PDA

Vollständige Version anzeigen : Da fasse ich mir echt an den Kopf…


Seiten : 1 2 3 4 [5] 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68

Meik
09.02.2013, 23:23
immer wieder verwundert über manche Meinungsäusserung

Warum das? Auch unter Trias dürften zig Meinungen wie auch in der restlichen Gesellschaft vorherrschen. Von "Hardcore"-Katholiken bis zu "mir doch egal". Hätte ich bei einem solchen Thema nicht viel anders erwartet, das ist fast so wie bei Shimaon vs. Campa. Auch wenn da klar ist dass Shimano besser ist wird immer wieder darüber hitzig diskutiert. :Cheese:

sybenwurz
09.02.2013, 23:31
...wie ich Dir oben bereits beschrieben habe, sind Christen weltweit die mit Abstand am meisten verfolgte Gruppe.

Tja wessde: mal biste unten, andermal iss der andere oben...

Woher du diese Weisheit aber beziehst, würde mich interessieren.
Komm jetzt bloss nedd mitm Papst und dass der dies grad gepredigt hätte.
Gelesen hab ich davon, aber mich interessieren belegbare Zahlen.
Und dann bitte zum Vergleich die Zahl all derer Gruppen zusammengerechnet, die die Christen im Laufe der Jahrhunderte verfolgt und/oder ausgerottet haben.
Am besten inklusive ihrer eigenen Anhänger, die aufm Scheiterhaufen gelandet sind oder sonstwie massakriert wurden.
Wenn die zu den verfolgten Christen hinzugezählt werden, isses schon klar, welches Zahlenmaterial der Herr Papst herangezogen hat...

sybenwurz
09.02.2013, 23:33
... fast so wie bei Shimaon vs. Campa.

Schwuler Katholik mit Campa, oh oooh...
Da ging hier aber die Post ab...:Lachanfall:

3-rad
09.02.2013, 23:49
wie ich Dir oben bereits beschrieben habe, sind Christen weltweit die mit Abstand am meisten verfolgte Gruppe.

Hast du wahrscheinlich recht.
Jeden morgen wenn ich zur Arbeit fahre, so schön gemütlich mit 85 auf der linken Spur,
dann frag ich mich immer, was wollen die da alle hinter mir?

schoppenhauer
09.02.2013, 23:50
Hast du wahrscheinlich recht.
Jeden morgen wenn ich zur Arbeit fahre, so schön gemütlich mit 85 auf der linken Spur,
dann frag ich mich immer, was wollen die da alle hinter mir?

Wieder gesund?

Meik
09.02.2013, 23:50
dann frag ich mich immer, was wollen die da alle hinter mir?

Gemeinsam mit dir das Morgengebet sprechen? :confused:

Bernd S.
10.02.2013, 08:24
Tja wessde: mal biste unten, andermal iss der andere oben...

Woher du diese Weisheit aber beziehst, würde mich interessieren.
Komm jetzt bloss nedd mitm Papst und dass der dies grad gepredigt hätte.


Echt, so einfach ist das: "mal biste unten, andermal iss der andere oben..." Mit Deiner Logik kann ich dann jedenfalls jeden Völkermord relativieren.

Nur weil es der verhasste Papst ist, hat er also unrecht.
Vermutlich gehört Ratzinger zu den klügsten Köpfen auf diesem Planten. Und er gehört zu einer universell gebildeten Generation, die es in Deutschland fast nicht mehr gibt. Anyway - hier der Link, da Ihr ja so sehr auf Wikipedia steht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltverfolgungsindex#Weltverfolgungsindex

Hast Du schon mal Videos gesehen, auf denen Menschen im Jemen lebendig verbrannt werden, weil sie Christen sind?
Das ist ein Akt der mehr als 30 grausamen Minuten läuft. Der Halbverbrannte versucht dann wegzulaufen. Als er merkt dass ihn die umgebende, kreischende Menge einfängt, geht er "freiwillig" wieder zurück in den brennenden Haufen, um endlich zu sterben.

Es gibt unzählige Videos die ich Dir hier reinstellen könnte, die Du aber als harter Bursche vermutlich nicht in Gänze ansehen könntest, weil es Dir nicht mehr aus dem Kopf geht, wie ein iirakischer Junge, dessen Eltern Christen sind von einer gröhlenden Menge gepfählt und gekreuzigt wird.

Diese millionenfachen Verfolgungen (siehe Weltverfolgungsindex, hatte ich bereits geschrieben) sind so derart grausam, dass Arne solche Videos zurecht hier vermutlich gar nicht zuließe.

Aber wie sagtest Du:
"Tja wessde: mal biste unten, andermal iss der andere oben..."

Denk mal über Deinen Satz nach...

Bernd S.
10.02.2013, 08:26
Hast du wahrscheinlich recht.
Jeden morgen wenn ich zur Arbeit fahre, so schön gemütlich mit 85 auf der linken Spur,
dann frag ich mich immer, was wollen die da alle hinter mir?

Du bist das also, der jedes Mal meine linke Spur blockiert!

Meik
10.02.2013, 09:40
Denk mal über Deinen Satz nach...

Denk mal drüber nach wie oft die katholische Kirche das gleiche im Namen Gottes mit (vermeintlich) Andersgläubigen getan hat.

Sowas machen zum Beispiel heutige "Christen" untereinander:
"http://de.radiovaticana.va/articolo.asp?c=498037"

Was sagt der hochintelligente Papst dazu? :Nee:

Spanky
10.02.2013, 09:52
...Jeden morgen wenn ich zur Arbeit fahre, so schön gemütlich mit 85 auf der linken Spur...

...mit'm Rad oder mit dem Auto?? :Cheese:

Scotti
10.02.2013, 09:58
Anyway - hier der Link, da Ihr ja so sehr auf Wikipedia steht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltverfolgungsindex#Weltverfolgungsindex
...

Sehr interessante Wortwahl.
Dein Weltverfolgungsindex führt anscheinend nur verfolgte Christen auf.

.

Meik
10.02.2013, 10:03
Dein Weltverfolgungsindex führt anscheinend nur verfolgte Christen auf..

Auch die von Christen verfolgten Christen z.B. in Irland? :confused:

Anders würde das ja auch gar nicht so gut wirken und man könnte mal vergleichen wie viele andere Glaubensangehörige von Christen verfolgt werden. Geht ja gar nicht.

Aber Christ zu sein und Kirche sind - zum Glück - zwei unterschiedliche Dinge die nicht zusammengehören müssen. Christ bin ich auch, aber aus tiefstem Glauben und Überzeugung will ich gerade mit der katholischen Kirche daher nichts am Hut haben. Was die treibt hat IMHO wenig mit den christlichen Grundwerten zu tun.

Bernd S.
10.02.2013, 10:19
Denk mal drüber nach wie oft die katholische Kirche das gleiche im Namen Gottes mit (vermeintlich) Andersgläubigen getan hat.

Sowas machen zum Beispiel heutige "Christen" untereinander:
"http://de.radiovaticana.va/articolo.asp?c=498037"

Was sagt der hochintelligente Papst dazu? :Nee:

Keine Ahnung was Du von diesem Papst tatsächlich weisst. Ich habe einige Bücher von ihm gelesen. So z.B.:

"Wir wissen, daß Menschenopfer einen Teil der Religionsgeschichte in einer schrecklichen Weise prägen; wir wissen, daß politische Religion zu einem Instrument der Zerstörung und Unterdrückung geworden ist; wir kennen Pathologien in der christlichen Religion selbst.

Religionen können es dem Menschen auch schwerer machen, gut zu sein. Das kann selbst im Christentum durch falsche Lebensformen des christlichen, durch sektiererische Gestalten und so weiter, eintreten..." (Quelle: http://de.scribd.com/doc/54276140/Salz-Der-Erde-Benedikt-XVI Seite 19)

Du hast doch eben den Link des katholischen Senders Radiovatikan selbst reingestellt. Damit kannst Du Deine Frage wie der Papst und alle vernunftbegabten Menschen darüber denken, selbst beantworten.

Wenn Du ernsthaft die Intelligenz des Papstes (einschl Kopfschüttelsmilie) bezweifelst, dann hast Du sicher auch einige seiner über 600 Werke gelesen. Oder woher nimmst Du sonst Deine Gewissheit über jemanden zu richten, den Du eigentlich gar nicht kennst?

Ich kann es allerdings verstehen, wenn man so denkt. Es gibt in Deutschland so eine Art Allgemeinbildung aus den Massenmedien. Die meisten Deiner Mitbürger wissen außer den 45minütigen Ergüssen der staatlichen GEZ-Medien wenig bis gar nichts mehr darüber. Es ist eine Art religiöser Analphabetismus auf den man irgendwie stolz ist. Ein wenig so, wie es Jahrzehnte merkwürdig schick war, dass man Mathematik in der Schule nicht verstanden hat.

Der Link oben ist übrigens eine goldene Fundgrube, wenn ich das so sagen darf, für diejenigen, die gerne die Kirche kritisieren und endlich mal von einem Papst eine Antwort haben wollen.

Grüße
Bernd

arist17
10.02.2013, 10:21
Christ bin ich auch, aber aus tiefstem Glauben und Überzeugung will ich gerade mit der katholischen Kirche daher nichts am Hut haben. Was die treibt hat IMHO wenig mit den christlichen Grundwerten zu tun.


Ich hab es in den letzten Jahren auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können, da wieder einzutreten. :cool:

Bernd S.
10.02.2013, 10:33
Sehr interessante Wortwahl.
Dein Weltverfolgungsindex führt anscheinend nur verfolgte Christen auf.
.

Falsch. Selbstverständlich werden auch Juden, Buddhisten, Hinduisten oder andere "Ungläubige" verfolgt. Dies wird auch betont.
Aber die mit Abstand größte Gruppe von 100 Millionen Menschen sind nun mal Christen.
Im atheistischen Nordkorea werden z.B. mind. 70.000 Christen in Arbeitslagern gehalten.
Auch wenn Du davon noch nichts wusstest. Es gibt mehr, als das was man Dir über die staatlichen Medien mitteilt.

Grüße
Bernd

Pascal
10.02.2013, 10:35
Woher du diese Weisheit aber beziehst, würde mich interessieren.
...

Es gibt eine Vielzahl von Berichten, Studien, Artikeln die sehr eindrücklich die Christenverfolgung dokumentieren.

Einiges an Lesematerial zur Vertiefung der Thematik:

http://www.zeit.de/online/2007/24/christen

http://www.opendoors.de/downloads/wvi/wvi_2013.pdf

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-76229501.html

Es geht hier ausschließlich um die Christenverfolgung bzw. Verfolgung von Gläubigen im 21. Jahrhundert. Nicht um historisch hinlänglich bekannte und hier auch längst durchdeklinierte Tatsachen.

Bernd S.
10.02.2013, 10:37
Ich hab es in den letzten Jahren auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können, da wieder einzutreten. :cool:

Ich übrigens auch nicht.

Grüße
Bernd

Meik
10.02.2013, 11:13
Es gibt eine Vielzahl von Berichten, Studien, Artikeln die sehr eindrücklich die Christenverfolgung dokumentieren.

Die katholische Kirche war und ist doch nichts besser. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten macht sie selbst hierzulande doch nichts anderes. Der Staat treibt die Kirchensteuer ein und fördert kirchliche Einrichtungen noch darüber hinaus. Diese Macht nutzt die Kirche doch gnadenlos aus, versuch doch z.B. im sozialen Bereich einen Job als Nichtchrist zu bekommen. Der Markt da wird derart von kirchlichen Einrichtungen dominiert dass es für andere kaum Chancen gibt.

Und der dt. Staat nimmt die Kriche an der Stelle sogar von Grundrechten wie im Antidiskriminierungsgesetz heraus. Nach GG haben wir Glaubensfreiheit, ausschließlich die Kirche darf sich arbeitsrechtlich darüber hinwegsetzten. Dann der Umgang mit Straftätern in der Kirche, siehe die Diskussionen um das Thema Kinderschänder. Warum dieser Sonderstatus? Wer in D ein Verbrechen begeht gehört IMHO gleich bestraft, egal ob Angehöriger der Kirche oder nicht.

Jaja, die arme verfolgte katholische Kirche. Da sitzt an der Spitze schon ein intelligenter Mann - die Intelligenz will ich ihm gar nicht Absprechen. Das ändert nichts daran dass ich mit dem Menschen und seiner Haltung zu vielen Dingen einfach nicht klar komme.

Bei dem Verhalten der Kirche heute und in der Vergangenheit ist es doch kein Wunder dass in gewissen Staaten ein Hass gegen die vorherrscht. Und ganz ehrlich, wenn ein Staat wie der Iran katholisch wäre würden im Namen der Kirche halt andere Glaubensrichtungen dort verfolgt.

Scotti
10.02.2013, 11:17
...Die Progromstimmung gegen Katholiken nimmt Formen an, die ich nicht mehr für möglich gehalten habe."Ein Pogrom (m., auch n.) ist die gewaltsame Ausschreitung gegen Menschen, die entweder einer abgrenzbaren gesellschaftlichen Gruppe angehören oder aber von den Tätern einer realen bzw. vermeintlichen gesellschaftlichen Gruppe zugeordnet werden." (http://de.wikipedia.org/wiki/Pogrom)

Kommen nach deiner Meinung dann beim nächsten Bericht die 2/3 Christen in Deutschland (ca. 50.000.000) noch zu diesem Bericht über die verfoglten Christen hinzu, oder sind die schon drin?

.

Bernd S.
10.02.2013, 11:51
Danke für die Erläuterung des Begriffs "Progrom".

Erstens vermischst Du die Zahlen. Es gibt in Deutschland keine 50 Mio. Katholiken. Aber lass' mal, es ist schon klar wie Du es meinst.

Zweitens: ja, es gibt zunehmend Gewalt gegen Christen und deren Einrichtungen hierzulande und zwar in immer größerer Zahl.

Du solltest mal auf eine Kundegebung in Deutschland gehen, wo es um den Schutz ungeborenen Lebens geht. Dort werden die Christen mit Gegenständen beworfen, bespuckt, beleidigt, tätlich angegriffen und müssen mit Polizeipräsenz vor dem gewalttätigen Mob geschützt werden.

Du wirst hierzulande kaum noch katholische Priester in deren Soultane auf der Strasse antreffen. Sie trauen sich nicht mehr in diesem freien Land auf die Strasse damit zu gehen.

Wie oft siehst Du derartig gekleidete Priester noch?
Versuch es doch einfach selbst. Zieh Dir die Robe eines katholischen Priesters an und lauf mal durch die Fussgängerzone Deiner Stadt.

So gibt es gibt mittlerweile in Deutschland immer mehr Kirchenschändungen. Seit Jahresbeginn wurden bereits mindestens sieben Übergriffe bekannt und das Jahr hat erst angefangen. Man kann seit Jahren erkennen, dass diese Übergriffe in immer häufiger werden und in stetig kürzeren Zeitabständen erfolgen.

So viel zur neuen "Freiheit".

Aber wie oben schon gelesen: "Die sind halt auch selbst schuld". Das hat man den Juden auch gesagt.

Du hast in Deinen Kommentaren stehen: "Es ist nie zu spät, unsere Vorurteile aufzugeben;"

Bemerkenswert!

Meik
10.02.2013, 12:02
Trenn erstmal Christen und katholische Kirche. :Huhu:

Von selber Schuld kann keine Rede sein wenn es um Straftaten wie Übergriffe, Kirchenschändungen usw. geht. Dafür gibt es IMHO keine Rechtfertigung. Aber wie viel Übergriffe gab es in D in der gleichen Zeit auf Andersgläubige angeblich im Namen des "Christentums" oder "deutscher Leitkultur"?

Bernd S.
10.02.2013, 12:26
Trenn erstmal Christen und katholische Kirche. :Huhu:

Von selber Schuld kann keine Rede sein wenn es um Straftaten wie Übergriffe, Kirchenschändungen usw. geht. Dafür gibt es IMHO keine Rechtfertigung. Aber wie viel Übergriffe gab es in D in der gleichen Zeit auf Andersgläubige angeblich im Namen des "Christentums" oder "deutscher Leitkultur"?

Warum soll ich katholische Kirche und Christen trennen?
Nur weil Jauch, Anne Will und Kerner es so propagieren?
Forget it - ich hole mir mein Wissen dort, wo es Sinn macht.

Welche Übergriffe in D in christlichen Namen und "deutscher Leitkultur" meinst Du konkret.
Bitte nicht immer nur irgendwelche allgemeinen Brocken hinwerfen. Das ist zuwenig.

Grüße
Bernd

Pascal
10.02.2013, 12:42
Die katholische Kirche war und ist doch nichts besser. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten macht sie selbst hierzulande doch nichts anderes.

...

Bei dem Verhalten der Kirche heute und in der Vergangenheit ist es doch kein Wunder dass in gewissen Staaten ein Hass gegen die vorherrscht.


Aber wie viel Übergriffe gab es in D in der gleichen Zeit auf Andersgläubige angeblich im Namen des "Christentums" oder "deutscher Leitkultur"?

Ich bin wahrlich kein Fürsprecher der katholischen Kirche, aber die Gleichsetzung von Einzug der Kirchensteuer mit der Verfolgung und Ermordung von Christen in verschiedenen Ländern ist nicht statthaft.

Das wäre nur zu vergleichen, wenn die katholische Kirche bei denjenigen die keine Kirchensteuer hierzulande zahlen wollen vor der Tür steht und Gewalt anwendet. Sind konkrete Beispiele dergestalt belegt?

Wo sind die Beispiele für die Verfolgung von Buddhisten, Hinduisten, Moslems oder anderer Glaubensrichtungen durch Christen und/oder die katholische oder evangelische Kirche in Deutschland 2012?

neonhelm
10.02.2013, 12:53
Während ich diese Woche im katholischen Krankenhaus wartete, fiel mir dieser 'Wachturm' in die Hände. 'Unsäglich' wäre für den Inhalt noch eine freundliche Formulierung.

Der 'Geist' des Religionsführers, der hier einige Posts früher gelobt wurde, muss auf dem Weg in diese Postille irgendwo auf der Strecke geblieben sein...

Meik
10.02.2013, 12:57
Ich bin wahrlich kein Fürsprecher der katholischen Kirche, aber die Gleichsetzung von Einzug der Kirchensteuer mit der Verfolgung und Ermordung von Christen in verschiedenen Ländern ist nicht statthaft.

Natürlich kann man das nicht vergleichen. Nur hat Kirchensteuer was mit der eigentlich festgeschriebenen Religionsfreiheit und Trennung von Staat und Kirche zu tun? Klar ist das ein himmelweiter Unterschied zur Verfolgung und Ermordung, aber wo fängt die Einschränkung realer Religionsfreiheit an? Warum hat die Kirche arbeitsrechtliche Sonderstellungen und kann sich über die im GG festgeschriebene Religionsfreiheit hinwegsetzen?

Trennung Christen und kath. Kriche ist doch wohl logisch, oder? Zum einen ist noch lange nicht jeder Christ katholisch, zum anderen reden wir einmal von Glauben und einmal von einer Instituion. Aber das ist typisch für die Kirche dieser Ausschließlichkeitsanspruch.

Und wer die Augen nicht verschließt findet auch sowas in D:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.uebergriffe-in-berlin-der-ganz-alltaegliche-antisemitismus.9e5ff631-3cf3-4452-8126-28d61d08a2d3.html

sybenwurz
10.02.2013, 13:05
Denk mal drüber nach wie oft die katholische Kirche das gleiche im Namen Gottes mit (vermeintlich) Andersgläubigen getan hat.

Wieso mit Andersgläubigen? So weit musst du doch gar nicht gehen.
Schau dir nur mal die mittelalterlichen Überlieferungen an, wasse mit ihren eigenen Anhängern 'im Namen Gottes' so alles angestellt haben.
Im Jemen (und sonstwo) isses problemlos möglich, die im Katholizismus seit Jahrhunderten 'bewährten' Folter- und Tötungsmethoden zu übernehmen, das iss nix Neues mehr.

Ich bin aber wieder raus, die 'Gläubige-Christen-Katholiken'-Thematik ist zu vielschichtig, das driftet mir schon wieder zu weit ab.
Nachdem die Christenkinder jahrhundertelang den halben Erdball unterjocht und christianisiert haben, kann ich mir schon vorstellen, dasses genug davon gibt, die verfolgt werden und darin ne Mehrheit bilden können.
Von friedlich Ausbreiten kann da ja nedd die Rede gewesen sein, nu gibts halt andersrum was auf die Kappe, was nedd bedeuten soll, ich dass ichs gutheissen würde.
Jede Gewalttat iss eine zu viel und im Namen eines (egal welchen) Glaubens nochmal mehr.

phonofreund
10.02.2013, 13:44
Die ultimative Frage von mir: Kann man Christ sein, ohne an Gott zu glauben? Die Kirche kann ich mit diesem Gedanken schon mal aussen vor lassen. Dort wäre das wahrscheinlich Ketzterei oder ähnliches.
Christliche Grundwerte haben nach meinen Verständniss nichts damit zu tun, ob ich an einen Gott glaube........

tandem65
10.02.2013, 13:52
Hi Neonhelm,

Während ich diese Woche im katholischen Krankenhaus wartete, fiel mir dieser 'Wachturm' in die Hände. 'Unsäglich' wäre für den Inhalt noch eine freundliche Formulierung.

Der 'Geist' des Religionsführers, der hier einige Posts früher gelobt wurde, muss auf dem Weg in diese Postille irgendwo auf der Strecke geblieben sein...

das die Zeugen Jehovas nun wirklich nicht katholisch sind ist Dir aber schon bekannt!?:Huhu:

tandem65
10.02.2013, 13:59
Hi phonofreund,

Die ultimative Frage von mir: Kann man Christ sein, ohne an Gott zu glauben? Die Kirche kann ich mit diesem Gedanken schon mal aussen vor lassen. Dort wäre das wahrscheinlich Ketzterei oder ähnliches.
Christliche Grundwerte haben nach meinen Verständniss nichts damit zu tun, ob ich an einen Gott glaube........

Du kannst Dich "christlich" verhalten ohne an Gott zu glauben. Ein Christ bist Du dann noch lange nicht.

phonofreund
10.02.2013, 14:56
Hi phonofreund,



Du kannst Dich "christlich" verhalten ohne an Gott zu glauben. Ein Christ bist Du dann noch lange nicht.
Wer erteilt mir die "Gnade" offiziell ein Christ zu sein?

arist17
10.02.2013, 14:59
Wer erteilt mir die "Gnade" offiziell ein Christ zu sein?

Warum willst du ein Christ sein?

Was meinst du mit "offiziell"

Rechtlich bist einer, wenn du offiziell einer Kirche angehörst (z.B. auf der LSt-Karte eingetragen)

Per Defition bist du einer, wenn du u.a. an Gott glaubst.

Bernd S.
10.02.2013, 15:33
Ganz einfach: sich zu Christus bekennen und getauft sein.

Aber wahrscheinlich war diese Frage auch nicht wirklich ernst gemeint, richtig?

tandem65
10.02.2013, 15:40
Hi Phonofreund,

Wer erteilt mir die "Gnade" offiziell ein Christ zu sein?

Du alleine selbst, durch Deinen Glauben an Jesus.
Welche Gnade wäre es für Dich Christ zu sein?

neonhelm
10.02.2013, 17:59
Hi Neonhelm,

das die Zeugen Jehovas nun wirklich nicht katholisch sind ist Dir aber schon bekannt!?:Huhu:

Hmmm, lass uns nochmal nachdenken: Warum setzt man etwas in Anführungszeichen...?

Dieses katholische Evangelisationspamphlet unterscheidet sich, weder in der Aufmachung noch vom Inhalt, keinen Deut vom Wachturm.

Ich frage mich immer, wie verzweifelt muss man sein, um so einen Unsinn zu glauben?

pioto
10.02.2013, 18:13
Hmmm, lass uns nochmal nachdenken: Warum setzt man etwas in Anführungszeichen...?

Dieses katholische Evangelisationspamphlet unterscheidet sich, weder in der Aufmachung noch vom Inhalt, keinen Deut vom Wachturm.


Vielleicht solltest du doppelte " " verwenden. Was mich aber schockiert hat an dieser "Zeitung": wieczorek ist da lt. Impressum Mitarbeiter :Cheese:
Zum 'Wachturm" hätte ich gar keine Vergleichsmöglichkeit. Liest du den regelmäßig, neonhelm?

neonhelm
10.02.2013, 18:22
Zum 'Wachturm" hätte ich gar keine Vergleichsmöglichkeit. Liest du den regelmäßig, neonhelm?

Meine Mutter versucht da seit Jahren eine Werberin vom wahren (katholischen) Glauben zu überzeugen... :Lachen2:

sybenwurz
10.02.2013, 18:46
Vermutlich gehört Ratzinger zu den klügsten Köpfen auf diesem Planten. Und er gehört zu einer universell gebildeten Generation, die es in Deutschland fast nicht mehr gibt.

Ich kann (und will) nicht nachvollziehen, ob dies richtig ist, halte aber ein helles Köpfchen gepaart mit ideologischer Verblendung eh für n Pulverfass.

phonofreund
10.02.2013, 19:16
Es mag mal einen Jesus Christus gegeben haben, aber was er wirklich bewirkte und was ein Mythos ist, lass ich mal dahingestellt.
Eher denke ich, das er einfach ein Mensch war, der NORMAL empfangen und auch geboren wurde und durch sein Charisma andere Menschen anzog und eher ein Rebell gegenüber herrschender Machtstrukturen war.
Das er Gottes Sohn war, bezweifel ich nicht nur, sondern ich halte diese Geschichte für das Lieblingmärchen der Kirche.
Meine Frage nach der Erlaubniss Christ zu sein, war tatsächlich eher ironisch gemeint. Trotzdem denke ich, das man sich der christlichen Gemeinschaft zugehörig fühlen kann, ohne an Gott zu glauben. An den glaube ich ganz und gar nicht, lasse meine Tochter (9Jahre) aber protestantisch taufen, weil sie es möchte und sie sollte dies selbst entscheiden. Zu meinem Erstaunen hat mich der ev. Pfarrer sehr gut verstanden.

Meik
10.02.2013, 20:04
An den glaube ich ganz und gar nicht,


Toll, und was glaubst du wer die Zündschnur beim Urknall angezündet hat? :Cheese:

Klugschnacker
10.02.2013, 21:21
Es mag mal einen Jesus Christus gegeben haben, aber was er wirklich bewirkte und was ein Mythos ist, lass ich mal dahingestellt. Eher denke ich, das er einfach ein Mensch war, der NORMAL empfangen und auch geboren wurde und durch sein Charisma andere Menschen anzog und eher ein Rebell gegenüber herrschender Machtstrukturen war.

Dass er Gottes Sohn war, bezweifel ich nicht nur, sondern ich halte diese Geschichte für das Lieblingmärchen der Kirche... Trotzdem denke ich, das man sich der christlichen Gemeinschaft zugehörig fühlen kann, ohne an Gott zu glauben.

Du bist definitiv kein Christ. Was Du beschreibst, ist eine an manchen Stellen sehr dezent christlich geprägte Weltanschauung. Ich vermute mal, dass Du am Ende nur hinter dem Gebot der Feindesliebe stehst. In gleicher Weise wirst Du Dich vielleicht mit Standpunkten von Sokrates oder anderen Denkern identifizieren können. Du bist aber kein Christ, auch nicht in einem sehr weit gefassten Sinn, denn Deine Weltanschauung ist noch nicht einmal religiös. Es fehlt der Bezug zu einer Gottheit.

Um als Christ zu gelten, genügt es nicht, ein Anhänger der Lehren Christi zu sein. Du musst darüber hinaus an das glauben, was die Kirche nach dem Ableben Jesu als christlichen Glauben entwickelt hat. Dazu gehört die Überzeugung, Jesus sei der Sohn Gottes. Auch dass er für Deine Sünden am Kreuz starb, sowie für die Auferstehung der Toten. Ferner musst Du an das glauben, was in der Bibel steht.

Übrigens bist Du auch dann nicht zwangsläufig religiös, und sei es nur als Anhänger Deiner persönlichen, ureigenen Privatreligion, wenn Du der Frage, ob es für diese Welt einen übergeordneten Sinn oder Grund gibt, vielleicht sogar einen Schöpfer, offen und unvoreingenommen gegenüberstehst. Auch die Überzeugung, dass wir auf dieser Welt eine Aufgabe zu erfüllen haben, ist nicht religiös. Das alles sind Fragen, die sich mit dem Verstand untersuchen lassen und damit ein Gegenstand der Wissenschaft. Religion ist jedoch der Glaube an ein übernatürliches Wesen (Gott, Heilige, Engel etc.) oder eine übernatürliche Macht. Deshalb bist Du aus meiner unmaßgeblichen Sicht weder ein Christ noch religiös.

Grüße,
Arne

Bernd S.
10.02.2013, 21:34
Ich kann (und will) nicht nachvollziehen, ob dies richtig ist, ...

Du kannst und willst nicht - dann gibt es kaum eine Chance etwas dazu zu lernen.
Falls Du noch Fragen hast, melde Dich.

Grüße
Bernd

phonofreund
10.02.2013, 22:49
Du bist definitiv kein Christ. Was Du beschreibst, ist eine an manchen Stellen sehr dezent christlich geprägte Weltanschauung. Ich vermute mal, dass Du am Ende nur hinter dem Gebot der Feindesliebe stehst. In gleicher Weise wirst Du Dich vielleicht mit Standpunkten von Sokrates oder anderen Denkern identifizieren können. Du bist aber kein Christ, auch nicht in einem sehr weit gefassten Sinn, denn Deine Weltanschauung ist noch nicht einmal religiös. Es fehlt der Bezug zu einer Gottheit.

Um als Christ zu gelten, genügt es nicht, ein Anhänger der Lehren Christi zu sein. Du musst darüber hinaus an das glauben, was die Kirche nach dem Ableben Jesu als christlichen Glauben entwickelt hat. Dazu gehört die Überzeugung, Jesus sei der Sohn Gottes. Auch dass er für Deine Sünden am Kreuz starb, sowie für die Auferstehung der Toten. Ferner musst Du an das glauben, was in der Bibel steht.

Übrigens bist Du auch dann nicht zwangsläufig religiös, und sei es nur als Anhänger Deiner persönlichen, ureigenen Privatreligion, wenn Du der Frage, ob es für diese Welt einen übergeordneten Sinn oder Grund gibt, vielleicht sogar einen Schöpfer, offen und unvoreingenommen gegenüberstehst. Auch die Überzeugung, dass wir auf dieser Welt eine Aufgabe zu erfüllen haben, ist nicht religiös. Das alles sind Fragen, die sich mit dem Verstand untersuchen lassen und damit ein Gegenstand der Wissenschaft. Religion ist jedoch der Glaube an ein übernatürliches Wesen (Gott, Heilige, Engel etc.) oder eine übernatürliche Macht. Deshalb bist Du aus meiner unmaßgeblichen Sicht weder ein Christ noch religiös.

Grüße,
Arne

Die Macht ist mit mir, zumindest beim Sport.....:Cheese: :Huhu:
Du hast recht. Ich bin nicht religiös. Ich konnte mit diesem Thema noch nie etwas anfangen und werde vermutlich auch nicht mehr damit anfangen. Dennoch habe ich meine Grundwerte, ob sie nun als christlich oder sonst wie zu bezeichnen sind, las ich mal offen. Ich bin so weit es mir möglich ist, für meine Lieben da und wenn jemand in Not ist, helfe ich im Rahmen meiner Möglichkeiten. Aber ich muß ja mit niemandem beten......Verlangt auch niemand von mir.

phonofreund
10.02.2013, 22:50
Toll, und was glaubst du wer die Zündschnur beim Urknall angezündet hat? :Cheese:
Dazu brauchte er aber Feuer, wer hat das erfunden?:Cheese:

sybenwurz
10.02.2013, 23:45
...wer hat das erfunden?:Cheese:

Die Schweizer?
:Cheese:

Klugschnacker
11.02.2013, 00:12
Ich finde es nicht richtig, wenn Menschen aufgrund ihres religiösen Glaubens verfolgt werden, wie Bernd S. es in seinen letzten Postings angedeutet hat. Befürworter und Gegner bestimmter oder aller Religionen sollen ihre Argumente in Deutschland frei austauschen, sofern sie sich auf der Basis der Grundgesetzes bewegen. Ich denke nicht, dass es in diesem Punkt eine Kontroverse gibt. Die Meinungsfreiheit ist für alle hier diskutierenden, soweit ich das beurteilen kann, ein hohes Gut.

Trotzdem ist wahr, dass religiösen Menschen in unserem zunehmend aufgeklärten (den Idealen der Aufklärung folgenden) Zeitalter einen schwereren Stand haben, als das früher der Fall war. Dies sollte jedoch nicht als Ablehnung speziell des Christentums missverstanden werden. Die Kritik an den Religionen ist aus meiner Sicht tiefgreifender und geht über die einzelne konkrete Religion hinaus.

Man erkennt das gut am aktuellen Beispiel der mutmaßlich einer Vergewaltigung zum Opfer gefallenen Frau, die von katholischen Krankenhäusern auf Weisung vorgesetzter Stellen nicht behandelt wurde. Die Empörung in der Gesellschaft bezieht sich meiner Meinung nach im Kern nicht auf bestimmte Glaubensinhalte, etwa die Frage, ob ein paar Dutzend Zellen ohne Nervensystem eine Person im engeren Sinne darstellen oder nicht. Die Gesellschaft akzeptiert, wenn Menschen meinen, Gott selbst habe sich in dem Sinne offenbart, dass es sich dabei um eine Person handelt. Die Gesellschaft akzeptiert auch, wenn Gläubige in "Gotteshäusern" oder privat sich diesem Glauben widmen.

Die Gesellschaft akzeptiert aber nicht, wenn diese Überzeugungen in ein Krankenhaus hineingetragen werden. Krankenhäuser haben einen vom Volk als oberstem Souverän erteilten Versorgungsauftrag. Religion hat hier nichts zu suchen, das fordert die im Grundgesetz festgelegte Trennung von Kirche und Staat. Religiöser Fundamentalismus ist im Sinne der Meinungs- und Religionsfreiheit akzeptiert, sofern er sich auf Kirchen und den privaten Raum erstreckt. In einem öffentlichen Krankenhaus müssen sich jedoch die Grundwerte der Gesellschaft widerspiegeln. Es sollte nicht an diesem Ort und bei dieser Gelegenheit die Gesellschaft von der Kirche über diese Grundwerte belehrt werden. Die Kirche missbraucht sonst das von der Gesellschaft in sie als Träger eines Krankenhauses gesetzte Vertrauen – nichts anderes ist die Ursache der Entrüstung.

Kritisiert wird also nicht das Christentum oder Religion als solches. Kritisiert wird die übergriffige Vermischung von öffentlich erteiltem Versorgungsauftrag und fundamentalistisch-religiösem Sendungsbewusstsein.

Grüße,
Arne

Scotti
11.02.2013, 00:56
...
Die Gesellschaft akzeptiert aber nicht, wenn diese Überzeugungen in ein Krankenhaus hineingetragen werden. Krankenhäuser haben einen vom Volk als oberstem Souverän erteilten Versorgungsauftrag. Religion hat hier nichts zu suchen, das fordert die im Grundgesetz festgelegte Trennung von Kirche und Staat. Religiöser Fundamentalismus ist im Sinne der Meinungs- und Religionsfreiheit akzeptiert, sofern er sich auf Kirchen und den privaten Raum erstreckt. In einem öffentlichen Krankenhaus müssen sich jedoch die Grundwerte der Gesellschaft widerspiegeln. Es sollte nicht an diesem Ort und bei dieser Gelegenheit die Gesellschaft von der Kirche über diese Grundwerte belehrt werden. Die Kirche missbraucht sonst das von der Gesellschaft in sie als Träger eines Krankenhauses gesetzte Vertrauen – nichts anderes ist die Ursache der Entrüstung.
...

Vor zig Jahren ist mir schon aufgefallen, dass sich eine Menge meiner Bekannten ganz plötzlich an ihre religiösen Wurzeln erinnerten und regelmäßig alle möglichen und unmöglichen kirchlichen Veranstaltungen besuchten.
Auf meine verwunderte Frage nach diesem Sinneswandel war die Antwort immer, dass sie sonst keine Kindergartenplätze für die gerade geborenen Kinder bekommen würden. Die Plätze würden nach solchen Gesichtspunkten vergeben und nicht konfessionelle Kindergärten gäbe es nicht in der Nähe.

Wenn man sich jetzt den Begriff "Religionsfreiheit" ansieht, dann umfasst dieser insbesondere auch die negative Religionsfreiheit:
"Geschützt ist auch die negative Freiheit, keinen Glauben zu bilden, zu haben, zu bekennen und danach zu leben." (http://de.wikipedia.org/wiki/Religionsfreiheit_in_Deutschland#Schutzbereich)

Ist dieses Verhalten der von der Allgemeinheit finanzierten, konfessionellen Kindergärten nicht eindeutig eine Beschneidung der Religionsfreiheit und damit ein Verstoß gegen das GG?

.

Bernd S.
11.02.2013, 08:44
Ich finde es nicht richtig...

Die Gesellschaft akzeptiert aber nicht, wenn diese Überzeugungen in ein Krankenhaus hineingetragen werden. Krankenhäuser haben einen vom Volk als oberstem Souverän erteilten Versorgungsauftrag. Religion hat hier nichts zu suchen..

Grüße,
Arne

Diese Kirche ist gnadenlos!

Den allgemeine Wissensstand „der Gesellschaft“ wie Du es nennst, könnte man in etwa so zusammenfassen: „Deine Kirche ist ja wohl das allerletzte“!

Und das gilt besonders in unserer Zeit nach dem atheistischen, 20. Jahrhundert. Du schreibst, dass „die Gesellschaft“ empört sei. In Wahrheit ist es aber die nichthinterfragte, mediale Empörung unbekannter Journalisten die wir blind übernehmen. Oder wer von uns war bei dem Fall dabei bzw. hat sich die Mühe gemacht nochmal ernsthaft zu recherchieren, bevor er sich empört hat?

Im Übrigen hat die Kirche der Frau in diesem Fall überhaupt nichts verboten. Das Krankenhaus hat folgerichtig gesagt, dass es kein Kind töten kann. Das bedeutet, dass es keine abtreibenden Maßnahmen vollzieht und somit gesetzlich keine Spurensicherung im Vorfeld durchführen darf. Selbstverständlich wäre der Frau jegliche medizinische Hilfe zugutegekommen.

Woher kommt diese reflexartige Heftigkeit, dieser aggressive und laute Ton, die „allgemeine Empörung“ obwohl von uns niemand dabei war? Möglicherweise hat die Frau überhaupt in Ihrer Not gar nicht an Abtreibung gedacht. Dennoch durfte das Krankenhaus die Spurensicherung gesetzlich nicht durchführen. Und wenn sie doch danach gefragt hat: es bleibt Christen überhaupt nichts anderes übrig, als eine vergewaltigten Frau zu ermutigen, sich alle Optionen zu überlegen. Auch wenn die öffentliche Meinung uns Christen mit Schimpf und Schande mit Häme und Anfeindungen überschüttet. Weil das Töten eines unschuldigen Menschen nach christlichem Glauben nun mal ein Verbrechen ist, egal wie der politische Zeitgeist das Töten von Menschen gerade erlaubt oder wie gerne auch aktuell mal von „Zellhaufen“ gesprochen wird. Das Töten von unschuldigen Menschen bleibt nach christlichem Verständnis grundsätzlich verboten. Und wenn die katholische Kirche die einzige Institution ist, die diesen Wert so schützt, dann ist das so.

Den Journalisten ging es bei der Berichterstattung ganz sicher nicht um das Opfer, die vergewaltigte Frau. Die Medienmillionäre Jauch & Co. verstoßen bereits bei ihren Überschriften gegen das journalistische Gesetz der Neutralität. Die werden uns für die vielen Millionen alles verkaufen.
"Wie lebensnah ist die Kirche?“ oder „Die Kirche am Kreuz“ usw. sind also nicht Sendungen mit dem Versuch Dinge neutral auszuleuchten (so wie es der Pressekodex verlang), sondern eine Stimmung in eine bestimmte Richtung zu erzeugen oder wie in Deutschland bereits vorhanden, weiter anzufachen.

Uns wird eine „öffentliche Meinung“ suggeriert, die in ihrer Heftigkeit und Eindeutigkeit kein Hinterfragen mehr zulässt. Sozusagen ein Volkssturm der Entrüstung, ohne dass man die vielen Facetten hinterfragen soll. Ohne dass man sich die Zeit nehmen darf, um Dinge in Ruhe gedanklich und ggf. mit Anstrengung durchzukauen. Wir sollen hyperventilieren, wenn uns unbekannte Journalisten der elektronischen Massenmedien Wortbrocken vor die Füße schmeißen. Wir sollen uns sofort mit empören und glauben, dass diese Meinungsmacher schon alles über die katholische Kirche wissen, gut recherchiert haben und dabei neutral berichten. Wir sind so empört, weil wir so gern mit den „aufgeklärten“ Medien mitschwimmen und gar nicht anders können.

Was die vergewaltigte Frau angeht, lieber Arne, gehört es auch dazu, verschiedene Aspekte sowie die Kasuistik des Einzelfalls einzubeziehen. Wenn wir es uns leisten in diesem Falle Empathie öffentlich zu generieren (was nicht schwer ist), dadurch dass wir den Fall uns plastisch vor Augen führen und damit die Sache für „empörte Gesellschaft“ total klar wird, so müssen wir z.B. auch die Frauen in unsere gedachte „Empörung“ einbeziehen, die es auf sich nehmen und einem solchen Kind, welches durch ein Sexualverbrechen gezeugt wurde dennoch das Leben zu lassen. Wie kommen wir denn überhaupt dazu, uns über diesen Fall zu empören was humaner sei ohne auch nur annähernd dabei gewesen zu sein?

Beste Grüße
Bernd

tandem65
11.02.2013, 09:49
Hi Bernd S,

Weil das Töten eines unschuldigen Menschen nach christlichem Glauben nun mal ein Verbrechen ist,

denkst Du nicht auch, daß Du das Wort unschuldig im obigenSatz streichen kannst?

Pfeffer und Salz
11.02.2013, 10:12
Den allgemeine Wissensstand „der Gesellschaft“ wie Du es nennst, könnte man in etwa so zusammenfassen: „Deine Kirche ist ja wohl das allerletzte“!
Und das gilt besonders in unserer Zeit nach dem atheistischen, 20. Jahrhundert. Du schreibst, dass „die Gesellschaft“ empört sei. In Wahrheit ist es aber die nichthinterfragte, mediale Empörung unbekannter Journalisten die wir blind übernehmen. Oder wer von uns war bei dem Fall dabei bzw. hat sich die Mühe gemacht nochmal ernsthaft zu recherchieren, bevor er sich empört hat?
Du irrst meiner Ansicht nach gewaltig, dass das alles nur medial gesteuert ist. Da kommt der immense Erfahrungsschatz der Gesellschaft selber und hier im Forum Beiträger dazu. Und da lassen sich offensichtlich viele berechtigte Parallelen ziehen (Ähnlich dem #Aufschrei beim schlechten Herrenwitz der FDP) Dein Grundfehler ist wohl, dass jemand, der nicht ‚drin‘ sondern ‚aussen‘ ist, wohl irgendwie fremdgesteuert sein muss, weil er sich gar nicht auskennt und nicht mitzureden hat. Da kann ich nur gähnen.
Nahezu jeder in unserer Gesellschaft hat und macht mehr oder minder sogar zwangsläufig Erfahrungen mit christlichem Leben und mit den kirchlichen Institutionen (ja, ich unterscheide). Die, die sich von dem Kirchen abwenden oder das Christentum als Leitbild ablehnen haben deswegen mitnichten keine Ahnung und Erfahrung und sind auch nicht draussen.
Tendenziell steht mir phonofreund’s Haltung sehr nahe, hinderte mich aber nicht, jahrelang im Chor, der ökumenischen Schola, mitzusingen, nette Leute. Zen spielte in meinem Leben immer eine Rolle, geistig, familliär wie sportlich. Meine beste Triathlonpartnerin ist Pfarrersfrau (nein, nicht kath. ;) ). Meine Töchter nun volljährig, sind nicht getauft worden, gegen alle Widerstände der Verwandschaft, heute sind sie auf der einen Seite ausdrücklich dankbar dafür, auf der anderen Seite macht die eine jetzt ihr FSJ bei katholischen Frauenorden in Südamerika und will definitiv geistig unabhängig bleiben.
Leben ist dort wo Leben gelebt wird.
Die Kirche(n) stellen entfernen sich immer weiter davon. Ich kann sie nicht aufhalten…
Den Journalisten ging es bei der Berichterstattung ganz sicher nicht um das Opfer, die vergewaltigte Frau. Die Medienmillionäre Jauch & Co. verstoßen bereits bei ihren Überschriften gegen das journalistische Gesetz der Neutralität. Die werden uns für die vielen Millionen alles verkaufen.
Was die Situation der jungen Frau betrifft: Sie stand aus wohlverstandenem Schutz der Privatsphäre nicht im Mittelpunkt der Journalistik, im Gegensatz zu den katholischen Fundamentalisten, die einer Frau in einer äussersten Notsituation vorschreiben wollen, wo auf den Millimeter und Bruchteil von Sekunde der Unterschied zwischen Verhütung und Tötung liegt. Apologeten der Jungfrau Maria .... eben.
Die Frau wurde offensichtlich schwerwiegend verletzt (KO-Tropfen, … ) und wahrscheinlich vergewaltigt. Die Notfallbehandlung und die Spurensicherung wurden ihr von zwei katholischen Krankenhäusern verweigert. Nicht lapidar und falsch wie von Dir behauptet, nur die Pille danach (das Rezept hatte sie ja schon)

Und nun? Willst Du jetzt wirklich wissen, ob sie tatsächlich vergewaltigt geworden ist, tatsächlich schwanger war, einen Freund hat, wie sie aussieht, oder was?
Deine Aussage, ähnlich der des Martin Lohmann, einer Frau in einer Notsituation erstmal eine obskure Vielschichtigkeit erklären zu müssen, bevor sie wenn überhaupt ärztliche Hilfe und Notfallversorgung bekommt ist, ich lasse mich hinreissen, : pervers.
Da kann ich nur den Kopf schütteln. Jauch und Co haben meinem Eindruck nach (auch mit der gestrigen Sendung) sehr nah dran und doch sehr verantwortungsvoll gehandelt, Hut ab, kenne ich tatsächlich nicht immer so.



Grüße,
Christian

Pascal
11.02.2013, 11:33
Jauch und Co haben meinem Eindruck nach (auch mit der gestrigen Sendung) sehr nah dran und doch sehr verantwortungsvoll gehandelt...

Hier der Link zur Sendung in der Mediathek:

http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/8109878_guenther-jauch/13364180_die-glaubens-frage-wie-lebensnah-ist-die-kirche-

Spanky
11.02.2013, 11:53
...bei n-tv läuft gerade über den Ticker, dass italienische Medien berichten, dass Papst Benedikt am 28. Februar zurücktritt und sein Amt niederlegt ?!

titansvente
11.02.2013, 12:04
...bei n-tv läuft gerade über den Ticker, dass italienische Medien berichten, dass Papst Benedikt am 28. Februar zurücktritt und sein Amt niederlegt ?!

Am Besten wäre, wenn Sie mit diesem Rücktritt gleich die komplette "Glaubensfirma" kath. Kirche schliessen würden :cool:

Bernd S.
11.02.2013, 14:53
Hi Bernd S,
denkst Du nicht auch, daß Du das Wort unschuldig im obigenSatz streichen kannst?

Nein, es gibt Situationen z. B. die der Notwehr, um sich oder andere zu schützen, in denen man das Töten eines anderen Menschen ggf. im äußersten Falle in Kauf nimmt.

Gruß
Bernd

tandem65
11.02.2013, 15:28
Hi Bernd S,

Nein, es gibt Situationen z. B. die der Notwehr, um sich oder andere zu schützen, in denen man das Töten eines anderen Menschen ggf. im äußersten Falle in Kauf nimmt.

nun die Todesstrafe, die es in einigen Staaten dieser Erde noch gibt möchte ich jetzt nicht gerade als Notwehr bezeichnen.
Weder Du bist, noch ich bin unschuldig. Trotzdem wäre nach meinem christlichen Glaubensverständnis ein Verbrechen Dich oder mich umzubringen.:Huhu:

Ob Tötung in Notwehr vor Gott ein Verbrechen ist oder nicht? Hui, kannst Du das wirklich so zielsicher beantworten? Daß es juristisch so ist wie Du es schreibst möchte ich damit allerdings nicht bestreiten.

Bernd S.
11.02.2013, 17:03
Dein Grundfehler ist wohl, dass jemand, der nicht ‚drin‘ sondern ‚aussen‘ ist, wohl irgendwie fremdgesteuert sein muss, weil er sich gar nicht auskennt und nicht mitzureden hat. Da kann ich nur gähnen...

Grüße,
Christian

Hi Christian (cooler Name),

Du bist gerade dabei, die Diskussion auf die persönliche Ebene zu trimmen:
"Dein Grundfehler ist..."
"Apologet der Jungfrau Maria .... eben."
"Deine Aussage, ähnlich der des Martin Lohmann (Anm. = "Brandstifter/Demagoge) ,..ich lasse mich hinreissen, : pervers."

Btte hab' dafür Verständnis, dass ich es nicht weiter kommentiere, wenn es persönlich wird.

Nur eines zu dem Vorwurf mein angebliches Grundproblem sei, jemanden "drinnen" oder "draußen" zu wähnen: während Du offenbar mit ev. Pfarrer/innen zusammen bist, kann ich Dir sagen, dass ich noch nicht einmal in der Kirche bin.

Im Endeffekt bin ich auch in diesem Forum eher "draußen", wenn ich mir die Kommentare ansehe. Was für mich auch gar kein Problem ist.

Es geht mir in den Diskussionen allerdings darum ob etwas wahr oder falsch ist. Wenn meine Informationen falsch sind, dann korrigiere ich es sehr gern. Dazu müssen wir aber wieder auf die Sachebene kommen.

Anyway - is' net böse gemeint.
Danke für Dein Verständnis.

Grüße
Bernd

Bernd S.
11.02.2013, 17:19
Hi Bernd S,

...
Ob Tötung in Notwehr vor Gott ein Verbrechen ist oder nicht? Hui, kannst Du das wirklich so zielsicher beantworten? Daß es juristisch so ist wie Du es schreibst möchte ich damit allerdings nicht bestreiten.


Das nächste schwierige Thema.

Während in der Tat Christus (und auch viele Christen) auf Notwehr bewußt verzichtet haben, ist es für mich in der tatsächlich eine schwer vorstellbare Situation, in der ich nicht hineingeraten möchte.

Die Hypothese aufgenommen, glaube ich, dass ich z.B. meine Familie verteidigen würde, auch wenn ich mit dem Tod eines Angreifers rechnen müsste. Ich hoffe allerdings, dass sich die Situation nie ergibt und dass ich niemals in meinem Leben so etwas mit mir herumschleppen müsste.

Was die Todesstrafe angeht ist es schon bemerkenswert. Einerseits sind wir natürlich gegen die Todesstrafe z.B. in den USA.

Gleichzeitig ist es aber in Ordnung, wenn alleine in Deutschland jeden Tag 1000 Kinder im Mutterleib getötet werden.

Während bei der Todesstrafe ein Schwerverbrecher mit dem Tode bedroht wird (Prämisse kein Irrtum oder Unrecht), wird beim Töten von Kindern ein absolut unschuldiger Mensch zu Tode verurteilt.

Aber das ist dann schon wieder ein anderes, schwieriges Thema.

Grüße
Bernd

tandem65
11.02.2013, 18:28
Hi Bernd S,

Während in der Tat Christus (und auch viele Christen) auf Notwehr bewußt verzichtet haben, ist es für mich in der tatsächlich eine schwer vorstellbare Situation, in der ich nicht hineingeraten möchte.

Die Hypothese aufgenommen, glaube ich, dass ich z.B. meine Familie verteidigen würde, auch wenn ich mit dem Tod eines Angreifers rechnen müsste. Ich hoffe allerdings, dass sich die Situation nie ergibt und dass ich niemals in meinem Leben so etwas mit mir herumschleppen müsste.

Danke gleichfalls.:Blumen:

Was die Todesstrafe angeht ist es schon bemerkenswert. Einerseits sind wir natürlich gegen die Todesstrafe z.B. in den USA.
Gleichzeitig ist es aber in Ordnung, wenn alleine in Deutschland jeden Tag 1000 Kinder im Mutterleib getötet werden.

Das statistische Bundesamt meldet für 2011 108 867 Schwangerschaftsabbrüche (https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Schwangerschaftsabbrueche/Schwangerschaftsabbrueche.html) das sind "nur" 295/Tag. Das sind immer noch viel mehr als ich vermutet hätte und macht mich schon ein wenig Sprachlos.
Ist allerdings für mich eine andere Baustelle als der Fall der Frau in Köln als offensichtliches Vergewaltigungsopfer.
Da bitte ich Dich Abtreibungen von Abtreibungen zu unterscheiden, genauso wie ich an anderer Stelle darum bitte Christen von Kirche und insbesondere der katholischen Kirche zu unterscheiden.

Pfeffer und Salz
11.02.2013, 18:59
Hi Christian (cooler Name),
Ich weiß, war mir lange nicht so bewusst, dass das im nichtchristlichen Umfeld das durchaus zu Irritationen führen kann.
Du bist gerade dabei, die Diskussion auf die persönliche Ebene zu trimmen:
"Dein Grundfehler ist..."
"Apologet der Jungfrau Maria .... eben."
"Deine Aussage, ähnlich der des Martin Lohmann (Anm. = "Brandstifter/Demagoge) ,..ich lasse mich hinreissen, : pervers."

Btte hab' dafür Verständnis, dass ich es nicht weiter kommentiere, wenn es persönlich wird.
OK, wie ich es beim Schreiben schon selber etwas gespürt habe, habe ich mich da zu Spitzen hinreissen lassen, für die ich Dich insoweit um Entschuldigung bitte. :Blumen:
Nur eines zu dem Vorwurf mein angebliches Grundproblem sei, jemanden "drinnen" oder "draußen" zu wähnen: während Du offenbar mit ev. Pfarrer/innen zusammen bist, kann ich Dir sagen, dass ich noch nicht einmal in der Kirche bin.
Ich auch nicht.
Es gab’ mal eine Situation, wo ich einen Wiedereintritt a‘ la Kerner (allerdings ev.) ernsthaft überlegt habe. Nach einiger Zeit Überwog dann doch das Gegenargument, genau einer Institution beitreten zu müssen.
Es geht mir in den Diskussionen allerdings darum ob etwas wahr oder falsch ist. Wenn meine Informationen falsch sind, dann korrigiere ich es sehr gern. Dazu müssen wir aber wieder auf die Sachebene kommen.

Anyway - is' net böse gemeint.
Danke für Dein Verständnis.

Grüße
Bernd
Schade dass Du nicht auf Inhalt eingegangen bist.:
In Wahrheit ist es aber die nichthinterfragte, mediale Empörung unbekannter Journalisten die wir blind übernehmen. Oder wer von uns war bei dem Fall dabei bzw. hat sich die Mühe gemacht nochmal ernsthaft zu recherchieren, bevor er sich empört hat?
Mit diesem ‚wir‘ und ‚blind‘ steckt da eine, vorsichtig ausgedrückt, subtile Unterstellung. Ich hatte Dir gegenüber versucht darzustellen, dass das abwegig ist und habe das versucht mit persönlichen Dingen zu untermauern.
Nebenbei, beide Sendungen habe ich live gesehen und ich habe recherchiert.

Im Übrigen hat die Kirche der Frau in diesem Fall überhaupt nichts verboten. Das Krankenhaus hat folgerichtig gesagt, dass es kein Kind töten kann. Das bedeutet, dass es keine abtreibenden Maßnahmen vollzieht und somit gesetzlich keine Spurensicherung im Vorfeld durchführen darf. Selbstverständlich wäre der Frau jegliche medizinische Hilfe zugutegekommen.
Da steckt so offensichtlich Falsches drin. Die Spurensicherung durchführen hat nichts mit abtreibenden Maßnahmen zu tun. Die Krankenhäuser wussten auch sie hätten kein Rezept für eine Pille danach ausstellen müssen, das war ja schon ausgestellt. Das war deshalb schlicht unterlassene Hilfeleistung.
Woher kommt diese reflexartige Heftigkeit, dieser aggressive und laute Ton, die „allgemeine Empörung“ obwohl von uns niemand dabei war? Möglicherweise hat die Frau überhaupt in Ihrer Not gar nicht an Abtreibung gedacht. Dennoch durfte das Krankenhaus die Spurensicherung gesetzlich nicht durchführen. Und wenn sie doch danach gefragt hat: es bleibt Christen überhaupt nichts anderes übrig, als eine vergewaltigten Frau zu ermutigen, sich alle Optionen zu überlegen. Auch wenn die öffentliche Meinung uns Christen mit Schimpf und Schande mit Häme und Anfeindungen überschüttet. Weil das Töten eines unschuldigen Menschen nach christlichem Glauben nun mal ein Verbrechen ist, egal wie der politische Zeitgeist das Töten von Menschen gerade erlaubt oder wie gerne auch aktuell mal von „Zellhaufen“ gesprochen wird. Das Töten von unschuldigen Menschen bleibt nach christlichem Verständnis grundsätzlich verboten. Und wenn die katholische Kirche die einzige Institution ist, die diesen Wert so schützt, dann ist das so.
Sorry, ich wollte jetzt was Differenziertes dazu schreiben, aber es fällt mir wirklich wenig Sachliches zu dieser im Kern fundamentalistischer Überheblichkeit über Andere ein. Deine geistige und intellektuelle Nähe hier zu Martin Lohmann bleibt wirklich mit diesem Absatz schlicht aufrecht erhalten.
Solange das so ist, bei allen freundlichen Bemühungen im Ton zu diesem Thema, brauchen wir da auch nicht mehr weiterdiskutieren.

Grüße,
Christian

Nebenbei, was machst Du am Samstag von 13.00 bis ca. 16:00 Uhr? ;)

Bernd S.
11.02.2013, 20:15
Hi Bernd S,
das sind "nur" 295/Tag. Das sind immer noch viel mehr als ich vermutet hätte und macht mich schon ein wenig Sprachlos.


Hi,

wenn Du Feiertage, Urlaub und Wochenende abziehst, an denen sich diese "Ärzte" von ihrer "Arbeit" erholen müssen, dann sind wir schon bei ca. 1000 Kindstötungen pro Arbeitstag.
Dazu muss man wissen, dass auch Bundesamt für Statistik bis zum Jahr 2000 offiziell eingeräumt hat, dass ihre eigenen Angaben mit Vorsicht zu genießen sind, da die Dunkelziffer sehr hoch ist. Seitdem fehlt diese Warnung, obwohl sich an den Zahlen nicht wirklich viel verändert hat.

Wir haben in den letzten Jahrzehnten ca. 4 bis 8 Mio. unserer Kinder dadurch getötet - das muss man sich mal vorstellen.

Aber das ist wirklich ein schlimmes Thema.
Wenn Du Bildmaterial gesehen hast und Dich näher mit den Abtreibungsmethoden befasst, wenn Du weißt, welche Todesangst und extremen Pulsschlag das Ungeborene erleidet bevor es vorzugsweise zerfetzt wird, wenn der Arzt mit seinen Werkzeugen in den Mutterleib eindringt, dann ist das alles nur schwer zu ertragen.

Ich muss gestehen, dass mir das zu sehr an die Nieren geht.
Lassen wir das Thema lieber.

Grüße
Bernd

Bernd S.
11.02.2013, 20:56
...
Grüße,
Christian

Nebenbei, was machst Du am Samstag von 13.00 bis ca. 16:00 Uhr? ;)

Hallo Christian,

zunächst finde ich es sehr bemerkenswert, was Du geschrieben hast. Es kommt in diesen Foren sehr selten vor, dass jemand den anderen um Entschuldigung bittet. Das nehme ich natürlich und mit einer tiefen Verbeugung gerne an.

Du hast jetzt soviel geschrieben, so dass ich ehrlich gesagt, gar nicht weiß, wie ich das technisch mit dem Zitieren alles sauber beantworten kann.

Nach dem was ich weiß, war und ist es den Krankenhäusern in Köln nur dann erlaubt, eine Spurensicherung durchzuführen, wenn sie sich bereit erklären, die Abtreibungspille zu verabreichen. Wenn Du andere Informationen hast, dann lass es mich wissen. Wie gesagt, ich bin gerne bereit das dann aufzunehmen.

Was den Vorwurf der "fundamentalistiscchen Überheblichkeit" angeht, möchte ich Dir dazu folgendes sagen.

Zunächst zum Begriff Fundamentalist, der gerne verwendet wird. Das ist nicht selten der Versuch (wie auch hier im Forum) alle Religionen in einen Topf zu werfen. Das ist viel zu kurz gesprungen und kann eigentlich nur in einer Zeit des religiösen Analphabetismus unwidersprochen von der Allgemeinheit akzeptiert werden.

Eine christliche Nonne die tatsächlich fromm ihren Glauben und Ihr Leben in Dienst am Menschen stellt ist wahrlich eine Fundamentalistin.
Ein islamischer Attentäter, der einen mit jüdischen Kindern vollbesetzten Schulbus in die Luft sprengt ist auch ein Fundamentalist.
Ergo: es kommt auf das Fundament an, ob dieser Begriff positiv oder negativ zu besetzten ist.

Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen auf einem Fundament stehen. Wichtig ist, dass sie ihr Leben auf das richtige Fundament stellen. Mein Fundament ist der christliche Glaube.
Wenn Du mich also als Fundamentalisten bezeichnest, dann ist das für mich in Ordnung. Wenn Du mir gleichzeitig "Überheblichkeit" vorwirfst dann ist das etwas, was ich nicht anstrebe.

Aber jetzt sind wir wieder bei meiner Person. Es geht nicht um mich.

Zu Deiner abschließenden Frage:
Am Samstag wollte ich meinen aufgeschwemmten Körper durch den Wald tragen. Warum fragst Du?

Grüße
Bernd

Scotti
11.02.2013, 21:59
...
Das statistische Bundesamt meldet für 2011 108 867 Schwangerschaftsabbrüche (https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Schwangerschaftsabbrueche/Schwangerschaftsabbrueche.html) das sind "nur" 295/Tag. Das sind immer noch viel mehr als ich vermutet hätte und macht mich schon ein wenig Sprachlos.
....

Wieviele Frauen mögen darunter sein, die sich an die einzig erlaubte Methode der Empfängnisverhütung der Kirche verlassen haben!

Selbst Kondome sind ja bei einigen Religionen zum Zwecke der Empfängnisverhütung ausdrücklich verboten. Erlaubt sind nur Methoden mit grottenschlechtem Pearl-Index. Da kann man dann auch gleich ganz auf Gott setzen und Roulette spielen und notfalls abtreiben. (http://de.wikipedia.org/wiki/Empf%C3%A4ngnisverh%C3%BCtung#Verh.C3.BCtung_und_R eligion)

Wenn man es genau nimmt, dann begeht eine Frau nach diesen Vorgaben deutlich weniger Sünden, wenn sie einmal oder zweimal abtreibt statt immer wieder die Pille zu nehmen oder bei jedem Verkehr ein Kondom zu benutzen.

Das Folgende wusste ich noch gar nicht. Der gerade zurückgetretene Papst hat Sex unter Schwulen implizit erlaubt !? :
Nun also soll sie da sein, die Sensation, in jenem Interview, das Papst Benedikt XVI. dem Journalisten Peter Seewald gegeben hat. 14 Zeilen umfasst die Sensation, und sie klingt so: In dem "einen oder anderen Fall" könne "in der Absicht, Ansteckungsgefahr zu verringern", das Kondom "ein erster Schritt sein auf dem Weg hin zu einer anders gelebten, menschlicheren Sexualität".

Die Sensation also lautet: In wenigen Ausnahmefällen - bei homosexueller Prostitution zum Beispiel -, wo die Fortpflanzung ausgeschlossen ist, die Gefahr der Ansteckung mit HIV aber hoch, kann ein Kondom ein erster Schritt sein, um zu einer verantworteten Sexualität zu kommen. Worin die liegt, führt der Papst an dieser Stelle nicht aus. (http://www.sueddeutsche.de/politik/kirche-papst-und-die-kondome-zeilen-eine-hoffnung-1.1026554).
Vielleicht isser ja gar nicht freiwillig zurückgetreten.

.

Klugschnacker
11.02.2013, 23:19
Ich weiß nicht, wie viel Zeit nach der Vergewaltigung verstrichen ist, bis die junge Frau gemeinsam mit der Notärztin bei den Krankenhäusern um Hilfe nachsuchte. Äußerstenfalls war sie im zweiten Tag einer möglichen Schwangerschaft, vermutlich aber im ersten.

Am zweiten Tag einer Schwangerschaft hat sich die befruchtete Eizelle bereits geteilt und besteht nun aus 8 Zellen. Aus einem Teil dieser Zellen entwickelt sich der spätere Mensch, aus den anderen der Mutterkuchen und die Eihäute. Dieses Klümpchen ist ungefähr 0,1 Millimeter groß, heißt "Morula" und hat das Potenzial, ein Mensch zu werden. Allerdings entwickeln sich nur 3 von 10 dieser Winzlinge zu einer Schwangerschaft. 7 von 10 werden auf natürliche Weise abgestoßen und landen unbemerkt in der Toilette.

http://www.embryology.ch/images/eimgvorimplant/01furchung/e1s_j3_8blasto.jpg

Kann die Morula vollumfänglich als Mensch bezeichnet werden, so dass ihre Interessen abzuwägen sind gegen die der Mutter?

In der katholischen Kirche gibt es dazu keine eindeutige Haltung, zumindest wenn man in die Geschichte blickt. Bis zum Jahr 1588 schloss sich die Kirche der Ansicht Aristoteles an, wonach der Embryo die ersten 40 Tage nach der Empfängnis unbeseelt sei. Diese Ansicht wird meines Wissens nach auch im Judentum und im Islam vertreten.

Im genannten Jahr wurde von Papst Sixtus V. jedoch festgelegt, die Seele zöge bereits mit der Befruchtung ein, Abtreibung sei demnach eine Todsünde. Drei Jahre später wurde diese Regel unter der Herrschaft des nachfolgenden Papstes Gregor XIV. wieder rückgängig gemacht. Erst vor knapp 150 Jahren, im Jahr 1869, kehrte man unter Papst Pius IX. wieder zur Beseelung ab der Befruchtung zurück.

Kirchengeschichtlich ist das eine neue Haltung; über die meiste Zeit hinweg war man in der Kirche anderer Meinung als heute. Es wird deutlich, dass die Kirche keineswegs als Fels in der Brandung inmitten eines sich ständig wandelnden Zeitgeists gelten kann.

Ich habe selbst keine Antwort auf diese ethischen Fragen. Vielleicht existiert eine scharfe Grenzlinie, ab der ein sich entwickelnder Zellklumpen als Mensch angesehen werden kann oder muss, in Wirklichkeit gar nicht. Wir haben es mit Verabredungen zu tun, mit willkürlichen Festlegungen, auf die sich eine Gesellschaft einigen muss. Leitend kann dabei die Frage nach dem geringstmöglichen Leid sein. Kann ein Verbund aus 8 Zellen, ohne Gehirn und Nervensystem, leiden? Und wie ist demgegenüber das Leid der vergewaltigten Mutter abzuwägen?

Grüße,
Arne

Bernd S.
11.02.2013, 23:36
Ich weiß nicht, wie viel Zeit nach der Vergewaltigung verstrichen ist...

Grüße,
Arne

Im Jahre 2011 wurden mind. 108.867 Kindern das Leben genommen. Die Dunkelziffer ist höher.
Dabei handelte es sich zumeist um die sogn. "soziale Indikationen".
Die von Dir ausführlich diskutierten Fälle von Vergewaltigung machen genau 0,0% aus - es waren genau 25.

Im Durchschnitt ist das getötete Kind etwa 12 Wochen alt.
Wenn Du Dir die blutigen und zerfetzen Körper dieser Kinder in den Mülleimern der Abtreibungsärzte ansiehst, dann sind das alles andere als "Zellhaufen".



Grüße
Bernd

Klugschnacker
11.02.2013, 23:44
Wenn Du Dir die blutigen und zerfetzen Körper dieser Kinder in den Mülleimern der Abtreibungsärzte ansiehst, dann sind das alles andere als "Zellhaufen".

Richtig, das ist ein anderes Thema als die "Pille danach" oder die Weigerung der beiden katholischen Krankenhäuser, eine vergewaltigte Frau zwecks Sicherung der Täterspuren zu untersuchen. Warum führst Du es jetzt an?

Grüße,
Arne

Bernd S.
12.02.2013, 00:03
Richtig, das ist ein anderes Thema als die "Pille danach" oder die Weigerung der beiden katholischen Krankenhäuser, eine vergewaltigte Frau zwecks Sicherung der Täterspuren zu untersuchen. Warum führst Du es jetzt an?

Grüße,
Arne

Deine Ausführungen beziehen sich eher auf die absolute Ausnahme. Ich habe schon verstanden, dass Du auf den einen Fall abzielst. Denke, dass zum Kontextverständnis es für die Mitlesenden wichtig ist zu erfahren, dass es sich bei den meisten Abreibungen mitnichten um "Zellklumpen" handelt.

Grüße
Bernd

Klugschnacker
12.02.2013, 00:33
Denke, dass zum Kontextverständnis es für die Mitlesenden wichtig ist zu erfahren, dass es sich bei den meisten Abreibungen mitnichten um "Zellklumpen" handelt.

Richtig, 97% aller Schwangerschaftsabbrüche werden bis zur 14. Woche vorgenommen. Der Embryo ist demnach bis zu 19-24 Millimeter groß. Deshalb ist eine Abtreibung emotional für alle Beteiligten eine ungleich schwerere Belastung als die "Pille danach".

Abtreibung ist grundsätzlich strafbar (Freiheitsstrafe). Ausnahmen sind per Gesetz geregelt. In diesen Gesetzen drückt sich der demokratische Wille unserer Gesellschaft als oberstem Souverän aus und sind daher zu respektieren, und zwar auch von der Kirche, wenn sie mit öffentlichem Versorgungsauftrag Krankenhäuser betreibt.

Wir würden es ebenfalls nicht akzeptieren, wenn die Kirche die allgemeine Schulpflicht unterwanderte, indem sie Schulen eröffnete, in denen ausschließlich die Bibel gelesen wird, oder in denen ungetaufte Schüler kein Abi machen dürfen.

Grüße,
Arne

MattF
12.02.2013, 00:42
Im Jahre 2011 wurden mind. 108.867 Kindern das Leben genommen. Die Dunkelziffer ist höher.
Dabei handelte es sich zumeist um die sogn. "soziale Indikationen".
Die von Dir ausführlich diskutierten Fälle von Vergewaltigung machen genau 0,0% aus - es waren genau 25.

Im Durchschnitt ist das getötete Kind etwa 12 Wochen alt.
Wenn Du Dir die blutigen und zerfetzen Körper dieser Kinder in den Mülleimern der Abtreibungsärzte ansiehst, dann sind das alles andere als "Zellhaufen".



Grüße
Bernd

Billige Lebensschützerpolemik.

Keine Frau macht es sich einfach die abtreibt (und manchmal auch nicht der Mann dazu)

Das haben wir aber alles seit 40 Jahren ausführlich diskutiert und müssen es hier nicht nochmal machen.

Die Gesetze sind Ausdruck der demokratischen und gesellschaftlichen Entwicklung dieses Landes. Und sie sind gut so wie sie sind, sie sind ein Kompromiss div. Ansichten und das haben alle zu akzeptieren.

MfG
Matthias

Bernd S.
12.02.2013, 07:36
Richtig, 97% aller Schwangerschaftsabbrüche werden bis zur 14. Woche vorgenommen. In diesen Gesetzen drückt sich der demokratische Wille unserer Gesellschaft als oberstem Souverän aus und sind daher zu respektieren, und zwar auch von der Kirche,
...
Grüße,
Arne

Aber natürlich. Habe Dir nur ein paar Statistiken genannt. Wie kommst Du darauf, dass deswegen die Kirche deutsche Gesetze nicht respektiert?
Diese Schlussfolgerung kann ich nicht nachvollziehen.

Bernd S.
12.02.2013, 07:45
Billige Lebensschützerpolemik.

Keine Frau macht es sich einfach die abtreibt (und manchmal auch nicht der Mann dazu)

Das haben wir aber alles seit 40 Jahren ausführlich diskutiert und müssen es hier nicht nochmal machen.

Die Gesetze sind Ausdruck der demokratischen und gesellschaftlichen Entwicklung dieses Landes. Und sie sind gut so wie sie sind, sie sind ein Kompromiss div. Ansichten und das haben alle zu akzeptieren.

MfG
Matthias

Jawolll Herr General, - "billige Lebenschützerpolemik" - habe verstanden - wir haben keine Diskussionen mehr führen - sehr zu Befehl Herr General!

Ansonsten Antwort siehe oben.

Klugschnacker
12.02.2013, 08:49
Wie kommst Du darauf, dass deswegen die Kirche deutsche Gesetze nicht respektiert?

Weil das Töten eines unschuldigen Menschen nach christlichem Glauben nun mal ein Verbrechen ist, egal wie der politische Zeitgeist das Töten von Menschen gerade erlaubt oder wie gerne auch aktuell mal von „Zellhaufen“ gesprochen wird. Das Töten von unschuldigen Menschen bleibt nach christlichem Verständnis grundsätzlich verboten. Und wenn die katholische Kirche die einzige Institution ist, die diesen Wert so schützt, dann ist das so.

Diese Haltung steht im Widerspruch zu den Gesetzen. Die Pille danach und ein Schwangerschaftsabbruch – sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind – sind in unserer Gesellschaft legal. Die Kirche kann eine andere Meinung vertreten. Aber es wird nicht akzeptiert, wenn sie in einem öffentlichen Krankenhaus ihre eigenen Regeln über die Gesetze stellt, indem sie einer Patienten eine Hilfe verweigert, die vollkommen legal nachgefragt wurde.

Zum Ausdruck "Töten eines unschuldigen Menschen": Das ist ja gerade die Frage, inwieweit hier von einem Menschen gesprochen werden kann. Im öffentlichen Raum ist der Paragraph 218 maßgeblich, der den Schwangerschaftsabbruch regelt. Es ist schwierig, als Mann darüber zu diskutieren, weil wesentliche Aspekte dieser Bewertung nicht im Bereich unserer persönlichen Erfahrungen liegen.

Wie gesagt, ich habe keine Antwort auf die Frage, ab wann eine oder mehrere Zellen als Mensch gelten. Bei bereits geborenen Menschen halten wir es so: Wenn keine Gehirnströme mehr gemessen werden können, wenn also das Gehirn tot ist, verliert der Mensch dieses Menschsein und wird getötet (lebenserhaltende Maßnahmen werden beendet). Vielleicht können wir es bei Embryonen ebenso sehen und sie zu Menschen erklären, sobald Hirnströme vorhanden sind (6. Woche). Sofern nicht die Hirnströme, sondern das erste Aufflackern eines Bewusstseins maßgeblich ist, sind wir in der 26. Woche.

Eine Schmerzwahrnehmung wird erst ab der 20. Woche für möglich gehalten. Dieses Datum ist wichtig für den Standpunkt, der nicht den angeblichen Zeitpunkt für die Menschwerdung in den Vordergrund stellt, sondern danach fragt, ob der Embryo Leid empfinden kann.

Grüße,
Arne

Pascal
12.02.2013, 09:22
Diese Haltung steht im Widerspruch zu den Gesetzen. Die Pille danach und ein Schwangerschaftsabbruch – sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind – sind in unserer Gesellschaft legal.

Wenn man den §218 liest ist es genau anders herum, der Schwangerschaftsabbruch ist illegal - aber unter bestimmten Voraussetzungen möglich und straffrei. Das ist etwas spitzfindig, aber zunächst gilt dieser Grundsatz...

"(1) Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Handlungen, deren Wirkung vor Abschluß der Einnistung des befruchteten Eies in der Gebärmutter eintritt, gelten nicht als Schwangerschaftsabbruch im Sinne dieses Gesetzes."

http://dejure.org/gesetze/StGB/218.html

... und dann die Ausnahme...;)

Die Straflosigkeit wird dann unter $218a behandelt.

Die Pille danach ist unstrittig.

Bernd S.
12.02.2013, 10:10
Diese Haltung steht im Widerspruch zu den Gesetzen. Die Pille danach und ein Schwangerschaftsabbruch – sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind – sind in unserer Gesellschaft legal. ...

Zum Ausdruck "Töten eines unschuldigen Menschen": Das ist ja gerade die Frage, inwieweit hier von einem Menschen gesprochen werden kann. Im öffentlichen Raum ist der Paragraph 218 maßgeblich, der den Schwangerschaftsabbruch regelt...
Grüße,
Arne

Also zu den §§ 218ff. hat Pascal zwischenzeitlich schon etwas sehr Richtiges gesagt.
Das Töten von Menschen ist ab dem Zeitpunkt der Zeugung grundsätzlich nicht erlaubt. Und das ist auch richtig so, man hat sich dabei etwas gedacht. Nämlich nach allen Erfahrungen der Greuel des 20 Jahrhunderts durch ein verbrecherisches System. Diesem eindeutige Schutz des Lebens wurde mit den Gesetzen der 68er-Generation dann ein Zusatz angefügt, wonach diese Tat u.U. straffrei bleiben kann. Dieser Schutz wurde juristisch somit nicht aufgehoben, sondern aufgeweicht.

Damit wird aber eindeutig ausgedrückt, dass wir es uns eben nicht so einfach machen dürfen, irgendetwas von einem "Zeillhaufen" zu fabulieren. Es ist ganz klar: das menschliche Leben beginnt mit der Zeugung und damit haben wir es zu achten.

Und was die Haltung des Krankenhauses angeht gibt es offenbar eine eindeutige Regelung. Diese Krankenhäuser führen keine Abtreibung durch. Damit verbunden ist es dass sie auch keine Spurensicherung durchführen dürfen.
Bitte korrigiert mich, dass sind meine Informationen.

Und wenn Du mir jetzt noch das Gesetz nennst, in dem steht, dass ein Arzt gegen sein Gewissen gezwungen werden kann, ein Kind abzutreiben, dann nenne es mir, und ich nehme das gerne zur Kenntnis.

Lass mich noch einen grundsätzlichen Satz sagen: Wir sollten uns niemals einfach so hinter Gesetzen verstecken. In diesem Land ist es noch möglich, auch den Gesetzgeber zu hinterfragen. Und das ist unsere Pflicht als Bürger.
Wir hatten auch schon unsägliche Gesetze, die nach meiner Heimatstadt benannt waren, wofür ich mich heute noch schäme.
Oder z.B. Gesetze, die Befehle enthielten Menschen zu erschießen, wenn sie auch nur die Landesgrenze übertreten wollten.

Wir beide sind ungefähr gleich alt, Methusalems quasi.
Menschenskind Arne, das ist alles nicht so lange her. Du weißt das doch auch.

MattF
12.02.2013, 10:42
Lass mich noch einen grundsätzlichen Satz sagen: Wir sollten uns niemals einfach so hinter Gesetzen verstecken. In diesem Land ist es noch möglich, auch den Gesetzgeber zu hinterfragen. Und das ist unsere Pflicht als Bürger.
Wir hatten auch schon unsägliche Gesetze, die nach meiner Heimatstadt benannt waren, wofür ich mich heute noch schäme.
Oder z.B. Gesetze, die Befehle enthielten Menschen zu erschießen, wenn sie auch nur die Landesgrenze übertreten wollten.

Wir beide sind ungefähr gleich alt, Methusalems quasi.
Menschenskind Arne, das ist alles nicht so lange her. Du weißt das doch auch.


Sorry wenn ich das so sagen muss: Völlig daneben der Vergleich.

Der §218 wie er Heute ist, ist entstanden aus wie ich schon sagte 40 Jahre (oder noch länger) politischer und gesellschaftlicher Diskussion. Es ist Ausdruck des Konsenses unserer Gesellschaft.*

Die Nürnberger Rassegesetze sind von einer Diktatur erlassen und dem Volk aufoktroyiert worden.


*Was nicht heißt, dass man die irgendwann auch mal wieder ändern wird, in welche Richtung auch immer, wenn der gesellschaftliche Konsens sich ändert. Mit deiner Argumentation wird das aber schwierig.

Bernd S.
12.02.2013, 11:09
Sorry wenn ich das so sagen muss: Völlig daneben der Vergleich.

...in welche Richtung auch immer, wenn der gesellschaftliche Konsens sich ändert. Mit deiner Argumentation wird das aber schwierig.

Vielen Dank für den Geschichtsunterricht. Aber ich habe nichts anderes gesagt. Oder wo steht etwas Gegensätzliches?

Wir machen es einfach so: ich durchdenke derartige Gesetzte, gesellschaftliche Entwicklungen und bilde mir meine Meinung, soweit ich Pro und Contra erkennen kann.
Und andere akzeptieren jegliches Gesetz, sind d'accord mit der Massenmeinung, dem "gesellschaftlichen Konsens", wie Du es nennst. Hauptsache es kommt aus einer deutschen, demokratischen Republik. Wird schon richtig sein, was die da oben machen.;)
Mir persönliche ist dies zu einfach, hat den faden Beigeschmack von politischer Blindheit und ist mir zu gefährlich. Ich glaube, dass wir immer auf der Hut sein müssen, wenn es darum geht, was uns die politisch Mächtigen verkaufen.

Mag sein, dass meine Argumentation für Dich schwierig ist.
Wer hat denn gesagt, dass demokratische Meinungsbildungsprozesse einfach sein sollen?
Ein wenig Anstrengung kann nicht schaden.

Klugschnacker
12.02.2013, 11:12
Es ist ganz klar: das menschliche Leben beginnt mit der Zeugung und damit haben wir es zu achten.

Vor dem Gesetz beginnt es nicht mit der Zeugung, sondern mit der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter.

Diese Definition ist einigermaßen willkürlich, denn es lassen sich in der kontinuierlich verlaufenden Menschwerdung keine scharfen Grenzen ziehen. Die Kirche hat, mit Ausnahme von drei Jahren, während ihrer gesamten Geschichte die Menschwerdung auf den 40. Schwangerschaftstag gelegt, und ist davon erst vor rund 150 Jahren abgewichen. Demnach ist auch für die Kirche die Grenzziehung keineswegs eindeutig.

Ihre heutige Einstellung ist das Ergebnis eines meinungsbildenden Prozesses. Das ist nichts anderes als am Fall unserer Gesellschaft, die sich ebenfalls nach einem meinungsbildenden Prozess für eine bestimmte, im Kern jedoch willkürliche, Grenzziehung entschieden hat.

Es wurde zu allen Zeiten abgetrieben. Wegen der Kriminalisierung der Abtreibung geschah es meistens in für die Mutter gefährlichen Umständen. Was allerlei Kurpfuscher mit Mutter und Embryo angestellt haben, mag man sich gar nicht vorstellen. Dazu kommen die Tötungen der bereits geborenen aber unerwünschten Kinder. Ein Gesetz zum geregelten Schwangerschaftsabbruch will hier in der Realität des echten Lebens eine Verbesserung herbeiführen.

Ungeborenes Leben soll geschützt werden, aber nicht um jeden Preis. Ist beispielsweise das Leben oder die Gesundheit der Mutter durch die Schwangerschaft in Gefahr, kann sie abgebrochen werden (medizinische Indikation). Diese Entscheidung ist das Ergebnis einer Abwägung in einem Interessenskonflikt. Prinzipienreiterei hilft in der Realität der Frauen nicht weiter. Sonst wird Gutes beabsichtigt und Schlechtes bewirkt.

Grüße,
Arne

blaho
12.02.2013, 11:25
Es wurde zu allen Zeiten abgetrieben. Wegen der Kriminalisierung der Abtreibung geschah es meistens in für die Mutter gefährlichen Umständen. Was allerlei Kurpfuscher mit Mutter und Embryo angestellt haben, mag man sich gar nicht vorstellen. Dazu kommen die Tötungen der bereits geborenen aber unerwünschten Kinder. Ein Gesetz zum geregelten Schwangerschaftsabbruch will hier in der Realität des echten Lebens eine Verbesserung herbeiführen.


Es wurde zu allen Zeiten gedopt. Wegen der Kriminalisierung des Doping geschah es meistens in für die Sportler gefährlichen Umständen. Was allerlei Kurpfuscher mit dem Sportler angestellt haben, mag man sich gar nicht vorstellen.(... )Ein Gesetz zum geregelten Doping würde hier in der Realität des echten Lebens eine Verbesserung herbeiführen.

Ging mir beim lesen so durch den Kopf.

Pfeffer und Salz
12.02.2013, 11:39
Mag sein, dass meine Argumentation für Dich schwierig ist. Ich sehe eher, dass Deine Argumentation zu einfach ist, weil sie simple Leitbilder hat und alles andere mögliche ausschließt, z.B das was im gesellschaftlichen Konsens wie beschrieben mühsam gefunden worden ist. Kannst Du für Dich persönlich gerne machen, aber stell Dich mit dieser persönlichen Einstellung um Gottes willen nicht über andere.

Insofern möchte ich Dir ungewollt zustimmen:
Wer hat denn gesagt, dass demokratische Meinungsbildungsprozesse einfach sein sollen?
Ein wenig Anstrengung kann nicht schaden.

MattF
12.02.2013, 11:54
Es wurde zu allen Zeiten gedopt. Wegen der Kriminalisierung des Doping geschah es meistens in für die Sportler gefährlichen Umständen. Was allerlei Kurpfuscher mit dem Sportler angestellt haben, mag man sich gar nicht vorstellen.(... )Ein Gesetz zum geregelten Doping würde hier in der Realität des echten Lebens eine Verbesserung herbeiführen.

Ging mir beim lesen so durch den Kopf.


Sicher kann einem das durch den Kopf gehen.

Nur wie schon desöfteren gesagt ist jedes Gesetz Ausdruck einer Diskussion (zumindest in der Demokratie) und eines Abwägungsprozesses.

Es ist halt ein Unterschied ob ich mich über Abtreibung unterhalte oder Doping, weil es andere gesellschaftliche Konsequenzen der einen oder der andere Sache gibt. Der Umgang mit Abtreibung geht letztlich jeden (zumindest mal jede Frau an). Doping nur Sportler. Schwanger werden kann man z.b. wg. Missbrauch oder Vergewaltigung. Der Sportler ist immer selber schuld wenn er dopt.
Die Frau kann auch z.b. oft nichts für ihre momentane soziale Situation, der Sportler wie gesagt dopt meist nicht weil er von HArtz IV bedroht ist, sondern weil er ins Rampenlicht will.

Von daher können unterschiedliche Vorratssetzungen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Und jeder Vergleich hinkt.

Im übrigen wäre ich sogar für die Freigabe von Doping :Huhu:

MattF
12.02.2013, 11:56
Sonst wird Gutes beabsichtigt und Schlechtes bewirkt.

Grüße,
Arne

+1

Genau das ist der Punkt!

Bernd S.
12.02.2013, 12:04
... Prinzipienreiterei hilft in der Realität der Frauen nicht weiter. Sonst wird Gutes beabsichtigt und Schlechtes bewirkt.

Grüße,
Arne

Da stimmen wir in den meisten Punkten überein.
Und es geht auch nicht darum, dass man das Wohl der Frau ausblendet. Wo steht das denn nun wieder?

Jetzt mal Tacheles als zwischenzeitliche Anmerkung: der rhetorische Kniff, jemanden anderen eine Gemeinheit zu unterstellen (unterschwellig: Du stellst Dich über dass Wohl der Frau), was er aber gar nicht gesagt hat, um ihn dann dafür zu verhaften, kenne ich, ich bin damit aufgewachsen.

Die von Dir nun vorgeworfene "Prinzipienreiterei" sehe ich allerdings, wenn Gesetzte nicht mehr hinterfragt werden dürfen, sondern nur noch blind befolgt werden müssen.

Sollte sich in dem Kommentar jetzt eine gewisse Schärfe abzeichnen, bitte ich das zu entschuldigen. Wenn wir persönlich darüber sprechen würden, würde es sich im Tonfall anders anhören.
Das ist halt leider in elektronischer Form manchmal nur sehr eingeschränkt zu steuern.


Grüße
Bernd

Klugschnacker
12.02.2013, 12:09
Sollte sich in dem Kommentar jetzt eine gewisse Schärfe abzeichnen, bitte ich das zu entschuldigen. Wenn wir persönlich darüber sprechen würden, würde es sich im Tonfall anders anhören.
Das ist halt leider in elektronischer Form manchmal nur sehr eingeschränkt zu steuern.

Keine Sorge, ich empfinde Dich als sehr höflich. :Blumen:
Es ist schon klar, dass man einen Gedanken auch mal etwas zugespitzt ausdrückt, um klar zu machen, worum es einem geht.

Grüße,
Arne

Pascal
12.02.2013, 12:10
Der Umgang mit Abtreibung geht letztlich jeden (zumindest mal jede Frau an). Doping nur Sportler. Schwanger werden kann man z.b. wg. Missbrauch oder Vergewaltigung. Der Sportler ist immer selber schuld wenn er dopt.
... Und jeder Vergleich hinkt.



es ist immer eine Teilmenge im mathematischen Sinn. Nicht jede Frau ist von dem Umgang mit einer Abtreibung betroffen. Und genauso gut kann ein Sportler von Doping betroffen sein, der sich dessen gar nicht bewusst ist oder war, Stichwort verunreinigte NEMs (Jürgen Zäck). Aber vielleicht sollten wir Doping in dem Fred belassen wo es hingehört.

MattF
12.02.2013, 12:10
Da stimmen wir in den meisten Punkten überein.
Und es geht auch nicht darum, dass man das Wohl der Frau ausblendet. Wo steht das denn nun wieder?

Wie würde das denn nun in einem dir genehmen Gesetz gewahrt?

Gib mal Butter bei die Fische!

Bernd S.
12.02.2013, 12:21
Ich sehe eher, dass Deine Argumentation zu einfach ist...

Kannst Du für Dich persönlich gerne machen, aber stell Dich mit dieser persönlichen Einstellung um Gottes willen nicht über andere.

...Insofern möchte ich Dir ungewollt zustimmen:

:


Was jetzt, zu schwierig oder zu einfach?

Hoffe, dass Du nicht in einen Gewissenskonflikt kommst, wenn Du mir "ungewollt zustimmen musst" ;-)

Wenn Du mir unterstellst, dass ich mich gerne über andere stelle, dann kann ich da wenig dagegen tun.

Die persönlichen Unterstellungen ("stelle Dich nicht über andere") kommen jetzt in der Diskussion immer häufiger. Daher wäre glaube ich ein guter Zeitpunkt, um sie zu beenden.

Wir haben uns ja auch ausgiebig ausgetauscht.
Und als ausgemachte Minderheit möchte ich es gerne vermeiden, dass es noch persönlicher wird.

Wer weiß, vielleicht trifft man sich mal später in einem der Trainingslager und ich brauche Deinen Windschatten mal... :liebe053:

Bernd S.
12.02.2013, 13:15
Wie würde das denn nun in einem dir genehmen Gesetz gewahrt?

Gib mal Butter bei die Fische!

Du verlangst, dass man im Handstreich mit der Feder in einem Triathlonforum (dem besten der Welt), dieses gewaltige Gesellschaftsproblem löst?
Tut mir leid, da fühle ich mich ein wenig überschätzt.

Aber vielleicht soviel:
Grundsätzlich halte ich die bestehende gesetzliche Regelung für einen klugen Ansatz. Wobei wir immer das Wohl von Schwächeren in unserem Fokus behalten müssen.

Der weitere Gedankenprozess muss dahingehen, dass man werdende Mütter und Familien viel stärker als bisher unterstützt.
Wenn junge Mütter mit Ihrer Schwangerschaft alleine gelassen werden, dann ist das das Allerletzte. Oder wenn sogar Druck ausgeübt wird. Der Druck von außen abzutreiben, kommt dabei nicht selten auch von Männern.

Ich würde mir wünschen, dass diese hohe Zahl an Abtreibungen in Deutschland zurückgeschraubt wird. Dass sich öffentliche Entscheidungsträger stärker für das Wohl junger Familien einsetzen und dass es die Ausnahme ist, wenn eine Frau schwanger wird und der erste Gedanke ist: "Scheiße ich bin schwanger, wie kann ich das Kind wegmachen lassen".

Wir wissen übrigens, was das auch bei den Frauen hinterläßt. Denn es war ja ihr eigenes Kind, ihr Fleisch und Blut. Ein Kind auf das es vielleicht einmal stolz gewesen wäre und das sie hat töten lassen. Das muss man sich vor Augen halten, damit muss sie ihr ganzes Leben verbringen. Also eine schlimme Entscheidung gegen Ihr eigenes Kind getroffen hat, was sie niemals mehr rückgängig machen kann.

Gut möglich MattF, dass Du jetzt wieder irgendwas Falsches daran findest. Wenn wir aber wieder ein wenig mehr dorthin kommen, dass Kinder als das was sie sind gesehen werden, nämlich ein Geschenk - früher sagte man "ein Segen", und auch nur ein einziges Kind auf die Welt kommen darf, welches sonst getötet worden wäre, dann hätte sich dieser Wandel zurück zu unseren Werten gelohnt.

Einverstanden, wenn wir damit die Diskussion beenden?

Viele Grüße
Bernd

MattF
12.02.2013, 13:41
Ich würde mir wünschen, dass diese hohe Zahl an Abtreibungen in Deutschland zurückgeschraubt wird.


Wenn man den Statistiken glauben kann, sind wir auf dem richtigen Weg.

MfG
Matthias

tandem65
12.02.2013, 13:41
Hi Bernd S,

Der weitere Gedankenprozess muss dahingehen, dass man werdende Mütter und Familien viel stärker als bisher unterstützt.
Wenn junge Mütter mit Ihrer Schwangerschaft alleine gelassen werden, dann ist das das Allerletzte.

nach der dem statistischen Bundesamt ist bei 70500 Abtreibungen 2011 die Frau über 25 und immer noch 45748 über 30 Jahre alt. (https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Schwangerschaftsabbrueche/Tabellen/Alter.html;jsessionid=D487B7B4D794F36AB43061C76FBB AC24.cae1)Zumindest letztere Gruppe ist selbst für mich alten Sack nicht mehr Jung. Daß die Frauen alleingelassen werden ist auch nur eine Vermutung deinerseits.

Ich würde mir wünschen, dass diese hohe Zahl an Abtreibungen in Deutschland zurückgeschraubt wird.


Ich kann mir vorstellen, daß es einigen Mitdiskutanten diese Zahlen zu hoch sind. Das ist doch letztendlich unabhängig davon ob man für oder gegen die Möglichkeit der Abtreibung ist.

Bernd S.
12.02.2013, 14:22
Wenn man den Statistiken glauben kann, sind wir auf dem richtigen Weg.

MfG
Matthias

Ich würde das gerne meinen. Aber das täuscht. Diese offenbar rückläufigen Zahlen haben damit zu tun, dass die Frauen im gebährfähigen Alter (blöder Begriff, ich weiß), immer weniger werden.
Der Grund ist, dass Deutschland einerseits insgesamt immer älter wird und dass andererseits es die jungen Frauen immer weniger gibt, weil sie nämlich nicht mehr auf die Welt gekommen sind.

Wir sind mit Japan weltweit das Land, was den ältesten Durchschnitt (44 Jahre) hat, gleichzeitig mit Italien das Land, welches die niedrigste Geburtenrate (1,4) hat.

Es gibt immer weniger junge Frauen, die Kinder auf die Welt bringen bzw. halt auch abtreiben können. Auch wenn es zynisch klingen mag - es ist nicht überspitzt, wenn man sagt: Unsere möglichen und zukünfiten Mütter wurden schon abgetrieben.

Das ist der wirkliche Grund für die tendentiell rückläufige Abtreibungszahl.


Grüße
Bernd

pioto
12.02.2013, 14:53
Wieso ist dann die Anzahl der Geburten seit 2005 fast jährlich gleich, während die Anzahl der Abtreibungen um weit über 10% zurück gegangen ist?

Bernd S.
12.02.2013, 15:16
Wieso ist dann die Anzahl der Geburten seit 2005 fast jährlich gleich, während die Anzahl der Abtreibungen um weit über 10% zurück gegangen ist?

Jetzt wird's mathematisch.
Das dürfte mit der Verschiebung des Alters der Frauen nach hinten zu tun haben, die Kinder noch zur Welt bringen.
Hab Dir mal die Statistiken beigefügt. Ist aber sehr zahlenlastig.

http://www.ak-lebensrecht.de/info/stat_tab.html

Meik
12.02.2013, 15:44
Wenn junge Mütter mit Ihrer Schwangerschaft alleine gelassen werden, dann ist das das Allerletzte.

Erinnert mich daran:
http://www.tagesspiegel.de/politik/schwangerschaftsberatung-katholische-kirche-beendet-218-beratung/181180.html

Da wo man helfen könnte und direkt einen Einfluss auf die Entscheidung haben könnte zieht man sich zurück.

tandem65
12.02.2013, 17:54
Jetzt wird's mathematisch.
Das dürfte mit der Verschiebung des Alters der Frauen nach hinten zu tun haben, die Kinder noch zur Welt bringen.

Hmm, genau die nicht ganz jungen Frauen machen doch immer noch die meisten Abtreibungen. Müsste demnach nicht die Anzahl der Geburten eher rapide sinken:confused:

tomerswayler
12.02.2013, 18:17
Dass sich öffentliche Entscheidungsträger stärker für das Wohl junger Familien einsetzen und dass es die Ausnahme ist, wenn eine Frau schwanger wird und der erste Gedanke ist: "Scheiße ich bin schwanger, wie kann ich das Kind wegmachen lassen".

Ich denke, dass es absolut die Ausnahme ist, dass eine Frau als ersten Gedanken hat, sie müsse das Kind abtreiben lassen.
Ich denke eher, dass der erste Gedanke einer Frau ist, ob sie das Kind mit ihrer aktuellen finanziellen/sozialen Lage vereinbaren kann und das die allerallerallermeisten Frauen ihre Lage sehr kritisch beurteilen, ob sie ein Kind zum aktuellen Zeitpunkt großziehen können. Und wenn der Punkt negativ ausfällt, dann kommt meiner Meinung nach erst der Gedanke ins Spiel, dass man abtreiben könnte.

Aber so wie von dir geschildert ist die Situation IMO nicht. Vielleicht solltest du die Frauen lieber selbst entscheiden lassen, was wann für sie am besten ist!?

Klugschnacker
21.02.2013, 18:48
Morgen, am 22. Februar, jährt sich der Todestag von Hans und Sophie Scholl zum siebzigsten mal. Die Geschwister Scholl, Mitbegründer der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" gegen das NS-Regime, wurden von Roland Freisler am ersten Prozesstag zum Tode durch das Fallbeil verurteilt. Das Urteil wurde wenige Stunden später vollstreckt.

Ich schreibe das hierher, weil die Motive der Weißen Rose teils christlichen, teils aufklärerischen Ursprungs waren.

Grüße,
Arne

neonhelm
22.02.2013, 08:44
Und sie bewegt sich doch (http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/katholische-kirche-bischoefe-beraten-ueber-die-pille-danach-12089148.html). Öffentlicher Druck geht auch an der Kirche nicht vorüber. Ich vermute, das Verhalten der Kölner Krankenhäuser hat sie einige ihrer Schäfchen gekostet...

phonofreund
02.03.2013, 15:48
Passt ja bestens hierhin..............
Die alten Säcke /Idioten werden nicht weniger

http://www.stern.de/politik/ausland/polen-walesa-irritiert-mit-anti-schwulen-tirade-1978507.html

Bernd S.
03.03.2013, 10:30
Passt ja bestens hierhin..............
Die alten Säcke /Idioten werden nicht weniger



Dir ist aber schon klar, dass Du mit Deinen Beleidigungen jemanden bekämpfst, der dem Kommunismus als polnischer Gewerkschaftsführer ziemlich mutig die Stirn geboten hat, Präsident eines Nachbarstaates war und gleichzeitig Friedensnobelpreisträger ist.

Ansonsten wunder ich mich schon, weshalb es im Forum erlaubt ist, derartige Beleidigungen ohne jegliche Argumentationskette abzusondern.
Man kann Gegenmeinungen (wie dass die sexuelle Orientierung eines Menschen Einfluss auf die Sitzordnung eines demokratischen Parlamentes haben soll) sicher kritisieren. Aber ich vermisse in nahezu all Deinen Aussagen jedwede sachbezogene Gegenbeweise oder fundierte Richtigstellungen.

Mit "ich fasse mir an den Kopf" oder "alte Säcke" oder "Idioten" hinterlässt Du und einige andere in dem Forum einen sehr faden Beigeschmack was das Niveau angeht.

Es macht einen ganz anderen Eindruck und ist für Deine Umgebung gehaltvoller, wenn Du Dinge geistig erstmal durchknetest und ein sachliches Pro und Contra abwägst.
Damit kannst Du a) einen Beitrag zur Wahrheit leisten, b) unter Umständen eine eigene, falsche Meinung revidieren und c) macht es den Geist ungemein frei.

Sportliche Grüße
Bernd

LidlRacer
03.03.2013, 11:29
@Bernd S.

Walesa will Homosexuelle im Parlament hinter eine Mauer verbannen.

Darüber willst Du allen Ernstes mit pro und contra diskutieren? :Nee:

Gut, es wäre nicht nötig gewesen, ihn Idiot zu nennen. Kann sich ja jeder selbst denken, wie man ihn am besten nennt.

Bernd S.
03.03.2013, 18:08
@Bernd S.

Walesa will Homosexuelle im Parlament hinter eine Mauer verbannen.

Darüber willst Du allen Ernstes mit pro und contra diskutieren? :Nee:


Du hast mein Statement offenbar nicht gelesen oder was wahrscheinlicher ist, absichtlich igrnoriert, um etwas zu unterstellen und mit einer coolen Gegenfrage zu kommen, deren Antwort im vornherein feststeht.
Netter rhetorischer Kniff. Kannst Du Dir aber sparen, ich bin damit aufgewachsen.
Ansonsten bin ich tatsächlich dafür, selbst absurde Thesen mit Pro & Contra zu diskutieren. Auch wenn der Zeitgeist bzw. die Massenmeinung es besser findet, Gegner argumentationslos in die Ecke der momentan Geächteten zu schubsen.

@Bernd S.

Gut, es wäre nicht nötig gewesen, ihn Idiot zu nennen. Kann sich ja jeder selbst denken, wie man ihn am besten nennt.

Absolutamente correcto!
So ähnlich habe ich es geschrieben.
Man kann sich selbst etwas dabei denken und man kann das auch offen diskutieren. Aber Beleidigungen sind meines Erachtens weder für das Forum noch für Phonofreund eine erstrebenswerte Weiterentwicklung.

Gerne bemühe ich nochmal das Zitat von Evelyn Beatrice Hall, da dieser demokratische Grundsatz offenbar immer weniger Gewicht hat.

„Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“

phonofreund
03.03.2013, 19:22
Dir ist aber schon klar, dass Du mit Deinen Beleidigungen jemanden bekämpfst, der dem Kommunismus als polnischer Gewerkschaftsführer ziemlich mutig die Stirn geboten hat, Präsident eines Nachbarstaates war und gleichzeitig Friedensnobelpreisträger ist.

Ansonsten wunder ich mich schon, weshalb es im Forum erlaubt ist, derartige Beleidigungen ohne jegliche Argumentationskette abzusondern.
Man kann Gegenmeinungen (wie dass die sexuelle Orientierung eines Menschen Einfluss auf die Sitzordnung eines demokratischen Parlamentes haben soll) sicher kritisieren. Aber ich vermisse in nahezu all Deinen Aussagen jedwede sachbezogene Gegenbeweise oder fundierte Richtigstellungen.

Mit "ich fasse mir an den Kopf" oder "alte Säcke" oder "Idioten" hinterlässt Du und einige andere in dem Forum einen sehr faden Beigeschmack was das Niveau angeht.

Es macht einen ganz anderen Eindruck und ist für Deine Umgebung gehaltvoller, wenn Du Dinge geistig erstmal durchknetest und ein sachliches Pro und Contra abwägst.
Damit kannst Du a) einen Beitrag zur Wahrheit leisten, b) unter Umständen eine eigene, falsche Meinung revidieren und c) macht es den Geist ungemein frei.

Sportliche Grüße
Bernd


Idiot ist nicht unbedingt eine Beleidigung, wenn es der Wahrheit entspricht. Derartige Äusserungen, selbst wenn sie von einem Friedensnobelpreisträger kommen - und gerade dieser hat eine Toleranz zu pflegen- sind nicht akzeptabel. Spricht für eine soziale Inkompetenz und bei einer solchen und gerade in dieser Heftigkeit, kann man durchaus gewisse Bezeichnungen verwenden.
Es sind hier schon diverse andere Politiker als Idioten bezeichnet worden und da hat sich niemand aufgeregt......
Nur weil es der große Walesa ist?

Bernd S.
03.03.2013, 22:47
Idiot ist nicht unbedingt eine Beleidigung, wenn es der Wahrheit entspricht. Derartige Äusserungen, selbst wenn sie von einem Friedensnobelpreisträger kommen - und gerade dieser hat eine Toleranz zu pflegen- sind nicht akzeptabel. Spricht für eine soziale Inkompetenz und bei einer solchen und gerade in dieser Heftigkeit, kann man durchaus gewisse Bezeichnungen verwenden.
Es sind hier schon diverse andere Politiker als Idioten bezeichnet worden und da hat sich niemand aufgeregt......
Nur weil es der große Walesa ist?

Beleidigungen sind für mich nicht akzeptabel. Alleine schon deswegen weil sie unanständig sind.
Dabei ändert es auch nichts, wenn viele es vorher ebenso falsch praktiziert haben.

Lass' mich mal so verdeutlichen:
Auf den Schulhöfen wird häufig und unwidersprochen der Begriff "Schwule Sau" verwendet. Sollte eines meiner Kinder derartiges von sich geben, wäre es dennoch falsch, obwohl es doch "soooo oft verwendet wurde und sich keiner aufgeregt hat".
Kurz: inakzeptabel!

Nachvollziehbar?

Pfeffer und Salz
03.03.2013, 23:55
Man kann Gegenmeinungen (wie dass die sexuelle Orientierung eines Menschen Einfluss auf die Sitzordnung eines demokratischen Parlamentes haben soll) sicher kritisieren. Aber ich vermisse in nahezu all Deinen Aussagen jedwede sachbezogene Gegenbeweise oder fundierte Richtigstellungen.

Ich vermisse jedwege sachbezogene oder fundierte Aussage von Dir, ob Abgeordnete aus irgendeinem Grund hinter eine Mauer gehören (die Verharmlosung mit der Sitzordnung kannst Du Dir irgendwohin stecken .. )

Ansonsten kannste weiter Korinthen kacken...

DragAttack
11.03.2013, 19:52
Dir ist aber schon klar, dass Du mit Deinen Beleidigungen jemanden bekämpfst, der dem Kommunismus als polnischer Gewerkschaftsführer ziemlich mutig die Stirn geboten hat, Präsident eines Nachbarstaates war und gleichzeitig Friedensnobelpreisträger ist.
Die Vorgänger von Al Qaida sowie der Talibanbewegung haben im Afghanistan der 80er ebenfalls ziemlich mutig den Kommunisten die Stirn geboten. Sind sie deshalb ebenfalls über Kritik erhaben?

Die Äußerungen Lech Wałęsas stellen eine gezielte Herabwürdigung von Homosexuellen Menschen dar, sie sind eine Beleidigung auch gegnüber meiner Person. In diesem Sinne finde ich phonofreunds Ausdrucksweise in keiner Form unangebracht.

Im Wissen, dass er hilflos vom Zeitgeist überrollt werden wird, lehne ich mich derweil entspannt zurück und genieße seine Verbitterung :Lachanfall:

Gruß Torsten

Scotti
12.03.2013, 21:50
...
Die Äußerungen Lech Wałęsas stellen eine gezielte Herabwürdigung von Homosexuellen Menschen dar, sie sind eine Beleidigung auch gegnüber meiner Person....

Ich stelle mir immer wieder die Frage, wie man reagieren würde, wenn z.B. der eigene Filius schwul wäre. Und ob und wann er es überhaupt erzählen würde.

Walesa hat 8 Kinder.
Davon ist doch schon fast eines statitisch gesehen homosexuell und 2 bisexuell. Spätestens mit seinen Enkeln wird es also einige seiner Nachkommen geben, die wegen seiner Aussagen auf seinem Grab tanzen werden.

titansvente
15.08.2013, 08:54
... wenn ich sehe, höre und lese, dass deutsche Touristen nach Ägypten in den Urlaub fliegen :Nee:

Wie kann man in einem Land Urlaub machen, in dem bei Kämpfen zwischen einer Militärregierung und religiösen Eiferern Menschen um´s Leben kommen :confused:

Da bleibt mir die Spucke weg :Kotz:

Duafüxin
15.08.2013, 09:00
... wenn ich sehe, höre und lese, dass deutsche Touristen nach Ägypten in den Urlaub fliegen :Nee:

Wie kann man in einem Land Urlaub machen, in dem bei Kämpfen zwischen einer Militärregierung und religiösen Eiferern Menschen um´s Leben kommen :confused:

Da bleibt mir die Spucke weg :Kotz:

Och, in Hurghada und Sharm el Sheikh merkt man doch bestimmt nix von Unruhen. Und der normale Ägypter ist doch froh wenn Touries kommen *achtungironie*

Duafüxin
15.08.2013, 09:50
Ich verstehe eh nicht wie man außerhalb der EU Urlaub machen kann in Anbetracht der Lage in Griechenland, Spanien, usw.

Sind ja alles erwachsene und mündige Bürger auch mit einer gesamtwirtschaftlichen Verantwortung was Steuereinnahmen angeht.

Ich mache grundsätzlich Urlaub nur in der EU und wenn es außerhalb ist dann nur in christlichen bzw. westlichen Staaten. Die politische, religiöse als auch die Einstellung bezüglich Toleranz gegenüber (Siehe Seite 1, Posting 1) Andersgläubigen und Anderslebenden ist mir einfach zu gering bei diesen Leuten als dass ich denen über Urlaubreisen noch Geld zustecken würde.

Gestern erst an einer Tankstelle gewesen mit einem solchen Landsmann an der Kasse: kein Guten tag, kein Danke, kein Auf Wiedersehen. Dann unterhält er sich während dem Deutsche Kunden im Kassenraum sind in seiner Muttersprache. Unglaublich flegelhaftes Benehmen.

Nen bisschen unlogisch Deine Denke.

Oder verdient der Typ an der Kasse von der Tankstelle nix?

Oder hast Du einfach nur ein Ironiesmilie vergessen, Christian-Markus?

Flow
15.08.2013, 09:53
Ich mache grundsätzlich Urlaub nur in der EU und wenn es außerhalb ist dann nur in christlichen bzw. westlichen Staaten. Die politische, religiöse als auch die Einstellung bezüglich Toleranz gegenüber (Siehe Seite 1, Posting 1) Andersgläubigen und Anderslebenden ist mir einfach zu gering bei diesen Leuten als dass ich denen über Urlaubreisen noch Geld zustecken würde.
Lies nochmal genauer !

Hier geht's ursprünglich gegen Christen.
Für Islam- oder Judenhetze vielleicht einen eigenen Thread aufmachen ... :Huhu:

KalleMalle
15.08.2013, 10:03
Ich mache grundsätzlich Urlaub nur in der EU und wenn es außerhalb ist dann nur in christlichen bzw. westlichen Staaten. Die politische, religiöse als auch die Einstellung bezüglich Toleranz gegenüber (Siehe Seite 1, Posting 1) Andersgläubigen und Anderslebenden ist mir einfach zu gering bei diesen Leuten als dass ich denen über Urlaubreisen noch Geld zustecken würde.

Ich würde noch einen Schritt weiter gehen und empfehlen, den Urlaub zukünftig nur noch innerhalb der deutschen Landesgrenzen zu verbringen.
Hierzulande ist nämlich - wie Dein eigenes Posting beweist - die Toleranz gegenüber Andersgläubigen und Anderslebenden besonders ausgeprägt. ;)

bellamartha
15.08.2013, 10:16
Och, in Hurghada und Sharm el Sheikh merkt man doch bestimmt nix von Unruhen. Und der normale Ägypter ist doch froh wenn Touries kommen *achtungironie*

Ich müsste ja jetzt eigentlich in Ägypten sein, denn ich war während der letzten Unruhen zweimal dort, so dass ich mich schon gefragt habe, ob das Land in Aufruhr gerät, wenn ich dorthin reise oder wie.
Jedenfalls haben mir in beiden Urlauben ägyptische Mitarbeiter des Hotels am Roten Meer genau das gesagt, was Duafüxin ironisch sagt: Dass sie nämlich froh sind, wenn die Urlauber kommen.
Es handelte sich um (klar) Männer, die überwiegend aus Kairo und anderen großen Städten des Landes stammten und deren Familien auch dort leben, während sie dort in den Touristengegenden das Geld für alle verdienten. Während der Unruhen waren sie in großer Sorge um ihre Frauen, Kinder und Eltern. Ihre Sorge wurde dann noch größer, als immer weniger Urlauber kamen. Als wir dann kurz vor der Abreise waren, war das Hotel fast leer und den Mitarbeitern wurde mitgeteilt, dass sie in der folgenden Woche nach Hause geschickt würden. Dinge wie Lohnfortzahlung oder Arbeitslosengeld gibt es für sie nicht. Das Hotel schließt für eine Weile, alle müssen gehen und es gibt keine Kohle, fertig.
Sie hätten sich gewünscht, dass die Touristen weiter kommen, weil sie so nun zwei Sorgen haben, die um ihre Familien und wie sie sie ernähren sollen.

Ich weiß nicht, was richtig ist. Bin selbst immer zwiegespalten in solchen Fragen. Dieselben Fragen stellen sich ja, wenn man Länder bereist, die nicht demokratisch sind. Was ist mit Reisen nach Russland, Burma, die Malediven, Kuba, China oder so? Ich kenne Menschen, die sagen, dass es für die Menschen in solchen Ländern wichtig ist, dass Besucher von außen kommen. Gleichzeitig unterstützt man aber wohl auch die Eliten in diesen Ländern, die die Bewohner aussaugen. Ich las letztens in der Zeit eine sehr interessante Reportage über Nordkorea. Darin wurde gesagt, dass die Nordkoreaner durch die totale Abschottung des Landes bis vor kurzem glaubten, dass es ihnen mit am besten geht, dass die Menschen in anderen Ländern viel schlechter dran sind. Erst dadurch, dass Filme, Bücher und Menschen aus China ins Land kämen, werde ihnen bewusst, dass die Führung sie täuscht.

Meine Eltern reisten während des Bürgerkrieges in Ex-Jugoslawien nach Kroatien, wo ja nur ganz kurz Kampfhandlungen waren, der Tourismus aber trotzdem vollständig zum Erliegen gekommen war. Die Bewohner sagten damals, dass sie froh waren um jeden einzelnen Besucher, weil sie nicht wussten, wovon sie leben sollten.

Ich weiß es nicht, wie es richtig ist. Ich bin damals nicht gezielt nach Ägypten gefahren, als die ersten und zweiten Unruhen dort waren, aber ich fühle mich nicht schlecht wegen dieser Reisen.

Nachdenklich: J.

drullse
15.08.2013, 10:29
Jedenfalls haben mir in beiden Urlauben ägyptische Mitarbeiter des Hotels am Roten Meer genau das gesagt, was Duafüxin ironisch sagt: Dass sie nämlich froh sind, wenn die Urlauber kommen.
Das erzählen Dir aber die Menschen in strukturschwachen Regionen Europas auch. So gesehen ist es dann wieder egal, in welche dieser Regionen Du fährst, denn Dein Geld kommt da zumindest zum Teil an und hilft. Mehr kannste doch realistisch gesehen eh nicht machen.

Ägypten sollte vielleicht schnell mal ne Ölquelle finden, möglicherweise kommt dann Bewegung von außerhalb in die Sache.

sybenwurz
15.08.2013, 10:35
Also: kein Urlaub an der Tankstelle, kein Urlaub in Ägypten.
Wärs ethisch korrekt, wenn ich jetzt mal eben nach Österreich rüberfahre, um etwas mitm MTB da rumzugondeln, wenn ich mir ne trockene Semmel und ne Hartwurst selbst mitbringe und Wasser aus deren Bächen schöpfe?

pioto
15.08.2013, 10:35
Allessandro ist mein Name. :Cheese:
Aha. Und schreiben kannst du den auch nicht richtig :Lachanfall:

Stefan
15.08.2013, 10:43
...............Ich erwarte als Kunde ein "Guten Tag", ein "Vielen Dank für Ihren Einkauf" und ein "Auf Wiedersehen, ich wünsche Ihnen einen schönen Tag".

Du hast vergessen zu schreiben, dass Du das Geschäft nur dann nochmals aufsuchst, wenn Sie Dir beim ersten Besuch die Tür aufgehalten haben.......

titansvente
15.08.2013, 11:31
Ich verstehe eh nicht wie man außerhalb der EU Urlaub machen kann in Anbetracht der Lage in Griechenland, Spanien, usw.

Sind ja alles erwachsene und mündige Bürger auch mit einer gesamtwirtschaftlichen Verantwortung was Steuereinnahmen angeht.

Ich mache grundsätzlich Urlaub nur in der EU und wenn es außerhalb ist dann nur in christlichen bzw. westlichen Staaten. Die politische, religiöse als auch die Einstellung bezüglich Toleranz gegenüber (Siehe Seite 1, Posting 1) Andersgläubigen und Anderslebenden ist mir einfach zu gering bei diesen Leuten als dass ich denen über Urlaubreisen noch Geld zustecken würde.

Gestern erst an einer Tankstelle gewesen mit einem solchen Landsmann an der Kasse: kein Guten tag, kein Danke, kein Auf Wiedersehen. Dann unterhält er sich während dem Deutsche Kunden im Kassenraum sind in seiner Muttersprache. Unglaublich flegelhaftes Benehmen.

Na dass nenne ich mal "starker Tobak" :(

Wie wohl die Touristen über uns denken, die unser Land besuchen :confused:
... wo doch unsere Nation vor knapp 75 Jahren ca. 7 Millionen Menschen in industrieller Marnier dahingemeuchelt hat :cool:

Ach, ich frage einfach mal einen unser Kunden aus Israel :Huhu:

Duafüxin
15.08.2013, 11:52
Ich weiß es nicht, wie es richtig ist. Ich bin damals nicht gezielt nach Ägypten gefahren, als die ersten und zweiten Unruhen dort waren, aber ich fühle mich nicht schlecht wegen dieser Reisen.

Nachdenklich: J.

Du machst Dir im Gegensatz zu vielen anderen Gedanken darüber was da passiert, warum es passiert und stellst Dich nicht hin und sagst "Egal, ist mein wohlverdienter Urlaub".
Klar müssen, die Leute von irgendwas leben. Andererseits merken die Führungsspitzen vielleicht (wahrscheinlich eher nicht), dass etwas nicht stimmt, wenn Scharen von Urlaubern ausbleiben und die Hotelburgen leer stehen.
Gestern am Rande hab ich nur mitgekriegt, dass irgendwas auch auf der Halbinsel Sinaii passiert sei. Sonst waren die Unruhen eher auf die größeren Städte beschränkt.

Ich war in Aserbaidshan als die Russen dort einmarschiert bzw eingerollt sind. Gut, es war kein Urlaub, sondern Studium, aber die Monate haben mich geprägt, wie keine andere Zeit in meinem Leben.

Grundsätzlich denke ich inzwischen, muss man nicht in Länder fahren wo der Bügerkrieg tobt und dann später darauf hoffen das dass auswärtige Amt einen da wieder rausholt, wenn denn doch mal was passiert.

@ Drullse: Ägypten doch Öl, sowie auch Gas. Wohl aber nicht genug ;)

TriBlade
15.08.2013, 12:20
Die Jungs sind intolerant und wenn nicht gerade Kameras da sind, dann prügeln sie einen Deutschen auch mal schnell nieder. Passiert ja öfter auch mal hier in Frankfurt: Habe mich deswegen auch schon bei Amnesty International sowie auch bei anderen Verbänden und Parteien beschwert, z.B. auch beim Zentralrat der Juden, dessen "Leute" ja auch schon einmal Opfer von solchen Übergriffen geworden sind (dein obiges Statement !). Habe dann auch eine Petition eingereicht beim Hessischen Landtag: Wurde aber leider zurückgewiesen und von den Verbänden, auch "Weißer Ring" (Opferverband) bekam ich noch nicht mal eine Antwort.

Diese Probleme und Aggressivität, insbesondere seitens bestimmter o.g. Personengruppen, die aus stark national-konservativen, intoleranten, zurückgebliebenen Gesellschaften/Kulturen kommen, ist ein Problem von 2013 welches leider nicht ernst genommen wird.

Bzw. es wird dann immer etwas aus der Geschichte hervor gekramt und als "Todschlagargument" verwendet um die Diskussion in eine falsche Richtung zu lenken.

Dein Beitrag hier erscheint mir ein ganz klein wenig subjektiv zu sein! Ich befürchte, dass Deine Äußerungen mit objektivien Zahlen und Fakten nicht zu belegen sein wird! Das hat nichts mit der Relativierung durch die deutsche Vergangheiten zu tun. Zu Deinen oben geäußerten subjektiven Empfindungen, kann ich nachvollziehen wie diese entstehen, ich kann Dir aber versichern, objektiv ist es nicht so. Das liegt an Deiner sehr eingeschränkten Wahrnehmung und an der mehr als defizitären Verarbeitung der Wahrnehmung.
Falls Du an objektiven Zahlen interessiert bist, www.bka.de dort der Bereich Statistik. Aber vorsicht, Vorurteile können da schnell zerstört werden, die Wirklichkeit kann weh tun.

BigWilly
15.08.2013, 12:38
.... Habe mich deswegen auch schon bei Amnesty International ...beschwert, z.B. auch beim Zentralrat der Juden, dessen "Leute" ja auch schon einmal Opfer von solchen Übergriffen geworden sind (dein obiges Statement !).

Das versteh ich jetzt nicht ganz!? Du beschwerst dich beim Zentralrat der Juden, weil die Opfer waren :-((

...
Habe dann auch eine Petition eingereicht beim Hessischen Landtag: Wurde aber leider zurückgewiesen und von den Verbänden, auch "Weißer Ring" (Opferverband) bekam ich noch nicht mal eine Antwort.
....

Was hast du denen denn Geschrieben?

Nobodyknows
15.08.2013, 12:40
....Gestern erst an einer Tankstelle gewesen mit einem solchen Landsmann an der Kasse: kein Guten tag, kein Danke, kein Auf Wiedersehen. Dann unterhält er sich während dem Deutsche Kunden im Kassenraum sind in seiner Muttersprache. Unglaublich flegelhaftes Benehmen.

Du hat das allerwichtigste vergessen:
Er fragte nicht "Sammeln Sie Treuepunkte?"

Ich würde mich sofort beim Pächter der Tanke beschweren.
Menschen die sich in ihrer Muttersprache unterhalten gehört das Handwerk gelegt!

Gruß
N. :Nee:

titansvente
15.08.2013, 12:54
Menschen die sich in ihrer Muttersprache unterhalten gehört das Handwerk gelegt!

Gruß
N. :Nee:

Jawoll! Teeren und Federn!
Wegen Verbrechen wider der Leitkultur :Huhu:

kante
15.08.2013, 13:06
Also, zum Thema etwaiger auslaendischer Mitbuerger gibts klar negative Beispiele (ich nehm mir die Freiheit das so zu sagen, ich bin ja selbst Auslaender ;)). Aber halt auch genuegend Beispiele gerade andersherum:

- Letztens in der Strassenbahn gesehen: In der vollen Bahn in einer Vierersitzgruppe sassen 4 geschaetzt anfang 20jaehrige. Ich wuerde vermuten, dass es Tuerken waren (kann ich aber nur schwer sagen, ich sprech die Sprache ja nicht, klang aber so :)). Zwei aeltere Damen mit Plastiktueten steigen ein und stehen etwas verloren in der Bahn, die Jungs bemerken die und stehen sofort auf und ueberlassen denen freundlich die Sitzplaetze. Am Fahrkartenautomaten (bei uns IN der Bahn) schaekern 2 der Jungs noch mit den Damen und helfen denen beim Kartenkauf und tragen denen zu guter letzt noch, nachdem sie feststellen dass sie an der selben Haltestelle rausmuessen, die Einkaufstueten raus.

- Etwas komplexer, aber ich fand das extrem positiv ueberraschend (und lustig :Cheese:): Ich schaffe ja nebenher noch als Tuersteher in nem Club hier in Karlsruhe. Da hatten wir vor einiger Zeit mal eine Gruppe junger Russen, die in den Laden wollten aber dann ob der Musik doch woandershin gegangen sind. Haben sich lustig mit uns unterhalten und meinten, 2 aus deren Gruppe sind neu nach D gezogen und sie haben sie halt mitgenommen, weil Landsmaenner, wird bestimmt lustig. Besagte 2 Russen wollten dann aber doch bei uns bleiben, waehrend der Rest der Gruppe dann woandershin ist. 30 Minuten spaeter gibts beschwerden, dass die beiden Maedels im Club angrabschen -> Rauswurf. Die beiden haben draussen etwas Wind gemacht, langer Rede kurzer Sinn: Polizei kam und hat einen der beiden nach etwas Gerangel mitgenommen. Der verbleibende der beiden hat uns dann noch angedroht, dass er jetzt seine Kumpels zurueckholt und die dann alle den Laden zerlegen. Normal, hoert man oft. Ne halbe Stunde spaeter kommen die anderen Russen wieder - wir erstmal aeusserst vorsichtig wie sich die Situation jetzt entwickelt, die Jungs gruessen freundlich, fragen uns was denn passiert sei weil ihr Kumpel hat angerufen und wirres Zeug gequatscht. Wir erzaehlen was war... und deren Reaktion war aeusserst ungehalten. Nicht uns gegenueber. Ihrem Kumpel gegenueber. Uns gegenueber waren die ABSOLUT entspannt, haben unsere Position gestaerkt und sich uns gegenueber noch drueber aufgeregt dass solche <zitat>Idioten</zitat> wie ihre beiden neuen Kumpel dran schuld sind dass sie nirgendswo mehr reinkommen weils dann immer heisst "Die Russen machen immer nur stress!". Schoener Twist: Die ganze Gruppe kam am naechsten Wochenende wieder und die beiden Chaoten mussten sich vor der ganzen Clique bei uns ausgiebig entschuldigen :Lachanfall: - und man sah denen deutlich an, dass der Rest der Truppe mit deren Gangstergehabe von voriger Woche absolut nicht einverstanden waren!

TL;DR: Klar gibts chaotische und gefaehrliche Tuerken/Albaner/Russen/Afrikaner/wasauchimmer. Die gibts bei uns aber auch. Und mans sollte nicht vergessen, dass diese Negativbeispiele halt staerker wahrgenommen als Beispiele wo nichts passiert - und unter diesen Negativbeispielen der groesste Teil der Leute leidet, die halt wirklich ruhig und normal, wie der Grossteil der Bevoelkerung, leben.

Ansonsten muss ich ganz ehrlich sagen, wenn ich manche Personengruppen, ob Deutsch oder sonstwoher, sehe: Ich war vor 15 Jahren auch entsprechend unterwegs und aus Sicht der aelteren eher "so einer von den Jugendlichen". War aber trotzdem ganz harmlos ;)

MattF
15.08.2013, 13:06
Wie auch immer: Hinter mir steht in der S-Bahn so ein "Landsmann", die Türe öffnet sich, er macht absichtlich hinter mir so ein abfälliges Geräusch so dass klar war was damit gemeint war: "Was will der hier im Gallusviertel" mit seinem Triathlon Radshirt (das Geräusch hörte sich ungefähr so an "Pff ... (w)ähh". Klar kann sein dass am Bahnsteig ne Nacktschnecke war und er sich geekelt hat :Cheese: In Wahrheit war das klar gegen mich gerichtet)

= Das sind die Probleme und Realitäten 2013 ! Muslims !

Quatsch. Es mag solche Menschen in der Tat geben, es gibt aber auch Deutsche, die genauso sind. Letzten hat mich z.b. ein Deutscher Autofahrer als Möchtegern Jan Ullrich bezeichnet und auch weiter übel beschimpft.

Es gibt in jeder Gruppe und in jedem Kulturkreis gute und böse, wenn man aber Muslime grundsätzlich als schlechte Menschen bezeichnet oder darstellt, ist das nichts anderes als Rassismus!

Und du wirst es auch nicht schaffen, nur weil dir einige Muslime nicht passen, alles Muslime aus Deutschland auszuweisen, da steht allein das Grundgesetz gegen. Also muss du auch mit gesetzesbrecherischen Muslimen, genauso wie mit gesetzesbrecherischen Christen in D leben.

Stefan
15.08.2013, 14:25
Dinge, die irgendwann mal im 17. oder 18. Jahrhundert passiert sind in England und Frankreich sind wirklich schlimm gewesen. Gott Sei Dank haben aber auch diese Länder diese Zeit überwunden und sind Heute echte Demokratien.
http://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_System_des_Vereinigten_K%C3%B6nigreich s

photonenfänger
15.08.2013, 14:39
Wasn hier los? Gerade wird mal wieder Religion(in dem Fall der Islam) benutzt, um ein Feindbild zu generieren, und die ...äh...übersichtlich Begabten merken's nicht und machen mit.

Bitte mehrmals anschauen:

http://www.youtube.com/watch?v=i8rR1Ccx_mg

MattF
15.08.2013, 17:54
In der Großstadt ist man als ganz normaler Bürger Heute auch extrem gefährdet: Intoleranz und Gefahr wartet Heute an jeder Straßenecke ! Glaube mir das. Ich sage das aus leidvoller Erfahrung.

Eben rein subjektiv.

Ich fühle mich öfter von Deutschen bedroht, als von Migranten.

MfG
Matthias

Nobodyknows
15.08.2013, 18:14
Wie auch immer: Meine Erfahrungen hier in Frankfurt, auch gewaltsame gegen mich gerichtet, zeigen bzw. sprechen eine klare Sprache wie diese Leute die Freiheiten in den westlichen Demokratien ausnutzen (und missverstehen) für Ihre Anschläge & auch für Gewalt gegen Einzelpersonen.
....

Und bezüglich meiner Briefe an Verbände und auch der Petition ging es genau um diese Gewalt auf den Straßen und es ging um die Bitte mehr dagegen zu tun: Stichwort Innere Sicherheit, bessere Organisation der Polizei & natürlich auch bessere Ausstattung.
...

In der Großstadt ist man als ganz normaler Bürger Heute auch extrem gefährdet: Intoleranz und Gefahr wartet Heute an jeder Straßenecke ! Glaube mir das. Ich sage das aus leidvoller Erfahrung.


Paranoia:
"...Die Betroffenen leiden an einer verzerrten Wahrnehmung ihrer Umgebung in Richtung auf eine feindselige (im Extrem bösartig verfolgende) Haltung ihrer Person gegenüber. Die Folgen reichen über ängstliches oder aggressives Misstrauen bis hin zur Überzeugung von einer Verschwörung anderer gegen sich..."
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Paranoia

Gute Besserung! :Blumen:
N.

TriBlade
15.08.2013, 20:06
Glaube mir das. Ich sage das aus leidvoller Erfahrung.

Ich glaube Dir gerne Deine Erfahrung! Nur hat die Erfahrung eines Einzelnen wenig bis gar nichts mit der tatsächlich Gefährundungslage durch bestimmte Gruppen zu tun.
Im Gegensatz zu Dir nehme ich dafür keine eigenen Erfahrungen, wohne auch in einer Großstadt, sondern die vorhanden objektiven Daten. Ist mein Beruf, mehr gern per PN. Wie ich aber oben schon schrob, ist gefährlich, es könnten lieb gewonnene Vorurteile zerstört werden.

drullse
15.08.2013, 20:34
Eben rein subjektiv.

Ich fühle mich öfter von Deutschen bedroht, als von Migranten.

MfG
Matthias

So ist es!

Will jetzt nicht in die Details gehen.
Wäre aber besser, falls Du Wert auf Glaubhaftigkeit legst.

Klugschnacker
16.08.2013, 10:46
Ich habe einige Postings in einen neuen Thread verschoben:
Gewalt in Deutschland (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=29419)

phonofreund
16.08.2013, 13:12
http://www.stern.de/sport/sportwelt/russische-weltmeisterin-jelena-issinbajewa-schoen-erfolgreich-und-schwulenfeindlich-2051394.html

Sorry, aber die Russen sind doch nicht ganz dicht.
Aber es gibt bestimmt, sogar ganz bestimmt ein paar Ausnahmen......

Klugschnacker
04.09.2013, 18:19
Urteil:
Katholische Grundschule darf muslimischen Jungen ablehnen
Ein muslimischer Junge wollte eine katholische Grundschule besuchen - aber nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Der Schulleiter weigerte sich, die Eltern reichten Klage ein. Nun hat das Oberverwaltungsgericht Münster ein Urteil gefällt. Der Grundschüler muss sich eine andere Schule suchen.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/ovg-muenster-bekenntnisschule-darf-muslimischen-schueler-ablehnen-a-920448.html

Ironmanfranky63
04.09.2013, 18:27
Urteil:
Katholische Grundschule darf muslimischen Jungen ablehnen
Ein muslimischer Junge wollte eine katholische Grundschule besuchen - aber nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Der Schulleiter weigerte sich, die Eltern reichten Klage ein. Nun hat das Oberverwaltungsgericht Münster ein Urteil gefällt. Der Grundschüler muss sich eine andere Schule suchen.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/ovg-muenster-bekenntnisschule-darf-muslimischen-schueler-ablehnen-a-920448.html

Wie sähe es denn umgekehrt aus??? Oder der Versuch in einem streng muslimischen Land eine katholische Kirche zu bauen???

photonenfänger
04.09.2013, 18:33
Aus dem Artikel geht leider nicht ganz eindeutig hervor, warum die Eltern es bei der Tochter unterschrieben haben, aber beim Sohn nicht unterschreiben wollten, das fände ich aber schon interessant. So wie es da steht, klingt es stark nach Willkür des Schulleiters.

photonenfänger
04.09.2013, 18:34
Wie sähe es denn umgekehrt aus??? Oder der Versuch in einem streng muslimischen Land eine katholische Kirche zu bauen???

Und findest du das jetzt gut oder schlecht?

Ironmanfranky63
04.09.2013, 18:41
Und findest du das jetzt gut oder schlecht?

Ist ne katholische Schule fertig. Glaubst du im Ernst ein katholisches Kind dürfte sich vorm Religionsunterricht an einer muslimischen Schule drücken.

photonenfänger
04.09.2013, 18:49
Aber wir können nicht auf der einen Seite so mega aufgeklärt tun und deren Verhalten verurteilen und es ihnen dann gleichtun.

Aber keine Sorge, ist schon ok dass du deine Meinung dazu hast, ich wollte mich ja eh aus diesen Themen raushalten, fällt mir gerade ein:Blumen:

DragAttack
04.09.2013, 19:09
Wie sähe es denn umgekehrt aus??? Oder der Versuch in einem streng muslimischen Land eine katholische Kirche zu bauen???
Ich halte viel davon, vor der eigenen Tür zu kehren. Als zumindest christlich erzogener Mensch bevorzuge ich es daher, auf die christlichen Missstände hinzuweisen anstatt sie in dern anderen Religionen zu suchen.

Wie hältst du es, bist du eher muslimisch geprägt oder ziehst du den ausgestreckten Zeigefinger dem vor kehren vor der eigenen Türe vor?

Gruß Torsten

Klugschnacker
04.09.2013, 19:10
Islamismus, Kommunismus, Feminismus, Faschismus, Katholizismus, Rassismus, Semitismus und Antisemitismus etc. – alle diese Ismen oder Glaubenssysteme und Dogmen erfordern eine bewusste Auseinandersetzung, zu der ein Grundschüler nicht in der Lage ist. Sie haben an einer Grundschule nichts verloren.

Übrigens gibt es keine "islamischen" Jungen oder Mädchen. Gemeint sind kleine Kinder, deren Eltern muslimischen Glaubens sind. Ebensowenig gibt es "katholische" Grundschüler.

Grüße,
Arne

Ironmanfranky63
04.09.2013, 19:23
@Arne wenn muslimische Eltern ihr Kind auf eine katholische Schule schicken und dann den Relegionsunterricht verweigern da hab ich auch Fragen.
Das ist dort sicher ein Hauptfach. Ich schick mein Kind auch nicht aufs Sportgymnasium und verweigere den Sportunterricht.
Es geht mir einfach darum das man sich an Regeln halten sollte , demnächst darf sich jeder Schüler sein Fach noch selbst aussuchen.

Triathletin007
04.09.2013, 19:32
So ein ähnliches Problem gab des mal in meiner Jugend als evangelischer Schüler in einen katholischen Kindergarten.

Damals hatte ich mich mehr für Förmchen und Sandburgen interessiert, als mir es bewusst gewesen ist, was da meine Eltern ausgefechtet haben.

Klugschnacker
04.09.2013, 19:39
@Arne wenn muslimische Eltern ihr Kind auf eine katholische Schule schicken und dann den Relegionsunterricht verweigern da hab ich auch Fragen.
Das ist dort sicher ein Hauptfach. Ich schick mein Kind auch nicht aufs Sportgymnasium und verweigere den Sportunterricht.
Es geht mir einfach darum das man sich an Regeln halten sollte , demnächst darf sich jeder Schüler sein Fach noch selbst aussuchen.

Da ist ein Kind, und in der Straße, in der es wohnt, befindet sich eine Grundschule. Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum es dort nicht aufgenommen werden kann. Außer dem, dass die katholischen Eltern keine Migranten in den Schulklassen ihrer Kinder haben wollen. Das ist doch der Hauptgrund für die vorgeschobene Frömmigkeit, bei der ein andersgläubiges Kind angeblich stören würde.

Grüße,
Arne

Klugschnacker
04.09.2013, 19:51
Ich habe soeben gegoogelt: Die Grundschule befindet sich in Paderborn. Dort sind 14 der insgesamt 24 Schulen katholische Bekenntnisschulen. In 75 Gemeinden Nordrhein-Westfalens gibt es ausschließlich konfessionelle Grundschulen.

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach sollte das geändert werden. Zuallererst in solchen Gemeinden, wo es für Anders- oder Nichtgläubige keine einzige Schule gibt, sondern ausschließlich konfessionell gebundene.

Grüße,
Arne

Läuftnix
04.09.2013, 19:53
Als Berliner bin ich ja immer noch überrascht, dass es noch Bundesländer gibt, in den Religionsunterricht tatsächlich zum Regelunterricht gehört. Bei uns schafft es das noch nicht mal mehr aufs Zeugnis.

Klugschnacker
04.09.2013, 19:56
Als Berliner bin ich ja immer noch überrascht, dass es noch Bundesländer gibt, in den Religionsunterricht tatsächlich zum Regelunterricht gehört. Bei uns schafft es das noch nicht mal mehr aufs Zeugnis.

In den USA ist er an öffentlichen Schulen verboten (Trennung von Staat und Kirche).

DragAttack
04.09.2013, 21:44
Ich habe soeben gegoogelt: Die Grundschule befindet sich in Paderborn. Dort sind 14 der insgesamt 24 Schulen katholische Bekenntnisschulen. In 75 Gemeinden Nordrhein-Westfalens gibt es ausschließlich konfessionelle Grundschulen.

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach sollte das geändert werden. Zuallererst in solchen Gemeinden, wo es für Anders- oder Nichtgläubige keine einzige Schule gibt, sondern ausschließlich konfessionell gebundene.

Grüße,
Arne

Das Problem ließe sich ganz einfach lösen. Wer nicht bereit ist, sich an weltliche Regeln zu halten - inklusive AGG -, der soll auch auch öffentliche Förderung verzichten.

Gruß Torsten

sybenwurz
04.09.2013, 22:27
Ist ne katholische Schule fertig. Glaubst du im Ernst ein katholisches Kind dürfte sich vorm Religionsunterricht an einer muslimischen Schule drücken.

Ich hab vorhin von der Nachbarstochter verblüfft erfahren, dass sie ab dem nächsten Schuljahr (geht hier bei uns erst nächste Woche los) zu den Englischen Fräulein gehen wird. Iss ne erzkatholische Angelegenheit, die junge Dame iss aber evangelisch.
Das geht genauso wie ihr ebenso evangelischer Bruder das (katholische) Domspatzengymnasium besucht.

In ner modernen Gesellschaft ist für meine Begriffe kein Platz für religiöse Animositäten.
Zu dem katholischen Schulleiter aus Arne´s Link würde ich mal seinen Kundenbetreuer der NSA befragen, wo wir den packen...:Lachanfall:

Ironmanfranky63
04.09.2013, 22:40
Ich hab vorhin von der Nachbarstochter verblüfft erfahren, dass sie ab dem nächsten Schuljahr (geht hier bei uns erst nächste Woche los) zu den Englischen Fräulein gehen wird. Iss ne erzkatholische Angelegenheit, die junge Dame iss aber evangelisch.
Das geht genauso wie ihr ebenso evangelischer Bruder das (katholische) Domspatzengymnasium besucht.

In ner modernen Gesellschaft ist für meine Begriffe kein Platz für religiöse Animositäten.
Zu dem katholischen Schulleiter aus Arne´s Link würde ich mal seinen Kundenbetreuer der NSA befragen, wo wir den packen...:Lachanfall:

Relegion hin oder her, mir ging es einfach darum das man sich an Regeln halten sollte in dem Fall die Schulordnung . Diese besagt die Teilnahme am Relegionsunterricht.
Über Sinn oder Unsinn von Glauben oder Relegion geht es hier glaube ich nicht.
Mal angenommen ich wandere morgen in Land X aus , dann habe ich mich doch an die Gesetze und Regeln in Land X zu halten.
WEnn sie damit nicht einverstanden sind dann eben andere Schule und gut ist.

LidlRacer
04.09.2013, 22:46
Relegion hin oder her, mir ging es einfach darum das man sich an Regeln halten sollte in dem Fall die Schulordnung . Diese besagt die Teilnahme am Relegionsunterricht.

Na, anscheinend nicht, oder sie wird nicht konsequent umgesetzt.


Die Schwester des Jungen besucht bereits die Schule. Als die Eltern auch ihren Sohn anmeldeten, wünschten sie sich, dass er - genauso wie seine Schwester und viele andere Kinder der Schule - vom katholischen Religionsunterricht befreit wird.

Ironmanfranky63
04.09.2013, 22:54
Na, anscheinend nicht, oder sie wird nicht konsequent umgesetzt.

ok , ok - ich habs jetzt noch mal genau durchgelesen , das ist natürlich ne Sauerei. Habs wohl überlesen, danke das du mich darauf hingewiesen hast.
Sorry dann nehme ich klar alles zurück, jetzt stellt sich für mich auch der Fall als reine Willkür des Direktors dar und kann nicht sein.
Wenn dann sollte das für alle gelten.
Ich nehme mal an das die Schulsatzung geändert wurde , warum auch immer, das ist echt nicht in Ordnung.

Klugschnacker
04.09.2013, 23:08
Relegion hin oder her, mir ging es einfach darum das man sich an Regeln halten sollte in dem Fall die Schulordnung . Diese besagt die Teilnahme am Relegionsunterricht.
Über Sinn oder Unsinn von Glauben oder Relegion geht es hier glaube ich nicht.
Mal angenommen ich wandere morgen in Land X aus , dann habe ich mich doch an die Gesetze und Regeln in Land X zu halten.
WEnn sie damit nicht einverstanden sind dann eben andere Schule und gut ist.

Dein Standpunkt hat schon etwas für sich. Immerhin ist es die vom Grundgesetz geschützte Glaubensfreiheit, die es den einzelnen Glaubensgemeinschaften ermöglichen soll, nach den eigenen Glaubensgrundsätzen zu leben. Konfessionsschulen sind in NRW sogar in der Landesverfassung verankert.

Gleichzeitig sollte sich der Staat weltanschaulich neutral verhalten. Wir sollten den Sinn und möglicherweise Unsinn dieser Regeln überdenken. Es geht um kleine Kinder. Man sollte sie weder missionieren noch diskriminieren.

Edit: Aaaaahhh zu spät! Jetzt hat der Kerl die Hälfte zurückgenommen! ;-)

Grüße,
Arne

Ironmanfranky63
04.09.2013, 23:13
Dein Standpunkt hat schon etwas für sich. Immerhin ist es die vom Grundgesetz geschützte Glaubensfreiheit, die es den einzelnen Glaubensgemeinschaften ermöglichen soll, nach den eigenen Glaubensgrundsätzen zu leben. Konfessionsschulen sind in NRW sogar in der Landesverfassung verankert.

Gleichzeitig sollte sich der Staat weltanschaulich neutral verhalten. Wir sollten den Sinn und möglicherweise Unsinn dieser Regeln überdenken. Es geht um kleine Kinder. Man sollte sie weder missionieren noch diskriminieren.

Edit: Aaaaahhh zu spät! Jetzt hat der Kerl die Hälfte zurückgenommen! ;-)

Grüße,
Arne

Siehe bitte meinen vorherigen Post. Die Regeln sind wohl wirklich willkürlich ausgelegt und deshalb nicht in Ordnung.

Ironmanfranky63
04.09.2013, 23:20
@ Arne - ich bin auch etwas missverstanden worden. Auch mein Fehler , weil ich da wesentlichste nicht gelesen hatte.
Mein Anliegen war es sich einfach mal an Regeln zu halten und nicht wie üblich in D gegen alles zu klagen.
Trifft ja nun nicht zu , weil reine Willküraktion des Direktors. Der hat ja nun wirklich einen an der Waffel , die Schwestern des Jungen brauchen nicht und er muss , nein das ist Schwachsinn!!

EDith: Arne ich hoffe du bist in Barcelona???

Klugschnacker
04.09.2013, 23:56
Arne ich hoffe du bist in Barcelona???

Nicht als Teilnehmer. Barcelona, Frankfurt, Hawaii wird mir zu viel in einem Jahr. Evtl. als Zuschauer, dann feuere ich Dich an!
:dresche

Klugschnacker
05.09.2013, 13:18
ARD-Mediathek
Koalition der Frommen - Wie viel Religion verträgt die Republik?
Wie viel Nähe zu Kirche und Glauben verträgt der weltliche Rechtsstaat? Wie viel Respekt, aber auch Distanz ist geboten? Der Film von Tilman Jens diskutiert die Kontroverse unter anderem mit Politikern und ranghohen Vertretern der Kirchen.
http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/koalition-der-frommen-wie-viel-religion-vertraegt-die?documentId=16915736

Scotti
05.09.2013, 22:25
Das Problem ließe sich ganz einfach lösen. Wer nicht bereit ist, sich an weltliche Regeln zu halten - inklusive AGG -, der soll auch auch öffentliche Förderung verzichten.

Gruß Torsten

Der Begriff "Förderung" triffts wohl nicht ganz.

Soweit ich mich erinnere zahlen wir Steuerzahler (und damit auch die Eltern des abgelehnten Kindes) 20% mehr für jeden Schüler in einer Konfessionsschule als für einen Schüler in einer vergleichbaren normalen Schule. Das ist anscheinend eher eine "Vollfinanzierung"

Warum das Geld nicht von den Kirchensteuern genommen wird ist mir ein Rätsel.


Andererseits verstehe ich aber auch die Eltern nicht so ganz.
Ich hätte kein Problem damit wenn mein Kind einen fremden Religionsunterricht besuchen würde. Es gehört doch zur Bildung auch über (andere) Religionen informiert zu sein.
Und wenn in einer Schule nur strenggläubige Lehrer angestellt sind, was soll dann eine Stunde Religionsunterricht in der Woche noch ausmachen?

Ich bin auch irgendwann aus der Kirche ausgetreten obwohl ich jahrelang Religionsunterricht hatte.

Spanky
05.09.2013, 22:35
...Warum das Geld nicht von den Kirchensteuern genommen wird ist mir ein Rätsel.

Ich bin auch irgendwann aus der Kirche ausgetreten obwohl ich jahrelang Religionsunterricht hatte.

...da fällt es natürlich umso leichter über die Verwendung der Kirchensteuer nachzudenken ;)

Klugschnacker
05.09.2013, 23:08
Ich wäre sehr für den Religionsunterricht, wenn er aus einer neutralen Position heraus über die verschiedenen Religionen aufklären würde. Auch der Atheismus sollte zur Sprache kommen, da er in Deutschland die größte Bevölkerungsgruppe stellt.

Der aktuell praktizierte Religionsunterricht ist jedoch im Wesentlichen eine Unterweisung im Katholizismus oder Protestantismus. Das ist angesichts der Glaubenskonflikte unserer heutigen Welt nach meiner Überzeugung nicht mehr zeitgemäß.

(Ganz abgesehen vom gespannten Verhältnis aller Religionen zur Wahrheit. Kinder sollten meiner Meinung nach dazu erzogen werden, eine gewisse Distanz oder Skepsis gegenüber "geoffenbartem Wissen" zu entwickeln.)

Grüße,
Arne

titansvente
06.09.2013, 06:24
Ich wäre sehr für den Religionsunterricht, wenn er aus einer neutralen Position heraus über die verschiedenen Religionen aufklären würde.


Absolut! Das wünsche ich mir auch!


Der aktuell praktizierte Religionsunterricht ist jedoch im Wesentlichen eine Unterweisung im Katholizismus oder Protestantismus. Das ist angesichts der Glaubenskonflikte unserer heutigen Welt nach meiner Überzeugung nicht mehr zeitgemäß.


Aber bereits bei der Einschulung unsere Sohnes kamen mir Zweifel, denn der (ökumenische) Gottesdienst in der katholischen Dorfkirche war dem "weltlichen" schulischen Einschulungszeremoniell vorgelagert und somit quasi unausweichbar - auch für die Muslims :Nee:
In und vor der Kirche wurde auch massiv um die Kinder "geworben".
Widerlich :Kotz:

Auch der Atheismus sollte zur Sprache kommen, da er in Deutschland die größte Bevölkerungsgruppe stellt.


Ich würde diese Gruppe nicht als Atheisten im Sinne der Definition bezeichnen sondern eher als "Unentschlossene", als "Suchende" oder als "Nichtwähler"

Cruiser
06.09.2013, 08:23
Ich wäre sehr für den Religionsunterricht, wenn er aus einer neutralen Position heraus über die verschiedenen Religionen aufklären würde.

Grüße,
Arne

Perfekt. Davon sind wir -leider- noch weit weg.

jumaka
06.09.2013, 09:05
Ich wäre sehr für den Religionsunterricht, wenn er aus einer neutralen Position heraus über die verschiedenen Religionen aufklären würde. Auch der Atheismus sollte zur Sprache kommen, da er in Deutschland die größte Bevölkerungsgruppe stellt.

Der aktuell praktizierte Religionsunterricht ist jedoch im Wesentlichen eine Unterweisung im Katholizismus oder Protestantismus. Das ist angesichts der Glaubenskonflikte unserer heutigen Welt nach meiner Überzeugung nicht mehr zeitgemäß.

(Ganz abgesehen vom gespannten Verhältnis aller Religionen zur Wahrheit. Kinder sollten meiner Meinung nach dazu erzogen werden, eine gewisse Distanz oder Skepsis gegenüber "geoffenbartem Wissen" zu entwickeln.)

Grüße,
Arne


So schwarz, wie der Religionsunterricht hier von Dir dargestellt wird, habe ich persönlich ihn nicht empfunden.
Ich bin in einer erzkatholischen Region als Protestantin aufgewachsen, die Oma meiner besten Schulfreundin hat unserer Freundschaft nachdem sie mich kennen gelernt hat schweren Herzens ihren Segen gegeben, obwohl ich eine "Ketzerin" bin (kein Smiley, weil keine Ironie!), und hab entsprechend an den wirklich kleinen Religionskursen teilgenommen.
So weit ich mich erinnere, haben wir da alle großen Weltreligionen diskutiert und zwar ohne erhobenen Zeigefinger oder ähnliches und vor allem in der Oberstufe auch viele ethische Fragen diskutiert (Ethikunterricht gabs nicht), zwar aus einer christlichen Sichtweise heraus, aber spätestens ab Klasse 11 hat man ja auch mal dem Lehrer widersprochen und grundsätzlich solche Themen aus dem unsere Gesellschaft immer noch prägenden Wertebild heraus zu diskutieren und zu hinterfragen halte ich durchaus für sinnvoll.
Blindes Pauken von Glaubenssätzen und ausblenden anderer Glaubensarten halte ich auch nicht für sinnvoll.
Schülern nahe zu bringen, was in der Bibel (und in der Thora und im Koran und in hinduistischen Schriften...) steht, warum es so da steht und wie das unsere und andere Gesellschaften prägt dagegen schon.

photonenfänger
06.09.2013, 09:27
So schwarz, wie der Religionsunterricht hier von Dir dargestellt wird, habe ich persönlich ihn nicht empfunden.
Ich bin in einer erzkatholischen Region als Protestantin aufgewachsen, die Oma meiner besten Schulfreundin hat unserer Freundschaft nachdem sie mich kennen gelernt hat schweren Herzens ihren Segen gegeben, obwohl ich eine "Ketzerin" bin (kein Smiley, weil keine Ironie!), und hab entsprechend an den wirklich kleinen Religionskursen teilgenommen.
So weit ich mich erinnere, haben wir da alle großen Weltreligionen diskutiert und zwar ohne erhobenen Zeigefinger oder ähnliches und vor allem in der Oberstufe auch viele ethische Fragen diskutiert (Ethikunterricht gabs nicht), zwar aus einer christlichen Sichtweise heraus, aber spätestens ab Klasse 11 hat man ja auch mal dem Lehrer widersprochen und grundsätzlich solche Themen aus dem unsere Gesellschaft immer noch prägenden Wertebild heraus zu diskutieren und zu hinterfragen halte ich durchaus für sinnvoll.
Blindes Pauken von Glaubenssätzen und ausblenden anderer Glaubensarten halte ich auch nicht für sinnvoll.
Schülern nahe zu bringen, was in der Bibel (und in der Thora und im Koran und in hinduistischen Schriften...) steht, warum es so da steht und wie das unsere und andere Gesellschaften prägt dagegen schon.

Bei mir war das aber auch so, es ging die ganze Zeit nur um die Liebe Jesu, irgendwelche Bibelstellen und Gott hier, Gott da. Gegen Ende der Oberstufe war es mir so zuwider, dass ich nicht mehr hin bin und die Unterkurse einfach gestrichen hab. Um Interessantes wie andere Religionen ging es so gut wie gar nicht. Hätt ich mal rechtzeitig zu Ethik gewechselt, aber da waren meine Eltern nicht dafür, und einen Streit schien es nicht Wert. Wenn sich jemand aus einer anderen Religion ähnlich unwohl fühlt im katholischen Reliuntericht wie ich als Atheist, dann kann ich im Nachhinein nur empfehlen ihn von Anfang an zu Umgehen. Stellenweise wollte ich alle um mich rum schütteln....

Klugschnacker
12.09.2013, 11:01
Urteil zu Schwimmunterricht: Die deutsche Burkini-Normalität
Das Bundesverwaltungsgericht erklärt: Es ist muslimischen Mädchen zuzumuten, mit Jungen am Schwimmkurs teilzunehmen. Man könne die gesellschaftliche Realitäten nicht ausblenden.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/burkini-urteil-besser-verhuellt-schwimmen-als-gar-nicht-a-921729.html

LidlRacer
12.09.2013, 23:29
Urteil zu Schwimmunterricht: Die deutsche Burkini-Normalität
Das Bundesverwaltungsgericht erklärt: Es ist muslimischen Mädchen zuzumuten, mit Jungen am Schwimmkurs teilzunehmen. Man könne die gesellschaftliche Realitäten nicht ausblenden.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/burkini-urteil-besser-verhuellt-schwimmen-als-gar-nicht-a-921729.html

In dem Zusammenhang:

Eine iranische Triathletin startet in London. Das ist leider alles andere als selbstverständlich und sie muss dabei auch merkwürdige Ganzkörperklamotten tragen:
Iran allows first female triathlete to compete for country (http://www.theguardian.com/world/2013/sep/12/iran-first-female-triathlete-compete)

Klugschnacker
23.09.2013, 09:18
Debatte Kopftuch-Verbot
De facto ein Berufsverbot
Zehn Jahre Kopftuchurteil in Deuschland, zehn Jahre Diskriminierung von Musliminnen im Schuldienst. Das muss sich endlich ändern.
http://taz.de/Debatte-Kopftuch-Verbot/!124153/

"… Frauen haben mit Kopftuch auf dem deutschen Arbeitsmarkt kaum eine Chance. Weil sie unemanzipiert aussehen, wird ihnen die Emanzipation durch qualifizierte Arbeit verwehrt. Ein sich selbst erfüllendes Vorurteil."

"… dass Frauen mit Kopftuch auf Bewerbungen zu 99 Prozent Absagen erhalten und quasi nicht am Arbeitsleben teilnehmen können."

"… Das Verfassungsgericht hatte in seiner Entscheidung am 24. September 2003 erklärt, dass man entweder eine multireligiöse Schule sein kann, mit Kreuzen, Kippas und Kopftüchern – oder eine laizistische, ohne jede Form von religiöser Symbolik.
Viele Bundesländer haben diese Alternativen ignoriert und sich Ausnahmen zurechtgebastelt. Kopftuch raus, Kreuz weiter drin. Seit einem Jahrzehnt diskriminieren sie auf dieser Grundlage muslimische Lehrerinnen."

"… Es wird daher Zeit, dass die Mehrheitsgesellschaft ihren freiheitlichen, demokratischen Anspruch ernst nimmt und sich selbst Nachhilfe in Inklusion und Integration gibt. Wir sollten auch verschärft über den Umgang mit diskriminierenden Religionen nachdenken."

"Dazu gehören Zwangsehen genauso wie Berufsverbot für Frauen bei den Katholiken. Ja, der Islam hat einen schlechten Ruf. Aber er ist heute auch eine deutsche Religion. Die ist rückständig, aber die „Unsere“ wie das Christentum."

titansvente
08.10.2013, 09:34
Nicht, das ich etwas für die katholische (oder irgend eine andere) Kirche übrig hätte aber ich frage mich, wann Papst Franziskus diesen Kirchendespoten Tebartz van Elst endlich zum Teufel jagt!?


http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/limburger-bischofsresidenz-deutlich-teurer-wir-sind-durch-den-bischof-hinters-licht-gefuehrt-worden-12608017.html (http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/limburger-bischofsresidenz-deutlich-teurer-wir-sind-durch-den-bischof-hinters-licht-gefuehrt-worden-12608017.html)

blaho
08.10.2013, 09:41
Als ich das gestern gehört habe, dachte ich mir auch, dass es vielleicht an der Zeit wäre, ihm einen Auftrag irgendwo in Afrika zu geben, wo er mal sieht, was man mit 31 Mio. hätte tun können.

titansvente
08.10.2013, 09:47
Ich finde, dieser "feine Herr" :Huhu: sollte die Mehrkosten von 25 Mio. € irgendwo im sozialen Dienst abarbeiten.

... und zwar an der Front, zwischen Bettpfannen und Schnabeltassen! :quaeldich:

Duafüxin
08.10.2013, 09:49
Ich finde, dieser [Moderation: entfernt] sollte die Mehrkosten von 25 Mio. € irgendwo im sozialen Dienst abarbeiten.

... und zwar an der Front, zwischen Bettpfannen und Schnabeltassen! :quaeldich:

Ich fänd Fixerstuben oder Männerwohnheim passender :Cheese:

titansvente
08.10.2013, 09:52
Ich fänd Fixerstuben oder Männerwohnheim passender :Cheese:

Bols nedd :Nee: Der würde das Metahdon [Moderation: entfernt]

MattF
08.10.2013, 10:41
Als ich das gestern gehört habe, dachte ich mir auch, dass es vielleicht an der Zeit wäre, ihm einen Auftrag irgendwo in Afrika zu geben, wo er mal sieht, was man mit 31 Mio. hätte tun können.

Aber nach Afrika fliegt er dann bitte Holzklasse! :dresche

TriBlade
08.10.2013, 10:58
In einem Büßergewand auf einem Pilgerweg zu Fuß. Er sollte schon mal losgehen, offenbar bewegt er sich durchaus in einigen Bereichen innerhalb der 7 Todsünden.

titansvente
08.10.2013, 11:21
Seine längst überfällige Demontage hat bereits begonnen :dresche

Er ist nicht nur ein Kleriker, der ans tiefste Mittelalter erinnert (im Zweiten läuft ja gerade auch der Mehrteiler Borgia), er leidet unter Realitätsverlust und dem Mielke-Syndrom, denn:"Er liebt doch alle Menschen!"

Es ist unerträglich, wie die Gesellschaft solche Typen dulden muss

:Nee:

KalleMalle
08.10.2013, 11:41
'Kennst' Du ihn eigentlich schon länger oder hat sich Deine Meinung erst in den letzten paar Stunden gebildet ?

titansvente
08.10.2013, 11:51
'Kennst' Du ihn eigentlich schon länger oder hat sich Deine Meinung erst in den letzten paar Stunden gebildet ?

Ich verfolge das Geschehen um das Bistum Limburg schon seit vielen Jahren in den Medien.
Er war ja schon immer für einen Skandal gut und für sein Auftreten und seinen Führungsstil bekannt.
Dieser neuerliche Skandal wird ihm nun endlich den Stuhl und hoffentlich auch die Bischofswürden kosten.

MattF
08.10.2013, 11:56
Wenn du das schon länger verfolgst, kannst du vielleicht auch eine Aussage aus dem FAZ Forum verifizieren, dass dieses Gebäude nämlich nicht vom jetzigen Bischof, sondern vom dem davor geplant wurde?

blaho
08.10.2013, 12:19
Das stimmt. Geplant wurde es von Kamphaus, van Elst hat aber den Architekten ausgetauscht und den neuen Entwurf in Auftrag gegeben.
Aber der Bischofssitz ist auch nur ein Teil dessen, was das negative Image des Bischofs in der Öffentlichkeit ausmacht.

Pascal
08.10.2013, 12:56
Viel interessanter und erwähnenswerter als diese Provinzposse in Limburg erscheint mir die vorsichtige Öffnungstendenz aus Freiburg zu sein, geschiedene Katholiken (bzw. wieder verheiratete) wieder an Kirchenämtern zu beteiligen bzw. sie Sakramente wie das Abendmahl wieder empfangen zu lassen.

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/katholische-kirche-sakramente-auch-fuer-wiederverheiratete-geschiedene-a-926525.html

Auch aus Rom kommen in letzter Zeit bemerkenswerte Töne:

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/papst-franziskus-reaktionen-auf-interview-a-923499.html

titansvente
08.10.2013, 13:27
Wenn du das schon länger verfolgst, kannst du vielleicht auch eine Aussage aus dem FAZ Forum verifizieren, dass dieses Gebäude nämlich nicht vom jetzigen Bischof, sondern vom dem davor geplant wurde?

Das stimmt. Geplant wurde es von Kamphaus, van Elst hat aber den Architekten ausgetauscht und den neuen Entwurf in Auftrag gegeben.


Quelle Wikipedia:
<<Für die ursprünglich mit 5,5 Millionen Euro veranschlagten Arbeiten (Restaurierungs- und Neubauarbeiten) war ein gedeckelter Betrag von 2,5 Millionen Euro aus Kirchensteuer-Geldern (http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchensteuer_%28Deutschland%29) vorgesehen. Diese Summe wurde bereits 2004 in den Haushalt der Diözese eingestellt. Den übrigen Teil trägt der 'Bischöfliche Stuhl', eine Stiftung für den Unterhalt der Limburger Bischöfe (Rechtsform: Körperschaft öffentlichen Rechts (http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6rperschaft_des_%C3%B6ffentlichen_Rechts_%28 Deutschland%29)), die mit Planung und Finanzierung des Projekts betraut ist. Ihre Zusammensetzung ist geheim, Rechenschaft schuldet sie nicht dem Domkapitel, sondern ausschließlich dem Bischof und dessen Generalvikar.>>

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Franziskaner (Wer vollkommen sein will unter Euch, verlasse alles, und was er hat, gebe er den Armen, dann komme er und folge mir nach.) Mario Bergoglio sich diesen Stil - Wasser predigen und Wein saufen - noch länger gefallen lässt :Nee:
Auch gesellschaftlich ist dieser prunksüchtige Kleriker eine Schande.

MattF
08.10.2013, 13:43
Auf der anderen Seite wurden hier 31 Milli aus der Schatzkiste der Katholiken in Umlauf gebracht. Zumindest dem örtlichen Handwerk dürfts gefallen haben. :cool:

titansvente
08.10.2013, 13:49
Auf der anderen Seite wurden hier 31 Milli aus der Schatzkiste der Katholiken in Umlauf gebracht. Zumindest dem örtlichen Handwerk dürfts gefallen haben. :cool:

So habe ich´s noch gar nicht gesehen :Cheese:

blaho
08.10.2013, 13:57
Auf der anderen Seite wurden hier 31 Milli aus der Schatzkiste der Katholiken in Umlauf gebracht. Zumindest dem örtlichen Handwerk dürfts gefallen haben. :cool:

Ja, da können einige Bauunternehmer wieder mal in Steuerparadiese reisen und sehen, wie sie die Kohle am besten anlegen. Bedauerlicherweise fällt Geld nach oben und die, die es nötiger hätten, haben nachher so viel oder wenig wie vorher.

Für 31 Mio. hätte man einigen Leuten helfen können, die es nötiger gehabt hätten.

Duafüxin
08.10.2013, 13:57
Auf der anderen Seite wurden hier 31 Milli aus der Schatzkiste der Katholiken in Umlauf gebracht. Zumindest dem örtlichen Handwerk dürfts gefallen haben. :cool:

Ist es denn lokales Handwerk? Oder doch eher die polnische Baubrigade? Die ist bestimmt auch richtig katholisch ;)

Scotti
09.10.2013, 00:55
Hier gibts noch einen ausfürlicheren Artikel aus der Faz von August:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bistum-limburg-cave-canem-12342191.html

Cave canem

04.08.2013 · Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat Kummer mit der Justiz und Journalisten. Es geht um einen Erste-Klasse-Flug nach Indien, eine falsche eidesstattliche Versicherung und die Millionen-Kosten bei Umbau seiner Residenz. Ein Bericht vom Limburger Domberg.
... (http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bistum-limburg-cave-canem-12342191.html)


Und hier ein Kurzer Filmbeitrag vom SWR von gestern:

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/limburger-bischofsresidenz-teurer/-/id=1682/vv=teaser-12/nid=1682/did=12183276/qfrc8/

In einem Gespräch mit dem SWR attackierte Jochen Riebel, Mitglied des Vermögensverwaltungsrats im Bistum, Tebartz-van Elst am Dienstagabend erneut scharf. Der Bischof sei "entweder ein schlimmer gefährlicher Lügner, oder er ist ein kranker Mann".
... (http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/limburger-bischofsresidenz-teurer/-/id=1682/vv=teaser-12/nid=1682/did=12183276/qfrc8/)

eigentlich gehts mich ja nicht an. Ich bin ja eh ausgetreten.

titansvente
10.10.2013, 06:59
Es kommt Bewegung in die Sache (http://www.der-postillon.com/2013/10/limburger-bischof-lasst-beichtstuhl-fur.html) :Cheese:

titansvente
10.10.2013, 10:31
Das achte Gebot, Hochwürden, das achte Gebot (http://www.spiegel.de/panorama/staatsanwaltschaft-beantragt-strafbefehl-gegen-tebartz-van-elst-a-927088.html) :Huhu:

Skunkworks
10.10.2013, 10:44
Was regt man sich darüber auf?
Ein Vereinsvorsitzender greift tief in die Schatulle um sich das schwere Leben schöner zu machen und das Ganze ohne die Allgemeinheit zu belasten.
Schön blöd wer den Seelenfängern Geld gibt oder besser gesagt dem Staat gestattet das Geld für die Seelenfänger einzutreiben.

Zitatauszug (http://www.spiegel.de/panorama/bischof-tebartz-van-elst-limburger-fordern-ruecktritt-a-927011.html) "Es sei nicht so, dass der bischöfliche Millionenbau Steuergelder gekostet hätte, gaben die bischöflichen Vermögensverwaltungsrat-Mitglieder Jochen Riebel und Michael Lucas beruhigend bekannt"

Klugschnacker
10.10.2013, 13:28
Ich bin kein Freund der Kirche, aber dass Spiegel Online den Bischof nun alle paar Stunden mit einer neuen Schlagzeile als Aufmacher der gesamten Berichterstattung (Platzierung ganz oben) berücksichtigt, finde ich unverhältnismäßig. Man merkt, dass der Spiegel hier eine Art Privatfehde ausficht.

Immerhin handelt es sich nicht um öffentliche, sondern um kirchliche Gelder. Betroffen ist also das Geld der Kirche und deren Kontrollorgane.

Ich finde es richtig, wenn die leitenden Mitglieder einer Institution, die sich als moralische Instanz versteht, an entsprechend hohen moralischen Maßstäben gemessen werden. Insofern hat sich der Bischof der geäußerten Kritik zu stellen. Aber auch an den Spiegel sind hohe Maßstäbe zu stellen, und zwar journalistische. Ich sehe auf beiden Seiten eine ähnliche Maßlosigkeit.

Grüße,
Arne

Duafüxin
10.10.2013, 13:36
Immerhin handelt es sich nicht um öffentliche, sondern um kirchliche Gelder. Betroffen ist also das Geld der Kirche und deren Kontrollorgane.



Nicht ganz, es handelt sich auch um Gelder, die die Kirche vom Staat, also uns Steuerzahlern (auch von denen die aus der Kirche ausgetreten sind) bekommt. Aber es waren nur ein paar Millionen, warum soll man also aufregen ;)

MattF
10.10.2013, 13:51
Ich bin kein Freund der Kirche, aber dass Spiegel Online den Bischof nun alle paar Stunden mit einer neuen Schlagzeile als Aufmacher der gesamten Berichterstattung (Platzierung ganz oben) berücksichtigt, finde ich unverhältnismäßig. Man merkt, dass der Spiegel hier eine Art Privatfehde ausficht.


Na ja das mit der Privatfehde wird allerdings insbesondere der FAZ vorgeworfen.

Die anderen z.b. auch die Süddeutsche springen im Moment nur auf.

Grundsätzlich sehe ich das aber wie du, es wird im Moment die Nachrichtenlage so eskaliert, dass ein Rücktritt praktisch und egal wie unausweichlich ist. Hier sind die Medien Akteure und keine Berichterstatter.

Das kommt aber auch daher, dass Heute alle erstmal alles aussitzen (seit Kohl geht das so) und Konsequenzen ziehen nicht mehr in ist. Es geht keiner wenn er nicht aus dem Amt gejagt wird. Also was da abgeht ist sicher nicht nur Schuld der Medien.

Es passiert auch ansonsten nichts mehr ohne Skandal. Um das Schicksal von Flüchtlingen in die Öffentlichkeit zu bekommen, müssen erstmal 300 Leute sterben, ansonsten interessiert das was Hilforganisation seit mittlerweile gut 20 Jahren anprangern fast keinen Mensch mehr.

Man kann schon manchmal kotzen :Kotz: :Traurig:

MfG
Matthias

titansvente
10.10.2013, 15:28
Diese Affäre erinnert in frappierender Weise an Bundespräsident Wulff.

MattF
10.10.2013, 15:31
Diese Affäre erinnert in frappierender Weise an Bundespräsident Wulff.

+1

:Huhu:

Galaxy_I
10.10.2013, 16:53
Diese Affäre erinnert in frappierender Weise an Bundespräsident Wulff.

Hört man aktuell öfter, kann ich aber nicht wirklich nachvollziehen.

Herrn Wulf wurde vor allem Vorteilsgewährung gegen Leistung für private Zwecke unterstellt; beim Herrn Bischof geht es nach meinem Verständnis in erster Linie um den Missbrauch von Mitteln seines Vereins (die wie oben richtig erwähnt nicht nur von den Vereinsmitgliedern, sondern auch vom Steuerzahler bereits gestellt werden)

Hinzu kommt, dass der Bischof mit dem Doppelnamen stellvertretend für eine Kirche steht, die nach Meinung der großen Mehrheit der deutschen Katholiken zwar dringend reformbedüftig, aber reformunwillig ist. In diesem Sinne ist dies meiner Meinung nach auch ein Stellvertreterkampf, in den sich SPON gerne einspannt (einspannen lässt)

titansvente
10.10.2013, 17:19
Hört man aktuell öfter, kann ich aber nicht wirklich nachvollziehen.


Es geht mir auch eher um das "Krisenmanagement" von Hochwürden.

Wenn jemand nur noch über Sprecher und Anwälte kommuniziert ist der Zug längst abgefahren.
Dies zu erkennen, diese Einsicht fehlt diesem Manager der Glaubensfirma.

Pfeffer und Salz
10.10.2013, 18:36
Diese Affäre erinnert in frappierender Weise an Bundespräsident Wulff.

die Bilder sagen: Limburg 21

Seil
15.10.2013, 19:19
Weiß nicht, ob das Bild schon bekannt ist.

Finde den Fehler!

sybenwurz
16.10.2013, 00:17
Wird die Puppe nicht stören, dasse die Hose falsch rum an hat.
Iss aber schwer offtopic hier, würd ich mal sagen...

titansvente
20.10.2013, 17:30
Großartiger Artikel (http://www.zeit.de/2013/42/atheisten-messe-england) :)

phonofreund
21.10.2013, 08:16
Großartiger Artikel (http://www.zeit.de/2013/42/atheisten-messe-england) :)
JA!!!!

titansvente
21.10.2013, 09:34
JA!!!!


Habe mir direkt mal das Buch "Der Gotteswahn (http://www.amazon.de/Der-Gotteswahn-Richard-Dawkins/dp/3548372325)" runtergeladen.

blaho
21.10.2013, 09:46
Habe mir direkt mal das Buch "Der Gotteswahn (http://www.amazon.de/Der-Gotteswahn-Richard-Dawkins/dp/3548372325)" runtergeladen.

Warum? Hast Du Zweifel am Atheismus als der einzig wahren Religion? :Cheese:

MattF
21.10.2013, 09:56
Großartiger Artikel (http://www.zeit.de/2013/42/atheisten-messe-england) :)

Nett, wobei letztlich kann man auch zu den Evangelischen gehen, die haben Gott und Glauben mittlerweile fast völlig aus ihrem Kanon getilgt :-)

Religionen erfüllen natürlich Bedürfnisse die Menschen haben. Das Ganze geht aber auch ohne Gott.
Das Problem ist, dass sich die Kirchen insbesondere in D eine Art Alleinvertretungsrecht für so Sachen wie Gemeinschaft und Wohltätigkeit gesichert haben. Man kommt z.b. wie hier auch schon gesagt wurde in der Pflegebranche praktisch an den 2 großen Kirchen als Arbeitgeber nicht vorbei. :-(

titansvente
21.10.2013, 10:18
Das Problem ist, dass sich die Kirchen insbesondere in D eine Art Alleinvertretungsrecht für so Sachen wie Gemeinschaft und Wohltätigkeit gesichert haben. Man kommt z.b. wie hier auch schon gesagt wurde in der Pflegebranche praktisch an den 2 großen Kirchen als Arbeitgeber nicht vorbei. :-(

Das jahrhundertelange Agieren der Kirchen ist für mich eigentlich der Beweis für die Nichtexistenz Gottes.

Dennoch werde ich mich in Kürze in einem Krankenhaus eines kirchlichen Trägers operien lassen.

Ich habe lange mit der Entscheidung gehadert und muss mir durchaus auch den Vorwurf der Inkonsequenz oder gar Doppelzüngigkeit gefallen lassen.

Mich tröstet die Tatsache, dass die kirchlichen Kliniken zu fast 100% von Steuergeldern finanziert werden :(

Scotti
23.10.2013, 20:29
Hassknechts Wort zum Sonntag:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2008742/Hassknechts-Wort-zum-Sonntag#/beitrag/video/2008742/Hassknechts-Wort-zum-Sonntag

titansvente
18.11.2013, 09:32
Habe mir direkt mal das Buch "Der Gotteswahn (http://www.amazon.de/Der-Gotteswahn-Richard-Dawkins/dp/3548372325)" runtergeladen.

Dieses Buch ist das stärkste Plädoyer wider die Macht der Religionen, welches ich bisher gelesen habe.
Schlicht ergreifend!

Wer Wert auf Aufklärung und Bewusstseinserweiterung legt, der sollte sich dieses Werk unbedingt zu Gemüte führen :Huhu:

Kinesis
18.11.2013, 17:53
Mich tröstet die Tatsache, dass die kirchlichen Kliniken zu fast 100% von Steuergeldern finanziert werden :(

Was tröstet dich daran? Das obwohl die Kirche nur den "Aufkleber" sponsort sie am Ende das ganze als Aushängeschild für "IHRE" guten Taten nutzt.
Bei der Caritas das gleiche 60 Millionen zahlt der Staat 9 Million die Kirche.
Gehälter für Kindergärtner, Krankenschwestern, Gebäudenutzung... zahlt die Kirche... :Lachanfall: Spaß natürlich der Staat. Und so weiter und so fort...
Obendrein gibts nochmal eine halbe Milliarde jährlich vom Staat, als Ausgleichszahlung für die Säkularisation.
Die Frage ist wer hier wem gutes tut, wer Nächstenliebe lebt und sich barmherzig zeigt. Die Kirche dem Menschen oder die Menschen der Kirche?

Scotti
02.12.2013, 16:44
Kann mir mal einer helfen, ich bekomme den Mund nicht meht zu ...

Kam gerade im WDR:

Katholische Bischöfe setzen auf Sonne und Wind: (16.06 Uhr)

Die Katholische Deutsche Bischofskonferenz ruft zu einer konsequenteren Energiewende auf. In einem Positionspapier heißt es, die nach dem Atomunglück von Fukushima beschlossene Energiewende werde zwei-einhalb Jahre danach immer mehr von Einwänden und Interessenskonflikten überlagert. Der heutige Umgang mit Energie habe aber Konsequenzen weit in die Zukunft. Aus Bonn berichtet Jürgen Kleikamp . In ihrem Klimapapier setzten die Bischöfe vor allem auf Sonne und Wind. (http://www1.wdr.de/radio/nachrichten/wdr345/radiohomepage46382.html)

Na, da wissen die "christlichen" Parteien ja jetzt, was sie zu tun haben...

Kinesis
02.12.2013, 17:32
Na, da wissen die "christlichen" Parteien ja jetzt, was sie zu tun haben...

Ich glaube das C steht für capitalistic (Neudeutsch, Merkel ist ja modern und geht mit großen Schritten voran).

Aber wer weiß was wirklich dahinter steckt. Vermutlich haben die große Summen in Wind und Solar investiert und fürchten um ihre Rendite. Und am Ende schließt sich der Kreis wieder denn das christliche in deren C kann ich viel weniger erkennen als o.g.

titansvente
03.12.2013, 07:09
"I´m not afraid of burning in hell" (http://www.patheos.com/blogs/friendlyatheist/2013/11/26/president-ronald-reagans-son-tapes-radio-ad-for-atheist-group-im-not-afraid-of-burning-in-hell/)

Da reibt man sich verwundert die Augen, äääh Ohren:
Der Sohn von Ex-Präsident Ronald Reagan wirbt im Radio (http://ffrf.org/uploads/ReaganAd.mp3) für Gottlosigkeit und die Befreiung von Religion.

Großartige, in der bigotten USA mutige und unterstützenswerte Aktion! :Blumen:

Nordexpress
03.12.2013, 08:49
Kann mir mal einer helfen, ich bekomme den Mund nicht meht zu ...

Kam gerade im WDR:

Katholische Bischöfe setzen auf Sonne und Wind: (16.06 Uhr)

Die Katholische Deutsche Bischofskonferenz ruft zu einer konsequenteren Energiewende auf. In einem Positionspapier heißt es, die nach dem Atomunglück von Fukushima beschlossene Energiewende werde zwei-einhalb Jahre danach immer mehr von Einwänden und Interessenskonflikten überlagert. Der heutige Umgang mit Energie habe aber Konsequenzen weit in die Zukunft. Aus Bonn berichtet Jürgen Kleikamp . In ihrem Klimapapier setzten die Bischöfe vor allem auf Sonne und Wind. (http://www1.wdr.de/radio/nachrichten/wdr345/radiohomepage46382.html)

Na, da wissen die "christlichen" Parteien ja jetzt, was sie zu tun haben...

Na das klingt ja zur Abwechslung mal nach einem halbwegs sinnvollen Erguss aus diesem Verein.

Dann sollen sie mal vorangehen und alle Süd-Kirchendächer mit Photovoltaik bestücken. Wär mal ein Projekt...

phonofreund
11.12.2013, 08:47
Wegen eines Kusses auf die Hand seiner Mitschülerin ist der sechs Jahre alte Hunter Yelton in den USA für einen Tag vom Schulunterricht suspendiert worden. Nach Angaben der Schulleitung falle die Geste unter den Tatbestand der sexuellen Belästigung, berichtete der TV-Sender KRDO am Dienstag.

Die Leiterin der Schule im US-Bundesstaat Colorado teilte der Mutter die Entscheidung in einem persönlichen Gespräch mit. Der Mutter zufolge mögen sich die beiden Erstklässler und bezeichnen sich als Freund und Freundin.

Zuvor hatte Hunter das Mädchen bereits auf die Wange geküsst. «Ich habe etwas falsch gemacht und es tut mir leid», sagte er dem Bericht zufolge. In seiner Akte sei nun ein Fall von sexueller Belästigung vermerkt. Die Mutter will sich gegen den Eintrag wehren.

MattF
11.12.2013, 09:00
Man darf von einzelnen Bekloppten aber nicht auf ein ganzes Volk, z.b. die US-Amerikaner schließen und je größer das Land desto mehr Bekloppte gibt es halt :cool:

phonofreund
11.12.2013, 10:23
Homosexualität in Indien wieder strafbar

Gleichgeschlechtlicher Sex kann in Indien mit zehn Jahren Gefängnis geahndet werden. Zwar hat ein Gericht schon vor einigen Jahren erklärt, homosexuelle Beziehungen seien prinzipiell nicht strafbar. Doch jetzt hat das oberste Gericht in Neu Delhi diese Entscheidung aufgehoben.

Homosexualität ist in Indien doch illegal - das hat das oberste Verfassungsgericht des Landes entschieden. Damit hob das Bundesverfassungsgericht am Mittwoch eine Entscheidung einer unteren Instanz auf, die 2009 erklärt hatte, einvernehmlicher Sex zwischen Erwachsenen gleichen Geschlechts sei keine Straftat. Diese Entscheidung wurde damals vor allem von religiösen Gruppen kritisiert.

Nach dem mehr als 100 Jahre alten Gesetz, das noch aus der Zeit der britischen Kolonialherrschaft stammt, ist Geschlechtsverkehr zwischen zwei Männern oder zwei Frauen "gegen die natürliche Ordnung". Er kann mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden.

Zwar wird das Gesetz in Indien selten angewendet. Homosexuelle fordern dennoch, das es formal abgeschafft wird. Sie werfen der Polizei vor, den Paragrafen für Schikanen und Einschüchterungen zu nutzen.

Menschenrechtsaktivisten kritisierten das Urteil, das "überhaupt nicht absehbar" gewesen sei. "Das ist ein schwarzer Tag. Wir sind sehr erbost über diese rückschrittliche Entscheidung", sagte Arvind Narayan, Anwalt der Homosexuellengruppierung Alternative Law Forum. Eine andere Aktivistengruppe kündigte an, rechtliche Schritte gegen das Urteil zu prüfen. Für Mittwoch wurde zu Protesten aufgerufen.

Auch wenn die obersten Richter das Verbot der Homosexualität bestätigt haben, sie wiesen in ihrem Urteil darauf hin, dass die Politik die jahrzehntealte Regelung durchaus aufheben könne und gleichgeschlechtliche Beziehungen erlauben könne. Für eine solche Gesetzesänderung sei jedoch das Parlament zuständig.

Gleichgeschlechtliche Liebe war im traditionell konservativen Indien lange tabu, viele Inder betrachten Homosexualität noch immer als Krankheit. In den vergangenen Jahren drängten Schwule und Lesben jedoch zunehmend in die Öffentlichkeit und organisierten Paraden in Metropolen wie Mumbai und Neu Delhi.

Flyer
11.12.2013, 13:51
Homosexualität ist eine natürliche Gegebenheit, genauso wie blonde Haare, blaue Augen oder Heterosexualität.

Die Verteufelung der Homosexualität durch viele Religionen ist etwa genaus sinnvoll wie die Verteufelung von z.B. braunen Haaren und ist imho ein Beweis gegen die Existenz eines Gottes.

Just my 5 cent.

Scotti
11.12.2013, 22:53
Homosexualität ist eine natürliche Gegebenheit, genauso wie blonde Haare, blaue Augen oder Heterosexualität.
....

Und anscheinend ist die Homo- und Bisexualität noch viel häufiger als man gedacht hätte:


Wer wirklich annimmt, dass jemand anderer (z.B. ein Kind) Schaden nehmen (also Schwul werden) könnte, wenn er zwei Schwule (z.B. händchenhaltend) sieht, der outet sich damit.

Wenn er diese Möglichkeit nämlich für andere annimmt, dann folgt daraus zwangsläufig, dass er es auch für sich selber annimmt.

Also ist er mindestens bisexuell oder ein verkappter Schwuler.

su.pa
12.12.2013, 08:50
und ist imho ein Beweis gegen die Existenz eines Gottes

Und wieso?

Flyer
12.12.2013, 09:03
@ su.pa: Es ist in meinen Augen völlig widersinnig, dass ein Gott Menschen in einer bestimmten Weise erschafft und dann genau diese Weise als sündig und verboten deklariert, den Betroffenen also keine Wahl lässt als "sündig" zu leben.

MatthiasR
12.12.2013, 10:55
@ su.pa: Es ist in meinen Augen völlig widersinnig, dass ein Gott Menschen in einer bestimmten Weise erschafft und dann genau diese Weise als sündig und verboten deklariert, den Betroffenen also keine Wahl lässt als "sündig" zu leben.

Das ist aber eigentlich kein Argument gegen die Existenz eines Gottes, sondern nur eines gegen das Gottesbild, das z.B. von der Bibel oder dem Koran verbreitet wird.

Gruß Matthias

su.pa
12.12.2013, 11:21
Genau die Antwort hab ich schon erwartet.

Meine Meinung ist aber, dass alle Religionsregeln irgendwo von Menschen aufgeschrieben und ausgedacht* wurden und das deshalb nichts mit Gott zu tun hat/haben muss. Da mögen jetzt einige Aufschreien wg. Moses und der 10 Gebote :Cheese: aber ich trenne grundsätzlich zwischen Glauben und Kirche!

* z.B. hat die katholische Kirche die Heiligen nur deshalb "erfunden" damit es den ehem. Heiden leichter fällt, sich an einen Ein-Gott-Glauben zu gewöhnen.
Auch das Zölibat hat sich die Kirche nur selbst ausgedacht und es ist keineswegs irgendwie von "oben" abgesegnet.

Flyer
12.12.2013, 11:57
Erwischt!
Ihr habt natürlich beide vollkommen recht!
Aus der Wissenschaftstheorie ist mir natürlich auch klar, dass es keinen Beweis für eine Nichtexistenz geben kann.
Meine Argumente richten sich tatsächlich auch nur gegen alle religiösen Gemeinschaften, die für sich in Anspruch nehmen, den Willen Gottes genau zu kennen und die zudem die Ablehnung der Homosexualität für einen Teil dieses Willens halten.

titansvente
12.12.2013, 14:13
(...) und es ist keineswegs irgendwie von "oben" abgesegnet.

Wer oder was ist denn "oben" :confused:

su.pa
12.12.2013, 20:16
In meiner kindlichen Vorstellung: der weißhaarige, bärtige alte Mann, der auf den Wolken sitzt :Cheese:

titansvente
13.12.2013, 11:27
In meiner kindlichen Vorstellung: der weißhaarige, bärtige alte Mann, der auf den Wolken sitzt :Cheese:

Blasphemie! :dresche

Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.

Flyer
13.12.2013, 12:05
Was wohl der Herrgottschnitzer von Oberammergau davon halten würde?

:confused:

Pippi
23.12.2013, 08:58
Viele Elemente des Christlichen Glaubens wurden später eingeführt:

Weihwasser (120), Bußübungen (157), katholische Mönche (348), letzte Ölung (550), Fegefeuer (593),
Anrufung Mariae (715), Fußkuss des Papstes (809), Heilig- und Seligsprechung (993), Glockentaufe (1000),
Zölibat (1015), Ablässe (1119), Sakrament der Ehe (1139), Dispensation und Erhebung der Hostien (1200),
Inquisition (1204), Ohrenbeichte (1215), unbefleckte Empfängnis Mariae (Dogma: 1854), Unfehlbarkeit des
Papstes (1870), leibhaftige Himmelfahrt Mariae (Dogma: 1950) Quelle: http://wikimannia.org/images/Elias_Erdmann_-_Methoden_der_Manipulation.pdf

Wo liegt der Ursprung von Weihnachten? (http://www.srf.ch/wissen/fuenfmalklug/wo-liegt-der-ursprung-von-weihnachten)

Ursprünglich war die heilige Dreifaltigkeit die drei Energieströme im menschlichen Körper oder sie sind es immer noch: Nadis (http://de.wikipedia.org/wiki/Nadi_(Yoga)). In der Yogapraxis sind aber nur die drei Hauptleitbahnen, genannt Sushumna, Ida und Pingala.

Viele Grüsse von

Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf,

titansvente
30.12.2013, 12:57
Hier der Link zum Interview mit der Femen-Aktivistin Witt, die Kardinal Meissners Gottesdienst an dessen 80. Geburtstag, dem ersten Weihnachtsfeiertag, störte, indem sie nackt auf seinen Altar sprang :Cheese:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/femen-frau-josephine-witt-im-spiegel-interview-zu-aktion-im-koelner-dom-a-941165.html

Ebenso ein Link zu einer Meldung der Richard Dawkins Foundation, dass Pabst Franziskus einen ewig gestrigen Hardlinerkardinal in den USA des Amtes enthoben hat :Blumen:
http://www.richarddawkins.net/news_articles/2013/12/17/pope-francis-dumps-a-united-states-cardinal-who-has-spoken-out-against-equality#

franziskus wird mir immer sympathischer :bussi:

Duafüxin
30.12.2013, 13:43
Hier der Link zum Interview mit der Femen-Aktivistin Witt, die Kardinal Meissners Gottesdienst an dessen 80. Geburtstag, dem ersten Weihnachtsfeiertag, störte, indem sie nackt auf seinen Altar sprang :Cheese:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/femen-frau-josephine-witt-im-spiegel-interview-zu-aktion-im-koelner-dom-a-941165.html



Das war bestimmt ein Geburtstagsgeschenk seiner Ordensbrüder. Nur hat die Gute die Torte vergessen aus der sie klettern sollte und den Ort falsch verstanden ...

sbechtel
30.12.2013, 13:58
Aus der Wissenschaftstheorie ist mir natürlich auch klar, dass es keinen Beweis für eine Nichtexistenz geben kann.

Wie ist das gemeint? Meinst du jetzt speziell einen Nichtexistenzbeweis von Gott oder im Allgemeinen Nichtexistenzbeweise?

Letzterem würde ich Widersprechen, in der Mathematik machen wir ständig Nichtexistenzbeweise und auch in "greifbareren" Wissenschaften gibt es das, z.B. in der Physik, dass es kein Teilchen gibt, dass sich schneller als Lichtgeschwindigkeit bewegt.

Klugschnacker
20.01.2014, 09:13
Teufelsaustreibung: Mutter ersticht zwei ihrer Kinder
Die Polizei im US-Bundesstaat Maryland hat eine Mutter festgenommen. Die 28-Jährige steht unter dringendem Verdacht, zwei ihrer Kinder bei einer angeblichen Teufelsaustreibung getötet zu haben. Zwei weitere Kinder wurden schwer verletzt... Dem Bericht zufolge lassen Einträge auf ihrer Facebook-Seite darauf schließen, dass sie an Gott glaube und den Teufel fürchte.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/usa-mutter-ersticht-kinder-offenbar-bei-exorzismus-ritual-a-944379.html

Klugschnacker
20.01.2014, 09:27
Das Buch Genesis 22, 1-13
...Gott sprach [zu Abraham]: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija, und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar.
Frühmorgens stand Abraham auf, sattelte seinen Esel, holte seine beiden Jungknechte und seinen Sohn Isaak, spaltete Holz zum Opfer und machte sich auf den Weg zu dem Ort, den ihm Gott genannt hatte.

Als Abraham am dritten Tag aufblickte, sah er den Ort von weitem. Da sagte Abraham zu seinen Jungknechten: Bleibt mit dem Esel hier! Ich will mit dem Knaben hingehen und anbeten; dann kommen wir zu euch zurück.

Abraham nahm das Holz für das Brandopfer und lud es seinem Sohn Isaak auf. Er selbst nahm das Feuer und das Messer in die Hand. So gingen beide miteinander. Nach einer Weile sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: Vater! Er antwortete: Ja, mein Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das Brandopfer? Abraham entgegnete: Gott wird sich das Opferlamm aussuchen, mein Sohn. Und beide gingen miteinander weiter.

Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar, schichtete das Holz auf, fesselte seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. Schon streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.

Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus, und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, daß du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten. Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.

http://sander-gaiser.de/ru/bilder/erzvaet/carava01.jpg

titansvente
20.01.2014, 09:34
Das Buch Genesis 22, 1-13
...Gott sprach [zu Abraham]: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija, und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar.
Frühmorgens stand Abraham auf, sattelte seinen Esel, holte seine beiden Jungknechte und seinen Sohn Isaak, spaltete Holz zum Opfer und machte sich auf den Weg zu dem Ort, den ihm Gott genannt hatte.

Als Abraham am dritten Tag aufblickte, sah er den Ort von weitem. Da sagte Abraham zu seinen Jungknechten: Bleibt mit dem Esel hier! Ich will mit dem Knaben hingehen und anbeten; dann kommen wir zu euch zurück.

Abraham nahm das Holz für das Brandopfer und lud es seinem Sohn Isaak auf. Er selbst nahm das Feuer und das Messer in die Hand. So gingen beide miteinander. Nach einer Weile sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: Vater! Er antwortete: Ja, mein Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das Brandopfer? Abraham entgegnete: Gott wird sich das Opferlamm aussuchen, mein Sohn. Und beide gingen miteinander weiter.

Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar, schichtete das Holz auf, fesselte seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. Schon streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.

Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus, und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, daß du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten. Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.


Daran dachte ich auch, als ich das gelesen habe :Huhu:

Vielleicht betrachtete die Mutter ihre Kinder aber auch als "ungläubig" oder "sündig" und damit vom Teufel besessen, den es auszutreiben galt?

qbz
20.01.2014, 09:39
Konnte wohl nicht (mehr) zwischen Filmen, in denen der Teufel in Gestalt eines Kindes wieder in die Welt kommt, und der Realität unterscheiden. (vermute Tat im psychotischen Wahn mit "religiösem" Inhalt; bei anderen sind es halt z.Bsp. Ausserirdische, Ufos, fremde Mächte, welche den extern erlebten Befehl zu einem Mord geben können. )
In DE sorgen zum Glück die Jugendämter (und Familiengerichte: Entzug des Aufenthalts- und Sorgerechts) dafür, die Kinder präventiv zu schützen, soweit wie möglich.

titansvente
20.01.2014, 09:42
Konnte wohl (mehr) nicht zwischen Filmen, in denen der Teufel in Gestalt eines Kindes wieder in die Welt kommt, und der Realität unterscheiden. (vermute Tat im psychotischen Wahn mit "religiösem" Inhalt)


„Leidet ein Mensch an einer Wahnvorstellung, so nennt man es Geisteskrankheit. Leiden viele Menschen an einer Wahnvorstellung, dann nennt man es Religion.“


:Huhu:

Raimund
20.01.2014, 09:46
In hitzigen Diskussionen über Glaubensfragen werfen beide Seiten oft Einzelfälle in die Runde, um ihren Standpunkt zu untermauern. Davon halte ich persönlich gar nichts! Das wäre fast so, wie Ausdauersport zu verabscheuen, weil es viele Dopingfälle gibt.:Huhu:

Aufklärung und Wissenserwerb halte ich für einen sehr wichtigen Bestandteil unserer Zivilisation. Ich bin mir aber auch bewusst, dass die Voraussetzungen vieler Menschen für diese Möglichkeit sich ein eigenes Urteil (in vielen Fragen) bilden zu können, "begrenzt" sind...

So war (und ist) es für die herrschende Kaste oft verführerisch diese mit vorgefertigten Sinnangeboten abzufangen (Damit will ich keinesfalls sagen, dass alle Gläubige dumm sind!).

Übrigens ist Dawkins "neuer Atheismus" für mich eine ähnlich falsche Religion, wie alle anderen.:Huhu:

qbz
20.01.2014, 10:00
„Leidet ein Mensch an einer Wahnvorstellung, so nennt man es Geisteskrankheit. Leiden viele Menschen an einer Wahnvorstellung, dann nennt man es Religion.“


:Huhu:

Der psychotische Wahninhalt (abweichend von dem religiösen Glauben) besteht doch spezifisch darin, dass jemand glaubt, Gott würde ihm oder einer Gruppe (kollektiver Selbstmord) befehlen, das Gebot: "Du sollst nicht töten!", ausser Kraft zu setzen. (Meine ich als Atheist und Psychologe)

titansvente
20.01.2014, 10:02
Übrigens ist Dawkins "neuer Atheismus" für mich eine ähnlich falsche Religion, wie alle anderen.:Huhu:

Dawkins´Anspruch ist IMO doch überhaupt nicht der, eine Alternative zur Religion zu schaffen, sondern, das Bewusstsein und den Horizont der Menschen zu erweitern.

titansvente
20.01.2014, 10:05
Der psychotische Wahninhalt (abweichend von dem religiösen Glauben) besteht doch spezifisch darin, dass jemand glaubt, Gott würde ihm oder einer Gruppe (kollektiver Selbstmord) befehlen, dass Gebot: Du sollst nicht töten, ausser Kraft zu setzen. (Meine ich als Atheist und Psychologe)

Ja, das setzt doch aber erstmal voraus, dass man "glaubt" oder habe ich Dich da falsch verstanden?

Raimund
20.01.2014, 10:13
Dawkins´Anspruch ist IMO doch überhaupt nicht der, eine Alternative zur Religion zu schaffen, sondern, das Bewusstsein und den Horizont der Menschen zu erweitern.

Es geht mir auch nicht um das, was Dawkins möchte, sondern was seine Anhänger daraus machen.:)

Klugschnacker
20.01.2014, 10:13
In hitzigen Diskussionen über Glaubensfragen werfen beide Seiten oft Einzelfälle in die Runde, um ihren Standpunkt zu untermauern. Davon halte ich persönlich gar nichts!

Man kann die tödlich verlaufene Teufelsaustreibung als Einzelfall sehen. Tatsächlich bildet der Vatikan Teufelsaustreiber ("Exorzisten") aus; vor einigen Jahren wurde gar in Mexico von der Kirche ein Welt-Exorzistenkogress abgehalten mit über 2000 Exorzisten. In Deutschland verstarb 1976 die Studentin Anneliese Michel, nachdem zwei katholische Priester mehrfach den "Großen Exorzismus" an ihr durchgeführt hatten.

Häufig wird argumentiert, die christliche Glaubenslehre sei gut, lediglich die übersteigerte und wahnhafte Auslegung dieser Lehre durch einzelne Menschen sei schlecht. Dem halte ich die zitierte Geschichte von Abraham entgegen, der seinen Sohn mit einem Messer schlachten und verbrennen wollte, nachdem ihm dieser Befehl aus einer Wolke zugeflüstert war. Abraham zeigt sich in dieser Geschichte als gefährlicher Psychopath. Genauer gesagt: Abraham glaubte an eine Lehre, der gefährliche psychopathische Tendenzen innewohnen. Nicht der Mensch war geisteskrank, sondern der Glaube, dem er sich verschrieben hatte.

Das zeigt sich nicht nur im alten Testament, sondern auch im Neuen. Damit Gott unsere Sünden vergibt, nagelt er seinen eigenen Sohn ans Kreuz. Das ist ganz offensichtlich geistesgestört: Wenn Gott uns unsere angeblichen, kleinlichen Sünden vergeben will – warum tut er das dann nicht einfach? In seiner Allmacht hat er es wohl kaum nötig, zuvor seinen Sohn zu kreuzigen, bevor er sich in der Lage sieht, irgendwelche Sünden zu vergeben. Es gibt noch zahlreiche andere Beispiele für die rachsüchtige, blutrünstige und psychotische Tendenzen in diesem Glauben. Man denke nur an das krankhafte Verhältnis zu Frauen oder der Sexualität.

Grüße,
Arne

Raimund
20.01.2014, 10:30
Man kann die tödlich verlaufene Teufelsaustreibung als Einzelfall sehen. (...)

Nun, das was für Dawkins gilt, gilt in diesem Fall auch für die Bibel:

Selbst dieses Werk wurde nicht vom Religionsgründer geschrieben. Es waren Menschen, die (eventuell mit guten Beweggründen teilweise aber auch mit blindem "Religionismus") Dinge interpretiert haben. Das Alter einer Schrift sagt dabei übrigens nichts über seinen Wahrheitsgehalt aus...:Huhu:

Ich bin der Meinung, dass vor ca. 2000 Jahren jemand gelebt hat, der in unglaublicher Weitsicht und mit quasi einmaligen Fähigkeiten gewusst hat, wie der Fortbestand seiner Rasse auf eine für alle gute Art und Weise gewährleistet werden kann. Dazu bediente er sich auch damals schon einiger Mittel, die vielleicht nicht ganz OK waren (vielleicht hatte er gar keinen übersinnlichen Vater...).

Auch wenn die ganze Sache inzwischen (zwischenzeitlich - im Mittelalter - sicher noch mehr) aus dem Ruder gelaufen ist, so ist der Kern des ganzen richtig und gut. Aber das erkennen meiner Meinung nach auch die meisten Anhänger so nicht (mehr).

Und DORT bin ich ganz bei dir Arne!:Blumen:

Klugschnacker
20.01.2014, 10:36
Übrigens ist Dawkins "neuer Atheismus" für mich eine ähnlich falsche Religion, wie alle anderen.

Wie meinst Du das, dass Atheismus eine Religion sei? Es fehlt doch jeglicher Jenseitsbezug. Außerdem werden Wunder sowie die Existenz von Wesenheiten, die über den Naturgesetzen stehen und für Religionen elementar sind (also der Glaube an Götter, Engel, Geister, Teufel, Kobolde, Heilige) bestritten. Wo siehst Du da etwas Religiöses im Atheismus, wie ihn Richard Dawkins vertritt?

Grüße, :Blumen:
Arne

blaho
20.01.2014, 10:38
Das zeigt sich nicht nur im alten Testament, sondern auch im Neuen. Damit Gott unsere Sünden vergibt, nagelt er seinen eigenen Sohn ans Kreuz.

Waren das nicht die Römer? Gibt es neue Erkenntnisse?

Klugschnacker
20.01.2014, 10:47
Ich bin der Meinung, dass vor ca. 2000 Jahren jemand gelebt hat, der in unglaublicher Weitsicht und mit quasi einmaligen Fähigkeiten gewusst hat, wie der Fortbestand seiner Rasse auf eine für alle gute Art und Weise gewährleistet werden kann.

Ob das wirklich sein Anliegen war? Jesus war Jude. Nach seiner Überzeugung stand das Reich Gottes auf Erden unmittelbar bevor. Nach dem Wenigen, das wir heute von ihm wissen, scheint er auf Erden keine langfristige Perspektive gehabt zu haben. Dem entsprechend wollte er auch keine Kirche gründen, sondern empfahl seinen Jüngern, nur auf die Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung einzuwirken.

Ob er als gelernter Tischler etwas davon wusste, dass wir Menschen eine "Rasse" darstellen, also Bestandteil der Natur sind, und dass wir als Art aussterben können, wage ich zu bezweifeln. Ich sehe Jesus als einen Menschen, dessen Ethik seiner Zeit voraus war, sich aber in vielen Dingen geirrt hat.

Grüße,
Arne

phonofreund
20.01.2014, 10:53
Ob das wirklich sein Anliegen war? Jesus war Jude. Nach seiner Überzeugung stand das Reich Gottes auf Erden unmittelbar bevor. Nach dem Wenigen, das wir heute von ihm wissen, scheint er auf Erden keine langfristige Perspektive gehabt zu haben. Dem entsprechend wollte er auch keine Kirche gründen, sondern empfahl seinen Jüngern, nur auf die Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung einzuwirken.

Ob er als gelernter Tischler etwas davon wusste, dass wir Menschen eine "Rasse" darstellen, also Bestandteil der Natur sind, und dass wir als Art aussterben können, wage ich zu bezweifeln. Ich sehe Jesus als einen Menschen, dessen Ethik seiner Zeit voraus war, sich aber in vielen Dingen geirrt hat.

Grüße,
Arne
++1!

Spanky
20.01.2014, 10:55
Nicht der Mensch war geisteskrank, sondern der Glaube, dem er sich verschrieben hatte.
...... Es gibt noch zahlreiche andere Beispiele für die rachsüchtige, blutrünstige und psychotische Tendenzen in diesem Glauben.

Ach Arne,
ist Dir langweilig oder hast Du einfach nur wieder mal etwas Lust über den katholischen Glauben bzw die Kirche herzuziehen? Oder versuchst Du einfach etwas Leben "in die Bude zu bringen"? :confused: Deine Meinung zur katholischen Kirchen kennen wir jetzt schon zu Genüge.

Mir wäre lieber, Du würdest mit deinem bereits vor Monaten avisierten Trainingsblog beginnen. Das würde mir persönlich bedeutend mehr Spass machen zu lesen! :Blumen:

Beste Grüße,

spanky

tandem65
20.01.2014, 10:59
Nach seiner Überzeugung stand das Reich Gottes auf Erden unmittelbar bevor.

Nun auf die Ewigkeit bezogen liegt er ja immer noch nicht falsch.

titansvente
20.01.2014, 11:00
Jesus war Jude.


Und ganz nebenbei die Keimzelle des Sozialismus ;)

Raimund
20.01.2014, 11:03
Wie meinst Du das, dass Atheismus eine Religion sei? (...)

Die Vehemenz mit der Anhänger ihrer Standpunkt vertreten hat meiner Meinung nach stark religiöse Züge.

Für mich ist Dawkins Theorie vom "Egoistischen Gen" zu "glatt". Ich halte die Menschliche Evolution für zu komplex und verworren, um sie alleine auf pure genetische Evolutionsbiologie zu beschränken. Das versuchen die Anhänger Dawkins aber vehement. Auch, wenn Dawkins das inzwischen vielleicht anders sieht...

P.S.: Für alle anderen: Es ist dem Physiker übrigens immanent, sich über Sinnfragen Gedanken zu machen. Nicht ohne Grund galten frühere Physiker als Philosophen.

Klugschnacker
20.01.2014, 11:07
Nun auf die Ewigkeit bezogen liegt er ja immer noch nicht falsch.

Mag sein, nur: er bezog sich nicht auf die Ewigkeit. Er bezog sich auf die Zeitspanne eines (seines) Menschenlebens.

Grüße,
Arne

titansvente
20.01.2014, 11:22
Die Vehemenz mit der Anhänger ihrer Standpunkt vertreten hat meiner Meinung nach stark religiöse Züge.


Das äusserst sich ja nicht zuletzt in ihren "sunday assemblys (http://www.zeit.de/2013/42/atheisten-messe-england)"
Und in der Tat laufen die Anhänger Gefahr des "Neues Atheismus" sich ebenso im religiösen Sumpf zu verlieren, wie die Theisten.


P.S.: Für alle anderen: Es ist dem Physiker übrigens immanent, sich über Sinnfragen Gedanken zu machen. Nicht ohne Grund galten frühere Physiker als Philosophen.

Dawkins ist Biologe :cool:
oder meinst DU Arne :Cheese:

tandem65
20.01.2014, 11:26
Hi Arne,

Mag sein, nur: er bezog sich nicht auf die Ewigkeit. Er bezog sich auf die Zeitspanne eines (seines) Menschenlebens.

Quelle!?