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Vollständige Version anzeigen : Klimawandel: Und alle schauen zu dabei


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TTTom
20.07.2021, 08:46
In meiner Tageszeitung konnte ich heute lesen, dass die Stadt Tübingen unter OB Palmer plant, die Parkgebühren von SUVs von 30€ auf 360€ zu erhöhen. Für Mittelkassewagen auf 180€.

Das begrüße ich sehr und wünsche mir das auch für meine Stadt. Ich hab das schon mal wo geschrieben, dass es absolut nicht tragfähig ist, öffentlichen Raum (der uns allen gehört) kostenlos oder für nen Spottpreis zur Verfügung zu stellen. Und wenn, dann muss und darf ich mir als Stadt schon überlegen für welche Nutzung.
Wenn das den Tübingern in der Breite nicht passt, müssen sie den Palmer halt abwählen.
Nur die breite Masse der Stadtbevölkerung ist nicht SUV-Fahrer, das muss man sich erst mal leisten können.

keko#
20.07.2021, 08:56
Das begrüße ich sehr und wünsche mir das auch für meine Stadt. Ich hab das schon mal wo geschrieben, dass es absolut nicht tragfähig ist, öffentlichen Raum (der uns allen gehört) kostenlos oder für nen Spottpreis zur Verfügung zu stellen. Und wenn, dann muss und darf ich mir als Stadt schon überlegen für welche Nutzung.
Wenn das den Tübingern in der Breite nicht passt, müssen sie den Palmer halt abwählen.
Nur die breite Masse der Stadtbevölkerung ist nicht SUV-Fahrer, das muss man sich erst mal leisten können.

Kann man durchaus so sehen.
Ich denke halt, dass viele dann die Stadt einfach meiden werden. In Stuttgart wird diese Tendenz seit Corona massiv beschleunigt und es wird längst öffentlich über das veränderte Stadtbild und deren Möglichkeiten oder Gefahren diskutiert.

HerrMan
20.07.2021, 08:58
Wenn das den Tübingern in der Breite nicht passt, müssen sie den Palmer halt abwählen.
Nur die breite Masse der Stadtbevölkerung ist nicht SUV-Fahrer, das muss man sich erst mal leisten können.

Das Elend der Demokratie schön auf den Punkt gebracht.

Es dauert nicht mehr lange, dann werden die Alten (ü 60), aufgrund geringerer Wahlbeteiligung der Jungen, die Mehrheit bilden. Ab da an geht jeder verfügbare Euro ins Gesundheits- und in das Rentensystem oder wird in die innere Sicherheit investiert, aber nicht in den Klimaschutz.

Flow
20.07.2021, 09:30
In meiner Tageszeitung konnte ich heute lesen, dass die Stadt Tübingen unter OB Palmer plant, die Parkgebühren von SUVs von 30€ auf 360€ zu erhöhen. Für Mittelkassewagen auf 180€.
Für eine Jahreskarte Parken vor der eigenen Haustür, wenn ich das auf die Schnelle recht gelesen habe. Denke nicht, daß deswegen jemand von SUV auf MKW oder Fahrrad umsteigt.
Die einzigen Effekte, die ich hier sehe, sind etwas mehr Geld in der Stadtkasse und höhere Attraktivität der privaten Stellplätze. Letztere schafft dann vielleicht wiederum mehr freie Parkplätze für Besucher.

HerrMan
20.07.2021, 09:39
Pro Jahr? :Lachanfall:


Bei Menschen, die jährliche Werteverluste zwischen 5 und 40.000 € für ihr geliebtes Auto in Kauf nehmen, sehe ich wenig Potential für Verhaltensänderung, wenn sie einen Euro pro Tag für das Parken zahlen. Also keine Angst vor neuen Stellplätzen!

.... und höhere Attraktivität der privaten Stellplätze. Letztere schafft dann vielleicht wiederum mehr freie Parkplätze für Besucher.

Flow
20.07.2021, 09:49
Pro Jahr? :Lachanfall:


Bei Menschen, die jährliche Werteverluste zwischen 5 und 40.000 € für ihr geliebtes Auto in Kauf nehmen, sehe ich wenig Potential für Verhaltensänderung, wenn sie einen Euro pro Tag für das Parken zahlen. Also keine Angst vor neuen Stellplätzen!
Naja, jetzt lachst du noch ...

Du mußt aber auch den Trend betrachten. Aktuell haben wir eine Verzwölffachung (!) der Parkgebühren ! Wenn das nicht gestoppt wird, sprechen wir nächstes Jahr von 12€ pro Tag. Das mag auch noch schluckbar sein. Im Jahr darauf liegen wir dann aber schon bei 51 840€ pro Jahr (das sind über HUNDERTAUSEND MARK !). Da wird der ein oder andere schon langsam mal über Garageneigentum nachdenken ...

keko#
20.07.2021, 10:01
Pro Jahr? :Lachanfall:


Bei Menschen, die jährliche Werteverluste zwischen 5 und 40.000 € für ihr geliebtes Auto in Kauf nehmen, sehe ich wenig Potential für Verhaltensänderung, wenn sie einen Euro pro Tag für das Parken zahlen. Also keine Angst vor neuen Stellplätzen!

Ja, pro Jahr.

Ich habe mal an einer Studie für die SPD mitgearbeitet (ich durfte es nachrechnen), die herausgearbeitet hat, dass solche Erhöhung das soziale Ungleichgewicht verstärken. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass diese Erhöhungen die unteren Einkommenschichten viel stärker belasten. Man müsste nach Einkommen staffeln und nicht nur nach Fahrzeug.

TTTom
20.07.2021, 10:20
Desewgen sehe ich den Ansatz den (teuren) SUV teuer zu machen auch richtig
+ Lenkungswirkung.
360 im Jahr ist immer noch viel zu billig.
Man könnte es auch am PKW-Preis bemessen. 10% pro Jahr oder so. + Malus für "schlechte" Fahrzeuge oder Bonus für "gute"
Grob so: 200 für nen Verbrenner Normalwagen (Golf, etc), 100 für nen vergleichbaren mit Öko-Antrieb, 2000-5000 für den großen SUV (Q7, Q8, Cayenne, etc.).

craven
20.07.2021, 10:23
Du mußt aber auch den Trend betrachten. Aktuell haben wir eine Verzwölffachung (!) der Parkgebühren ! Wenn das nicht gestoppt wird, sprechen wir nächstes Jahr von 12€ pro Tag.
jetzt müsste noch der kleine Denkfehler raus, dass die Parkgebühren jährlich in dem Maße angehoben werden.. ;)


Aber ich finde das gut - irgendjemand meinte hier im Thread, dass es Allgemeinfläche sei, sprich Fläche von uns allen! Sehe ich genauso.

Warum darf ich also mein Auto praktisch überall hinstellen und dort auch lange stehen lassen? Ich pack ja meine Waschmaschine und den Kleiderschrank auch net raus auf die Strasse weil ich zuhause den Platz lieber anders nutze...
Eigentlich müsste man drauf bestehen, dass jeder sich ein Auto anschaffen darf, aber dann auch den Platz haben muss, um es bei sich abzustellen (so wie mit anderen Anschaffungen eben auch) - mir ist natürlich klar, dass das für 80% der Stadtbewohner gar nicht möglich ist. Eine kurzfristige optimale Lösung für alle sehe ich auch nicht, mir geht es nur um die grundsätzliche Einstellung ("Jeder hat das Recht auf ein Auto" - passt für mich, "jeder darf es auch überall auf Gemeinschaftsflächen abstellen" - passt für mich nicht).

craven
20.07.2021, 10:27
Desewgen sehe ich den Ansatz den (teuren) SUV teuer zu machen auch richtig
+ Lenkungswirkung.
360 im Jahr ist immer noch viel zu billig.
Man könnte es auch am PKW-Preis bemessen. 10% pro Jahr oder so. + Malus für "schlechte" Fahrzeuge oder Bonus für "gute"


Ganz grob wird das in Tübingen doch so umgesetzt. Am teuersten sind die SUV (weil am größten und schwersten), kleinere Autos sind billiger. E-Antriebe erhalten eine Vergünstigung, Verbrenner nicht (Hybrid mWn auch nicht)

Flow
20.07.2021, 10:47
jetzt müsste noch der kleine Denkfehler raus, dass die Parkgebühren jährlich in dem Maße angehoben werden.. ;)
Wenn sie vierteljährlich angehoben werden, ist der Effekt noch schlimmer ... https://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/n035.gif

tandem65
20.07.2021, 11:42
Eine flotte Autobahnfahrt oder eine Fahrt durch die Innenstadt könnte mit digitalem Geld charmant und schnell abgerechnet werden.

Charmant, da ist er wieder, das gibt es bereits und nennt sich z.B. LKW-Maut für die Autobahn.
Du kannst es nicht lassen!:Huhu: :dresche

zahnkranz
20.07.2021, 12:36
Mein Auto ist so ein Beispiel. Es kann über 200km/h schnell fahren und ich kann es in der Garage stehen lassen, ohne das es z.B. schlafen muss. Es ist eine angepasste Intelligenz. Wir sind längst umgeben davon und sie werden immer smarter und verbreiten sich zunehmend, auch weil die Hardware immer billiger wird.

Dein Auto ist dumm wie Brot. Ist ein Hammer nach Deiner Definition auch eine angepasste Intelligenz weil ich damit Nägel ins Holz hauen kann, und es nachts nichts schlafen muss? Das einzige inteligente Auto war übrigens K.I.T.T. aber das ist ein anderes Thema.

Und was heisst sie werden immer smarter? Sie haben mehr Sensoren, und es werden komplexere Computer-Programme abgespielt, mehr steckt nicht dahinter. 'Smart' ist ohnehin ein Marketing-Begriff ohne Inhalt. Jede Sache, die einen Chip und Code enthält, wird heute als smart angepriesen. Das einzige was diese Dinge können, ist stupide einen Code auszuführen.


Keko hat hier eine schöne Aussage geliefert: wir versuchen das Klima zu retten, indem wir auf E-Autos umsteigen. VW kündigt noch an, die geringere Wertschöpfung durch höhere Stückzahlen zu kompensieren. Da sollten doch alle Alarmglocken läuten. Der Zenit der globalen Autoproduktion ist schon längst überschritten, weltweit gehen die Stückzahlen nach unten. Wenn VW dennoch die Stückzahlen steigern will, dann geht das nur über kürzere Lebensdauer. Wir sollen einfach öfter neue Autos kaufen. Glaubt jemand ernsthaft, dass wir damit das Klima retten?

Ich habe es bereits hier irgendwo geschrieben, die Laufleistung der e-Autos müsste locker siebenstellig sein, da kaum bewegte Teile vorhanden sind, kein Getriebe, keine Kupplung. Werden die Laufleistungen so hoch sein? Ich denke nicht. Die Hersteller werden schon dafür sorgen, dass neue Autos im Jahresrhythmus wie bspw. Handys auf den Markt kommen. Ältere Autos werden leider nicht update-fähig sein, da neue Generation von Chips verbaut wird. Und dann kommt eine neue Generation von Akkus auf den Markt, und die alten Autos leider wieder nicht kompatibel sein. E-Autos werden schneller altern als herkömmliche Autos. Heutzutage kann man problemlos einen Verbrenner fahren, der 15 Jahre alt ist oder mehr. Wer würde denn heute ein 15 Jahre altes Handy in die Hand nehmen? Es wird Elektro-Schrott am laufenden Band produziert werden, der dann nach Afrika verschifft wird und dort 'recycelt' wird. Die EU kann sich freuen, ihre Klimaziele wären erfüllt. Dass am anderen Ende der Welt unsere Umweltsünden landen, ist für die Quote egal, Ziel erreicht.
Mein Vorschlag daher, Export-Verbot von Müll. Das Recycling muss in der EU erfolgen, und nur Rohstoffe dürfen exportiert werden. Die Kosten fürs Recycling werden dem Produkt aufgeschlagen und müssen von den Herstellern an die Recycling-Werke abgeführt werden. Keine Ahnung ob das alles schlüssig ist, sind einfach paar Gedanken von mir zu diesem Thema.

deralexxx
20.07.2021, 12:45
jetzt müsste noch der kleine Denkfehler raus, dass die Parkgebühren jährlich in dem Maße angehoben werden.. ;)


Aber ich finde das gut - irgendjemand meinte hier im Thread, dass es Allgemeinfläche sei, sprich Fläche von uns allen! Sehe ich genauso.

Warum darf ich also mein Auto praktisch überall hinstellen und dort auch lange stehen lassen? Ich pack ja meine Waschmaschine und den Kleiderschrank auch net raus auf die Strasse weil ich zuhause den Platz lieber anders nutze...
Eigentlich müsste man drauf bestehen, dass jeder sich ein Auto anschaffen darf, aber dann auch den Platz haben muss, um es bei sich abzustellen (so wie mit anderen Anschaffungen eben auch) - mir ist natürlich klar, dass das für 80% der Stadtbewohner gar nicht möglich ist. Eine kurzfristige optimale Lösung für alle sehe ich auch nicht, mir geht es nur um die grundsätzliche Einstellung ("Jeder hat das Recht auf ein Auto" - passt für mich, "jeder darf es auch überall auf Gemeinschaftsflächen abstellen" - passt für mich nicht).

Das Prinzip sehe ich in Zürich und Umgebung immer mehr. Du hast ein PKW? Dann sorg dafür das du einen privaten Stellplatz hast (der entsprechend Angebot und Nachfrage teuer ist). Willst du woanders parken? Entweder auf 18 h begrenzt oder sehr teuer (oder beides) und die Verfügbarkeit sehr eingeschränkt. An manch einem Seebad hier gibt es vllt 20 Parkplätze.

Kommt man dann wieder nach D, sieht man die ganzen Straßen voll geparkt, obwohl doch jeder einen Hof / Stellplatz / Garage hat (in ländlichen Regionen) und man darf schön Slalom fahren.

keko#
20.07.2021, 12:45
....

Und was heisst sie werden immer smarter? Sie haben mehr Sensoren, und es werden komplexere Computer-Programme abgespielt, mehr steckt nicht dahinter. 'Smart' ist ohnehin ein Marketing-Begriff ohne Inhalt. Jede Sache, die einen Chip und Code enthält, wird heute als smart angepriesen. Das einzige was diese Dinge können, ist stupide einen Code auszuführen. ...

Das ist nicht korrekt. Solche "Sklaven-KIs" gibt es ohne Ende, aber man ist schon längst weiter und hat Maschinen, die ihren Code selbst verbessern, denn mit immer mehr Sensoren kommt man logischwerweise schnell an physiklalische Grenzen.

:Blumen:

sybenwurz
20.07.2021, 13:10
So charmant mir der Gedanke, öffentlichen Parkraum für Luxusgüter wie Kraftfahrzeuge in ne Preislage zu hieven, die jener für menschliche Grundbedürfnisse wie Wohnen entspricht, so ungalant finde ich die Aussicht, damit eine elitäre Klasse, die sich das dann noch leisten kann, gegenüber jener zu begünstigen, die mit Hängen und Würgen die Miete undn paar Packerl Nudeln und Tomatensosse im Monat stemmt.
Gehn wir mal von der sozialen Schiene weg und betrachten den Handwerker, der die so steigenden Kosten auf seine Rechnung umlegen muss. Da fragt man sich bereits jetzt teilweise, wer wovon das bezahlen soll...
Sinnvoller hielte ich es daher, diejenige Kaste aufs Korn zu nehmen, die sichs 'weil sie es halt kann' erlaubt, den Planeten über Gebühr zu schädigen.
Aber gut;- auch wieder doof, es sind nun mal nicht alle gleich, sondern manche eben gleicher und wir nicht im Kommunismus.

deralexxx
20.07.2021, 13:52
So charmant mir der Gedanke, öffentlichen Parkraum für Luxusgüter wie Kraftfahrzeuge in ne Preislage zu hieven, die jener für menschliche Grundbedürfnisse wie Wohnen entspricht, so ungalant finde ich die Aussicht, damit eine elitäre Klasse, die sich das dann noch leisten kann, gegenüber jener zu begünstigen, die mit Hängen und Würgen die Miete undn paar Packerl Nudeln und Tomatensosse im Monat stemmt.
Gehn wir mal von der sozialen Schiene weg und betrachten den Handwerker, der die so steigenden Kosten auf seine Rechnung umlegen muss. Da fragt man sich bereits jetzt teilweise, wer wovon das bezahlen soll...
Sinnvoller hielte ich es daher, diejenige Kaste aufs Korn zu nehmen, die sichs 'weil sie es halt kann' erlaubt, den Planeten über Gebühr zu schädigen.
Aber gut;- auch wieder doof, es sind nun mal nicht alle gleich, sondern manche eben gleicher und wir nicht im Kommunismus.

Klar, ohne Alternativen gehts nicht, der Handwerker braucht Kurzparkmöglichkeiten, öffentliche Verkehrsmittel müssen ausgebaut werden. Aber, in den Vororten haben die meisten eh ihre Stellplätze, denen fällt also nix weg und in den Städten haben Handwerker jetzt schon den kürzeren gezogen, weil alles mit geparkten KFZs voll ist. Oder eben Maximal ne Stunde parken... Der Punkt ist, man muss anfangen sich was zu überlegen, Gründe warum was angeblich nicht geht zu finden ist immer trivial.

Körbel
20.07.2021, 14:05
In meiner Tageszeitung konnte ich heute lesen, dass die Stadt Tübingen unter OB Palmer plant, die Parkgebühren von SUVs von 30€ auf 360€ zu erhöhen. Für Mittelkassewagen auf 180€.

Den würde ich wählen, dufter Typ, Politiker nach meinem Gusto.


Nur die breite Masse der Stadtbevölkerung ist nicht SUV-Fahrer, das muss man sich erst mal leisten können.

Das kenne ich aber anders.


Es dauert nicht mehr lange, dann werden die Alten (ü 60), aufgrund geringerer Wahlbeteiligung der Jungen, die Mehrheit bilden. Ab da an geht jeder verfügbare Euro ins Gesundheits- und in das Rentensystem...... aber nicht in den Klimaschutz.

Dann passt das Lied wieder:
"Mein Oma ist ne alte Umweltsau."

Deswegen sehe ich den Ansatz den (teuren) SUV teuer zu machen auch richtig.

360 im Jahr ist immer noch viel zu billig.


Stimmt, richtig schröpfen sollte man diese Bonzen mit ihren Luxuskarossen.

hanse987
20.07.2021, 20:23
Die Meldung ist aber ganz schön polemisch formuliert. Die Fahrzeugklasse (SUV) ist nicht das entscheidende, sondern das Fahrzeuggewicht. Über 1800kg Leergewicht soll man mit 360€ dabei sein und darunter mit 180€. E-Autos sollen pauschal mit 120€ unabhängig vom Gewicht dabei sein. Plugin-Hybride bekommen keinen Rabat.

Ich bin auch kein Freund von SUVs, aber warum nur immer auf den SUVs rum getrampelt wird und nicht auch auf den anderen großen "Schiffen" verstehe ich nicht. Ich würde ja das ganze nicht vom Gewicht, sonder von der Größe (Länge x Breite) des Autos abhängig machen. Der Flächenverbrauch ist für mich der entscheidende Faktor in der Stadt.

Schwarzfahrer
20.07.2021, 21:49
Ich bin auch kein Freund von SUVs, aber warum nur immer auf den SUVs rum getrampelt wird und nicht auch auf den anderen großen "Schiffen" verstehe ich nicht. Ich würde ja das ganze nicht vom Gewicht, sonder von der Größe (Länge x Breite) des Autos abhängig machen. Der Flächenverbrauch ist für mich der entscheidende Faktor in der Stadt.
Volle Zustimmung, die ständig größer werdenden Außenmaße der Autos (ohne nennenswerten Gewinn an Innenraum oder gar Ladevolumen) beschäftigt mich schon lange, besonders wenn ich mal wieder mich in eine Tiefgarage verirre (passiert glücklicherweise nur paarmal im Jahr). Ich würde auch allen, die sich ein überdimensioniertes Auto zulegt, ohne es in eine Parklücke manövrieren zu können (so daß sie häufig zwei belegen) den Führerschein entziehen und zurück in die Fahrschule schicken. Oder sollte man die Maße, ab der ein Fahrzeug als LKW definiert wird, entsprechend reduziert werden?

keko#
21.07.2021, 07:43
...
Ich bin auch kein Freund von SUVs, aber warum nur immer auf den SUVs rum getrampelt wird und nicht auch auf den anderen großen "Schiffen" verstehe ich nicht. Ich würde ja das ganze nicht vom Gewicht, sonder von der Größe (Länge x Breite) des Autos abhängig machen. Der Flächenverbrauch ist für mich der entscheidende Faktor in der Stadt.

Man könne dies ja auch auf große Wohnungen ausweiten, die von wenigen Personen genutzt werden oder auf Wohnungen, die am Wochenende oder während der Woche leerstehen. Wohnraum ist in vielen Städten sehr begehrt.

In meiner Tageszeitung konnte ich heute lesen, dass man bei der Neuplanung eines Stuttgarter Stadteils von folgender Mobilität ausgeht:

- 5% klimafreundliche Fahrzeuge
- 20% öffentliche Verkehrsmittel
- 25% Fahrräder
- 30% zu Fuß

Da musste ich spontan an die Zeit meiner Großeltern zurückdenken. :Cheese:

sybenwurz
21.07.2021, 10:21
Ich bin auch kein Freund von SUVs, aber warum nur immer auf den SUVs rum getrampelt wird und nicht auch auf den anderen großen "Schiffen" verstehe ich nicht.

Das kann ich dir genau sagen: weil die 'anderen grossen Schiffe' in der Regel die Grösse ihrem geplanten Einsatzzweck anpassen.
Personen- oder Materialtransport beispielsweise, während diese Stadgeländewagen schlicht einfach sinnlos fett und prollig sind für jene, die sich den dementsprechend 'selbstbewussten Auftritt' wünschen oder halt den Panzer, der beim Crash mit einem aus der unteren Kaste nicht den Kürzeren zieht.
Wird ja niemand unter jenen mit so nem Koffer behaupten, dass er/sie diese Fahrzeuggattung ihrer (eh kaum vorhandenen) Geländetauglichkeit wegen braucht.
Handlichkeit, Übersichtlichkeit und geringer Platzbedarf kanns derweil ja nu auch nedd sein, so n Schiff haben zu wollen, und wer grosszügigen Innenraum braucht, wäre mit nem Bus ('tschuldigung, neudeutsch heisst er ja 'Van') sicher besser aufgehoben.

sybenwurz
21.07.2021, 10:24
In meiner Tageszeitung konnte ich heute lesen, dass man bei der Neuplanung eines Stuttgarter Stadteils von folgender Mobilität ausgeht:

- 5% klimafreundliche Fahrzeuge
- 20% öffentliche Verkehrsmittel
- 25% Fahrräder
- 30% zu Fuß

Abgesehen davon, dass ich 'klimafreundliches Fahrzeug' als Widerspruch in sich betrachte, zumindest wenn ich 'Fahrzeug' mit Auto gleichsetze: was ist mit den restlichen 20%?

craven
21.07.2021, 10:39
Abgesehen davon, dass ich 'klimafreundliches Fahrzeug' als Widerspruch in sich betrachte, zumindest wenn ich 'Fahrzeug' mit Auto gleichsetze: was ist mit den restlichen 20%?


ich hätte das eher so interpretiert, dass die 20% auf klassische Autos setzen - die 5% mit dem klimafreundlichen dagegen auf ein E-Auto

Schwarzfahrer
21.07.2021, 10:42
Das kann ich dir genau sagen: weil die 'anderen grossen Schiffe' in der Regel die Grösse ihrem geplanten Einsatzzweck anpassen.
Ich sehe da keinen Unterschied, ob ein SUV oder ein S-Klasse Mercedes oder ein 7-er BMW: alle sind viel zu lang und breit, um meist nur 1 - 2 Personen und maximal 4 - 5 und etwas Gepäck durch die Gegend zu transportieren. Bei Bussen und Vans mag Deine Aussage stimmen, aber es fahren viel zu viele überdimensionierte Limousinen rum, die den SUVs bzgl. Flächenverbrauch nicht nachstehen.
Abgesehen davon, dass ich 'klimafreundliches Fahrzeug' als Widerspruch in sich betrachte, zumindest wenn ich 'Fahrzeug' mit Auto gleichsetze: was ist mit den restlichen 20%?
Ich schätze das sind die konventionellen Fahrzeuge, die die Bewohner beim Einzug mit sich bringen. Man wird kaum ein Wohngebiet planen, und nur Menschen mit elektrischen Neufahrzeuge einziehen lassen. (nun gut, die 55 % Fahrrad + Fußweg setzen evtl. auch ggf. eine Gesundheitsprüfung für ein Mindestfitnesslevel voraus...)

Körbel
21.07.2021, 10:53
Da musste ich spontan an die Zeit meiner Großeltern zurückdenken. :Cheese:

Eben, Kaiser-Wilhelm-Zeiten.:Blumen:

Körbel
28.07.2021, 15:56
Muss man wohl nicht mehr viel dazu sagen.

https://utopia.de/13-800-wissenschaftler-warnung-klimakrise-klimanotfall-163751/?fbclid=IwAR3-wBpNUdQoncWFjSsPOZQLTa_HMbptmmBVZck6NlMh5eipdRbx6v GQez8

Körbel
29.07.2021, 16:10
Heute ist #EarthOvershootDay: Ab heute sind alle natürlichen Ressourcen und nachwachsenden Rohstoffe der Erde für dieses Jahr aufgebraucht und wir leben nun auf Pump!

Heute schon was für die Erde getan?

Hafu
29.07.2021, 16:30
Heute ist #EarthOvershootDay: Ab heute sind alle natürlichen Ressourcen und nachwachsenden Rohstoffe der Erde für dieses Jahr aufgebraucht und wir leben nun auf Pump!

Heute schon was für die Erde getan?

Wirst du von BP bezahlt?

...The idea of a personal carbon footprint was popularized by a large advertising campaign of the fossil fuel company BP in 2005, designed by Ogilvy.[10] The campaign was intended to divert attention from the fossil fuel industry onto individual consumers. It instructed people to calculate their personal footprints and provided ways for people to "go on a low-carbon diet".[12] This strategy, also employed by other major fossil fuel companies[13]) borrowed heavily from previous campaigns by the tobacco industry[14] and plastics industry to shift the blame for negative consequences of those industries (under-age smoking,[15] cigarette butt pollution,[16] and plastic pollution[17]) onto individual choices.

BP made no attempt to reduce its own carbon footprint, indeed expanding its oil drilling into the 2020s.[18][19] However, the strategy had some success, with a rise in consumers concerned about their own personal actions, and creation of multiple carbon footprint calculators.

Ich habe durchaus seit einigen Jahren mich mit meinem eigenen CO2-Fußabdruck beschäftigt und versucht, diesen zu minimieren (werde das auch durchaus weiterverfolgen), aber durch diverse Veröffentlichungen und Beschäftigung mit Zahlen, wo hauptsächlich CO2 emittiert wird und wieviel bzw. wie wenig man durhc persönliche Verhaltensänderungen in der Summe sparen kann, habe ich gelernt, dass diese Herangehensweise (="Verzichtsdiskussion")komplett unproduktiv ist.

Wer das Klima retten will, muss dafür auf die Straße gehen, muss Petitionen initiieren, muss Briefe an seine Abgeordneten schreiben und in erster Linie alles dafür unternehmen, dass die Politik sich des Problems annimmt und die Industrie zu einer CO2-neutralen Produktionsweise reguliert..

Freiwillig wird dort wo produziert wird niemals auf CO2 verzichtet, sofern nicht klare Rahmenbedingungen von der Politik (durch CO2-Bepreisung) gesetzt werden.

Sehr interessant, um diese Zusammenhänge besser zu verstehen war ein Podcast, den ich vor einigen Tagen angehört habe mit Friedemann Karig:

Wie wird die Welt retten (und wie nicht) (https://piratensenderpowerplay.podigee.io/66-neue-episode)

Ich muss zugeben, dass ich da auch in der Vergangenheit falsche Schwerpunkte gesetzt habe.

Der Glaube, dass der Kampf gegen Klimawandel beim persönlichen (Konsum-)Verhalten beginnt klingt zwar auf den ersten Blick logisch und dieses Denken spiegelt sich auch in diesem Thread-Titel und vielen Beiträgen hier, aber wissenschaftlich betrachtet ist es grundverkehrt.

keko#
29.07.2021, 16:33
Heute ist #EarthOvershootDay: Ab heute sind alle natürlichen Ressourcen und nachwachsenden Rohstoffe der Erde für dieses Jahr aufgebraucht und wir leben nun auf Pump!

Heute schon was für die Erde getan?

Seitdem ich mein trauriges Dasein im HomeOffice friste ist mein ökologischer Fußabdruck sensantionell. Zu dem ganzen Wahnsinn habe ich heute auf meiner uralten Stadtschlampe ein Packet zur Poststation gebracht, das aus einem gebrauchten Karton bestand und bereits benutztem Packpapier. Zwar gehe ich heute Abend ins beheizte Freibad, aber ich nutz wieder meine Stadtschlampe und zum Training z.T. jahrzehntealte Schwimmutensilien. Weder lade ich die Trainingsdaten auf einen Server hoch, noch dusche ich danach warm. Wenn ich total gut drauf bin, halte ich sogar beim kurzen Abduschen die uralte Radflasche unter die Brause und fang ein paar Tropfen Trinkwasser ein.

Was hast du zu bieten? Karten auf den Tisch!! :Blumen:

Hafu
29.07.2021, 16:36
Zur Ergänzung dieser Argumentationsebene aus der deutschen Wikipedia:

...das Konzept des „individuellen CO2-Fußabdrucks“ wurde vom Energiekonzern BP vermittelt, damit Klimaschützer „mit erhobenem Zeigefinger aufeinander losgehen“. „Wenn aus dem Klimaproblem ein Gezeter über Nahrungs- und Reise-Entscheidungen wird, dass sich um persönliche Reinheit, Bloßstellen von Menschen aufgrund ihres Verhaltens und um Tugendhaftigkeit dreht, werden wir nie mit gemeinsamer Stimme sprechen. Dann (…) setzen sich die Interessen der fossilen Brennstoffwirtschaft durch.“ Der Einfluss Einzelner reiche nicht aus. Rindfleisch-Essen erzeuge weltweit etwa 6,0 % der globalen Treibhausemissionen, der Flugverkehr 3,0 %. Dagegen gehen 70 % aller CO2-Emissionen auf das Konto von 100 Unternehmen: Kohle-, Öl-, und Gaskonzerne. Diese seien nur politisch zu regulieren.

BP hatte übrigens vor 15 Jahren in die CO2-Footprint-Kampagne 250 Mio Euro gesteckt und hat damit -zumindest eineinhalb Jahrzehnte lang- Erfolg gehabt, da sich Erfolg aus der Sicht eines Erdöl-Unternehmens in erster Linie daran bemisst, von politischen Maßnahmen und Einschränkungen seiner Geschäftstätigkeit unbehelligt zu bleiben.

Körbel
29.07.2021, 17:45
Dazu noch diese schicke video.

https://www.youtube.com/watch?v=Zl5Xk-G6g4o

Körbel
29.07.2021, 17:51
Seitdem ich mein trauriges Dasein im HomeOffice friste ist mein ökologischer Fußabdruck sensantionell. Zu dem ganzen Wahnsinn habe ich heute auf meiner uralten Stadtschlampe ein Packet zur Poststation gebracht, das aus einem gebrauchten Karton bestand und bereits benutztem Packpapier. Zwar gehe ich heute Abend ins beheizte Freibad, aber ich nutz wieder meine Stadtschlampe und zum Training z.T. jahrzehntealte Schwimmutensilien. Weder lade ich die Trainingsdaten auf einen Server hoch, noch dusche ich danach warm. Wenn ich total gut drauf bin, halte ich sogar beim kurzen Abduschen die uralte Radflasche unter die Brause und fang ein paar Tropfen Trinkwasser ein.

Was hast du zu bieten? Karten auf den Tisch!! :Blumen:

Tja keine Ahnung wieviele Bäume ich schon in diesem Jahr gepflanzt habe.

Pakete versende ich nicht.
Unser Freibad hat keine Heizung, wird von alleine warm.
Meine Trainingsdaten habe ich noch nie irgendwo hochgeladen,
streaming gibts bei uns auch nicht.
Meine Radflasche ist 10 Jahre alt und wird nach jedem Gebrauch mit Regenwasser ausgespült, selbstverständlich wird das Wasser aufgefangen und im Garten wieder verwendet.
Die Masse unseres Abendessen, ist wie schon seit Monaten, selbst angebaut, das Bier wurde selbst gebraut und das Auto steht dank Covid-Erkrankung seit 11 Tagen schon nur so rum.

Körbel
29.07.2021, 17:53
Wirst du von BP bezahlt?


Der Glaube, dass der Kampf gegen Klimawandel beim persönlichen (Konsum-)Verhalten beginnt klingt zwar auf den ersten Blick logisch und dieses Denken spiegelt sich auch in diesem Thread-Titel und vielen Beiträgen hier, aber wissenschaftlich betrachtet ist es grundverkehrt.


Nein und die Masse der Wissenschaftler ist gekauft, die sagen das was der Auftraggeber der Studie wünscht.

Ein jeder kann was tun.:Huhu:

Dank Pandemie werden heuer keine Europäer nach Hawaii fliegen.
Aus meiner Sicht ein megageiler Gedanke.:Cheese:

keko#
29.07.2021, 17:54
Tja keine Ahnung wieviele Bäume ich schon in diesem Jahr gepflanzt habe.

Pakete versende ich nicht.
Unser Freibad hat keine Heizung, wird von alleine warm.
Meine Trainingsdaten habe ich noch nie irgendwo hochgeladen,
streaming gibts bei uns auch nicht.
Meine Radflasche ist 10 Jahre alt und wird nach jedem Gebrauch mit Regenwasser ausgespült, selbstverständlich wird das Wasser aufgefangen und im Garten wieder verwendet.
Die Masse unseres Abendessen, ist wie schon seit Monaten, selbst angebaut, das Bier wurde selbst gebraut und das Auto steht dank Covid-Erkrankung seit 11 Tagen schon nur so rum.

Ich sehe schon: es ist schwer dich zu übertreffen :bussi:

Weißer Hirsch
29.07.2021, 20:39
Wirst du von BP bezahlt?



Ich habe durchaus seit einigen Jahren mich mit meinem eigenen CO2-Fußabdruck beschäftigt und versucht, diesen zu minimieren (werde das auch durchaus weiterverfolgen), aber durch diverse Veröffentlichungen und Beschäftigung mit Zahlen, wo hauptsächlich CO2 emittiert wird und wieviel bzw. wie wenig man durhc persönliche Verhaltensänderungen in der Summe sparen kann, habe ich gelernt, dass diese Herangehensweise (="Verzichtsdiskussion")komplett unproduktiv ist.

Wer das Klima retten will, muss dafür auf die Straße gehen, muss Petitionen initiieren, muss Briefe an seine Abgeordneten schreiben und in erster Linie alles dafür unternehmen, dass die Politik sich des Problems annimmt und die Industrie zu einer CO2-neutralen Produktionsweise reguliert..

Freiwillig wird dort wo produziert wird niemals auf CO2 verzichtet, sofern nicht klare Rahmenbedingungen von der Politik (durch CO2-Bepreisung) gesetzt werden.

Sehr interessant, um diese Zusammenhänge besser zu verstehen war ein Podcast, den ich vor einigen Tagen angehört habe mit Friedemann Karig:

Wie wird die Welt retten (und wie nicht) (https://piratensenderpowerplay.podigee.io/66-neue-episode)

Ich muss zugeben, dass ich da auch in der Vergangenheit falsche Schwerpunkte gesetzt habe.

Der Glaube, dass der Kampf gegen Klimawandel beim persönlichen (Konsum-)Verhalten beginnt klingt zwar auf den ersten Blick logisch und dieses Denken spiegelt sich auch in diesem Thread-Titel und vielen Beiträgen hier, aber wissenschaftlich betrachtet ist es grundverkehrt.


Ich sehe das ganz genauso. Vor allem über den CO2-Preis haben wir einen großen Hebel. Was in D bisher gefördert wird (Wärmdämmung, neue Heizung, E-Auto etc.) ist nice to have, aber vor allem auch Schaufensterpolitik. Im Privaten sind die Hebel sehr gering, kostspielig und mit teilweise enormen Einschränkungen verbunden. Bringen tut es relativ wenig, im Vergleich zur Industrie.

Körbel
30.07.2021, 00:03
Im Privaten sind die Hebel sehr gering, kostspielig und mit teilweise enormen Eifnschränkungen verbunden. Bringen tut es relativ wenig, im Vergleich zur Industrie.

Jetzt lass doch mal die Industrie weg, die schafft doch Arbeitsplätze.:dresche

Ein jeder kann was tun und wenn es nur die Veränderung ist, den Steingarten wieder zu renaturieren, evtl mal das ein oder andere Pflänzchen in die Erde zu bringen, das einem entweder ernährt oder einfach für gute Luft sorgt.

Ständig jammern alle, aber keiner hat Bock mal anzupacken.:dresche

Klar kann ich mein Gemüse auch kaufen, macht weniger Arbeit als es morgens und abends zu giessen, aber geiler ist es schon eigenes Gemüse zu essen und gesünder obendrein.

Man kann auch anstatt irgendeinem Pseodo-Baum auch einfach Apfelbäume pflanzen.

Es liegt bei jedem selber etwas zu verändern.

Körbel
30.07.2021, 00:04
Ich sehe schon: es ist schwer dich zu übertreffen :bussi:

Versuchs halt, ist ne harte Challenge, aber einfach so aufgeben, ist auch keine Option.

Hafu
30.07.2021, 07:15
...
Ein jeder kann was tun ...
Es liegt bei jedem selber etwas zu verändern.

Natürlich kann jeder was tun, aber das was jeder tun sollte ist, seine politischen Partizipationsmöglichkeiten zu nutzen, um die Politik zu einem Umdenken zu zwingen.


Demonstrationen, Beeinflussung der lokalen Abgeordneten, Ausrichtung persönlicher Wahlentscheidungen an der Klimafrage haben einen ganz anderen Hebel zur Beeinflussung des Klimas.

Die kleinteiligen Maßnahmen, die du aufzählst hinsichtlich der Änderung des privaten Konsumverhaltens, dienen letztlich nur dazu, dass du persönlich dich besser fühlst und weniger schlechtes Gewissen dem Klima gegenüber hast und dir einreden kannst, dass es die anderen sind, die das Klima zugrunderichten.
Dem Klima selbst helfen derartige Maßnahmen so gut wie gar nicht und auch wenn du es schaffen solltest, andere Privatleute zu persönlichen Verhaltensänderungen zu motivieren.

Die Industrie, die maßgeblich für den weltweiten Co2-Ausstoß verantwortlich ist, beeinflusst du ganz sicher mit deinem Verhalten und deinen Verhaltensappellen an andere kein bisschen. Du spielst damit der Co2-schädigenden Industrie und der damit per Lobbyismus verbandelten Politik eher in die Karten, da du mit deinem persönlichen Fokus auf das eigene Verhalten und das eigene schlechte Gewissen damit die Aufmerksamkeit von den Bereichen wegnimmst, wo die größten CO2-Einsparpotenziale schlummern.

Weißer Hirsch
30.07.2021, 08:38
Man sieht auch an dieser Studie, dass der Hebel bei der Industrie liegt. Corona war diesbezüglich eine perfekte Möglichkeit, um den Einfluss des Verkehrs etc. auf den CO2-Ausstoß und in Folge auf das Klima zu erfassen. Kann man hier nachlesen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/corona-klima-verkehr-101.html

HerrMan
30.07.2021, 11:09
Die kleinteiligen Maßnahmen, die du aufzählst hinsichtlich der Änderung des privaten Konsumverhaltens, dienen letztlich nur dazu, dass du persönlich dich besser fühlst und weniger schlechtes Gewissen dem Klima gegenüber hast und dir einreden kannst, dass es die anderen sind, die das Klima zugrunderichten.
Dem Klima selbst helfen derartige Maßnahmen so gut wie gar nicht und auch wenn du es schaffen solltest, andere Privatleute zu persönlichen Verhaltensänderungen zu motivieren.



Wenn ich dieser Argumentation folge, dann bedeutet das für mich aber auch, dass Baerbock/Grün wählen vor allem dazu führt, sich "persönlich besser zu fühlen und weniger schlechtes Gewissen dem Klima gegenüber zu haben". Wie so oft wird auch hier der gute Geibel unrecht behalten, und die Welt nicht am deutschen Wesen genesen.

Solange die Big Player den Hebel nicht umlegen, bleibt vieles schlicht Symbol-Politik. Und das sehe ich derzeit weder in China noch in den USA und schon gar nicht in Ländern wie Indien oder Russland.

Wir machen die Lausitz zu, sind reich genug um das mit 8 Mrd. € Standort-Förderung zu kompensieren, um dann den Kohle-Strom in Polen zu kaufen, weil wir den durch die Verkehrswende generierten Stromverbrauch auch in 50 Jahren nicht mit erneuerbarer Energie decken können... Es sind bislang ausschließlich wohlhabende eher unbedeutende Länder, die aktive Klimapolitik betreiben.

Hafu
30.07.2021, 12:47
Wenn ich dieser Argumentation folge, dann bedeutet das für mich aber auch, dass Baerbock/Grün wählen vor allem dazu führt, sich "persönlich besser zu fühlen und weniger schlechtes Gewissen dem Klima gegenüber zu haben". Wie so oft wird auch hier der gute Geibel unrecht behalten, und die Welt nicht am deutschen Wesen genesen.

Wer tatsächlich nach der Bundestagswahl die Regierung stellt ist meiner Meinung nach nicht das Entscheidende.
Das Entscheidende sind die politischen Entscheidungen die die künftige Bundesregierung trifft und die politischen Schwerpunkte, die sie setzt. Und das hängt in einer korruptionsarmen Demokratie, die wir zum Glück trotz aller Skandale noch sind, stark davon ab, was man den Regierungsmitgliedern und Abgeordneten als wichtig seitens der Bevölkerung vermittelt.
Jeder politische Akteur in einer parlamentarischen Demokratie handelt nur partiell aufgrund eigener Überzeugungen (Laschet sogar IMHO überhaupt nicht) und in erheblichem Maße orientiert sich sein Handeln an dem, von dem er denkt, dass es die nächste Wiederwahl sichert.

Einige Zehntausend Demonstranten auf den Straßen können in Deutschland Politik nachweislich maßgeblich mehr beeinflussen als die schweigende Mehrheit mit ihrer Stimmabgabe bei Bundestags-, Landtags- oder Komunalwahlen. Das ist in gewisser Weise eine Schwäche unserer repräsentativen, parlamentarischen Demokratie, gleichzeitig aber auch eine Stärke, wenn man sich die Kraft die Demonstrationsbewegungen bewusst zu Nutze macht.

Das hat man im Positiven an der Reaktion auf die eigentlich vergleichsweise kleine Fridays for Future-Bewegung 2019 erkennen können, denn ohne diese Bewegung hätte Deutschland mit Sicherheit aktuell kein Klimaschutzgesetz und wahrscheinlich auch keinen Fahrplan für einen Kohleausstieg (auch wenn dieser viel zu langsam ist).
Man erkennt die maßgebliche Beeinflussung aber auch im Negativen an der Veränderung der Füchtlingspolitik im Nachgang der Pegida-Demonstrationen einige Jahre zuvor und auch an den Pandemie-Öffnungsdiskussionen (und z.T. auch tatsächlich gegen den Rat vieler Wissenschaftler vollzogenen Rücknahmen von Lockdownmaßnahmen) die sich letztes Jahr nach den Querdenker-Demonstrationen entwickelten.

Die Bundestagswahl ist nicht unwichtig, aber egal wer danach das Ruder (mutmaßlich in einer mehrfarbigen Koalition) übernimmt: für die Politik der nächsten Jahre wird entscheidend sein, welche Botschaften dieser Regierung seitens der Bevölkerung (und seitens der Medien als Element der politischen Meinungsbildung) vermittelt wird



Solange die Big Player den Hebel nicht umlegen, bleibt vieles schlicht Symbol-Politik. Und das sehe ich derzeit weder in China noch in den USA und schon gar nicht in Ländern wie Indien oder Russland.


Deutschland ist (schon ohne den Rest der EU) die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt und somit einer der absoluten BigPlayer. Zusammen mit der EU, in der Deutschland die absolut dominierende Nation darstellt und in der Deutschland auch die Führungsrolle übernehmen kann, wenn es diese annimmt, ist der Einfluss Deutschlands noch viel größer.
Es bringt nichts, sich selbst kleiner zu machen als man ist.

Man würde der USA, in der Biden derzeit ehrgeizig versucht, eine vernünftige Klimapolitik gegen die immer noch sehr starken Republikaner praktisch umzusetzen und dabei auf viele Widerstände stößt, einen Bärendienst erweisen, wenn man nicht mit positivem Beispiel vorangeht, um zu demonstrieren, dass die Klimawende weg von endlichen, fossilen Energiequellen hin zu im Prinzip unendlichen, erneuerbaren Energiequellen in der Realität gelingen kann.

Ein fair bemessener Co2-Preis, eine korrekte Besteuerung fossiler Treibstoffe, klar definierte Rahmenbedingungen für die Industrie hinsichtlich ihrer Co2-Relevanz ist definitiv keine Symbolpolitik, sondern wird jede zukünftige Investitionsentscheidung beeinflussen.

Hafu
30.07.2021, 13:00
... weil wir den durch die Verkehrswende generierten Stromverbrauch auch in 50 Jahren nicht mit erneuerbarer Energie decken können....

Das ist natürlich faktenfreier Nonsens.
Deutschland hat mit Schlafwagen-Energiewende den Anteil erneuerbarer Energie im deutschen Strommix innerhalb von 15 Jahren von unter 10% auf aktuell fast 50% gesteigert.
Und das trotz seit Jahren nahezu eingeschlafener Förderung von Solarenergie, faktisch zum Erliegen gekommener Förderung von Windenergie durch realitätsferne Richtlinien wie 10H.

Wenn hier wieder Schwung reinkommt, die Windkraft und Solarenergie wieder vernünftig gefördert werden, dann besteht selbstverständlich das Potenzial den Anteil erneuerbarer Energien innerhalb der nächsten zehn, maximal 20 Jahren schon auf 90% zu steigern.
Die Technologien gerade für den Bereich der Elektrizität(inklusive Speichertechnologien) sind alle schon vorhanden und da muss nichts mehr neu erfunden werden, allenfalls noch einiges optimiert, großtechnisch skaliert und natürlich auch die Stromnetze angepasst werden.

Schwarzfahrer
30.07.2021, 14:56
Das Entscheidende sind die politischen Entscheidungen die die künftige Bundesregierung trifft und die politischen Schwerpunkte, die sie setzt. Das ist sicherlich richtig.
Und das hängt in einer korruptionsarmen Demokratie, die wir zum Glück trotz aller Skandale noch sind, stark davon ab, was man den Regierungsmitgliedern und Abgeordneten als wichtig seitens der Bevölkerung vermittelt. Es mag so sein, aber eigentlich sollte es stärker davon abhängen, was der Mehrheit der Wähler/der Bevölkerung nützt und diese zu mehr Wohlstand und Sicherheit verhilft.
Jeder politische Akteur in einer parlamentarischen Demokratie handelt nur partiell aufgrund eigener Überzeugungen (Laschet sogar IMHO überhaupt nicht) und in erheblichem Maße orientiert sich sein Handeln an dem, von dem er denkt, dass es die nächste Wiederwahl sichert.Das stimmt leider allzu oft, Merkel hat es viele Jahre demonstriert.
Einige Zehntausend Demonstranten auf den Straßen können in Deutschland Politik nachweislich maßgeblich mehr beeinflussen als die schweigende Mehrheit mit ihrer Stimmabgabe bei Bundestags-, Landtags- oder Komunalwahlen. Das ist in gewisser Weise eine Schwäche unserer repräsentativen, parlamentarischen Demokratie, gleichzeitig aber auch eine Stärke, wenn man sich die Kraft die Demonstrationsbewegungen bewusst zu Nutze macht.
Ich sehe darin eigentlich nur eine Schwäche, da somit jederzeit die lauteste radikale Minderheit die aktuellen politischen Themen und Lösungen diktieren kann, wenn die Politiker keinen Mumm haben, Verantwortungsethisch für die Gesamtbevölkerung zu handeln, sondern lieber auf den Druck von Medien und Straße schielen. Das ist gegen das Prinzip, was ich unter repräsentativer Demokratie mir vorstelle.
Deutschland ist (schon ohne den Rest der EU) die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt und somit einer der absoluten BigPlayer. Zusammen mit der EU, in der Deutschland die absolut dominierende Nation darstellt und in der Deutschland auch die Führungsrolle übernehmen kann, wenn es diese annimmt, ist der Einfluss Deutschlands noch viel größer.
Es bringt nichts, sich selbst kleiner zu machen als man ist.
Das klingt aber schon arg in Richtung "am Deutschen Wesen soll die Welt genesen". ich bin dafür, daß sich Deutschland mal eine Weile zu 90 % dem eigenen Land widmet, statt anderen zu sagen, wo es lang gehen soll - könnte allen gut tun, und auch der Beziehung zu so manchem Nachbarn...

Das ist natürlich faktenfreier Nonsens.
Deutschland hat mit Schlafwagen-Energiewende den Anteil erneuerbarer Energie im deutschen Strommix innerhalb von 15 Jahren von unter 10% auf aktuell fast 50% gesteigert.
...
Wenn hier wieder Schwung reinkommt, die Windkraft und Solarenergie wieder vernünftig gefördert werden, dann besteht selbstverständlich das Potenzial den Anteil erneuerbarer Energien innerhalb der nächsten zehn, maximal 20 Jahren schon auf 90% zu steigern.
Die Technologien gerade für den Bereich der Elektrizität(inklusive Speichertechnologien) sind alle schon vorhanden und da muss nichts mehr neu erfunden werden, allenfalls noch einiges optimiert, großtechnisch skaliert und natürlich auch die Stromnetze angepasst werden.
Und das ist m.M.n. stark vereinfachendes Wunschdenken :Blumen: . Es muß noch sehr viel neu erfunden werden, damit es effektiv und wirtschaftlich funktioniert.

HerrMan
30.07.2021, 16:20
Deutschland ist (schon ohne den Rest der EU) die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt und somit einer der absoluten BigPlayer. Zusammen mit der EU, in der Deutschland die absolut dominierende Nation darstellt und in der Deutschland auch die Führungsrolle übernehmen kann, wenn es diese annimmt, ist der Einfluss Deutschlands noch viel größer.
Es bringt nichts, sich selbst kleiner zu machen als man ist.


Für den 4. interessiert sich niemand, das ist beim Klimawandel so wie bei Olympia. :Lachanfall: (sorry, das musste jetzt sein....)

Krasser Manipulations-Versuch von Dir, im Fussball wäre das ein klares Dunkel-Gelb. Das BSP ist in dem von mir angesprochenen Kontext irrelevant. Selbst wenn, hier sind absolute Werte wichtiger als ein Ranking. Und die absoluten Werte sehen beim CO2 wie folgt aus: USA und China sind zusammen für 45 % der jährlichen Emission verantwortlich, D für knapp 2 %. Das ist das was ich mit Big Player meine. Da darf man durchaus die Ambitionen von Frau Baerbock im irrelevanten D mit dem klimafreundlichen Verhalten von unserem Herrn Körbel gleich setzen.

HerrMan
30.07.2021, 16:27
Das ist natürlich faktenfreier Nonsens.
Deutschland hat mit Schlafwagen-Energiewende den Anteil erneuerbarer Energie im deutschen Strommix innerhalb von 15 Jahren von unter 10% auf aktuell fast 50% gesteigert.
Und das trotz seit Jahren nahezu eingeschlafener Förderung von Solarenergie, faktisch zum Erliegen gekommener Förderung von Windenergie durch realitätsferne Richtlinien wie 10H.


'Faktenfreier Nonsens' vom Ex-Ifo-Chef Werner Sinn, meines Wissens ein seriöser Wissenschaftler ohne Hang zu Verschwörungstheorien. Wir werden noch sehr lange den zusätzlichen Strom-Bedarf für den anwachsenden Anteil der E-Autos aus polnischen Kohlekraftwerken und ukrainischen AKW decken.

Erikson88
30.07.2021, 16:36
Elektrizität(inklusive Speichertechnologien) sind alle schon vorhanden und da muss nichts mehr neu erfunden werden, allenfalls noch einiges optimiert, großtechnisch skaliert und natürlich auch die Stromnetze angepasst werden.

Also da muss ich gegenhalten. Energie ist auch Heutzutage nicht in nennenswerten Mengen wirtschaftlich Speicherbar. Zwar ist in den letzten 5 - 10 Jahren viel passiert insbesondere aufgrund des Booms bei der Elektromobilität aber Speicher-Technologien die dort genutzt werden sind absolut unwirtschaftlich für große Mengen Energie.

Aus meiner Sicht muss man zwar die Wirtschaftlichkeit bei solchen Themen absolut vernachlässigen aber davon sind wir ja weit entfernt.

Pumpspeicherwerke wären die einzig mir bekannte Möglichkeit aber da muss der Energieversorger doppelt zahlen einmal fürs Hochpumpen und einmal fürs Einspeisen und somit wird auch diese künstlich unwirtschaftlich gemacht. Somit liegen solche Kraftwerke brach.

HerrMan
30.07.2021, 16:38
Auf die schnelle mal das hier zum 'faktenfreien Nonsens':

https://www.hanswernersinn.de/de/themen/Energiewende

Habe mal einen interessanten Vortrag von ihm zu dem Thema gesehen, bestimmt irgendwo im www erhältlich.

qbz
30.07.2021, 19:49
Auf die schnelle mal das hier zum 'faktenfreien Nonsens':

https://www.hanswernersinn.de/de/themen/Energiewende

Habe mal einen interessanten Vortrag von ihm zu dem Thema gesehen, bestimmt irgendwo im www erhältlich.

Der Link passt schon. :) Herr Sinn schreibt oft ziemlichen Unsinn zusammen, sogar in seinem eigentliche Fachgebiet, der Wirtschaft. So z.B. 2008, als er sich gegen die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohn propagandistisch engagierte.

"Aber nicht nur den wirtschaftlichen Niedergang, den die deutsche Mindestlohnstrategie hervorgerufen hat, muss man mit Sorge zur Kenntnis nehmen. Besonders schlimm war, dass durch das viele Geld, das der Sozialstaat unter der Bedingung der Nichtarbeit zur Verfügung gestellt hat, ein System geschaffen wurde, das ältere Arbeitnehmer aus dem Sozialverbund der Arbeitsgesellschaft ausgestoßen und vielen jüngeren von vornherein die Chance genommen hat, ihm beizutreten. Mindestlöhne unterminieren die soziale Kohärenz der Gesellschaft. "
https://www.hanswernersinn.de/archiv-hws/pressebeitrag/medienecho_6821985_ifostimme-SZ-01-04-08.html

merz
30.07.2021, 19:58
Witzig auch, bei dem ersten link, der Text ist auch nur ein Teaser für einen Sammlung von Videolinks“:

„ Die deutsche Umweltpolitik unterliegt der Illusion, dass sie durch Vermeiden von Emissionen und eine Verringerung der Nachfrage das weltweite Angebot an Öl und Erdgas senken kann. Doch was, wenn die Herren über die Ressourcen nicht mitspielen? Sie müssen ihr Öl und Gas ja nicht an uns verkaufen, sondern können genauso gut die Nicht-Kyoto-Länder bedienen, die 70% des globalen CO2 produzieren. “

Mmmh, finde den Fehler :cool:

m.

HerrMan
30.07.2021, 20:39
Der Link passt schon. :) Herr Sinn schreibt oft ziemlichen Unsinn zusammen, ...

Das schrob ich um 19 Uhr 4 an Flow in einer PN:

"Damit ist sie im Zeit-Raum-Kontinuum fast Nachbar von (…) qbz, der vor 50 Jahren keine 100m entfernt seine erste Studenten-Bude hatte."

Und Du fällst mir so in den Rücken. :-((

Hast aber Recht, ich mag ihn auch nicht. Der kontextsituative Zwang ließ aber keine andere Möglichkeit ('alternativlos') zu.

Schlafschaf
30.07.2021, 21:02
Ist Trimichi wieder da? :Gruebeln:

HerrMan
30.07.2021, 21:05
Ist Trimichi wieder da? :Gruebeln:

Oida, im Gegensatz zu Dir war der nie weg.

Körbel
31.07.2021, 13:58
Demonstrationen, Beeinflussung der lokalen Abgeordneten, Ausrichtung persönlicher Wahlentscheidungen an der Klimafrage haben einen ganz anderen Hebel zur Beeinflussung des Klimas.

Die kleinteiligen Maßnahmen, die du aufzählst hinsichtlich der Änderung des privaten Konsumverhaltens, dienen letztlich nur dazu, dass du persönlich dich besser fühlst und weniger schlechtes Gewissen dem Klima gegenüber hast und dir einreden kannst, dass es die anderen sind, die das Klima zugrunderichten.
Dem Klima selbst helfen derartige Maßnahmen so gut wie gar nicht und auch wenn du es schaffen solltest, andere Privatleute zu persönlichen Verhaltensänderungen zu motivieren.


Du meinst Demos wie der FFF? Was haben die gebracht? Nichts.
Machen sich doch alle lustig über die jungen Menschen die sich wirklich sorgen machen um ihre Zukunft.

Ich glaube halt immer noch daran, das manch einer dann doch was von denen abschaut, die halt mehr als andere tun.

Ich kanns einfach nicht mehr hören, das die Politik was tun soll.
Die machen das, was die Grossindustrie denen ins Ohr flüstert und Arbeitsplätze und Riesengewinne sind nun immer noch viel wichtiger, als gesundes Klima für alle Menschen.

Ist Trimichi wieder da? :Gruebeln:

Der ist in Polen und wartet auf den IM.

Hafu
31.07.2021, 17:38
Du meinst Demos wie der FFF? Was haben die gebracht? Nichts.
...

Falls du es verpasst haben solltest:

in Deutschland gibt es ein Verfassungsgerichtsurteil nach einer Klage von Luisa Neubauer und einiger FFF-Mitstreiter, dass das alte Klimaschutzgesetz hinsichtlich der Generationengerechtigkeit verfassungswidrig ist.
Unmittelbar danach wurde das Klimaschutzgesetz seitens der Regierung in den verfassungswidrigen Passagen angepasst.

Es gibt einen bereits geltenden Co2-Preis, der in den nächsten Jahren stufenweise weiter ansteigt und der Kohleausstieg ist beschlossen.

Das ist ein bisschen mehr als "nichts".

Körbel
31.07.2021, 17:45
Falls du es verpasst haben solltest:

in Deutschland gibt es ein Verfassungsgerichtsurteil nach einer Klage von Luisa Neubauer und einiger FFF-Mitstreiter, dass das alte Klimaschutzgesetz hinsichtlich der Generationengerechtigkeit verfassungswidrig ist.
Unmittelbar danach wurde das Klimaschutzgesetz seitens der Regierung in den verfassungswidrigen Passagen angepasst.

Es gibt einen bereits geltenden Co2-Preis, der in den nächsten Jahren stufenweise weiter ansteigt und der Kohleausstieg ist beschlossen.

Das ist ein bisschen mehr als "nichts".

Habe ich nicht verpasst, aber der CO2-Preis ist in meinen Augen eine Lachnummer.
Klimaschädigendes Verhalten kann man sich erkaufen, einfach so.
Grosse Unternehmen legen diese Kosten voll auf ihre Kunden um und machen weiter wie gehabt. Absolut hirnverbrannt.

Echter Klimaschutz bedeutet:
Erst garnicht Schädigendes in die Luft pumpen und alles zu tun, das dies auch so bleibt.

Greenwashing als staatliche Anordnung die der Kleinbürger auch noch bezahlen muss.

Stefan
31.07.2021, 17:49
Grosse Unternehmen legen diese Kosten voll auf ihre Kunden um und machen weiter wie gehabt.

Dir ist schon bewusst, dass die meisten Unternehmen im Wettbewerb stehen? D.h. es ist in ihrem Interesse möglichst niedrige Kosten zu haben.

Körbel
03.08.2021, 14:24
https://utopia.de/klimastudie-83-millionen-zusaetzliche-todesopfer-bis-zum-ende-des-jahrhunderts-254031/?fbclid=IwAR1ZyKyzNgjaRimjOHBhTlctxmAJKKFK6TQJNWK6 3zvL6zNXBPU5WbyuHmM

Und alle reden nur von der Pandemie.:Nee:

Hafu
03.08.2021, 15:51
...
Echter Klimaschutz bedeutet:
Erst garnicht Schädigendes in die Luft pumpen und alles zu tun, das dies auch so bleibt.
...

Dann hast du nicht kapiert, wozu die Co2-Bepreisung (die selbstverständlich noch stark steigen muss, was ja auch schon beschlossen ist) und auch Flottenverbrauchsziele dienen:

Unternehmen müssen einen hohen Anreiz haben, weniger und irgendwann kein Co2 in die Luft zu pumpen und stattdessen mit regenerativen Energiequellen zu produzieren.

Hätte man stattdessen vor ein oder zwei Jahren allen Unternehmen global stumpf verboten, überhaupt noch Stahl oder Akkus zu produzieren oder E-Autos zusammenzuschrauben, wie es dir gemäß deinem Beitrag vor dem inneren Auge wohl vorschwebt, hättest du dir auch kein solches letztes Jahr kaufen können und müsstest weiter deinen Verbrenner nutzen.

Körbel
04.08.2021, 13:46
Dann hast du nicht kapiert, wozu die Co2-Bepreisung (die selbstverständlich noch stark steigen muss, was ja auch schon beschlossen ist) und auch Flottenverbrauchsziele dienen:

Unternehmen müssen einen hohen Anreiz haben, weniger und irgendwann kein Co2 in die Luft zu pumpen und stattdessen mit regenerativen Energiequellen zu produzieren.
.

Klar, ist halt einfacher sich freizukaufen, als wirklich langfristig etwas klimaneutral umzustellen.

Zumal man dann am Ende der Produktionskette den CO2-Preis einfach auf sein Produkt aufschlagen kann. Super! Tolle Idee!
Denn wenn alle Autobauer, als Beispiel genannt, diesen zahlen müssen,
dann zahlt am Ende der Kunde und nicht das Unternehmen.
Marktwirtschafliche Hackordnung nach unten, nenne ich das.

Stefan
04.08.2021, 13:49
Denn wenn alle Autobauer, als Beispiel genannt, diesen zahlen müssen,
dann zahlt am Ende der Kunde und nicht das Unternehmen.
Marktwirtschafliche Hackordnung nach unten, nenne ich das.

Warum möchtest Du nicht einsehen, wie wichtig die Kosten und Einnahmen für Zertifikate auch für Autobauer sind?
Teslas geheime Geldmaschine: Der Gewinn kommt nicht aus dem Verkauf von Autos (https://www.stern.de/wirtschaft/news/tesla-und-die-geheime-geldmaschine--der-gewinn-stammt-nicht-aus-dem-autoverkauf-30358900.html)

Flow
04.08.2021, 14:07
Warum möchtest Du nicht einsehen, wie wichtig die Kosten und Einnahmen für Zertifikate auch für Autobauer sind?
Teslas geheime Geldmaschine: Der Gewinn kommt nicht aus dem Verkauf von Autos (https://www.stern.de/wirtschaft/news/tesla-und-die-geheime-geldmaschine--der-gewinn-stammt-nicht-aus-dem-autoverkauf-30358900.html)
Gut, da lesen wir also, daß man es zum reichsten Menschen des hiesigen Planeten bringt, wenn man ein System autstellt, daß es anderen ermöglicht, beliebig viel "Abgase" in die Luft zu blasen ...

Nur der depperte Körbel hat's noch nicht geschnallt ... könnte seinen Verzicht eventuell auch (bald) noch irgendwie verhökern, wenn er sich schlauer anstellt ...

deralexxx
04.08.2021, 14:10
Klar, ist halt einfacher sich freizukaufen, als wirklich langfristig etwas klimaneutral umzustellen.

Zumal man dann am Ende der Produktionskette den CO2-Preis einfach auf sein Produkt aufschlagen kann. Super! Tolle Idee!
Denn wenn alle Autobauer, als Beispiel genannt, diesen zahlen müssen,
dann zahlt am Ende der Kunde und nicht das Unternehmen.
Marktwirtschafliche Hackordnung nach unten, nenne ich das.

Na dann erklär du doch mal, wie du den CO2 Ausstoß verringern würdest in Bezug auf Firmen als Alternative zu den Zertifikaten?

Wenn es nicht marktwirtschaftlich mit Anreizen / Bestrafungen gehen soll, willst dann lieber eine Planwirtschaft? Wie soll das global funktionieren?

Allen deutschen Autobauern sagen "Ab morgen dürft ihr kein CO2 mehr ausstoßen?

Ich bin gespannt.

Körbel
04.08.2021, 14:11
Nur der depperte Körbel hat's noch nicht geschnallt ... könnte seinen Verzicht eventuell auch (bald) noch irgendwie verhökern, wenn er sich schlauer anstellt ...

:Cheese:
Wozu, mir reicht mein Geld, sogar über den Tod hinaus, ich kann und werde es niemals schaffen, alles auszugeben.:Huhu:
Das ist schon echt deppert.:bussi:

Stefan
04.08.2021, 14:23
.....

Flow, ich bin kein Musk-Fan.
Aber Körbel scheint der Meinung zu sein, dass die Zertifikatkosten für Unternehmen egal sind. Das sind sie aber nicht, was auch Du nicht bestreiten wirst, oder?

Flow
04.08.2021, 15:11
Flow, ich bin kein Musk-Fan.
Aber Körbel scheint der Meinung zu sein, dass die Zertifikatkosten für Unternehmen egal sind. Das sind sie aber nicht, was auch Du nicht bestreiten wirst, oder?
Egal sind sie sicher nicht ... im Gegenteil, wie du gerade freundlicherweise verlinkt hast, für die Unternehmen ein riesen Geschäft.
Die Angelegenheit ist eben etwas komplexer. Einfach ein neues Stell- oder Daumenschräubchen anzubringen und davon auszugehen, daß es direkt und "monoffektiv" wirkt, ist da möglicherweise etwas zu naiv gedacht.
Körbel bringt da schon einen Punkt, auch wenn er nur unaufbereitet hingerotzt wurde ...

Grüße ... :Huhu:

Körbel
04.08.2021, 15:41
Körbel bringt da schon einen Punkt, auch wenn er nur unaufbereitet hingerotzt wurde ...

Jaa, das Rotzen habe ich von der Pieke auf gelernt.:Cheese:

Stefan
04.08.2021, 16:24
Egal sind sie sicher nicht ... im Gegenteil, wie du gerade freundlicherweise verlinkt hast, für die Unternehmen ein riesen Geschäft.
Es gibt Unternehmer auf der Gewinner- und Unternehmer auf der Verliererseite. Die Zertifikate sind eben nicht für alle Unternehmen ein "riesen Geschäft".

Flow
04.08.2021, 16:43
Es gibt Unternehmer auf der Gewinner- und Unternehmer auf der Verliererseite. Die Zertifikate sind eben nicht für alle Unternehmen ein "riesen Geschäft".
Unter "riesen Geschäft" verstehe ich, daß Millardensummen den Besitzer wechseln.
Die einen machen dabei direkt unglaubliche Gewinne (Musk), für andere ist es eine Investition, in weitere Gewinne, nicht ins Klima. Die schlechten Unternehmer machen minus.
Was das Ganze für den CO₂-Ausstoß oder gar fürs Klima bedeutet, steht auf anderen Blättern.

Körbel
05.08.2021, 13:59
Was das Ganze für den CO₂-Ausstoß oder gar fürs Klima bedeutet, steht auf anderen Blättern.

Wahrscheinlich steht es auf Papier im Pariser Klimaschutzabkommen,
das taugt auch keinen Schuss Pulver.
Das Klima bleibt aussen vor, leider.

Ist mir ein Rätsel, da wird Kohle hin- und hergeschoben, aber der Verlierer ist jetzt schon klar.
Kurioserweise verteidigen viele hier, dieses sinnlose Vorgehen, als ob es noch eine zweite Erde gäbe.

Es sollte euch allen klar sein, das wenn die Erde im Arsch ist, ist Schicht im Schacht.

deralexxx
05.08.2021, 14:23
Unter "riesen Geschäft" verstehe ich, daß Millardensummen den Besitzer wechseln.
Die einen machen dabei direkt unglaubliche Gewinne (Musk), für andere ist es eine Investition, in weitere Gewinne, nicht ins Klima. Die schlechten Unternehmer machen minus.
Was das Ganze für den CO₂-Ausstoß oder gar fürs Klima bedeutet, steht auf anderen Blättern.

Im Entsorgungsgeschäft gibt es auch Mega Geschäfte, die eine Firma nimmt der anderen Firma ihren Müll (hier unsaubere Luft) ab, als Gegenleistung gibt es Geld. Willst du weniger Geld bezahlen, musst du weniger Müll produzieren. Recht einfacher Anreiz oder?

Daneben gibt es viele andere Firmen, die gemerkt haben, oh wir zahlen ganz schön viel Geld für unseren Müll, lass uns mal was machen um weniger Müll zu produzieren, damit wir dem lieben Entsorger nicht soviel Geld für Recycling geben müssen.
Wieder eine andere Firma stellt fest, hey, unser Konkurent verkauft viel mehr von den Produkten die wir auch verkaufen wollen, weil die weniger Geld verlangen können, warum? Sieht so aus als ob sie weniger für den Recycler ausgeben müssen, lasst uns Kosten einsparen, hey wie wäre es wenn wir weniger Müll produzieren.

Körbel
05.08.2021, 16:18
.... hey wie wäre es wenn wir weniger Müll produzieren.

Na solch Weitblick hätte ich dir garnicht zugetraut.:Lachen2:

Ein Punkt unter vielen, wo angesetzt werden muss und das vor allem in Europa.
Btw Deutschland ist pro Kopf der grösste Müllproduzent der Erde.

Muss also doch was bei jedem Einzelnen geschehen.

Kommen wir auf das raus, was ich schon seit Jahren hier runterbete.

Hafu
05.08.2021, 16:31
...
Muss also doch was bei jedem Einzelnen geschehen.

Kommen wir auf das raus, was ich schon seit Jahren hier runterbete.

Lies dir den Beitrag von derAlexx noch zwei oder dreimal durch. Du hast ihn anscheinend nicht kapiert, wenn das, was du oben geschrieben hast, die Quintessenz ist.

Das, was du predigst ist Verzichtskultur. Das mag für dich persönlich und ein paar andere funktionieren (bevorzugt für Rentner, die sich über ihren Broterwerb wenig Gedanken machen müssen, weil sie eben Rente bzw. Pension kassieren und von ihrem Vermögen leben können und zusätzlich noch für ein paar motivierte Menschen z.B. in sozialen Berufen), aber damit verändert sich nicht die Gesellschaft

Das Umdenken zur Produktion von weniger Müll muss auf Ebene der Industrie, gelenkt durch entsprechende von der Regierung gesetzte Rahmenbedingungen passieren, nicht auf der Ebene des Verbrauchers. Genau das hat derAlexx in seinem Gedankenspiel skizziert.

Da greifen dieselben Mechanismen wie bei der erforderlichen Co2-Reduktion.

Der Einzelne ist überfordert, wenn es um Thema Müllvermeidung ebenso wie inviduelle Co2-Reduktion geht. Das ist eine Sackgasse. Das ganze Entsorgungssystem in dem unglaublich viel Geld steckt, das System Mülltrennung ist v.a. darauf angelegt die Verantwortung für Müll von der industrie zum Verbraucher zu verschieben. Und dieser versucht sein latent schlechtes Gewissen durch das getrennte Sammeln von Joghurtdeckeln und das Ausspülen von Wegwerfplastikbechern zu reduzieren.

zahnkranz
05.08.2021, 17:05
Im Entsorgungsgeschäft gibt es auch Mega Geschäfte, die eine Firma nimmt der anderen Firma ihren Müll (hier unsaubere Luft) ab, als Gegenleistung gibt es Geld. Willst du weniger Geld bezahlen, musst du weniger Müll produzieren. Recht einfacher Anreiz oder?


Ganz so einfach ist das nicht. Tesla bekommt die CO2-Zertifikate nicht dafür, dass es anderen den Müll, in dem Fall CO2, abnimmt, sondern einfach dafür dass es eAutos produziert. Wieviel CO2 Tesla bei der Produktion selbst in die Luft schleudert, ist erstmal irrelevant. Es liegt die Unterstellung zu Grunde, eAutos würden keinen CO2-Ausstoss produzieren. Ich bezweifle, dass unterm Strich die eAutos so viel einsparen wie man uns glauben lassen möchte. Klar, es mag abartig sein, einen Rohstoff wie Öl zu verbrennen, um einen Wagen anzutreiben. Mit eAutos kommt man zwar weg vom Öl, aber im Grunde geht man einen Tausch gegen andere Rohstoffe ein. Wenn die eAuto-Dichte auf den Straßen zunehmen wird, wird auch weiterhin Kohle für die Stromversorgung verbrannt, oder man nimmt wieder Atomkraft ins Visier. Zudem werden Rohstoffe für die Batterien abgebaut und zerstört. Man hätte eigentlich auch den Fahrradherstellern CO2-Zertifikate ausstellen können, die sind nämlich deutlich sauberer im Betrieb als jedes Auto.

Bei den Anreizen zur CO2-Reduzierung für Unternehmen sollte man folgendes bedenken: Einige Unternehmen können die erhöhten Kosten auf den Kunden abwälzen, andere nicht. Stromanbieter bspw. können den Preis nachnoben drehen, denn Konkurrenz ist nur wenig da. Wenn ein Produkthersteller mit anderen konkurriert, die teils ausserhalb der EU fertigen, also keine CO2-Kosten aufgedrückt bekommen, dann wird eben versucht CO2 einzusparen. Es ist aber auch so, dass dies nicht immer einfach so geht. Und weshalb verursachen die Unternehmen so viel CO2? Weil wir in einer Konsumgesellschaft leben und die Hersteller ihre Produkte auf dem Markt problemos los werden. Es ist einfach, der Industrie den schwarzen Peter zuzuschieben, aber wenn jeder einzelne nicht so geil auf neue Produkte wäre, würden die Hersteller auch nicht diese Unmengen produzieren. Das ist leider ein globales Phänomen.

Zudem denke ich, dass auch die Versiegelung der Landschaften zum Klima beiträgt. Wer mal mit einem Gleitschirm oder Segelflugzeug über eine Stadt geflogen wird, den wird bemerkt haben, was für eine Thermik da entsteht. Es reicht ja schon aus, draussen auf dem Land über eine Autobahn zu fliegen um die warme Luft wahr zu nehmen. Kann mir nicht vorstellen, dass dies keinen Effekt hat.

Ich persönlich habe noch keine abschliessende Meinung dazu. Verstehe Hafus Seite, aber auch Körbels. Ist die Frage wer höheren Druck auf die Industrie ausüben kann, die Politik oder der Verbraucher. Ich weiss es nicht. Klar jedenfalls ist, dass es so nicht weitergehen kann.

TobiBi
06.08.2021, 08:23
Ein Punkt unter vielen, wo angesetzt werden muss und das vor allem in Europa.
Btw Deutschland ist pro Kopf der grösste Müllproduzent der Erde.



https://de.statista.com/statistik/daten/studie/829417/umfrage/ranking-der-groessten-muellproduzenten-weltweit/

sagt etwas anderes, selbst wenn ich das auf den Kopf runterrechne.


Aber im Grundsatz stimme ich natürlich bei vielen Dingen mit dir überein, daher versuche ich auch mein grünes Gewissen zu beruhigen indem wir u.a.:
- von 2 auf 1 Autos reduziert haben und ich fast zu 100% mit dem Rad zur Arbeit fahre
- eine PV Anlage mit 9,6 kWp aufs Dach
- wenn ich geschäftlich fliegen muss, dies privat über Atmosfair kompensiere

aber letztendlich verbrauche ich trotzdem zu viele Ressourcen, als unserem Planeten guttut

Körbel
06.08.2021, 14:17
...... die Quintessenz ist.

Das, was du predigst ist Verzichtskultur. Das mag für dich persönlich und ein paar andere funktionieren...........

Das Umdenken zur Produktion von weniger Müll muss auf Ebene der Industrie, gelenkt durch entsprechende von der Regierung gesetzte Rahmenbedingungen passieren, nicht auf der Ebene des Verbrauchers.

Der Einzelne ist überfordert, wenn es um Thema Müllvermeidung ebenso wie inviduelle Co2-Reduktion geht.

Ich habs schon kapiert und du anscheinend auch um was es in Zukunft geht.
Du willst es nicht wahrhaben.
Es gibt kein Planet "B"!!!

Die Menschheit und ich meine die Gesamte, kann es sich nicht mehr leisten, wirtschaftliche Aspekte vorzuschieben.
Es nutzt nichts wenn man fett die Kohle im Sack hat,
aber keine Luft zum atmen,
kein Wasser zum trinken und
kein angenehmes Klima auf der Erde.

:Nee: :Nee: :Nee:

Die Erde und die gesamte Menschheit sollte gemeinsam auf die Bremse treten und zwar so fest als möglich.

Ja das ist Verzichtskultur und sein wir mal ehrlich, seit 18 Monaten haben wir das doch nun schon geübt. Ist doch garnicht so schwer.;)


https://de.statista.com/statistik/daten/studie/829417/umfrage/ranking-der-groessten-muellproduzenten-weltweit/

sagt etwas anderes, selbst wenn ich das auf den Kopf runterrechne.


Aber im Grundsatz stimme ich natürlich bei vielen Dingen mit dir überein, daher versuche ich auch mein grünes Gewissen zu beruhigen indem wir u.a.:
- von 2 auf 1 Autos reduziert haben und ich fast zu 100% mit dem Rad zur Arbeit fahre
- eine PV Anlage mit 9,6 kWp aufs Dach
- wenn ich geschäftlich fliegen muss, dies privat über Atmosfair kompensiere

aber letztendlich verbrauche ich trotzdem zu viele Ressourcen, als unserem Planeten guttut

Nun diese Info hatte ich vo ein paar Wochen im TV so aufgeschnappt.

Gut dann ist das ein klein wenig anders, aber ich bin der Meinung das da noch viel geht, bei jedem Einzelnen.

Du versuchst deinen ökolgischen Fussabdruck klein zu halten, ist doch sehr löblich und ich denke das dies auch Vorblidfunktion für andere sein sollte.

Mir geht diese ewige Nörgelei die Politik, die Chinesen, die USA, Indien und all die grossen Länder sollen was machen.
Klar müssen die auch.

Aber auch hier gilt das Gleiche, wenn die gesamte EU mal Vorreiter wäre, dann würden die Chinesen allein schon aus Prinzip es nachahmen wollen.

keko#
07.08.2021, 15:57
....

Muss also doch was bei jedem Einzelnen geschehen.

Kommen wir auf das raus, was ich schon seit Jahren hier runterbete.

...
Das, was du predigst ist Verzichtskultur. Das mag für dich persönlich und ein paar andere funktionieren (bevorzugt für Rentner, die sich über ihren Broterwerb wenig Gedanken machen müssen, weil sie eben Rente bzw. Pension kassieren und von ihrem Vermögen leben können und zusätzlich noch für ein paar motivierte Menschen z.B. in sozialen Berufen), aber damit verändert sich nicht die Gesellschaft

Das Umdenken zur Produktion von weniger Müll muss auf Ebene der Industrie, gelenkt durch entsprechende von der Regierung gesetzte Rahmenbedingungen passieren, nicht auf der Ebene des Verbrauchers. Genau das hat derAlexx in seinem Gedankenspiel skizziert. ....

Ich glaube nicht, dass ihr im Widerspruch seid, sondern beide Recht habt.

Die bisherigen Ansätze, die von der Politik angesetzt werden und letztendlich von der Industrie umgesetzt, werden dazu führen, dass Mobilität, Konsumgüter und vielleicht auch Nahrungsmittel teurer werden und den Verzicht nach sich ziehen, wenn auch nicht immer ganz freiwillig. Hinz und Kunz werden dann eben bspw. nicht mehr für 49€ irgendwo hin fliegen und 3 Fahrzeuge haben. Viele werden das auch ganz freiwillig tun, denn was gibt es denn für ein hehreres Ziel als "das Klima" zu retten? Corona wird dabei helfen, dann am Ende wird die Masse der Bevölkerung weniger Geld zur Verfügung haben.

:Blumen:

(wie immer nur meine Privatmeinung ohne Anspruch auf Richtigkeit)

Körbel
07.08.2021, 17:44
Corona wird dabei helfen, denn am Ende wird die Masse der Bevölkerung weniger Geld zur Verfügung haben.


Ein sehr positiver Aspekt des Ganzen.;)

Schwarzfahrer
07.08.2021, 21:41
Ein sehr positiver Aspekt des Ganzen.;)
Sag das mal den 50 % der Bevölkerung ins Gesicht, die unterm Median von ca. 1500 € im Monat zur Verfügung haben, und womöglich in einem Ballungsraum mit entsprechenden Mieten wohnen...

Körbel
07.08.2021, 23:30
Sag das mal den 50 % der Bevölkerung ins Gesicht, die unterm Median von ca. 1500 € im Monat zur Verfügung haben, und womöglich in einem Ballungsraum mit entsprechenden Mieten wohnen...

Sagen kann ichs, denn ich bin nicht Schuld an der Misere.
Schlimm in meinen Augen, das so viele, so blind sind.

Hafu
08.08.2021, 09:43
Sag das mal den 50 % der Bevölkerung ins Gesicht, die unterm Median von ca. 1500 € im Monat zur Verfügung haben, und womöglich in einem Ballungsraum mit entsprechenden Mieten wohnen...

Ohne erfolgreichen Kampf gegen den Klimawandel ist dieser Teil der Bevölkerung (national und global) auch der Teil der langfristig am meisten unter den Klimawandelfolgen leiden wird.
Sei es dass sie sich auf Dauer nicht den Strom für Klimaanlagen (bzw. die Klimaanlagen selbst) leisten können (wie in den USA und Kanada im Rahmen der letzten Hitzewelle zu beobachten), sei es dass für diese Haushalte Versicherungen gegen Elementarschäden unerschwinglich sind und sie sich zukünftig möglicherweise auch nur das Wohnen in überflutungsgefährdeten Gegenden leisten können, denn auf lange Sicht wird bei steigenden Meeresspiegeln natürlich das Risiko für Elementarschäden nicht nur bei Versicherungsprämien eingepreist, sondern auch bei Immobilienpreisen und Mietpreisen.

Das Problem ist natürlich dass Einkommen und Bildung eng miteinander verknüpft sind und dass bildungsferne Schichten, die weitaus empfänglicher für populistische Wahlversprechen z.B. von der AFD und Teilen der Union sind, in Demokratien dasselbe Stimmrecht haben, wie besser gebildete Wähler.
Politiker wiederum werden nur auf Zeit gewählt (und auch totalitäre Regimes wie z.B. China oder die Golfstaate orientieren sich bei ihrer Politik mit Blick auf die Sicherung des persönlichen Machterhaltes an erheblich kürzeren Zeiträumen, als es der Kampf gegen Klimawandel notwendig macht.

Schwarzfahrer
08.08.2021, 10:27
Ohne erfolgreichen Kampf gegen den Klimawandel ist dieser Teil der Bevölkerung (national und global) auch der Teil der langfristig am meisten unter den Klimawandelfolgen leiden wird.Vielleicht. Aber sicherlich leidet dieser Teil der Bevölkerung auch am meisten darunter, wenn sie weniger Geld zur Verfügung haben (und mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr und direkter, als unterm Klimawandel); daher fand ich die süffisant-zufriedene Bemerkung von Körbel dazu nicht angebracht. Sowas kann man nur aus der Arroganz von komfortablem Einkommen bringen, wenn man selbst locker Einbußen wegstecken kann.
Das Problem ist natürlich dass Einkommen und Bildung eng miteinander verknüpft sind und dass bildungsferne Schichten, die weitaus empfänglicher für populistische Wahlversprechen z.B. von der AFD und Teilen der Union sind, in Demokratien dasselbe Stimmrecht haben, wie besser gebildete Wähler.
Ich finde es problematisch, diejenigen, die politische Ansichten vertreten, die einem nicht passen, mit geringer Bildung zu verbinden. Es schmeckt mir zu sehr nach billigen Diffamierung des Gegners. Weniger Bildung kann die Menschen natürlich anfälliger für propagandistische Manipulation machen, egal von welcher Seite. Aber auch Gebildete sind nicht gefeit vor ideologischer Verblendung, wie es aus der Geschichte immer wieder zu sehen ist. Ansonsten ist es eine alte Idee (noch von den alten Griechen), daß Wahlrecht an ein gewisses Vermögen gekoppelt wird, was damals mit einer gewissen Bildung einherging. Spiegelt halt eine paternalistische Haltung wieder, nach der viele Menschen nicht wirklich mündige Bürger sind, was sich in ihrer "falschen" politischen Haltung zeigt.

Hafu
08.08.2021, 10:59
...
Ich finde es problematisch, diejenigen, die politische Ansichten vertreten, die einem nicht passen, mit geringer Bildung zu verbinden. Es schmeckt mir zu sehr nach billigen Diffamierung des Gegners.

Habe ich ja so nicht geschrieben. Du hast mit den einkommensschwachen Haushalten, die besonders unter Klimaschutzmaßnahmen leiden werden, angefangen und ich habe diesen Aspekt beleuchtet.

Natürlich gibt es auch unter einigen besser gebildeten Menschen (z.B. bei der FDP) viele mit haarsträubenden Ansichten, was sinnvolle Klimaschutzpolitik angeht.:Huhu:

Dass die Mehrheit der AFD-Wähler und die Mehrheit der Bild-Zeitungskäufer nicht zu den hellsten Kerzen auf der Bildungstorte unserer Gesellschaft gehören, wirst du mir hoffentlich als Minimalkonsens zustimmen?

Dass Klimaschutzmaßnahmen für bestimmte Bevölkerungsruppen stark abgefedert werden müssen (Energiegeld) hat v.a. eine Partei in ihrem Wahlprogramm detailliert beleuchtet.


...
Weniger Bildung kann die Menschen natürlich anfälliger für propagandistische Manipulation machen, egal von welcher Seite. Aber auch Gebildete sind nicht gefeit vor ideologischer Verblendung, wie es aus der Geschichte immer wieder zu sehen ist. Ansonsten ist es eine alte Idee (noch von den alten Griechen), daß Wahlrecht an ein gewisses Vermögen gekoppelt wird, was damals mit einer gewissen Bildung einherging. Spiegelt halt eine paternalistische Haltung wieder, nach der viele Menschen nicht wirklich mündige Bürger sind, was sich in ihrer "falschen" politischen Haltung zeigt.

:Blumen:
Weil ich das genauso sehe, habe ich ja im gleichen Atemzug mit der Demokratiekritik auch die totalitären Regimes (Dikatur, Oligarchie) ins Spiel gebracht und darauf hingewiesen, dass auch sie nicht geeignet sind, das Problem Klimawandel besser zu handhaben.

Von allen suboptimalen Gesellschaftssystemen ist die Demokratie sicherlich noch das sinnvollste, trotz aller Probleme. Warum z.B. ein dementer 85jähriger mit Restlebenserwartung von weniger als 5 Jahren in Deutschland volles Wahlrecht hat, ein 10- oder 15-jähriger aber nicht am politischen Partizipationsprozess teilnehmen darf, ist durchaus diskussonswürdig. Auch die Demokratie hat Verbesserungspotenziale.

dr_big
08.08.2021, 11:06
@Hafu: jetzt würde mich aber wirklich interessieren, ob du irgendein realistisches Szenario für den Wandel siehst. Mir fällt nach wie vor keine Lösung ein.

Problem ist doch, dass das gesamte Weltwirtschaftssystem auf ständiges Wachstum ausgelegt ist und ohne Wachstum nicht überleben kann. Alle Industriestaaten sind verschuldet und müssen das Schuldenwachstum durch BIP-Wachstum kompensieren. Wachstum bedeutet aber zwangsläufig immer mehr Energie- und Ressourcenverbrauch. Wie kann man es schaffen, alle Industrieländer der Welt auf ein ökologisch vertretbares Wirtschaftssystem umzustellen?

keko#
08.08.2021, 11:53
@Hafu: jetzt würde mich aber wirklich interessieren, ob du irgendein realistisches Szenario für den Wandel siehst. Mir fällt nach wie vor keine Lösung ein.

Problem ist doch, dass das gesamte Weltwirtschaftssystem auf ständiges Wachstum ausgelegt ist und ohne Wachstum nicht überleben kann. Alle Industriestaaten sind verschuldet und müssen das Schuldenwachstum durch BIP-Wachstum kompensieren. Wachstum bedeutet aber zwangsläufig immer mehr Energie- und Ressourcenverbrauch. Wie kann man es schaffen, alle Industrieländer der Welt auf ein ökologisch vertretbares Wirtschaftssystem umzustellen?

Eine Möglichkeit besteht darin, dass wir den Begriff "Wachstum" vom industriell bzw. konventiinell gedachten Wachstum lösen. Wachstum könnte sich dann z.B. im sozialen Bereich definieren, messen und ausbreiten.

merz
08.08.2021, 12:22
Was spricht denn dagegen die gigantischen notwendigen Investitionspakete auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft als richtig nachhaltige Wachstumsprogramme zu sehen? Übersehe ich etwas?

m.

Körbel
08.08.2021, 13:42
Sowas kann man nur aus der Arroganz von komfortablem Einkommen bringen, wenn man selbst locker Einbußen wegstecken kann.


"Spare in der Zeit,
dann hast du in der Not.":Huhu:

Leider kennt das heute fast niemand mehr.

Mir hat mal ein Banker gesagt:
"Sparen ist die beste Geldanlage"!

Diesen Satz haben wir bis zur Perfektion beherzigt und zu 100% in die Tat umgesetzt, deswegen fällt uns jetzt auch der Verzicht so leicht.

Schwarzfahrer
08.08.2021, 13:50
Natürlich gibt es auch unter einigen besser gebildeten Menschen (z.B. bei der FDP) viele mit haarsträubenden Ansichten, was sinnvolle Klimaschutzpolitik angeht.:Huhu:Diese Bewertung hat aber nun wirklich weder mit Bildungsniveau noch mit Einkommensklasse etwas zu tun (auch wenn unter FDP-Wählern sowohl höhere Bildung als auch höheres Einkommen häufiger sein dürfte, als bei CDU-wählern), sondern mit Deiner subjektiven Sicht darauf, was als "haarsträubend" gelten mag.
Dass die Mehrheit der AFD-Wähler und die Mehrheit der Bild-Zeitungskäufer nicht zu den hellsten Kerzen auf der Bildungstorte unserer Gesellschaft gehören, wirst du mir hoffentlich als Minimalkonsens zustimmen?Zur Hälfte: Bild-Zeitungskäufer dürften tatsächlich die weniger gebildeten häufiger kaufen; die Art der Zeitung zielt nun mal auf diese Gruppe. Ob eine Partei mehr "weniger Helle Kerzen" unter den Wählern hat, als andere, hat nun wieder weniger mit Bildung zu tun, da Intelligenz nicht zwingend mit Bildung zu tun hat. Ich vermute, weniger Helle Kerzen finden sich bei allen Wählergruppen in nennenswerter Zahl, und ich würde keiner Wählergruppe eine größere Häufung davon zutrauen nur weil sie eine mir nicht genehme Partei bevorzugen. Mein Menschenbild ist das nicht.
Dass Klimaschutzmaßnahmen für bestimmte Bevölkerungsruppen stark abgefedert werden müssen (Energiegeld) hat v.a. eine Partei in ihrem Wahlprogramm detailliert beleuchtet.Hat sie. Allerdings habe ich ernsthafte Zweifel, ob sie daß tatsächlich schaffen, bzw. ob das die einkommensschwachen Menschen als ausreichend ansehen.
Warum z.B. ein dementer 85jähriger mit Restlebenserwartung von weniger als 5 Jahren in Deutschland volles Wahlrecht hat, ein 10- oder 15-jähriger aber nicht am politischen Partizipationsprozess teilnehmen darf, ist durchaus diskussonswürdig. Auch die Demokratie hat Verbesserungspotenziale.
Demenz schließt nicht eine politische Willensbildung aus, und die Restlebenserwartung hat für das Wahlrecht endgültig keine Rolle zu spielen (sollte es aber dafür bei Entscheidungen, ob man Menschen mit geringer Restlebenserwartung von den Verwandten isoliert im Krankenhaus sterben lässt). Natürlich sollten nicht Verwandte oder Betreuer dies ausnützen, um eine Stimme in ihrem Sinne abzugeben (was leider schwer zu verhindern ist). Wenn aber ein Dementer ausreichend "helle" Momente hat, um sich zur Wahl zu begeben und eine Stimme abzugeben, soll er es dürfen.
Bedenklicher finde ich, wenn ein Richtung Demenz abdriftender Ü75 eine große Weltmacht regieren soll...
Das Thema kenne ich über meinen behinderten Sohn. Ich fand es auch o.k. daß (wie früher) bei "Betreuung in allen Angelegenheiten" es kein Wahlrecht gab (hat meinen Sohn allerdings nicht direkt betroffen, er steht "nur" unter Betreuung für ganz bestimmte Angelegenheiten, wobei alle in der Liste angekreuzt sind - paradoxien der Bürokratie). Seit der Änderung 2019 ist es anders - ich bin nicht von Nutzen überzeugt. Wir lassen unseren Sohn wählen und helfen ihm dabei, indem wir ihm die Haltung der verschiedenen Parteien zu den für ihn relevanten Themen von Behindertenpolitik und Integration erklären, damit er sich eine Präferenz suchen kann. Ist natürlich durch unsere Vermittlung auch nicht ganz sauber.

Bei 10 - 15 Jährigen kann ich mir eine Stimme vorstellen, die die Eltern für ihr Kind abgeben, weil sie schließlich für das Kind verantwortlich sind, aber kein Wahlrecht für Kinder mit noch sehr begrenzter Lebenserfahrung. Ich würde Wahlrecht immer mit voller Strafmündigkeit verknüpfen, da für beides ähnliche Kriterien gelten müssen.

Schwarzfahrer
08.08.2021, 13:56
Was spricht denn dagegen die gigantischen notwendigen Investitionspakete auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft als richtig nachhaltige Wachstumsprogramme zu sehen? Übersehe ich etwas?

m.
Ich glaube, es ist ein hohes Risiko, denn die Investition muß sich wirtschaftlich amortisieren, damit es zum nachhaltigen Wachstum kommt (also das Geld wieder erwirtschaftet wird). Da aber viele angedachten Maßnahmen ein hohes Risiko haben, daß sie nicht wirtschaftlich durführbar sind (z.B. wegen mangelnder Effizienz, hoher Kosten, ...), übernimmt man nicht leichtfertig die Verantwortung für solche Investitionspakete.
Eine Möglichkeit besteht darin, dass wir den Begriff "Wachstum" vom industriell bzw. konventiinell gedachten Wachstum lösen. Wachstum könnte sich dann z.B. im sozialen Bereich definieren, messen und ausbreiten.
Dies ist denkbar und kann ein sinnvolles zusätzliches Bewertungskriterium sein - aber es kann das Kriterium der Wirtschaftlichkeit nicht ersetzten, da es die investierten Summen nicht amortisieren kann.

Schwarzfahrer
09.08.2021, 09:25
Was spricht denn dagegen die gigantischen notwendigen Investitionspakete auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft als richtig nachhaltige Wachstumsprogramme zu sehen? Übersehe ich etwas?

m.
Dazu noch ein Artikel in der Welt (inzwischen leider auch hinter der Bezahlschranke):
Dass die milliardenschwere Förderung von Windkraft- und Solartechnik einen neuen Hightech-Markt mit Exportpotenzial schafft und sich dadurch quasi selbst finanziert, galt in Deutschland bislang als kaum hinterfragte Gewissheit. Wenn Vertreter von Öko-Instituten öffentlich erklärten, bei den hohen Fördermitteln für die Energiewende handele es sich nicht um Kosten, sondern um Investitionen, konnten sie sich des Beifalls stets sicher sein.

Doch die IW-Studie weckt Zweifel an der pauschalen Gültigkeit dieser vermeintlichen Gewissheiten. Zwar zeigen sich die Forscher etwa beim deutschen Maschinenbau auch eher optimistisch. Doch im wichtigen Bereich der Ökostrom-Technologie made in Germany müssten die Erfolgschancen auf dem Weltmarkt aus Sicht der Wissenschaftler kritisch hinterfragt werden: „Die handelsökonomischen Voraussetzungen für eine längerfristig wettbewerbsfähige Produktion von wichtigen Gütern zur Erzeugung erneuerbarer Energien erscheinen am Standort Deutschland in der Breite nicht ausreichend gegeben.“
...
Nicht überall sehen sie Vorteile für eine langfristige Produktion in Deutschland. Sinnvoll sei dies nur dann, wenn die Technologien nicht zu leicht standardisierbar oder kopierbar und auch die Transportkosten nicht zu hoch seien. Gerade bei Gütern zur Erzeugung erneuerbarer Energien seien diese Voraussetzungen meist nicht ausreichend gegeben.
...
Deshalb empfehlen die Wissenschaftler bei klimapolitisch motivierten Förderprogrammen zu berücksichtigen, in welchen Bereichen Deutschland auch dauerhaft komparative Vorteile hat. „Anderenfalls besteht die Gefahr, dass mit hohen Subventionen neue Kapazitäten aufgebaut werden, die bei einer Förderkürzung wieder in sich zusammenbrechen“, heißt es mit Verweis auf die Erfahrungen mit der deutschen Solarförderung zu Beginn der Energiewende: „Deutsche Steuergelder fließen dann am Ende in den Aufbau von Wissen und Produktion im Ausland.“ (https://www.welt.de/wirtschaft/plus233003907/Energiewende-Das-Maerchen-vom-deutschen-Oeko-Exportwunder.html)

Also geht es stark um die Befürchtung, daß von den Förder-Investitionen hier am Ende nur Chinesische Firmen profitieren, so wie es bei der Solarpaneel-Entwicklung passiert ist.

keko#
09.08.2021, 10:16
...
Dies ist denkbar und kann ein sinnvolles zusätzliches Bewertungskriterium sein - aber es kann das Kriterium der Wirtschaftlichkeit nicht ersetzten, da es die investierten Summen nicht amortisieren kann.

Geld ist ja da ohne Ende. Billionen wurden während Corona zusätzlich locker gemacht. Es wandert halt meist immer in die gleichen Bereiche und zementiert damit alte Strukturen. Das ist aber kein mir bekanntes Naturgesetz, sondern die Folge politischer Entscheidungen.

qbz
09.08.2021, 11:00
Mit dem Thema der Folgen eines "ständigen Wachstums" und der Studie des Club of Rome beschäftigt sich eine neue Studie:
Zusammenbruch der Zivilisation in 30 Jahren: Neue Forschung bestätigt MIT-Studie von 1972. Vor fast 50 Jahren erschien 'Die Grenzen des Wachstums'. Ein Abgleich mit aktuellen Daten verheißt nichts Gutes, aber gibt auch Anlass zur Hoffnung. (https://www.vice.com/de/article/z3xw3x/zusammenbruch-der-zivilisation-in-30-jahren-neue-forschung-bestatigt-mit-studie-von-1972-klimakrise)

qbz
09.08.2021, 11:06
Neuer Uno-Weltklimabericht Kritische Schwelle der Erderwärmung könnte schon 2030 gerissen werden. In neun Jahren könnte der Anstieg der globalen Mitteltemperatur 1,5 Grad überschreiten, prognostiziert der Weltklimarat – und warnt vor nie erreichten Extremwetterereignissen. Der Trend lässt sich nur verlangsamen, wenn man sofort handelt. (https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/ipcc-weltklimabericht-1-5-grad-koennte-schneller-eintreten-als-angenommen-a-444d2136-92e4-4feb-bf52-982e2b6c9025)

Körbel
09.08.2021, 13:41
Ich glaube, es ist ein hohes Risiko, denn die Investition muß sich wirtschaftlich amortisieren............

Hier gehts ums Klima und die Erde, da ist es schnurzpiep was es kostet,
wenn man die Erde retten kann.
Ich kann diese ständigen "Diskussionen um Wirtschaflichkeit" nicht mehr hören.

Da reden alle, als wären sie der fette Altmaier.:dresche

merz
09.08.2021, 14:30
Ich mag ja Visualisierungen besonders, wenn sie eine konkrete Fragestellung klar machen:

Daten-Quellen: Fraunhofer Institut

Anteil Erneuerbare am Gesamtstrom Deutschland: erfreuliche 47% im bisherigen Jahresschnitt 2021
https://energy-charts.info/charts/renewable_share/chart.htm?l=de&c=DE&year=2021

Natürlich ist der Verbrauch über die Zeit eine ganz andere Frage, es gibt immer noch diese massiven Sockel aus Kernenergie und (Braun)-Kohle.
https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&interval=month

Was macht man denn jetzt in windstillen Nächten (das "Dunkelflauten"-Problem)?

Alles über Pumpspeicher oder sind da auch andere Lösungen (wie bald?) am Start?

m.

sabine-g
09.08.2021, 14:33
Ich glaube, es ist ein hohes Risiko, denn die Investition muß sich wirtschaftlich amortisieren, damit es zum nachhaltigen Wachstum kommt (also das Geld wieder erwirtschaftet wird). Da aber viele angedachten Maßnahmen ein hohes Risiko haben, daß sie nicht wirtschaftlich durführbar sind (z.B. wegen mangelnder Effizienz, hoher Kosten, ...), übernimmt man nicht leichtfertig die Verantwortung für solche Investitionspakete.

Dies ist denkbar und kann ein sinnvolles zusätzliches Bewertungskriterium sein - aber es kann das Kriterium der Wirtschaftlichkeit nicht ersetzten, da es die investierten Summen nicht amortisieren kann.

ich denke dass ist größter Blödsinn, denn jeder Cent der jetzt nicht investiert wird, kostet uns später 100€

Schwarzfahrer
09.08.2021, 14:53
...wenn man die Erde retten kann...Hier ist der Knackpunkt: es gibt weder Einigkeit darüber, ob man dies muß, noch ob man dies kann...(ich denke mal ausnahmsweise auch außerhalb dieses Forums).
ich denke dass ist größter Blödsinn, denn jeder Cent der jetzt nicht investiert wird, kostet uns später 100€Nein, es ist die Grundlage der Wirtschaft seit wir davon weg sind, daß jeder seine Bedürfnisse selber deckt. Ich stelle etwas her, und verkaufe es; der Gegenwert, den ich erhalte, muß mindestens die angefallenen Kosten decken, und eine Basis für die "nächste Runde" ermöglichen. Alle Planwirtschaften sind an der Mißachtung dieser Grundregel gescheitert. Jeder Cent, der investiert wird, aber nicht wiederkommt, kostet Arbeitsplätze und am Ende die jeweilige Firmenexistenz.
Natürlich ist der Verbrauch über die Zeit eine ganz andere Frage, es gibt immer noch diese massiven Sockel aus Kernenergie und (Braun)-Kohle.
https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&interval=month

Was macht man denn jetzt in windstillen Nächten (das "Dunkelflauten"-Problem)?

Alles über Pumpspeicher oder sind da auch andere Lösungen (wie bald?) am Start?

m.
Aktuell: Man deckt den gesamten Bedarf aus den bösen Kohle- und Kernkraftwerken (in Zukunft aus den teureren Gaskraftwerken), die deshalb die volle Kapazität bereithalten müssen, auch wenn sie nicht immer laufen (wieder das böse Thema Wirtschaftlichkeit, da dadurch der Kraftwerksstrom teuerer wird); oder wir kaufen den zu Überschußzeiten billig verscherbelten Strom aus dem Ausland (Österreichische Pumpspeicherwerke) zum vielfachen Preis zurück. In Zukunft: wir hoffen, daß die Nachbarländer für uns Überkapazitäten an konventionellen Kraftwerken bereithalten.

sabine-g
09.08.2021, 14:55
Nein, es ist die Grundlage der Wirtschaft seit wir davon weg sind, daß jeder seine Bedürfnisse selber deckt. Ich stelle etwas her, und verkaufe es; der Gegenwert, den ich erhalte, muß mindestens die angefallenen Kosten decken, und eine Basis für die "nächste Runde" ermöglichen. Alle Planwirtschaften sind an der Mißachtung dieser Grundregel gescheitert. Jeder Cent, der investiert wird, aber nicht wiederkommt, kostet Arbeitsplätze und am Ende die jeweilige Firmenexistenz.

jeder Cent der NICHT in Klimaschutz investiert wird, wird etlichen Firmen ihr Existenz kosten, du liegst leider vollkommen daneben

merz
09.08.2021, 15:06
Hier ist der Knackpunkt: es gibt weder Einigkeit darüber, ob man dies muß, noch ob man dies kann...(ich denke mal ausnahmsweise auch außerhalb dieses Forums).

Am Tag an dem der neueste Sachstandsbericht veröffentlicht wird, ist das schon eine Aussage. Es besteht in der Wissenschaft überdeutliche Einigkeit.

m.

deralexxx
09.08.2021, 15:08
jeder Cent der NICHT in Klimaschutz investiert wird, wird etlichen Firmen ihr Existenz kosten, du liegst leider vollkommen daneben

Wir haben doch seit 18 Monaten Anschauungsunterricht, wie Menschen Risiken falsch beurteilen.

Dazu hier mal etwas Material:
https://www.netzwerk-risikomanagement.ch/wp-content/uploads/2016/02/Warum_wir_Risiken_oft_falsch_einscha__tzen.pdf

Vor allem das Gedankenexperiment ist spannend:


Stellen Sie sich vor, die Schweiz bereitet sich auf den Ausbruch einer
ungewöhnlichen Grippenepidemie vor, an der 600 Personen sterben werden.
Um die Epidemie zu bekämpfen, wurden zwei alternative Massnahmen
vorgeschlagen. Gehen Sie davon aus, dass die exakte wissenschaftliche
Schätzung der Wirkung der Massnahmen wie folgt ist:
II. Wenn Massnahme A durchgeführt wird, werden 400 Personen sterben.
Wenn Massnahme B durchgeführt wird, besteht eine Wahrscheinlichkeit von
1/3, dass niemand stirbt, und von 2/3, dass 600 Personen sterben.
Für welche der beiden Massnahmen entscheiden Sie sich?
Massnahme A [ ]
Massnahme B [ ]
I. Wenn Massnahme A durchgeführt wird, werden 200 Personen gerettet.
Wenn Massnahme B durchgeführt wird, besteht eine Wahrscheinlichkeit von 1/3,
dass 600 Personen gerettet werden, und von 2/3, dass keine Person gerettet
wird.

merz
09.08.2021, 15:09
Apropos Geld: NRW hat gerade das staatliche Paket für die Schäden der Juliflut bepreist ..... na .... Schätzungen .... in etwa ..... für eine immer noch lokal begrenzte Katastrophe ?

m.

Schwarzfahrer
09.08.2021, 15:49
Am Tag an dem der neueste Sachstandsbericht veröffentlicht wird, ist das schon eine Aussage. Es besteht in der Wissenschaft überdeutliche Einigkeit.

m.Kann man auch als selektive Wahrnehmung (https://de.wikipedia.org/wiki/Selektive_Wahrnehmung)sehen. Die überdeutliche Einigkeit ist nur vorhanden, wenn man die Kritiker der Thesen ausblendet und als "unwissenschaftlich" bezeichnet.

deralexxx
09.08.2021, 15:56
Kann man auch als selektive Wahrnehmung (https://de.wikipedia.org/wiki/Selektive_Wahrnehmung)sehen. Die überdeutliche Einigkeit ist nur vorhanden, wenn man die Kritiker der Thesen ausblendet und als "unwissenschaftlich" bezeichnet.

Stimmt, es gibt auch keine überdeutliche Einigkeit ob die Erde eine Kugel ist, ein paar Kritiker und deren Thesen werden ausgeblendet und als "unwissenschaftlich" bezeichnet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde

Wenn du da mal etwas recherchierst, da findest du zig spannende Abhandlung. Es gibt darüber sogar eine Netflix Doku:

https://www.netflix.com/ch/title/81015076

Kann ja was dran sein oder? (Ich stell ja nur Fragen)

Schwarzfahrer
09.08.2021, 16:00
Stimmt, es gibt auch keine überdeutliche Einigkeit ob die Erde eine Kugel ist, ein paar Kritiker und deren Thesen werden ausgeblendet und als "unwissenschaftlich" bezeichnet.
Oder ich nehme das Beispiel Magengeschwüre: es gab eine überdeutliche Einigkeit, daß sie durch Streß verursacht werden, und Bakterien keine Rolle spielen können. Nachdem die Bakterien entdeckt wurden hat es immer noch über 10 Jahre gedauert, bis Publikationen diesbezüglich überhaupt angenommen wurden, (geschweige von richtigen Therapien dagegen), es konnte ja nicht sein was nicht sein durfte...

deralexxx
09.08.2021, 16:12
Oder ich nehme das Beispiel Magengeschwüre: es gab eine überdeutliche Einigkeit, daß sie durch Streß verursacht werden, und Bakterien keine Rolle spielen können. Nachdem die Bakterien entdeckt wurden hat es immer noch über 10 Jahre gedauert, bis Publikationen diesbezüglich überhaupt angenommen wurden, (geschweige von richtigen Therapien dagegen), es konnte ja nicht sein was nicht sein durfte...

Wenn einer der Flat Earth Leute einen Physik Nobel Preis bekommt weil er im Selbstversuch nachweist, dass die Erde eine Scheibe ist, lad ich dich in ein Restaurant deiner Wahl ein.

merz
09.08.2021, 16:36
Also wenn es um H pylori geht: Erstveröffentlichung 1982/3, Study Groups zur Therapie um 1987, Mitte der Neunziger NIH Anerkennung, 2005 Nobelpreis - normaler Gang der Wissenschaft

m.

qbz
09.08.2021, 17:34
Kann man auch als selektive Wahrnehmung (https://de.wikipedia.org/wiki/Selektive_Wahrnehmung)sehen. Die überdeutliche Einigkeit ist nur vorhanden, wenn man die Kritiker der Thesen ausblendet und als "unwissenschaftlich" bezeichnet.

Was ich bei Deinen Statements nie verstanden habe und auch unlogisch finde: Wenn Du den wissenschaftlichen Konsens der IPC-Berichte infrage stellst, erwägst Du eigentlich nie, dass aufgrund Deiner Relativierungen von Progrosen genauso gut auch grössere Katastrophen möglich sein könnten als der wissenschaftlichen Konsens es darstellt, und nicht nur geringere, wie Du jeweils vermutest.

Körbel
09.08.2021, 17:48
Hier ist der Knackpunkt: es gibt weder Einigkeit darüber, ob man dies muß, noch ob man dies kann...

Warum nicht einfach probieren, was kann im schlimmsten Fall passieren wenn man die Erde gerettet hat?
Ich denke es gibt wesentlich schlimmere Szenarien.

jeder Cent der NICHT in Klimaschutz investiert wird, wird etlichen Firmen ihr Existenz kosten, du liegst leider vollkommen daneben

Da sind wir mal einer Meinung und nicht nur Firmenexistenzen, auch Menschenleben, die an anderer Stelle ja so vehement gerettet werden.

Schwarzfahrer
09.08.2021, 21:29
Also wenn es um H pylori geht: Erstveröffentlichung 1982/3, Study Groups zur Therapie um 1987, Mitte der Neunziger NIH Anerkennung, 2005 Nobelpreis - normaler Gang der Wissenschaft

m.
Ich bezog mich auf den Anfang der Geschichte:
Als Warren und Marshall ihre Entdeckung in der britischen Fachzeitschrift "Lancet" publizieren wollten, lehnten die Herausgeber die Veröffentlichung ab. Die Geschichte vom "maliziösen Keim" schien der Fachwelt unglaubwürdig. (https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2005/daz-41-2005/uid-14742) Erst 1989 wurde die Entdeckung von der Fachwelt akzeptiert, bis dahin wurde tausenden Patienten eine heilsame Antibiotikatherapie verweigert. Also jahrelang hat der "wissenschaftliche Konsens" gegen die Minderheitenmeinung gehalten - und war grottenfalsch. Es mag der normale Gang der Wissenschaft sein, daß man Irrtümer ungern eingesteht - aber es zeigt, daß Konsens nicht zwingend Wahrheit bedeutet, sondern auch die Wahrheit verhindern kann.

Schwarzfahrer
09.08.2021, 22:01
Was ich bei Deinen Statements nie verstanden habe und auch unlogisch finde: Wenn Du den wissenschaftlichen Konsens der IPC-Berichte infrage stellst, erwägst Du eigentlich nie, dass aufgrund Deiner Relativierungen von Progrosen genauso gut auch grössere Katastrophen möglich sein könnten als der wissenschaftlichen Konsens es darstellt, und nicht nur geringere, wie Du jeweils vermutest.
Vielleicht zur Präzisierung: in den IPCC-Berichten stehen nicht unbedingt falsche Fakten, aber sie sind "zweckmäßig" selektiert. Mein Hauptproblem ist aber mit den Bewertungen der Modellrechnungen, die sogar bei der zweckmäßigen Selektion eine sehr große Streuung zeigen, und damit in der Aussage für mich eher schwach sind. Die Schlussfolgerungen, daß all das eine wahnsinnig große Gefahr für die Menschheit bedeutet, halte ich für reine Panikmache, bei völliger Ignoranz der Tatsache, daß erstens die Änderungen je nach Ort mal nachteilig, aber auch mal vorteilhaft sein können, als auch daß die Menschen eine große Flexibilität in der Adaption an Klimaänderungen schon immer gezeigt haben. Es werden nur zu sehr Risiken, aber keine Chancen und Möglichkeiten besprochen.

Ich finde es interessant, daß z.B. den Gegnern der Migration vorgeworfen wird, daß sie mit der Angst der Menschen vor Fremden Politik machen - aber die gleiche Methode der Manipulation über Ängste bei Klima und Corona-Politik der Gebot der Stunde sein soll. Ich finde es in allen Szenarien unredlich und destruktiv, die Menschen über Angst (besonders über übertriebene Ängste) zu manipulieren (manche meinen, sie motivieren damit, das ist aber mitnichten der Fall).

merz
09.08.2021, 22:34
Ich hab heute meinen insistierenden Montag & und korrigiere die Apothekerzeitung ungern, aber es liegt so nahe: Marshall/ Warren, 1984 ist im Lancet (die peer review war nur anstrengend) es hat übrigens nicht Jahre, es hat Jahrzehnte gedauert das rauszufinden, die beiden waren nur sehr sehr zäh (und irgendwie lucky, bisschen so eine Fleming-Sache)

m.

Hafu
09.08.2021, 22:50
Ich bezog mich auf den Anfang der Geschichte:
...
Erst 1989 wurde die Entdeckung von der Fachwelt akzeptiert, bis dahin wurde tausenden Patienten eine heilsame Antibiotikatherapie verweigert. Also jahrelang hat der "wissenschaftliche Konsens" gegen die Minderheitenmeinung gehalten - und war grottenfalsch. Es mag der normale Gang der Wissenschaft sein, daß man Irrtümer ungern eingesteht - aber es zeigt, daß Konsens nicht zwingend Wahrheit bedeutet, sondern auch die Wahrheit verhindern kann.

Nur so zur Erinnerung. Du spielst gerade mit deinen abenteuerlichen Thesen, dass ein beträchtlicher Teil der Welt-Bevölkerung vom Klimawandel profitieren könnte, in deinem eigenen Gleichnis die historisch etwas peinliche Rolle der tumben Mehrheitsmeinung unter den damaligen tendenziell wissenschaftsfernen Medizinern, die mehrere Jahrzehnte lang an Magen-Ulcus-Operationen bestens verdienten (das damalige Review-Board des Lancet bestand eben nicht aus aktiven Forschern, sondern aus verkrusteten Lehrstuhlinhabern, die in der Regel schon Jahrzehnte zuvor aufgehört hatten selbst zu forschen und sich auch deshalb schwer taten mit alten, überkommenen Paradigmen zu brechen):

...Als vor zwanzig Jahren im dritten IPCC-Bericht die erste derartige Rekonstruktion für die vergangenen tausend Jahre von meinem US-Kollegen Michael Mann erschien, wurde sie zum beliebten Angriffsziel der selbst ernannten »Klimaskeptiker«. Doch inzwischen ist dieser Klimaverlauf, der an einen »Hockeyschläger« erinnert, längst vielfach unabhängig bestätigt. (https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/ipcc-was-der-neue-bericht-des-weltklimarats-fuer-uns-bedeutet-a-8fec8732-2a82-465a-9ac3-c3467cf17672)

Die aktiven Klimaforscher des MPCC von vor 20 oder 30 Jahren, dass sind in dem von dir gewählten Beispiel diejenigen, die den Zusammenhang zwischen Magengeschüren und Helicobacter Pylori herausgefunden haben und danach noch viele Jahre benötigt haben, um ihre Thesen mit immer präziseren Modellierungen zu Belegen in der Fachwelt Anerkennung zu finden.

Vor 20 Jahren gab es noch viele eifrige Mitstreiter deiner Thesen (s.o.) , die ähnlichem Gedankengut nachhingen. Mittlerweile werden die Klimaskeptiker glücklicherweise immer weniger und die von dir vertretenen Ansichten liest man immer seltener.

Schwarzfahrer
09.08.2021, 23:04
Mittlerweile werden die Klimaskeptiker glücklicherweise immer weniger und die von dir vertretenen Ansichten liest man immer seltener.Daß man Gegenargumente seltener liest, ist für mich nicht unbedingt ein gutes Zeichen, das führt eventuell zu genau der Verkrustung, die Du weiter oben zitierst. Und was man wie oft liest, hängt primär davon ab, ob man in einer Blase hängt, oder in verschiedenen, auch "anrüchigen" Quellen stöbert...

Körbel
10.08.2021, 00:47
Heute Top-Thema in der ARD-Tagesschau. Seit Monaten war das Corona.
Und heute mal nicht.

Selbst Experten sind sich einig:
"Hausgemachter Klimawandel seit Beginn der Industrialisierung."

Wers jetzt noch nicht galubt, dem kann man nicht mehr helfen.

glaurung
10.08.2021, 07:12
Und Deutschland plädiert für den Kohleausstieg bis 2038. Glückwunsch. Doch so schnell. Wir haben ja noch Zeit.

qbz
10.08.2021, 08:11
Vielleicht zur Präzisierung: in den IPCC-Berichten stehen nicht unbedingt falsche Fakten, aber sie sind "zweckmäßig" selektiert. Mein Hauptproblem ist aber mit den Bewertungen der Modellrechnungen, die sogar bei der zweckmäßigen Selektion eine sehr große Streuung zeigen, und damit in der Aussage für mich eher schwach sind. Die Schlussfolgerungen, daß all das eine wahnsinnig große Gefahr für die Menschheit bedeutet, halte ich für reine Panikmache, bei völliger Ignoranz der Tatsache, daß erstens die Änderungen je nach Ort mal nachteilig, aber auch mal vorteilhaft sein können, als auch daß die Menschen eine große Flexibilität in der Adaption an Klimaänderungen schon immer gezeigt haben. Es werden nur zu sehr Risiken, aber keine Chancen und Möglichkeiten besprochen.
.....


Leider befinden wir uns in der Situation, dass es sich bei den Folgen bzw. Auswirkungen der Erderwärmung schon um die messbare Faktizität stattgefundener Ereignisse (!) geht, und nicht mehr allein um Prognosen.

Die lokale Zunahme von Dürre, Trockenheit, Hitze- Kälteperioden, Überflutungen, Bränden, das Auftauen von Permafrostböden, Schmelzen der Arktis, Abtauen der Gletscher, die Erhöhung des Meerespiegels, das Erwärmen der Meere, die Änderungen des Jetstreams, das Verschwinden von Arten (Korallenriffs) als Folge der gemessenen Erwärmung usf. finden real statt. Es handelt sich schon um empirische, beobachtbare und messbare Ereignisse und keine Prognosen! Wir befinden uns in der Klimakrise, notabene.

Der Prozess der Erwärmung mit seinen Folgen findet dabei in einem solchen Tempo statt, dass sich weder die Vegetation, noch die Tierarten noch der Mensch daran anpassen können. Jedwelche Verlangsamung wäre absolut wünschenswert und sollte oberste Priorität für alle Gesellschaften haben!

Natürlich basiert das, was der IPCC im Bericht verfasst hat und was die Klimaforscher tun, auf einer Auswahl ("zweckmässigen Selektion") wie alle Forschungsaktivitäten, allerdings auf einer Auswahl, die für Menschen sehr sinnvoll erscheint, wie z.B. das Messen des Meerespiegels und von Fluten für den Deichbau.

Dass demnächst jetzt die Arktis für Schiffsrouten nutzbar sein wird, was Du hier mal als Beispiel einer positiven Folge angemerkt hast, ist hingegen Pipifax im Vergleich zu den festgestellten negativen Folgen und den menschlichen Opfern der Erderwärmung, die Eintreten, wenn die Arktis und Grönland eisfrei sein werden. Würden positive Auswirkungen der Erwärmung überwiegen, würde die Menschheit niemals das Verbrennen fossiler Energieen verringern und ganz beenden wollen.

Hafu
10.08.2021, 09:09
Daß man Gegenargumente seltener liest, ...

Mit dem Teminus "Gegenargumente" implizierst du dass die Erderwärmung, der menschengemachte Klimawandel ein Diskussionsthema und gewissermaßen verhandelbar ist.
Das ist bei der aktuellen Datenlage einfach nur Bullshit, der politisch übrigens nur noch von der AFD in Deutschland und in anderen Ländern beispielsweise von Trump oder Bolsonaro und seinen Anhängern vertreten wird.

Worüber man allenfalls noch streiten kann, ist mit welchem Maßnahmenpaket man gegen den Klimawandel im Detail angeht.


ist für mich nicht unbedingt ein gutes Zeichen, das führt eventuell zu genau der Verkrustung, die Du weiter oben zitierst. Und was man wie oft liest, hängt primär davon ab, ob man in einer Blase hängt, oder in verschiedenen, auch "anrüchigen" Quellen stöbert...

Du plädierst doch für eine engstirniges "Weiter-so" im Umgang mit fossilen Energiequellen und bist damit eindeutig in über 150 Jahre verkrusteten Denkstrukturen gefangen. Für dieses Denken, dass sich weigert Realitäten anzuerkennen, glaubst du auch in "anrüchigen" Quellen Belege suchen zu müssen.

Wenn du ernsthaft unsere freiheitlich pluralistische Medien- und Wissenschaftsgesellschaft als Mainstream und als "Blase" einordnest, dann stehst du Verschörungstheorien schon gefährlich nahe und es erscheint mir daher wenig erfolgversprechend, mit dir sich noch weiter auseinanderzusetzen.

Bleierpel
10.08.2021, 09:21
…. Du plädierst doch für eine engstirniges "Weiter-so" im Umgang mit fossilen Energiequellen und bist damit eindeutig in über 150 Jahre verkrusteten Denkstrukturen gefangen. ….

Das hätte er dann aber immerhin mit Armin Laschet gemeinsam… :Blumen:

Siebenschwein
10.08.2021, 09:25
Daß man Gegenargumente seltener liest, ist für mich nicht unbedingt ein gutes Zeichen, das führt eventuell zu genau der Verkrustung, die Du weiter oben zitierst. Und was man wie oft liest, hängt primär davon ab, ob man in einer Blase hängt, oder in verschiedenen, auch "anrüchigen" Quellen stöbert...

Oder liegt es einfach daran, dass mittlerweile die "Gegenargumente" schon so oft entkräftet wurden, so dass kein ernstzunehmender Wissenschaftler sie noch intensiv diskutiert?
Was mich an der Diskussion mit Klimawandelskeptikern, Impfkritikern usw. immer stört ist, dass sie den alten Spruch, dass derjenige, der eine neue Idee hat, solange als Spinner bezeichnet wird, bis sie sich durchsetzt, einfach im Umkehrschluss einsetzen.
Leider ist nicht jeder Spinner jemand, der schlussendlich eine geniale Idee hat.

craven
10.08.2021, 10:00
Du plädierst doch für eine engstirniges "Weiter-so" im Umgang mit fossilen Energiequellen und bist damit eindeutig in über 150 Jahre verkrusteten Denkstrukturen gefangen. Für dieses Denken, dass sich weigert Realitäten anzuerkennen, glaubst du auch in "anrüchigen" Quellen Belege suchen zu müssen.
Ich dachte, die ganze Klimawandel-Leugner/-gegner/-skeptiker hätten sich inzwischen auf das eine Argument geeinigt: Jaaa, es gibt den Klimawandel. Aber den gabs schon immer und ist natürlich - wir Menschen haben da keinerlei Einfluß drauf und deswegen können wir einfach so weitermachen.


Ist doch so ein gutes Totschlagargument. Man gibt der Gegenseite begrenzt recht und schafft dann einen Grund, warum man trotzdem nix dafür kann. Problem gelöst. :-((

MattF
10.08.2021, 11:08
Mit dem Teminus "Gegenargumente" implizierst du dass die Erderwärmung, der menschengemachte Klimawandel ein Diskussionsthema und gewissermaßen verhandelbar ist.


Sehr schöne Anmerkung.

Es gibt Unterschiede zwischen verschiedenen Politikfeldern, die zu recht merkwürdigen Koalitionen führen und z.b. mich als derjenige der diese Regierung und Angela Merkel wirklich nicht gewählt hat, dazu bringt sie zu verteidigen in bestimmten Bereichen, wodurch man dann gleich zum Büttel des Mainstram wird ;-)

Also es gibt die Klimadiskussion und Corona, als die 2 großen Felder, wo sich Konsequenzen weitgehend aus der Wissenschaft ergeben und man sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse berufen kann.
Natürlich sind konkrete Massnahmen immer noch politisch, dass wir uns aber in einer Pandemie zumindest befanden, dürfte eindeutig sein. Genauso wie, dass der Klimawandel menschengemacht ist.

Auf der anderen Seite gibt es politische Felder, z.b. Friedenspolitik und Waffenexporte, Umgang mit Assange, Umgang mit Flüchtlingen usw. usw..
Das sind Felder wo man 2 Meinungen haben kann. Die einen sind Pazifisten, die anderen glauben man brauche Atomwaffen, z.b..

Dass ich in den ersten Feldern zumindest weitgehend meinungsmässig A. Merkel folge (nicht unbedingt ihrer Partei) hat nichts damit zu tun, dass ich meine eigene Meinung in den politischen Feldern beibehalte und mit dieser aktuellen Bundesregierung so gar nichts anfangen kann.

Das wird gerade von den Querdenkern nicht mehr getrennt. Man wird, wenn man die Coronamassnahmen weitgehend richtig findet zum Schlafschaf in allem.

mamoarmin
10.08.2021, 12:57
um den Threadtitel mal zu erwähnen, es schauen nicht nur alle zu, sondern bauen sogar wieder Häuser meist auf Steuerzahlerkosten in Hochwassergebieten neu auf?
Meiner Meinung nach fehlt es der Politik seit Jahren an einer STrategie fürs Volk und für die Erde.
In anderen Ländern ist schon viel geschafft und unsere Politiker sind in der Regel lobbygesteuert.
Wenn man sich den Wahlkampf anschaut? und in welcher Qualität dieser geführt und die Kanditaten zum Teil ausgewählt worden sind, wundert man sich, was noch passieren muss, das endlich ein Umdenken stattfindet.
Irgendwann muss ordnungspolitisch eingegriffen werden.
Der Wähler an sich straft ja auch keinen ab, ein Gefühl der Allmächtigkeit wäre auch mir nahe, wenn ich Milliarden ohne Strafe verquizzen kann, wenn ich Millionen in Hamburg an Banker verschenke und noch nicht mal die Termine und die Treffen erinnere, gleichzeitig aber der zur Zeit führende Kanzlerkanditat bin.
Hat der Wähler den Knall überhaupt nicht mehr gehört?

Ich gebe zu, sehr sehr gefrustet zu sein, was die Wahlsituation und die Aussicht anbelangt.

Ich kann nur auf Demografie hoffen, laut welcher 1 % der CDU Wähler jedes Jahr diese Erde verlassen....
Ich widme mich dann mal wieder meiner Balkonkraftwerk und dessen behördlichen Auflagen....

Körbel
10.08.2021, 13:57
um den Threadtitel mal zu erwähnen, es schauen nicht nur alle zu, sondern bauen sogar wieder Häuser meist auf Steuerzahlerkosten in Hochwassergebieten neu auf?
Meiner Meinung nach fehlt es der Politik seit Jahren an einer Strategie fürs Volk und für die Erde.....

Da habe ich auch nicht schlecht gestaunt.
Warum macht man sowas?

Der Politik fehlts an allem, ganz besonders am Gefühl mal das Richtige zu tun.

Schwarzfahrer
10.08.2021, 15:07
Leider befinden wir uns in der Situation, dass es sich bei den Folgen bzw. Auswirkungen der Erderwärmung schon um die messbare Faktizität stattgefundener Ereignisse (!) geht, und nicht mehr allein um Prognosen.
Die lokale Zunahme von Dürre, Trockenheit, Hitze- Kälteperioden, Überflutungen, Bränden, das Auftauen von Permafrostböden, Schmelzen der Arktis, Abtauen der Gletscher, die Erhöhung des Meerespiegels, das Erwärmen der Meere, die Änderungen des Jetstreams, das Verschwinden von Arten (Korallenriffs) als Folge der gemessenen Erwärmung usf. finden real statt. Es handelt sich schon um empirische, beobachtbare und messbare Ereignisse und keine Prognosen! Wir befinden uns in der Klimakrise, notabene.
Ja, es sind messbare Ergebnisse, wenn es um abschmelzen von Gletschern, Auftauen von Permafrost u.ä. geht, die auch klar als erkennbare Zeichen eines kontinuierlichen Klimawandels unstrittig sein dürften. Lokale Dürre, Überflutungen, Brände, auch Artensterben sind dagegen viel weniger klar mit dem Klimawandel ursächlich zu verbinden, da ist sowohl der Beweis als auch der Gegenbeweis kaum möglich. Und sogar wenn es einen Zusammenhang gibt, sind es meist keine monokausalen Abhängigkeiten, sondern Ergebnisse komplexer Zusammenhänge (Zunehmende Waldbrände z.B. nach jahrelanger falscher Forstbewirtschaftung und falscher Siedlungspolitik, etc.). Daher alles in den einen Topf namens "Klimakrise" zu kippen halte ich für nicht richtig (zumal der Begriff Krise sich nicht aus den aktuellen Zuständen, sondern allein aus m.M.n. wenig aussagekräftigen Prognosen ableitet).
Der Prozess der Erwärmung mit seinen Folgen findet dabei in einem solchen Tempo statt, dass sich weder die Vegetation, noch die Tierarten noch der Mensch daran anpassen können.Der einzelne vielleicht nicht, die gesamte Biosphäre ändert sich aber den Bedingungen entsprechend, wie es schon immer war. Einzelne Arten werden lokal verschwinden, andere machen sich breit - z.T. mit üblen Folgen für die bis dahin einheimischen Arten (sowas gab es schon in Australien durch importierte Tierarten - Migration kann nicht nur bei Menschen Probleme mit sich bringen). Aber Menschen leben in extremsten klimatischen Bedingungen jetzt schon - und sie werden es auch in Zukunft tun.
Jedwelche Verlangsamung wäre absolut wünschenswert und sollte oberste Priorität für alle Gesellschaften haben!Weniger Veränderung wäre für die meisten Menschen wünschenswert. Ob die Verlangsamung der klimabedingten Änderungen die oberste Priorität haben muß, bezweifle ich; ich bin überzeugt, daß die meisten Menschen auf dieser Erde deutlich andere Prioritäten haben. Ob die Einschätzung "der Wissenschaft" über die Priorität der "Klimarettung" für alle Menschen weltweit gelten muß, bezweifle ich und halte es für ebenso arrogant, wie vor ein paar Jahrhunderten den Glauben, daß man der ganzen Welt die Lehre Christi überbringen muß, damit sie erlöst werden. Der "Weltrettungsanspruch" der Klimapolitik ist das, was mich am meisten skeptisch macht; alle solchen Ansätze haben in der Geschichte viel Leid nach sich gezogen.
Würden positive Auswirkungen der Erwärmung überwiegen, würde die Menschheit niemals das Verbrennen fossiler Energieen verringern und ganz beenden wollen.Es wird lokal mal Vorteile, mal Nachteile geben. Global halte ich es für nicht quantifizierbar, was überwiegt, da die Maßstäbe auch nicht gleich sind. Für die Reduktion der Nutzung fossiler Energien gibt es m.M.n. viel überzeugendere und pragmatischere Gründe, wie Umweltverschmutzung, Sicherheit, oder Endlichkeit der Vorräte. Um diese Nutzung innerhalb von ein-zwei Jahrzehnten ganz zu beenden, fehlen aktuell die technischen Lösungen, mit denen in den Industrieländern der Lebensstandard nicht sehr deutlich absinkt bzw. in den armen Ländern der Lebensstandard nicht auf dem aktuellen Niveau eingefroren wird.

Schwarzfahrer
10.08.2021, 15:19
Mit dem Terminus "Gegenargumente" implizierst du dass die Erderwärmung, der menschengemachte Klimawandel ein Diskussionsthema und gewissermaßen verhandelbar ist. Ja, denn nur religiöse Dogmen dürfen kein Diskussionsthema sein. Und Heide und Ketzer, der an Dogmen zweifelt, war ich schon von Klein auf.
Worüber man allenfalls noch streiten kann, ist mit welchem Maßnahmenpaket man gegen den Klimawandel im Detail angeht..
...
Du plädierst doch für eine engstirniges "Weiter-so" im Umgang mit fossilen Energiequellen und bist damit eindeutig in über 150 Jahre verkrusteten Denkstrukturen gefangen.
Stimmt nicht ganz. Ich plädiere dafür, daß man dem Klimawandel nicht mit globalem Größenwahn (wir stoppen den Klimawandel) begegnet, sondern mit pragmatischen Lösungen, wie man damit zurechtkommt, Folgen lindert, und unabhängig vom Klima ressourcenschonender einen weiteren Anstieg des Lebensstandards der Weltbevölkerung (besonders der ärmeren Hälfte) voranbringt. Die letzten 150 Jahre wurde vor allem Letzteres sehr weit vorangebracht; für Dich mag dieser Ansatz verkrustet sein. Ich sehe darin den größeren Gewinn für die Menschheit, als in der Reduktion der CO2-Konzentration.
Wenn du ernsthaft unsere freiheitlich pluralistische Medien- und Wissenschaftsgesellschaft als Mainstream und als "Blase" einordnest, dann stehst du Verschwörungstheorien schon gefährlich nahe und es erscheint mir daher wenig erfolgversprechend, mit dir sich noch weiter auseinanderzusetzen.Verschwörungstheorien gedeihen also, wenn man nicht die Mehrheitsmeinung teilt, sondern auf Grund unterschiedlicher Quellen eine eigene Meinung bildet. Du mußt Dich nicht mit mir auseinandersetzen; ich tue es aber auch mit Ansichten, die ich nicht teile, da mich das immer weiter bringt, als nur unter "Gleichgesinnten" zu bleiben.

Hafu
10.08.2021, 15:45
Ja, denn nur religiöse Dogmen dürfen kein Diskussionsthema sein. Und Heide und Ketzer, der an Dogmen zweifelt, war ich schon von Klein auf.
...

Keine Ahnung wie du von wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit der Erderwärmung auf "religiöse Dogmen" kommst.

Kommt mir so vor, als wenn du Mathematik auch als Religion einordnen würdest und 1+1=2 mit alternativen Quellen hinterfragen willst.

Du reitest da echt ein mausetotes Pferd. In keiner Eiszeit oder Warmzeit der vergangenen Millionen Jahre gab es auch nur näherungsweise derartig schnelle Temperaturveränderungen, wie in den letzten 30 Jahren (Quelle und Diagramme hatte ich weiter oben verlinkt).
Ohne einen gewissen Grundkonsens, was Fakten und seriöse Quellen und was einfach nur substanzlose Schwurbelei ist, machen Diskussionen leider keinen Sinn.

Wissenschaft ist geradezu das absolute Gegenteil von Religion.

Stefan
10.08.2021, 16:15
Ich plädiere dafür, daß man dem Klimawandel nicht mit globalem Größenwahn (wir stoppen den Klimawandel) begegnet, sondern mit pragmatischen Lösungen, wie man damit zurechtkommt, Folgen lindert, und unabhängig vom Klima ressourcenschonender einen weiteren Anstieg des Lebensstandards der Weltbevölkerung (besonders der ärmeren Hälfte) voranbringt.

Mit Deinen "pragmatischen Lösungen" sind die Heimatländer der "ärmere Hälfte der Weltbevölkerung" in ein paar Jahren unbewohnbar.

qbz
10.08.2021, 16:28
....
Lokale Dürre, Überflutungen, Brände, auch Artensterben sind dagegen viel weniger klar mit dem Klimawandel ursächlich zu verbinden, da ist sowohl der Beweis als auch der Gegenbeweis kaum möglich. Und sogar wenn es einen Zusammenhang gibt, sind es meist keine monokausalen Abhängigkeiten, sondern Ergebnisse komplexer Zusammenhänge (Zunehmende Waldbrände z.B. nach jahrelanger falscher Forstbewirtschaftung und falscher Siedlungspolitik, etc.). Daher alles in den einen Topf namens "Klimakrise" zu kippen halte ich für nicht richtig (zumal der Begriff Krise sich nicht aus den aktuellen Zuständen, sondern allein aus m.M.n. wenig aussagekräftigen Prognosen ableitet).

Da irrst Du Dich leider gewaltig. Es gibt keinen Grund, dabei nicht denen zu vertrauen, welche die bisherigen Umweltkatastrophen im einzelnen untersuchen und sie in IPCC-Berichten zusammenfassen und diese Leute sind durchaus in der Lage, die zugrunde liegenden komplexen Zusammenhänge zwischen der Erderwärmung und anderen regionalen klimatischen Faktoren in ihrem Wissenschaftsbereich fachlich zu analysieren im Unterschied zu Dir und mir.

Das schnelle Schmelzen des Arktis-/Grönlandeises und der Gletscher ist Teil der Klimakrise, und der Krisenstatus beginnt logischerweise nicht erst dann, wenn alles Eis schon geschmolzen ist. Wir befinden uns jetzt (!) in einer Klimakrise. So formuliert es auch der aktuelle IPCC-Bericht: bericht-des-weltklimarats-ipcc-wo-sich-die-klimakrise-am-deutlichsten-zeigt (https://www.tagesspiegel.de/politik/bericht-des-weltklimarats-ipcc-wo-sich-die-klimakrise-am-deutlichsten-zeigt/27496128.html)


Der einzelne vielleicht nicht, die gesamte Biosphäre ändert sich aber den Bedingungen entsprechend, wie es schon immer war. Einzelne Arten werden lokal verschwinden, andere machen sich breit - z.T. mit üblen Folgen für die bis dahin einheimischen Arten (sowas gab es schon in Australien durch importierte Tierarten - Migration kann nicht nur bei Menschen Probleme mit sich bringen). Aber Menschen leben in extremsten klimatischen Bedingungen jetzt schon - und sie werden es auch in Zukunft tun.

Es ist eben gerade nicht so, "wie es schon immer war". Alle früheren Änderungen der Erdtemperatur und die Übergänge von Kalt- und Heissphasen liefen viel, viel, viel langsamer ab als jetzt. Abertausende von Arten verschwinden nicht nur lokal, sondern sterben aus, definitiv, überall, zu Land und in den Gewässern. Genauso fehlt den Wäldern die Zeit, sich an veränderte klimatische Bedingungen anzupassen. Und die Menschen flüchten natürlich zu recht aus Gegenden, die ihnen kein Leben mehr ermöglicht, sei es, weil das Land unter Wasser gerät oder zur Wüste wird und keine ausreichenden Nahrungsmittel mehr wachsen.

captain hook
10.08.2021, 17:17
Verschwörungstheorien gedeihen also, wenn man nicht die Mehrheitsmeinung teilt, sondern auf Grund unterschiedlicher Quellen eine eigene Meinung bildet. Du mußt Dich nicht mit mir auseinandersetzen; ich tue es aber auch mit Ansichten, die ich nicht teile, da mich das immer weiter bringt, als nur unter "Gleichgesinnten" zu bleiben.

Interessanterweise kommst Du immer zu anderen Ergebnissen als die seriösen Wissenschaftler dieser Welt mit Deiner Methode. Entweder haben die alle jeweils auf ihren Gebieten keine Ahnung oder Deine Methode bedarf einer Überprüfung.

LidlRacer
10.08.2021, 18:57
Man denke sich hier meinen absoluten Widerspruch zu praktisch jedem Posting vom Schwarzfahrer der letzten Tage und wenn er nicht bald mal schlauer wird, auch zu jedem weiteren.

Diskussionen mit ihm sind aber offensichtlich zwecklos. Nicht nur bei diesem Thema.

Schwarzfahrer
10.08.2021, 21:22
Keine Ahnung wie du von wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit der Erderwärmung auf "religiöse Dogmen" kommst.Von Deiner Andeutung, daß Du es nicht richtig findest, daß ich das Thema Klimawandel als Diskussionsthema sehe.
In keiner Eiszeit oder Warmzeit der vergangenen Millionen Jahre gab es auch nur näherungsweise derartig schnelle Temperaturveränderungen, wie in den letzten 30 Jahren (Quelle und Diagramme hatte ich weiter oben verlinkt).
Die Unsicherheit an dieser These ist, daß die auf Eisbohrkernen u.ä. basierenden Messungen überwiegend nicht annähernd ausreichende Auflösung haben, um Änderungen auf einer Skala von Jahrzehnten abzubilden (oft nur Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende); daher ist es schwer festzustellen, ob es kürzer andauernde schnelle Schwankungen, wie wir sie jetzt erfahren, gab oder nicht. Und alles, was wir aktuell bewerten, passiert auf einer im Vergleich sehr kleinen Zeitskala.
Ohne einen gewissen Grundkonsens, was Fakten und seriöse Quellen und was einfach nur substanzlose Schwurbelei ist, machen Diskussionen leider keinen Sinn.Nein, die Trennung muß zwischen bewiesenen Fakten und daraus abgeleiteten Theorien/Hypothesen, bzw. noch weiter den daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen gezogen werden. Nur die erste Kategorie ist fest (und zwar unabhängig von der Quelle, außer es wird an Daten manipuliert). Alles andere ist Meinung (und stark quellenabhängig) und muß diskutiert werden können.
Wissenschaft ist geradezu das absolute Gegenteil von Religion.So sollte es sein. Sture Wissenschaftsgläubigkeit kann aber religiöse Züge annehmen, weil sie ebenso unfehlbare Wissenschaften voraussetzt, wie der Glaube eine unfehlbare kirchliche oder göttliche Autorität.

Schwarzfahrer
10.08.2021, 21:27
Man denke sich hier meinen absoluten Widerspruch zu praktisch jedem Posting vom Schwarzfahrer der letzten Tage und wenn er nicht bald mal schlauer wird, auch zu jedem weiteren.Wenn das Kriterium für Schlauheit Deine Zustimmung ist, dann bleibe ich gerne dumm.
Diskussionen mit ihm sind aber offensichtlich zwecklos. Nicht nur bei diesem Thema.Das sehe ich anders herum genauso - wir haben also doch etwas gemeinsam :bussi: .

Siebenschwein
10.08.2021, 22:21
Sehr schön auf den Punkt gebracht, was uns unter einem Kanzler Laschet erwarten würde:
https://www.heise.de/meinung/Kommentar-Armin-Laschets-gestoertes-Verhaeltnis-zur-Wissenschaft-ist-kein-Zufall-6158705.html

bentus
10.08.2021, 22:52
Interessanterweise kommst Du immer zu anderen Ergebnissen als die seriösen Wissenschaftler dieser Welt mit Deiner Methode. Entweder haben die alle jeweils auf ihren Gebieten keine Ahnung oder Deine Methode bedarf einer Überprüfung.

Ich glaube es geht auch hauptsächlich darum dagegen zu sein und sich vom "Mainstream" abgrenzen zu können. Da geht es nicht um Inhalte und überzeugende Argumente sonder um das Gefühl etwas besser zu verstehen, anders zu sein. So wird einfache per se die Contra Position eingenommen, wie dumm diese auch sein mag.

Siebenschwein
10.08.2021, 23:03
Ich glaube es geht auch hauptsächlich darum dagegen zu sein und sich vom "Mainstream" abgrenzen zu können. Da geht es nicht um Inhalte und überzeugende Argumente sonder um das Gefühl etwas besser zu verstehen, anders zu sein. So wird einfache per se die Contra Position eingenommen, wie dumm diese auch sein mag.

Klar- und das Gute dran ist, man bekommt sogar noch die Aufmerksamkeit seiner Mitmenschen. Manchmal frage ich mich, was das für arme Würstchen sind, denen sonst offensichtlich niemand zuhört. Irgendwann, spätestens ab Mitte dreissig, sollte man doch aus der Phase der maximalen Provokation in eine gewisse Gelassenheit übergehen.

longo
10.08.2021, 23:14
Ich glaube es geht auch hauptsächlich darum dagegen zu sein und sich vom "Mainstream" abgrenzen zu können. Da geht es nicht um Inhalte und überzeugende Argumente sonder um das Gefühl etwas besser zu verstehen, anders zu sein. So wird einfache per se die Contra Position eingenommen, wie dumm diese auch sein mag.

..und wie der Nickname es schon sagt: Sollen doch die anderen den Karren für ihn aus dem Dreck ziehen, egal ob nun bei der Klimakrise oder bei der Coronakrise..

https://de.wikipedia.org/wiki/Trittbrettfahrerproblem
(Das Trittbrettfahrerproblem (engl. free rider problem) bezeichnet ein Problem kollektiven Handelns, das bei der Nutzung von Gemeingütern auftreten kann, wenn Wirtschaftssubjekte den Nutzen eines Gutes ohne Gegenleistung erlangen. Es tritt sowohl bei reinen öffentlichen Gütern als auch bei Allmendegütern auf, da dort ein Ausschluss von der Nutzung solcher Güter nicht oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand möglich ist. Der Name leitet sich vom Schwarzfahren auf den Trittbrettern von Straßenbahnen ab.)..

longo
10.08.2021, 23:36
Sehr schön auf den Punkt gebracht, was uns unter einem Kanzler Laschet erwarten würde:
https://www.heise.de/meinung/Kommentar-Armin-Laschets-gestoertes-Verhaeltnis-zur-Wissenschaft-ist-kein-Zufall-6158705.html

(Das schmunzelnde) Patriarchat:
https://www.spiegel.de/kultur/scholz-laschet-und-merz-wie-das-patriarchat-heute-aussieht-kolumne-von-margarete-stokowski-a-fcb92290-832a-4c79-9087-aacd4f37fbe9

Körbel
11.08.2021, 14:02
Sehr schön auf den Punkt gebracht, was uns unter einem Kanzler Laschet erwarten würde:
https://www.heise.de/meinung/Kommentar-Armin-Laschets-gestoertes-Verhaeltnis-zur-Wissenschaft-ist-kein-Zufall-6158705.html

Nicht das ich ein Fan von ihm und seiner Partei bin, aber wer machts besser?

Mir graust es vor dem neuen Kanzler/in, egal welche Partei es denn auch sein wird.:Nee:

Körbel
16.08.2021, 23:55
"Weltweit gesehen war der Juli überdurchschnittlich heiß.
Laut der US-Klimabehörde NOAA war er wärmer als jeder Monat seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Den Berechnungen des europäischen Copernicus-Klimawandeldiensts zufolge waren die Juli-Monate in 2016 und 2019 minimal wärmer. Egal ob nun wärmster oder drittwärmster Monat: Immer häufigere Temperaturrekorde machen deutlich, dass sich die Erde erhitzt. Und das ist keine gute Nachricht!"










































Und trotz allem, machen sich alle nur Gedanken um einen Erkältungsvirus.

deralexxx
17.08.2021, 00:02
"Weltweit gesehen war der Juli überdurchschnittlich heiß.
Laut der US-Klimabehörde NOAA war er wärmer als jeder Monat seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Den Berechnungen des europäischen Copernicus-Klimawandeldiensts zufolge waren die Juli-Monate in 2016 und 2019 minimal wärmer. Egal ob nun wärmster oder drittwärmster Monat: Immer häufigere Temperaturrekorde machen deutlich, dass sich die Erde erhitzt. Und das ist keine gute Nachricht!"

Und trotz allem, machen sich alle nur Gedanken um einen Erkältungsvirus.

Interesse im zeitlichen Verlauf bei Google Trends für Klima, Erkältung – Weltweit, letzte 12 Monate ansehen - https://trends.google.de/trends/explore/TIMESERIES/1629151200?hl=de&tz=-120&q=Klima,Erk%C3%A4ltung&sni=3

Sieht für mich so aus, als ob Klima wichtiger ist als Erkältung. Mal drüber nachdenken.

Thomas W.
17.08.2021, 05:28
Gib mal Corona ein . Statt „weltweit“ Erkältung .

Ansonsten würde ich die Themen aber eh nicht vermischen .
Beim einen Thema seid Ihr unterschiedlicher Meinung und beim anderen ähnlicher .

In den thematischen Fäden Corona , Impfung , Klima habe ich zumindest in den bald zwei Jahren noch nicht einen Meinungswechsel verfolgen können . Selten sogar einen Argumentationswechsel.

Das spricht dafür, dass der Meinungsführer seinen Willen „gewaltsam“ durchsetzen muss , um Ihn zu erreichen.

Das auf Klimapolitik übertragen wird das spannend , weil es sich ja an den Grenzen nicht aussperren lässt.
Des Weiteren sind die in Deutschland gewählten Meinungsführer ja nicht zu wirksamen Veränderungen bereit , so dass es auch zu keinen einschneidenden Maßnahmen kommen wird.

Wer hier also einen Wechsel will wird am Ende nicht reden . Und das, also Revoltionen, halte ich Stand heute überhaupt nicht mehr für möglich .

deralexxx
17.08.2021, 08:52
Gib mal Corona ein . Statt „weltweit“ Erkältung .

Sag das nicht mir, Körbel hat diesen unsinnigen Vergleich gebracht.

Körbel
17.08.2021, 13:59
Des Weiteren sind die in Deutschland gewählten Meinungsführer ja nicht zu wirksamen Veränderungen bereit , so dass es auch zu keinen einschneidenden Maßnahmen kommen wird.


Nicht nur die Meinungsführer, auch viele des "gemeinen Fussvolkes" hat darauf keine Lust.

Noch dies dazu, gerade gefunden:

Deutschlands Emissionen steigen wieder an, um ganze 47 Millionen Tonnen. Im letzten Jahr sahen die Zahlen um einiges besser aus, denn Corona-bedingt sank der Ausstoß von Treibhausgasen um 40,8 Prozent. „Der vermeintliche Erfolg von 40 Prozent Emissionsminderung im letzten Jahr war kein wirksamer Klimaschutz, sondern eine Eintagsfliege, bedingt durch Corona und Sondereffekte“ sagt Patrick Graichen, der Direktor von Agora, einer Denkfabrik die die Emissionenszahlen berechnet hat.

Thomas W.
17.08.2021, 15:33
Nicht nur die Meinungsführer, auch viele des "gemeinen Fussvolkes" hat darauf keine Lust.



Ja, ist ja auch logisch - weil die ja die Meinungsführer wählen.

Ich finde es im übrigen total spannend dein Meinungsbildung zu verstehen.
Bei manchen Themen auf der Seite der Wissenschaft bei anderen auf der Seite der Wissenschaftszweifler. Wie matt du datt :)

Voldi
17.08.2021, 15:48
...
Ich finde es im übrigen total spannend dein Meinungsbildung zu verstehen.
Bei manchen Themen auf der Seite der Wissenschaft bei anderen auf der Seite der Wissenschaftszweifler. Wie matt du datt :)

Frei nach Pipi Langstrumpf "Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt." :Blumen:

Körbel
18.08.2021, 14:18
Ja, ist ja auch logisch - weil die ja die Meinungsführer wählen.

Ich finde es im übrigen total spannend dein Meinungsbildung zu verstehen.
Bei manchen Themen auf der Seite der Wissenschaft bei anderen auf der Seite der Wissenschaftszweifler. Wie matt du datt :)

Sternzeichen: Waage!:Lachanfall:

Frag ich mich auch.:Lachanfall:

El Stupido
16.09.2021, 12:53
Und während sich viele um das Klima, den ökologischen Fußabdruck, Emissionen, Erneuerbare Energien etc. Gedanken machen (die einen mehr, die anderen weniger):

Nach Branson und Bezos ist der nächste Milliardär ins All gestartet. Jared Isaacman und drei weitere Passagiere umkreisen mehrere Tage lang die Erde.(...)Experten schätzen: Rund 200 Millionen Dollar dürfte ihn der Ausflug gekostet haben. Aber: Isaacman hat eine Mission: "Wir müssen das gut hinkriegen", sagte er CNN, "damit die Tür für die nächsten Missionen offen bleibt. Isaacmann will, dass das Weltall allen Menschen zugänglich wird - auch den Nicht-Milliardären. Dieser dreitägige Flug soll einen Grundstein dafür legen.(....)Einige kritische Stimmen, etwa von US-Senator Bernie Sanders, finden, die Milliarden Dollar seien auf der Erde zurzeit besser angelegt. Und auch die Unmengen Treibstoff, die bei Raketenstarts verbraucht werden sowie der Stromverbrauch für die Treibstoff-Herstellung bereiten Kritikern Sorge - auch wenn es im Moment nur sehr wenige Raketenstarts sind.(....) (https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/space-x-115.html)

Mo77
16.09.2021, 19:27
Und während sich viele um das Klima, den ökologischen Fußabdruck, Emissionen, Erneuerbare Energien etc. Gedanken machen (die einen mehr, die anderen weniger):

[/URL]

Die Linkspartei hatte in Kassel ja [URL="https://www.google.de/amp/s/amp.welt.de/politik/deutschland/article206296277/Linke-Konferenz-Erschiessungen-von-Reichen-Skandal-in-Kassel.html"]Lösungen (https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/space-x-115.html) angeboten...
:Lachanfall:

LidlRacer
05.10.2021, 12:06
Der Physiknobelpreis geht teilweise an den Deutschen Klaus Hasselmann
"for the physical modelling of Earth’s climate, quantifying variability and reliably predicting global warming"! :Blumen:
https://twitter.com/NobelPrize/status/1445325078451867651

qbz
05.10.2021, 12:07
Die Folgen des Klimawandels beschäftigen die Menschen überall auf der Welt, nun auch die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm. Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an den Deutschen Klaus Hasselmann sowie den US-Amerikaner Syukuro Manabe und den Italiener Giorgio Parisi. Sie werden für ihre physikalischen Modelle zum Erdklima ausgezeichnet.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/nobelpreis-fuer-physik-geht-an-deutschen-klaus-hasselmann-a-474afa6d-4f55-4163-9e6f-c5e7b73ced1b

Körbel
05.10.2021, 14:17
Zitat:
"Die Folgen des Klimawandels beschäftigen die Menschen überall auf der Welt, nun auch die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm."


Na dann hoffen wir mal, das dies in Zukunft auch noch mehr Menschen wirklich interessiert.
Gefühlt tut sich sehr wenig, das Menschen etwas ändern möchten.:Nee:

LidlRacer
06.10.2021, 14:43
EIKE ist ein widerlicher Lobbyistenverein mit engen Verbindungen zur AfD (https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_Institut_f%C3%BCr_Klima_%26_Ener gie) und verbreitet groben Unfug.

Falls jemand noch eine späte Bestätigung für meine Aussage bräuchte:

Das Fake-Klimainstitut EIKE & die AfD: Die Klimawandel-Lügen-Lobby (https://www.volksverpetzer.de/bericht/eike)
(Inkl. einiger Videos, die für manchen vielleicht leichter verdaulich sind als Text, den man aktiv lesen muss.)

El Stupido
07.10.2021, 08:06
Mehr als 700 Liter Regen / qm inenrhalb von nur 12 Stunden in Teilen Italiens:

https://twitter.com/wintimet/status/1445031530032766983

Mo77
07.10.2021, 09:20
Falls jemand noch eine späte Bestätigung für meine Aussage bräuchte:

Das Fake-Klimainstitut EIKE & die AfD: Die Klimawandel-Lügen-Lobby (https://www.volksverpetzer.de/bericht/eike)
(Inkl. einiger Videos, die für manchen vielleicht leichter verdaulich sind als Text, den man aktiv lesen muss.)

Ich glaube Triasven liest das gar nicht mehr.....

Körbel
07.10.2021, 14:09
Mehr als 700 Liter Regen / qm inenrhalb von nur 12 Stunden in Teilen Italiens:

https://twitter.com/wintimet/status/1445031530032766983

Echt brutal.
Das wünsche ich niemandem, nur leider wird das in Zukunft wohl öfters passieren.

LidlRacer
09.10.2021, 00:30
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung - der längst überfällig war:

Desinformation im Netz
Google und YouTube schließen Klimawandelleugner von Werbeeinnahmen aus
Die Onlinedienste drehen Verbreitern von Falschinformationen den Geldhahn zu: Rund um Inhalte, die den Klimawandel leugnen, sollen keine Anzeigen mehr geschaltet werden. (https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/zensur-oder-kampf-gegen-fake-news-google-und-youtube-schliessen-klimawandel-leugner-von-werbeeinnahmen-aus-a-faacd901-7a8e-4287-80c6-68df54404aa0)

deralexxx
09.10.2021, 09:38
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung - der längst überfällig war:

Desinformation im Netz
Google und YouTube schließen Klimawandelleugner von Werbeeinnahmen aus
Die Onlinedienste drehen Verbreitern von Falschinformationen den Geldhahn zu: Rund um Inhalte, die den Klimawandel leugnen, sollen keine Anzeigen mehr geschaltet werden. (https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/zensur-oder-kampf-gegen-fake-news-google-und-youtube-schliessen-klimawandel-leugner-von-werbeeinnahmen-aus-a-faacd901-7a8e-4287-80c6-68df54404aa0)

Und bevor die „Aber Meinungsfreiheit“ Rufe kommen, es dürfen ja anscheinend weiterhin solche Videos gepostet werden, nur werden die damit halt kein Geld mehr verdienen. Eigentlich ein guter Weg, denn viele dieser Leugner bauen eher darauf durch die Spaltung weiter mehr Klicks und damit Geld zu verdienen als das sie in der Sache etwas verändern wollten (meine pers. Einschätzung).

merz
09.10.2021, 22:18
Achtung: langer und unausgegorene Post ... ich weiss nicht, was ich denken sollte :)


Als Twitter Trump vor die Tür gesetzt hat, fand ich das instinktiv gut (und das hatte auch sicher einen sehr positiven Effekt: der Typ ist seither stumm und hat offenbar keine Kraft oder Kreativität dagegen etwas zu tun).
Aufgemerkt habe ich, als es hiess die Kanzlerin sehe das nicht so eindeutig positiv.

YT bemüht sich seit einiger Zeit den größten Schmarrn über Covid und Impfung zu löschen - einfach weil es zu schädlich ist.
Jetzt wird das in einer deutlich softeren Varianten auch beim Klimathema angewendet.

Niemand der hier irgendwie eine Zwiespalt oder ein generelles Problem spürt?
Ich glaub, das Problem ist, der Informationsmonopolist (*) weiss nicht mehr, wie er seiner Verantwortung nachkommen sollen - Tragödie des Monopolisten :)


m.

(*) Facebook berücksichtige ich hier nicht, sehe ich nicht, nervt total.
Ist aber natürlich vor dem dem gleichen Thema (wie die anderen Player).

waden
09.10.2021, 23:35
.

Niemand der hier irgendwie eine Zwiespalt oder ein generelles Problem spürt?
Ich glaub, das Problem ist, der Informationsmonopolist (*) weiss nicht mehr, wie er seiner Verantwortung nachkommen sollen - Tragödie des Monopolisten :)
.

Die großen Plattformen YouTube, Facebook, Instagram, Twitter leben davon, dass Aufregung verbreitet wird, und nicht von ausgewogene Berichterstattung. Insofern widerspricht Ausgewogenheit den Geschäftsinteressen. Es ist problematisch, wenn privatwirtschaftliche Unternehmen ohne demokratische Legitimation oder Kontrollmechanismen eigenständig über wahr und falsch unterscheiden dürfen. Damit werden sie eigentlich redigierend tätig und müssten dann auch redaktionelle Verantwortung tragen, wovor sie sich natürlich scheuen. So sympathisch mir erscheint, wenn mancher Schmarrn nicht mehr verbreitet werden darf: ohne Regulierung dieser Unternehmen wird es nicht gehen.

Pippi
10.10.2021, 08:28
Das Wetter kann man so leicht steuern. Kommt halt drauf an, in welche Richtung sie es machen:

Weather as a Force Multiplier: Owning the Weather …
Weather as a Force Multiplier: Owning the Weather in 2025. A Research Paper Presented To Air Force 2025. by Col Tamzy J. House Lt Col James B. Near, Jr. LTC William B. Shields (USA). Maj Ronald J. Celentano Maj David M. Husband Maj Ann E. Mercer Maj James E. Pugh August 1996. Disclaimer 2025 is a study designed to comply with a directive from the chief of staff of the Air Force to examine the concepts, capabilities, and technologies the United States will require to remain the dominant air and space Force in the future. Presented on 17 June 1996, this report was produced in the Department of Defense school environment of academic freedom and in the interest of advancing concepts related to national defense. The views expressed in this report are those of the authors and do not reflect the official policy or position of the United States Air Force , Department of Defense, or the United States government.


https://pdf4pro.com/view/weather-as-a-force-multiplier-owning-the-weather-408e3.html

Im Dokument mal oben auf Seite 35 von 52 anklicken.

merz
10.10.2021, 08:59
Oha, ich mach mal einen Servicepost: in dem Dokument, dass vll 25 Jahre alt ist und vll aus dem Umfeld des US Militär stammt (so soll es zumindest wirken) erfreuen sich die Autoren daran wie militärisch nützlich es denn wäre Nebel, Sturm und Wolken künstlich zu erzeugen oder zu steuern. So, und?

m.

deralexxx
10.10.2021, 09:48
Oha, ich mach mal einen Servicepost: in dem Dokument, dass vll 25 Jahre alt ist und vll aus dem Umfeld des US Militär stammt (so soll es zumindest wirken) erfreuen sich die Autoren daran wie militärisch nützlich es denn wäre Nebel, Sturm und Wolken künstlich zu erzeugen oder zu steuern. So, und?

m.

Kurze Suche auf Twitter nach "weather-as-a-force-multiplier-owning-the-weather" - das Dokument fliegt wohl (mal wieder?!) durch verschiedenste Verschwörung-verbreiter, Klimawandel-Leugner Twitter Blasen.


Interesting report on the Defense Technical Information Center website
‘Weather as a Force Multiplier: Owning the Weather in 2025’
Written in 1996
Points to a needed Space Force
Especially considering what China’s doing with their weather modifications


https://twitter.com/Shay_Forester21/status/1443034466482413572


It is actively be practiced on a world level. Look up “Owning the weather as a force multiplier by 2025”. Air Force document. That’s just the tip.


https://twitter.com/bloodworth_kyle/status/1441412202464825353


Der Unterschied ist wohl, dass die Studie ausgearbeitet hat, wie toll es für das Militär WÄRE, das Wetter kontrollieren zu können. Daraus zu schließen, dass das Militär das Wetter wirklich kontrolliert ohne weitere Dinge zu liefern als "die würden das gerne" erscheint mir: :Maso:

Schwarzfahrer
10.10.2021, 10:28
Niemand der hier irgendwie eine Zwiespalt oder ein generelles Problem spürt?
Ich glaub, das Problem ist, der Informationsmonopolist (*) weiss nicht mehr, wie er seiner Verantwortung nachkommen sollen - Tragödie des Monopolisten :)
Doch, ich spüre ein großes Unbehagen. Weniger weil ein einzelner Monopolist sowas tut, sondern eher weil es einen Trend zur Verbreitung solchen Verhaltens gibt über alle Medien. Und auch weil dabei Aufgaben, die m.M.n. allein dem Staat zustehen und allein vom Staat ausgeübt werden sollen (Kontrolle bzw. Ahndung von strafbaren Inhalten) auch vom Staat selbst angestoßen (s. Netzwerk...gesetz) bzw. toleriert zunehmend in private Hände ausgelagert werden, ohne ein Gegengewicht, welches die tatsächliche Freiheit der Meinungsäußerung sichern könnte (z.B. sichern, daß neben den Monopolisten genügend Alternativen Platz finden; harte Ahndung unrechtmäßiger Löschungen, etc.). Mir fehlt hier eine ausreichende Grenzziehung seitens des Staates, ein ausreichender Schutz des Einzelnen gegen ein System, das sich immer mehr Macht aneingnet.

LidlRacer
10.10.2021, 11:02
Doch, ich spüre ein großes Unbehagen. Weniger weil ein einzelner Monopolist sowas tut, sondern eher weil es einen Trend zur Verbreitung solchen Verhaltens gibt über alle Medien. Und auch weil dabei Aufgaben, die m.M.n. allein dem Staat zustehen und allein vom Staat ausgeübt werden sollen (Kontrolle bzw. Ahndung von strafbaren Inhalten) auch vom Staat selbst angestoßen (s. Netzwerk...gesetz) bzw. toleriert zunehmend in private Hände ausgelagert werden, ohne ein Gegengewicht, welches die tatsächliche Freiheit der Meinungsäußerung sichern könnte (z.B. sichern, daß neben den Monopolisten genügend Alternativen Platz finden; harte Ahndung unrechtmäßiger Löschungen, etc.). Mir fehlt hier eine ausreichende Grenzziehung seitens des Staates, ein ausreichender Schutz des Einzelnen gegen ein System, das sich immer mehr Macht aneingnet.

Das Grundproblem ist doch, dass die "sozialen" Medien mehr zur Verbreitung von Desinformationen und Hass beitragen, als zur Verbreitung von wirklichen Erkenntnissen.

Die aktuellen Gegenmaßnahmen wie Sperren von Kanälen oder Entzug von Werbung für bestimmte Inhalte mildern dieses Problem lediglich etwas ab - leider unzureichend.

Trimichi
10.10.2021, 12:31
Die aktuellen Gegenmaßnahmen wie Sperren von Kanälen oder Entzug von Werbung für bestimmte Inhalte mildern dieses Problem lediglich etwas ab - leider unzureichend.

Sagt wer? Ich finde die Maßnahmen ausreichend und gut.

Können wie nun on toptic zurückkehren? Ich schaue nicht dabei zu, beim Klimawandel wohlgemerkt, da ich acht Steer Holz vor der Hütte habe. 6 Steer Fichte und 2 Steer Buche. Entspricht in etwa einem Wert von 550 EUR in Summe.

Unzulässig abstrahieren - aus der Ich-Perspektive heraus allgemeingütilge Urteile zu behaupten - mute ich mir weder zu, noch würde ich mir das anmaßen.

keywords: unzulässige Verallgemeinerung; Objektivität, Reliabilität, Validität, hier in Bezug auf meinen Vorredner_in insbesondere externe Validität, sowie ökonomische Validität als Nebengütekriterium, Transparenz, Akzeptanz als weitere; adressatengerechte Kommunikation

deralexxx
10.10.2021, 19:03
Achtung: langer und unausgegorene Post ... ich weiss nicht, was ich denken sollte :)


Als Twitter Trump vor die Tür gesetzt hat, fand ich das instinktiv gut (und das hatte auch sicher einen sehr positiven Effekt: der Typ ist seither stumm und hat offenbar keine Kraft oder Kreativität dagegen etwas zu tun).
Aufgemerkt habe ich, als es hiess die Kanzlerin sehe das nicht so eindeutig positiv.

YT bemüht sich seit einiger Zeit den größten Schmarrn über Covid und Impfung zu löschen - einfach weil es zu schädlich ist.
Jetzt wird das in einer deutlich softeren Varianten auch beim Klimathema angewendet.

Niemand der hier irgendwie eine Zwiespalt oder ein generelles Problem spürt?
Ich glaub, das Problem ist, der Informationsmonopolist (*) weiss nicht mehr, wie er seiner Verantwortung nachkommen sollen - Tragödie des Monopolisten :)


m.

(*) Facebook berücksichtige ich hier nicht, sehe ich nicht, nervt total.
Ist aber natürlich vor dem dem gleichen Thema (wie die anderen Player).

Ich bin da auch Zwiegespalten. Die Plattformen haben jahrelang sehr gut durch möglichst kontroverse Themen verdient und einen Beitrag zur aktuellen Situation geliefert. Die Moderation von Inhalten in diesen Grössen ist aber nicht trivial und ich würde nicht mit einem dieser Moderatoren tauschen wollen. (Z.b. https://youtu.be/umafqnmvRsY).

Ein Informationsmonopol sehe ich aber nicht. Es war noch nie so günstig und einfach, eine eigene Webseite hoch zu ziehen und potentiell Milliarden Menschen zu erreichen. Wenn ich die Bühne von anderen Firmen nutzen möchte, muss ich mich halt an deren Regeln halten. Will ich bei der Bild Zeitung schreiben, muss ich mich als Schreiberling bewerben. Will ich bei Twitter möglichst viele Follower bekommen, muss ich mich an deren AGBs halten. Wenn ich bei einem Poetry Slam im Ort auftreten möchte, erwartet man auch das man sich an die Regeln der Veranstalter hält.

Diese Regeln für alle möglichst fair durch zu setzen ist verdammt komplex, wohin Plattformen im Internet ohne Regeln, Moderation und co führen gibt es zuhauf Im Internet bzw im „Darknet“ und man kann sich da auch anschauen, welche Themen dann dort besprochen werden. Das schöne am Internet ist aber ja, dass der lose Zusammenschluss von Netzwerken beides ermöglicht, aber jedes Netzwerk, ISP, Plattform bestimmt eben seine Regeln (beeinflusst durch lokale Gesetze).

Zu dem Thema kann ich https://www.article19.org/resources/the-global-impact-of-content-moderation/ bzw Silicon Values: The Future of Free Speech Under Surveillance Capitalism empfehlen und https://medium.com/sentropy/why-is-content-moderation-so-hard-e1e16433337f.

merz
10.10.2021, 19:36
Man kann seine eigene Website mit Videos machen, aber wenn Du Reichweite haben willst, musst Du (für die ganze Welt ohne China, kleinere andere Ausnahmen mal abgesehen) auf Youtube.
Das Internet scheint ja insgesamt immer zu solchen winner takes all Fokuspunkten zu tendieren. Es gibt genau ein Facebook mit allen seinen Diensten, ein Alphabet/Google, ein Amazon, ein Twitter …..
Vor vielleicht 10 oder 15 Jahre hätte es mal ein Fenster gegeben etwas zivilisierteres europäisches in dieser Hinsicht aufzubauen, die Chance ist vergangen.

Andererseits: wenn ich so höre was auf Telegram und diesen düsteren chan Boards los ist, bin ich wieder ganz froh, das fast alles andere genau in einer Hand ist, die man zumindestens mal vorladen kann ….

m.

deralexxx
10.10.2021, 20:26
Man kann seine eigene Website mit Videos machen, aber wenn Du Reichweite haben willst, musst Du (für die ganze Welt ohne China, kleinere andere Ausnahmen mal abgesehen) auf Youtube.
Das Internet scheint ja insgesamt immer zu solchen winner takes all Fokuspunkten zu tendieren. Es gibt genau ein Facebook mit allen seinen Diensten, ein Alphabet/Google, ein Amazon, ein Twitter …..
Vor vielleicht 10 oder 15 Jahre hätte es mal ein Fenster gegeben etwas zivilisierteres europäisches in dieser Hinsicht aufzubauen, die Chance ist vergangen.

Andererseits: wenn ich so höre was auf Telegram und diesen düsteren chan Boards los ist, bin ich wieder ganz froh, das fast alles andere genau in einer Hand ist, die man zumindestens mal vorladen kann ….

m.
Stimmt. Wenn ich Reichweite (und damit Geld verdienen will) muss ich zu den Grossen. Verstehe auch das man das Doof oder Problematisch sehen kann. Ich seh nur nicht, wo es ein Anrecht auf Reichwete geben sollte oder das jeder mit seiner Meinung oder seinen Publikationen Geld verdienen sollte. Ich geh ja als Hobby Kicker auch nicht zu Real Madrid und sage ich will bei euch spielen weil ihr die größte Bühne habt und ich bei euch Geld verdienen kann.

Die nächste Dimension dazu ist ja, dass du bei den grossen zwar Geld verdienen kannst mit Einblendungen usw, aber wenn die Werbung für Kinderspielzeug regelmässig bei (ich übertreibe hier mal mit Absicht um den Punkt klarer zu machen) Beiträgen mit sexuellem Inhalt erscheint. Mal angenommen, die Plattform würde solche Inhalte dulden, dann würden doch kurz oder lang die Hersteller ihre Werbung dort einstellen.

Um mal zurück zum Klimawandel zu kommen. Volkswagen, Daimler, Tesla, Lufthansa, you name it, alle grossen Firmen investieren Milliarden um ihr Geschäftskonzept für die Zukunft bereit zu machen. Zugleich geben sie sehr viel Geld aus um ihre Marke zu stärken, warum sollten sie Geld für Werbung neben einem Video eines Klimaleugners bezahlen wollen? Wenn nun genügend Firmen bei dem Broker (nix anderes ist ja YT, Facebook etc in dem Moment) sagen, sie wollen da keine Werbung mehr schalten. Dann ist es doch auch naheliegend, zu entscheiden, dass sie neben solchen Inhalten prinzipiell keine Werbung mehr schalten werden.

Wenn du mit den Klimawandel Inhalten dennoch die Reichweite auf YT nutzen willst, lad die Videos halt hoch und Versuch mit Firmen direkte Verträge zu machen, selbst Wendler findet Partner (https://www.blick.ch/people-tv/international/dank-werbung-auf-telegram-so-viel-verdient-der-wendler-mit-seinen-verschwoerungstheorien-id16871205.html),

Am Ende vom Tag bin ich aber auch unschlüssig, was die richtige Balance ist. Die beiden extremen Pole (8chan) oder nahezu alles reglementiert wie in manchen Staaten erscheinen mir nicht erstrebenswert. Der Sweet Spot ist wohl irgendwo in der Mitte und muss immer wieder neu ausgelotet werden.

keko#
10.10.2021, 20:44
...

Am Ende vom Tag bin ich aber auch unschlüssig, was die richtige Balance ist. Die beiden extremen Pole (8chan) oder nahezu alles reglementiert wie in manchen Staaten erscheinen mir nicht erstrebenswert. Der Sweet Spot ist wohl irgendwo in der Mitte und muss immer wieder neu ausgelotet werden.

Möglicherweise lohnt sich ein Blick nach China: dort machen die Tech-Riesen nichts ohne Zustimmung des Staates. Man hat auch ein anderes Verständnis von Datenschutz. Denkt man in DE daran, seine Daten vor dem Staat oder Unternehmen zu schützen, ist es in China so, dass man wie selbstverständlich seine Daten an den Staat gibt, damit dieser Staat dich dann damit schützt (vor Betrügern, Kriminellen, Straßenunfällen, Verkehrssündern usw). Das ist Datenschutz nach chinesischem Verständis.

China hat es längst aufgegeben, Verbrennerautos wie in DE zu bauen, da wir technisch uneinholbar sind. Stattdessen setzte man auf neue Technologien. Die Menschen sind durchdigitalisiert, was ein echter Wettwerbesvorteil sein kann, da Daten Rohstoffe der Zukunft sind. Ebenso will man nie eine Demokratie sein, sondern regiert von oben nach untern durch. Auch dies kann ein Vorteil sein.

Möglicherweise bekommen die Chinesen mit Digitalisierung + ihrem autoritären System auch den Kampf gegen den Klimawandel schneller und effektiver in den Griff als westliche Demokratien, die oft nur reden, aber nicht schnell handeln.

:Blumen:

Hafu
11.10.2021, 07:12
...
Möglicherweise bekommen die Chinesen mit Digitalisierung + ihrem autoritären System auch den Kampf gegen den Klimawandel schneller und effektiver in den Griff als westliche Demokratien, die oft nur reden, aber nicht schnell handeln.

:Blumen:

Davon bin ich sogar überzeugt, denn China hat ja auch in der Pandemiebekämpfung gezeigt, was mit konsequentem statt zu spätem, zu kleinteiligem und zu inkonsequentem Handeln möglich ist.

Trotzdem will ich nicht unser freiheitlich-demokratisches System gegen das chinesische teilen.

keko#
11.10.2021, 09:28
Davon bin ich sogar überzeugt, denn China hat ja auch in der Pandemiebekämpfung gezeigt, was mit konsequentem statt zu spätem, zu kleinteiligem und zu inkonsequentem Handeln möglich ist.

Trotzdem will ich nicht unser freiheitlich-demokratisches System gegen das chinesische teilen.

Ein bisschen von China lernen, fände ich gar nicht so schlecht. Ohne Einschränkungen und Steuerung wird der Klimawandel nicht funktionieren. Die Digitalisierung wird auch bald die Möglichkeit bieten, gezielter den Ressourcenverbrauch zu steuern. Falls mal alle Fahrzeuge elektrisch laufen und internetfähig sind, kann man z.b. Strom-Kontingente vergeben.
KI wird der zufünftige Game Changer: Fahrzeuge werden selbst fahren und Häuser eigenständig ihren Energieverbrauch regeln. Wir haben das Wissen, die Technik und bald auch die Infrastruktur für diese neuen Wege. Die Corona-Krise ist da wie ein Zug, auf den wir aufspringen und der uns dahin bringt.

MattF
11.10.2021, 09:33
Denkt man in DE daran, seine Daten vor dem Staat oder Unternehmen zu schützen, ist es in China so, dass man wie selbstverständlich seine Daten an den Staat gibt, damit dieser Staat dich dann damit schützt (vor Betrügern, Kriminellen, Straßenunfällen, Verkehrssündern usw). Das ist Datenschutz nach chinesischem Verständis.


Wer sich in China schützt, ist der Staat selber oder die Kommunistische Partei, was dasselbe ist.

keko#
11.10.2021, 09:43
Wer sich in China schützt, ist der Staat selber oder die Kommunistische Partei, was dasselbe ist.

Wenn der Staat aber alle Daten hat und damit dafür sorgt, dass ich sicherer über die Straße komme und es weniger Kriminalität gibt, dann hilft das auch den Bürgern und sie sind zufrieden.

TobiBi
11.10.2021, 10:19
Wenn der Staat aber alle Daten hat und damit dafür sorgt, dass ich sicherer über die Straße komme und es weniger Kriminalität gibt, dann hilft das auch den Bürgern und sie sind zufrieden.

Big Data ist ein zweischneidiges Schwert.
Es kann Gutes damit gemacht werden, oder eben auch nicht bzw. das Gegenteil.
Ich empfehle "NSA" (für Nationales-Sicherheits-Amt)von Andreas Eschbach: Ein fiktionales "Gedankenexperiment" zum Thema "Datenmissbrauch durch einen totalitären Staat". Der Schluss ist für mich etwas übertrieben, aber hat mich zum Nachdenken gebracht, ganz besonders zum Thema "Plastikgeld".

Schwarzfahrer
11.10.2021, 11:45
Wenn der Staat aber alle Daten hat und damit dafür sorgt, dass ich sicherer über die Straße komme und es weniger Kriminalität gibt, dann hilft das auch den Bürgern und sie sind zufrieden.Na ja, in den meisten Diktaturen gibt es wenig Kriminalität - aber irgendwie sind viele Leute trotzdem nicht ganz so zufrieden. Es gibt halt verschiedene Aspekte der Sicherheit. Wenn mich der Staat zwar vor Verkehrsunfällen oder Einbrechern besser schützt, mich aber sehr wohl angreift oder meiner Freiheit beraubt, wenn ich individuelle Wege gehen will, oder gar den Staat kritisiere - dann halte ich es für keinen guten Handel.

keko#
11.10.2021, 11:54
Big Data ist ein zweischneidiges Schwert.
Es kann Gutes damit gemacht werden, oder eben auch nicht bzw. das Gegenteil.
Ich empfehle "NSA" (für Nationales-Sicherheits-Amt)von Andreas Eschbach: Ein fiktionales "Gedankenexperiment" zum Thema "Datenmissbrauch durch einen totalitären Staat". Der Schluss ist für mich etwas übertrieben, aber hat mich zum Nachdenken gebracht, ganz besonders zum Thema "Plastikgeld".

Man muss aufpassen, dass man vor lauter Problemorientierung und -analyse den Zug nicht verpasst. Diese Technologien werden Game Changer in vielen Bereichen.
Viele Chinesen sind mit dem Sozialkredit-System SCS sehr zufrieden. Es gilt auch bereits für Unternehmen und warum sollten wir das nicht für den Klimawandel bei uns auch nutzen in Form eines CCS? (climate credit system).

keko#
11.10.2021, 11:59
Na ja, in den meisten Diktaturen gibt es wenig Kriminalität - aber irgendwie sind viele Leute trotzdem nicht ganz so zufrieden. Es gibt halt verschiedene Aspekte der Sicherheit. Wenn mich der Staat zwar vor Verkehrsunfällen oder Einbrechern besser schützt, mich aber sehr wohl angreift oder meiner Freiheit beraubt, wenn ich individuelle Wege gehen will, oder gar den Staat kritisiere - dann halte ich es für keinen guten Handel.

Was ist die Alternative? Mit unserem aktuellen Wirtschaftssystem steigt langfristig die Kriminalität einer Gesellschaft und die die wirtschaftliche Schere geht auseinander.
In den USA endete die Freiheit sehr schnell dort, wo die schlechteren Viertel beginnen. Ganz davon abgesehen riegelt sich das Land auch sehr stark ab. Den Begriff "Freiheit" sollte man nicht überbewerten.

Schwarzfahrer
11.10.2021, 13:25
Was ist die Alternative?Es gibt immer mehrere Alternativen - hängt von der jeweiligen Priorisierung ab.
Mit unserem aktuellen Wirtschaftssystem steigt langfristig die Kriminalität einer Gesellschaft und die die wirtschaftliche Schere geht auseinander.
Sehe ich beides nicht zwingend, und schon gar nicht allein am wirtschaftssystem festzumachen. Einen Anstieg der Kriminalität sehe ich in meinem Lebensumfeld auf keinen Fall (gut, ich wohne nicht in der Nähe vom Görlitzer Park oder in entsprechenden Mannheimer Stadvierteln). Und die wirtschaftliche Schere finde ich nebensächlich, da es nicht darauf ankommt, wie stark die Einkommen gespreizt sind, sondern darauf, welcher Anteil der Menschen ein gutes, d.h. sicheres Auskommen hat ohne Existenzängste. Wenn die niedrigsten Einkommen gut fürs Leben ausreichen, ist es egal, was die Millionäre verdienen.
In den USA endete die Freiheit sehr schnell dort, wo die schlechteren Viertel beginnen. Ich glaube, in den schlechteren Vierteln endet viel schneller die Sicherheit, als die Freiheit. Das alles auf das Wirtschaftssstem zu schieben verschleiert die Mitverantwortung der dort lebenden Menschen hierfür.
Den Begriff "Freiheit" sollte man nicht überbewerten.Das, was man schon immer hatte, bewertet man wohl meistens eher zu niedrig. Ich wuchs in "Sicherheit" auf, bei gleichzeitigem Wissen, daß diese Sicherheit sofort zunichte wird, sobald ich etwas "non-konformes" anstrebe. Der Preis ist mir zu hoch. Wer in Westeuropa lebt, kann sich das Fehlen von Freiheit dafür kaum wirklich vorstellen (gut, die letzten Monate geben einen leichten Vorgeschmack).
Ich bin von meiner Biografie so geprägt, daß man Freiheit weniger überbewerten kann, als Sicherheit. Ich finde da Voltaires formulierung am passendsten für einen erstrebenswerten Zustand: „Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.“

deralexxx
11.10.2021, 13:35
Na da schau, die Konzerne wollen mehr Einfluss der Politik im Bezug auf Klima: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/klimaschutz-appell-101.html

keko#
12.10.2021, 08:05
Es gibt immer mehrere Alternativen - hängt von der jeweiligen Priorisierung ab.

Sehe ich beides nicht zwingend, und schon gar nicht allein am wirtschaftssystem festzumachen. Einen Anstieg der Kriminalität sehe ich in meinem Lebensumfeld auf keinen Fall (gut, ich wohne nicht in der Nähe vom Görlitzer Park oder in entsprechenden Mannheimer Stadvierteln). Und die wirtschaftliche Schere finde ich nebensächlich, da es nicht darauf ankommt, wie stark die Einkommen gespreizt sind, sondern darauf, welcher Anteil der Menschen ein gutes, d.h. sicheres Auskommen hat ohne Existenzängste. Wenn die niedrigsten Einkommen gut fürs Leben ausreichen, ist es egal, was die Millionäre verdienen.
Ich glaube, in den schlechteren Vierteln endet viel schneller die Sicherheit, als die Freiheit. Das alles auf das Wirtschaftssstem zu schieben verschleiert die Mitverantwortung der dort lebenden Menschen hierfür.
Das, was man schon immer hatte, bewertet man wohl meistens eher zu niedrig. Ich wuchs in "Sicherheit" auf, bei gleichzeitigem Wissen, daß diese Sicherheit sofort zunichte wird, sobald ich etwas "non-konformes" anstrebe. Der Preis ist mir zu hoch. Wer in Westeuropa lebt, kann sich das Fehlen von Freiheit dafür kaum wirklich vorstellen (gut, die letzten Monate geben einen leichten Vorgeschmack).
Ich bin von meiner Biografie so geprägt, daß man Freiheit weniger überbewerten kann, als Sicherheit. Ich finde da Voltaires formulierung am passendsten für einen erstrebenswerten Zustand: „Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.“

Ich glaube, wir reden von anderen Dingen. Du von der Vergangenheit, ich von der Zukunft. :Blumen: Tesla bietet (oder plant?) individuelle Versicherungen, die auf dem persönlichen Fahrverhalten basieren. Ähnliche Instrumente erwarte ich auch beim Kampf gegen den Klimawandel. Die Digitalisierung wird dies und noch viel mehr möglich machen. Die meisten Chinesen sind mit dem SCS ja auch zufrieden. Warum sollten wir ähnliche Instrumente nicht auch haben? Mobilitätskontingente, Stromkontingente usw. Das sind auch Dinge für die junge Generation. Wir Alten sterben bald weg und dann kommt eine neue Generation, die vieles anders sieht und anders erzogen wurde, die sich nicht für Voltaires & Co. interessiert :Blumen:

Schwarzfahrer
12.10.2021, 08:24
Ich glaube, wir reden von anderen Dingen. Du von der Vergangenheit, ich von der Zukunft. :Blumen:
Ich ziehe die Vergangenheit nur heran, um die mögliche Zukunft zu bewerten. Geschichtsbewußtsein kann hilfreich sein, finde ich.
Tesla bietet (oder plant?) individuelle Versicherungen, die auf dem persönlichen Fahrverhalten basieren. Ähnliche Instrumente erwarte ich auch beim Kampf gegen den Klimawandel. Die Digitalisierung wird dies und noch viel mehr möglich machen. Was möglich ist, ist nicht zwingend richtig und notwendig. (auch wenn gerade Ingenieure gerne Sachen machen, nur weil sie es können, nicht weil sie jemand wirklich braucht...).
Die meisten Chinesen sind mit dem SCS ja auch zufrieden.sind sie das? Waren nicht auch "die meisten" römlischen Sklaven halbwegs zufrieden bis Spartakus kam? oder "die meisten" Deutschen in den 1930-ern? Auch "die meisten" im Ostblock haben sich in ihrem Leben arrangiert. Auch geht einer ähnlichen Zahl "die meisten" Klimawandel oder political correctness am A*** vorbei. Die meisten Menschen wollen irgendwie leben, sich mit dem System arrangieren. Das ist aber kein maß dafür, ob der jeweilige Zustand gut und wünscheswert ist.
Warum sollten wir ähnliche Instrumente nicht auch haben? Mobilitätskontingente, Stromkontingente usw. Das sind auch Dinge für die junge Generation. Wir Alten sterben bald weg und dann kommt eine neue Generation, die vieles anders sieht und anders erzogen wurde, die sich nicht für Voltaires & Co. interessiert :Blumen:Mag sein, daß es so kommt. Ich bin aber überzeugt, daß es eine Minderheit braucht, die sich eben weiter für Voltair & Co interessiert, um die Grundideen der Aufklärung und individueller Freiheit zu erhalten. Solche Menschen haben nach 1945 Deutschland zu dem gemacht, was es wurde, nach 1989 Osteuropa "wiedererweckt", solche Menschen (Traditionen) fehlen in Afghanistan oder Irak, um eine freiere Gesellschaft zu formen. Ich halte diese Ideen nicht für überholt, sondern für erhaltenswert; ihre Zeit kommt immer wieder, wenn die Menschen merken, daß zu viel staatliche "Betreuung", Kollektivismus und Konformismus auch nicht glücklich machen.

MattF
12.10.2021, 08:43
Was ist die Alternative? Mit unserem aktuellen Wirtschaftssystem steigt langfristig die Kriminalität einer Gesellschaft

Wenn du damit Kriminalität wie Steuerhinterziehung, Betrug usw. meinst, stimmt das vielleicht sogar.

:Huhu:

keko#
12.10.2021, 11:50
Ich ziehe die Vergangenheit nur heran, um die mögliche Zukunft zu bewerten. Geschichtsbewußtsein kann hilfreich sein, finde ich.
....

Viele Errungenschaften und Erfindungen kommen aus China, während Europa ein dunkler Kontinent war. Es hat eine lange Geschichte und uralte Kultur.
China hat einen großen Binnenmarkt und eine Führung, die durchregieren kann. Daten sind quasi frei zugänglich, was ein Vorteil in der datengetriebenen Wirtschaft und Gesellschaft sein kann, auch bezüglich Maßnahmen gegen den Klimwandel.

tandem65
12.10.2021, 12:23
Daten sind quasi frei zugänglich, was ein Vorteil in der datengetriebenen Wirtschaft und Gesellschaft sein kann, auch bezüglich Maßnahmen gegen den Klimwandel.

Ich habe irgendwie eine andere Vorstellung von frei zugänglichen Daten als Du.

Stefan
12.10.2021, 12:25
Ich habe irgendwie eine andere Vorstellung von frei zugänglichen Daten als Du.

Für diejenigen, welche an den Stellrädern sitzen, sind die Daten frei zugänglich. Das ist, was für eine optimale Staatslenkung (im Sinne der Regierung Chinas, nicht in meinem Sinn) wichtig ist.

keko#
12.10.2021, 14:13
Ich habe irgendwie eine andere Vorstellung von frei zugänglichen Daten als Du.

Ein Bekannter von mir war mal in China. Er hat eine App entwickelt und sich dazu in der Stadt an eine Straßenecke gestellt und den Verkehr getrackt. War völlig (l)egal (war ca. 2016/17). Mach das mal in DE...
Da die Zukunft digital ist, sind Daten sehr viel wert. Und wenn man einfach an sie kommt, hat man einen Vorsprung.
(sorry für offtopic)

Tilly
13.10.2021, 19:52
https://www.travelbook.de/ziele/staedte/die-dreckigsten-staedte-der-welt?ref=1&dtp=16sa2_1

qbz
27.10.2021, 09:32
Gestern abend interviewte Lanz in seiner Talksendung Carla Reemtsma von FFF bzw. stellte recht konfrontative Fragen. Die junge Frau erklärte allen, was es an Bedingungen braucht, um das 1,5 Grad Ziel einzuhalten, und weshalb DE und die neuen Regierungsparteien nicht auf dieses Ziel zusteuern.
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-26-oktober-2021-100.html ab 34:24min (https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-26-oktober-2021-100.html)

TriVet
27.10.2021, 09:48
etwas offtopic, aber da es hier im Faden thema war:

Beeindrückende Schlaglichter aus China

Mein neues digitales Leben in China
Schon klar, Gesichtserkennung, Videoüberwachung und die «Super-App» WeChat sind in China überall. Aber was bedeutet das konkret im Alltag? (https://www.nzz.ch/technologie/mein-neues-digitales-leben-in-china-ld.1648916)

keko#
27.10.2021, 11:28
etwas offtopic, aber da es hier im Faden thema war:

Beeindrückende Schlaglichter aus China

Mein neues digitales Leben in China
Schon klar, Gesichtserkennung, Videoüberwachung und die «Super-App» WeChat sind in China überall. Aber was bedeutet das konkret im Alltag? (https://www.nzz.ch/technologie/mein-neues-digitales-leben-in-china-ld.1648916)

Das deckt sich in etwa mit dem, was mir eine befreundete Chinesin erzählt. China ist die größte Wirtschaftskraft Asiens und eines der wichtigsten Ländern der Welt. Im BIP bereits auf Platz 2 hinter den USA, für Deutschland der wichtigste Handelspartner. Aus meiner Sicht sollte man sich den Artikel gut durchlesen, vor allem ohne überheblich zu sein und die westliche Brille zu tragen, denn manches läuft in China ja ausgesprochen gut.
:Blumen:

MattF
27.10.2021, 11:53
Aus meiner Sicht sollte man sich den Artikel gut durchlesen, vor allem ohne überheblich zu sein und die westliche Brille zu tragen, denn manches läuft in China ja ausgesprochen gut.
:Blumen:

Man sollte aber auch schauen was in China nicht gut läuft, bzw. was man an China sehr konkret kritisieren sollte, was die Bewohner im übrigen nicht dürfen, nur mal so nebenbei angemerkt.


China hat mittlerweile einen zumindest für Asien/Pazifik weitgehenden Machtanspruch.

Die Führung glaubt leider mittlerweile, dass sie keine Rücksicht auf irgendwen mehr nehmen muss, weil sie wirtschaftlich und militärisch die Supermacht in Asien sind, weder nach aussen noch nach innen.

Das wird ihnen aber auf die Füsse fallen, was sowas wird und kann letztlich nicht funktionieren.

Ausfluss dass das nicht so geht, ist z.b. die Energieknappheit bei Kohle, weil man Australien abstrafen will.

Anderes Problem wo man nicht weiß wie es ausgeht ist Taiwan. Da scheint es mittlerweile ganz konkrete Pläne zu geben, die ähnlich wie Hongkong zum Mutterland zurück zu holen. Wenn sie das machen, dann knallt es da aber wirklich, was in meinen Augen real Krieg bedeutet. Dann können wir nur hoffen, dass das auf Asien beschränkt bleibt. Dann kann das sehr unangenehm werden......

keko#
27.10.2021, 12:10
Man sollte aber auch schauen was in China nicht gut läuft, bzw. was man an China sehr konkret kritisieren sollte, was die Bewohner im übrigen nicht dürfen, nur mal so nebenbei angemerkt.......

Viele Chinesen sind aber sehr zufrieden damit. Die Kriminalität fällt durch die permanente Überwachung und die Regierung hat viele Chinesen aus dem Hunger geholt. Im übrigen hatte China noch nie ein Interesse an Demokratie.
Nicht zu vergessen, dass China wichtigster Handelpartner Deutschlands ist. Mein früherer Chef sagte mal, angesprochen darauf, dass er automatisch auch ausgeleuchtet wird, wenn er in China Geschäfte macht, dass dies halt Gesetz und Regel dort sei und man das akzeptieren müsse. Ihn interessierte natürlich leider nur das Geld.

TobiBi
27.10.2021, 12:26
Viele Chinesen sind aber sehr zufrieden damit.

Viele aber auch nicht und trauen sich das aber nicht offen zu sagen.
Ich habe auch recht gute Kontakte nach China und auch Hong Kong - viele der Hong Kong Chinesen die ich kenne, haben richtiggehend Angst vor dem "großen Bruder" und dass die dort vorherrschenden Gepflogenheiten auch auf sie übertragen werden.

MattF
27.10.2021, 12:45
Viele Chinesen sind aber sehr zufrieden damit. Die Kriminalität fällt durch die permanente Überwachung und die Regierung hat viele Chinesen aus dem Hunger geholt. Im übrigen hatte China noch nie ein Interesse an Demokratie.
Nicht zu vergessen, dass China wichtigster Handelpartner Deutschlands ist. Mein früherer Chef sagte mal, angesprochen darauf, dass er automatisch auch ausgeleuchtet wird, wenn er in China Geschäfte macht, dass dies halt Gesetz und Regel dort sei und man das akzeptieren müsse. Ihn interessierte natürlich leider nur das Geld.

Ja viele Deutsche waren nach 33 auch zufrieden und viele Handeslpartner des deutschen Reichs auch.

Körbel
27.10.2021, 13:46
Ihn interessierte natürlich leider nur das Geld.

Das ist kein Einzellfall, sondern traurige Wahrheit und kommt millionenfach, eher milliardenfach vor.
Menschenrechte, Umweltschutz und ein gesundes Weltklima das bleibt alles auf der Strecke.
Hoch lebe der Konsum, egal was passiert, Hauptsache die Kohle stimmt.

keko#
27.10.2021, 15:00
Viele aber auch nicht und trauen sich das aber nicht offen zu sagen.
Ich habe auch recht gute Kontakte nach China und auch Hong Kong - viele der Hong Kong Chinesen die ich kenne, haben richtiggehend Angst vor dem "großen Bruder" und dass die dort vorherrschenden Gepflogenheiten auch auf sie übertragen werden.

Die Geschichte hat ja oft gezeigt, dass der wirtschaftlich Stärkere dem Schwächeren sein System aufdrückt. Ähnliches kann auch mit DE passieren, wenn wir in eine große wirtschaftliche Abhängigkeit zu China gelangen und uns die Spielregeln vorgegeben werden. Das könnte z.B. sein, dass wir in deutschen Produktionssstätten chinesische Sicherheitsstandards haben müssen, sofern die Mutter aus China ist. Ähnliches habe ich schon erlebt. Das können auch schleichende, langfristige Prozesse sein.

Trimichi
28.10.2021, 08:08
Hoch lebe der Konsum, egal was passiert, Hauptsache die Kohle stimmt.

Egal was passiert? Hier fehlt der Ironiesmiley, imho. Hast doch wieder einen durchgezogen? Schade. ;)

"Die amerikanischen Atombomben in Deutschland sollten blieben.", just live via Radio von der Münchner Sicherheitskonferenz. Weil gravierende Folgen für die Sicherheit befürchtet werden. Es wurde ja spekuliert, ob die Amis ihre Kernwaffen mitnehmen im Rahmen eines Truppenabzugs.

Ich selbst finde auch, dass die A-Waffen hier bleiben müssen. Allein schon deswegen, weil es total endkrass ist, wenn ein mit zwei Kernwaffen bestückter Eurofighter im Tiefflug Schub auf die Turbine das Strahlentriebwerk gibt.

Das ist ein irre geiler Sound! :cool: :cool: :cool:

Körbel
28.10.2021, 14:14
Egal was passiert? Hier fehlt der Ironiesmiley....

"Die amerikanischen Atombomben in Deutschland sollten bleiben."

Nein mein voller Ernst und ich bin absolut klar bei der Sache.
Bei der Olivenernte muss ich fit sein, denn sonst dauert es einfach viel zu lange.:Lachen2:

Tja und wenn sich die Deutschen das gefallen lassen, dann ist das halt so.
"Nur die allerdümmsten Kälber,
wählen ihren Metzger selber."

Btw selbst in 1983 war das schon ein Thema.:cool: :cool: :cool:
https://www.youtube.com/watch?v=xvQ1szm3GQ8

Trimichi
28.10.2021, 16:51
Nein mein voller Ernst und ich bin absolut klar bei der Sache.
Bei der Olivenernte muss ich fit sein, denn sonst dauert es einfach viel zu lange.:Lachen2:

Tja und wenn sich die Deutschen das gefallen lassen, dann ist das halt so.
"Nur die allerdümmsten Kälber,
wählen ihren Metzger selber."

Btw selbst in 1983 war das schon ein Thema.:cool: :cool: :cool:
https://www.youtube.com/watch?v=xvQ1szm3GQ8

Nur war Deutschland 1983 ja noch zweigeteilt. Wird Zeit, dass Du aus Deinem "Bunker" mal wieder richtig rauskommst? In den letzten 38 Jahren hat sich viel getan:

- die Mauer ist gefallen
- Glasnost und Perestroika
- Angela Merkel - unsere 16 Jahre währende Bundeskanzlerin, vllt hast Du das mitbekommen über LW oder Brieftaube? - wurde diese Woche entlassen.

Falls es Dir wegen jahrzehnte langem Dauerkonsum oder akutem Eigenbedarf entgangen ist: den Checkpoint Charlie gibt es nicht mehr. Gleich an der Ecke gibt es aber ein Museeum. Solltest Du mal mit dem "Rosinenbomber" , heute Lufthansa, nach Berlin fliegen, Du wärest verblüfft. Rosinen und Nüsschen (auch als Studentenfutter bekannt) wird während des Direktfluges von Alicante z.B. nicht mehr gereicht, es soll aber für jeden Passagier eine rote Rose geben.

Der Russe ist also nicht mehr in Deutschland. Tut mir leid Amigo. Wohl aber der Amerikaner. Ich bin mir sicher, dass Du Dich im Knoblauchsland, wo auch viele Arbeiter aus dem ehemaligen Ostblock (s. und vgl. auch Glasnost und Perestroika) mitmachen, wohlfühlen wirst. Als Erntehelfer. Du könntest nach Deutschland zurückkommen. Wegen des Klimawandels während der Deiner langen Abwesenheit wären Deine Erfahrungen in Spanien womöglich hilfreich hier?

Dein Antiamerikanismus ist Deine Sache. Russland, Frankreich und Großbritannien waren weitere Besatzungsmächte. Heute gibt es neben der NATO, ein transatlantisches Verteidigungsbündnis, zudem auch das wiedervereinigte Deutschland und die Vereinigten Staaten von Amerika zählen, auch die EU, die Europäische Union, zu der auch Frankreich gehört, auch nicht so Russland.

Also tut mir leid, dass wir Dich als einen der letzten Überlebenden der "Legion Kondor" 1936 haben zurücklassen müssen. Komm' nach Hause in die Deine Heimat. Mit der Lufthansa freilich. :Blumen:

;)

P.S.: ich stehe als Erntehelfer nicht zur Verfügung, da ich vom Sub-Commander ins "Strafbatallion 666" versetzt wurde und Gartenarbeit verrichtet muss. Hierbei muss ich natürlich keine Schützengräben ausheben, Goot bewahre, und an der Übung Häuserkampf nehme ich nächstes Jahr ich nicht mehr als Terrorist, sondern als Geisel teil. Allerdings ist zu befürchten, dass sich der Commander i.D morgen Freitags wegen meiner Beratung als Baumpfleger und Landschaftsarchitekt dazu entschließt einen großen Gartenteich anlegen zu lassen und zudem die Leihgebühr für einen Mini-Bagger umgeht.

Körbel
28.10.2021, 17:42
Du hältst dich wohl für besonders klug und nein, witzig ist dein Geschreibsel gerade mal auch nicht, du warst schon wesentlich besser.

Den Checkpoint Charlie kenne ich, das Museum auch, schöne Gegend und das allerbeste, ich habe dort in der Nähe gute 43 Jahre gelebt.
Die Zonengrenze war nicht weit und als Merkel Kanzlerin wurde, hatte ich mein Kreuzchen sogar bei ihrer Partei gemacht.

Die Amis sind mir ein Leben lang vor den Füssen rumgelaufen, in unserer Stadt gab es eine Riesen Garnison.
Ich hatte sogar einen amerikanischen General als Kunden, dem ich die Matte viele Jahre schnippeln durfte.
Generäle tragen Haare auf dem Kopf und der Mann war wriklich ein ganz netter Zeitgenosse.

Und nach Deutschland kriegen mich keine 10 Pferde mehr.
Was soll ich da?
Zu kalt, zu trist, zu teuer und die Kneipen machen erst nachmittags auf.:Huhu:
Vom 1,2,3-G-Wahn rede ich garnicht erst.

Und ein Psycho-Onkel als Erntehelfer, never.
Da werden ja die Oliven sauer.
Ich bin auf niemanden angewiesen.

Trimichi
28.10.2021, 18:00
Du hältst dich wohl für besonders klug und nein, witzig ist dein Geschreibsel gerade mal auch nicht, du warst schon wesentlich besser.

Den Checkpoint Charlie kenne ich, das Museum auch, schöne Gegend und das allerbeste, ich habe dort in der Nähe gute 43 Jahre gelebt.
Die Zonengrenze war nicht weit und als Merkel Kanzlerin wurde, hatte ich mein Kreuzchen sogar bei ihrer Partei gemacht.

Die Amis sind mir ein Leben lang vor den Füssen rumgelaufen, in unserer Stadt gab es eine Riesen Garnison.
Ich hatte sogar einen amerikanischen General als Kunden, dem ich die Matte viele Jahre schnippeln durfte.
Generäle tragen Haare auf dem Kopf und der Mann war wriklich ein ganz netter Zeitgenosse.

Und nach Deutschland kriegen mich keine 10 Pferde mehr.
Was soll ich da?
Zu kalt, zu trist, zu teuer und die Kneipen machen erst nachmittags auf.:Huhu:
Vom 1,2,3-G-Wahn rede ich garnicht erst.

Und ein Psycho-Onkel als Erntehelfer, never.
Da werden ja die Oliven sauer.
Ich bin auf niemanden angewiesen.


Wenn du auch mit vielem Recht hast, so steht 3G in meinem Fall für Geimpft- Geimpft - Geimpft. Seit heute. Ich darf nach Österreich als dreifach Geimpfter einreisen. Und Skilaufen, falls ich das möchte.

OK, wenn es dir in Deutschland nicht gefällt, dann radle ich eben über Alicante nach Israel. Das schaffe ich schon. Bis Barca habe ich 14 Tage gebraucht, und Jan Frodenos Cafe liegt auch auf dem Weg. Ich konnte dir also einen Kaffee mitbringen, falls JF doch seine Karriere beendet und nicht beim IM in FL startet. Zu zweit kommen wir dann nach Alicante geradelt und dann darfst du 1, 2, 3, beim Triathlon bei dir ums Eck mitmachen. Ich schwimme, du fährst Rad und Jan F. läuft? Gibt es also eine Staffel? Falls nein, müsstest du nach Roth kommen zur Challegne. Dir fehlt die Wettkampfpraxis. Ist ja schön, dass du dich "abhängen" lässt. Nur warum postest du nicht hier, und nicht im Hühnerforum? Du wolltest hier dich nicht mehr schreiben, falls ich unsere EMails richtig verstanden habe? Und nein, ich bin dumm und auch nicht besonders stark heute, weil ich ja gestern, mit Biontech übrigens, geimpft wurde. Habe leichtes Kopfweh, bin etwas schwächlig, ABER, warum nicht planen?

Wie kannst du 43 Jahre in Berlin wohnen, wenn du in Fulda gewohnt hast so lange? Und zugleich 16 Jahre nach eigener Aussage in Spanien lebtest? Da stimmt doch was nicht. Und dafür hattest du mich tagelange mit deiner Frau beleidigt auf facebook und auf mich eingedroschen wie ein Irrer ohne jeden Bezug zur Realität? Hauptsache drauf auf den Michel?

Wie dir schon niemand nahegelegt hatte, hör' endlich das Kiffen auf. Ansonsten lass uns über Hühner und Honig unterhalten hier im Faden. So gehen wir den anderen user_innen wenigstens nicht auf die Nerven. Was meine Intention was und ist, dich an Hafus Worte zu erinnern...


Habe fertig.

Trimichi

LidlRacer
01.11.2021, 18:50
Kann sicherlich nicht schaden, wenn noch ein paar Leute diesen "urgent call to world leaders to finally face up to the climate emergency" von Greta u.a. unterschreiben:
https://twitter.com/GretaThunberg/status/1455153741770940422
https://secure.avaaz.org/campaign/en/climate_action_now_loc

Thomas1987
01.11.2021, 23:57
Ja, unterschreibt schön, vielleicht reist Biden dann nächstes Mal nicht mit 50 SUVs sondern nur mit49. Und statt 70 Privatflugzeuge kommen nur 69.

Körbel
02.11.2021, 14:21
https://www.youtube.com/watch?v=A6SO0xkr_uI

pepusalt
04.11.2021, 11:11
Umweltbundesamt empfiehlt höhere Spritpreise und Aus für Pendlerpauschale (https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/verkehr-umweltbundesamt-empfiehlt-hoehere-benzinpreise-und-aus-fuer-pendlerpauschale-a-6c40939c-73d2-49c3-a751-b53c10b378ee)
SPON

Das Umweltbundesamt nennt Klartext:
- Höhere Spritpreise
- Abschaffung Dieselprivileg
- Aus für Pendlerpauschale
- massiver Ausbau von Bussen und Bahnen
- Tempolimit
- sowie eine Pkw-Maut.

Der CO2-Preis sollte den Vorschlägen nach von 2022 an im Vergleich zur bisherigen Planung mindestens verdoppelt werden. Das würde deutlich steigende Benzin- und Dieselpreise bedeuten. Im Gegenzug will das Bundesamt einen sozialen Ausgleich.

»Der Verkehr steuert beim Klimaschutz in die falsche Richtung«, sagte der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner. »Ohne massive Anstrengungen auch dort wird es insgesamt nichts mit dem Klimaschutz.« Es seien im Verkehrssektor viel wirkungsvollere Maßnahmen notwendig.

sybenwurz
04.11.2021, 11:47
Das Umweltbundesamt nennt Klartext:
- Höhere Spritpreise
- Abschaffung Dieselprivileg
- Aus für Pendlerpauschale

Das iss mir eigentlich wurscht. Auch wenn der Liter 4€ kostet, muss ich irgendwie zur Arbeit kommen...


- massiver Ausbau von Bussen und Bahnen


Jou, tolle Idee. Dass da bisher aber auch noch niemand drauf gekommen ist...:Lachanfall:
Am Ende schlagense noch ne Verbesserung der Fahrradinfrastruktur vor, Rückbau der Flächenversiegelung durch Strassen und Parkplätze und sonstigen KFZ-spezifischen Einrichtungen?

Tip an die Jungs vom Umweltbundesamt: solche radikalen Vorschläge besser vor der nächsten Wahl, wenn die bestehende Regierung möglichst abgelöst werden soll...:Cheese:

Also meine Prognose: billiger wirds nicht, damit machen die sich schliesslich den Steuersäckel voll, dass die Autofahrerei allgemein aber nicht zu teuer wird, da hat die Automobilindustrie als tragende Stütze der deutschen Wirtschaft ein deutlich zu grosses Interesse...

merz
04.11.2021, 13:07
Interessanter Bericht im Guardian über Studie zu Klima und Flügen - so viel muss diese Industrie vll nicht tun (also sie muss sich einfach in 30 Jahren halbiere :) oder grün fliegen, wie immer das geht) - bin gespannt wie die Studie diskutiert wird.

https://www.theguardian.com/world/2021/nov/04/small-cuts-in-air-traffic-would-level-off-global-heating-caused-by-flying-study?CMP=Share_iOSApp_Other

FRA-MUC-FRA ist natürlich immer noch nicht okay.

Ich kenne mittlerweile die Gas-, Heizöl- und Benzinverbräuche verschiedener Haushalte - kann man ja mal zu Personenflugstunden in Beziehung setzen.

m.

MattF
04.11.2021, 13:15
Das iss mir eigentlich wurscht. Auch wenn der Liter 4€ kostet, muss ich irgendwie zur Arbeit kommen...




Dachte du fährst mit dem S-Pedelec

Körbel
04.11.2021, 14:06
- Höhere Spritpreise
- Abschaffung Dieselprivileg
- Tempolimit
- sowie eine Pkw-Maut.

Nicht schlecht.

Solange die Kids noch mit dem Riesen-SUV in die Schule gekarrt werden, ist der Sprit allemal zu billig.

dr_big
05.11.2021, 17:53
FRA-MUC-FRA ist natürlich immer noch nicht okay.


Ich musste gerade für eine Dienstreise einen Flug nach Spanien suchen. In dem Buchungssystem wurden mir ausschliesslich Flüge mit der unsinnigen MUC-FRA Verbindung angezeigt. Also MUC-FRA-Spanien oder FRA-MUC-Spanien. Obwohl man auch direkt nach Spanien fliegen könnte, kann ich nur Flüge mit einer zusätzlichen und unsinnigen Inlandsverbindung buchen :Kotz:

Stefan
05.11.2021, 18:28
Nicht schlecht.

Solange die Kids noch mit dem Riesen-SUV in die Schule gekarrt werden, ist der Sprit allemal zu billig.

Diejenigen, die sich den "Riesen-SUV" leisten können, fahren die Kids auch noch bei einem Preis von 10 EUR/Liter damit zur Schule.

--------------------------

Das reichste ein Prozent - das sind weniger Menschen als die Bevölkerung Deutschlands - wird laut Oxfam bis 2030 für 16 Prozent der globalen Gesamtemissionen verantwortlich sein.
https://www.zeit.de/news/2021-11/05/studie-superreiche-leben-wie-oekologische-vandalen

sybenwurz
06.11.2021, 13:23
Dachte du fährst mit dem S-Pedelec

Wer weiss;- vielleicht grad deshalb...;-)

Körbel
06.11.2021, 14:02
Diejenigen, die sich den "Riesen-SUV" leisten können, fahren die Kids auch noch bei einem Preis von 10 EUR/Liter damit zur Schule.


Irgendwann ist da auch Ende der Fahnenstange.

ritzelfitzel
07.11.2021, 18:08
Diejenigen, die sich den "Riesen-SUV" leisten können, fahren die Kids auch noch bei einem Preis von 10 EUR/Liter damit zur Schule.



Nicht zu vergessen auch die, deren SUV ein Firmenwagen ist und die Tankkarte die Entscheidung ob 1, 2 oder 10 Liter damit untangiert lässt. Gerade im Stuttgarter Raum natürlich durch Daimler deutlich zu sehen.

Nepumuk
08.11.2021, 08:33
Nicht zu vergessen auch die, deren SUV ein Firmenwagen ist und die Tankkarte die Entscheidung ob 1, 2 oder 10 Liter damit untangiert lässt.
Das glaube ich nicht. Die Kosten müssen ja irgendwie getragen werden und schlage auf die Voll-Service-Raten für die Firmenwagen durch. Steigen die Raten für die Mitarbeiter, dann müssen die ein sparsameres Auto nehmen oder mehr dazu bezahlen.

Während der Vertragslaufzeit ist man natürlich fein raus, aber beim nächsten Vertrag sieht es dann anders aus, wenn die Treibstoffkosten weiter hoch bleiben.

pepusalt
08.11.2021, 09:10
Das glaube ich nicht. Die Kosten müssen ja irgendwie getragen werden und schlage auf die Voll-Service-Raten für die Firmenwagen durch. Steigen die Raten für die Mitarbeiter, dann müssen die ein sparsameres Auto nehmen oder mehr dazu bezahlen.

Während der Vertragslaufzeit ist man natürlich fein raus, aber beim nächsten Vertrag sieht es dann anders aus, wenn die Treibstoffkosten weiter hoch bleiben.

Leider kenne ich auch einige Fälle von Firmen-SUV-Fahrern und Firmentankkarte und es ist wirklich egal, wieviel man tankt und was es kostet, solange es innerhalb Deutschlands ist. Den Firmen ist dieser Punkt von den Firmenkosten oft nicht wichtig und wird gerne zur zweifelhaften 'Motivation' verwendet.
Ob das so bleibt wage ich zwar auch zu bezweifeln, aber da werden noch ziemlich dicke Bretter im Selbstverständnis mancher Firmen und Mitarbeiter gebohrt werden müssen.

dr_big
08.11.2021, 09:14
Ob das so bleibt wage ich zwar auch zu bezweifeln, aber da werden noch ziemlich dicke Bretter im Selbstverständnis mancher Firmen und Mitarbeiter gebohrt werden müssen.

Ab einer bestimmten Gehaltsklasse ist es den Mitarbeitern ja vertraglich zugesichert, dass sie Auto und Tankkarte bekommen. Das zu ändern wird nicht einfach. Diese Mitarbeitergruppe profitiert am meisten von der dämlichen Steuerreduzierung für Hybride, die leasen jetzt Hybridfahrzeuge fahren aber rein konventionell weil der Sprit ja gratis ist :Kotz:

TobiBi
08.11.2021, 10:24
Ab einer bestimmten Gehaltsklasse ist es den Mitarbeitern ja vertraglich zugesichert, dass sie Auto und Tankkarte bekommen. Das zu ändern wird nicht einfach. Diese Mitarbeitergruppe profitiert am meisten von der dämlichen Steuerreduzierung für Hybride, die leasen jetzt Hybridfahrzeuge fahren aber rein konventionell weil der Sprit ja gratis ist :Kotz:

Sehe das ähnlich, aber zumindest hat bei uns die Firma Ladesäulen installiert, an denen die Firmen-Hybride geladen werden können.

Finde aber auch die Hybridsubventionen für Geschäftswagen eher unsinnig, für mich wäre ein Hybrid privat an sich super - die vielen Kurzstrecken <50km elektrisch und die wenigen Strecken >50 km dann quasi als Range Extender.

Habe allerdings im Moment keine Motivation, ein neues Auto zu kaufen, das alte tut noch seinen Dienst und man muss sich nicht über jeden Kratzer ärgern, den die Kinder neu reinmachen.

anlot
08.11.2021, 10:33
Das glaube ich nicht. Die Kosten müssen ja irgendwie getragen werden und schlage auf die Voll-Service-Raten für die Firmenwagen durch. Steigen die Raten für die Mitarbeiter, dann müssen die ein sparsameres Auto nehmen oder mehr dazu bezahlen.

Während der Vertragslaufzeit ist man natürlich fein raus, aber beim nächsten Vertrag sieht es dann anders aus, wenn die Treibstoffkosten weiter hoch bleiben.

Jetzt gehts wieder los mit der Firmenwagen Debatte, deren Ziel mir immer noch unklar ist. Ich gehöre zu den geschilderten und brauche nun mal letztlich einen fahrbaren Untersatz um meine Kunden besuchen zu können (für sehr weite Strecken nutze ich übrigens wenn’s geht die Bahn). In unserem Konzern (550.000 Mitarbeiter)ist die Leasingrate übrigens unabhängig von den Tankkosten, da letzteres über eine DKV Karte läuft. Ich zahle darüber hinaus einen kleinen monatlichen Beitrag für private Fahrten und das war’s.

Von daher ist mir der oft gehörte Begriff des „Dienstwagen Privileg“ ziemlich schleierhaft. Wie erwähnt, ist dieser schlicht Arbeitsmittel und Vertragsbestandteil. Aber das hatten wir ja alles schon. Und letztlich kann ja jeder selbst über seine Berufswahl entscheiden. 😉:Blumen:

MattF
08.11.2021, 11:10
Von daher ist mir der oft gehörte Begriff des „Dienstwagen Privileg“ ziemlich schleierhaft. Wie erwähnt, ist dieser schlicht Arbeitsmittel und Vertragsbestandteil. Aber das hatten wir ja alles schon. Und letztlich kann ja jeder selbst über seine Berufswahl entscheiden. 😉:Blumen:

Das Problem ist, dass nicht gescheit differenziert wird.

Traditionell und auch immer noch verbreitet bei Aussendienstlern ist,dass man ein Auto für die Arbeit gestellt bekommt und diese Nutzung der AG üblicherweise ja auch zahlt.
Das ist bei dir der Fall.

Dann kommt man in eine "Grauzone", es gibt eine Dienstwagen zu dienstlichen Nutzung den man auch noch privat nutzen kann.
Bei dir der Fall.

Ok aber mittlweile die allermeisten "Dienstwagen" dürften PKW sein, die Mitarbeiter bekommen als Gehaltsbestandteil und mit dem sie nur privat fahren. Und da muss man sich halt schon fragen, welchen Sinn das macht (ökologisch), bzw. ob sowas steuerlich geföhrdert werden muss.

Nepumuk
08.11.2021, 11:44
In unserem Konzern (550.000 Mitarbeiter)ist die Leasingrate übrigens unabhängig von den Tankkosten, da letzteres über eine DKV Karte läuft.

Ich kenne deine Konditionen nicht. In den beiden Konzerne, in denen ich gearbeitet habe, gab es immer ein Vollkostenleasing mit dem alle Kosten für das Auto abgegolten sind. Autos mit einem hohen Verbrauch/CO2-Ausstosss konnte man entweder gar nicht auswählen oder hatten eine höhere Leasingsrate. Ist der Vertrag erstmal abgeschlossen, dann ist der Verbrauch erstmal egal, das Risiko trägt der Leasinggeber.
Die Leasingspreise werden aber doch auch regelmäßig neu kalkuliert und da wird der Leasinggeber die höheren Spritpreise einkalkulieren müssen. Von daher spielen die Spritkosten auch für Dienstwagen eine Rolle, wenn auch vielleicht nicht so unmittelbar wie für private PKW-Fahrer.

dr_big
08.11.2021, 11:50
Ok aber mittlweile die allermeisten "Dienstwagen" dürften PKW sein, die Mitarbeiter bekommen als Gehaltsbestandteil und mit dem sie nur privat fahren. Und da muss man sich halt schon fragen, welchen Sinn das macht (ökologisch), bzw. ob sowas steuerlich geföhrdert werden muss.

Statt "nur" würde ich "überwiegend" sagen. Gerade durch Corona haben dienstliche Fahrten (zum Glück) drastisch abgenommen. Wenn ich mir überlege wie unsere Führungskräfte vor Corona oft für 1-2 Stunden Meeting 400km gefahren sind :o
Bei Aussendienstlern ist das etwas ganz anderes, da ist das Auto einfach ein Arbeitsmittel, genauso wie bei einem Handwerker. Aber bei größeren Unternehmen hat sich das eingebürgert, dass viele Führungskräfte als Gehaltsbestandteil einen Leasingwagen bekommen, der von der Mehrheit dann überwiegend privat genutzt wird. Über die Steuersubvention von Hybridfahrzeugen finanziert somit der Ottonormalbürger die Leasingflotte der Besserverdiener, die dank Tankkarte aber überhaupt keinen Anreiz haben, das Hybridsystem auch tatsächlich zu nützen.

Mitsuha
08.11.2021, 11:54
Von daher ist mir der oft gehörte Begriff des „Dienstwagen Privileg“ ziemlich schleierhaft. Wie erwähnt, ist dieser schlicht Arbeitsmittel und Vertragsbestandteil. Aber das hatten wir ja alles schon. Und letztlich kann ja jeder selbst über seine Berufswahl entscheiden. 😉:Blumen:

Das Ding heißt "Dienstwagen", weil er dienstlich genutzt wird. Und nicht, weil er privat genutzt wird. Ergo ein absolutes Unding, was vom Steuerzahler, der z.B. Rad fährt, auch noch subventioniert wird :Maso:

Schlimmer ist nur noch dieses "Wir stellen euch einen Kleintransporter und den nehmt ihr bitte mit heim ins Wohngebiet, damit sparen wir uns Parkplätze auf Arbeit und ihr geht den anderen Anwohnern so richtig auf den Sack"-Gehabe.

Wir wohnen am Ende einer Sackgasse mit klar sichtbarem Schild "Keine Wendemöglichkeit". Trotzdem fahren zig Idioten da rein und denken dann, unsere Einfahrt wäre eine Wendeoption.
Jedes Mal, wenn ich so einen Trottel sehe, stelle ich mich hin, schaue die böse an und beobachte dann, wie die dann auch noch so dämlich sind, mit 1cm Wenderadius auf der Strasse umzudrehen anstatt dann einfach rückwärts auszufahren (aber dafür sind sie dann wohl auch zu blöde).

Weißer Hirsch
08.11.2021, 12:03
Ist der Vertrag erstmal abgeschlossen, dann ist der Verbrauch erstmal egal, das Risiko trägt der Leasinggeber.


Völlig falsch, glaube es mir einfach. Es gibt eine Abrechnung über die Tankkarte, diese Abrechnung wird als offene Abrechnung (im Gegensatz zu einer geschlossenen Abrechnung zum Beispiel für Wartung und Verschleiß) geführt und der Spritkostenpreis wird natürlich an den Leasingnehmer durchfakturiert. Das war auch so bei den beiden von Dir angesprochenen Unternehmen so...

Weißer Hirsch
08.11.2021, 12:05
Über die Steuersubvention von Hybridfahrzeugen finanziert somit der Ottonormalbürger die Leasingflotte der Besserverdiener, die dank Tankkarte aber überhaupt keinen Anreiz haben, das Hybridsystem auch tatsächlich zu nützen.

Die Tankkarten sind mittlerweile Hybridtankkarten, heißt man kann Sprit und Strom abrechnen. Und nun?

dr_big
08.11.2021, 13:09
Die Tankkarten sind mittlerweile Hybridtankkarten, heißt man kann Sprit und Strom abrechnen. Und nun?

Können heißt nicht machen. Sprit tanken ist in 5 Minuten pro Woche erledigt. Eine sinnvolle Hybridnutzung geht bei den geringen elektr. Reichweiten nur mit täglichem laden. Daheim an der Steckdose macht das kein Dienstwagenfahrer, weil er den Strom dann selbst bezahlen müsste. Und wegen 40km Reichweite wird auch niemand tägl. eine Ladesäule ansteuern. Wenn 2t schwere Fahrzeuge mit 1,5-2l/100km angegeben werden, dann setzt das tägliches Laden voraus, und nur unter dieser Bedingung wäre eine Steuererleichterung durch den Umweltvorteil zu rechtfertigen.

MattF
08.11.2021, 13:13
Daheim an der Steckdose macht das kein Dienstwagenfahrer, weil er den Strom dann selbst bezahlen müsste. Und wegen 40km Reichweite wird auch niemand tägl. eine Ladesäule ansteuern.

Ich kenne 2 Leute die das machen :-)

Aber ich vermute auch in vielen Fällen geschieht das nicht.

TobiBi
08.11.2021, 13:42
Die Tankkarten sind mittlerweile Hybridtankkarten, heißt man kann Sprit und Strom abrechnen. Und nun?

Sicher dass das bei jedem Unternehmen mit Tankkarten in D so ist?
Und nun?

TobiBi
08.11.2021, 13:45
Ich kenne 2 Leute die das machen :-)

Aber ich vermute auch in vielen Fällen geschieht das nicht.

Das sind dann Idealisten.

Ich vermute in den meisten Fällen geschieht das nicht. Habe mal einen Bericht gelesen, bei dem ein Autohaus meinte, dass bei den meisten zurückgegebenen Geschäfts-Hybriden das Ladekabel noch in OVP - sprich ungenutztem Zustand - mit zurückgegeben wird.

Voldi
08.11.2021, 13:47
Die Fuhrparkmanager der Unternehmen können sehr genau sehen wer mit seinem Hybrid wieviel elektrisch fährt. Bei uns im Unternehmen ist die Vorgabe, dass mindestens 40% rein elektrisch zurückgelegt werden müssen. Allerdings gibt es auf dem Firmenparkplatz auch die Möglichkeit das Auto während der Arbeitszeit aufzuladen.

Körbel
08.11.2021, 14:03
Wir wohnen am Ende einer Sackgasse mit klar sichtbarem Schild "Keine Wendemöglichkeit". Trotzdem fahren zig Idioten da rein und denken dann, unsere Einfahrt wäre eine Wendeoption.
Jedes Mal, wenn ich so einen Trottel sehe, stelle ich mich hin, schaue die böse an und beobachte dann, wie die dann auch noch so dämlich sind, mit 1cm Wenderadius auf der Strasse umzudrehen anstatt dann einfach rückwärts auszufahren (aber dafür sind sie dann wohl auch zu blöde).

:Cheese: :Cheese: :Cheese:
Würde ich auch machen.
Bei Renitenten hätte ich noch ein kleines Nagelbrett zur Hand.:dresche

Wenn 2t schwere Fahrzeuge mit 1,5-2l/100km angegeben werden.....

....dann ist das für mich eine riesige, beschissene Ökolüge und greenwashing der Automobilkonzerne.

pepusalt
08.11.2021, 14:11
Die Tankkarten sind mittlerweile Hybridtankkarten, heißt man kann Sprit und Strom abrechnen. Und nun?

wenn nur noch Strom abgerechnet werden könnte? :Cheese:

Obwohl, die Fälle, dass ein Hybrid-SUV beide E-Ladeparkplätze genau in der Mitte belegt, passiert mir tatsächlich immer öfters. Einmal sogar dabei von 18:00 bis zum nächsten Morgen und damit beide Ladesäulen blockiert.

Nepumuk
08.11.2021, 14:31
Völlig falsch, glaube es mir einfach. Es gibt eine Abrechnung über die Tankkarte, diese Abrechnung wird als offene Abrechnung (im Gegensatz zu einer geschlossenen Abrechnung zum Beispiel für Wartung und Verschleiß) geführt und der Spritkostenpreis wird natürlich an den Leasingnehmer durchfakturiert. Das war auch so bei den beiden von Dir angesprochenen Unternehmen so...

Definitiv wird nicht bis zum Fahrer/Halter des Firmenwagens durchfakturiert.

Weißer Hirsch
08.11.2021, 14:39
Definitiv wird nicht bis zum Fahrer/Halter des Firmenwagens durchfakturiert.

Das war nicht deine Aussage und meine auch nicht. Eine Spritpreiserhöhung ist aber nicht im Riskio der Leasinggesellschaft, sondern das Problem des Leasingnehmers. Die Tankkarte dient hier nur zur Abrechnung, nicht zur Absicherung. Das war mein Punkt, der von Dir diesbezüglich dargestellte Zusammenhang existiert so nicht. Für den Fahrer ist es aber meist unerheblich, das der Sprit oft Gehaltsbestandteil ist. Manchmal muss eine Pauschale gezahlt werden.

Drop
10.11.2021, 15:13
Scheuer-Deutschland unterschreibt nicht die Erklärung zum Aus des Verbrennermotors:

https://www.dw.com/de/cop26-aus-f%C3%BCr-verbrenner-abkehr-verbrennungsmotor-autohersteller-glasgow-deutschland-vw-china-usa/a-59776377

Hafu
10.11.2021, 16:08
Scheuer-Deutschland unterschreibt nicht die Erklärung zum Aus des Verbrennermotors:

https://www.dw.com/de/cop26-aus-f%C3%BCr-verbrenner-abkehr-verbrennungsmotor-autohersteller-glasgow-deutschland-vw-china-usa/a-59776377

Ich würde das nicht überbewerten. Deutschland befindet sich derzeit in einem Machtvakuum auf Regierungsebene.

Wichtiger als irgendwelche Erklärungen in Glasgow ist das was an konkreter Politik derzeit in den Koalitionsverhandlungen beschlossen wird und auch das ist nicht in Beton gegossen: die Straße in Form von FFF, große Teile der längst reformbereiten Wirtschaft, die schon jetzt in der ökologischen Transformation die zukunftsfähigeren Geschäftsmodelle erkannt hat (und zukünftige Landtagswahlen) werden die Politik in den nächsten Jahren vor sich her treiben.

Bleierpel
13.11.2021, 12:59
Hier ein Interview von Sandra Maischberger mit Helmu Schmidt und Richard von Weizsäcker. (https://www.youtube.com/watch?v=VNxDCZirYF0&t=492s)

Helmut Schmidt trifft einige Prognosen zum 21. Jahrhundert ab 42:10 min.
Wenn man die ganzen Zukurz-Springer der derzeitigen Politikergeneration sehe muß ich sagen: der Mann fehlt ohne Ende!!!

qbz
22.11.2021, 14:02
Informativer Artikel über das Klimaabkommen von Glasgow:
Warum das Klimaabkommen von Glasgow besser als sein Ruf ist. COP26: Der Klimapakt steht in der Kritik. Dabei hat er es in sich. In wesentlichen Punkten geht er sogar noch über das Pariser Übereinkommen von 2015 hinaus. Michael Krätke. (https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/besser-als-sein-ruf)

sybenwurz
28.11.2021, 21:02
Ein erheiternder Kommentar in der NZZ:
Der Mensch ist das grösste Eigentor der Natur (https://www.nzz.ch/feuilleton/der-mensch-ist-das-groesste-eigentor-der-natur-ld.1656718?mktcval=fbpost_2021-11-27&mktcid=smch)

Dabei frag ich mich grad, wieso man eigentlich von Umwelt-, Klima- oder Naturschutz zu sprechen pflegt, wo 'Menschheitsschutz' doch viel angebrachter wäre.

Trimichi
10.12.2021, 08:08
Klimapolitik in Paris? Leider nein. Beziehungsweise noch nicht.

Quelle:
https://www.stern.de/politik/ausland/annalena-baerbock-spricht-klartext-in-paris--droht-russland---und-macht-fotos-31404636.html

Frau Baerbock herzlich alles Gute und viel Geschick in ihrem neuen Amt als Bundesaußenministerin.

sybenwurz
11.12.2021, 11:48
Verkehrswende: Im Selbstversuch mitm Bus in den Nachbarort (https://www.ardmediathek.de/video/monitor/odyssee-auf-dem-land-eine-irrfahrt-mit-dem-oepnv/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTFlZmYxNjQ1LWNhNDUtND BlOC04ZWE5LTk4YzkyM2FkYzVmOA/)


Sieht so aus, als haben da unsere neuen Freunde in der Regierung noch n paar Hände voll zu tun...:Cheese:

Ich hab das einige Male hier durchgespielt, irgendwelche Wochenendtouren nicht mitm Auto zu machen. Da spielen sich Entfernungen von ca. 5 Stunden Fahrzeit mitm Auto inkl. der Möglichkeit, darin zu übernachten und keine sehr grosse Einschränkungen hinsichtlich mitgenommenem Equipment zu haben, relativ schnell in Reisezeiten um die zwo Tage ab.
Alleine bis ich von Zuhause am nächsten, Fernreisezug-anfahrbaren Bahnhof ankäme, bin ich mitm Auto schon halb am Ziel.
Nicht eingerechnet ausgefallene Verbindungen, Verspätungen und verpasste Anschlüsse, mit denen ich früher auf der an sich gut befahrenen Strecke zwischen Niederbayern bzw. der Oberpfalz Richtung Rhein-Main genügend Erfahrungen sammeln konnte und im Blog dokumentiert hab.

LidlRacer
21.12.2021, 21:53
Deutsche Welle
Protest gegen Windkraft: Was ist dran an der Kritik?
(https://www.dw.com/de/protest-kritik-gegen-windkraft-was-sind-die-fakten-gesundheit-infraschall-v%C3%B6gel-dunkelflaute-profit/a-60032565)
Interessant darin u.a.:
https://static.dw.com/image/60033809_7.png

sybenwurz
21.12.2021, 22:14
Ich frag mich ernsthaft, wie man solche Zahlen ermittelt.

LidlRacer
21.12.2021, 22:34
Ich frag mich ernsthaft, wie man solche Zahlen ermittelt.

Evtl. hilft dies (hab's nicht detailliert gelesen):

NABU:
Das große Vogelsterben
Interview mit dem Vogelschutzexperten Lars Lachmann (https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/24661.html)

sybenwurz
21.12.2021, 22:52
Evtl. hilft dies (hab's nicht detailliert gelesen):

NABU:
Das große Vogelsterben
Interview mit dem Vogelschutzexperten Lars Lachmann (https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/24661.html)

Danke, aber nicht wirklich.
Zum einen spiegeln die Zahlen bestenfalls eine Ähnlichkeit wider, zum andern umfassen sie ne weite Spanne (Katzen 20-100Mio., Kollision mit Glasscheiben 100-115 Mio. ...), und letztlich gehts mir in erster Linie darum, wie sie ermittelt werden.
Bei der Jagd wärs grad noch nachvollziehbar, bei den anderen Faktoren jedoch kaum.

LidlRacer
21.12.2021, 23:00
Danke, aber nicht wirklich.
Zum einen spiegeln die Zahlen bestenfalls eine Ähnlichkeit wider, zum andern umfassen sie ne weite Spanne (Katzen 20-100Mio., Kollision mit Glasscheiben 100-115 Mio. ...), und letztlich gehts mir in erster Linie darum, wie sie ermittelt werden.
Bei der Jagd wärs grad noch nachvollziehbar, bei den anderen Faktoren jedoch kaum.

Selbst wenn die Schätzungen um ein paar 100 % daneben liegen sollten, bliebe der Anteil der Windkraft Peanuts. Und das immer noch, wenn die Windkraft um ein Mehrfaches ausgebaut wird.

Im Detail ist es natürlich etwas komplizierter als diese einfachen Zahlen. Es wird ökologisch oder wie auch immer betrachtet mehr oder weniger wertvolle Vögel geben, die unterschiedlich stark von Windrädern und anderen Gefahren bedroht sind.

qbz
21.12.2021, 23:08
Danke, aber nicht wirklich.
Zum einen spiegeln die Zahlen bestenfalls eine Ähnlichkeit wider, zum andern umfassen sie ne weite Spanne (Katzen 20-100Mio., Kollision mit Glasscheiben 100-115 Mio. ...), und letztlich gehts mir in erster Linie darum, wie sie ermittelt werden.
Bei der Jagd wärs grad noch nachvollziehbar, bei den anderen Faktoren jedoch kaum.

Solche ehrenamtlichen Ornithologen, die regelmässig die Brutpaare zählen, wie hier aus Templin, Landkreis Uckermark gibt es eigentlich in allen Regionen, .
https://www.nordkurier.de/uckermark/ornithologen-in-templin-zaehlen-voegel-2741867812.html

Ich weiss aber auch nicht, wie dann die regionalen Daten bundesweit zusammengefasst werden oder die unterschiedlichen Einflüsse auf das Artensterben quantitativ gewichtet.

DocTom
18.01.2022, 09:50
Ich frag mich ernsthaft, wie man solche Zahlen ermittelt.

Zählen und langjährige Beobachtungen, wie qbz schon schrub.

Und weil es eigentlich um Klimawandel und nicht Vogelsterben geht, aber auch hier mal wieder (aus einem anderen Umweltfaden entliehen) gilt: ...eine indirekte Kausalität: Intelligenz -> Beruf -> Bewegungsdrang.

Wie bei Windrädern kann beim Fahrradfahren das mit der Intelligenz von aussenstehenden in Frage gestellt werden, wenn man solche Betrachtungen wie hier mit einbezieht:


Wenn das Bild, dass wir in beim Klimaschutz „alle in einem Boot“ sitzen, stimmt, dann versuchen wir in Deutschland gerade mit einem gigantischen Aufwand ein zehn Zentimeter großes Leck zu stopfen, während am gegenüberliegenden Teil des Schiffes die Passagiere der Schwellenländer mit Spitzhacken und Presslufthämmern Löcher in der Größenordnung einer Fünfzimmerwohnung in den Rumpf schlagen.
In unserem Bemühen, mit allen Mitteln die Welt zu retten, drücken wir uns um eine unangenehme aber naheliegende Frage: Was ergibt das alles für einen Sinn, wenn der Kampf um die globalen Klimaziele verloren sein könnte? Wäre es dann nicht an der Zeit, darüber nachzudenken, einen anderen Ansatz zu wählen und das viele Geld und die vielen Ressourcen konstruktiver zu verwenden?
Der dänische Statistikprofessor und Umweltschützer Björn Lomborg lädt seit fünfzehn Jahren in regelmäßigen Abständen kluge Köpfe zu einer Konferenz nach Kopenhagen ein und stellt ihnen eine einzige Frage: Wie können wir unsere finanziellen Mittel am optimalsten einsetzen, um möglichst viele Menschenleben zu retten? Die Antworten der teilnehmenden Wissenschaftler sind seit Jahren dieselben. Bereits für die Hälfte der Kosten des Pariser Klimaschutzabkommens könnte man die schlimmsten Probleme der Welt dauerhaft lösen: sauberes Trinkwasser, Sanitärhygiene, Gesundheitsversorgung, Malariabekämpfung, Bildung. Investitionen, die sofort Leben retten würden und nicht erst in fünfzig Jahren.
Natürlich ist dabei auch der Klimaschutz ein wichtiges Anliegen. Aber er ist verglichen mit anderen Themen die ineffizienteste und teuerste Maßnahme, um globales Leid zu mindern.
Lomborgs Ansatz hat noch einen weiteren Vorteil: Wenn es nämlich gelänge, zu einem Bruchteil der Kosten die Lebensumstände von Millionen Menschen in den Entwicklungs- und Schwellenländern dauerhaft zu verbessern, dann würde man sie damit automatisch befähigen, sich selbst technologisch und ökologisch an die Klimaveränderungen der Zukunft anzupassen. Denn eines zeigt die Geschichte der Naturkatastrophen ganz deutlich auf: Überschwemmungen, Hitzewellen, Erdbeben und Hurrikans treffen stets die ärmsten und am wenigsten entwickelten Länder am heftigsten. Je wohlhabender und entwickelter eine Gesellschaft ist, umso besser kommt sie mit Umweltveränderungen klar.


Was wir hier mit Windrädern der Singvogelwelt entnehmen, verspeisen demnach in mindestens gleicher Zahl die Italiener jedes Jahr als Singvogeldelikatesse...:Huhu:

NnmpM!
T.

MattF
18.01.2022, 11:18
Zitat von Vince Ebert, Science Comedian / Keynote Speaker
Wenn das Bild, dass wir in beim Klimaschutz „alle in einem Boot“ sit
....


Die Frage die man stellen muss ist allerdings, wieso macht man es nicht wenn es doch so einfach wäre und Geld ist genug da. Geld gibt es zum Fressen genug auf dieser Welt,
es scheitert nichts an Geld.

Es scheitert am Willen und von daher ist das mal so dahin gesagte halt einfach komplett an der Realität dieser Welt vorbei.

Es geht nicht darum Klimawandel bekämpfen oder Armut sondern man müsste beides machen und für beides bräuchte man politischen Willen und den gesellschaftlichen Willen
und für beides wäre sogar das Geld da.

Armut bekämpfen weltweit würde z.b. heißen, dass man erstmal den armen Löndern alle Schulden erlässt bedingungslos.
Dann müsste man die Rohstoffe die man von dort bezieht gerecht bezahlen usw usw.

All das würde letztlich in der westlichen Welt zu steigenden Kosten führen und die westliche Welt müsste zurück stehen. Wenn die Ressourcen endlich sind und sie gerecht verteilt werden sollen, auf der Welt müssen die die viel haben abgeben und bei uns hat sogar ein ALG 2 Empfänger viel.

Das will der Bevölkerung im Westen aber keiner erzählen und deshalb passiert es nicht und deshalb sind die Aussagen von Ebert Unfug und eine Ablenkung von den Gefahren des Klimawandels.

Insbesondere ist auch das Bild falsch, weil der Westen hat im Grunde seine Bordwand schon komplett eingerissen in den letzten 150 Jahren, während der Rest der Welt erst vor kurzem damit angefangen hat. Der West enmüsste also erstmal seine Bordwand wieder aufbauen, heißt fanz konrekt das CO2 aus der Athmosphäre holen was er in den letzten 150 Jahre rein gepunpt hat.

Die Aussage ist nur dafür da zu begründen, wir müssten ja nichts machen hier.

Ich fand den Ebert mal ganz gut aber mit so Aussagen ist er als Physiker halt meilenweit von Leuten wie Lesch usw. entfernt.

DocTom
18.01.2022, 15:29
Die Frage die man stellen muss ist allerdings, ...

Du hast das "meiner Meinung nach" in Deinem Meinungsäußerungsbeitrag vergessen.
Denn sicher bist auch du nicht im Besitz der Glaskugel zum Blicken in die Zukunft und grundsätzlich halte ich Vince Ebert nicht für einen Klimawandelleugner. Und nur auf den Uberbringer der schlechten Nachricht einzudreschen, war schon immer ganz schlechter Stil!

Nur ändert es halt einfach nichts, hier in D im Kleinstmaßstab der Bevölkerung ideologisch begründete Veränderungen aufzuzwingen, während der Rest der Welt, auch mit deutscher Technik, neue Kohle- oder Atomkraftwerke baut, um überhaupt der eigenen Bevölkerung ein besseres Leben zu ermöglichen.
Blick hier rauf, bitte: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Weltkarte
Und all überall auf der Welt weiter die Schwerindustrie Abgase in so großer Menge in die Luft pustet, dass selbst die Abschaffung aller privat genutzter Verbrenner Fahrzeuge in Deutschland bzw selbst in ganz Europa nichts am Klimawandel ändern wird.

Schaffe doch weltweit Raketenstarts, die Kreuzfahrerei und Urlaubsflüge ab, schalte das Internet und Kryptomining ab und du sparst dermaßen viel CO2 ein... :Danke:

Aber wer will das in den Industrienationen schon?:Gruebeln: