Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Der nächste Einzelfall


Seiten : 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 [28] 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52

dude
22.10.2015, 20:02
Aber vermuten heißt nicht wissen und ich halte es für unnötig menschen in der Öffentlichkeit zu diskreditieren ohne konkrete Tatsachen auf dem Tisch zu haben wie du das des öfteren machst.

Bring' dafuer einen Beweis oder nimm' es zurueck. Wer bist du?

Verurteilen bevor alle Tatsachen auf dem Tisch liegen und evt riskieren jemand unschuldigen anzuschwärzen oder schweigen und abwarten bis Klarheit herrscht?!

Die Tatsachen lagen ja offensichtlich auf dem Tisch, halt nicht auf deinem.

Aber das kannst du ja nicht wissen da ich meine Meinung zum Thema nicht bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit herausposaune.

Wenn alle so scheinheilig wie du waeren, saehe es noch schlechter aus.

NBer
22.10.2015, 20:15
Bring' dafuer einen Beweis oder nimm' es zurueck. Wer bist du?.....

naja dude. das ist doch forumsbekannt, dass du sehr schnell mit vermutungen und andeutungen zur hand bist, und alle die auf tasachenenstcheidungen warten der lächerlichkeirt preisgibst. dazu muss man jetzt nicht seitenweise threads zu wälzen. der eindruck hat sich nun einmal im forum verfestigt.
lidlracer ist zb beim thema doping auch sehr präsent, geht an die sache aber deutlich objektiver und sachlicher heran.

dude
22.10.2015, 20:23
der eindruck hat sich nun einmal im forum verfestigt.

Ich denke nicht, dass ich mich aufgrund eines "Eindrucks" der Diskreditierung beleidigen lassen muss.

deirflu
22.10.2015, 20:39
Die Tatsachen lagen ja offensichtlich auf dem Tisch, halt nicht auf deinem.

Höchst wahrscheinlich ist es so gewesen, es ist aber der breiten Öffentlichkeit auch nicht anders gegangen und dir auch nicht, oder?

Wenn alle so scheinheilig wie du waeren, saehe es noch schlechter aus.

Da sehe ich den unterschied zwischen uns beiden. Ich bin Sportler verdiene aber kein Geld damit und mir ist es ehrlich gesagt "egal" was andere so machen um ihre Leistung zu erreichen.
Ich bin bei Rennen schon letzter geworden und hab auch schon gewonnen, zufrieden bin ich mit beiden da ich für mich weis eine gute Leistung erbracht zu haben und das ist es was für mich an ende des Tages zählt und nicht wer vor oder hinter mir war.
Denn seien wir mal ehrlich, bei jedem Rennen sind Betrüger dabei und ich will mich nicht mit dem Gedanken aufhalten was der oder der so macht da es ins nichts führt. Wenn ich gewinne freue ich mich nur etwas mehr da ich weis das ich den ein oder anderen von dieser Sorte geschlagen habe.

Bei dir ist die Sache etwas anders. Schon allein aus beruflichen Gründen musst du dich als Hardliner präsentieren da du ja auch eine Marke vertrittst deren öffentliches Bild du prägen möchtest.
Ich bin sehr froh das es Menschen wie dich gibt die viel von ihrer Zeit in dieses Kampf investieren.:Blumen:
Aber ich will mir von dir nicht Scheinheiligkeit vorhalten lassen nur weil ich einfach meinen Sport betreiben will und mich nicht die ganze Zeit mit einem Thema beschäftigen will mit dem ich nichts am Hut habe.

Wir drehen uns da aber wieder im Kreis und ich glaube wir sind uns einig sind das wir uns nicht einig sind obwohl ich sicher bin das unsere grundsätzliche Haltung zu diesen Thema ganz ähnlich sind.

Ich kann damit leben, du auch?

dude
22.10.2015, 20:45
Bei dir ist die Sache etwas anders. Schon allein aus beruflichen Gründen musst du dich als Hardliner präsentieren da du ja auch eine Marke vertrittst deren öffentliches Bild du prägen möchtest.

Genau das Gegenteil ist der Fall: erst diese Woche ist wieder ein Sponsorendeal ueber $30,000 fuer GFNY geplatzt, weil die Firma ein Team unterstuetzt, denen ich Doping vorgeworfen habe.

Ich kann damit leben, du auch?

Auch wenn dir die Eier fuer ein Entschuldigung fehlen: klar, abgehakt.

deirflu
22.10.2015, 20:51
Ich denke nicht, dass ich mich aufgrund eines "Eindrucks" der Diskreditierung beleidigen lassen muss.

Du hast das Wort diskreditieren wohl etwas zu persönlich genommen. Aber so wie du deine "eindrücke" teilweise niederschreibst könnte man das schon auch so sehen. Schau mal in den Gabius Thread. Ich kenne den Typen nicht finde es aber äußerst komisch das du ihn ständig mit Doping in Verbindung bringst ohne handfeste Fakten zu nennen.

Ich entschuldige mich für das Wort "Diskreditieren". Möchte aber festhalten das du deine Wortwahl ebenfalls überdenken solltest.

dude
22.10.2015, 20:55
für unnötig menschen in der Öffentlichkeit zu diskreditieren ohne konkrete Tatsachen auf dem Tisch zu haben

Es gibt doch in seinem Fall konkrete Tatsachen, die Doping nicht ausschliessen lassen. Lies' insbesondere HaFu's Beitraege nochmals.

feinkost
22.10.2015, 20:56
ist es schon wieder soweit

deirflu
22.10.2015, 21:02
Bei dir ist die Sache etwas anders. Schon allein aus beruflichen Gründen musst du dich als Hardliner präsentieren da du ja auch eine Marke vertrittst deren öffentliches Bild du prägen möchtest.

Genau das Gegenteil ist der Fall: erst diese Woche ist wieder ein Sponsorendeal ueber $30,000 fuer GFNY geplatzt, weil die Firma ein Team unterstuetzt, denen ich Doping vorgeworfen habe.

Wieso ist dieses Beispiel das Gegenteil?
Ich hab ja geschrieben du vertrittst die Marke "GFNY" deren öffentliches Bild stark auf Antidoping ausgerichtet ist und genau dieses Bild stärkst du doch mit so etwas?

dude
22.10.2015, 21:24
Wieso ist dieses Beispiel das Gegenteil?
Ich hab ja geschrieben du vertrittst die Marke "GFNY" deren öffentliches Bild stark auf Antidoping ausgerichtet ist und genau dieses Bild stärkst du doch mit so etwas?

Du schriebst "muss". Das verstehe ich nicht.

deirflu
22.10.2015, 21:34
Du schriebst "muss". Das verstehe ich nicht.

War jetzt nicht so gemeint das du das musst weil du eine Marke vertrittst sonder mehr so das du es aus eigener Überzeugung machst da du hinter der Marke stehst.

LidlRacer
22.10.2015, 22:16
Es gibt doch in seinem Fall konkrete Tatsachen, die Doping nicht ausschliessen lassen. Lies' insbesondere HaFu's Beitraege nochmals.

Es gibt bei jedem irgendwelche "Tatsachen". Zu große Nase, komische Haut, zu dünn, "ich hab sie gesehen", zu wenig Kontrollen, falscher Trainer, zu schnell, Transparenz, die nicht Deinen Ansprüchen genügt, ...

Das ist aber noch lange kein Grund, die Leute wie Doper zu behandeln, wie Du es ständig tust. Muss ich da wirklich Namen aufzählen?

Keine Ahnung, warum Du so mimosenhaft reagierst, wenn Dir mal einer den Spiegel vorhält.

dude
22.10.2015, 23:44
Es gibt bei jedem irgendwelche "Tatsachen". Zu große Nase, komische Haut, zu dünn, "ich hab sie gesehen", zu wenig Kontrollen, falscher Trainer, zu schnell, Transparenz, die nicht Deinen Ansprüchen genügt, ...

:hoho:

Das ist aber noch lange kein Grund, die Leute wie Doper zu behandeln, wie Du es ständig tust. Muss ich da wirklich Namen aufzählen?

ja!

Keine Ahnung, warum Du so mimosenhaft reagierst, wenn Dir mal einer den Spiegel vorhält.

Eine "unnoetige Diskreditierung eines Menschen" habe ich bis heute nicht begangen.

Bleierpel
23.10.2015, 06:47
Eine "unnoetige Diskreditierung eines Menschen" habe ich bis heute nicht begangen.

Selbstbild vs Fremdbild...

docpower
23.10.2015, 07:52
Eine "unnoetige Diskreditierung eines Menschen" habe ich bis heute nicht begangen.

Das ist der Schenkelklopfer des Tages 😂!

flaix
23.10.2015, 08:52
Verstehst Du den Test nicht oder wie jemand in dieser Leistungsklasse dopen kann?

Vielleicht muss man sich da von persönlichen Vorstellungen frei machen. Mancher kann es sich für Platz 500 nicht vorstellen, ich kann mir nicht vorstellen wie man für eine AK Hawaiiquali irgendwas einwirft.

Also vorstellen kann ich mir, was da in den Köpfen vorgeht (nämlich ziemlich kranke Gedanken). Aber das unterscheidet sich in beiden Fällen nicht wirklich. Es geht in beiden Fällen um genau nix und weniger als die goldene Ananas. Ob nun die Quali einen Mehrwert gegenüber dem gewonnenen Duell gegen den Nachbarn hat ist höchstens eine Frage der persönlichen Prioritäten.

Ja, hast recht. Im Grunde Beides. Ich halte Age-Grouper Testing für unnötig, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann das jemand stofft für die goldene Ananas. Das meine Gedankenwelt sich nicht immer mit der Realität deckt, das ist mir auch klar. Aber diese Deppen sind mir persönlich völlig wurscht. Ich nehme Freizeitsport einfach nicht wichtig genug als das ich mich darüber aufregen könnte.

Vielelicht habt ihr sogar Recht mit der Namensnennung. Damit Andere lernen wie lächerlich es ist.

Aber Ulle und LA waren trotzdem die Besten ihrer Zeit ;-) :Lachanfall:

ArminAtz
23.10.2015, 08:52
Da waren offenbar noch einige andere eher so unterwegs, dass man den Test des betroffenen Kandidaten für ziemlich sinnlos hielt, weil viel zu weit hinten und vonwegen Geldverschwendung "hätte man wo einsetzen können wo es um was geht".

Wenn ich mir jetzt so anschaue, was da alles im Spiel war, war es vielleicht doch garnicht so doof da mal zuzugreifen.

Was sagen jetzt die dazu, die früher die entsprechenden Aussagen tätigten. War der Test immernoch überflüssig und Geldverschwendung? (das hier gewählte Zitat ist ja nur eins. Diese Auffassung vertraten ja auch noch einige andere)

Ja, im Nachhinein ist man immer schlauer Micha.

Meine Aussage geschah jedoch unter einem anderen Kenntnisstand. Ich persönlich habe, unter Berücksichtigung seines Leistungsvermögens und des DNF am Renntag wegen Verkühlung im Vorfeld, tatsächlich an die Geschichte mit dem Nasenspray geglaubt.

Zu diesem Zeitpunkt war weder bekannt, dass die Kontrolle ganz gezielt Aufgrund eines Verdachtes stattfand, noch dass auch Testosteron mit im Spiel war.

Die Informationslage war jene, dass der Athlet im Vorfeld zur Dopingkontrolle ausgelost wurde, und deshalb trotz des dnf getestet wurde. Von dem her bin ich einfach von einem klassischen "zur falschen Zeit am falschen Ort" ausgegangen.

Und unter dieser Annahme fand ich die Reaktion diverser Triathlonmedien, denjenigen sofort namentlich als Doper zu brandmarken, einfach weit übers Ziel hinaus geschossen. Selbst wenn ich wirklich strikt gegen Doping bin und ich jeden Doper bei Erstvergehen lebenslang Sperren würde, so bin ich nicht geil drauf, einen Athleten wegen einer Dummheit (bezüglich des Nasensprays vorher nicht kund gemacht) ans Kreuz zu nageln.

Dass es sich hier scheinbar um ein richtiges Kaliber handelt hätte ich mir ehrlichgesagt nicht vorstellen können und es macht natürlich nachdenklich.

Wie immer ist natürlich zu hoffen, dass Bezugsquellen usw. ausfindig gemacht werden können und eventuell auch Mittäter. Gibt's hierzu eigentlich schon Infos?

Mo77
23.10.2015, 09:09
Selbst wenn ich wirklich strikt gegen Doping bin und ich jeden Doper bei Erstvergehen lebenslang Sperren würde, so bin ich nicht geil drauf, einen Athleten wegen einer Dummheit (bezüglich des Nasensprays vorher nicht kund gemacht) ans Kreuz zu nageln.


Ja was jetzt??
Willst du einen doper nageln oder nicht?
Ab wie viel % Eigenverschulden.
Bei halber Absicht?
Aronal ja
Elmex nein?

Matthias75
23.10.2015, 09:11
ja, da habt ihr wohl Recht gehabt. Aber jetzt muss ich dann ernsthaft nochmal fragen ob der noch alle Latten stramm hat. Der ist soooo langsam....wofür hat der bitte was eingeschmissen??? Ich raff es nicht.

Da gibt es nichts zu verstehen. Gedopt/betrogen wird, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Für den einen sind das die Top3, für den andere sub4 auf den Marathon oder 11:59 im IM. Ich war schon immer der Meinung, dass Doping nicht nur den Besten vorbehalten ist, sondern überall zu finden ist, wo Ziele, welcher Art auch immer, erreicht werden sollen. Da halte ich den Läufer, der zum 10ten Mal knapp an den 4h über den Marathon gescheitert ist, für genauso oder vielleicht sogar mehr dopinggefährdet wie den Top3-Läufer. Im hinteren Feld ist vielleicht sogar das Unrechtsbewusstsein geringer, weil man ja keinen direkten Konkurrenten betrügt (kann man sich zumindest so einreden ,weil ja sowieso keiner auf die Platzierung schaut) und man denkt, dass man sowieso nicht erwischt wird.

Ja, im Nachhinein ist man immer schlauer Micha.

Meine Aussage geschah jedoch unter einem anderen Kenntnisstand. Ich persönlich habe, unter Berücksichtigung seines Leistungsvermögens und des DNF am Renntag wegen Verkühlung im Vorfeld, tatsächlich an die Geschichte mit dem Nasenspray geglaubt.

Zu diesem Zeitpunkt war weder bekannt, dass die Kontrolle ganz gezielt Aufgrund eines Verdachtes stattfand, noch dass auch Testosteron mit im Spiel war.

Die Informationslage war jene, dass der Athlet im Vorfeld zur Dopingkontrolle ausgelost wurde, und deshalb trotz des dnf getestet wurde. Von dem her bin ich einfach von einem klassischen "zur falschen Zeit am falschen Ort" ausgegangen.

Und unter dieser Annahme fand ich die Reaktion diverser Triathlonmedien, denjenigen sofort namentlich als Doper zu brandmarken, einfach weit übers Ziel hinaus geschossen. Selbst wenn ich wirklich strikt gegen Doping bin und ich jeden Doper bei Erstvergehen lebenslang Sperren würde, so bin ich nicht geil drauf, einen Athleten wegen einer Dummheit (bezüglich des Nasensprays vorher nicht kund gemacht) ans Kreuz zu nageln.

Dass es sich hier scheinbar um ein richtiges Kaliber handelt hätte ich mir ehrlichgesagt nicht vorstellen können und es macht natürlich nachdenklich.

Wie immer ist natürlich zu hoffen, dass Bezugsquellen usw. ausfindig gemacht werden können und eventuell auch Mittäter. Gibt's hierzu eigentlich schon Infos?

+1

Rückblickend kann man natürlich die Namensveröffentlichung rechtfertigen. Nur, lagen diese Informationen schon zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vor und warum hat man diese nicht gleich mitveröffentlicht?

Soweit ich das gesehen habe, wird ja für die Testosteron-Geschichte ein weit größerer Zeitraum angegeben (September 2014 und Mitte 2015). Da scheint es ja unabhängig von der Wettkampfkontrolle entweder weitere Untersuchungen im Vorfeld oder ein nachträgliches Geständnis gegeben zu haben.

M.

ArminAtz
23.10.2015, 09:16
Ja was jetzt??
Willst du einen doper nageln oder nicht?
Ab wie viel % Eigenverschulden.
Bei halber Absicht?
Aronal ja
Elmex nein?

Ja, er hat gegen die Antidopingbestimmungen verstoßen und gehört somit gesperrt, egal woher das Mittel kam.

Er gehört jedoch nicht behandelt wie ein Epodoper, welcher sich vorsätzlich hartes Zeug reinpfeift.

Er = Nasenspray genommen, nicht im Wissen des Verstoßes gegen die Regeln

Es gibt für nicht nicht nur schwarz oder weiß

drullse
23.10.2015, 09:28
Ja, im Nachhinein ist man immer schlauer Micha.

Meine Aussage geschah jedoch unter einem anderen Kenntnisstand. Ich persönlich habe, unter Berücksichtigung seines Leistungsvermögens und des DNF am Renntag wegen Verkühlung im Vorfeld, tatsächlich an die Geschichte mit dem Nasenspray geglaubt.

Zu diesem Zeitpunkt war weder bekannt, dass die Kontrolle ganz gezielt Aufgrund eines Verdachtes stattfand, noch dass auch Testosteron mit im Spiel war.

Die Informationslage war jene, dass der Athlet im Vorfeld zur Dopingkontrolle ausgelost wurde, und deshalb trotz des dnf getestet wurde. Von dem her bin ich einfach von einem klassischen "zur falschen Zeit am falschen Ort" ausgegangen.

Und unter dieser Annahme fand ich die Reaktion diverser Triathlonmedien, denjenigen sofort namentlich als Doper zu brandmarken, einfach weit übers Ziel hinaus geschossen. Selbst wenn ich wirklich strikt gegen Doping bin und ich jeden Doper bei Erstvergehen lebenslang Sperren würde, so bin ich nicht geil drauf, einen Athleten wegen einer Dummheit (bezüglich des Nasensprays vorher nicht kund gemacht) ans Kreuz zu nageln.

Dass es sich hier scheinbar um ein richtiges Kaliber handelt hätte ich mir ehrlichgesagt nicht vorstellen können und es macht natürlich nachdenklich.

Wie immer ist natürlich zu hoffen, dass Bezugsquellen usw. ausfindig gemacht werden können und eventuell auch Mittäter. Gibt's hierzu eigentlich schon Infos?
Gut geschrieben!

Und natürlich macht es nachdenklich und verleitet dazu, herausragende Leistungen im AK-Bereich skeptisch(er) zu betrachten.

Matthias75
23.10.2015, 09:30
Ja, er hat gegen die Antidopingbestimmungen verstoßen und gehört somit gesperrt, egal woher das Mittel kam.

Er gehört jedoch nicht behandelt wie ein Epodoper, welcher sich vorsätzlich hartes Zeug reinpfeift.

Er = Nasenspray genommen, nicht im Wissen des Verstoßes gegen die Regeln

JEIN.

Was mich mehr gestört hat, war die Vorverurteilung inklusive Namensnennung vor Abschluss des Verfahrens. Die Meldung war Ephedrin und Betamethasone und nicht verdacht auf Testosteron. Es hätte also auch durchaus ein Versehen sein können. Nur weil es sich rückblickend nicht als Unwissenheit/Versehen herausgestellt hat, rechtfertigt das nicht, den Sportler schon zu Beginn des Verfahrens an den Prüfer zu stellen ohne das Urteil abzuwarten. Entweder hatten die zuständigen Stellen inkl. der Presse mehr Informationen. Dann hätten sie diese auch herausgeben können. Oder es war nur ein Verdacht, der sich im laufe der Untersuchungen erst bestätigt hat. Dann hätte man besser mit der Veröffentlichung des Namens gewartet, bis sich der Verdacht bestätigt hat.

M.

Megalodon
23.10.2015, 09:57
Also vorstellen kann ich mir, was da in den Köpfen vorgeht (nämlich ziemlich kranke Gedanken). Aber das unterscheidet sich in beiden Fällen nicht wirklich. Es geht in beiden Fällen um genau nix und weniger als die goldene Ananas.

Falsch !

Es geht um sehr viel, nämlich, um Respekt, Ansehen, Status. Dinge, die für fast alle Menschen eine enorme Wichtigkeit besitzen, wenn nicht sogar das Wichtigste überhaupt in ihrem Leben darstellen. Respekt, Ansehen, Status im Triathlonverein, im Forum, am Arbeitsplatz, in der Familie und im Freundeskreis.

Letztendlich hat das Umfeld auch eine Mitschuld. Vielleicht könnte man zB hier solchen Leuten wie "Klappergestell" oder "Vicky" die gleiche Aufmerksamkeit schenken wie beispielsweise "aims" ?? Aber genau das passiert eben nicht.

Leute, die nie auf die Idee kommen würden, sich was einzuwerfen, zeigen mir indirekt eher, dass sie über ein gutes, gesundes Umfeld verfügen, wo der Mensch wichtig ist und nicht irgendeine scheiss Hawaii Quali !

NBer
23.10.2015, 10:08
......eigen mir indirekt eher, dass sie über ein gutes, gesundes Umfeld verfügen, wo der Mensch wichtig ist und nicht irgendeine scheiss Hawaii Quali !

warum soll das eine das andere ausschließen?

captain hook
23.10.2015, 10:38
Falsch !

Es geht um sehr viel, nämlich, um Respekt, Ansehen, Status. Dinge, die für fast alle Menschen eine enorme Wichtigkeit besitzen, wenn nicht sogar das Wichtigste überhaupt in ihrem Leben darstellen. Respekt, Ansehen, Status im Triathlonverein, im Forum, am Arbeitsplatz, in der Familie und im Freundeskreis.

Letztendlich hat das Umfeld auch eine Mitschuld. Vielleicht könnte man zB hier solchen Leuten wie "Klappergestell" oder "Vicky" die gleiche Aufmerksamkeit schenken wie beispielsweise "aims" ?? Aber genau das passiert eben nicht.

Leute, die nie auf die Idee kommen würden, sich was einzuwerfen, zeigen mir indirekt eher, dass sie über ein gutes, gesundes Umfeld verfügen, wo der Mensch wichtig ist und nicht irgendeine scheiss Hawaii Quali !

OK, mein "nichts" bezog sich auf die absolute sportliche Bedeutung oder finanzielle Gesichtspunkte.

Das unabhängig davon jeder seine persönliche Sichtweise haben kann und soll auf die Wertigkeit dessem was er da tut wollte ich hiermit ausdrücken:

Zitat:
"Ob nun die Quali einen Mehrwert gegenüber dem gewonnenen Duell gegen den Nachbarn hat ist höchstens eine Frage der persönlichen Prioritäten."

Ich wollte damit ja lediglich die Wertigkeit einordnen, weil man ja forderte, man sollte da testen, wo es um "was geht" und zielte damit auf eine Hawaii AK Quali ab. Rational betrachtet geht es bei der Hawaii Quali um genausoVIEL (muss es vielleicht besser heißen) wie bei jedem anderen persönlichen Ziel was es zu erreichen gilt.

captain hook
23.10.2015, 10:44
Gut geschrieben!

Und natürlich macht es nachdenklich und verleitet dazu, herausragende Leistungen im AK-Bereich skeptisch(er) zu betrachten.

Du bist nun schon lange dabei... Wie kann es Dich da wundern, dass für "herausragende" AK Leistungen besch*ssen wird? Du läufst doch sonst nicht mit geschlossenen Augen durchs Leben?!

Speziell im Triathlon habe ich da ein extrem schlechtes Gefühl!

schoppenhauer
23.10.2015, 11:08
Letztendlich hat das Umfeld auch eine Mitschuld. Vielleicht könnte man zB hier solchen Leuten wie "Klappergestell" oder "Vicky" die gleiche Aufmerksamkeit schenken wie beispielsweise "aims" ?? Aber genau das passiert eben nicht.



Das könnte schlicht daran liegen, dass es sich hier um ein Triathlon-Forum handelt. Einige sind hier aktiv, weil es hin und wieder so schön menschelt und man sich halt schon ganz gut und lange kennt. Und die schauen auch in den o.g. Blogs vorbei. Die Masse will aber vor allem dazu lernen, um besser zu werden. Da geben aims oder der Captain nun mal mehr her.

Es geht um sehr viel, nämlich, um Respekt, Ansehen, Status. Dinge, die für fast alle Menschen eine enorme Wichtigkeit besitzen, wenn nicht sogar das Wichtigste überhaupt in ihrem Leben darstellen.

Mich überrascht es auch nicht sonderlich, wenn AK'ler erwischt werden.

deralexxx
23.10.2015, 11:37
mMn taugt jede der Ebenen in https://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bed%C3%BCrfnishierarchie dafür als Motivation für Doping.

Ob es beim profi das Bedürfniss nach Geld ist oder eben beim Prof. Dr. Dr. h.c. der innere Kampf weil er sonst keine Ziele mehr hat.

Und jeder setzt das eben mit den für ihn zur Verfügung stehenden Mitteln (im doppelten Sinn) und Wegen um.

Für alle sollte jedoch der gleiche Rahmen (Regeln) gelten.

Bei welcher Gruppe es mehr Sinn macht zu testen, liegt auch wieder im Auge des Betrachters, aus finanziellen / unternehmerischen Gesichtspunkten kann es Sinn machen, nur Top Athleten zu testen oder eben nicht.

Jeder natürliche oder juristische Person hat da seine eigene Motivation (z.B. GFNY <--> andere Veranstalter)

Werden wir uns alle einig werden? Sicher nicht.

drullse
23.10.2015, 11:46
Du bist nun schon lange dabei... Wie kann es Dich da wundern, dass für "herausragende" AK Leistungen besch*ssen wird? Du läufst doch sonst nicht mit geschlossenen Augen durchs Leben?!

Speziell im Triathlon habe ich da ein extrem schlechtes Gefühl!

Falsch formuliert: "skeptischer als so schon" sollte es ausdrücken.

Dein extrem schlechtes Gefühl im Triathlon teile ich absolut.

Hafu
23.10.2015, 11:53
Du bist nun schon lange dabei... Wie kann es Dich da wundern, dass für "herausragende" AK Leistungen besch*ssen wird? Du läufst doch sonst nicht mit geschlossenen Augen durchs Leben?!

Speziell im Triathlon habe ich da ein extrem schlechtes Gefühl!

Die herausragendsten AK-Leistungen in Hawaii waren die der frischgebackenen Amateur-Weltmeister Malte Bruns bei den Männern und Katrin Esefeld bei den Frauen. Und bei beiden habe ich ein extrem gutes Gefühl!:Huhu:

(O.K. bei dem ein oder anderen (langsameren) Podiumsplazierten in anderen AKs war dieses Gefühl z.T. nicht ganz so gut, aber wenn man sauber das Amateurrennen gewinnen kann, dann kann man mit den Würsten die für langsamere Endzeiten zu unsauberen Mitteln greifen müssen, ja eigentlich nur Mitleid haben...:( :Blumen: )

Klugschnacker
23.10.2015, 11:54
Es handelte sich nach meinen Informationen nicht um einen rein zufällig ausgelosten AK-Athleten. Dass es sich um einen Treffer handelt, bedeutet nicht, dass es bei den AK-Athleten vor Dopingsündern nur so wimmelt. Da entsteht ein falscher Eindruck zulasten der AK-Athleten.

Ich sag’s mal bildlich: In einer Schulklasse wird hinter der Tafel ein Maschinengewehr gefunden. Dreißig Schüler kommen als Besitzer in Frage, keiner meldet sich freiwillig. Einer der Schüler ist jedoch Großneffe von Al Capone. Mit welchem der Schüler wird sich die Polizei also näher beschäftigen?

:Cheese:

captain hook
23.10.2015, 12:25
Die herausragendsten AK-Leistungen in Hawaii waren die der frischgebackenen Amateur-Weltmeister Malte Bruns bei den Männern und Katrin Esefeld bei den Frauen. Und bei beiden habe ich ein extrem gutes Gefühl!:Huhu:

(O.K. bei dem ein oder anderen (langsameren) Podiumsplazierten in anderen AKs war dieses Gefühl z.T. nicht ganz so gut, aber wenn man sauber das Amateurrennen gewinnen kann, dann kann man mit den Würsten die für langsamere Endzeiten zu unsauberen Mitteln greifen müssen, ja eigentlich nur Mitleid haben...:( :Blumen: )

Du weißt glaube ich sehr genau was ich meine. Speziell bei dem Thema Hawaiiquali gibt es so einige, die da extrem verbissen unterwegs sind (und die mit hang loose überhaupt nix an der Backe haben, auch wenn sie gerne das Gegenteil behaupten).... Dass das nicht zwangsläufig mit der absoluten Leistungsfähigkeit zusammenhängen muss beschreibst Du in Deinem Post ja eigentlich ganz gut.

schnodo
23.10.2015, 12:38
Gedopt/betrogen wird, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Für den einen sind das die Top3, für den andere sub4 auf den Marathon oder 11:59 im IM.

Hey! Jetzt ist aber mal gut. Nun muss ich schon Angst davor haben, dass ich tatsächlich die 4 Stunden knacke, weil es dann sofort heißt, "schnodo hat was genommen"... :dresche

Aber mal im Ernst: Ich kann noch halbwegs nachvollziehen, dass Leute für Geld und/oder Ruhm betrügen.
Was ich nicht verstehe, ist, dass man für die Erreichung ureigener Ziele dopt. Damit wird doch das Vorhaben an sich komplett entwertet. Wo soll denn die Befriedigung herkommen, wenn man es dann "geschafft" hat?

Pmueller69
23.10.2015, 12:42
Ich sag’s mal bildlich: In einer Schulklasse wird hinter der Tafel ein Maschinengewehr gefunden.
:Cheese:
Als der Großneffe seinen Koffer öffnet, hat er noch gerufen. "Scheiße. Jetzt steht mein Onkel mit der Gitarre in der Bank" :Cheese:

deirflu
23.10.2015, 12:45
Was ich nicht verstehe, ist, dass man für die Erreichung ureigener Ziele dopt. Damit wird doch das Vorhaben an sich komplett entwertet. Wo soll denn die Befriedigung herkommen, wenn man es dann "geschafft" hat?

Dieser Konflikt zerreist sicher den ein oder anderen Doper innerlich. IMHO geht es diesen Menschen aber nicht darum sich selbst etwas zu beweisen sondern darum wie sie nach außen wirken bzw wollen ihr Umfeld beeindrucken und ziehen daraus ihre Motivation.

Matthias75
23.10.2015, 12:53
Hey! Jetzt ist aber mal gut. Nun muss ich schon Angst davor haben, dass ich tatsächlich die 4 Stunden knacke, weil es dann sofort heißt, "schnodo hat was genommen"... :dresche

Meld dich schonmal bei der NADA und fang an Blut- und Urinproben einzulagern :Lachanfall:

Aber mal im Ernst: Ich kann noch halbwegs nachvollziehen, dass Leute für Geld und/oder Ruhm betrügen.
Was ich nicht verstehe, ist, dass man für die Erreichung ureigener Ziele dopt. Damit wird doch das Vorhaben an sich komplett entwertet. Wo soll denn die Befriedigung herkommen, wenn man es dann "geschafft" hat?

Sehe ich auch so. Es scheint aber Personen zu geben, die sich diesbezüglich besser selbst betrügen können, andere Moralvorstellungen haben oder denen es nicht primär um die Befriedigung der eigenen Ziele geht, sondern bei denen diese nur dazu dienen das wahre Ziel, die Anerkennung von andere Personen, zu erreichen. Letztgenannten ist es vermutlich egal, wie sie diese Anerkennung erreichen. Schau dir mal an, wie viele unbedingt einen Marathon laufen wollen, um nachher damit angeben zu können, dass sie einen gelaufen sind. Ob und wie viele davon im Triathlon, Marathon oder sonstwo rumspringen, kann ich nicht beurteilen. Das Potential zu dopen dürfte aber in allen Leistungs- und Altersklassen vorhanden sein.

M.

Hafu
23.10.2015, 14:25
Du weißt glaube ich sehr genau was ich meine. Speziell bei dem Thema Hawaiiquali gibt es so einige, die da extrem verbissen unterwegs sind (und die mit hang loose überhaupt nix an der Backe haben, auch wenn sie gerne das Gegenteil behaupten).... Dass das nicht zwangsläufig mit der absoluten Leistungsfähigkeit zusammenhängen muss beschreibst Du in Deinem Post ja eigentlich ganz gut.

Klar weiß ich das und mein Anmerkung sollte auch keine Kritik an dir oder deiner zitierten Aussage sein. Du bist glaube ich so ungefähr genauso lang im Leistungssport unterwegs wie ich und hast darüberhinaus noch neben dem Einblick in den Triathlonbereich zusätzlich den direkten Einblick in die Radsportszene, die ich nur von außen beobachte.
Reichlich verbissene Typen gibt es in beiden Sportumfeldern und es sind oft keineswegs die Schnellsten der jeweiligen Szene, denen am ehesten Grenzüberschreitungen zuzutrauen sind. Letzteres wollte ich eigentlich mit meinem Post und der Erwähnung der beiden AG-Weltmeistern v.a. ausdrücken.

Kruemel
23.10.2015, 20:19
Dieser Konflikt zerreist sicher den ein oder anderen Doper innerlich. IMHO geht es diesen Menschen aber nicht darum sich selbst etwas zu beweisen sondern darum wie sie nach außen wirken bzw wollen ihr Umfeld beeindrucken und ziehen daraus ihre Motivation.

Ich könnte mir das noch so erklären.
Du redest dir ein, dass alle etwas nehmen und du somit nur für Chancengleichheit sorgst (wie z.B. Ulle). Damit ist dann auch das Gewissen halbwegs beruhigt.

Daher ist aus meiner auch ein solcher Generalverdacht für eine Sportart ein echtes Drama weil er vermutlich noch mehr Betrüger nachzieht.

Paradebeispiel wäre Radsport. Wenn man dort Talent hat und den Sprung zum Profi wagen will muss einem ja fast schon klar sein:
- entweder sauber hinterher
- oder voll versuchen erfolgreich zu sein

Ich hoffe eine solche Entwicklung bleibt dem Triathlon erspart.

VG
Patrick

feinkost
23.10.2015, 22:13
Falsch !Es geht um sehr viel, nämlich, um Respekt, Ansehen, Status. Dinge, die für fast alle Menschen eine enorme Wichtigkeit besitzen, wenn nicht sogar das Wichtigste überhaupt in ihrem Leben darstellen. Respekt, Ansehen, Status im Triathlonverein, im Forum, am Arbeitsplatz, in der Familie und im Freundeskreis.

Ich mache Sport in erster Linie für mich und mein Ego, was andere darüber denken ist mir wurst.

Natürlich kann man auch Respekt, Ansehen, Status und soweiter darüber beziehen das man den besten angeblich Dopingfreien Wettkampf der Welt ins Leben ruft und Verdächtige im Vorfeld ohne Beweis kompromittiert.


Letztendlich hat das Umfeld auch eine Mitschuld.! Naja ? Ist doch mehr eine Interpretationssache ob der Ausdauersportler als Idiot oder Held dargestellt wird.

Sherminator
23.10.2015, 22:45
Ich mache Sport in erster Linie für mich und mein Ego, was andere darüber denken ist mir wurst.

...und woran macht Dein Ego fest, ob es das, was Du tust, gut findet oder nicht? :Huhu:

Liebe Grüße
Stephan

feinkost
23.10.2015, 23:05
Gut in Form von Gut fühlen?

Andere Baustelle dazu: als ich mal meinen Arbeitgeber wechselte bekam ich auch neue Kollegen. Irgendwann erwähnte einer das er einen Bekannten auf meiner alten Stelle kennen würde und dieser sagte ihm über mich: da habt ihr einen guten bekommen. Das empfand ich als Lob obwohl es nicht mir direkt gegeben wurde.

Zu meinen Leistungen im Sport: Die kann nur ich einschätzen. Spät angefangen mit Sport, den Abend vor dem Wettkampf versumpft, neues Fahrrad .... schau ich mir die Ergebnislisten an dann finde ich immer was wo ich die Statistik zu meinen Gunsten drehen kann. Und sei es in der AK die beste Wechselzeit.

Letztes Jahr war ich bei einem Wettkampf AK 3. bei 100 Teilnehmern überhaupt. Dieses Jahr anderer Kurs, anderes Wetter anderes Rad: AK 4. bei 160 Teilnehmern. Bin ich nun besser oder schlechter geworden?? Über die Zeit bin ich 30 min schneller gewesen, das hat mich selbst erstaunt. Aber woran es lag ... keine Ahnung aber ich hab mich gefreut auch wenn ich AK einen Platz nach hinten gerutscht bin. Und vor mir andere Namen waren. Statistik eben.

mopson
25.10.2015, 10:26
Konsequente Haltung vom Veranstalter,

Restle-Apel startet doch nicht beim Frankfurt Marathon (http://hessenschau.de/sport/mehr-sport/restle-apels-geplanter-start-beim-frankfurt-marathon-sorgt-fuer-gespraechsstoff,restle_apel-102.html)

find ich eigentlich keine schlechte Lösung...

dude
25.10.2015, 12:24
Geht doch. Perfekt.

Alteisen
25.10.2015, 13:54
Dass Preisgeld nur an eingeladenen Athleten gezahlt wird, ist dennoch seltsam.

Man stelle sich mal vor, Ironman beschließe, dass nur noch amerikanische Athleten nach Hawaii eingeladen werden ... oder zukünftig chinesische. Gewinnen darf man ... nur Geld gibt es halt keines...

drullse
25.10.2015, 13:56
Geht doch. Perfekt.
Jepp!

dude
25.10.2015, 14:25
Man stelle sich mal vor, Ironman beschließe, dass nur noch amerikanische Athleten nach Hawaii eingeladen werden ... oder zukünftig chinesische. Gewinnen darf man ... nur Geld gibt es halt keines...

In den USA gibt es oft spezielle Preisgelder nur fuer Amerikaner. Finde ich auch nicht gut. Hat aber genausowenig wie dein Kommentar mit dem vorliegenden Fall zu tun, denn es kommt eh' keiner in die Preisgeldraenge, der nicht eingeladen ist. Ausser er ist eben ein Doper.

Matthias75
26.10.2015, 08:44
Konsequente Haltung vom Veranstalter,

Restle-Apel startet doch nicht beim Frankfurt Marathon (http://hessenschau.de/sport/mehr-sport/restle-apels-geplanter-start-beim-frankfurt-marathon-sorgt-fuer-gespraechsstoff,restle_apel-102.html)

find ich eigentlich keine schlechte Lösung...

Frankfurt war doch auch DM. Heißt das, dass nur der um die DM mitlaufen kann, der auch eingeladen wird? Was wäre gewesen, wenn sie als "normale" Starterin mitgelaufen wäre und in die DM-Ränge gelaufen wäre?

Ein einheitliches Vorgehen seitens des Verbände/der Verbände wäre wünschenswert. Man kann nicht einerseits einem Sportler einen Startpass ausstellen und im dann die Teilnahme an Meisterschaften verwehren.

M.

vicini
26.10.2015, 09:00
Moin,
wer bei der Deutschen oder bei einer Landesverbandsmeisterschaft starten will benötigt einen Startpass und muss bei der entsprechenden Wertung melden. Simlet Restle-Apel hätte der Start bei der Meisterschaft nicht verwehrt werden können. Anders sieht es beim Frankfurt Marathon aus, hier hat der Veranstalter von seinem 'Hausrecht' gebrauch gemacht. Wobei, konsequent ist er auch nicht, ich werfe nur die Namen Dieter Baumann und Petra Wassiluk in die Runde, mehr unter
http://www.hlv.de/NEWS/view_news_V10.asp?ID=4072
Grüße, vicini

flaix
26.10.2015, 09:04
Dass Preisgeld nur an eingeladenen Athleten gezahlt wird, ist dennoch seltsam.
....
Gewinnen darf man ... nur Geld gibt es halt keines...

in leicht abgeschwächter Form heute schon so praktiziert.

a) Preisgeld erhält nur, wer sich als Profi anmeldet (theoretisch kann ja auch ein Agegrouper gewinnen)
b)es gibt Rennserien die machen die Mitgliedschaft in einer Art Profigewerkschaft zur Startvoraussetzung
c) die Profilizenzen werden letzendlich von der veranstaltenden Serie ausgegeben

ist nicht exakt das was Du schreibst, aber eine doch recht ähnliche Richtung

captain hook
26.10.2015, 09:47
denn es kommt eh' keiner in die Preisgeldraenge, der nicht eingeladen ist. Ausser er ist eben ein Doper.

Die Logik versteh ich nicht.

mopson
26.10.2015, 10:54
Frankfurt war doch auch DM. Heißt das, dass nur der um die DM mitlaufen kann, der auch eingeladen wird? Was wäre gewesen, wenn sie als "normale" Starterin mitgelaufen wäre und in die DM-Ränge gelaufen wäre?

Ein einheitliches Vorgehen seitens des Verbände/der Verbände wäre wünschenswert. Man kann nicht einerseits einem Sportler einen Startpass ausstellen und im dann die Teilnahme an Meisterschaften verwehren.

M.

Fr. Restle-Apel hätte starten können, und zwar für die DM. Da braucht man sich nur mit den DLV-Startpass Nummer anzumelden.

Soweit ich aus die Begründung vom Veranstalter entnehmen kann, zahlt er nur Preisgeld aus an "geladene" Läufer, und da er R-A nicht eingeladen hat, bekäme sie auch kein Preisgeld. Was letztendlich den DLV an $$ für den Titel ausgelobt hätte, wäre ihr anscheinend keinen Start wert.

Äußerst lobenswerte und konsequente Haltung vom Veranstalter, leider hat Zahnpasta-Dieter hier gemeckert und es "schade" gefunden dass die Athletin nicht starten konnte :( :( .

captain hook
26.10.2015, 11:09
Ich konnte auf der FFM Marathon Seite keine Preisgeldtabelle finden. Was hätte es denn überhaupt an Geld gegeben für sie? Gewonnen hätte sie schließlich vermutlich nicht und auch Platz 2 wäre auch weg gewesen. Ob es da taktisch so schlau war so zu verfahren... wer weiß. Vermutlich hätte ein "jetzt erst recht" und zumindest der symbolische Sieg bei der DM und ggf die Olmpianorm wesentlich mehr gebracht für sie als jetzt wegen des Preisgeldes für Platz X nicht zu starten. Jetzt freuen sich nämlich alle, dass man sie so drann gekriegt hat.

Ob das alles so funktioniert dürfte eh höchst fraglich sein im Hochleistungsbereich. Ein mehrfach (!!) gesperrter britischer Sprinter hat das schonmal gerichtlich klären lassen und den Verband gezwungen ihn für Olympia nominieren zu müssen.

Komisch finde ich persönlich, dass sie daran so zerbrochen ist. Das dürfte nicht so unerwartet passiert sein. Was hat sie denn geglaubt? Dass sie als Doperin zurückkommt und sich alle freuen? Zumal es ja auch schon kritische Stimmen gab bei ihren nach der Sperre herausgelaufenen Ergebnissen.

Dass der Dieter in diesem Zusammenhang den Kommentator geben durfte mutete dann allerdings etwas seltsam an. Ich dachte man hätte da ne konsequente Linie?

mopson
26.10.2015, 11:21
Ich konnte auf der FFM Marathon Seite keine Preisgeldtabelle finden.

Ich glaube das sind Vertragsdetails die nicht öffentlich sind. Das wird jeder Läufer (oder sein Manager) mit den Veranstalter ausgehandelt haben.

Ob das alles so funktioniert dürfte eh höchst fraglich sein im Hochleistungsbereich. Ein mehrfach (!!) gesperrter britischer Sprinter hat das schonmal gerichtlich klären lassen und den Verband gezwungen ihn für Olympia nominieren zu müssen.

Der FFM Veranstalter hat ihr nicht den DM Start verweigert. Er hat sie nur nicht eingeladen --> ergo kein Start- oder Preisgeld.

Komisch finde ich persönlich, dass sie daran so zerbrochen ist. Das dürfte nicht so unerwartet passiert sein. Was hat sie denn geglaubt? Dass sie als Doperin zurückkommt und sich alle freuen? Zumal es ja auch schon kritische Stimmen gab bei ihren nach der Sperre herausgelaufenen Ergebnissen.

Ich mutmasse mal sie wollte durch das Hintertürchen DM beim FFM noch Preisgelder kassieren. Logische Denkweise, daher ein noch grosseres Lob am Veranstalter hier einen Riegel vorzuschieben.

Dass der Dieter in diesem Zusammenhang den Kommentator geben durfte mutete dann allerdings etwas seltsam an. Ich dachte man hätte da ne konsequente Linie?

Da hat der Veranstalter die Rechte am HR verkauft, und die entscheiden letztendlich wer kommentieren solte. Und vielleciht gibt es ja niemand besseren als DB.

captain hook
26.10.2015, 11:31
Ich glaube das sind Vertragsdetails die nicht öffentlich sind. Das wird jeder Läufer (oder sein Manager) mit den Veranstalter ausgehandelt haben.



Der FFM Veranstalter hat ihr nicht den DM Start verweigert. Er hat sie nur nicht eingeladen --> ergo kein Start- oder Preisgeld.



Ich mutmasse mal sie wollte durch das Hintertürchen DM beim FFM noch Preisgelder kassieren. Logische Denkweise, daher ein noch grosseres Lob am Veranstalter hier einen Riegel vorzuschieben.



Da hat der Veranstalter die Rechte am HR verkauft, und die entscheiden letztendlich wer kommentieren solte. Und vielleciht gibt es ja niemand besseren als DB.

Zu1) naja, meistens findet man aber trotzdem zumindest die offiziellen Teile dazu wie die eigentlichen Platzprämien und Rekordzuschläge.

zu2) das habe ich verstanden. Ob das Bestand hätte wenn man dagegen klagt, wäre halt mal spannend.

zu3) trotzdem komisch, dass sie dann psychisch am Boden ist, wenn es nicht klappt. Sie hätte meiner Meinung nach damit rechnen müssen. Zur Herstellung (zumindest teilweise) der Glaubwürdigkeit wäre sie ein Fall für sowas, was Dude so häufig von eigentlich unverdächtigen Leuten fordert. Ansonsten muss sie sich nicht wundern. Ihre damalige Ausrede war doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen.

zu4) trotzdem lustig wenn man eine harte Linie für sich in Anspruch nimmt und dann einer der bekanntesten Doper Deutschlands kommentiert. Und ob es keinen Besseren gibt... ich hab die Übertragung gesehen und halte das für eher unwahrscheinlich.

flaix
26.10.2015, 11:52
Ich dachte man hätte da ne konsequente Linie?
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: manchmal bist Du einfach ein Schnuckelchen

vicini
26.10.2015, 12:10
Letztes Jahr wurde Dieter Baumann noch aktiv auf der News Seite vom Marathon beworben:
http://www.frankfurt-marathon.com/de/allgemein/news/frankfurt-marathon-news/detailansicht/browse/9/article/1296/dieter_baumann_die_goetter_und_olympia.html
Und ich erinnere mich noch an einen Experten Talk oder an den Start beim Brezellauf ... Passt nicht so ganz zum AntiDoping Kurs seit 2005 des Veranstalters.

LidlRacer
26.10.2015, 12:53
Alle, die keine Zweifel an Baumanns Schuld haben, sollten vielleicht doch noch mal hier reinschauen:
www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=5003

Seine gestrige Meinung zu Restle-Apel fand ich zwar auch nicht gut, aber es ist leider (noch) Standard, Doper nach verbüßter Strafe wie Unschuldige zu behandeln.

Hafu
26.10.2015, 13:24
Alle, die keine Zweifel an Baumanns Schuld haben, sollten vielleicht doch noch mal hier reinschauen:
www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=5003
....

Einer von Baumanns größten Verteidigern, der für dessen Kampf um Aufhebung der Sperre sogar seine internationale Funktionärskarriere geopfert hatte (Helmut Digel) hat sich erst vor wenigen Tagen von Baumann mit erstaunlich offenen Worten distanziert und nicht nur angedeutet, dass er den kompletten Vorgang heute im Licht aktueller Erkenntnisse, deutlich anders bewerten würde.

dude
26.10.2015, 13:30
Die Logik versteh ich nicht.

Von den nicht eingeladenen hat eh' keiner eine Chance. Ausser es ist eben ein ueberfuehrter Doper, der trotzdem mitmachen will.

Klugschnacker
26.10.2015, 13:39
Einer von Baumanns größten Verteidigern, der für dessen Kampf um Aufhebung der Sperre sogar seine internationale Funktionärskarriere geopfert hatte (Helmut Digel) hat sich erst vor wenigen Tagen von Baumann mit erstaunlich offenen Worten distanziert und nicht nur angedeutet, dass er den kompletten Vorgang heute im Licht aktueller Erkenntnisse, deutlich anders bewerten würde.

Das für ihn typische Herumgeschwurbel ohne Fakten.

captain hook
26.10.2015, 13:41
Von den nicht eingeladenen hat eh' keiner eine Chance. Ausser es ist eben ein ueberfuehrter Doper, der trotzdem mitmachen will.

Eine Wiederholung macht es nicht besser. Bei den Eingeladenen werden auch potentiell Doper dabei sein. Und nicht eingeladene Siegaspiranten sind unwahrscheinlich, weil sie keine Kohle dafür bekommen vom Veranstalter. Eine Aussage darüber ob sie gedopter sind als mögliche andere kann man daraus meiner Meinung nach nicht treffen.

Ich würde für Platz 1 und 2 meine Hand zum heutigen Stand genauso viel oder wenig ins Feuer legen wie für Restle.

dude
26.10.2015, 14:12
Eine Wiederholung macht es nicht besser. Bei den Eingeladenen werden auch potentiell Doper dabei sein. Und nicht eingeladene Siegaspiranten sind unwahrscheinlich, weil sie keine Kohle dafür bekommen vom Veranstalter. Eine Aussage darüber ob sie gedopter sind als mögliche andere kann man daraus meiner Meinung nach nicht treffen.

Ich würde für Platz 1 und 2 meine Hand zum heutigen Stand genauso viel oder wenig ins Feuer legen wie für Restle.

Darum geht es doch gar nicht. Wenn sich jemand mit einer schnellen Zeit bewirbt, wird er auch eingeladen werden, sofern er noch nicht ueberfuehrt wurde.

Ich halte den Sieger von gestern auch fuer eher gedopt als nicht, aber das ist doch nicht der Punkt! Ueberfuehrte Doper auszuschliessen ist doch ein guter Anfang. Es zeigt doch, dass man das Risiko einer gemuetlichen 2-Jahres-Pause lieber erst gar nicht eingehen sollte.

Hafu
26.10.2015, 14:20
Das für ihn typische Herumgeschwurbel ohne Fakten.

Mir ist Digel grundsätzlich sympathisch, auch weil er einer der wenigen Top-Funktionäre war und ist, der der Idee eines Antidopinggesetzes von Anfang an wohlgesonnen war, während die meisten anderen Verbandsfunktionäre immer noch größte Sorge haben, dass ihnen Kompetenzen in der Sportgerichtsbarkeit verloren gehen, wenn Ihnen der Staat im Antidopingkampf unter die Arme greift.

Dass Du zu Baumann eine ganz andere Meinung hast, als ich, weiß und respektiere ich, aber grundsätzlich würde ich viel eher Gabius für sauber halten, als Baumann für unschuldig. Ist aber zugegeben ein Bauchgefühl, da sämtliche überprüfbare Fakten zum Fall Baumann ja bekannt sind und auf dem Tisch liegen und sich jeder seine eigene Wahrheit daraus basteln darf.

Eins der Hauptargumente von Baumanns Verteidigungslinie, unzählig oft wiederholt in Pressekonferenzen und Interviews, dass nämlich Nandrolon einem Ausdauersportler nichts bringen würde, insbesondere nicht in der Saisonphase, in die der positive Test fiel und in der im Urin gefundenen Konzentration ist auf jeden Fall durch modernere Erkenntnisse der Sportmedizin und des Antidopingkampfes (Stichwort Doping mit Mikrodosen, Regenerationsförderung durch Steroide) längst sachlich widerlegt.

LidlRacer
26.10.2015, 14:36
Einer von Baumanns größten Verteidigern, der für dessen Kampf um Aufhebung der Sperre sogar seine internationale Funktionärskarriere geopfert hatte (Helmut Digel) hat sich erst vor wenigen Tagen von Baumann mit erstaunlich offenen Worten distanziert und nicht nur angedeutet, dass er den kompletten Vorgang heute im Licht aktueller Erkenntnisse, deutlich anders bewerten würde.

Als ich dies las, hatte ich den Eindruck, Digel müsse wohl gesagt haben, er sei nun von Baumanns Schuld weitgehend überzeugt, und er hätte dies ordentlich begründet.

Was er tatsächlich gesagt hat, ist allerdings quasi gar nichts:
Mit meinem Wissen von heute würde ich den Darstellungen von damals größeren Zweifel entgegenbringen. Damals vertrat Professor Hans-Hermann Dickhuth (Freiburg, Anm. d. Red.) als DLV-Verbandsarzt die Meinung, dass Nandrolon (Spuren fanden sich in der Doping-Probe von Baumann, Anm. d. Red.) keine Wirkung auf Mittelstreckenläufer habe und diese Form des Dopings damit keinen Sinn mache. Diese Auffassung ist längst widerlegt. Man hat immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Athleten, die am Ende ihrer Karriere sind, mit Nandrolon zumindest die Trainingsbelastung mindern und ihre Laufbahn verlängern können. Was ich seitdem über die Wirkung von Substanzen gelernt habe, vergrößert eher die Zweifel, als dass es die Position von damals erhärten könnte.
http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/helmut-digel-im-interview-ueber-doping-fall-dieter-baumann-13856799.html

Dass Nandrolon ein "sinnvolles" Dopingmittel ist, ist nach gefühlt hunderten Nandrolon-Fällen keine sonderlich neue Erkenntnis. Es wäre aber auch kein sinnvolles Mittel für einen Doping-Anschlag, wenn dies nicht so wäre.

Zu den konkreten Umständen dieses Falls sagt er gar nichts, oder gibt es irgendwo noch relevantere Aussagen?

Hafu
26.10.2015, 15:24
...Dass Nandrolon ein "sinnvolles" Dopingmittel ist, ist nach gefühlt hunderten Nandrolon-Fällen keine sonderlich neue Erkenntnis....

Genau das war aber doch damals bekanntermaßen das Kernargument der Verteidigungslinie von Baumann:

"Weil Nandrolon für einen Ausdauerathleten wie ihn keinen Sinn machen würde, noch dazu im Aufbautraining für die neue Saison und weil die nachgewiesene Konzentration viel zu gering sei, um relevante biologische Wirkungen zu entfalten, sei bewusstes Doping unwahrscheinlich bis abwegig und die Anschlag-Hypothese daher weitaus plausibler."

Natürlich hat sich an den bekannten Fakten nichts verändert und wird sich nach 15 Jahren auch nichts mehr ändern, aber im Sportrecht bei der Frage Doping ja oder nein geht es ja nicht darum, wie im Strafrecht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit und unter dem Strafrechtsgrundsatz "in dubio pro reo" ein Urteil zu finden, sondern es geht nur um den Anscheinsbeweis:
Wenn insgesamt deutlich mehr für die Schuld des Sportlers spricht als für dessen Unschuld kommt es zu einer Sperre.

Wenn also nun alte Unschulds-Argumente die von damaligen Funktionären ebenfalls unterstützt wurden wegfallen bzw. im Licht aktuellerer Erkenntnisse neu und anders bewertet werden, bekommen die längst bekannten Schuld-Argumente automatisch auch ohne neue Fakten eine höhere Gewichtung.

(Gerade die Micro-Doping-Geschichte, dass manche Leistungssportler sich mit verschiedenen Substanzen, die z.t. biologisch im Körper synergistisch wirken, knapp an die Nachweisgrenze herandopen, war um die Jahrtausendwende keineswegs so bekannt unter Dopingbekämpfern, möglicherweise bis wahrscheinlich aber längst Allgemeinwissen unter gut informierten Dopern.)

Klugschnacker
26.10.2015, 15:51
Natürlich hat sich an den bekannten Fakten nichts verändert und wird sich nach 15 Jahren auch nichts mehr ändern, aber im Sportrecht bei der Frage Doping ja oder nein geht es ja nicht darum, wie im Strafrecht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit und unter dem Strafrechtsgrundsatz "in dubio pro reo" ein Urteil zu finden, sondern es geht nur um den Anscheinsbeweis: Wenn insgesamt deutlich mehr für die Schuld des Sportlers spricht als für dessen Unschuld kommt es zu einer Sperre.


Was Du über den Anscheinsbeweis sagst, stimmt so nicht. Er stellt keine Abwägung von zwei Wahrscheinlichkeiten dar, also eine Abwägung zwischen belastenden und entlastenden Argumenten. Fakt ist,

1. dass der Anscheinsbeweis bei Baumann nicht geführt werden konnte.

2. Deshalb wurde er vom Rechtsausschuss des DLV freigesprochen.

Ankläger in diesem Prozess gegen Baumann war Clemens Prokop. Er unterlag im Urteil vor dem Rechtsausschuss, Baumann wurde freigesprochen. Der Fall ging nun auf die internationale Ebene des Leichtathletik Weltverbands (IAAF). Dort war aber nicht Baumann der Beklagte, sondern der Deutsche Leichtathletik Verband. Vertreten wurde er ausgerechnet durch Jens Prokop.

So wurde Prokop vom Ankläger Baumanns auf nationaler Ebene zu dessen vermeintlichem Verteidiger auf internationaler Ebene. Die Sitzung der IIAF dauerte deshalb auch nicht lange, man wurde sich schnell einig: Sperre für Baumann. Der Sportler selbst wurde dabei nicht angehört.

Hafu
26.10.2015, 16:27
Was Du über den Anscheinsbeweis sagst, stimmt so nicht. Er stellt keine Abwägung von zwei Wahrscheinlichkeiten dar, also eine Abwägung zwischen belastenden und entlastenden Argumenten. Fakt ist,

1. dass der Anscheinsbeweis bei Baumann nicht geführt werden konnte.

2. Deshalb wurde er vom Rechtsausschuss des DLV freigesprochen.
...

Laut dieser Quelle (OLG Frankfurt mit Zitierung deren Urteilsbegründung; im Link ziemlich weit unten),
(http://sportrecht.org/cms/front_content.php?idcat=38), in der es im Kern darum geht, ob die Entscheidung des IAAF (für eine Sperre) Bindungswirkung gegenüber dem von dir zitierten "Freispruch" des Rechtsausschusses des DLV (gegen eine Sperre) hat, ging es bei Baumann sehr wohl um einen sog. "Anscheinsbeweis" und dass dieser eben vom Sportler nach Ansicht des Gerichtes nicht "nachhaltig erschüttert werden konnte".

Klugschnacker
26.10.2015, 17:22
Laut dieser Quelle (OLG Frankfurt mit Zitierung deren Urteilsbegründung; im Link ziemlich weit unten),
(http://sportrecht.org/cms/front_content.php?idcat=38), in der es im Kern darum geht, ob die Entscheidung des IAAF (für eine Sperre) Bindungswirkung gegenüber dem von dir zitierten "Freispruch" des Rechtsausschusses des DLV (gegen eine Sperre) hat, ging es bei Baumann sehr wohl um einen sog. "Anscheinsbeweis" und dass dieser eben vom Sportler nach Ansicht des Gerichtes nicht "nachhaltig erschüttert werden konnte".

So war die Reihenfolge:

1. Der DLV hatte Baumann aufgrund einer positive Probe vorläufig suspendiert. Eine positive Urinprobe reiche als Anscheinsbeweis aus.

2. Baumann klagte dagegen vor dem OLG. Das OLG bestätigte das Vorliegen eines Anscheinsbeweises, den Baumann nicht erschüttert habe. Baumann müsse das Ergebnis des sportrechtlichen Verfahrens abwarten, oder entlastende Beweise liefern. Baumann blieb suspendiert.

3. Der DLV hob danach seinerseits die Suspendierung auf und sprach Baumann frei. Ein Anscheinsbeweis gegen Baumann komme nach Auswertung aller Fakten nicht infrage.

Edit: Ordentliche Gerichte dürfen nicht zu der Frage Stellung beziehen, ob Baumann Täter oder Opfer sei. Das gebietet die verfassungsrechtlich geschützte Vereinsautonomie. LG Stuttgart 17. Zivilkammer AZ: 17 O 611/00 Baumann

Hafu
26.10.2015, 18:37
So war die Reihenfolge:

1. Der DLV hatte Baumann aufgrund einer positive Probe vorläufig suspendiert. Eine positive Urinprobe reiche als Anscheinsbeweis aus.

2. Baumann klagte dagegen vor dem OLG. Das OLG bestätigte das Vorliegen eines Anscheinsbeweises, den Baumann nicht erschüttert habe. Baumann müsse das Ergebnis des sportrechtlichen Verfahrens abwarten, oder entlastende Beweise liefern. Baumann blieb suspendiert.

3. Der DLV hob danach seinerseits die Suspendierung auf und sprach Baumann frei. Ein Anscheinsbeweis gegen Baumann komme nach Auswertung aller Fakten nicht infrage.
...

Keine Ahnung, ob Baumann mehrmals das OLG Frankfurt angerufen hat, aber in dem von mir verlinkten Urteil (Urt. v. 18.04.2001, Az.: 13 U 66/01)(( hier die Urteilsbegründung des Gerichtes und Klagebegründung von Baumanns Anwälten im Detail (http://www.lareda.hessenrecht.hessen.de/lexsoft/default/hessenrecht_lareda.html#docid:223504))geht es im Kern nicht um die Suspendierung von Baumann durch den DLv, die ja zu dem Zeitpunkt bereits wieder aufgehoben worden war, sondern um die Bestätigung der Sperre durch den IAAF, trotz "Freispruch" durch das DLV-Sportgericht, also letztlich um die Frage, ob der internationale Verband überhaupt befugt ist, eine Entscheidung eines nationalen Sportgerichts zu überstimmen.

Das OLG kam letztlich zu der Überzeugung, dass das Urteil des IAAF unter rechtsstaatlichen Grundsätzen zustande kam und durchaus mit der Möglichkeit für Baumann als Beklagten Gehör zu finden und deshalb gültig sei und Baumann Klage dagegen wurde abgewiesen. Baumann musste die Kosten dieses Verfahrens tragen.

flaix
26.10.2015, 18:41
So war die Reihenfolge:

1. Der DLV hatte Baumann aufgrund einer positive Probe vorläufig suspendiert. Eine positive Urinprobe reiche als Anscheinsbeweis aus.

2. Baumann klagte dagegen vor dem OLG. Das OLG bestätigte das Vorliegen eines Anscheinsbeweises, den Baumann nicht erschüttert habe. Baumann müsse das Ergebnis des sportrechtlichen Verfahrens abwarten, oder entlastende Beweise liefern. Baumann blieb suspendiert.

3. Der DLV hob danach seinerseits die Suspendierung auf und sprach Baumann frei. Ein Anscheinsbeweis gegen Baumann komme nach Auswertung aller Fakten nicht infrage.

Edit: Ordentliche Gerichte dürfen nicht zu der Frage Stellung beziehen, ob Baumann Täter oder Opfer sei. Das gebietet die verfassungsrechtlich geschützte Vereinsautonomie. LG Stuttgart 17. Zivilkammer AZ: 17 O 611/00 Baumann

hältst Du Baumann für unschuldig???

Klugschnacker
26.10.2015, 19:01
hältst Du Baumann für unschuldig???

Ja, genauso wie Prof. Werner Franke, Prof. Schänzer und der Leiter der vierköpfigen polizeilichen Sonderkommission, die in dem Fall ermittelt hat.

flaix
26.10.2015, 19:25
Ja, genauso wie Prof. Werner Franke, Prof. Schänzer und der Leiter der vierköpfigen polizeilichen Sonderkommission, die in dem Fall ermittelt hat.

ich weiss nichtwarum ich ihm nicht glaube. Iregndwie fehlt mir das qui bono bei der Anschlagstheorie. Im ähnlich gelagertem Pechstein Fall ist mir das eingängig und deswegen bin ich dort parteiisch zugunsten Claudia Pechstein. Beim Dieter Baumann ist das irgendwie ein wilde Geschichte.

Klugschnacker
28.10.2015, 19:24
Winner of Campagnolo Gran Fondo New York 2015 was doping
NEW YORK CITY, October 28, 2015
Uli Fluhme
Oscar Tovar from Colombia, the winner of the 2015 Campagnolo Gran Fondo New York and first annual GFNY Championship, tested positive for synthetic testosterone use during the in-competition doping controls administered by US Anti Doping Agency (USADA) at the race.

... Another athlete who tested positive for a banned substance is Yamile Lugo of Colombia, who finished in 3rd place overall in the women’s field.
https://gfny.com/gfny15-winner-was-doping/

Klugschnacker
28.10.2015, 19:27
Das ist echt traurig Uli, tut mir leid für Dich.

trina
28.10.2015, 19:29
Echt krass. Arne, kannst meinen Thread dazu schließen.

deirflu
28.10.2015, 19:41
Winner of Campagnolo Gran Fondo New York 2015 was doping

Einerseits erfreulich das gleich zwei Doper erwischt wurden, andererseits aber auch ernüchternd das wohl oder übel auch große Anstrengungen gegen Doping nicht ausreichend abschrecken?!

@dude, "keep on fighting":Blumen:

captain hook
28.10.2015, 20:27
Die abschreckende Wirkung von Tests scheint jedenfalls nicht wirklich vorhanden zu sein.

LidlRacer
28.10.2015, 20:41
Die abschreckende Wirkung von Tests scheint jedenfalls nicht wirklich vorhanden zu sein.

Vielleicht haben sie nur das Kleingedruckte nicht gelesen.
Normalerweise ist bei Gran Fondos ja anscheinend nicht mit Kontrollen zu rechnen.

captain hook
28.10.2015, 20:50
Vielleicht haben sie nur das Kleingedruckte nicht gelesen.
Normalerweise ist bei Gran Fondos ja anscheinend nicht mit Kontrollen zu rechnen.

GFNY ist da ja sehr eindeutig in seiner Haltung. Sowas entgeht einem glaube ich nicht, wenn man davon "betroffen" ist. Zumal ja auch schon vorher Leute mit den OOC Tests erwischt wurden. Es waren bereits im Vorfeld 2 wenn ich mich recht entsinne.

Ziemliche gute Quote auf relativ wenige Tests.

Alteisen
28.10.2015, 20:52
Die Hoffnung stirbt zuletzt aber bei dem Slogan "Be a Pro for a day" nehmen einige diesen Slogan wohl zu wörtlich und verhalten sich auch dementsprechend.

Ich hoffe, bei den beiden ist etwas zu holen und der wirtschaftliche Schaden kann durch gute Anwälte ein wenig gemildert werden aber das Image der Serie wird unvermeidbar Schaden nehmen.

LidlRacer
28.10.2015, 20:59
... aber das Image der Serie wird unvermeidbar Schaden nehmen.

Bei Dopern bestimmt. Bei anderen weiß ich nicht - kann ihnen eigentlich ziemlich egal sein.

captain hook
28.10.2015, 21:12
Bei Dopern bestimmt. Bei anderen weiß ich nicht - kann ihnen eigentlich ziemlich egal sein.

Offensichtlich kann man da nur mit Stoff gewinnen. Warum sollte man also chancenlos dort starten wenn man sauber ist?

JENS-KLEVE
28.10.2015, 21:25
Es sollte mehr bei Hobbyrennen kontrolliert werden!

Pmueller69
28.10.2015, 21:35
Offensichtlich kann man da nur mit Stoff gewinnen
Kannst Du die Behauptung genauer belegen?

LidlRacer
28.10.2015, 21:36
Offensichtlich kann man da nur mit Stoff gewinnen. Warum sollte man also chancenlos dort starten wenn man sauber ist?

95% fahren eh nur zum Spaß und nicht um zu gewinnen.

captain hook
28.10.2015, 21:42
Kannst Du die Behauptung genauer belegen?

Hast du den Artikel gelesen? Der Sieger bei den Männern, die dritte bei den Frauen und 2012 zwei AK Sieger... Und das, obwohl keine hunderte von Tests pro Jahr gemacht werden. Komisch krasse QUOTE, oder?

captain hook
28.10.2015, 21:47
Das Rennen ist dermaßen gepusht in seiner Bedeutung, dass es offensichtlich für ganz schön viele das Risiko wert ist. Die Frage ist halt, ob es immer nötig ist Dinge so groß und wichtig zu machen, dass es das Betrügen wert ist. Andererseits verdient man nur mit großen, wichtigen Dingen Geld. Vielleicht muß man sich für eins entscheiden?!

Pmueller69
28.10.2015, 21:50
Hast du den Artikel gelesen? Der Sieger bei den Männern, die dritte bei den Frauen und 2012 zwei AK Sieger... Und das, obwohl keine hunderte von Tests pro Jahr gemacht werden. Komisch krasse QUOTE, oder?
Im Radsport gibt es viele Doper. Offensichtlich auch bei Hobbyrennen, Seniorenrennen usw. Und das in Deutschland und offensichtlich auch in den USA.

Aber dass man ohne Doping dort nicht gewinnen kann, ist eine gewagte These.

@dude, "keep on fighting":Blumen:+1

sybenwurz
28.10.2015, 22:28
Das Rennen ist dermaßen gepusht in seiner Bedeutung, dass es offensichtlich für ganz schön viele das Risiko wert ist. Die Frage ist halt, ob es immer nötig ist Dinge so groß und wichtig zu machen, dass es das Betrügen wert ist.

Die Frage ist eher, wie die Lage wäre, wenn andere Veranstalter ähnlich effektiv testeten...;)
Beim Ötztaler beispielsweise gibts ja nix zu gewinnen...

Nur wenn man nicht testet, gibts auch keine positiven Tests.

deralexxx
28.10.2015, 22:36
Mich würde mal interessieren, ob die Tests zufällig ausgelost wurden, oder anhand des Resultates (1,2,3...) oder "gezielt" durchgeführt wurden.

IMO zeigt es, dass es selbst bei einem Rennen, dass sich AntiDoping Kampf auf die Fahne schreibt nicht sauber zu geht (keine Überraschung), was mir aber gefällt ist die Offenheit, wie GFNY damit umgeht und sich klar positioniert.

schoppenhauer
28.10.2015, 22:41
Hab ich da was nicht verstanden? Das spricht doch nur für das, was Uli hier und beim GFNY vertritt.

sybenwurz
28.10.2015, 22:41
Wird natürlich von der dramatischen Wendung in Sachen GFNY etwas in den Hintergrund gedrängt:
Restle-Apel verklagt Veranstalter des FFM Marathons und DLV (http://www.wiesbadener-tagblatt.de/sport/lokalsport/andere-sportarten/nach-nicht-erwuenschtem-start-langlaeuferin-simret-restle-apel-aus-wiesbaden-verklagt-veranstalter-des-frankfurt-marathon-und-den-deutschen-leichtathletik-verband_16328356.htm)

Bin gespannt, wie die Story ausgeht...

Alteisen
28.10.2015, 22:50
Hab ich da was nicht verstanden? Das spricht doch nur für das, was Uli hier und beim GFNY vertritt.

Für mich bestätigt sich nur, dass ich keinen Fehler mache, wenn ich mir Radrennen welcher Art auch immer nicht einmal unabsichtlich anschaue. Warum Uli nun auf einmal Profis zuläßt und den Charakter eines Hobbyrennens verändert und daher vermutlich auch die Teilnahme verseuchter Athleten noch mehr provoziert, verstehe ich nicht. Das kann er uns aber sicherlich erklären.

dude
28.10.2015, 23:57
Warum Uli nun auf einmal Profis zuläßt und den Charakter eines Hobbyrennens verändert und daher vermutlich auch die Teilnahme verseuchter Athleten noch mehr provoziert, verstehe ich nicht. Das kann er uns aber sicherlich erklären.

https://gfny.com/gfny-2015-open-to-professional-riders/

Vielleicht muß man sich für eins entscheiden?!

In NYC geht nur gross oder gar nicht. Das Rennen kostet $1,500,000.

Hafu
29.10.2015, 05:40
Wird natürlich von der dramatischen Wendung in Sachen GFNY etwas in den Hintergrund gedrängt:
Restle-Apel verklagt Veranstalter des FFM Marathons und DLV (http://www.wiesbadener-tagblatt.de/sport/lokalsport/andere-sportarten/nach-nicht-erwuenschtem-start-langlaeuferin-simret-restle-apel-aus-wiesbaden-verklagt-veranstalter-des-frankfurt-marathon-und-den-deutschen-leichtathletik-verband_16328356.htm)

Bin gespannt, wie die Story ausgeht...

Sehr schlecht beraten die gute Frau. So schlecht beraten wie schon bei ihrem Epo-Doping und dem Umgang mit der positiven Probe damals. Alleine schon für die unverschämten Ausreden (hat sich zufällig im Kühlschrank der Großmutter gefundenen Vitaminspritzen selbst verabreicht:( ) hätte sie damals eine Strafverschärfung verdient gehabt wegen offensichtlicher respektloser Missachtung der Antidopingkommission.

Sie hätte nach offizieller Lesart ja starten dürfen, nur eben ohne die Aussicht auf Preisgeld. Das Preisgeld (ebenso wie Zeitprämien) stammt aber nicht vom DLV, sondern ist eine Leistung des privaten Veranstalters, der vermutlich in den AGBs der Veranstaltung definiert hat, unter welchen Voraussetzungen und an welchen Personenkreis Preisgelder und Prämien ausgezahlt werden. Üblicherweise wird ja mit jedem eingeladenen Läufer (so war es früher auch im Triathlon, als noch (vor Erfindung des KPR) üblicherweise Antrittsgelder für Top-Profis bezahlt wurden) ein Einzelvertrag abgeschlossen, in dem auch Preisgelder, wann und unter welchen Voraussetzungen diese ausgezahlt und wie diese zu versteuern sind definiert werden.

Warum die Dame auch noch den DLV verklagt ist gleich komplett unklar.

captain hook
29.10.2015, 07:28
https://gfny.com/gfny-2015-open-to-professional-riders/



In NYC geht nur gross oder gar nicht. Das Rennen kostet $1,500,000.

Ja, deshalb schrieb ich es ja. Trotzdem sehe ich es problematisch. Gib irgendeinem Ding eine übertriebene Bedeutung und irgendwer wird versuchen zu betrügen. Ein Svheissspiel. Und Gesetze und Regeln haben noch nie jemanden abgeschreckt. Jedenfalls nicht die, die wirklich betruegen wollen. Nicht im Sport und nicht in der Wirtschaft und auch nicht woanders.

Natürlich kannst du nix dafür und du gibst im Kampf dagegen wesentlich mehr als andere. Aber wie die Praxis zeigt, tangiert es die Arschloecher nichtmal peripher.

Was hat Anna beim gf Ventoux gewonnen? Preise im Wert von fast 3000€?! Du kennst den Radsport und weißt wo sowas im nicht Pro Bereich so ist. Nirgends. Du gibst den Leuten die Motivation. Am Ventoux hattest du allerdings Glück, weil Anna einfach fliegen kann am Berg und für mich für absolut sauberen Sport steht.

Und ich kenne NY nicht wirklich gut, nehme es allerdings als extreme Leistungsgesellschaft wahr, wo man sich auch ansonsten um mehr oder weniger jeden Preis durchsetzt. Und du zielst dort ja auf die erfolgreichen, die sich das leisten können, sich also in diesem System durchgesetzt haben und das gewöhnt sind.

Klugschnacker
29.10.2015, 08:31
eine Leistung des privaten Veranstalters, der vermutlich in den AGBs der Veranstaltung definiert hat...

Das heißt, Du weißt es nicht? Zumindest in den Teilnahmebedingungen steht folgender Satz: "Beim Frankfurt Marathon gelten die Internationalen Wettkampfregeln (IWR) der IAAF bzw. des DLV."

Matthias75
29.10.2015, 08:43
Warum die Dame auch noch den DLV verklagt ist gleich komplett unklar.

laut allen Presseberichten war das Vorgehen mit dem DLV abgestimmt. Was immer das auch heißen mag, denn gleichzeitig heißt es, bei der DM hätte sie starten dürfen. Ich schätze mal, dass die eigeladenen Läuferinnen einen vorgezogenen Start und Zugläufer hatten, während Restle-Apel dann mit der breiten Masse hätte starten müssen, wodurch die Siegchancen natürlich ungleich verteilt gewesen wären.

Wie schonmal geschrieben: Entweder darf der DLV keinen Startpass ausgehen (was rein rechtlich vermutlich nicht möglich ist) oder er muss ihr die gleichen Siegchancen ermöglichen wie alle anderen Läufer. Eine DM, bei der man nur Siegchancen hat, wenn man eingeladen wird, ist IMHO keine richtige DM.

M.

hazelman
29.10.2015, 09:15
Das Rennen ist dermaßen gepusht in seiner Bedeutung, dass es offensichtlich für ganz schön viele das Risiko wert ist. Die Frage ist halt, ob es immer nötig ist Dinge so groß und wichtig zu machen, dass es das Betrügen wert ist. Andererseits verdient man nur mit großen, wichtigen Dingen Geld. Vielleicht muß man sich für eins entscheiden?!

Na, wenn Du so argumentierst, müßten in Kona alle voll sein.

Erst Recht in jedem Sport, bei dem es um richtiges geld geht... :confused:

hazelman
29.10.2015, 09:19
Wie schonmal geschrieben: Entweder darf der DLV keinen Startpass ausgehen (was rein rechtlich vermutlich nicht möglich ist) oder er muss ihr die gleichen Siegchancen ermöglichen wie alle anderen Läufer. Eine DM, bei der man nur Siegchancen hat, wenn man eingeladen wird, ist IMHO keine richtige DM.
M.

Das mit den gleichen Siegchancen für alle ist bei Laufveranstaltungen doch ohnehin Makulatur. Zumindest, wenn es wie bei den Stadtmarathons außerhalb von NYC Pacemaker gibt. Die einzigen Rennen, die insoweit frei von Einfluss sind, sind internationale Meisterschaften. Da können dann aber immer noch die Nationenteams zusammenarbeiten. Das allerdings gibt'S auch im ITU Triathlon. Bsp. Svenja Bazlen als Bodyguard für Anne Haug.

flaix
29.10.2015, 09:20
Ja, deshalb schrieb ich es ja. Trotzdem sehe ich es problematisch. Gib irgendeinem Ding eine übertriebene Bedeutung und irgendwer wird versuchen zu betrügen. Ein Svheissspiel. Und Gesetze und Regeln haben noch nie jemanden abgeschreckt. Jedenfalls nicht die, die wirklich betruegen wollen. Nicht im Sport und nicht in der Wirtschaft und auch nicht woanders.

Das ist ja leider der Punkt. Ich gelte ja manchem als Dopingbefürworter weil ich immer sage das Doping und Leistungssport zusammengehören. Dope ist der böse Zwilling des Strebens nach Höchstleistung.

Wie paradox das Alles ist sieht man ja hier am Beispiel vom GF. Nun hat der Uli wirklich ultralaut Stellung bezogen zum Thema und alles in seiner Macht stehende unternommen das keine Doper sich angezogen fühlen und auch noch Tests angesetzt. Und trotzdem kommen solche Typen.

Was mich dabei echt verblüfft ist das er wirklich Einen mit einem simplen in competition Test auf Testosteron erwischt. Ey, das ist ja wirklich das Banalste was man sich vorstellen kann.

Kommt mir fast wie gewollt vor. So nach dem Motto: Siehste! du hast auch keine dopingfreies Rennen....

Weiss jetzt auch nicht ob man ihm gratulieren soll das er Einen erwischt hat oder ob es einem leid tuns soll.

flaix
29.10.2015, 09:23
Sehr schlecht beraten die gute Frau. Weiss man denn eigentlich ob da mal im Umfeld untersucht wurde? Offensichtlich ist sie ja ganz sicher nicht ihr eigenes mastermind um es mal vorsichtig auszudrücken.

Matthias75
29.10.2015, 09:30
Das mit den gleichen Siegchancen für alle ist bei Laufveranstaltungen doch ohnehin Makulatur. Zumindest, wenn es wie bei den Stadtmarathons außerhalb von NYC Pacemaker gibt. Die einzigen Rennen, die insoweit frei von Einfluss sind, sind internationale Meisterschaften. Da können dann aber immer noch die Nationenteams zusammenarbeiten. Das allerdings gibt'S auch im ITU Triathlon. Bsp. Svenja Bazlen als Bodyguard für Anne Haug.

Stimmt natürlich. Wenn man aber in Abstimmung zwischen DLV und Organisator einer Handvoll eingeladener Starter das Vorrecht einräumt, in der ersten Reihe zu starten und die andere in die Breite Masse zurückversetzt, hat das schon ein Gschmäckle. Wie geschrieben: Dann soll man sie ganz sperren. So wirkt es aber, als hätte der DLV nicht die Möglichkeiten oder die E... ihr zu sagen, dass sie bei einer DM unerwünscht ist und schickt deshalb den Organisator vor, um nachher sagen zu können: "Du durftest doch starten, wieso beschwerst du dich?"

Um das nochmal klar zu stellen: Ich bin klar gegen Doping und jede Art von Betrug. Aus meiner Sicht sollten Doper lebenslang oder zumindest länger als die 2 Jahre gesperrt werden. Solange die Sperre aber nur 2 Jahre beträgt und man die Möglichkeit der Rehabilitation vorsieht, muss man diese dem Sportler auch ermöglichen. Dann darf man eine DM entweder nicht an Veranstalter vergeben, die sich ihre Starter aussuchen oder man muss dafür sorgen, dass alle unter den gleichen Bedingungen starten können.

M.

Alteisen
29.10.2015, 09:36
Wer behauptet denn, dass sie nicht vorne starten durfte? Die Zeiten für den ersten Block hätte sie doch locker vorweisen können und dann ist sie bis auf wenige Meter auf jeden Fall an ihren Konkurrenten dran.

TriBlade
29.10.2015, 10:15
Das ist ja leider der Punkt. Ich gelte ja manchem als Dopingbefürworter weil ich immer sage das Doping und Leistungssport zusammengehören. Dope ist der böse Zwilling des Strebens nach Höchstleistung.


Dopingbefürworter ist falsch, Realist würde ich sagen



Kommt mir fast wie gewollt vor. So nach dem Motto: Siehste! du hast auch keine dopingfreies Rennen....

Zu kompliziert für die Doper, ich fürchte für viele ist es Routine die Dopingmittel früh genug abzusetzen, wie es für Dich Routine ist den Luftdruck deiner Laufräder vor dem Rennen zu überprüfen. Jeder vergißt mal was, die ihre Dopingmittel Du Deine Luftpumpe. Beide startet ihr dann in der Annahme: "Wird schon gut gehen"

Weiss jetzt auch nicht ob man ihm gratulieren soll das er Einen erwischt hat oder ob es einem leid tuns soll.

Ich finde Dude kann man gratulieren und mir tut es leid für mich, weil ich ständig darüber nachdenke wie hoch wohl die Anzahl der Doper in anderen Breitensportveranstaltungen ist. Ich mag immer noch den Wettkampf, die Auseinandersetzung mit dem Gegner, sonst bräuchte ich ja keine Wettkämpfe machen. Nun ist es nicht wirklich schwer mich zu schlagen, weiß Gott nicht. Trotzdem ärgert es mich wenn einige betrügen, sollen die halt alle Profirennen fahren, da betrügen die keinen, bei Breitensportveranstaltungen schon.

Gozzy
29.10.2015, 11:32
Dopingbefürworter ist falsch, Realist würde ich sagen

... Ich mag immer noch den Wettkampf, die Auseinandersetzung mit dem Gegner, sonst bräuchte ich ja keine Wettkämpfe machen. Nun ist es nicht wirklich schwer mich zu schlagen, weiß Gott nicht. Trotzdem ärgert es mich wenn einige betrügen, sollen die halt alle Profirennen fahren, da betrügen die keinen, bei Breitensportveranstaltungen schon.

Diese Aussage finde ich klasse!

Ich sehe es genauso, aber wie will man die Problematik lösen? Da kommt fast wieder die Dopingfreigabe ins Spiel. :( Und ob dann der Wettkampf noch Spaß macht, wage ich zu bezweifeln. Allerdings betrügt dann mindestens keiner mehr. Dann gewinnt der der mehr Geld hat (was bedingt heute schon so ist) und der der den skrupellosesten Arzt hat. (Ich hoffe ich starte hier keine Grundsatzdiskussion damit) :Traurig:

Mal ein Beispiel: Habe bei einem Team-Triathlon (ohne Liga-Wertung o.ä. "nur" Preisgelder waren ausgelobt) Ende des Sommers 4 oder 5 Leute mit bronchienerweiternden Sprays gesehen? Ist das schon gezieltes Doping oder sind das notwendige Arzneimittel die ich zur Ausübung meines gesundheitsfördernden Hobbies benötige? Ich finde die ganze Thematik im Breitensport extrem schwierig. :Gruebeln:

flaix
29.10.2015, 11:39
Mal ein Beispiel: Habe bei einem Team-Triathlon (ohne Liga-Wertung o.ä. "nur" Preisgelder waren ausgelobt) Ende des Sommers 4 oder 5 Leute mit bronchienerweiternden Sprays gesehen? Ist das schon gezieltes Doping

das ist vor allem Schwachsinn :Lachanfall:

als ob die Lunge der limitierende Faktor wäre. Schneller atmen kann man immer. Wenn Sie allerdings soviel Epo drinne haben das sie praktisch unbegrenzt Sauerstoff transportieren könnten und eine so geile Kapillarisierung hätten, das es auch im Muskel ankommt.....

Dann wären sie schon tot :Cheese:

Pmueller69
29.10.2015, 11:59
das ist vor allem Schwachsinn :Lachanfall:

Gebe ihnen rote Smarties und sag ihnen, dass das das Zug ist, dass die Profis gerade schlucken. Sie würden es nehmen und wären glücklich damit. Wahrscheinlich würden sie auf Grund des Placebo-Effekt sogar tatsächlich schneller fahren.

flaix
29.10.2015, 12:02
Gebe ihnen rote Smarties und sag ihnen, dass das das Zug ist, dass die Profis gerade schlucken. Sie würden es nehmen und wären glücklich damit. Wahrscheinlich würden sie auf Grund des Placebo-Effekt sogar tatsächlich schneller fahren.

haste mal welche für mich?

dude
29.10.2015, 12:18
Und ich kenne NY nicht wirklich gut, nehme es allerdings als extreme Leistungsgesellschaft wahr, wo man sich auch ansonsten um mehr oder weniger jeden Preis durchsetzt. Und du zielst dort ja auf die erfolgreichen, die sich das leisten können, sich also in diesem System durchgesetzt haben und das gewöhnt sind.

Ich glaube Deine Antwort liegt im ersten Teil Deines ersten Satzes.

40% unserer Teilnehmer sind aus dem Ausland. 97 Nationen in drei Jahren.

Alles Muschis ausser Mutti?

Hafu
29.10.2015, 12:30
Weiss man denn eigentlich ob da mal im Umfeld untersucht wurde? Offensichtlich ist sie ja ganz sicher nicht ihr eigenes mastermind um es mal vorsichtig auszudrücken.

Das ist ja generell ein Problem der bisher rein sportrechtlichen Ermittlungsverfahren mit strict liability: der Sportler alleine trägt dafür die Verantwortung, was in seinem Körper/ Urin gefunden wird und wer (Trainer, Manager, behandelnde Ärzte) ihn im Falle positiver Proben das Zeug zugesteckt oder vielleicht sogar aufgenötigt hat, interessiert erst mal niemanden.

Vielleicht ändert sich das in Zukunft ein wenig, wenn mit einem Antidopinggesetz Dopingfälle auch mit Ermittlungsmethoden des Strafrechtes aufgearbeitet werden.

Bei Simret-Apel ist der Ehemann Arzt und da ihr Erklärungsversuch so abenteuerlich unglaubwürdig war liegt es nahe, dass sie mit ihren Lügen jemanden aus dem engeren Umfeld zu decken versuchte.

Pmueller69
29.10.2015, 12:35
haste mal welche für mich?
Ich habe das Zeugs nur als Zäpfchen.

flaix
29.10.2015, 12:37
Bei Simret-Apel ist der Ehemann Arzt und da ihr Erklärungsversuch so abenteuerlich unglaubwürdig war liegt es nahe, dass sie mit ihren Lügen jemanden aus dem engeren Umfeld zu decken versuchte.

deswegen fragte ich ja. Die Zusammenhänge liegen auf der Hand.
Eigentlich müsste der doch Berufsverbot bekommen, ist sowas nicht in irgendeiner Arztverordnung geregelt? Oder ist das wirklich gefahrlos für den Arzt EPO zu besorgen? Einfach genug ist es ja.

tandem65
29.10.2015, 12:46
Ich habe das Zeugs nur als Zäpfchen.

Oral, wirken die erst richtig. ;)

Hafu
29.10.2015, 12:52
deswegen fragte ich ja. Die Zusammenhänge liegen auf der Hand.
Eigentlich müsste der doch Berufsverbot bekommen, ist sowas nicht in irgendeiner Arztverordnung geregelt? Oder ist das wirklich gefahrlos für den Arzt EPO zu besorgen? Einfach genug ist es ja.

Das wäre- auch bei der heutigen Rechtslage- ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz und könnte grundsätzlich zum Entzug der Approbation führen

Aber eben nur "könnte". Zuständig für einen Entzug der Approbation wäre die jeweilige Ärztekammer und da passiert in der Regel wenig. Auch die Telekom-Ärzte, bei denen über Jahre krasse Verstöße bekannt waren, durften ihre Approbation behalten.

flaix
29.10.2015, 13:08
Das wäre- auch bei der heutigen Rechtslage- ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz und könnte grundsätzlich zum Entzug der Approbation führen

Aber eben nur "könnte". Zuständig für einen Entzug der Approbation wäre die jeweilige Ärztekammer und da passiert in der Regel wenig. Auch die Telekom-Ärzte, bei denen über Jahre krasse Verstöße bekannt waren, durften ihre Approbation behalten.

pfff. wenn ich sowas lese dann drängt sich mir immer auf das es völlig sinnlos ist gegen Doping einzuschreiten. Kann ja doch jeder machen was er will.

Riversider
29.10.2015, 13:46
pfff. wenn ich sowas lese dann drängt sich mir immer auf das es völlig sinnlos ist gegen Doping einzuschreiten. Kann ja doch jeder machen was er will.

Wenn alle Veranstalter vergleichbar hart mit Dopingsünder/innen umgehen und diese Vorgehensweise durch die Gerichte bestätigt wird, entfällt die Geldquelle durch Start/Siegprämien für ertappte Profis.

Da in Frankfurt die Kinder- und Jugendläufe traditionell einen hohen Stellenwert haben ( https://www.youtube.com/watch?v=k3c3fjnlOmc ) finde ich die Reaktion von Jo Schindler absolut vorbildlich.

Die Dame sollte ihre Abschiedsgedanken vom Profisport durchaus nochmal kritisch prüfen und nicht zu schnell verwerfen. Als Mensch hat sie ganz klar eine und falls notwendig viele weitere Chancen verdient, aber nach meiner Ansicht nicht im Profisport.

leiti
29.10.2015, 13:54
Das wäre- auch bei der heutigen Rechtslage- ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz und könnte grundsätzlich zum Entzug der Approbation führen

Aber eben nur "könnte". Zuständig für einen Entzug der Approbation wäre die jeweilige Ärztekammer und da passiert in der Regel wenig.

Auch in Österreich der Fall. Der Amateur, dessen erst kürzlich abgeschlossenes langjähriges Verfahren publiziert wurde, ist weiterhin als öffentlicher Kassenarzt tätig.

captain hook
29.10.2015, 16:20
Wenn alle Veranstalter vergleichbar hart mit Dopingsünder/innen umgehen und diese Vorgehensweise durch die Gerichte bestätigt wird, entfällt die Geldquelle durch Start/Siegprämien für ertappte Profis.

Da in Frankfurt die Kinder- und Jugendläufe traditionell einen hohen Stellenwert haben ( https://www.youtube.com/watch?v=k3c3fjnlOmc ) finde ich die Reaktion von Jo Schindler absolut vorbildlich.

Die Dame sollte ihre Abschiedsgedanken vom Profisport durchaus nochmal kritisch prüfen und nicht zu schnell verwerfen. Als Mensch hat sie ganz klar eine und falls notwendig viele weitere Chancen verdient, aber nach meiner Ansicht nicht im Profisport.

Das wäre im Fall einer Profisportlerin ein Berufsverbot, an welches durchaus harte Bedingungen geknüpft sind. Hier muss man mal ohne die Emotionen die natürlich jeder damit verbindet überlegen, ob dieses gemessen an der schwere der Tat angemessen ist.

Ich könnte mich da nicht entscheiden. Emotional sage ich sofort: klar, wer betrügt fliegt raus. So rein rechtlich gesehen bin ich mir da plötzlich garnicht mehr so sicher wenn man mal so überlegt, was in einem normalen Beruf passieren muss, damit jemand dort nicht mehr arbeiten darf.

Ich könnte mir vorstellen, dass sie auf dem Klagewege gute Chancen gegen die FFM Veranstalter hätte wenn sie es schlau anstellt. Aber wie es bislang aussieht ist das eher nicht der Fall in meinen Augen.

Wie gesagt... wir sprechen hier über Berufssport. Da wird im Zweifel jemandem die Einkommengrundlage entzogen. Das ist schon ein ziemlich hohes Gut. Auch wenn auf den ersten, emotionalen Blick das Thema total klar erscheint.

Bei einem Hobbysportler sehe ich da wesentlich weniger Bedenken diesen von einem Rennen auszuschließen.

dude
29.10.2015, 16:31
Emotional sage ich sofort: klar, wer betrügt fliegt raus. So rein rechtlich gesehen bin ich mir da plötzlich garnicht mehr so sicher wenn man mal so überlegt, was in einem normalen Beruf passieren muss, damit jemand dort nicht mehr arbeiten darf.

Ich sehe es wie bei einem klauenden Kassierer einer Bank: der bekommt auch kein Berufsverbot, aber einstellen wird ihn als Kassierer einer Bank keiner mehr.

flaix
29.10.2015, 16:39
Ich sehe es wie bei einem klauenden Kassierer einer Bank: der bekommt auch kein Berufsverbot, aber einstellen wird ihn als Kassierer einer Bank keiner mehr.

hä? das hat sich im radsport aber noch nicht rumgesprochen ;-)

captain hook
29.10.2015, 16:50
Ich sehe es wie bei einem klauenden Kassierer einer Bank: der bekommt auch kein Berufsverbot, aber einstellen wird ihn als Kassierer einer Bank keiner mehr.

Darfst Du dem öffentlich ein Schild umhängen, dass er ein Betrüger ist? Oder wie erfährt eine andere Bank, dass er das getan hat? Von den Informationen die neben der offiziellen Schiene laufen jetzt mal abgesehen...

Und: wurde schonmal jemand abgelehnt mit dieser Begründung und hat dagegen geklagt? Wie war das Ergebnis? Und wie die Urteilsbegründung?

Und mit dem Wissen, dass nicht jeder, der nicht erwischt wird auch sauber ist fällt mir eine Entscheidung noch viel schwerer. Das dürfte zB bei den Kassieren eher anders aussehen. Da gehe ich davon aus, dass dort in der Regel sauber gearbeitet wird und vielleicht mal jemand im Rahmen der normalen Kriminalitätsquote tätig wird. Beim Berufssport (zB siehe Radsport) muss man ja fast davon ausgehen, dass der Anteil derer, die ehrlich arbeiten die Ausnahme ist.

Ja, da dreht sich das Karusell im Kreis. Ohne superharte Strafen wird keine Abschreckung erzeugt. Aber sind die superharten Strafen auch trotzdem noch verhältnismäßig?

dude
29.10.2015, 17:03
Oder wie erfährt eine andere Bank, dass er das getan hat?

Da unterschaetzt Du jetzt aber die Moeglichkeiten einer Personalabteilung.

Und: wurde schonmal jemand abgelehnt mit dieser Begründung und hat dagegen geklagt? Wie war das Ergebnis? Und wie die Urteilsbegründung?

Wie schwierig ist es denn bitte eine Begruendung zu finden? Meine Guete, sei doch nicht so lebensfern.

Beim Berufssport (zB siehe Radsport) muss man ja fast davon ausgehen, dass der Anteil derer, die ehrlich arbeiten die Ausnahme ist.

Na und? Ein Grund mehr!

Aber sind die superharten Strafen auch trotzdem noch verhältnismäßig?

Wenn man bedenkt worum es geht (u.a. Gesundheit, Jugendliche etc.), IMHO selbstverstaendlich.

Bislang ist das Fehlen haerterer Strafen systembedingt: Sport ist Staatsangelegenheit und "big business" mit kurzfristigem Blickwinkel auf das schnelle Geld.

Ich meine: das wird sich aendern.

flaix
29.10.2015, 17:13
wie erfährt eine andere Bank, dass er das getan hat? Von den Informationen die neben der offiziellen Schiene laufen jetzt mal abgesehen...

http://www.hireright.com/

FlowJob
29.10.2015, 17:19
Ja, da dreht sich das Karusell im Kreis. Ohne superharte Strafen wird keine Abschreckung erzeugt. Aber sind die superharten Strafen auch trotzdem noch verhältnismäßig?

Ich denke die Strafen müssen im Einzelfall ein Stück weit unverhältnismäßig sein/wirken. Sonst wird wohl eher keine Abschreckung erzeugt werden.

deralexxx
29.10.2015, 17:38
Da unterschaetzt Du jetzt aber die Moeglichkeiten einer Personalabteilung.



Wie schwierig ist es denn bitte eine Begruendung zu finden? Meine Guete, sei doch nicht so lebensfern.


Es bekommt doch heutzutage niemand mehr ne Absage mit Begründung, AGG sei dank.

merz
29.10.2015, 20:54
wen es interessiert: die ZEIT behandelt heute im "Dossier"-Faszikel das Thema Doping im Amateursport, zusammengestoppelt aus (Internet)-Zitaten und Kurzinterviews - das übliche, Tenor: der "Leistungsgedanken" & "Selbst"optimierung setzt sich überall durch, die üblichen Verdächtigen: Bodybuilder, Fussballer, Radfahrer. Läufer
nichts neues, aber mit Breitenwirkung

m.

leiti
30.10.2015, 07:13
Und: wurde schonmal jemand abgelehnt mit dieser Begründung und hat dagegen geklagt? Wie war das Ergebnis? Und wie die Urteilsbegründung?


Es betrifft zwar keine "großen Namen und Veranstalter" aber ja (http://www.trinews.at/index.asp?CID=1693).

captain hook
30.10.2015, 07:30
Es betrifft zwar keine "großen Namen und Veranstalter" aber ja (http://www.trinews.at/index.asp?CID=1693).

Und was sagen dazu jetzt die, die das vorher so klar beantworten konnten? Scheint ja doch nicht so leicht zu sein.

Alteisen
30.10.2015, 07:53
http://www.trinews.at/index.asp?CID=2174
In der Revision hat der Veranstalter gewonnen.

ArminAtz
30.10.2015, 08:04
Und was sagen dazu jetzt die, die das vorher so klar beantworten konnten? Scheint ja doch nicht so leicht zu sein.

Und was sagst du nun, nachdem Alteisen auch den Ausgang des Falles gepostet hat?

Hätte übrigends Leiti auch gleich machen können...

leiti
30.10.2015, 08:50
Und was sagst du nun, nachdem Alteisen auch den Ausgang des Falles gepostet hat?

Hätte übrigends Leiti auch gleich machen können...

Jein - es ging hier nun mehr um die Höhe des Schadenersatzes. Das urspüngliche Startverbot wurde nicht mehr debattiert.

Hafu
30.10.2015, 11:19
Jein - es ging hier nun mehr um die Höhe des Schadenersatzes. Das urspüngliche Startverbot wurde nicht mehr debattiert.

Wer war denn der Sponsor, der einem triathletisch eher kleinen Licht wie Swoboda 10 000 Euro zahlen wollte und das dann (angeblich wg. Startverbot) zurückgezogen hat?

(um in Deutschland in eine fünfstellige Größenordnung an Sponsorengeldern zu kommen, müsste man schon extrem gut sein)

chris.fall
30.10.2015, 12:12
Moin,

Aber sind die superharten Strafen auch trotzdem noch verhältnismäßig?

ich finde nicht. Mal zum Vergleich, wie man davon kommen kann, wenn man besoffen jemanden tot fährt (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46637170.html) oder (weil dude die Gesundheit erwähnte.) wenn man jemanden so zusammentritt, dass er mehrere Monate verletzt (http://www.spiegel.de/sport/fussball/johannes-geis-ist-fuer-foul-an-andre-hahn-fuenf-spiele-gesperrt-a-1059661.html) ist, um mal beim Sport zu bleiben. Dann gibt's ja auch noch die Radfahrer, die einen Zielsprint mit einem Freefight verwechseln...

Ich finde es auch ziemlich unglaubwürdig, mit dem Schutz der Gesundheit (der Doper), zu argumentieren, wenn man sich sonst hier mit den Bekundungen der Verachtung für sie zu übertreffen versucht.


Viele Grüße,

Christian

dude
30.10.2015, 13:17
Ich finde es auch ziemlich unglaubwürdig, mit dem Schutz der Gesundheit (der Doper), zu argumentieren, wenn man sich sonst hier mit den Bekundungen der Verachtung für sie zu übertreffen versucht.


Au Mann, das sind ja absurde Vergleiche hier. Konkret trotzdem zum Thema Gesundheit, weil du das missverstanden hast: mir ist die Gesundheit von Profisportlern egal. Mir geht es um die Gesundheit des Nachwuchses, der die Stars imitiert.

flaix
30.10.2015, 14:44
Wer war denn der Sponsor, der einem triathletisch eher kleinen Licht wie Swoboda 10 000 Euro zahlen wollte und das dann (angeblich wg. Startverbot) zurückgezogen hat?

(um in Deutschland in eine fünfstellige Größenordnung an Sponsorengeldern zu kommen, müsste man schon extrem gut sein)

soviel ich weiss hat einer seiner Sponsoren den Vorfall genutzt um generell den Vertrag zu kündigen. Ging nicht um den konkreten Lauf meiner Kenntnis nach. Deswegen doppelt absurd.

captain hook
30.10.2015, 15:27
Und was sagst du nun, nachdem Alteisen auch den Ausgang des Falles gepostet hat?

Hätte übrigends Leiti auch gleich machen können...

Das selbe.

Begründung: Zwar wurde die Entscheidung der ersten Instanz kassiert, aber trotz allem zeigt es, dass selbst juristisch ausgebildete Personen offenbar nicht immer zu dem gleichen Ergebnis kommen müssen bei dieser Frage.

Wenn es es so einfach wäre wie hier getan wird, wäre es dazu sicher nicht gekommen.

dude
30.10.2015, 15:47
Begründung: Zwar wurde die Entscheidung der ersten Instanz kassiert, aber trotz allem zeigt es, dass selbst juristisch ausgebildete Personen offenbar nicht immer zu dem gleichen Ergebnis kommen müssen bei dieser Frage.

Au Mann, liegst falsch, lass es sein...

Mein Rennen, meine Regeln. Ich freue mich auf den Depp der sich einzuklagen versucht. Das wird uncool fuer ihn.

captain hook
30.10.2015, 16:08
Au Mann, liegst falsch, lass es sein...

Mein Rennen, meine Regeln. Ich freue mich auf den Depp der sich einzuklagen versucht. Das wird uncool fuer ihn.

Ich freue mich für Dich, dass Du die Lösung schon gefunden hast. Vielleicht kannst Du den Richtern der ersten Instanz in Ö ein bisschen Nachhilfe geben?

Soweit ich informiert bin, veranstaltest Du ein Hobbyrennen. Für Hobbyfahrer ohne Einkommenserzielungsbedarf über diese Tätigkeit würde ich Dir Recht geben. Für den ergeben sich keine weiteren Nachteile über den Spassverlust hinaus.

Bei Leuten wo es um den Erhalt einer Lebensgrundlage geht sieht das ggf anders aus. Außer Du veranstaltest ein reines Einladungsrennen, was Du aber nicht tust. Also streng genommen verwehrst Du jemanden den Zugang zu einem Rennen, wo sich normalerweise jeder frei anmelden kann. Du diskriminierst ihn also streng genommen.

Nur damit wir uns verstehen. Wenn das Thema von wirklich allen Seiten beleuchtet wird und klar ist, dass das ein angemessenes Vorgehen ist, dann bin ich dabei. Ich muss keinen Doper schützen und will das auch nicht tun.

Aber dieses emotionale "Doper haben kein Recht auf Rehabilitation im Sport" erscheint mir nicht abschließend zu sein. In unserer Gesellschaft haben noch Leute mit wesentlich krasseren Sachen Anspruch auf Rehabilitation... Mir würde da ganz andere Sachen einfallen, wo ich in solchen Sphären wesentlich eher so denken würde, es aber nicht so ist.

Megalodon
30.10.2015, 16:10
Das wäre im Fall einer Profisportlerin ein Berufsverbot, an welches durchaus harte Bedingungen geknüpft sind. Hier muss man mal ohne die Emotionen die natürlich jeder damit verbindet überlegen, ob dieses gemessen an der schwere der Tat angemessen ist.

Ich könnte mich da nicht entscheiden. Emotional sage ich sofort: klar, wer betrügt fliegt raus. So rein rechtlich gesehen bin ich mir da plötzlich garnicht mehr so sicher wenn man mal so überlegt, was in einem normalen Beruf passieren muss, damit jemand dort nicht mehr arbeiten darf.

Fahrlehrer: sexuelle Belästigung. Beim zweiten Mal lebenslanges Berufsverbot.

Und der hat die Schülerin nicht umgebracht und vergewaltigt. Der hat sie halt während der Fahrstunde am Oberschenkel angefasst.

Angemessen ??

captain hook
30.10.2015, 16:17
Fahrlehrer: sexuelle Belästigung. Beim zweiten Mal lebenslanges Berufsverbot.

Und der hat die Schülerin nicht umgebracht und vergewaltigt. Der hat sie halt während der Fahrstunde am Oberschenkel angefasst.

Angemessen ??

Sag Du es mir.

Beim zweiten Mal? Hier wirds glaube ich beim ersten Mal gefordert.

muntila
30.10.2015, 16:31
Ich finde ein Berufsverbot im Sport auch schon nach dem ersten Vergehen angemessen und nämlich schlicht nur wegen dem Argument des Vorteils vom Doping, den man für immer hat. In der gedopten Zeit kann man härter trainieren und diesen Vorteil hast du für immer.

Ist wie bei einem Schönheitswettbewerb und dem Verbot von OPs. Lässt du dir die Nase richten wars das für dich, die Nase ist nun mal gerichtet und zurück geht nicht mehr. Es gibt Berufe, da wäre eine zweite Chance unfair gegenüber den anderen.

dude
30.10.2015, 16:33
Ich freue mich für Dich, dass Du die Lösung schon gefunden hast. Vielleicht kannst Du den Richtern der ersten Instanz in Ö ein bisschen Nachhilfe geben?

Ich bin sicher die haben die hoehere Entscheidung gelesen.

Aber dieses emotionale "Doper haben kein Recht auf Rehabilitation im Sport" erscheint mir nicht abschließend zu sein.

Deswegen haben wir ja auch die SOZIALE Reintegration in unseren Regeln: nach Ablauf der WADA Sperre duerfen sie ohne Zeitnahme, startend am Ende des Feldes, wieder dabei sein. Ein Doper ist kein Moerder. Sport hilft gerade Sportlern ueber Doping hinweg. Mich hat es beeindruckt wie ein italienisches Granfondo Team Ricco unter seine Fittiche genommen hat. Er durfte beim Training dabei sein und ging auch zu den granfondos mit, statt alleine daheim zu sein. Er war/ist suizidgefaehrdet.

Nicht zuletzt die erwiesenen Langzeitwirkungen vieler Dopingprodukte schliesst den Zugang zum Wettkampfsport fuer mich aber aus.

Pmueller69
30.10.2015, 17:10
Deswegen haben wir ja auch die SOZIALE Reintegration in unseren Regeln: nach Ablauf der WADA Sperre duerfen sie ohne Zeitnahme, startend am Ende des Feldes, wieder dabei sein. Ein Doper ist kein Moerder. Sport hilft gerade Sportlern ueber Doping hinweg. Mich hat es beeindruckt wie ein italienisches Granfondo Team Ricco unter seine Fittiche genommen hat. Er durfte beim Training dabei sein und ging auch zu den granfondos mit, statt alleine daheim zu sein. Er war/ist suizidgefaehrdet.

Nicht zuletzt die erwiesenen Langzeitwirkungen vieler Dopingprodukte schliesst den Zugang zum Wettkampfsport fuer mich aber aus.
Der Ansatz ist gut. Auf der einen Seite zeigt er, dass man Doping nicht akzeptiert. Man sieht aber gleichzeitig den Menschen, der ja in vielen Fällen nur Opfer dieses ganzen Systems geworden ist.

schoppenhauer
30.10.2015, 18:39
"Der falsche Triumph" in der aktuellen Ausgabe der Zeit.

Lesen!

hanse987
31.10.2015, 13:48
Mondory wegen EPO-Doping für vier Jahre gesperrt

http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_96038.htm

Matthias75
05.11.2015, 13:25
Interessanter Artikel (http://www.sueddeutsche.de/sport/new-york-marathon-faule-aepfel-1.2719227) zum New-York-Marathon.

Dort geht man scheinbar noch weiter, indem man eigene Nachforschungen zu den Athleten anstellt und nur solche einlädt, von denen man überzeugt ist, dass sie sauber sind. D.h. selbst bei Verdacht wird nicht mehr eingeladen.

Der russische Lauf-Manager Andrej Baranow klagte vor dem Rennen am Sonntag, die New Yorker Organisatoren hätten fünf seiner besten Läuferinnen nicht für ihr Elitefeld nominiert, darunter Tatjana Petrowa, die im olympischen Marathon 2012 Bronze gewonnen hatte. "Ich kann mir denken warum", sagte Baranow der New York Times: "Wegen des Dopingproblems in Russland. Aber nur weil ein paar Äpfel faul sind, sind nicht alle Äpfel faul." Peter Ciaccia, der Renndirektor in New York, entgegnete, die Organisatoren hätten ihre Informanten, die genau wüssten, welchen Athleten und Trainern man trauen könne und welchen nicht. Die Times berichtete daraufhin, dass der jüngste Dopingskandal in der russischen Leichtathletik sehr wohl die Gästeliste der Organisatoren beeinflusst habe; dass die New Yorker das Umfeld der Läufer quasi ausleuchten wie eine Art Privatdetektei, ehe sie Einladungen verschicken. Was Renndirektor Ciaccia weder bestätigte, noch dementierte.

M.

Megalodon
05.11.2015, 15:31
Interessanter Artikel (http://www.sueddeutsche.de/sport/new-york-marathon-faule-aepfel-1.2719227) zum New-York-Marathon.

Dort geht man scheinbar noch weiter, indem man eigene Nachforschungen zu den Athleten anstellt und nur solche einlädt, von denen man überzeugt ist, dass sie sauber sind. D.h. selbst bei Verdacht wird nicht mehr eingeladen.



M.

Peter Ciaccia, der Renndirektor in New York, entgegnete, die Organisatoren hätten ihre Informanten, die genau wüssten, welchen Athleten und Trainern man trauen könne und welchen nicht.


Selten so einen Schwachsinn gelesen.

Für was braucht man noch die Wada, Nada und Kontrolleure ? Man frage einfach irgendwelche Typen, die sich auskennen und genau wissen wer voll ist oder sein könnte und wer nicht.

Da hörts doch wirklich auf. Das ist an Idiotie nicht mehr zu überbieten.

LidlRacer
05.11.2015, 16:21
Peter Ciaccia, der Renndirektor in New York, entgegnete, die Organisatoren hätten ihre Informanten, die genau wüssten, welchen Athleten und Trainern man trauen könne und welchen nicht.


Selten so einen Schwachsinn gelesen.

Für was braucht man noch die Wada, Nada und Kontrolleure ? Man frage einfach irgendwelche Typen, die sich auskennen und genau wissen wer voll ist oder sein könnte und wer nicht.

Da hörts doch wirklich auf. Das ist an Idiotie nicht mehr zu überbieten.

Mir scheint, im deutschen Artikel ist das nicht exakt wiedergegeben.

Hier das Original:
Scandal Sticks to Russian Runners, Left Outside New York Marathon (http://www.nytimes.com/2015/11/01/sports/new-york-city-marathon-road-runners-russia-doping.html)


New York City Marathon officials aren’t saying that Russians are missing from their elite field because other Russians have doped. They’re using more nuance than that because their process of choosing athletes is complex.

Peter Ciaccia, the marathon’s race director and the Road Runners president for events, told me Friday that elite Russian marathoners just weren’t as good as they used to be. That’s partly why they are disappearing from New York and other major marathons, like those in Chicago and Berlin, he said.

When I asked if Russians and other Eastern Europeans were being excluded because of recent doping revelations in that part of the world — the International Association of Athletics Federations is embroiled in a scandal involving Russia right now — Ciaccia didn’t say yes or no.

He just said Road Runners had a team of two people who “have their ears to the ground” — who know which athletes work with which coaches, trainers and agents and are aware of any whispers regarding their integrity. The scouts vet each runner before bringing any name back to Road Runners so a final group of athletes can be invited.

“It’s a privilege to run New York, and that’s the way we look at it,” Ciaccia said. “So we have to make judgment calls on who makes it and who doesn’t.”


Von "genau wissen" ist da keine Rede.

kiwii
05.11.2015, 16:39
Die Russen haben wieder ein paar gesperrt:
Fünf russische Leichtathleten gesperrt (http://www.spiegel.de/sport/sonst/fuenf-russische-leichtathleten-wegen-doping-gesperrt-a-1061334.html)

Megalodon
05.11.2015, 16:39
Mir scheint, im deutschen Artikel ist das nicht exakt wiedergegeben.

Hier das Original:
Scandal Sticks to Russian Runners, Left Outside New York Marathon (http://www.nytimes.com/2015/11/01/sports/new-york-city-marathon-road-runners-russia-doping.html)



Von "genau wissen" ist da keine Rede.

Es ist im Original noch schlimmer. Da sind also zwei Leute, die irgendwelche Vermutungen haben und schwupps, wird man nicht mehr eingeladen.

Bluttest, Blutprofile, Urinbecher ? Alles old school. Brauchen wir nicht mehr. Wir haben unsere Jungs, die “have their ears to the ground” .

Das ist so blöd, dass es schon wieder lustig ist. :Lachen2:

LidlRacer
05.11.2015, 17:13
Es ist im Original noch schlimmer. Da sind also zwei Leute, die irgendwelche Vermutungen haben und schwupps, wird man nicht mehr eingeladen.


Es wird ohnehin nicht jeder eingeladen, der es gerne würde.
Da finde ich es gut, wenn nicht nur Leistung das einzige Auswahlkriterium ist, was den Druck zum Dopen noch weiter erhöhen würde.

Aber so tragisch wird das für die nicht eingeladenen nicht sein, da andere Rennveranstalter das anders sehen. Auch Restle-Apel bekam als Alternative zu Frankfurt kurzfristig eine Alternative zu Frankfurt angeboten.

captain hook
05.11.2015, 17:38
Peter Ciaccia, der Renndirektor in New York, entgegnete, die Organisatoren hätten ihre Informanten, die genau wüssten, welchen Athleten und Trainern man trauen könne und welchen nicht.


Selten so einen Schwachsinn gelesen.

Für was braucht man noch die Wada, Nada und Kontrolleure ? Man frage einfach irgendwelche Typen, die sich auskennen und genau wissen wer voll ist oder sein könnte und wer nicht.

Da hörts doch wirklich auf. Das ist an Idiotie nicht mehr zu überbieten.

Och, wenn man da mal ein paar Privatdetektive ansetzen würde, die nicht nur das ggf verschleierte Ergebnis abnehmen, sondern auch mal nach den Abläufen und Hintergründen forschen, wäre das sicherlich sehr spannend.

flaix
05.11.2015, 18:38
Es ist im Original noch schlimmer. Da sind also zwei Leute, die irgendwelche Vermutungen haben und schwupps, wird man nicht mehr eingeladen.

Bluttest, Blutprofile, Urinbecher ? Alles old school. Brauchen wir nicht mehr. Wir haben unsere Jungs, die “have their ears to the ground” .

Das ist so blöd, dass es schon wieder lustig ist. :Lachen2:

glaub ich nicht das das so blöd ist. whistleblowing funktioniert doch auch in anderen bereichen ganz ordentlich

Hafu
05.11.2015, 19:27
Es ist im Original noch schlimmer. Da sind also zwei Leute, die irgendwelche Vermutungen haben und schwupps, wird man nicht mehr eingeladen.

Bluttest, Blutprofile, Urinbecher ? Alles old school. Brauchen wir nicht mehr. Wir haben unsere Jungs, die “have their ears to the ground” .

Das ist so blöd, dass es schon wieder lustig ist. :Lachen2:

glaub ich nicht das das so blöd ist. whistleblowing funktioniert doch auch in anderen bereichen ganz ordentlich

Genau. Auch die deutsche NADA hat längst erkannt, wie wertvoll das auswerten von Gerüchten ist und integriert Whistleblowing seit einigen Monaten in ihren Internetauftritt (http://www.nada.de/de/nada/sprichs-an/#.VjudH7cvfcs).

Die großen Dopingskandale der jüngeren Zeit (an der Spitze die Hintergründe um das jahrelange Doping von Lance Armstrong) sind ja auch nicht durch positive tests, Blutprofile und Urinbecher aufgedeckt worden, sondern dadurch dass einige Insider oder ehemalige Komplizen ihr Wissen preis gegeben haben, sei es weil sie sich ehemaligen Mitdopern, Trainer usw überworfen hatten, sei es dass sie sich Straferleichterung von einer Kooperation mit offiziellen Stellen erhofften.

Der Ansatz der Organisatoren von New York ist aus meiner Sicht sehr zu begrüßen und durchaus modern, sofern er tatsächlich auf verwertbaren Hintergrundinformationen beruht und nicht alleine eine komplette Nation betrifft sondern auch bei der Einladung von z.B. keniatischen und äthiopischen Läufern yur Anwendung gelangt.

Dass es bei der Nichtberücksichtigung der russischen Spitzenläuferinnen unschuldige und ehrliche Läuferinnen erwischt hat, ist nach den detaillierten Recherchen von Hajo Seppelt wohl mehr als unwahrscheinlich.

dude
05.11.2015, 19:59
Ich glaube den NYRR und ihrem Wissen bzgl. der Russen.

ABER: es gibt genuegend Geruechte zu dutzenden Athleten, die munter eingeladen wurden. Sind halt keine Sowjets.

flaix
05.11.2015, 20:02
Ich glaube den NYRR und ihrem Wissen bzgl. der Russen.

ABER: es gibt genuegend Geruechte zu dutzenden Athleten, die munter eingeladen wurden. Sind halt keine Sowjets.

Futter für dein altes Argument der Scheuklappen
Ich hasse es wenn du Recht hast

rundeer
05.11.2015, 20:17
Genau. Auch die deutsche NADA hat längst erkannt, wie wertvoll das auswerten von Gerüchten ist und integriert Whistleblowing seit einigen Monaten in ihren Internetauftritt (http://www.nada.de/de/nada/sprichs-an/#.VjudH7cvfcs).

Die großen Dopingskandale der jüngeren Zeit (an der Spitze die Hintergründe um das jahrelange Doping von Lance Armstrong) sind ja auch nicht durch positive tests, Blutprofile und Urinbecher aufgedeckt worden, sondern dadurch dass einige Insider oder ehemalige Komplizen ihr Wissen preis gegeben haben, sei es weil sie sich ehemaligen Mitdopern, Trainer usw überworfen hatten, sei es dass sie sich Straferleichterung von einer Kooperation mit offiziellen Stellen erhofften.

Der Ansatz der Organisatoren von New York ist aus meiner Sicht sehr zu begrüßen und durchaus modern, sofern er tatsächlich auf verwertbaren Hintergrundinformationen beruht und nicht alleine eine komplette Nation betrifft sondern auch bei der Einladung von z.B. keniatischen und äthiopischen Läufern yur Anwendung gelangt.

Dass es bei der Nichtberücksichtigung der russischen Spitzenläuferinnen unschuldige und ehrliche Läuferinnen erwischt hat, ist nach den detaillierten Recherchen von Hajo Seppelt wohl mehr als unwahrscheinlich.

Ich finde diesen Ansatz auch richtig. Wie stark schrecken denn die traditionellen Kontrollen ab? WIE effizient sind sie? Um den Sport grundlegend zu säubern braucht es doch alternative Methoden.

Lieber mal ein Unschuldiger nicht einladen als Schuldigen eine Plattform bieten. Die Veranstalter, Konsumenten etc. müssen klar zeigen, dass es nur schon nicht akzeptiert wird mit dubiosen Leuten zu arbeiten. So nimmt man doch langfristig den schwarzen Schafen den Wind aus den Segeln.

Wenn im Radsport Team mit ehemaligen Dopern als Betreuer nich mehr geladen würden, könnte sich evtl. auch dort die Mentalität ändern.

Megalodon
06.11.2015, 08:30
Ach so. Gerüchte, Vermutungen und Verleumdungen sollen wissenschaftliche Methoden zur Überführung ersetzen. Schöne neue Welt. Da erscheint mir der Antiddopingkampf verkommener als der Doper selbst. Abgesehen davon ist sowas im Hinblick auf das Antidopinggesetz in einem mit Vorgehensweisen eines Rechtsstaats durchgeführten Verfahrens sowieso nicht verwertbar.

Btw, whistle-blowing ist dann doch noch mal etwas anderes. Da würde dann Ehepartner, Partnerinnen, Freunde und Trainingskollegen einen aktiven Sportler verpfeifen. Wie oft hat es das schon gegeben ? Im Triathlonsport meiner Meinung nach noch nie. Und im Radsport aufgrund der omerta sowieso nicht.

Matthias75
06.11.2015, 08:37
Genau. Auch die deutsche NADA hat längst erkannt, wie wertvoll das auswerten von Gerüchten ist und integriert Whistleblowing seit einigen Monaten in ihren Internetauftritt (http://www.nada.de/de/nada/sprichs-an/#.VjudH7cvfcs).

Die großen Dopingskandale der jüngeren Zeit (an der Spitze die Hintergründe um das jahrelange Doping von Lance Armstrong) sind ja auch nicht durch positive tests, Blutprofile und Urinbecher aufgedeckt worden, sondern dadurch dass einige Insider oder ehemalige Komplizen ihr Wissen preis gegeben haben, sei es weil sie sich ehemaligen Mitdopern, Trainer usw überworfen hatten, sei es dass sie sich Straferleichterung von einer Kooperation mit offiziellen Stellen erhofften.

Der Ansatz der Organisatoren von New York ist aus meiner Sicht sehr zu begrüßen und durchaus modern, sofern er tatsächlich auf verwertbaren Hintergrundinformationen beruht und nicht alleine eine komplette Nation betrifft sondern auch bei der Einladung von z.B. keniatischen und äthiopischen Läufern yur Anwendung gelangt.

Dass es bei der Nichtberücksichtigung der russischen Spitzenläuferinnen unschuldige und ehrliche Läuferinnen erwischt hat, ist nach den detaillierten Recherchen von Hajo Seppelt wohl mehr als unwahrscheinlich.

Gerüchte oder Whistleblowing als Ansatzpunkt für Ermittlungen zu verwenden finde ich auch einen durchaus guten Ansatz. Bloße Gerüchte aber nach dem Motto "irgendwas wird schon dran sein" als Begründung für ein Startverbot heranzuziehen, finde ich zweifelhaft. Wie soll sich denn ein Sportler gegen Gerüchte wehren, die z.B. ein Konkurrent gestreut hat? Der betroffene Sportler hat doch keine Chance, sich dagegen zu wehren. Für ein Startverbot braucht man aus meiner Sicht mehr Substanz als Gerüchte.

M.

Megalodon
06.11.2015, 08:55
Gerüchte oder Whistleblowing als Ansatzpunkt für Ermittlungen zu verwenden finde ich auch einen durchaus guten Ansatz.

Das sehe ich übrigens genauso. Solche Hinweise als Motivation zu sehen, einen Sportler mal zu testen, kann durchaus Sinn ergeben.


Bloße Gerüchte aber nach dem Motto "irgendwas wird schon dran sein" als Begründung für ein Startverbot heranzuziehen, finde ich zweifelhaft. Wie soll sich denn ein Sportler gegen Gerüchte wehren, die z.B. ein Konkurrent gestreut hat? Der betroffene Sportler hat doch keine Chance, sich dagegen zu wehren. Für ein Startverbot braucht man aus meiner Sicht mehr Substanz als Gerüchte.

M.

Das ist genau mein Punkt.

MattF
06.11.2015, 09:02
Im Fratzenbuch kursiert, dass Lance A. 2016 wieder im Triathlon starten darf.

:(

ironlollo
06.11.2015, 09:07
Selbst bei Hinweisen von Insidern wie Victor Conte (https://en.wikipedia.org/wiki/Victor_Conte), die durchaus plausibel klingen, wird ja seitens der WADA nicht nachgegangen (http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/doping/doping-in-leichtathletik-victor-contes-hinweise-an-die-wada-13755162.html).

mumuku
06.11.2015, 09:09
http://www.slowtwitch.com/News/Armstrong_tri_eligible_in_2016_5461.html

Geht wohl um die Regel, dass ein lebenslanges Verbot nur in der ursprünglichen Sportart ausgesprochen werden kann. Und Triathlon ist eben eine andere Sportart.

Allerdings klappt das nur bei lokalen Rennen, Ironman soll nicht möglich sein. Aber darauf würde ich mich nicht verlassen...

totog
06.11.2015, 09:24
Im Fratzenbuch kursiert, dass Lance A. 2016 wieder im Triathlon starten darf.

:(

Wollte ic auch grad hier reinstellen.

http://www.slowtwitch.com/News/Armstrong_tri_eligible_in_2016_5461.html

Geht wohl um die Regel, dass ein lebenslanges Verbot nur in der ursprünglichen Sportart ausgesprochen werden kann. Und Triathlon ist eben eine andere Sportart.

Allerdings klappt das nur bei lokalen Rennen, Ironman soll nicht möglich sein. Aber darauf würde ich mich nicht verlassen...

Darauf würde ich mich gerne verlassen, allerdings war Armstrog dann doch irgendwie ein gern gesehener Gast bei Ironman. Daher fürchte ich das er, wenn es denn irgend ein Schlupfloch gibt, wieder irgendwo starten darf. Natürlich kann man auf einen Gesinnungswandel durch den Verkauf der Dachorganisation hofen, aber ich bin skeptisch.

Das weitere Startverbot scheint sich ja vorranggig auch Quilier Rennen für nationale und International Meisterschaften zu beziehen. Gerade hinsichtlich der angekündigten "AG only" IM Rennen könnte sich da was ergeben!?!

MFG
Toto

NBer
06.11.2015, 10:11
gab es nicht auch triathleten die sich nicht mit amrstrong an die startlinie gestellt haben bzw stellen wollten? ein boykott einer großen anzahl von triathleten wenn armstrong auf der startliste steht.....dann wäre das thema armstrong bei jedem veranstalter schnell durch.

totog
06.11.2015, 10:16
+1 :Blumen:

Das wäre es aber auch schon beim letzten mal gewesen. Und da gab es zwar Stimmen und einzelne Startverzichte, der große Boykott blieb aber aus.

Mit der Aufteilung in Qualifikationsrennen und AGonly Rennen seheich die Möglichkeit des Medienwirksamen Baykotts durch Profies auch eingeschränkt. Und die breite Masse wird halt trotzdem starten. Was wiederum Medieniteresse und Aufmerksamkeit eher in der Gegenrichtig auf unseren Sport lenkt.

Ich bin also gespannt was daraus wird. Ist ja alles noch ferne Zukunftsmusik die es gilt im Auge zu behalten.

MFG

ironlollo
06.11.2015, 10:17
gab es nicht auch triathleten die sich nicht mit amrstrong an die startlinie gestellt haben bzw stellen wollten? ein boykott einer großen anzahl von triathleten wenn armstrong auf der startliste steht.....dann wäre das thema armstrong bei jedem veranstalter schnell durch.

Lippenbekenntnisse dieser Art gibt es viele aber ob das in der Realität dann auch so aussehen wird? Immerhin wird ein LA wieder enorm viel Medienecho hervorrufen und ich denke, da wird dann schnell der Eine oder Andere versuchen, etwas von dem Scheinwerferlicht abzubekommen, wenn er im selben Rennen startet.

gollrich
06.11.2015, 10:19
Das sehe ich übrigens genauso. Solche Hinweise als Motivation zu sehen, einen Sportler mal zu testen, kann durchaus Sinn ergeben.


Du meinst üble Nachrede sollte auch noch belohnt werden ?.... Als erstes muss ein konkreter Verdacht her und nicht bloß ein daher gelaufener "Tipp"...

Megalodon
06.11.2015, 10:33
Du meinst üble Nachrede sollte auch noch belohnt werden ?

Nein. Das Testen eines Sportlers hat nichts mit Belohnung von übler Nachrede zu tun sondern ist im Antidopingkampf ein völlig normaler Vorgang.

gollrich
06.11.2015, 10:40
Nein. Das Testen eines Sportlers hat nichts mit Belohnung von übler Nachrede zu tun sondern ist im Antidopingkampf ein völlig normaler Vorgang.

Aber Sportler werden doch heute auch schon getestet ? welchen Unterschied soll dann der Tipp bringen ?...

Megalodon
06.11.2015, 10:51
Aber Sportler werden doch heute auch schon getestet ? welchen Unterschied soll dann der Tipp bringen ?...

Wechsel der Prioritäten bzw. Hilfe bei der Koordinierung der Tests.

Es ist doch so, dass Sportler keineswegs gleich häufig getestet werden. Arne Gabius wird im Vergleich zu einem Profitriathlet quasi garnicht getestet, nur um mal ein Beispiel zu nennen.

gollrich
06.11.2015, 10:59
Wechsel der Prioritäten bzw. Hilfe bei der Koordinierung der Tests.

Es ist doch so, dass Sportler keineswegs gleich häufig getestet werden. Arne Gabius wird im Vergleich zu einem Profitriathlet quasi garnicht getestet, nur um mal ein Beispiel zu nennen.

Das heißt jemand der Dopt kann durch gezielte "Tipps" die Fahnder auf Trab halten in dem Sie die Konkurrenz testen...
Auch sicher praktisch wenn man weiß das der andere Athlet gerade ein starke Belastungswoche hat... da kann so ein extra Test nochmal schön nerven...

hört sich wirklich sehr verlockend an...

LidlRacer
06.11.2015, 11:01
Es ist doch so, dass Sportler keineswegs gleich häufig getestet werden. Arne Gabius wird im Vergleich zu einem Profitriathlet quasi garnicht getestet, nur um mal ein Beispiel zu nennen.

Was weißt Du über die Test-Häufigkeit bei Gabius?
Ich denke, neben den veröffentlichten Tests mit den Off-Score-Daten wird es noch andere geben, bei denen diese nicht ermittelt werden.

Megalodon
06.11.2015, 11:10
Was weißt Du über die Test-Häufigkeit bei Gabius?


Siehe Arne Gabius Thread. Da stehts drin.

LidlRacer
06.11.2015, 12:11
Siehe Arne Gabius Thread. Da stehts drin.

Wo? Ich lese da:
"Ich hatte viele Dopingtests in diesem Jahr,“

captain hook
06.11.2015, 12:40
Ach so. Gerüchte, Vermutungen und Verleumdungen sollen wissenschaftliche Methoden zur Überführung ersetzen.

...ergänzen...

MatthiasR
06.11.2015, 14:28
gab es nicht auch triathleten die sich nicht mit amrstrong an die startlinie gestellt haben bzw stellen wollten? ein boykott einer großen anzahl von triathleten wenn armstrong auf der startliste steht.....dann wäre das thema armstrong bei jedem veranstalter schnell durch.

Das ist doch irgendwie weltfremd.
Angenommen ich habe mich mit 9-12 Monaten Vorlauf für einen Wettkampf angemeldet und meine Saisonplanung darauf abgestimmt. Und dann erfahre ich ein oder zwei Wochen vor dem Termin, dass LA da starten wird - soll ich mich dann abmelden?!
Das würde mich zwar ankotzen, aber starten würde ich wohl trotzdem.

Gruß Matthias

NBer
06.11.2015, 14:50
Das ist doch irgendwie weltfremd.....

ich sage ja nicht, dass ich daran glaube. aber das zeigt eben auch das problem.....das dopingbekämpfen geht eben nur so weit, wie ich selbst nicht betroffen bin. es mich keine freizeit oder gar geld kostet. in einem forum fordern, verurteilen ist halt leichter. interessiert außerhalb in der realen welt nur keinen. ich meine jetzt gar nicht dich konkret, sondern ganz allgemein, mich eingeschlossen.

dude
06.11.2015, 15:34
Im Triathlonsport meiner Meinung nach noch nie. Und im Radsport aufgrund der omerta sowieso nicht.

Bitte was? Selbstverstaendlich gibt und gab es das schon.

Selbst bei Hinweisen von Insidern wie Victor Conte (https://en.wikipedia.org/wiki/Victor_Conte), die durchaus plausibel klingen, wird ja seitens der WADA nicht nachgegangen (http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/doping/doping-in-leichtathletik-victor-contes-hinweise-an-die-wada-13755162.html).

WADA nicht, USADA schon.

Apropos USADA: man kann auf deren Website nachlesen, wer wie oft getestet wurde (http://www.usada.org/testing/results/athlete-test-history/). Daran sieht man auch, wen USADA besonders unter die Lupe nimmt, wie zB Galen Rupp. Dessen Teamkollege Mo Farah soll laut Russischen Medienberichten vier Mal positiv gewesen sein (http://www.letsrun.com/forum/flat_read.php?thread=6835259), aber erfolgreich geschmiert haben.

Whistleblowing gibt es bei der USADA seit ein paar Jahren. Hab' ich auch schon benuetzt.

Megalodon
06.11.2015, 15:53
Bitte was? Selbstverstaendlich gibt und gab es das schon.

.

Gut, bleiben wir beim Triathlonsport, ist überschaubarer.

Welcher aktive Athlet wurde denn von einem Familienmitglied, einem Teamkollegen oder einem Trainingskollegen ans Messer geliefert ?

So versteh ich Whistle-Blowing: Infos die aus dem Inneren einer Orga, Firma, Team etc. kommen.

LidlRacer
06.11.2015, 16:06
Dude dürfte sich wohl auf dies bezogen haben:


Und im Radsport aufgrund der omerta sowieso nicht.

Was meinst Du, wodurch Lance in erster Linie zu Fall gebracht wurde?

Klugschnacker
07.11.2015, 09:50
Im Leichtathletik-Weltverband IAAF hat es offenbar unter dem früheren Präsidenten Lamine Diack einen Sumpf von Korruption gegeben. Vermutlich hat der Senegalese mehr als eine Million Euro für die Vertuschung positiver Doping-Proben kassiert.
http://www.fr-online.de/sport/leichtathletik--diack-kassierte--mehr-als-eine-million-euro-,1472784,32355074.html

Ich sagte in diesem Thread bereits häufiger, man dürfe die Verbände nicht pauschal als Anwälte der fairen Sportler sehen. Sie sind offenbar in einer Doppelrolle: Die einen Athleten werden gnadenlos kontrolliert und sanktioniert, während andererseits gedopte Sportler in die Wettbewerbe geschickt werden. Gedopte Sportler verdienen gutes Geld, hohe Funktionäre ebenfalls, und der ehrliche Sportler ist der Dumme.

Haben wir Ähnliches nicht bereits von anderen Verbänden gehört? Da brauchen wir gar nicht weit zu schauen.

Grüße,
Arne

dude
07.11.2015, 12:45
Also doch Radcliffe und Farah? ;)

chris.fall
07.11.2015, 13:04
Moin,

Im Leichtathletik-Weltverband IAAF hat es offenbar unter dem früheren Präsidenten Lamine Diack einen Sumpf von Korruption gegeben. Vermutlich hat der Senegalese mehr als eine Million Euro für die Vertuschung positiver Doping-Proben kassiert.


die Meldung selber finde ich jetzt nicht so überraschend.

Interessanter finde ich schon die Reaktion darauf: Überwiegend gar keine. Hier hat es vor mir erst eine Wortmeldung dazu gegeben, und auf den bekannten Nachrichtenseiten findet sich dazu - ich muss allerdings zugeben, dass ich nicht gelidled sondern nur gegoogelt habe - auch nichts...

Munter bleiben,

Christian

dude
07.11.2015, 13:23
Au Mann...

Eber
07.11.2015, 13:57
Moin,



die Meldung selber finde ich jetzt nicht so überraschend.

Interessanter finde ich schon die Reaktion darauf: Überwiegend gar keine. Hier hat es vor mir erst eine Wortmeldung dazu gegeben, und auf den bekannten Nachrichtenseiten findet sich dazu - ich muss allerdings zugeben, dass ich nicht gelidled sondern nur gegoogelt habe - auch nichts...

Munter bleiben,

Christian

Gibts dieses googelige Wort "lidlen" eigentlich schon im Lexikon (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=15203):Cheese:

LidlRacer
07.11.2015, 14:14
Hab jetzt nicht extra noch mal nachgelesen, aber ich denke, der Diack wurde doch schon vor Monaten (von Seppelt?) schwer belastet. Daher jetzt wenig Reaktion.

Montag soll's wohl etwas spannender werden, wenn der WADA-Bericht zur Leichtathletik rauskommt.

Und die WADA droht Kenia mit dem Ausschluss von internationalen Wettkämpfen, wenn ihr Antidoping-System nicht bald funktioniert:
http://www.reuters.com/article/2015/11/06/us-athletics-kenya-doping-idUSKCN0SV1OV20151106

Hafu
07.11.2015, 16:26
Im Leichtathletik-Weltverband IAAF hat es offenbar unter dem früheren Präsidenten Lamine Diack einen Sumpf von Korruption gegeben. Vermutlich hat der Senegalese mehr als eine Million Euro für die Vertuschung positiver Doping-Proben kassiert.
http://www.fr-online.de/sport/leichtathletik--diack-kassierte--mehr-als-eine-million-euro-,1472784,32355074.html

Ich sagte in diesem Thread bereits häufiger, man dürfe die Verbände nicht pauschal als Anwälte der fairen Sportler sehen. Sie sind offenbar in einer Doppelrolle: Die einen Athleten werden gnadenlos kontrolliert und sanktioniert, während andererseits gedopte Sportler in die Wettbewerbe geschickt werden. Gedopte Sportler verdienen gutes Geld, hohe Funktionäre ebenfalls, und der ehrliche Sportler ist der Dumme.

Haben wir Ähnliches nicht bereits von anderen Verbänden gehört? Da brauchen wir gar nicht weit zu schauen.

Grüße,
Arne

Da ich mich gerade auf der Heimfahrt im ICE (zweiter Klasse, Sparticket ;) ) von Präsidententreffen und DTU-Verbandsratssitzung in Frankfurt befinde fühle ich mich bei deinem allgemeinen "die Verbände" irgendwie mit angesprochen.

Dass es große Misstände bei der IAAF, UCI,FIFA und IOC gibt, ist eine Binsenweisheit , aber wir sind in einem Triathlonforum und in den Verbänden unseres gemeinsamen Sportes gibt es keine "hochbezahlten Funktionäre".
Die Zeit und Mühe, hier zu differenzieren sollten wir uns nehmen. Danke.

Eber
07.11.2015, 18:29
Da ich mich gerade auf der Heimfahrt im ICE (zweiter Klasse, Sparticket ;) ) von Präsidententreffen und DTU-Verbandsratssitzung in Frankfurt befinde fühle ich mich bei deinem allgemeinen "die Verbände" irgendwie mit angesprochen.

Dass es große Misstände bei der IAAF, UCI,FIFA und IOC gibt, ist eine Binsenweisheit , aber wir sind in einem Triathlonforum und in den Verbänden unseres gemeinsamen Sportes gibt es keine "hochbezahlten Funktionäre".
Die Zeit und Mühe, hier zu differenzieren sollten wir uns nehmen. Danke.
Hallo HaFu,
schön dass du dich für unseren Sport so einsetzt.
Ich verstehe Arnes Post nicht als pauschalen Angriff auf die Sportverbände.
Also auch nicht auf unseren.
Was hat dich denn gestört ?
Etwa der Satz: "Da brauchen wir gar nicht weit zu schauen."

Hafu
08.11.2015, 06:23
...
Ich verstehe Arnes Post nicht als pauschalen Angriff auf die Sportverbände.
Also auch nicht auf unseren.
Was hat dich denn gestört ?
Etwa der Satz: "Da brauchen wir gar nicht weit zu schauen."

...

Haben wir [B]Ähnliches nicht bereits von anderen Verbänden gehört? Da brauchen wir gar nicht weit zu schauen.

...

Wenn es vordergründig in dem Beitrag um die Leichtathletik geht, ist dieser Nebensatz sehr wohl auf die DTU gemünzt, denn bei welchem Verband sonst würden wir als Triathleten denn "nicht weit schauen" müssen im Vergleich mit dem Leichtathletikverband?

Und da ich Arnes Gedankengänge halbwegs kenne, ist mir auch klar, dass er dabei die olympische Silbermedaille von Vuckovic im Jahr 2000 hier beim Schreiben im Hinterkopf gehabt hat.

phonofreund
08.11.2015, 06:55
Dann Liebe Leut, gibt es nur einen Ausweg aus dieser Misere: wir hier im Forum gründen einen eigenen Verband, der dann sicher der sauberste der ganzen Welt ist.
Wer schließt sich an?:Huhu:

flaix
08.11.2015, 07:31
Und da ich Arnes Gedankengänge halbwegs kenne, ist mir auch klar, dass er dabei die olympische Silbermedaille von Vuckovic im Jahr 2000 hier beim Schreiben im Hinterkopf gehabt hat.

womit er ja wohl richtig liegt?

FlyLive
08.11.2015, 07:45
Dann Liebe Leut, gibt es nur einen Ausweg aus dieser Misere: wie hier im Forum gründen einen eigenen Verband, der dann sicher der sauberste der ganzen Welt ist.
Wer schließt sich an?:Huhu:

Daran glaube ich nicht. Die User hier drin repräsentieren die Triathlon Gesellschaft ganz gut, da eben auch mehrere Hundert (? hier schreiben.
Stecken wir alle hier schreibenden User gemeinsam in denselben Wettkampf, dann wird dort ebenso gelutscht und betrogen wie bei jedem Triathlon hierzulande auch.

Wettkämpfer die sich Vorteile im Wettkampf ergaunern wären auch Gauner wenn die Möglichkeiten andere wären.

Deshalb denke ich, der Triathlon-Verband ist in etwa so Regelkonform wie seine Sportler.

Als Anmerkung will ich aber auch äußern, das ich den Triathlonsport bisher als weitestgehend sportlich fair wahr nehme. Ausnahmen gibt es immer und auch bei uns deutschen Triathleten.

Klugschnacker
08.11.2015, 09:20
Und da ich Arnes Gedankengänge halbwegs kenne, ist mir auch klar, dass er dabei die olympische Silbermedaille von Vuckovic im Jahr 2000 hier beim Schreiben im Hinterkopf gehabt hat.

Vuckovic konnte kein Doping nachgewiesen werden. Auch in folgender Sache wurde das Verfahren eingestellt, da kein öffentliches Interesse bestanden habe:

http://www.dtu-info.de/news/2008/2008-09/ermittlungsverfahren-gegen-ex-dtu-praesident-dr-klaus-mueller-ot.html

http://www.dtu-info.de/news/2014/2014-03/verfahren-gegen-ehemaligen-dtu-praesidenten-eingestellt.html

Klugschnacker
08.11.2015, 09:32
Mehr zur Leichtathletik:

http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/leichtathletik-ex-iaaf-boss-lamine-diack-erpresste-wohl-doper-13898101.html

"...Hunderttausende, womöglich mehr als eine Million Dollar soll Lamine Diack, sechzehn Jahre lang Präsident des Weltverbandes IAAF und Ehrenmitglied des Internationalen Olympischen Komitees, Athleten abgepresst haben.

... Zugleich stellte er seinen Sohn Papa Massata und seinen Freund Habib Cissé als Berater ein und gewährte ihnen Zugriff auf die Listen verdächtiger und positiv getesteter Athleten.

Diesen Sportlerinnen und Sportlern boten Papa Massata Diack und sein Bruder Khalil an, sie gegen generöse Bezahlung von den Listen zu streichen.

In Online-Foren wird die Behauptung der russischen Zeitung Kommersant diskutiert, der britische Olympiasieger Mo Farah habe sich von positiven Dopingtests freigekauft."

Eber
08.11.2015, 12:17
womit er ja wohl richtig liegt?
ah jetzt verstehe ich den Seitenhieb. (http://www.sueddeutsche.de/sport/doping-im-sport-aus-dem-gedaechtnis-1.374307)

phonofreund
08.11.2015, 13:32
Tja, sauber in der Meinung sind wir zumindest alle hier und den einen oder anderen kreuzigen ohne das ein Beweis vorliegt, klappt ja auch ganz gut.......:dresche ;)

Hafu
08.11.2015, 14:36
Vuckovic konnte kein Doping nachgewiesen werden. Auch in folgender Sache wurde das Verfahren eingestellt, da kein öffentliches Interesse bestanden habe:
...

Du hältst Vuckovic für unschuldig und glaubst, dass es für den nachfolgenden in den Gerichtsakten dokumentierten mail-Verkehr ziwschen dem damaligen Trainer von Vuckovic, dem mehrfach wegen Dopings verurteilten Springstein und dem spanischen Doping-Arzt Pereita eine andere, plausible Erklärung gibt?

Damals gründete der Verdacht gegen Vuckovic auf dem Mail-Verkehr zwischen seinem ehemaligen Trainer Thomas Springstein und dem spanischen Dopingarzt Miguel Peraita, der als eine Schlüsselfigur des internationalen Dopingnetzwerks in Madrid gilt. Laut Gerichtsakten bedankte sich Springstein in den Mails für "kreative Ideen" bezüglich Vuckovic, nachdem dieser in Sydney überraschend Silber gewonnen hatte. Peraita habe darauf geantwortet: "Wir wussten schon von Vuckovich und den Mädchen. GROSSARTIG. Für das nächste Jahr haben wir neue Sachen, um das Material zu ersetzen, sehr interessant." Der Begriff "Material" gilt als Szenesynonym für Epo.

Stefan
08.11.2015, 15:57
Du hältst Vuckovic ............Springstein......
Den Springstein hat er sich doch nur ausgesucht, weil der so ein toller Trainer ist. :Lachanfall::Lachanfall:

Klugschnacker
08.11.2015, 17:34
Du hältst Vuckovic für unschuldig und glaubst, dass es für den nachfolgenden in den Gerichtsakten dokumentierten mail-Verkehr ziwschen dem damaligen Trainer von Vuckovic, dem mehrfach wegen Dopings verurteilten Springstein und dem spanischen Doping-Arzt Pereita eine andere, plausible Erklärung gibt?

Ich sagte, es konnte ihm mit nicht nachgewiesen werden. Wenn hier ein Dopingverfahren angesprochen wird, gehört es dazu, auch das Ergebnis des Verfahrens zu nennen.
:Blumen:

Hafu
08.11.2015, 18:40
Ich sagte, es konnte ihm mit nicht nachgewiesen werden. Wenn hier ein Dopingverfahren angesprochen wird, gehört es dazu, auch das Ergebnis des Verfahrens zu nennen.
:Blumen:

O.K., dann sind wir nicht so weit auseinander.:Blumen:

Das Ergebnis des Vuckovic-Verfahrens war (genauso wie das gegen Lothar Leder und -fast parallel zu Vuckovic das gegen Anja Dittmer) absehbar, weil ohne Antidopinggesetz hierzulande eine sportrechtliche Verurteilung ohne positive Probe nur aufgrund von Indizien nahezu undenkbar ist.
Bei unserer Rechtslage hier in Deutschland wäre es auch niemals zu einer Verurteilung von Lance Armstrong gekommen, denn auch bei ihm gab es bis zur Verurteilung lediglich e-mails und Zeugenaussagen und keine positive Proben.

LidlRacer
09.11.2015, 14:51
In 10 Minuten wird der WADA-Bericht zum IAAF-Doping-Skandal vorgestellt.
Live-Berichterstattung hier:
http://www.insidethegames.biz/articles/1031541/publication-of-the-world-anti-doping-agency-independent-commission-report

LidlRacer
09.11.2015, 15:05
BBC News berichtet live:
www.filmon.tv/tv/bbc-news

LidlRacer
09.11.2015, 15:11
Ein paar Infos aus Twitter:
WADA says IAAF should suspend Russia from competition, Moscow lab should lose accreditation. 5 athletes and 5 coaches get lifetime bans

Moscow lab chief Grigory Rodchenko admits to intentionally destroying 1,417 samples.

flaix
09.11.2015, 15:14
Erdebeben ist ein schwacher Ausdruck dafür. Wo wird das hinführen? Tod der Olympischen Spiele?

LidlRacer
09.11.2015, 15:16
Der russische Geheimdienst FSB soll massiv Einfluss genommen haben:
http://www.insidethegames.biz/articles/1031540/wada-report-accuses-russian-secret-police-of-direct-intimidation-and-interference-in-promoting-systemic-doping

LidlRacer
09.11.2015, 15:18
Kompletter Report (323 Seiten!):
https://wada-main-prod.s3.amazonaws.com/resources/files/wada_independent_commission_report_1_en.pdf

Klugschnacker
09.11.2015, 15:54
Zusammenfassung der Vorwürfe
Quelle: Süddeutsche Zeitung (http://www.sueddeutsche.de/sport/-leichtathletik-anti-doping-agentur-will-russland-aussperren-1.2729256)


Tief verwurzelte Betrugskultur. "Die Untersuchung zeigt, dass die Akzeptanz von Betrug ist auf allen Ebenen und seit langem verbreitet ist." Eine fundamentale mangelhafte Einstellung für die Akzeptanz von Anti-Doping-Anstrengungen sei "tief in der russischen Leichtathletik verwurzelt". Gerechtfertigt werde dies durch die Annahme, dass alle anderen auch betrügen würden.
Ausbeutung von Athleten. Unethisches Verhalten sei zur Norm geworden. Die Ausbeutung von Athleten für Medaillen und finanziellen Erfolg sei in der russischen Leichtathletik weit verbreitet. Die Athelten waren oft willige Teilnehmer, allerdings gebe es auch dokumentierte Fälle, in denn Athleten, die nicht Teil des Programms werden wollten, nicht für die russische Nationalmannschaft nominiert worden seien.
Betrug durch Athleten. Der Report stellt dar, dass es systematischen Dopingbetrug bei russischen Athelten gegeben hat. Darüber hinaus stellt der Bericht fest, dass es ein hoher Prozentsatz der Athleten nicht mit der Komission zusammenarbeiten wollte. Viele Athleten gaben darüber hinaus nur unzureichend Auskunft über ihren Aufenthaltsort.
Beteiligung von Ärzten, Trainern und Laborpersonal an Dopingbetrug: Der Bericht bestätigt, dass einige russische Ärzte und Laborpersonal in Zusammenarbeit mit Trainern systematischer Betrug ermöglichten. Im Moskauer Anti-Doping-Labor sollen mut- und böswillig mehr als 1400 Proben zerstört worden sein, nachdem die Wada Zielkontrollen angeordnet hatte. Auch wurden Teststandards nicht eingehalten.
Korruption und Bestechung innerhalb der IAAF. Der Bericht bestätigt Korruption und Bestechung auf der höchsten Ebene der internationalen Leichtathletik. Die Beweise dafür seien an Interpol übermittelt worden, die Veröffentlichung soll bis zum Ende des Jahres geschehen. Zunächst sollen die Entscheidungen der Untersuchungsbehörden abgewartet werden.

Hafu
09.11.2015, 16:23
...Moscow lab chief Grigory Rodchenko admits to intentionally destroying 1,417 samples.

Unfassbar!:( :confused:

Wenn hier das IOC, wenige Monate vor Rio nicht umfassend reagiert, dann beschädigt sich die gesamte Olympische Bewegung selbst.

Herr Bach. der ja in Sootschi im Ggs zu fast allen westlichen Politikern keinerlei Berührungsängste mit Putin gehabt hat und meinte, sich ihm ungeachtet aller auch damals schon bekannten Vorwürfe und den Vorgängen in der Ukraine ungebremst anschmeicheln zu müssen, steht bei dieser Faktenlage mit dem Rücken zur Wand.

captain hook
09.11.2015, 16:25
Wer wettet mit mir, dass es nicht nur in Russland so ist und dass es nicht nur die Leichtathletik betrifft? :Cheese:

Hafu
09.11.2015, 16:31
Wer wettet mit mir, dass es nicht nur in Russland so ist und dass es nicht nur die Leichtathletik betrifft? :Cheese:

Welche Länder hast du noch -konkret- in Verdacht? Es geht um (aktuelle) Einflussnahme auf höchster politischer Ebene und darum, dass IOC-akkreditierte Labors Dopingproben verschwinden lassen und komplett korrumpiert sind?

(Totalitäre "Zwergenstaaten" im Medaillenspiegel, wie z.b. Weißrussland oder Nordkorea zählen aber nicht)

flaix
09.11.2015, 16:31
Wer wettet mit mir, dass es nicht nur in Russland so ist und dass es nicht nur die Leichtathletik betrifft? :Cheese:
bedauerliche Einzelfälle isolierter Personen ;-)

Matthias75
09.11.2015, 16:36
Wer wettet mit mir, dass es nicht nur in Russland so ist und dass es nicht nur die Leichtathletik betrifft? :Cheese:

:Cheese: :Cheese: (siehe Threadtitel :Huhu: )



Tief verwurzelte Betrugskultur. "Die Untersuchung zeigt, dass die Akzeptanz von Betrug ist auf allen Ebenen und seit langem verbreitet ist." Eine fundamentale mangelhafte Einstellung für die Akzeptanz von Anti-Doping-Anstrengungen sei "tief in der russischen Leichtathletik verwurzelt". Gerechtfertigt werde dies durch die Annahme, dass alle anderen auch betrügen würden.

Diese Einstellung wird Russland nicht exklusiv haben.


Beteiligung von Ärzten, Trainern und Laborpersonal an Dopingbetrug: Der Bericht bestätigt, dass einige russische Ärzte und Laborpersonal in Zusammenarbeit mit Trainern systematischer Betrug ermöglichten. Im Moskauer Anti-Doping-Labor sollen mut- und böswillig mehr als 1400 Proben zerstört worden sein, nachdem die Wada Zielkontrollen angeordnet hatte. Auch wurden Teststandards nicht eingehalten.

Wie muss ich mir das vorstellen? Die WADA will Zielkontrollen durchführen und mit einem Mal sind die Kühlschränke leer, kaputt oder nicht mehr auffindbar? Warum ist das damals nicht publik geworden, dass die WADA-Kontrolleure scheinbar unverrichteter Dinge wieder abziehen mussten?

Korruption und Bestechung innerhalb der IAAF. Der Bericht bestätigt Korruption und Bestechung auf der höchsten Ebene der internationalen Leichtathletik. Die Beweise dafür seien an Interpol übermittelt worden, die Veröffentlichung soll bis zum Ende des Jahres geschehen. Zunächst sollen die Entscheidungen der Untersuchungsbehörden abgewartet werden.


Da bin ich mal gespannt, was noch kommt.

M.

captain hook
09.11.2015, 16:42
Welche Länder hast du noch -konkret- in Verdacht? Es geht um (aktuelle) Einflussnahme auf höchster politischer Ebene und darum, dass IOC-akkreditierte Labors Dopingproben verschwinden lassen und komplett korrumpiert sind?

(Totalitäre "Zwergenstaaten" im Medaillenspiegel, wie z.b. Weißrussland oder Nordkorea zählen aber nicht)

Ist nur so ein Gefühl. :Cheese:

LidlRacer
09.11.2015, 17:54
Wie muss ich mir das vorstellen? Die WADA will Zielkontrollen durchführen und mit einem Mal sind die Kühlschränke leer, kaputt oder nicht mehr auffindbar? Warum ist das damals nicht publik geworden, dass die WADA-Kontrolleure scheinbar unverrichteter Dinge wieder abziehen mussten?


Lies nach im Report (https://wada-main-prod.s3.amazonaws.com/resources/files/wada_independent_commission_report_1_en.pdf)auf S. 203 u. 204!

Eber
09.11.2015, 18:02
Das ist echt ne Bombe die da Platz. Diese Meldung müsste eigentlich vor Niersbachs Rücktrittsmeldung in den TV Nachrichten kommen?

captain hook
09.11.2015, 18:10
Das ist echt ne Bombe die da Platz. Diese Meldung müsste eigentlich vor Niersbachs Rücktrittsmeldung in den TV Nachrichten kommen?

Eine Bombe wäre es, wenn man dem FC Bayern und dem FC Barcelona systematisches Nachhelfen nachweisen könnte UND beide Vereine vom Spielbetrieb ausgeschlossen würden.

Erst kommt Fußball, dann kommt Fußball und dann kommt lange nix. Im Radio war es grade natürlich andersherum wie von Dir beschrieben.

Russische Leichtathletik... das wussten doch eh schon alle. (übertrieben gesprochen). Damit lockt man doch niemanden mehr hinterm Ofen vor?!

Staatsdoping? Hatten wir alles schon. Sogar vor der eigenen Haustür.

Eber
09.11.2015, 18:18
Wo du Recht hast hast du Recht, Captain. Ich fürchte ja, du wirst Recht haben :)

Campeon
09.11.2015, 18:25
Wer wettet mit mir, dass es nicht nur in Russland so ist und dass es nicht nur die Leichtathletik betrifft? :Cheese:

Hast schon gewonnen!:Huhu:
Aber ehrlich gesagt, es war mir schon immer klar und die ganzen Diskussionen führen doch sowieso zu garnichts.

Solange man im Sport Geld verdienen kann, solange wird manipuliert.

captain hook
09.11.2015, 18:31
Wo du Recht hast hast du Recht, Captain. Ich fürchte ja, du wirst Recht haben :)

So, jetzt erstmal Sondersendung im Radio über den Niersbach. Von den Russen kein Wort mehr außer dem Zweizeiler in den Nachrichten.

Mein Tipp: Der Putin kümmert sich jetzt da drum, räumt den Laden auf und dann muss sicher keiner Sorgen um Olympia machen.

Und am Ende stehen die Russen am Start.

Oder hat mal wieder jemand was oder gar Konsequenzen aus dem Bericht über Doping in der BDR gehört?

sabine-g
09.11.2015, 18:33
Und am Ende stehen die Russen am Start.


Na und?
Die Chinesen stehen auch am Start.
Und die Amerikaner.
Und die Deutschen.

captain hook
09.11.2015, 18:36
Na und?
Die Chinesen stehen auch am Start.
Und die Amerikaner.
Und die Deutschen.

Genau so sieht das aus.
Ich wollte lediglich darauf aufmerksam machen, dass es vermutlich nicht so heiß gegessen wird, wie es mancher vielleicht vermuten würde. Das die meisten anderen da nicht besser sind (meiner Meinung nach), hatte ich ja schon angedeutet.

Hafu
09.11.2015, 19:05
Ist nur so ein Gefühl. :Cheese:

Ich würde mit dir wetten, wenn du z.B. schreiben würdest, in Deutschland, USA geht es genauso zu.

Aber wenn du natuerlich erst eine Wette anbietest und dann dazu schreibst, dass das nur "ein Gefühl" ist, während jetzt bezüglich Russland immerhin unwiderlegbare Fakten auf dem Tisch liegen, tut man sich etwas schwer mit dem Dagegenhalten.

Dass die o.g. Länder auch ihre Leichen im Keller haben, wenn man die 70er und 80er-Jahre (in den 90ern war dann Doping schon weitgehend "Privatsache") mit einbezieht weiß ich natürlich auch.

Aber immerhin befinden wir uns mittlerweile weit im 21. Jahrhundert, Deutschland ist im olympischen Medaillenspiegel trotz der immer noch weltweit zweithöchsten Gesamt-Investitionen in den Leistungssport von ehemals Rang 2 auf Rang 6 zurückgefallen und in der Leichtathletik als Kerndisziplin neben dem Schwimmen gibt es praktisch abgesehen von Randsportarten wie gelegentlich mal Diskuswerfen überhaupt keine Medaillen mehr.
Da sagt mir mein Gefühl, dass bei uns das allermeiste mit rechten Dingen zugeht.

Eber
09.11.2015, 19:24
Das ZDF hat zwar eben in "heute" berichtet, aber im Anschluss, das "ZDF Spezial" behandelt den Niersbach Rücktritt.

Klugschnacker
09.11.2015, 20:41
In Russland ist das wohl kaum auf die Leichtathletik beschränkt. Einige der jetzt aufgedeckten Strukturen werden nach meiner Überzeugung auch von anderen Sportarten und Verbänden genutzt. Etwa das korrupte Doping-Labor, um ein Beispiel zu nennen. Wer will denn jetzt noch für russische Wintersportler seine Hand ins Feuer legen?

felö
09.11.2015, 20:42
Tja, (auch @Hafu) ob das in den genannten Ländern wirklich nicht wie in Russland ist, kann man hoffen, bin aber auf folgende Seiten gestoßen und seitdem bin ich mir da nicht so sicher und es ist zu befürchten, dass vieles im Sport doch so zu sein scheint, wie man sich in kühnsten (Alp-)träumen nicht vorstellen will:

www.nolympia.de/2013/08/doping-in-deutschland-randnotizen/

www.nolympia.de/kritisches-olympisches-lexikon/bach-thomas/

Zusammen mit Ereignissen wie dem Wiener Humanplasma Skandal 2008, wo sich alles in Luft aufgelöst hat (im besten Fall war´s halt doch nur ein Gerücht, wobei Reporter der ARD sicherlich auch vorsichtig sind, was sie diesbezüglich in die Welt setzen) bleiben Fragezeichen.

.... und was wurde aus den verschiedenen Doping Aufklärungsversuchen (Freiburg + Bundesinstitut für Sportwissenschaften)? Warum dürfen die Freiburger Telekom Ärzte ohne weiteres weiter praktizieren?
... und eine solche Liste mit offenen Fragen könnte man sicherlich unendlich weiter führen (s. auch Diskussionen hier im Forum), weshalb es schwierig bleibt, nur auf Länder wie Russland, Kenia und Jamaica zu zeigen.

Die Unschuldsvermutung ist recht und gut, aber nur fraglich realistisch, oder?

Felö :confused:

Hafu
09.11.2015, 21:34
Tja, (auch @Hafu) ob das in den genannten Ländern wirklich nicht wie in Russland ist, kann man hoffen, bin aber auf folgende Seiten gestoßen und seitdem bin ich mir da nicht so sicher und es ist zu befürchten, dass vieles im Sport doch so zu sein scheint, wie man sich in kühnsten (Alp-)träumen nicht vorstellen will:

www.nolympia.de/2013/08/doping-in-deutschland-randnotizen/

www.nolympia.de/kritisches-olympisches-lexikon/bach-thomas/

Zusammen mit Ereignissen wie dem Wiener Humanplasma Skandal 2008, wo sich alles in Luft aufgelöst hat (im besten Fall war´s halt doch nur ein Gerücht, wobei Reporter der ARD sicherlich auch vorsichtig sind, was sie diesbezüglich in die Welt setzen) bleiben Fragezeichen.

.... und was wurde aus den verschiedenen Doping Aufklärungsversuchen (Freiburg + Bundesinstitut für Sportwissenschaften)? Warum dürfen die Freiburger Telekom Ärzte ohne weiteres weiter praktizieren?
... und eine solche Liste mit offenen Fragen könnte man sicherlich unendlich weiter führen (s. auch Diskussionen hier im Forum), weshalb es schwierig bleibt, nur auf Länder wie Russland, Kenia und Jamaica zu zeigen.

Die Unschuldsvermutung ist recht und gut, aber nur fraglich realistisch, oder?

Felö :confused:
Mal langsam: zünde hier keine Nebelkerzen, sondern beschäftige dich mit den bekannten Fakten. In Deutschland ist bestimmt kein Geheimdienst damit befasst, ausländische WADA-Kontrolleure zu überwachen und deutsche Kadersportler vor Kontrollen zu schützen.

Der Abschlussbericht der Freiburger Prüfungskommission ist online abrufbar im Netz. Was genau hast du an den mehrjährigen Untersuchungen der eingesetzten Ethikkommission zu bemängeln?

Welchem der beiden in Deutschland vom IOC akkreditierten Labors würdest du Korruption vergleichbar dem jetzt in Russland aufgedeckten Fall zutrauen?

Glaubst du ernsthaft, dass deutsche Journalisten wie Seppelt oder Weinreich sich nicht trauen würden, bei Verdacht auf Missständen im deutschen Leistungssport Informationen zu sammeln. so wie es Seppelt mit weitaus höherem persönlichen Risiko für die eigene Sicherheit und die seiner Informanten in Russland getan hat?

Man darf ruhig an einem Tag wie heute mal die Kirche im Dorf lassen. Auch bei uns gibt es Doping und es gibt wie man am DFB-Skandal nachlesen kann auch Fälle von Korruption. Aber es gibt gleichzeitig auch eine unabhängige Justiz, eine Politik, die sich alle paar Jahre zu echten Wahlen stellen muss und es gibt unabhängige Journalisten die ihrer Kontrollfunktion nachkommen (der DFB-Skandal um die WM-Vergabe wurde letztlich von Teilen der deutschen Presse aufgedeckt, ebenso wie seinerzeit der Telekom-Skandal).
Die Verhältnisse im Deutschen Sport haben nichts aber auch gar nichts mit den aktuellen Verhältnissen in Russland zu tun!

FinP
09.11.2015, 21:40
Aber immerhin befinden wir uns mittlerweile weit im 21. Jahrhundert, Deutschland ist im olympischen Medaillenspiegel trotz der immer noch weltweit zweithöchsten Gesamt-Investitionen in den Leistungssport von ehemals Rang 2 auf Rang 6 zurückgefallen und in der Leichtathletik als Kerndisziplin neben dem Schwimmen gibt es praktisch abgesehen von Randsportarten wie gelegentlich mal Diskuswerfen überhaupt keine Medaillen mehr.
Da sagt mir mein Gefühl, dass bei uns das allermeiste mit rechten Dingen zugeht.

Mein Gefühl sagt mir, dass wir im Fußball oder in unserem geliebten Triathlon in den letzten Jahren nicht so schlecht weg gekommen sind...
Ist zwar in dem Sinne nicht olympisch, aber immerhin nicht irrelevant.

Hafu
09.11.2015, 21:57
Mein Gefühl sagt mir, dass wir im Fußball oder in unserem geliebten Triathlon in den letzten Jahren nicht so schlecht weg gekommen sind...
Ist zwar in dem Sinne nicht olympisch, aber immerhin nicht irrelevant.

Langdistanztriathlon (inklusive Ironman) ist für die Fördergelder des Bundesinnenmisteriums, die maßgeblich sind für die Bezahlung von Trainern, Finanzierung von Stützpunkten, Eliteschulen usw. so wichtig wie Duathlon, Aquathlon, Crosstriathlon oder Wintertriathlon. Es spielt absolut keine Rolle, auch wenn es kommerzielle Sponsoren und viele hier im Forum natürlich interessiert.

Was den olympischen Triathlon (und nur auf den kommt es bei der Verteilung von Fördergeldern an) anbelangt schaut es derzeit aus deutscher Sicht zappenduster aus. Bei den Männern gibt es nicht einmal ein kleines Fünkchen Hoffnung für Rio und bei den Frauen ist die Medaillenchance auch mehr theoretisch.

Klugschnacker
09.11.2015, 22:05
Deutschland ist bei den Dopingfällen im Triathlon dennoch zahlenmäßig ganz gut vertreten.

felö
09.11.2015, 22:28
Naja, so ganz ohne Verstrickungen von Politik und Sport ging es auch in Deutschland nicht zu und wenn man in der Presse die Schwierigkeiten bei der Aufklärung in Freiburg verfolgt hat, ist da vom Universitätspräsidium schon gut gemauert worden.

Auch wenn vieles im Sande verläuft, bleibt da immer wieder ein fader Nachgeschmack (u.a. begründet in den genannten Quellen, die einen guten Überblick über viele Ereignisse geben, die auch hier heftig diskutiert wurden).

... und man möge mit Rechtssprechung kommen, aber auch da bin ich wahrscheinlich nicht der einzige, der nicht immer an absolute Unabhängigkeit glaubt. Möge Russland eine andere Dimension sein, heißt das noch nicht, dass es in nicht unerheblichen Bereichen, auch bei uns (und in anderen Ländern) immer mit rechten Dingen zugeht (gegangen ist).

Und liest man die Quellen durch, handelt es sich bei den Argumenten nicht nur um Nebelkerzen. Für mich bleiben da einige Zweifel, auch in einer demokratischen Gesellschaft.

Felö

flaix
09.11.2015, 22:32
Wer will denn jetzt noch für russische Wintersportler seine Hand ins Feuer legen?

die jahrelang von sauberen, deutschen Vorzeigewintersportlern dominiert wurden ?:Huhu:

Klugschnacker
09.11.2015, 22:53
die jahrelang von sauberen, deutschen Vorzeigewintersportlern dominiert wurden ?:Huhu:

Ja, über die plötzliche Dominanz der Deutschen, dann der Österreicher, irgendwann der Russen oder der Österreicher habe ich mich schon häufig amüsiert, vor allem nach der Lektüre des Buchs von Matschiner.

:Lachanfall:

flaix
09.11.2015, 23:03
Ja, über die plötzliche Dominanz der Deutschen, dann der Österreicher, irgendwann der Russen oder der Österreicher habe ich mich schon häufig amüsiert, vor allem nach der Lektüre des Buchs von Matschiner.

:Lachanfall:

alles aufgrund von Ernährungsumstellungen gelungen

sybenwurz
09.11.2015, 23:37
Deutschland ist bei den Dopingfällen im Triathlon dennoch zahlenmäßig ganz gut vertreten.

Seit ~95 auf den vorderen Rängen auf Hawaii ebenfalls...:Cheese:

Hafu
10.11.2015, 07:04
Deutschland ist bei den Dopingfällen im Triathlon dennoch zahlenmäßig ganz gut vertreten.

Vom eigenen Kontrollsystem aufgedeckte und untersuchte Dopingfälle sind für mich ein Merkmal eines glaubwürdigen und effektiven Antidopingkampfes.

Wir wissen alle welche Probleme bis ca. 2004, also bis zur Einführung von Profipass und Trainingskontrollen weltweit und auch in Deutschland im Triathlon für Defizite bestanden. Der letzte erwischte deutsche Profitriathlet, Jürgen Zäck, der auch hier im Forum von vielen nach wie vor hochgeschätzt ist, ist aber mit 2006 schon eine ganze Weile her. Die paar danach noch erwischten Amateure erwecken rückblickend ja nur noch Mitleid.
Von daher verstehe ich die Bemerkung vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in Russland nicht so ganz.

MattF
10.11.2015, 07:38
Ja, über die plötzliche Dominanz der Deutschen, dann der Österreicher, irgendwann der Russen oder der Österreicher habe ich mich schon häufig amüsiert, vor allem nach der Lektüre des Buchs von Matschiner.

:Lachanfall:

Wobei Deutschland hat im Biathlon einfach auch die besten Vorraussetzungen. Von den Trainingsgruppen, der Skihalle in Oberhof, den Strecken bis zur Tradition.

Dass D da vorne ist, muss man nicht zwangsläufig mit Doping erklären. Was nicht heißt, dass die Deutschen nicht dopen.

Dass die Russen und Österreichen vorne waren (sind), dass ist allerdings klar Doping :Lachanfall:

noam
10.11.2015, 07:46
... und Österreichen vorne waren (sind),...

Aber aber... Ösiland ist doch viel zu klein für gutes Doping

Alteisen
10.11.2015, 07:48
Wobei Deutschland hat im Biathlon einfach auch die besten Vorraussetzungen. Von den Trainingsgruppen, der Skihalle in Oberhof, den Strecken bis zur Tradition.



Tradition? Du meinst, die Deutschen konnten immer schon gut schießen und weglaufen? :Huhu:

Klugschnacker
10.11.2015, 08:47
Vom eigenen Kontrollsystem aufgedeckte und untersuchte Dopingfälle sind für mich ein Merkmal eines glaubwürdigen und effektiven Antidopingkampfes.

Wir wissen alle welche Probleme bis ca. 2004, also bis zur Einführung von Profipass und Trainingskontrollen weltweit und auch in Deutschland im Triathlon für Defizite bestanden.

Ich denke folgendes: Wir haben in Deutschland wahrscheinlich keine mit russischen Verhältnissen vergleichbaren Dopingstrukturen mehr. Wer jedoch als einzelner Deutscher Athlet auf eigene Initiative hin dopen will, hat alles, was er dazu braucht auch in Deutschland. Er findet Trainer, findet leicht Kontakt zu Doping-Gurus im In- und Ausland, findet kooperierende Ärzte oder Apotheken. Deutsche Spitzenathleten trainieren genau wie die anderer Nationen in Boulder, St. Moritz/Davos, Südafrika, Kenia etc.

Das von Dir angeführte deutsche Kontrollsystem hat nach meiner Ansicht dem wenig entgegenzusetzen. Zumindest zu wenig, um als schlagendes Indiz für die Sauberkeit deutscher Spitzensportler im Vergleich zu den russischen gelten zu können. Eher überzeugend finde ich die deutsche Erfolglosigkeit in vielen Disziplinen. Aber wie soll man sich zu Disziplinen positionieren, in denen die Deutschen zur Weltspitze gehören? Darauf gibt es keine einfache Antwort, wie Du ja selbst weißt.
:Blumen:

flaix
10.11.2015, 10:55
Darauf gibt es keine einfache Antwort, wie Du ja selbst weißt.
:Blumen:

wissen wir das? oder wollen wir das so wissen?

Matthias75
10.11.2015, 11:59
Astana auch 2016 dabei und auch nicht mehr unter Beobachtung (http://www.sport1.de/radsport/2015/11/radsport-team-astana-erhaelt-world-tour-lizenz-fuer-2016). :Nee:

M.

Mavicomp
17.11.2015, 10:33
Also die Sache mit der Suspendierung russischer Athleten läuft ja mega gut: http://japanrunningnews.blogspot.jp/2015/11/russian-victor-ugarov-wins-inaugural.html?m=1

Mavicomp
17.11.2015, 10:35
Also die Sache mit der Suspendierung russischer Athleten läuft ja mega gut: http://japanrunningnews.blogspot.jp/2015/11/russian-victor-ugarov-wins-inaugural.html?m=1

Um aber beim Thema zu bleiben, das ist bestimmt ein "Einzelfall"! :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:


PS: Eigentlich ein unsinniger Kommentar, aber ich wollte die Nr. 7000 :D

hazelman
17.11.2015, 11:51
Also die Sache mit der Suspendierung russischer Athleten läuft ja mega gut: http://japanrunningnews.blogspot.jp/2015/11/russian-victor-ugarov-wins-inaugural.html?m=1

Es kann nur so laufen (pun intended), wenn denn wirklich stimmt, was im verlinkten Artikel steht:

"According to race organizers, because Ugarov is not a member of the Russian Athletics Federation (ARAF) he is not subject to the ARAF's suspension and there was no problem with him participating."

Es sind ja nicht "alle Athleten aus Russland" gesperrt, sondern der russissche LA-Verband & damit "dessen Athleten". Anderes können die Verbände gar nicht beschließen, es sei denn unter Aussprache von Sperren/Sanktionen gegen einen einzelnen Athleten.

Wäre ja irrwitzig, wenn ein in D wohnender Russe jetzt nicht mehr beim FFm MArathon teilnehmen könnte, der so überhaupt nix mit dem russischen Verband zu tun hat.

Witzig wäre in der Tat, wenn jetzt auf einmal alle russischne Spitzenläufer aus dem Verband austreten und "verbandslos" die MArathonszene unsicher machen würden. Das allerdings geht wohl erst nach ablauf der "Startpässe" mit Ende dieses Jahres.

Bei Olympia und WM aber können eben nur vom Verband gemeldete Athleten starten. Privaten Veranstaltern steht es im Rahmen der Statuten des jeweiligen nationalen Verbandes frei, "vereinslose/verbandslose" Sportler starten zu lassen. Ist ja bei den hiesigen Stadtmarathons auch nicht anders, wo - ich würde mal sagen - 80% der Läufer eben nicht in DLV-Vereinen Mitglied sind und auch starten dürfen.

Bin gespannt!

Hafu
17.11.2015, 12:13
Es kann nur so laufen (pun intended), wenn denn wirklich stimmt, was im verlinkten Artikel steht:

"According to race organizers, because Ugarov is not a member of the Russian Athletics Federation (ARAF) he is not subject to the ARAF's suspension and there was no problem with him participating."

Es sind ja nicht "alle Athleten aus Russland" gesperrt, sondern der russissche LA-Verband & damit "dessen Athleten". Anderes können die Verbände gar nicht beschließen, es sei denn unter Aussprache von Sperren/Sanktionen gegen einen einzelnen Athleten.

Wäre ja irrwitzig, wenn ein in D wohnender Russe jetzt nicht mehr beim FFm MArathon teilnehmen könnte, der so überhaupt nix mit dem russischen Verband zu tun hat.

Witzig wäre in der Tat, wenn jetzt auf einmal alle russischne Spitzenläufer aus dem Verband austreten und "verbandslos" die MArathonszene unsicher machen würden. Das allerdings geht wohl erst nach ablauf der "Startpässe" mit Ende dieses Jahres.

Bei Olympia und WM aber können eben nur vom Verband gemeldete Athleten starten. Privaten Veranstaltern steht es im Rahmen der Statuten des jeweiligen nationalen Verbandes frei, "vereinslose/verbandslose" Sportler starten zu lassen. Ist ja bei den hiesigen Stadtmarathons auch nicht anders, wo - ich würde mal sagen - 80% der Läufer eben nicht in DLV-Vereinen Mitglied sind und auch starten dürfen.

Bin gespannt!

Der beim verlinkten Marathon siegreiche Russe, wohnt aber in Irkutsk, was zweifellos in Russland liegt und hat ein Athletenprofil bei der IAAF. (http://www.iaaf.org/athletes/russia/victor-ugarov-299777#progression)
Beim Weltverband kann man ja nicht einfach direkt Mitglied werden sondern nur über die jeweilige Nation, auf die der Athletenpass ausgestellt ist und bezüglich der steht auf der IAAF-Website eindeutig "Russia".

Dass ein 2:17-Läufer keinen Leichtathletik-Startpass für sein Heimatland hat, was bei einem 2:50 oder 3:30h-Läufer durchaus vorkommen kann und bei langsamen Läufern sogar die Regel ist, halte ich für undenkbar.

Von daher wird es interessant sein, zu beobachten, wie die WADA (und auch die IAAF mit ihrem heftig angeschossenen neuen Chef Sebastian Coe) auf diesen (und die zu erwartenden künftigen ähnlichen Fälle) reagieren wird.

hazelman
17.11.2015, 15:14
Der beim verlinkten Marathon siegreiche Russe, wohnt aber in Irkutsk, was zweifellos in Russland liegt und hat ein Athletenprofil bei der IAAF. (http://www.iaaf.org/athletes/russia/victor-ugarov-299777#progression)
Beim Weltverband kann man ja nicht einfach direkt Mitglied werden sondern nur über die jeweilige Nation, auf die der Athletenpass ausgestellt ist und bezüglich der steht auf der IAAF-Website eindeutig "Russia".

So weit hab ich ihn nicht gestalked!

mopson
19.11.2015, 22:02
and the next one goes to....

Spain!

Doping-Sperre für Weltmeisterin Dominguez (http://www.sportschau.de/weitere/leichtathletik/dominguez-sperre-doping100.html)

LidlRacer
27.11.2015, 21:08
Also doch Radcliffe und Farah? ;)

Die IAAF antwortet ausführlich auf die Anschuldigungen, die auf der geleakten Blutwertedatenbank basieren.
Innerhalb dieses Dokuments (http://www.iaaf.org/download/download?filename=e07852d9-7ae6-4452-96d0-e0924baf6940.pdf&urlslug=%20IAAF%20blood-testing%202001-2012%3A%20IAAF%E2%80%99s%20response%20to%20allegat ions%20of%20blood%20doping%20in%20athletics) wird auch der "Fall" Radcliffe ausführlich behandelt (Seiten 18 - 21).
Kurzform:
IAAF'S RESPONSE TO ALLEGATIONS OF BLOOD DOPING IN ATHLETICS (http://www.iaaf.org/news/press-release/iaaf-response-blood-testing)