die Sport und Kunstlehrer ein Planungsteam gemacht um Corona zu planen, die hatten ja Zeit, nur ich will keinem zu nahe treten aber da wäre nix bei raus gekommen. Die leben eh in anderen Welten, insbesondere die Künstler :-))

fritz81
13.01.2021, 11:05
Hi,

wie kann es sein, dass ein Bundesland FFP 2 verpflichtet. Wenn anderorts ausreichend Schutzmaterial in Pflegeeinrichtungen (Krankenhäuser, Pflegeheime, Pflegedienste) ambulant und stationär fehlt. Wird dadurch eine Umverteilung von knappen Güter nicht zusetzlich erschwert? Müssten diese Artikel nicht eingesetzt werden um besonders gefährdete Gruppen zu schützen?

:liebe053:

merz
13.01.2021, 11:08
Bei FFP2 sehe ich keine Verknappung, auch wenn es ja die Zusage der 27 Millionen Stück im Monat an die Risikogruppe gibt.

m., gerade wieder mein Lieblingsmodell nachgeordert

Edit weiss es besser und hat ein Update:es sind 27 Mio. Anspruchsberechtigte, a 12 Stück erstmal in diesem Jahr.

keko#
13.01.2021, 11:09
...

Aber die Lehrer allgem können nicht nebenher noch andere Unterrichstformen planen und zentral s.o. , schwierig....

Ja, das ist ein deutlicher Mehraufwand. Kann ich verstehen, dass manche Lehrer nicht begeistert sind. Das braucht Jahre an Anlaufzeit und das sind Versäumnisse der Vergangenheit.

dr_big
13.01.2021, 11:16
Weil man sowas insbesondere bei uns in Deutschland nicht zentral vorschreiben kann und will.



Es geht doch gar nicht darum, etwas vorzuschreiben, es ging darum, Konzepte zu erstellen und vorzubereiten für den Fall, dass sie gebraucht werden. Das gane auf Bundesebene abgestimmt als Vorlage für länderspezifische Umsetzung.

Pascal
13.01.2021, 11:18
Und mMn fehlte der Wille im Sommer, überhaupt den Gedanken der zweiten Welle in der Politik zuzulassen. Prinzip Hoffnung, das Virus könnte, wie SARS-CoV1 auch einfach verschwunden sein...


Markus Söder hat bereits am 27. Juni vor der zweiten Welle gewarnt und wurde dafür heftig angegangen.

"Nachdem die Corona-Beschränkungen schrittweise gelockert wurden, steigen auch die Infektionszahlen in Deutschland wieder leicht an. CSU-Chef Söder warnt deshalb vor einer frühen zweiten Ausbruchswelle des Virus und ruft die Menschen zur Vorsicht auf.!" (https://www.br.de/nachrichten/bayern/soeder-warnt-erneut-vor-zweiter-corona-welle,S36EpFk)

Pascal
13.01.2021, 11:30
Alle Studien, die ich dazu kenne, sagten aus, keine erhöhte Gefahr der Verbreitung in Schulen.

Mann kennt nicht alle Studien, daher:

Internationale Studie: Schulschließungen sind mit am effektivsten in der Pandemie (https://www.news4teachers.de/2020/12/internationale-studie-schulschliessungen-sind-mit-am-effektivsten-in-der-pandemie/)


Effects of non-pharmaceutical interventions on COVID-19 cases, deaths, and demand for hospital services in the UK: a modelling study
(https://www.thelancet.com/journals/lanpub/article/PIIS2468-2667(20)30133-X/fulltext)

Seyan
13.01.2021, 11:38
Mann kennt nicht alle Studien, daher:

Internationale Studie: Schulschließungen sind mit am effektivsten in der Pandemie (https://www.news4teachers.de/2020/12/internationale-studie-schulschliessungen-sind-mit-am-effektivsten-in-der-pandemie/)


Effects of non-pharmaceutical interventions on COVID-19 cases, deaths, and demand for hospital services in the UK: a modelling study
(https://www.thelancet.com/journals/lanpub/article/PIIS2468-2667(20)30133-X/fulltext)

Alle nicht system relevanten Industrien schließen wäre wohl das effektivste. Aber hey, dann geht die Wirtschaft flöten.
Dass die Wirtschaft der Zukunft flöten geht, wenn wir die Bildung vernachlässigen, ist dagegen akzeptabel.
Ich sage damit nicht, dass Schulschließungen unsinnig sind. Ich sage nur, dass es weitaus effektivere Methoden gibt, aber da traut man sich nicht ran. Sind ja schließlich keine unmündigen Kinder, sondern harte Wähler.

Helios
13.01.2021, 11:47
Mann kennt nicht alle Studien, daher:
............
Internationale Studie: Schulschließungen sind mit am effektivsten in der Pandemie
............


vor Monaten wurden Kinderärzte im Radio interviewt: als Profis konnten sie covid-19 bei Kindern nicht eindeutig ohne Labor diagnostizieren und beim "normalen" Schnupfen steckt ein Kind in Schulen/Kindergärten im Schnitt 6 weitere Kindern an.

Im Umfeld wurden 2 Leute mit covid19 positiv getestet - Samstag morgens um Termin gebeten, abends getestet, binnen 24h, also am Sonntag Ergebnis bekommen - Montag hat das Gesundheitsamt wegen Kontaktverfolgung herumtelefoniert.

Starke organisatorische Leistung <thumbs up>

Gestern beim Rossmann innerhalb von 10 min war ffp2 aus - heute keine Lieferung. In der Apotheke zu 30€ für 10 Stück das letzte Packerl erhalten - auf das müssen wir aufpassen, nicht dass deshalb bei uns eingebrochen wird......
Söder stellt sich hin und meint, dass die hälfte der Leute eh schon mit ffp2 unterwegs ist - mit Kaffeefilter vor der Waffel hab ich nur Leute im TV gesehen - in welcher Blase wohnt er???

captain hook
13.01.2021, 11:49
Alle nicht system relevanten Industrien schließen wäre wohl das effektivste. Aber hey, dann geht die Wirtschaft flöten.
Dass die Wirtschaft der Zukunft flöten geht, wenn wir die Bildung vernachlässigen, ist dagegen akzeptabel.
Ich sage damit nicht, dass Schulschließungen unsinnig sind. Ich sage nur, dass es weitaus effektivere Methoden gibt, aber da traut man sich nicht ran. Sind ja schließlich keine unmündigen Kinder, sondern harte Wähler.

Eine schweizer Studie zeigte, dass die Schließung der Schulen für die Reduzierung Mobilität auf Platz 3 der wirksamsten Maßnahmen liegt.

https://www.hna.de/verbraucher/corona-studie-coronavirus-aktuell-regeln-massnahmen-schule-schliessung-lockdown-schweiz-kassel-hna-zr-90164539.html

Hast Du in die Studien mal reingeschaut?

Hast Du eine Quelle für die "weitaus effektiveren" Maßnahmen als in den Studien?

captain hook
13.01.2021, 11:52
- in welcher Blase wohnt er???

In einer, wo ihm morgens seine Sekretärin ein paar davon auf den Tisch legt die der Staat bezahlt und besorgt hat.

DocTom
13.01.2021, 11:57
Mann kennt nicht alle Studien, daher:

Internationale Studie: Schulschließungen sind mit am effektivsten in der Pandemie (https://www.news4teachers.de/2020/12/internationale-studie-schulschliessungen-sind-mit-am-effektivsten-in-der-pandemie/)


Effects of non-pharmaceutical interventions on COVID-19 cases, deaths, and demand for hospital services in the UK: a modelling study
(https://www.thelancet.com/journals/lanpub/article/PIIS2468-2667(20)30133-X/fulltext)

Ja, aber auch mal reinlesen statt nur klugreden!
Ein ungeschützter Schulbetrieb wäre demnach ein starker Infektionstreiber

Und
Der Virologe Prof. Christian Drosten von der Berliner Charité nennt bei Twitter eine wichtige Erkenntnis aus der Studie: «Starker Effekt von Schulschließungen». Er verweist aber zugleich darauf, dass andere Studien keine Effekte von Schulschließungen finden. Die Autoren der Studie geben zu bedenken, dass die Unsicherheiten bei ihrer Modellierung nicht gering sind...

Und warum gehen die Zahlen trotz homeschooling seit zumindest mitte Dezember nicht merklich runter?

BTW der ARD Videobeitrag zu den Böklunder und Vega Leiharbeitern, die illegal gemeinsam in Ihrer Massenunterkunft Silvester gefeiert haben, ist in der Mediathek nicht mehr zu finden. Hat Herr Tönnies (Vermutung) wohl löschen lassen...:-((

Nur die shz (paywall) hat die Berichte noch online (https://www.glonaabot.de/einschlagige-artikel/flensburg-infizierte-leiharbeiter-von-vega-salmon-und-boklunder-sorgen-fur-steigende-corona-zahlen-shz-de)!


Ich denke, wir müssen eher die Ländergrenzen für den permanenten Austausch von billigen Leiharbeitergruppen schließen. Dann werden auch nicht andauernd aus viel schlimmer betroffenen Ländern die Menschen wieder und immer wieder neue Virusvarianten nach D einschleppen und verbreiten. Ua auch durch die Kinder dann in die Schulen.
Solche Meldungen lassen mich zumindest zweifeln, dass diese Leiharbeiter das hier geltende Regelwerk kennen und/oder respektieren.

Aber ist halt wg EU Recht so wohl nicht möglich.

Grenzen zu allen Nachbarländern mal für zwei, drei Monate schließen, das bringt sinkende Neuinfektionen, aber natürlich leidet dann auch das Vermogen von Tönnies und Co. Damit nicht zu verantworten!!!

Pascal
13.01.2021, 11:59
Alle nicht system relevanten Industrien schließen wäre wohl das effektivste. Aber hey, dann geht die Wirtschaft flöten.
Dass die Wirtschaft der Zukunft flöten geht, wenn wir die Bildung vernachlässigen, ist dagegen akzeptabel.
Ich sage damit nicht, dass Schulschließungen unsinnig sind. Ich sage nur, dass es weitaus effektivere Methoden gibt, aber da traut man sich nicht ran. Sind ja schließlich keine unmündigen Kinder, sondern harte Wähler.

Ob die Wirtschaft (die nicht Systemrelevante) mehr unter 6 Wochen ganz zu als unter 6 Monaten so lala leidet ist strittig. Das ist jedoch eine rückwärtsbetrachtung, da dies, also der Komplett Shutdown, im November Sinn gemacht hätte.

Kannst du die "weitaus effektiveren Maßnahmen" benennen?

Seyan
13.01.2021, 12:06
Ob die Wirtschaft (die nicht Systemrelevante) mehr unter 6 Wochen ganz zu als unter 6 Monaten so lala leidet ist strittig. Das ist jedoch eine rückwärtsbetrachtung, da dies, also der Komplett Shutdown, im November Sinn gemacht hätte.

Kannst du die "weitaus effektiveren Maßnahmen" benennen?
Hab ich doch:
- alle nicht system-relevanten Betriebe schließen (Autos sind nicht system-relevant)

Wer glaubt, dass Präsenzarbeit nicht zu den größten Ansteckungsherden (viel schlimmer als Schulen, weil Kinder tun halt einfach - Erwachsene wissen es besser und machen trotzdem vieles falsch) gehören, dem ist nicht zu helfen.

KevJames
13.01.2021, 12:09
Und im Parlament wären dann so Typen wie oben auf dem Bild nicht mit Masken mit Danke Merkel erschienen, sondern wären in Handschellen und Sträflingskostüm gekommen. Mit gleichzeitig entsprechender Mobilisation des passenden Mobs.

Nun, würden wir Politik nach dem Mob machen, könnten wir Flüchtlinge auch direkt an der Staatsgrenze erschiessen. Weiß nicht wie Dir es geht, aber in solch einem Land möchte ich nicht leben.

KevJames
13.01.2021, 12:11
Du findest, die Maßnahmen aktuell tun niemandem weh?
Wir halten uns an die Vorgaben. Weißt du, was das heißt? Unser Sohnemann sitzt seit Monaten ohne Kontakt zu anderen Kindern daheim, in einer Entwicklungsphase, in der Kontakte zu anderen Kindern unglaublich wichtig sind. Wo soll er die denn auch treffen?

- Kleinkindkurse sind allesamt untersagt und finden nicht statt
- Freunde mit kleinen Kindern haben allesamt Angst und wollen sich nicht wirklich treffen oder haben nähere Bekanntschaften
- Neue Kontakte sind aktuell unmöglich
- In die Kindertagesstätte wollten wir den Kleinen ohnehin erst mit zwei Jahren geben (so Gott denn will und wir einen Platz bekommen), aber auch das wäre aktuell nicht drin

Aber ja, die Maßnahmen tun niemandem weh.

Ich habe selbst einen Sohn ... wir haben wohl unterschiedliche Auffassungen von "weh tun". Ich sage es mal so, die Generationen vor uns haben zwei Weltkriege mitgemacht, ganz zu schweigen von anderen Teilen der Welt ...

sabine-g
13.01.2021, 12:16
Ich habe selbst einen Sohn ... wir haben wohl unterschiedliche Auffassungen von "weh tun". Ich sage es mal so, die Generationen vor uns haben zwei Weltkriege mitgemacht, ganz zu schweigen von anderen Teilen der Welt ...

Vielen Dank.

DocTom
13.01.2021, 12:17
Wer glaubt, dass Präsenzarbeit nicht zu den größten Ansteckungsherden (viel schlimmer als Schulen, weil Kinder tun halt einfach - Erwachsene wissen es besser und machen trotzdem vieles falsch) gehören, dem ist nicht zu helfen.

+1, siehe meinen Beitrag weiter oben.

... Ich sage es mal so, die Generationen vor uns haben zwei Weltkriege mitgemacht, ganz zu schweigen von anderen Teilen der Welt ...

...und dabei viel gemeinsam erlebt und sich zu tw heute noch bestandigen Netzwerken zusammengeschlossen. Isolierung verhindert das für unsere Kinder, schafft da eher die von AG Verbanden geforderten flexiblen und mobilen Solisten.

BTW ohne ausreichende Impfstoffmengen über Zwangsimpfung zu reden läßt mich am Geisteszustand von Herrn Söder zweifeln.

KevJames
13.01.2021, 12:17
Vielen Dank.

Wofür jetzt genau? :) Ironie oder ernsthaft?

captain hook
13.01.2021, 12:17
Nun, würden wir Politik nach dem Mob machen, könnten wir Flüchtlinge auch direkt an der Staatsgrenze erschiessen. Weiß nicht wie Dir es geht, aber in solch einem Land möchte ich nicht leben.

In der Politik geht es darum gewählt zu werden.

KevJames
13.01.2021, 12:18
In der Politik geht es darum gewählt zu werden.

Natürlich, aber glücklicherweise nicht nur.

deralexxx
13.01.2021, 12:20
Studie:
Grossteil der Corona-Ansteckungen geht von Symptomlosen aus
Bei Corona gilt: Auch wer meint, kerngesund zu sein, kann hochgradig ansteckend sein. Laut neuer Studie sind vor allem Infizierte ohne Symptome für die weitere Ausbreitung verantwortlich.

https://www.20min.ch/story/grossteil-der-ansteckungen-stammt-bei-covid-19-von-symptomlosen-784260000037

https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2774707?utm_source=For_The_Media&utm_medium=referral&utm_campaign=ftm_links&utm_term=010721&fbclid=IwAR2kDvRAv9f3Mp_ZEzyUT-P3JafSbgWCsCLqnM-wzeTuYI0RmJzQlhzVMjc


Question What proportion of coronavirus disease 2019 (COVID-19) spread is associated with transmission of severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (SARS-CoV-2) from persons with no symptoms?

Findings In this decision analytical model assessing multiple scenarios for the infectious period and the proportion of transmission from individuals who never have COVID-19 symptoms, transmission from asymptomatic individuals was estimated to account for more than half of all transmission.

Meaning The findings of this study suggest that the identification and isolation of persons with symptomatic COVID-19 alone will not control the ongoing spread of SARS-CoV-2.

sabine-g
13.01.2021, 12:23
Wofür jetzt genau? :) Ironie oder ernsthaft?

ganz ernsthaft

DocTom
13.01.2021, 12:24
In der Politik geht es darum gewählt zu werden.

2021 wird spannend! Wie sich das gezappel der Politiker wohl im Wahlergebnis auswirkt?

Denke ja eher nach dem Motto:
ebook/wuerden-wahlen-etwas-aendern-waeren-sie-verboten... (https://www.weltbild.de/artikel/ebook/wuerden-wahlen-etwas-aendern-waeren-sie-verboten-ueber-die_17333101-1)

captain hook
13.01.2021, 12:31
2021 wird spannend! Wie sich das gezappel der Politiker wohl im Wahlergebnis auswirkt?

Denke ja eher nach dem Motto:
ebook/wuerden-wahlen-etwas-aendern-waeren-sie-verboten... (https://www.weltbild.de/artikel/ebook/wuerden-wahlen-etwas-aendern-waeren-sie-verboten-ueber-die_17333101-1)



Ich bin da eher bei den Ausführungen von Klugschnacker als bei der verkürzenden und abwertenden Phrase "Gezappel". Ganz ehrlich... ich würd den Job aktuell nicht machen wollen.

Ansonsten kann man ja immer noch nichts tun und sich mit Lochmaske in den Bundestag setzen. Könnte vom Wähler honoriert werden...

keko#
13.01.2021, 12:47
Ich habe selbst einen Sohn ... wir haben wohl unterschiedliche Auffassungen von "weh tun". Ich sage es mal so, die Generationen vor uns haben zwei Weltkriege mitgemacht, ganz zu schweigen von anderen Teilen der Welt ...

Dann warten wir mal ab, wenn den Triathleten im kommenden Frühjahr und Sommer reihenweise ihre Wettkämpfe weggenommen werden ;) Ich war ja bei den allerersten Triathlons, die es in DE gab, dabei (um den gedanklichen Vergleich mit WW1+2 zu ziehen ;-), als man sich irgendwo auf der grünen Wiese an einem See getroffen hat und kann sagen: hat auch sehr viel Spaß gemacht :liebe053:

Hafu
13.01.2021, 13:19
...
BTW ohne ausreichende Impfstoffmengen über Zwangsimpfung zu reden läßt mich am Geisteszustand von Herrn Söder zweifeln.

Es ging nicht um Zwangsimpfung sondern konkret um eine Impfpflicht für Pflegekräfte, insbesondere in Alten- und Pflegeheimen, wo die Impfbereitschaft mit nur 30% überraschend um nicht zu sagen bestürzend niedrig ist.

Söder ging es dabei auch- so wörtlich- darum, "eine Debatte anzustoßen."

Für die besagte Berufsgruppe ist genügend Impfstoff vorhanden und eigentlich sollten sie mittlerweile schon alle ihre erste Impfdosis erhalten haben.

Unser Hauptproblem ist aktuell nicht die hohe Inzidenzzahl, sondern die hohe Inanspruchnahme des Gesundheitssystem sowie die hohe Mortalität. Eine Senkung der hohen Mortalität ist undenkbar ohne adäquaten Schutz der Risikogruppeun und für diesen Schutz ist eine impfung der Betreuungspersonen neben der Impfung der Risikogruppe selbst ein zunehmend wichtiger Baustein.

Die Vorsitzende der Ethikkommission denkt genauso wie Herr Söder. Und ich übrigens auch, obwohl ich Söder nicht mag. Gibt also noch mehr, an deren Geisteszustand du zweifeln musst.:Huhu: ;)

Jeder Lehrer in Deutschland unterliegt der impfpflicht für Masern, um unsere Kinder zu schützen. Was ist daran verwerflich, darüber nachzudenken, ob nicht auch Pflegekräfte und Ärzte sich gegen Covid-19 impfen lassen müssen, um unsere Eltern und Großeltern zu schützen?

Thomas W.
13.01.2021, 13:32
Sobald alle Risikogruppen geimpft sind, wird eine deutliche Entspannung in den Krankenhäusern eintreten, .

Vielen Dank für Deine Antwort.

Mit der ewigen Widerkehr verbirgt sich meine Unwissenheit darüber, warum der Virus nicht in einer Art und Weise mutieren wird , dass in der langen Zeit bis zur Immunisierung ( akutell sind wir beim jetzigen Tempo in Deutschland ( ist ja eher ein internationales Thema) bei Immunisierung im Jahr 2027.
Also viel Zeit für ein mutiertes Virus sich außerhalb der Wirksamkeit der jetzigen Impfmittel dann wieder ungebremst zu verbreiten.
Bei der jetztigen Zahl der infizierten sind Mutationen ja höchstwahrscheinlich.
Vielleicht sogar noch mehr beim aufeinandertreffen von geimpften und nicht geimpften Wirten.

Dieser Gedankenstrang dessen Wahrscheinlichkeit ich nicht einschätzen kann führt zu einer gänzlich unterschiedlichen gesellschafltlichen Begegnung mit dem Thema Corona als die aktuellen im Sommer ist alles vorbei Szenarien.
Hier müssten sich sämtliche Seiten von jeder Tote zählt zu es gibt keine Pandemie zwangsläufig annähern - am Besten mit ner Fussball WM , da kann man sich wie 90 wohl am ehesten wieder in die Augen schauen ;)

( Denn aller Virus will Ewigkeit, will tiefe tiefe Ewigkeit ;) )

Aber vielleicht kommt der Gedankengang zu früh oder ist im besten Fall natürlich sogar hinfällig.

Besten Gruß

Hafu
13.01.2021, 13:45
Vielen Dank für Deine Antwort.

Mit der ewigen Widerkehr verbirgt sich meine Unwissenheit darüber, warum der Virus nicht in einer Art und Weise mutieren wird , dass in der langen Zeit bis zur Immunisierung ( akutell sind wir beim jetzigen Tempo in Deutschland ( ist ja eher ein internationales Thema) bei Immunisierung im Jahr 2027....

Wie kommst du darauf?

Sobald ausreichend Impfstoff verfügbar ist, womit spätestens ab März zu rechnen sein wird, sofern der Astra-Zeneca-Impfstoff demnächst zugelassen wird, ist die Impfung eine Sache aller Deutschen, die sich impfen lassen wollen, eine Sache von zwei bis drei Monaten.

Jedes Jahr lassen sich in Deutschland innerhalb von ein paar Wochen 20Mio Menschen gegen Influenza impfen. Das passiert in den Hausarztpraxen so nebenbei. Jetzt gibt es zusätzlich zu allen Impfmöglichkeiten in den Zehntausenden Praxen niedergelassener Ärzte auch noch flächendeckend Impfzentren, die 7 Tage in der Woche nichts anderes machen als zu Impfen.

Gerade die neu zugelassenen Impfstoffe von Moderna sowie der demnächst zu erwartende Impfstoff von Astra-Zenece lässt sich ziemlich unkompliziert auch außerhalb von Impfzentren verimpfen.

Ich sehe den Sommer wesentlich optimistischer entgegen als du.

Canumarama
13.01.2021, 14:01
Es ging nicht um Zwangsimpfung sondern konkret um eine Impfpflicht für Pflegekräfte, insbesondere in Alten- und Pflegeheimen, wo die Impfbereitschaft mit nur 30% überraschend um nicht zu sagen bestürzend niedrig ist.

Kannst du sagen warum diese Bereitschaft so niedrig ist? Oder hast du eine Ahnung bzw. Vermutung?
In Bezug auf das Krankenhauspersonal meintest du das es eventuell daran liegen könnte nach einer Impfung auf die Coronastation zu kommen und dies wollten einige vermeiden und sich (erstmal?) nicht impfen lassen.

Matthias75
13.01.2021, 14:12
Eine schweizer Studie zeigte, dass die Schließung der Schulen für die Reduzierung Mobilität auf Platz 3 der wirksamsten Maßnahmen liegt.

https://www.hna.de/verbraucher/corona-studie-coronavirus-aktuell-regeln-massnahmen-schule-schliessung-lockdown-schweiz-kassel-hna-zr-90164539.html

Kann man von der Mobilität direkt auf die Wirksamkeit der Massnahmen gegen Corona schließen? Mir fehlen gerade Zeit und Lust, um mich durch die Originalstudie zu quälen.

Ansonsten ist es ja nicht unbedingt verwunderlich, dass die Mobilität im Land stark abnimmt, wenn ich alle Schüler/Kinder nach Hause schicke. Zu den Schülern kommen dann ja noch die Eltern, die auch zu Hause bleiben müssen.

2021 wird spannend! Wie sich das gezappel der Politiker wohl im Wahlergebnis auswirkt?

Ich bin da eher bei den Ausführungen von Klugschnacker als bei der verkürzenden und abwertenden Phrase "Gezappel". Ganz ehrlich... ich würd den Job aktuell nicht machen wollen.

Ansonsten kann man ja immer noch nichts tun und sich mit Lochmaske in den Bundestag setzen. Könnte vom Wähler honoriert werden...

+1

Ich habe in den letzten 12 Monaten auch keine Oppositionspartei gesehen, die sich durch konstruktive Kritik/Vorschläge besonders hervorgetan hätte.

M.

Estebban
13.01.2021, 14:17
Ich habe in den letzten 12 Monaten auch keine Oppositionspartei gesehen, die sich durch konstruktive Kritik/Vorschläge besonders hervorgetan hätte.

M.

Der Fairness halber müsste man sagen, dass es im Februar und März laute Forderungen der AfD nach einem lockdown gab.

Gut, sie haben dann im laufe des Jahres gezeigt, dass es nur um totalopposition ging und die Menschen in Deutschland ihnen sch****egal sind, aber gut.. praktisch waren sie kurzzeitig auf dem richtigen Weg :Holzhammer:

MattF
13.01.2021, 14:28
Grenzen zu allen Nachbarländern mal für zwei, drei Monate schließen, das bringt sinkende Neuinfektionen, aber natürlich leidet dann auch das Vermogen von Tönnies und Co. Damit nicht zu verantworten!!!

Kräfte aus dem Ausland arbeiten aber nicht nur bei Tönnjes sondern auch stark in der Pflege. Wie willst du der alten Frau erklären, dass ihre Pflegering leider nicht einreisen darf?

El Stupido
13.01.2021, 14:29
(...)
Ich habe in den letzten 12 Monaten auch keine Oppositionspartei gesehen, die sich durch konstruktive Kritik/Vorschläge besonders hervorgetan hätte.

M.

Wem du damit aber etwas unrecht tust ist B90/Grüne.
Bei der sPD ist ja Prof. Dr. Lauterbach durch seine Vita der Gesundheitsexperte.
Bei B90/Grüne ist das der "Bundestagsnachrücker" Dr. Janosch Dahmen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Janosch_Dahmen

Erst seit 11/2020 MdB aber in den wenigen Monaten nutzt er die Aufmerksamkeit schon zu konstruktiver Kritik und Vorschlägen.
Und gänzlich still mit den Händen im Schoß war das Spitzenduo Baerbock / Habeck ja auch nicht.
Sie jetzt in einen Topf zu werfen mit AfD, FDP und z.T. auch LINKE wird ihnen denke ich nicht gerecht.

captain hook
13.01.2021, 14:36
Wem du damit aber etwas unrecht tust ist B90/Grüne.
Bei der sPD ist ja Prof. Dr. Lauterbach durch seine Vita der Gesundheitsexperte.
Bei B90/Grüne ist das der "Bundestagsnachrücker" Dr. Janosch Dahmen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Janosch_Dahmen

Erst seit 11/2020 MdB aber in den wenigen Monaten nutzt er die Aufmerksamkeit schon zu konstruktiver Kritik und Vorschlägen.
Und gänzlich still mit den Händen im Schoß war das Spitzenduo Baerbock / Habeck ja auch nicht.
Sie jetzt in einen Topf zu werfen mit AfD, FDP und z.T. auch LINKE wird ihnen denke ich nicht gerecht.

Die, die nur abwarten und nachträglich auf die bösen Fehlentscheidungen zeigen, zeigen auch auf die Arbeit der von Dir genannten. Sie selbst zeichnen sich in erster Linie dadurch aus nichts konstruktives beizutragen, an dem man sie messen könnte. Alle anderen sind sich vielleicht nicht immer einig, aber grundsätzlich in die selbe Richtung unterwegs. Auch wenn sich gelegentlich die Wege etwas unterscheiden.

keko#
13.01.2021, 14:38
...
Ich habe in den letzten 12 Monaten auch keine Oppositionspartei gesehen, die sich durch konstruktive Kritik/Vorschläge besonders hervorgetan hätte.

M.

Fehlende Opposition: Zuweilen ein Dilemma unserer Demokratie...
Von den Grünen wirst du nichts hören, sie wollen im September den Vize-Kanzler stellen. Bleibt Christian Lindern und er hat aus meiner Sicht schon Konstruktives gebracht.

FinP
13.01.2021, 14:38
Kannst du sagen warum diese Bereitschaft so niedrig ist? Oder hast du eine Ahnung bzw. Vermutung?
In Bezug auf das Krankenhauspersonal meintest du das es eventuell daran liegen könnte nach einer Impfung auf die Coronastation zu kommen und dies wollten einige vermeiden und sich (erstmal?) nicht impfen lassen.
An die zweite These habe ich noch nicht gedacht, könnte vielleicht eine Rolle spielen - dafür kenne ich die Abläufe zu wenig.

Es gibt aber auch im Gesundheitswesen eine weitverbreitete Wissenschaftsskepsis, bei gleichzeitiger so hoher Erfahrung in der entsprechenden Tätigkeit, dass leicht das Gefühl eintreten kann, dass man es auch ohne die Herren und Damen Ärzte hinbekäme.

Ganz weit vorne sind da nach meiner Erfahrungen Hebammen, die in unserem Bekanntenkreis jeweils die Hauptmultiplikatoren für Homöopathie und andere Esoterik waren.

Aber dies ist sicherlich nicht repräsentativ und erhebt daher überhaupt keinen Gültigkeitsanspruch - ist vielleicht nur ein Erkläraspekt.

qbz
13.01.2021, 14:56
.....
Ich habe in den letzten 12 Monaten auch keine Oppositionspartei gesehen, die sich durch konstruktive Kritik/Vorschläge besonders hervorgetan hätte.
.....


Na ja, kommt halt darauf an, was man jetzt alles dazu zählt.

Ich würde die sozial- und gesundheitspolitischen Vorschläge der Linke für die besseren Entschädigungen der Kleinunternehmer, für einen höheren Mindestlohn, für bessere Arbeitsbedingungen, Bezahlung und Ausbildung den Alten- / Pflegeheimen und in den Krankenhäusern, für ein öffentliches Gesundheitswesen durchaus dazu zählen. Ich finde es schon erstaunlich, wie wenig gerade über die Arbeitssituation in den Alten- / Pflegeheimen sowie in der ambulanten Pflege in den Medien gesprochen wird, wo gerade dort Corona-Ausbrüche viele Bewohner schwer bis tödlich treffen, und ausser Verdi und der Linke niemand für diese Bereiche konkrete Verbesserungen fordert. Der Mangel an qualifiziertem Personal in der Pflege liegt halt auch an den miesen Arbeitsbedingungen.

Seyan
13.01.2021, 15:43
Ich habe in den letzten 12 Monaten auch keine Oppositionspartei gesehen, die sich durch konstruktive Kritik/Vorschläge besonders hervorgetan hätte.

Und wer ist daran schuld? Der Wähler.

Es wurde schon oft darauf hingewiesen, dass in Krisenzeiten die regierende Partei oftmals einen Aufwind erlebt. Nun stell dir mal vor, die Opposition macht einen konstruktiven Vorschlag, der von der regierenden Partei übernommen wird. Die Mehrzahl der Wähler wird sich nicht daran erinnern, dass der Vorschlag von der Opposition kam (sofern sowas überhaupt über die Medien zu uns durchdringt). Die sehen eher "Ah, Regierungspartei XYZ hat Maßnahme ABC ergriffen, die was gebracht hat." und wählt dann natürlich wieder XYZ und nicht den Urheber der Idee.

Insofern bringt es in der aktuellen Situation noch weniger als sonst etwas, konstruktive Oppositionsarbeit zu leisten.

DocTom
13.01.2021, 15:54
Kräfte aus dem Ausland arbeiten aber nicht nur bei Tönnjes sondern auch stark in der Pflege. Wie willst du der alten Frau erklären, dass ihre Pflegering leider nicht einreisen darf?

Muss doch eh alles neu gedacht werden.
Arbeitsangebot und Umschulung für alle, die es mal machen oder ausprobieren wollen, dazu die Gehälter mal anpassen. Gibt ja schon tausende ehrenamtliche, die Alte in irgendeiner Form betreuen.
Auch die von Dir genannten lassen sich schon ersetzen, sei Dir sicher. Und jeder sollte auch Opfer bringen in diesen Zeiten.
Aktuelle Arbeitslosenzahl in D: https://www.wallstreet-online.de/nachricht/13326308-wirtschaft-eil-480-000-arbeitslose-jahr

Na ja, kommt halt darauf an...
+1

Achso, wahrscheinlich zu populistisch für D:
Sozialhilfeempfänger bei Eignung zwangsverpflichten als Pflegehelfer, entlastet die Pflegekräfte auch. Wenn der Gesetzgeber es wollte, ginge einiges, auch schnell und kurzfristig. Alles eine Interessenfrage...

Pascal
13.01.2021, 16:04
Der Fairness halber müsste man sagen, dass es im Februar und März laute Forderungen der AfD nach einem lockdown gab.

Gut, sie haben dann im laufe des Jahres gezeigt, dass es nur um totalopposition ging und die Menschen in Deutschland ihnen sch****egal sind, aber gut.. praktisch waren sie kurzzeitig auf dem richtigen Weg :Holzhammer:

Diese Forderung vernehme ich zum ersten Mal. Kannst Du dies mit einer Quelle vom Februar belegen? Im März fand bekanntlich der erste Lockdown bereits statt.

repoman
13.01.2021, 16:07
Alice Weidel (AFD) erklärt wie mit Covid 19 umgegangen werden muss, bzw. hätte umgegangen werden müssen (heute morgen im Morgenmagazin):

https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/alice-weidel-zu-corona-massnahmen-100.html

Ich habe es ja bereits vermutet: Schwarzfahrer und Aequitas müssen zum Expertenteam von Alice Weidel gehören!:8/

anlot
13.01.2021, 16:40
@Masken:
Somit war jeder Supermarkt bisher ein hoher Ansteckungsherd.

Kannst Du das evtl. belegen? Oder vermutest Du das nur? Dem RKI scheint dies bislang verborgen geblieben zu sein, da auf jeder PK auf Nachfrage kein Hinweis auf Supermärkte als Super-Infektionsherde kam.

keko#
13.01.2021, 16:43
...
Achso, wahrscheinlich zu populistisch für D:
Sozialhilfeempfänger bei Eignung zwangsverpflichten als Pflegehelfer, entlastet die Pflegekräfte auch. Wenn der Gesetzgeber es wollte, ginge einiges, auch schnell und kurzfristig. Alles eine Interessenfrage...

Alternativ könnte der Amazon-Chef ein paar seiner extra-Milliarden, die er in den letzten Monaten durch Corona verdient hat, in die Bezahlung von Pflegepersonal stecken.
Bekommt dann aber in D automatisch den Stempel "Neiddebatte" :Huhu:

anlot
13.01.2021, 16:45
Jetzt müssen wir eben eine Schippe drauf legen und auch im Ladengeschäft und in den Öffis solche FFP2-Masken tragen. Für mich ist das gut nachvollziehbar.

:Blumen:


In BW? Seid wann? Dachte das gilt momentan nur in Bayern?!

deralexxx
13.01.2021, 17:03
Alice Weidel (AFD) erklärt wie mit Covid 19 umgegangen werden muss, bzw. hätte umgegangen werden müssen (heute morgen im Morgenmagazin):

https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/alice-weidel-zu-corona-massnahmen-100.html

Ich habe es ja bereits vermutet: Schwarzfahrer und Aequitas müssen zum Expertenteam von Alice Weidel gehören!:8/


Frage: Würden Sie sich impfen lassen?
Antwort: Zwei Minuten Kritik an der Bundesregierung.


In einer weiteren Frage antwortet Sie, in ihrer Rede Anfang 2020 hätte sie als erstes für Temperatur messen geworben und Grenzkontrollen. Hab mal rausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=1J9da0k05EY&ab_channel=phoenix

Ja, sie hat das gesagt (ob sie damals die erste war vermag ich nicht zu wissen), der Mantel in den es damals gepackt wurde ist mMn ekelhaft.

P.s. es ist schon komisch sich ein solches Video anzuschauen, kein Abstand, Zuschauerränge belegt, keine Masken.

DocTom
13.01.2021, 17:04
Alternativ könnte der Amazon-Chef ein paar seiner extra-Milliarden, ... :Huhu:

Mir würde schon reichen, er würde die regulär fâlligen Steuern für seinen Geschäftsbetrieb in D auch hier in D und wirklich vollständig zahlen...:Cheese:

keko#
13.01.2021, 17:21
Mir würde schon reichen, er würde die regulär fâlligen Steuern für seinen Geschäftsbetrieb in D auch hier in D und wirklich vollständig zahlen...:Cheese:

Von der Layen ist ja nun mit ihrem 2-Billionen-Ding durch und wird das schon richten :Cheese:

Pascal
13.01.2021, 18:52
Alice Weidel (AFD) erklärt wie mit Covid 19 umgegangen werden muss, bzw. hätte umgegangen werden müssen (heute morgen im Morgenmagazin):

https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/alice-weidel-zu-corona-massnahmen-100.html



Aha, sie war es die als erste allen gesagt hat das die Masken was bringen. Mit diesem Wissen ist sie noch nicht einmal bis zu Ihrem Fraktionskollegen Seitz durchgedrungen, der bekanntlich der Vogel war, der am Rednerpult des deutschen Bundestages mit seiner Lochmaske den Nutzen von Masken ins absolut lächerliche gezogen hat. Der dann auf der Intensivstation mit Covid-19 Infektion gelandet ist wie 10000de andere auch, aber trotzdem die Pandemie beharrlich leugnet.

Schwarzfahrer
13.01.2021, 19:26
https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/alice-weidel-zu-corona-massnahmen-100.html

Ich habe es ja bereits vermutet: Schwarzfahrer und Aequitas müssen zum Expertenteam von Alice Weidel gehören!:8/
Danke für die Ehre. Ich wünschte mir tatsächlich, mal in ein Beraterteam für politische Entscheider reinzukommen - schon um etwas von systematischer, methodischer Zieldefinition, Entscheidungsfindung und Kommunikation in das System zu bringen - das bringt in meinem Beruf sehr viel. Würden in unseren Projekten Entscheidungen so getroffen, Risiken so abgewogen, behandelt und kommuniziert, wie es die Politik tut, hätten wir die Firma schon mehrfach gegen die Wand gefahren, oder die Hälfte der Belegschaft hätte das Weite gesucht oder auf Dienst nach Vorschrift umgestellt.

Wenn ich übrigens Politiker beraten haben soll, habe ich bei Boris Palmer oder auch Sahra Wagenknecht mehr Erfolg gehabt. Weidel ist mir zu verbissen, und geht nicht sauber auf die Fragen ein, sondern leiert ihr Thema herunter - das ist nicht die richtige Art, auch wenn sie in vielem Recht haben mag (ja auch AfD-Mitglieder können vernünftige Ideen haben, und dann ist es mir egal, aus welcher Motivation heraus).

LidlRacer
13.01.2021, 19:34
Ich habe selbst einen Sohn ... wir haben wohl unterschiedliche Auffassungen von "weh tun". Ich sage es mal so, die Generationen vor uns haben zwei Weltkriege mitgemacht, ganz zu schweigen von anderen Teilen der Welt ...
...und dabei viel gemeinsam erlebt und sich zu tw heute noch bestandigen Netzwerken zusammengeschlossen.

Ja, wir brauchen dringend mehr Weltkriege!

Flow
13.01.2021, 19:44
Ja, wir brauchen dringend mehr Weltkriege!
:Huhu: ... ich hatte dich schon vermißt, mir Sorgen gemacht und wollte eine "Vermißtenmeldung" im entsprechenden Thread aufgeben ... nun bin ich etwas beruhigt, hoffe es geht dir gut ... :)

Deine Beiträge gehen mir zwar überwiegend auf die Nerven, aber wenn du nicht da bist, fehlt dann doch irgendwas ... :Lachen2:

Sorry für OT, zurück zu den Weltkriegen ...

Schwarzfahrer
13.01.2021, 19:48
:Huhu: ... ich hatte dich schon vermißt, mir Sorgen gemacht und wollte eine "Vermißtenmeldung" im entsprechenden Thread aufgeben ... nun bin ich etwas beruhigt, hoffe es geht dir gut ... :)

Deine Beiträge gehen mir zwar überwiegend auf die Nerven, aber wenn du nicht da bist, fehlt dann doch irgendwas ... :Lachen2:
Schließe mich vollumfänglich an (was wären wir ohne klare Gegner).
Muß aber auch ergänzen, daß ich mit Lidls Kommentar zu den Weltkriegen ausnahmsweise voll einverstanden bin.

KevJames
14.01.2021, 06:32
Dann warten wir mal ab, wenn den Triathleten im kommenden Frühjahr und Sommer reihenweise ihre Wettkämpfe weggenommen werden ;) Ich war ja bei den allerersten Triathlons, die es in DE gab, dabei (um den gedanklichen Vergleich mit WW1+2 zu ziehen ;-), als man sich irgendwo auf der grünen Wiese an einem See getroffen hat und kann sagen: hat auch sehr viel Spaß gemacht :liebe053:

Auch ich war im letzten Jahr von Ausfällen betroffen. Gefühlt sogar ziemlich stark, da das mein Wiedereinstiegsjahr war für das ich hart gearbeitet habe und bei mir alles ausgefallen ist. Dennoch ist meine Auffassung von "weh tun" einfach eine andere. Wenn man so auf die Welt schaut, dann sind das dennoch einfach Luxusprobleme.

KevJames
14.01.2021, 06:35
Die, die nur abwarten und nachträglich auf die bösen Fehlentscheidungen zeigen, zeigen auch auf die Arbeit der von Dir genannten. Sie selbst zeichnen sich in erster Linie dadurch aus nichts konstruktives beizutragen, an dem man sie messen könnte. Alle anderen sind sich vielleicht nicht immer einig, aber grundsätzlich in die selbe Richtung unterwegs. Auch wenn sich gelegentlich die Wege etwas unterscheiden.

Die Arbeit in der Opposition / als nicht Regierende war schon immer einfacher, als in der Regierung. Einer der Gründe, warum alle Regierenden aller Parteien in allen Zeiten ihre Versprechungen nicht alle halten konnten.

KevJames
14.01.2021, 06:39
Ja, wir brauchen dringend mehr Weltkriege!

Finde ich jetzt zwar nicht, aber wenn Du meinst ...

Was wir aber nicht brauchen ist definitiv noch mehr Gejammer. Da sind wir in D ja bei allerhöchstem Lebensstandard schon seit vielen Jahren ungeschlagener Weltmeister. Das nervt schon lange, aktuell aber ganz besonders.

Klugschnacker
14.01.2021, 07:40
In BW? Seid wann? Dachte das gilt momentan nur in Bayern?!

Ich wohne halb in Baden-Württemberg (Freiburg) und halb in Bayern (München). Die Regelung gilt für Bayern.

Adept
14.01.2021, 08:15
Da Lidlracer wieder zurück ist, können wir uns ja unserem Lieblingsthema widmen ;):

Schweden

Habe mich gestern mit einem schwedischen Arbeitskollegen über deren Massnahmen unterhalten. Sie haben keine Maskenpflicht (und ziehen sie auch nicht an) bis auf Public Transport in der Rush Hour. Ausserdem wird kein Alkohol mehr in den Abendstunden verkauft. Der Rest sind Empfehlungen. Das liegt aber auch den Gesetzen dort, dass es nicht so einfach ist, bestimmte Massnahmen als Gesetze einzuführen. Der Erfahrungsbericht ist aus Malmö/Helsingborg.

Die Sterbe-Zahlen in Schweden sind seit 4 Wochen rückläufig (Höchstwert 17. Dez 116 Tote). Wenn man die Verzögerung des Reportings von 2 Wochen annehmen würde, SCHEINEN die Zahlen dort in der Tat zurückzugehen.

Quelle: https://www.worldometers.info/coronavirus/country/sweden/

keko#
14.01.2021, 08:17
Auch ich war im letzten Jahr von Ausfällen betroffen. Gefühlt sogar ziemlich stark, da das mein Wiedereinstiegsjahr war für das ich hart gearbeitet habe und bei mir alles ausgefallen ist. Dennoch ist meine Auffassung von "weh tun" einfach eine andere. Wenn man so auf die Welt schaut, dann sind das dennoch einfach Luxusprobleme.

Da hast du aus meiner Sicht vollkommen recht. Eine mir sehr nahestehende Person kommt aus dem wirtschaftlich gesehen schwächsten Land der westlichen Welt und wundert sich seit Wochen über diese "Lockdowns" hier in DE, da diese Person echte Lockdowns kennt. Wie so oft, hat sie das Problem erkannt, denn wir haben gar keine Lockdowns: Gestern Abend geben 17 Uhr stand ich mit meinem Fahrrad in Stuttgart an einer Ausfahrtsstraße und da die Ampelanlage ausgefallen war, bin ich erst nach mehreren Minuten über die Straße gekommen, so viele Autofahrer waren stadtauswärts unterwegs. Fahren die alle alleine im Kreis rum oder kommen sie evtl. von der Arbeit, wo sie viele anderen Menschen aus anderen Familien treffen? Aber da traut sich der "grüne" Kretschmann wohl nicht dran, an die Schwergewichte Daimler, Bosch, Porsche und wie sie alle heißen... ;)

merz
14.01.2021, 08:19
Ach Schweden ..... die Zahlen sind immer noch ein Desaster.
Was folgt daraus?
Das ist einfach: Nichts tun hilft nicht.
Next.
m.

spanky2.0
14.01.2021, 08:57
Was folgt darau?
Das ist einfach: Nichts tun hilft nicht.
Next.
m.

Unabhängig von Schweden, finde ich, darf man sich in Anbetracht der (aktuellen) Zahlen hierzulande schon fragen:

Was hat der 'harte' Lockdown bislang eigentlich gebracht im Vergleich zum 'Lockdown light'? :Gruebeln:

keko#
14.01.2021, 08:58
Unabhängig von Schweden, finde ich, darf man sich in Anbetracht der (aktuellen) Zahlen hierzulande schon fragen:

Was hat der 'harte' Lockdown bislang eigentlich gebracht im Vergleich zum 'Lockdown light'? :Gruebeln:

Nichts, es sind überhaupt keine Lockdowns. ;)

sabine-g
14.01.2021, 09:00
Unabhängig von Schweden, finde ich, darf man sich in Anbetracht der (aktuellen) Zahlen hierzulande schon fragen:

Was hat der 'harte' Lockdown bislang eigentlich gebracht im Vergleich zum 'Lockdown light'?

Eine berechtigte Frage. Wenn ich aber an Bürogebäuden vorbei fahre sehe Picke Packe gefüllte Büros.
Genauso wie sonst auch. Natürlich könnten sie zu Hause arbeiten. Der Arbeitgeber ist aber misstrauisch.

Bockwuchst
14.01.2021, 09:06
Da Lidlracer wieder zurück ist, können wir uns ja unserem Lieblingsthema widmen ;):

Schweden

Habe mich gestern mit einem schwedischen Arbeitskollegen über deren Massnahmen unterhalten. Sie haben keine Maskenpflicht (und ziehen sie auch nicht an) bis auf Public Transport in der Rush Hour. Ausserdem wird kein Alkohol mehr in den Abendstunden verkauft. Der Rest sind Empfehlungen. Das liegt aber auch den Gesetzen dort, dass es nicht so einfach ist, bestimmte Massnahmen als Gesetze einzuführen. Der Erfahrungsbericht ist aus Malmö/Helsingborg.

Die Sterbe-Zahlen in Schweden sind seit 4 Wochen rückläufig (Höchstwert 17. Dez 116 Tote). Wenn man die Verzögerung des Reportings von 2 Wochen annehmen würde, SCHEINEN die Zahlen dort in der Tat zurückzugehen.

Quelle: https://www.worldometers.info/coronavirus/country/sweden/

Au ja, lass uns mal wieder über Schweden reden.
Ich finde die Zahlen im gelobten Land immer noch nicht so besonders. Im 7 Tage Mittel der Todeszahlen sehe ich keinen Rückgang.

TobiBi
14.01.2021, 09:09
Achso, wahrscheinlich zu populistisch für D:
Sozialhilfeempfänger bei Eignung zwangsverpflichten als Pflegehelfer, entlastet die Pflegekräfte auch. Wenn der Gesetzgeber es wollte, ginge einiges, auch schnell und kurzfristig. Alles eine Interessenfrage...

Willst du von einem topmotivierten zwangsverpflichteten Pflegehelfer gepflegt werden?
Ich nicht.

deralexxx
14.01.2021, 09:09
Eine berechtigte Frage. Wenn ich aber an Bürogebäuden vorbei fahre sehe Picke Packe gefüllte Büros.
Genauso wie sonst auch. Natürlich könnten sie zu Hause arbeiten. Der Arbeitgeber ist aber misstrauisch.

Ja, es ist witzlos im privaten Einschränkungen zu fordern und im Job dann von Chefs in Meetings berufen zu werden. Gestern mit einer Freundin gesprochen die in einem Amt arbeitet, der Chef setzt weiter jede Woche fröhlich Meetings mit 10+ Personen an natürlich im Meeting Raum.

In der Schweiz nun:
https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epidemien/novel-cov/massnahmen-des-bundes.html

https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epidemien/novel-cov/massnahmen-des-bundes/_jcr_content/par/image/image.imagespooler.png/1610543701355/Regeln_Empfehlungen.png

Besonders von der Homeoffice Pflicht (wobei mir nicht klar ist, wie diese durchgesetzt wird) halte erhoffe ich viel. Quasi jeder (ja es gibt Fälle bei denen der Job das nicht erlaubt oder zuhause nicht der nötige Platz ist) der den ganzen Tag nur am Rechner und oder Telefon sitzt, kann das auch von zuhause machen.

DocTom
14.01.2021, 09:13
Ja, wir brauchen dringend mehr Weltkriege!

Wenn du das sagst, muss das wohl so sein!

Evtl.ist das Sozialexperiment ja auch ein Experiment für den Ersatz selbiger durch Pandemie.

https://www.zeit.de/kultur/2021-01/spanische-grippe-pandemie-corona-geschichte-gesundheitskrise-ute-frevert?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE&utm_referrer=https%3A%2F%2Fgetpocket.com%2Frecomme ndations

Ich glaube, in hundert Jahren wird man sich aus gegebenem Anlass daran erinnern, dass in unserer Zeit nicht genug gegen Klimawandel und Umweltzerstörung getan wurde, SARS-CoVxx wird eine von vielen Dauererkrankungen sein...

NmpM.

dr_big
14.01.2021, 09:19
Besonders von der Homeoffice Pflicht (wobei mir nicht klar ist, wie diese durchgesetzt wird) halte erhoffe ich viel. Quasi jeder (ja es gibt Fälle bei denen der Job das nicht erlaubt oder zuhause nicht der nötige Platz ist) der den ganzen Tag nur am Rechner und oder Telefon sitzt, kann das auch von zuhause machen.

Da steht ja auch einschränkend "wo möglich und mit vertretbarem Aufwand machbar". Ich sehe auch durchaus ein Problem bei kleineren Unternehmen die keine Heerschar an IT-Spezialisten haben, um die IT Sicherheitstechnisch für Homeoffice vorzubereiten. Bezügl. IT Sicherheit ist Homeoffice einfach ein Risiko und muss aufwendig abgesichert werden.

MattF
14.01.2021, 09:19
Wenn du das sagst, muss das wohl so sein!

Evtl.ist das Sozialexperiment ja auch ein Experiment für den Ersatz selbiger durch Pandemie.

Ich ziehe die Pandemie einem Weltkrieg vor. :Huhu:

tomerswayler
14.01.2021, 09:19
Zur Situation in Deutschland ein paar Zahlen.

Die dem RKI gemeldeten Werte im 7 Tage Durchschnitt waren im Maximum bei 25851 am 24.12., sind dann bis zum 7.1. auf 16472 gesunken und in den letzten Tagen wieder gestiegen auf 20917 am 12. Januar. Seitdem tendenziell wieder sinkende 7 Tageswerte mit 20683 und 20507.

Laut Intensivregister war der Höchststand der Belegung der Intensivstationen am 7.1. erreicht mit 5762, letzter Wert ist hier 5185. Auch der 7 Tageswert der auf Intensivstationen Verstorbenen scheint die Spitze hinter sich zu haben.

keko#
14.01.2021, 09:27
Da steht ja auch einschränkend "wo möglich und mit vertretbarem Aufwand machbar". Ich sehe auch durchaus ein Problem bei kleineren Unternehmen die keine Heerschar an IT-Spezialisten haben, um die IT Sicherheitstechnisch für Homeoffice vorzubereiten. Bezügl. IT Sicherheit ist Homeoffice einfach ein Risiko und muss aufwendig abgesichert werden.

Nicht jede Klitsche hat ausreichend VPN-Zugänge. Ich könnte mir auch vorstellen, dass bzgl. Sicherheit gerade große Lücken gerissen werden, wenn Millionen DAUs daheim arbeiten. Aber passt ja, es geht ja um einen Virus :Cheese:

Bockwuchst
14.01.2021, 09:29
In einer kleinen Schule auf dem Dorf bei mir in der Nähe werden jetzt in der Notbetreuung die Kindergartenkinder zusammen mit den Schulkindern betreut, obwohl natürlich genug ErzieherInnen zur Verügung stünden um mehrere Gruppen zu machen. Die Leiterin will das aber nicht, weil den Kindern in den kleinen Gruppen sonst langweilig ist. Was soll man dazu sagen?

DocTom
14.01.2021, 09:37
Au ja, lass uns mal wieder über Schweden reden.
...

Hast du absichtlich im zweiten Chart Deutschland zum Vergleich weggelassen?

https://ourworldindata.org/coronavirus/country/germany?country=DEU~SWE

Damit jeder selber mal den "dramatischen" Unterschied Anfang 2021 zwischen Deutschem und Schwedischem Lockdown anschauen kann. Interessant fände ich noch eine Betrachtung des in Kauf genommenen wirtschaftlichen Schadens zur Zahl der gestorbenen in den verschiedenen Ländern.
Falls da mal jemand einen Chart zu findet, bitte gerne her damit!
T.

Alternative Ivermectin (https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2021/01/11/ivermectin-gluehende-verfechter-und-rationale-skeptiker) scheint wirksam gegen Corona zu helfen, gerade aus dem Medizinerfreundeskreis bekommen!

Adept
14.01.2021, 09:50
Au ja, lass uns mal wieder über Schweden reden.
Ich finde die Zahlen im gelobten Land immer noch nicht so besonders. Im 7 Tage Mittel der Todeszahlen sehe ich keinen Rückgang.

In Worldometer sind ganz andere Zahlen als du sie hier veröffentlichst. Frage ist jetzt, was stimmt und warum sie so unterschiedlich sind.

Pascal
14.01.2021, 09:55
Ja, es ist witzlos im privaten Einschränkungen zu fordern und im Job dann von Chefs in Meetings berufen zu werden. Gestern mit einer Freundin gesprochen die in einem Amt arbeitet, der Chef setzt weiter jede Woche fröhlich Meetings mit 10+ Personen an natürlich im Meeting Raum.

In der Schweiz nun:
https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epidemien/novel-cov/massnahmen-des-bundes.html



Anmerkungen zum schweizer Modell:

theoretisch sind also private Treffen von 5 Personen aus 5 Haushalten möglich, ansonsten ist es eine Empfehlung. Und ohne zeitliche Eingrenzung. Früh, mittags und Abends und beliebig oft dazwischen. Was soll das überhaupt bringen?

Maskenpflicht am Arbeitsplatz. Ja, sollte auch hierzulande endlich zwingend vorgeschrieben werden. Allerdings gleich mit FFP2 Masken.

Und ja, der Bürobereich ist völlig unterschätzt und unreguliert bzw. zu wenig reguliert hierzulande. Hier dürfen in einem Büro 2 Personen ohne Maske arbeiten, wenn nur 1,5 Meter Abstand eingehalten werden. Lüften bei - 9 Grad wie Montag früh Fehlanzeige.

tomerswayler
14.01.2021, 10:16
Zu Schweden bitte hier https://www.folkhalsomyndigheten.se/folkhalsorapportering-statistik/statistik-a-o/sjukdomsstatistik/covid-19-veckorapporter/ entlang und den Wochenbericht(Veckorapport) als PDF anschaun. Figur 3 im letzten Bericht zeigt die registrierten Todesfälle und die letzten Balken sind immer als vorläufig aufgeführt. Es wird erwartet, dass diese in den nächsten Wochenberichten nach oben korrigiert werden.

Thomas W.
14.01.2021, 10:23
Vorsicht spaltender Sarkasmus :o

ich bin sehr froh, dass wir in Berlin aktuell so massive Einschränkungen getroffen haben.
Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn wir nochmal soviele Tote, wie im Februar 2018 hätten.
Da war was los, ich denke jeder erinnert sich an die einschneidenden Momente im Januar ,Februar 2018 , wie wir täglich vor den Bildschirmen hockten und hofften, dass wir wieder raus dürfen, zuckten, wenn wir die Sirenen hörten. Es wurde ja schon im Januar jeder einzelne Tote gezählt, da wir ja nicht wussten, ob die unfassbaren Maßnahmen damals auch wirken würden und dass als Folge eben dieser Maßnahmen im Februar die Zahlen wieder runtergehen würden. No more Februar 2018 !

Liebe Grüße an beide Seiten :bussi:

Hab mich dann für heute abgearbeitet.

qbz
14.01.2021, 10:24
In Worldometer sind ganz andere Zahlen als du sie hier veröffentlichst. Frage ist jetzt, was stimmt und warum sie so unterschiedlich sind.

Im Länder-Vergleich der Todesfälle pro Million Einwohner gibt statista.com für den 13.1 für Schweden 954 und Deutschland 515 an. (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1111794/umfrage/todesfaelle-mit-coronavirus-covid-19-je-millionen-einwohner-in-ausgewaehlten-laendern/) Ich finde das zunächst mal einen deutlichen Unterschied für zwei Länder mit vergleichbarer Altersstruktur und obwohl in der 2. Welle auch bei uns viel zu viele Alters- und Pflegeheime betroffen waren. Das sagt jetzt natürlich noch wenig darüber aus, welche Faktoren jetzt diesen deutlichen Unterschied wirlich bewirken.

Bockwuchst
14.01.2021, 10:25
In Worldometer sind ganz andere Zahlen als du sie hier veröffentlichst. Frage ist jetzt, was stimmt und warum sie so unterschiedlich sind.

Kann ich nicht beantworten. Ourworldindata sind Johns Hopkins Zahlen denke ich. Dachte ich bei Worldometer aber auch eigentlich. Die Diagramme, "die ich veröffentlicht habe" sind pro million Eiwohner gerechnet. Das, "das du veröffentlichst" sind absolute Zahlen. Der Verlauf müsste ja aber der gleiche sein, lediglich der Vergleich mit anderen Ländern ist bei absoluten Zahlen schwieriger.

Schwarzfahrer
14.01.2021, 10:28
Nichts, es sind überhaupt keine Lockdowns. ;)
Kannst Du definieren, was Du dann unter Lockdown verstehst, und wie Du den aktuellen Zustand als Unterschied dazu benennen würdest, in dem viele Menschen ihr Beruf nicht ausüben dürfen, Unternehmen ihre Existenzgrundlage auf unbestimmte Zeit entzogen wird, Kultur und Freizeitmöglichkeiten weitgehend stillgelegt sind, Sterbende nicht im Krankenhaus besucht werden dürfen und die Menschen sich nicht besuchen und abends nicht mehr das Haus verlassen sollen? Bitte nicht "neue Normalität":dresche .