Vollständige Version anzeigen : Rechtsruck in Deutschland?
captainbeefheart
09.03.2017, 12:29
...oder geht mal zu einer örtlichen Sitzung und macht sich als mündiger Bürger ein eigenes Bild?
Sehe das genau wie Fly, typisch deutsch, bloss nicht selber denken und Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen...:Lachanfall:
btw omtc :Blumen:
Das eine schließt das andere doch nicht aus?
Für meine Person kann ich in Anspruch nehmen auf 2 Veranstaltungen der AfD gewesen zu sein :-)
LidlRacer
09.03.2017, 12:32
btw omtc :Blumen:
Was hat der Ober-Mörler Tennis-Club mit der AfD zu tun?
Warum liest man als Interessierter nicht einfach das öffentlich zugängliche Parteiprogramm ?
Über Wähler kann man sich doch auch selbst ein Bild machen und informieren. Ein emotionaler Bürger läuft einem doch ständig über den Weg und spätestens bei einem Gespräch über Politik, Soziales oder Wirtschaftliches, sprudelt der Groll von ganz alleine aus der entsprechenden Person heraus.
Und weiter frage ich mich, warum ich mir meine Neutralität von einer Autorin lenken lassen soll ?
Zumal das Gesamtkunstwerk für nur 16 Euro einen schönen Teil in die Kasse der Autorin spült.
Also, ich habe schon zahlreiche Fragen zu der AFD, die über das Parteiprogramm hinausgehen. (welche Firmen, Personen spenden für die AFD wieviel? Kontakte zu Nationalisten in Europa? Kontakte zu Russland usf.). Um sie zu beantworten, bräuchte ich einige Zeit, um das zu "recherchieren". Für 16.- oder einen Gang in die Bilbiothek braucht man sich hoffentlich diese Recherche-Arbeit nicht zu machen.
@captainbeefheart:
der Wirtschaftsliberalismus einer von Storch ist bestimmt von den Vorstellungen der Linke weiter weg wie die Wirtschaftsvorstellung der CDU / SPD ;)
captainbeefheart
09.03.2017, 13:15
@captainbeefheart:
der Wirtschaftsliberalismus einer von Storch ist bestimmt von den Vorstellungen der Linke weiter weg wie die Wirtschaftsvorstellung der CDU / SPD ;)
Eine Kernaussage des Buches ist, dass die Partei über deren führende Köpfe recht fragmentiert ist. Heißt konkret: Es gibt Gruppen, deren inhaltliche Programmatik über einzelne Personen und deren Meinung kommt und eben nicht über das "offizielle" AfD-Programm. Und, dass sich die Positionen entlang dieser Personen (Höcke, Storch, Petry, Gauland etc.) noch sehr stark unterscheiden, teilweise sogar widersprechen (was wir ja als Machtkämpfe in dieser Partei ja auch mittlerweile mitbekommen). Das ist für eine junge Partei nicht ungewöhnlich, der Spread ist aber schon sehr groß.
Trimichi
09.03.2017, 14:02
lieber nicht.......
Trimichi
09.03.2017, 14:15
Nachdem es zu Löschungen kam, mit denen ich, was meinen Teil betrifft, nicht unbedingt einverstanden bin, werde ich mich aus dieser Diskussion verabschieden.
Ansonsten ist für mich der "Angriff 2017" ebenso passe.
Gruss Trimichi
alpenfex
09.03.2017, 14:22
Nachdem es zu Löschungen kam, mit denen ich, was meinen Teil betrifft, nicht unbedingt einverstanden bin, werde ich mich aus dieser Diskussion verabschieden.
Ansonsten ist für mich der "Angriff 2017" ebenso passe.
Gruss Trimichi
Zensur?
Trimichi
09.03.2017, 14:42
Zensur?
Kann ich nicht beurteilen. Möchte ich auch nicht.
Bin mir keiner Schuld bewusst, habe nicht in böser Absicht geschrieben was meine posts betrifft, die gelöscht wurden. Ich für meinen Teil kann mit den Löschungen gut leben und bin zufrieden. Allerdings ziehe ich Konsequenzen und verabschiede mich hiermit aus diesem Thread. Auf den "Angriff 2017" unter der Rubrik Training oder Triathlon allgemein glaub ich habe ich ganz sicher keine Lust mehr.
tandem65
09.03.2017, 15:07
... was meine posts betrifft, die gelöscht wurden. ....
Dickes Brett daß Du da anbohrst.:Huhu:
Soweit ich das mitbekomme wird es kommentiert wenn etwas gelöscht wird.
Manche Post tauchen auch in neuen Threads auf, weil sie zu weit Off Topic waren.
Eine Kernaussage des Buches ist, dass die Partei über deren führende Köpfe recht fragmentiert ist. Heißt konkret: Es gibt Gruppen, deren inhaltliche Programmatik über einzelne Personen und deren Meinung kommt und eben nicht über das "offizielle" AfD-Programm. Und, dass sich die Positionen entlang dieser Personen (Höcke, Storch, Petry, Gauland etc.) noch sehr stark unterscheiden, teilweise sogar widersprechen (was wir ja als Machtkämpfe in dieser Partei ja auch mittlerweile mitbekommen). Das ist für eine junge Partei nicht ungewöhnlich, der Spread ist aber schon sehr groß.
Ich denke, die unterschiedlichen Strömungen in der AFD hängen nicht allein damit zusammen, dass es eine junge Partei ist. In meinen Augen handelt es sich bei der AFD um eine typische reaktionäre und nationalistische Sammlungsbewegung. Eine solche vereinigt immer Gruppen mit unterschiedlichen Interessen (z.B. Eurogegner, Nationale, Staatskritiker, Pegida, Klimawawandelleugner, Zuwanderungsgegner, Islamphobiker usf.). Erst das garantiert beträchtliche Wahlerstimmen von Nichtwählern und unzufriedenen Wählern anderer Parteien sowie eine Unterstützung von Fraktionen des Großkapitals und einigen Medien (siehe die Sammlungsbewegung unter D. Trump) . Man würde die AFD gewaltig unterschätzen und mit einer falschen Strategie antworten, spekulierte man darauf, dass sie wegen interner Widersprüche wieder verschwindet oder schrumpft. Ihre Chancen, an die Macht zu kommen, fussen nur auf einer Sammlungsbewegung, d.h. der Vereinigung von Gruppen unterschiedlicher Interessen.
Trimichi
10.03.2017, 06:44
Dickes Brett daß Du da anbohrst.:Huhu:
Soweit ich das mitbekomme wird es kommentiert wenn etwas gelöscht wird.
Manche Post tauchen auch in neuen Threads auf, weil sie zu weit Off Topic waren.
Ich bohre kein Brett an. Ich dokumentiere lediglich. Gut, dass wir das klären konnten.
Beim Angriff 2017 mach ich wieder mit.:)
Schönen Tag auch! :Huhu:
Also, ich habe schon zahlreiche Fragen zu der AFD, die über das Parteiprogramm hinausgehen. (welche Firmen, Personen spenden für die AFD wieviel? Kontakte zu Nationalisten in Europa? Kontakte zu Russland usf.). Um sie zu beantworten, bräuchte ich einige Zeit, um das zu "recherchieren". Für 16.- oder einen Gang in die Bilbiothek braucht man sich hoffentlich diese Recherche-Arbeit nicht zu machen.
)
Und diese Informationen erhoffst Du zu finden, in einem Buch das "ANGST für Deutschland" heißt ?
Der Buchtitel sagt doch schon aus, das hier Antipropaganda gegenüber der Partei und eine voreingenommene Ansicht, Einfluss genommen hat. Objektiver Journalismus ist doch etwas komplett anderes. Das fängt beim Titel schon an !
Und diese Informationen erhoffst Du zu finden, in einem Buch das "ANGST für Deutschland" heißt ?
Zumal das Wort Angst kein Synonym für AlternativefürDeutschland ist. Angst ist aus den unterschiedlichsten Gründen definitiv auch in allen anderen Parteien zu entdecken.
Warnungen durch den Verfassungsschutz https://www.tagesschau.de/inland/verfassungsschutz-tuerkei-101.html
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bka-chef-ziercke-verfassungsschutz-warnt/10747464-2.html
Warnungen durch den Innenminister
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-08/bundesregierung-thomas-de-maiziere-stromversorgung-konzept-zur-zivilverteidigung
http://www.sueddeutsche.de/news/panorama/kriminalitaet-innenminister-warnt-im-umgang-mit-reichsbuergern-vor-aktionismus-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-161027-99-955529
http://www.taz.de/!5132116/
Auch der Aktionismus und die Reaktionen anderer Parteien ( neben der AfD ) deuten auf Angst hin. Wir leben in unsicheren Zeiten und darauf weist Frau Merkel hin http://www.sueddeutsche.de/politik/cdu-merkel-will-kanzlerin-fuer-die-unsicheren-zeiten-sein-1.3258916
Aus der Erfahrung heraus ist die Lage bedrohlicher als man meint, wenn die Politik, die sonst eher Verharmlosen um keine Panik zu entfachen, verlauten lassen, wie die Lage in DE ist.
captainbeefheart
10.03.2017, 08:55
Warum liest man als Interessierter nicht einfach das öffentlich zugängliche Parteiprogramm ?
Gestern großer Tag für die AfD: Wahlprogramm vorgestellt. Gelesen?
Hier ein paar Schmankerl:
"Minuszuwanderung", also de facto die Aufhebung des Asylrechts. Abschaffung des Familiennachzugs. Ausbürgerung straffälliger Migranten auch mit der Konsequenz von Staatenlosigkeit; dabei sind die Kriterien dafür so klar definiert wie z.B. "Clanzugehörigkeit".
ALG 1 und ALG 2 und Renten erhöhen, gleichzeitig aber "Abgabenbremse" ins Grundgesetz aufnehmen. Finanzierung unklar.
Erbschaftssteuer abschaffen, Vermögensteuer einführen. Aha.
Ein scheinbar kleines Thema: Handel, Bewerbung und Einfuhr von Fleisch aus tierquälerischer Schlachtung (Schächtung) als gesetzliche Ausnahmegenehmigung abschaffen. Scheinbar Tierschutz, de facto gegen islamische und jüdische Religionspraxis gerichtet.
Klimawandel ist nicht wissenschaftlich gesichert. Trump lässt grüßen.
Und schließlich: "Euroexperiment" beenden, keine Freihandelsabkommen, Rückgabe europäischer Zuständigkeiten, weitere protektionistische Maßnahmen.
Alles in allem ein ziemlich wirres Sammelsurium von Maßnahmen, die im Kern nationalistisch und protektionistisch sind.
...
Alles in allem ein ziemlich wirres Sammelsurium von Maßnahmen, die im Kern nationalistisch und protektionistisch sind.
Wäre leider nicht das erste mal, dass genau solch ein Sammelsurium zum Erfolg führt.
Gestern großer Tag für die AfD: Wahlprogramm vorgestellt. Gelesen?
.
Ja, ich habe es bei WeltOnline gelesen (glaube ich). In einigen Punkten halte ich das Programm für gut - in manchen Punkten schlecht.
Ich habe gestern Abend auch M. Illner gesehen und einem Wirtschaftsweisen gelauscht, der sagte, das der Wirtschaftsaufschwung durch u.a. die Agenda 2010, bei lediglich 60% der Arbeiter/innen ankommt. Das ist enttäuschend, wenn 40% der Arbeiter/innen nichts davon spüren.
Ein Weiter so geht aus meiner Sicht demnach nicht und deshalb finde ich Änderungsvorschläge notwendig und gut.
Umweltschutz und Tierschutz fällt doch insgesamt und sogar bei den Grünen inzwischen hinten runter. Kein Wunder bei der aktuellen Schieflage im Land ( Terrorangst, Kriegsflüchtlinge, AfD-Aufschwung, Militäraufrüstungsprogramm, Altersarmut etc. ).
Da finde ich es fast gut, wenn man wenigstens ein kleines bisschen an Tier und Umwelt denkt. Da kann sich die CDU die AfD als Vorbild nehmen.
Ein scheinbar kleines Thema: Handel, Bewerbung und Einfuhr von Fleisch aus tierquälerischer Schlachtung (Schächtung) als gesetzliche Ausnahmegenehmigung abschaffen. Scheinbar Tierschutz, de facto gegen islamische und jüdische Religionspraxis gerichtet.
Nicht alles, was von der AfD kommt, muss auch schlecht sein. Schlecht sind in diesem Fall tatsächlich die Ausnahmen für religiöse Befindlichkeiten. Ein ähnliches Thema ist die Beschneidung von Säuglingen, die ich als enorme Schweinerei empfinde.
Sowas wird geduldet weil die große christliche Gemeinde ihre eigenen dubiosen Sonderregelungen erhalten möchte und sich "tolerant" gibt, wo sie sonst komplett am Rad drehen würde. Wenn der Tierschutz für alle Religionen gälte, dann könnte mancher auch auf die Idee kommen, dass es an der Zeit wäre, sich beispielsweise mal anzuschauen, ob die Alimentierung der Kirchen und deren Einfluss auf öffentlich-rechtliche Medien noch zeitgemäß ist. Das möge natürlich der Herrgott verhüten, also passt das schon so mit der tierquälerischen Fleischerzeugung und der Körperverletzung von Kleinstkindern...
Nachdem ich das losgeworden bin, will ich noch anmerken, dass ich nicht glaube, dass das Schächten so viel schlimmer ist als übliche industrielle Fleischproduktion oder das Schreddern männlicher Küken. Eine Kükenpartei hätte gute Chancen auf meine Stimme. :)
Da finde ich es fast gut, wenn man wenigstens ein kleines bisschen an Tier und Umwelt denkt.
Deckt sich das auch mit deinen Umweltgedanken?:
Auszüge aus dem AFD-Wahlprogramm (https://www.alternativefuer.de/wp-content/uploads/sites/111/2017/03/2017-03-08_afd_leitantrag-bpt-btw-programm_mit-zeilennummern-1.pdf):
"13.1 Klimawandel
Das Spurengas Kohlenstoffdioxid (CO2) ist kein Schadstoff, sondern eine unverzichtbare Voraussetzung für alles Leben. ...
... Das Pariser Klimaabkommen vom 12.12.2015 ist zu kündigen. Deutschland soll aus allen staatlichen und privaten „Klimaschutz“-Organisationen austreten und ihnen jede Unterstützung entziehen.
13.2 Energiepolitik
Im Einzelnen fordern wir:
Das EEG ist ersatzlos zu streichen.
...
Die Laufzeit sicherer Kernkraftwerke muss sich nach der technischen Nutzungsdauer richten.
Verwertbare Kernkraftwerk-Reststoffe müssen für das Recycling rückholbar gelagert werden.
Zur Erhaltung der kerntechnischen Kompetenz wird eine umfangreiche Beteiligung an internationalen Forschungsprojekten gefordert.
Die EnEV und das EEWärmeG sind abzuschaffen.
Die Elektromobilität muss sich wie jede Technik auf marktwirtschaftlicher Basis entwickeln
14.1 Verkehr
...
Abschaffung der Umweltzonen, kein flächendeckendes Tempolimit auf Autobahnen
..."
Ich bin auch nicht unbedingt fürs Schächten, aber das als Beleg für Tierschutz ist schon ein sehr offensichtliches Feigenblatt.
Aber qbz hats ja schon schön beschrieben - Sammlungsbewegung.
Nicht alles, was von der AfD kommt, muss auch schlecht sein. Schlecht sind in diesem Fall tatsächlich die Ausnahmen für religiöse Befindlichkeiten. Ein ähnliches Thema ist die Beschneidung von Säuglingen, die ich als enorme Schweinerei empfinde.
Das ist ja der Trick der AfD.
Es werden zum Teil rationale Dinge gefordert, bzw. es wird auch schamlos aus anderen Parteiprogrammen einfach abgeschrieben.
Da wo es nicht die Kernkompetenz der AfD ist, ist Partei und Stammwähler auch völlig wurscht, was man eigentlich fordert. Niemand der auf ne Pegida Demo geht, liest das.
Selbst wenn die AfD an die Regierung käme (Gott bewahre) wird sie sich mit einer Koalition zufrieden geben müsste und Kompromisse machen müsste. Da kann man solche Positionen gerne drein geben. Die AfD bereitet also genau das vor, was sie den Etablierten vorwirft.
Also jetzt zu behaupten die AfD ist eigentlich eine rationale Partei mit ein paar Spinnern und spinnerten Ideen. Das sehe ich genau umgekehrt.
Die AfD ist ein Partei der Spinner, mit ein paar Pseudorationalen Argumenten.
Nobodyknows
10.03.2017, 11:48
Die AfD ist ein Partei der Spinner, mit ein paar Pseudorationalen Argumenten.
Die AfD ist eine Partei der Spinner mit fehlender Abgrenzung zu völkisch-dumpfdeutschen Aufwieglern. Daher erübrigt sich die Auseinandersetzung mit ihren Pamphleten.
http://www.handelsblatt.com/images/afd-landeschef-bjoern-hoecke-/13997656/2-format2010.jpg
Gruß
N. :Huhu:
tandem65
10.03.2017, 12:05
Ich bohre kein Brett an. Ich dokumentiere lediglich.
Ja! wo?
Und diese Informationen erhoffst Du zu finden, in einem Buch das "ANGST für Deutschland" heißt ?
Der Buchtitel sagt doch schon aus, das hier Antipropaganda gegenüber der Partei und eine voreingenommene Ansicht, Einfluss genommen hat. Objektiver Journalismus ist doch etwas komplett anderes. Das fängt beim Titel schon an !
Beim Buchtitel redet oft der Verlag ein deutliches Wort mit. Ich las das Inhaltsverzeichnis und die zugänglichen Seiten im Internet. Wer wissen will, welche Interessengruppen sich in der AFD versammeln, bekommt einen guten, sachlichen Überblick wie captainbeefheart es hier darstellte.
........
Also jetzt zu behaupten die AfD ist eigentlich eine rationale Partei mit ein paar Spinnern und spinnerten Ideen. Das sehe ich genau umgekehrt.
Die AfD ist ein Partei der Spinner, mit ein paar Pseudorationalen Argumenten.
Damit unterschätzt man nach meiner Meinung die AFD gewaltig.
Sie erfüllt eine wichtige Funktion für den Kapitalismus in DE,
indem sie verhindert, dass von der SPD (weniger CDU / Grüne ) enttäuschte Arbeiterwähler nicht die Linke unterstützen
indem sie nicht die Ursachen der Euro-/Finanzen-/Bankenkrise und der ungerechten Vermögenverteilung klar benennt
und stattdessen die Flüchtlinge und Migranten als Sündenbock nimmt
usf.
In Thüringen gibt es schon einen Ministerpräsidenten der Linken. Die AFD hilft zu verhindern, dass so etwas auch bei der Bundesregierung eintritt.
Sie stellt ausserdem längerfristig eine mögliche Option für einige Kapitalfraktionen in DE dar, ihre Macht mithilfe der AFD ohne breite demokratische Kontrolle zu sichern.
Linara95
10.03.2017, 15:29
Ich denke nicht, dass man sich wegen AFD und Konsorten ernsthafte Sorgen machen muss. Klar stiften die viel Hass und Ärger, das steht außer Frage. Ihr solltet mal Dresden besuchen ...
Jedenfalls meine ich keine Sorge im Hinblick auf die Mehrheit bei Wahlergebnissen und ähnlichen Debakeln. Da werden die niemals viel reißen können, zum Glück auch.
LG
tandem65
10.03.2017, 16:02
Ihr solltet mal Dresden besuchen ...
und die in Deiner Signatur verlinkte Shopseite!?
Forenregeln nicht verstanden oder nur nicht gelesen? :Huhu: :dresche
Trimichi
10.03.2017, 18:29
Ja! wo?
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: Hier im Forum durch die entsprechenden Posts! :Lachanfall:
captainbeefheart
10.03.2017, 18:38
.... Kapitalismus in DE,
Nicht nur nach meiner Auffassung praktizieren wir bei uns eine soziale Marktwirtschaft. Auch wenn begrifflich Kapitalismus und Marktwirtschaft (insbesondere im angelsächsischen Raum) oft synonym verwendet werden, ist das Adjektiv "sozial" bei uns in den letzten Jahrzehnten durchaus von Bedeutung und wir können auf einige Errungenschaften im globalen Vergleich mit Recht stolz sein ...
Nobodyknows
10.03.2017, 18:51
...
Sie erfüllt eine wichtige Funktion für den Kapitalismus in DE,
Nicht nur nach meiner Auffassung praktizieren wir bei uns eine soziale Marktwirtschaft. Auch wenn begrifflich Kapitalismus und Marktwirtschaft (insbesondere im angelsächsischen Raum) oft synonym verwendet werden, ist das Adjektiv "sozial" bei uns in den letzten Jahrzehnten durchaus von Bedeutung und wir können auf einige Errungenschaften im globalen Vergleich mit Recht stolz sein ...
Ihr habt beide Recht! Für qbz ist das Glas halbleer und für captainbeefheart halbvoll.
Diese Diskussion wäre schnell OT und auch einen eigenen Thread wert.
Verfluchte Lobbyisten, eine Schere zwischen arm und reich die sich immer mehr öffnet, Lohndumping, Zeitverträge, ungleiche Bezahlung UND ganz viel mehr Schlimmes auf der einen Seite, starke Gewerkschaften und Betriebsräte in den Großunternehmen, unzählige Vorschriften zur Arbeitssicherheit, eine Rechtssprechung der Arbeitsgerichte die nicht per se arbeitgeberfreundlich ist UND ganz viel mehr Gutes auf der anderen Seite.
Wichtig ist, dass sich die Arbeitnehmer sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und in der idealen Welt untereinander etwas solidarisch sind.
Gruß
N. :Huhu:
tandem65
10.03.2017, 20:47
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: Hier im Forum durch die entsprechenden Posts! :Lachanfall:
Ich sehe Unterstellungen, keine Dokumentationen. Dementsprechend sehe ich dokumentierte Unterstellungen. ;)
Nicht nur nach meiner Auffassung praktizieren wir bei uns eine soziale Marktwirtschaft. Auch wenn begrifflich Kapitalismus und Marktwirtschaft (insbesondere im angelsächsischen Raum) oft synonym verwendet werden, ist das Adjektiv "sozial" bei uns in den letzten Jahrzehnten durchaus von Bedeutung und wir können auf einige Errungenschaften im globalen Vergleich mit Recht stolz sein ...
Es ging mir in dem Post um die Funktion, welche die AFD in meinen Augen für manche Großkapitalisten hat, weshalb ich "Kapitalismus" schrieb. Aber danke für die Ergänzung, Kapitalismus in Form der sozialen Marktwirtschaft passt natürlich auch.
Es zeigt sich ja in den USA, wie Trump Wählerstimmen der Arbeiterschicht holte und jetzt Steuersenkungen für die Milliardäre und Bankenregulierung durchsetzt und Goldman-Sachs sowie Ölmanager ins Kabinett bestellte und eine Autokratie anstrebt.
Zu unserer kontroversen Diskussion über die Rekommunalisierung: In Berlin entschied die R2G-Koalition: Der ausgelagerte Berliner Charité-Betrieb CFM soll wieder in Landesbesitz. Um wie viel die Löhne für 2800 Reiniger, Wachleute und Boten dann steigen, ist noch offen. (http://www.tagesspiegel.de/berlin/rekommunalisierung-in-berlin-senat-kauft-charite-tochterfirma-cfm-zurueck/19501312.html) Gründe waren die Lohndrückerei (gegen die Verdi kämpfte) und die schlechtere Qualität (Risiko von Krankenhauskeimen). So geht freie Marktwirtschaft in Richtung soziale ;) , aber im Kapitalismus nie im Selbstlauf.
Deckt sich das auch mit deinen Umweltgedanken?:
.
Keineswegs ! Die einzige Partei die meine Umweltgedanken unterstützt, ist die MUT .... besser bekannt als Tierschutzpartei https://www.tierschutzpartei.de/partei/grundsatzprogramm/
Da Umwelt/Tierschutzmaßnahmen von der Mehrzahl der dt. Bevölkerung zwar gewünscht, aber nicht real unterstützt wird, ist es immer noch ein Wunschtraum, in (m)einer verbesserten Welt leben zu können. Da nimmt man jede Kleinigkeit als Hoffnungsschimmer.
Das CDU/SPD keine Freunde der Umwelt und Tierwelt sind, haben sie über viele Jahre beweisen können. Mag sein, das sich in deren Programm die Politik zu Umweltthemen besser lesen. Gemacht haben sie nur (entschuldigung) Scheiße. Und noch immer zählt, was gemacht wird und nicht was man verspricht.
Die Grünen freuen sich auch nur noch über ihre wachsenden Diäten.
schoppenhauer
11.03.2017, 17:21
Das entschlossene Handeln der Holländer wird Wilders einige Stimmen kosten.
(denke nicht, dass das hier OT ist))
captainbeefheart
13.03.2017, 20:58
Menschen mit ihren Stärken und Schwächen bleiben Menschen, auch wenn sie an der AfD Spitze stehen: Eine unabgesprochener Vorschlag zum Spitzenteam für den Bundestagswahlkampf von Parteichef Meuthen (Gauland an die Seite von Petry zu stellen) und die Reaktion von Petry darauf, zeigt die Zerstrittenheit der Partei über Personalfragen, die aus Eitelkeiten und dem vorgezogenen Machtkampf zur potenziellen Fraktionsführung resultieren.
Zusammen mit dem wirren Wahlprogramm wird das die Erfolgsaussichten wahrscheinlich weiter schwächen und die Rechtsruckgefahr hoffentlich verringern.
... die Rechtsruckgefahr hoffentlich verringern.
Ist denn ein Rechtsruck nur vorhanden, wenn er durch die Anzahl der Abgeordneten im Bundestags repräsentiert wird?
Dass allein so viele Menschen trotz der Wirren in und um die AFD bereit sind für sie zu stimmen, stimmt mich äußerst skeptisch, dass der Rechtsruck in den Köpfen der Menschen nicht doch stattgefunden hat, auch wenn er sich in einem potentiellen Wahlergebnis nicht widerspiegeln mag.
Ich erlebe auf jeden Fall im meinem täglichen Leben deutlich mehr skepsis und argwohn fremden gegenüber als vor einigen Jahren.
Schwarzfahrer
13.03.2017, 22:12
Zusammen mit dem wirren Wahlprogramm wird das die Erfolgsaussichten wahrscheinlich weiter schwächen und die Rechtsruckgefahr hoffentlich verringern.
Bis September werden wohl je nach Tagespolitik die Erfolgsaussichten aller Parteien einige Hochs und Tiefs erleben. Ich bin aber geneigt, in allem auch etwas Gutes zu suchen - was die AfD betrifft, findet Golo Schmidt (http://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/morgenecho/kommentare/afd-programm-108.html) immerhin etwas positives:
Das soll nicht heißen, dass die AfD die glücklich machende Alternative wäre. Schon gar nicht, solange sie nicht ihre Extremisten einfängt. Aber sie legt vieles auf den Tisch. Sie zwingt zum Diskurs. Und sie bringt damit viele Nichtwähler zur Wahl - jene vor allem, die sich von anderen Parteien nur noch gegängelt und belehrt oder missachtet fühlen. Kann die Demokratie durch diese Partei Schaden nehmen? Umgekehrt wird ein Schuh draus.
@schwarzfahrer:
sobald ich solche pauschal negativ wertenden Sätze lese wie:
" Es gibt sie eben unter deutschen Dächern: Menschen, die die Nase voll haben von ökosozialer Bevormundung und rotgrüner Zwangsbeglückung." welche die AFD wählen ...
stelle ich die weitere Lektüre eines solcherart diffamierenden Kommentars ein. Die Zeit dafür ist mir zu schade. Bewundernswert, dass Du das durchhältst bis zum Schluss. ;) ;)
So fordern die Grünen z.B. Tempo 120 auf Autobahnen, was der Autor und die Leser bestimmt unter "rotgrüner" Zwangsbeglückung subsumieren und erfolgreich verdrängen, dass die Schweiz und andere europäische Länder mit Tempolimit auf der Autobahn weniger Verkehrstote aufweisen.
Ökosoziale Bevormundung: Es braucht staatliche Gesetze, um die CO2-Abgabe zu senken und die Erdwärmung abzubremsen. Mit der AFD und ohne staatliche Gesetze (laut Kommentar "Bevormundung") ist das nicht zu erreichen. usf.
...... und erfolgreich verdrängen, dass die Schweiz und andere europäische Länder mit Tempolimit auf der Autobahn weniger Verkehrstote aufweisen.....
......und andere mehr. so eine einzelne in den raum geklatschte zahl (verkehrstote) sagt ja erst einmal nicht viel aus, schon gar keinen zusammenhang zwischen tempolimit oder nicht.
auch in D passieren die meisten unfälle und auch tödlichen unfälle dort, wo es gegenverkehr gibt, bäume auf strassenrand, fußgänger, radfahrer. damit fallen die autobahnen schon mal raus. dann sind rund 1/3 der deutschen autobahnen entweder grundsätzlich mit einem tempolimit belegt oder durch baustellen runtergebremst.
damit bleiben noch rund rund 9000 autobahnkilometer ohne tempolimit. ich trau mich wetten dass das statistische verhältnis gegenüber 1400 schweizer autobahnkilometern mit tempolimit nicht soooo schlecht aussieht.
Schwarzfahrer
14.03.2017, 11:22
sobald ich solche pauschal negativ wertenden Sätze lese wie:
....
stelle ich die weitere Lektüre eines solcherart diffamierenden Kommentars ein. Die Zeit dafür ist mir zu schade. Bewundernswert, dass Du das durchhältst bis zum Schluss. ;) ;)
Ich bin der Ansicht, daß ich nur überzeugend gegen etwas auftreten kann, wenn ich es richtig kennenlerne. Deshalb kann ich nichts inhaltlich verurteilen, was ich nicht zu Ende lese/höre. Ich schaffe es sogar gelegentlich, mit den Zeugen Jehovas höflich zu diskutieren, oder mir Merkels hohle Phrasendrescherei oder Claudia Roths geifernd-missionarische Ausbrüche anzuhören, obwohl ich dafür mehr Überwindung brauche, als für den o.g. Artikel. ;)
M.M.n. lohnt es sich, in alle Richtungen zu schauen, denn auch die (aus meiner Sicht) größten Deppen sprechen manchmal (ob mit oder ohne Absicht) für mich interessante Gedanken aus, regen das Denken an. Ich wurde durch mein "früheres Leben" im real existierenden Sozialismus geprägt, über alles durch eigene Recherche eine eigene Meinung zu bilden, da die "mainstream"-Meinungen zu oft ideologisch geprägt und voreingenommen waren - man hat gelernt, die Gedanken hinter der Tonart zu suchen, sich von dem Stil des Sprechers/Schreibers unabhängig zu machen.
Zum Beispiel Tempo 120 hat NBer dankenswerterweise schon geantwortet (in meinem Sinne).
TriBlade
14.03.2017, 11:25
.....
damit bleiben noch rund rund 9000 autobahnkilometer ohne tempolimit. ich trau mich wetten dass das statistische verhältnis gegenüber 1400 schweizer autobahnkilometern mit tempolimit nicht soooo schlecht aussieht.
Hier, da bin ich dabei, die Wette gehe ich mit :Lachen2:.
Egal wie Du die Statistik drehst und wendest, Hauptunfallursache bleibt, unangepasste Geschwindigkeit. Keine Statistik sagt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Tempolimit ja / nein gibt. Dann müsste man ja jeden Fahrer fragen (auch die Toten) sind sie zu schnell gefahren weil sie es durften und ob Du darauf eine ehrliche Antwort bekommst ist fraglich.
Die Unfallursache wird daher an möglichst objektivierbaren Kriterien festgemacht. Unangepasste Geschwindigkeit liegt da immer und überall ganz weit vorne. Unangepasste Geschwindigkeit ist aber auch 80 km/h bei Regen und Sicht unter 15 Meter auf einer Autobahn mit und ohne Tempolilimit die Unfallursache.
Je langsamer der Verkehr ist, desto geringer die Folgen des Unfalls. Problematisch ist die Einordnung ob die Unfallhäufigkeit sinkt weil die Geschwindigkeit angepasst wird oder ob nur langsamer gefahren wird weil zu viel Verkehr herrscht.
Insgesamt kannst Du also alles drehen und wenden wie 'Du möchtest.
Ich bin der Ansicht, daß ich nur überzeugend gegen etwas auftreten kann, wenn ich es richtig kennenlerne. Deshalb kann ich nichts inhaltlich verurteilen, was ich nicht zu Ende lese/höre. Ich schaffe es sogar gelegentlich, mit den Zeugen Jehovas höflich zu diskutieren, oder mir Merkels hohle Phrasendrescherei oder Claudia Roths geifernd-missionarische Ausbrüche anzuhören, obwohl ich dafür mehr Überwindung brauche, als für den o.g. Artikel. ;)
M.M.n. lohnt es sich, in alle Richtungen zu schauen, denn auch die (aus meiner Sicht) größten Deppen sprechen manchmal (ob mit oder ohne Absicht) für mich interessante Gedanken aus, regen das Denken an. Ich wurde durch mein "früheres Leben" im real existierenden Sozialismus geprägt, über alles durch eigene Recherche eine eigene Meinung zu bilden, da die "mainstream"-Meinungen zu oft ideologisch geprägt und voreingenommen waren - man hat gelernt, die Gedanken hinter der Tonart zu suchen, sich von dem Stil des Sprechers/Schreibers unabhängig zu machen.
Zum Beispiel Tempo 120 hat NBer dankenswerterweise schon geantwortet (in meinem Sinne).
Wir diskutieren hier mit Argumenten über ein Tempolimit auf Autobahnen und verunglimpfen die Forderung nicht einfach diffamierend mit "rotgrüner Zwangsbeglückung" wie es Dein von Dir verlinkter Kommentar es polemisch tat ohne ein einziges Sachargument. Darauf verzichte ich in meiner Lektüre grundsätzlich, auf das Kennenlernen anderer Auffassungen natürlich nicht.
......und andere mehr. so eine einzelne in den raum geklatschte zahl (verkehrstote) sagt ja erst einmal nicht viel aus, schon gar keinen zusammenhang zwischen tempolimit oder nicht.
auch in D passieren die meisten unfälle und auch tödlichen unfälle dort, wo es gegenverkehr gibt, bäume auf strassenrand, fußgänger, radfahrer. damit fallen die autobahnen schon mal raus. dann sind rund 1/3 der deutschen autobahnen entweder grundsätzlich mit einem tempolimit belegt oder durch baustellen runtergebremst.
damit bleiben noch rund rund 9000 autobahnkilometer ohne tempolimit. ich trau mich wetten dass das statistische verhältnis gegenüber 1400 schweizer autobahnkilometern mit tempolimit nicht soooo schlecht aussieht.
Mir ging es vor allem um das Beispiel wie diskussionswürdige Forderungen ohne jedes sachlliche Argument in einem Rundfunkkommentar pauschal verunglimpft werden. Der Kommentar stellt damit indirekt folgende Länder als "ökosozial bevormundet" und "rotgrün zwangsbeglückt" dar:
Belgien 120
Norwegen 90 / 100
Bulgarien 130
Österreich 130 (nachts 110)
Dänemark 130
Polen 130
Portugal 120
Finnland 120
Rumänien 120
Frankreich 130
Schweden 110
Griechenland 120
Schweiz 120
Großbritannien 112
Slowakei 130
Irland 120
Slowenien 130
Italien 130*
Spanien 120
Luxemburg 130
Türkei 130
Niederlande 130
Ungarn 130
http://www.greenpeace-freiburg.de/wissenswertes/110-tempolimit-120
Bekanntermassen passieren auf Landstrassen mehr Unfälle wie auf tempounlimitierten Autobahnen, aber auf Autobahnen mit Limit halt weniger wie ohne Limit wie triblade auch schon ausführte.
http://www.n-tv.de/auto/Mehrheit-fuer-Tempolimit-auf-Autobahnen-article16152446.html
"Statistisch kann man einen Zusammenhang zwischen Tempolimit und weniger Verkehrstoten herstellen: 2013 sind auf Autobahnen mit Geschwindigkeitsbegrenzung pro Autobahn-Kilometer 30 Prozent weniger Menschen tödlich verunglückt als auf Autobahnen ohne Tempolimit. 2014 sind auf den Strecken mit Tempolimit 15 Prozent weniger Personen aufgrund eines Unfalls gestorben, so eine Auswertung des Deutschen Verkehrssicherheitsrates."
Ausserdem nützen 120km/h auf der Autobahn dem Klimaschutz und der Verringerung des CO2-Austosses.
Schwarzfahrer
14.03.2017, 14:42
Mir ging es vor allem um das Beispiel wie diskussionswürdige Forderungen ohne jedes sachlliche Argument in einem Rundfunkkommentar pauschal verunglimpft werden.
Glossenartige Kurzkommentare sind naturgemäß nicht differenziert und detailliert sondern überspitzt und verkürzt.
Ich wage die Behauptung, daß eine ähnlich überspitzte, diffamierende Bemerkung über AfD-Anhänger oder Bankmanger viel weniger Widerspruch erregt, als die Ablehnung von Tempo 120 oder von Windkraftanlagen - obwohl es qualitativ das Gleiche wäre - eine persönliche Meinung, deren Inhalt nur wegen der Äußerungsform noch lange nicht verwerflich ist, und über dessen Inhalt unterschiedliche Meinungen zulässig und möglich sein müssen.
Kurz zum OT Tempolimit: natürlich ist überhöhte Geschwindigkeit ein erhöhtes Unfallrisiko. Aber solange die Anzahl von tödlichen Unfällen auf Autobahnen trotz der größeren km-Leistung und Geschwindigkeit ein vielfaches geringer ist, als auf Landstraßen und Innerorts, ist es ein Hebel, der zwar populistisch wirksam zu bedienen ist, aber dessen Wirkung im Vergleich zum Aufwand bzw. zum Nachteil mir (und vielen anderen auch) zu gering erscheint. Es geht mir um Priorisierung, aber auch um den Begriff Überregulierung. Und wenn's darum geht, was andere Länder besser machen, da wüßte ich auf Anhieb eine Reihe wichtigerer Punkte, wo Deutschland dringender über den Tellerrand schauen sollte, als bei der Autobahngeschwindigkeit.
Forderungen nach einer grundsätzlichen VMax auf der BAB halte ich für wenig zielführend, solange man nicht Willens und in der Lage ist auch nur Ansatzweise bestehende Tempolimits wirksam zu überwachen.
Da nunmal ein Großteil meiner täglichen Arbeit mit der Bearbeitung von Verkehrsunfällen zusammenhängt, kann ich auch sagen, wie die statistische Dominanz der Unfallursache "unangepasste Geschwindigkeit" zum Tragen kommt.
In der statistischen Unfallauswertung gibts es fest definierte Unfallursachen. Die Klassiker sind "unangepasste Geschwindigkeit", "unzureichender Abstand" und "andere Fehler beim Fahrzeugführer". Die statistische Analysestelle bekommt regelmäßig einen Fön, wenn der unfallaufnehmende Beamte hier "andere Fehler beim Fahrzeugführer" wählt, da "unangepasste Geschwindigkeit" oder "unzureichender Abstand" in 9 von 10 Fällen (bei Unfällen im fließenden Verkehr) immer begründbar, aber zumindest meiner Meinung nach wenig sinnvoll, sind.
Unfallklassiker. Der unfallbeteiligte A fährt mit seinem PKW hinter dem PKW des unfallbeteiligten B. B bremst verkehrsbedingt und A fährt aus Unachtsamkeit (Radioeinstellung, kurz aus dem Fenster geschaut oder was weiß ich) ungebremst auf. Der Unfall wäre völlig unabhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit passiert, solange A und B gleich schnell gefahren wären. Dennoch wird hier darauf bestanden als statistische Unfallursache unangepasste Geschwindigkeit und unzureichender Abstand zu wählen, obwohl beides bei ausreichender Aufmerksamkeit des unfallbeteiligten A, zu keinem Verkehrsunfall geführt hätte.
Anders herum argumentiert, ist man bei einem Zusammenstoß immer zu schnell oder halt zu wenig Abstand für die jeweilige Situation. Denn wäre man langsamer gewesen oder / und hätte mehr Abstand gehalten, wäre es ja nicht zum Zusammenstoß gekommen. In diesem Fall hätte man halt so viel Abstand halten müssen, dass die Unaufmerksamkeit bei ausreichendem Bremsweg beendet gewesen wäre.
So kann ich mir eine Statistik für eine erforderliche Verkehrsüberwachung und Tempolimits einfach schaffen. In den meisten Fällen sehe ich die Unfallursache eher in einem absoluten situationunangepassten Aufmerksamkeitsdefizit, als in der Wahl der richtigen Geschwindigkeit, denn am Tag fahren zB 2897401270 Menschen die selbe Kurve mit einer vergleichbaren Geschwindigkeit. Nur weil der 2897401271 vom können oder technischen Zustand des Fahrzeugs nicht in der Lage ist die selbe Kurve mit einer ähnlichen Geschwindigkeit zu durchfahren, handelt es sich um eine grundsätzlich unangepasste Geschwindigkeit? Oder ist es nicht viel mehr ein Zusammenspiel aus Fahrtauglichkeit und Selbsteinschätzung.
Aus meiner Erfahrung kann ich noch berichten. In Osnabrück gibt es die Autobahn 33 mit der Anschlussstelle Osnabrück Schinkel Ost. Vor der Fahrbahnerneuerung kam es hier bei regennasser Fahrbahn sehr häufig zu Verkehrsunfällen, die alle sehr ähnlich abliefen. Der Verkehrsunfallbeteiligte fährt von der Autobahn ab, ist von der etwas komischen Führung der Mittellinie irritiert, macht komische Lenkbewegungen und Gerät ins Schleudern und fliegt dabei zum Kurveninneren aus der Kurve. Statistische Unfallursache war immer "unangepasste Geschwindigkeit". Aber war man wirklich zu schnell? Nein. Rein physikalisch fliegt man, wenn man zu schnell ist, immer nach Außen aus der Kurve. Hier war man einfach zu blöd zum Autofahren und hat falsch gelenkt. War man subjektiv zu schnell (Also zu schnell für das eigene Fahrkönnen). Natürlich. Aber ist dadurch die gefahrene Geschwindigkeit allgemeingültig unangepasst? Ich denke nicht. Und damit war nicht objektiv zu schnell, denn dann müssten ja alle, dort auf gleich Art abfliegen, die ähnlich zügig dort herumfahren. Wurden die Unfälle weniger als es dort eine Begrenzung auf 40km/h gab? Nein. Die Unfallzahlen sanken erst mit der Erneuerung der Fahrbahnoberfläche und der Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung
Grundsätzliche Forderungen ohne Prüfung des Einzelfalls haben für mich immer einen populistischen Beigeschmack.
Hier fände ich es viel sinnvoller, wenn man das Vorkommen von Verkehrstrainingsplätzen deutlich erhöhen würde und die Teilnahme an solchen Trainings entsprechend fördern oder gar vorschreiben würde. Es ist nämlich erschreckend wie wenig Wissen über einfach Fahrphysik in breiten Teilen der Autofahrer/innen vorhanden ist.
captainbeefheart
15.03.2017, 09:06
Einer der maßgeblichen Treiber des "Rechtsruck" bzw. das vereinfachende Argument der Rechtspopulisten ist ja, dass "die Flüchtlinge" Schuld an vielen Missständen bei uns tragen und sie sich sowieso nicht integrieren wollen.
Da freut es mich zu lesen, dass die OECD in einer Studie für Deutschland (2200 Befragte Unternehmen) zu dem Schluss kommt, die Integration "der Flüchtlinge" in den Arbeitsmarkt läuft gut: 80% der Unternehmen sind mit den Arbeitsleistungen zufrieden, 85% erleben keine oder nur geringe Schwierigkeiten.
Auch wenn das nur ein erster Schritt ist, das stimmt doch zuversichtlich.
Schwarzfahrer
15.03.2017, 09:38
Einer der maßgeblichen Treiber des "Rechtsruck" bzw. das vereinfachende Argument der Rechtspopulisten ist ja, dass "die Flüchtlinge" Schuld an vielen Missständen bei uns tragen und sie sich sowieso nicht integrieren wollen.
Ein weiterer maßgeblicher Treiber ist die häufig arg populisitisch vereinfachte Darstellung der Meinung der Migrationskritiker durch deren Gegner, wodurch eine differenzierte Diskussion im Keim erstickt wird durch polarisierende Darstellungen, die den Eindruck erwecken, es gäbe nur zwei Optionen (Stichwort Dychotomie, siehe dazu auch diese Artikelserie (http://www.achgut.com/artikel/pappkameraden_und_denkfehler_des_asyldiskurses_tei l_1)). Die Aussage z.B. , "die Flüchtlinge seien an vielen Mißständen schuld" lese ich in dieser /zu) vereinfachten Form viel häufiger in Berichten über die AfD als in Beiträgen von Kritikern der aktuellen Migrationspolitik (die übrigens ihre Kritik meist nicht speziell gegen "die Flüchtlinge", sondern gegen einen bestimmten Teil der Migranten richtet - der Unterschied ist nicht unwesentlich).
... die Integration "der Flüchtlinge" in den Arbeitsmarkt läuft gut: 80% der Unternehmen sind mit den Arbeitsleistungen zufrieden, 85% erleben keine oder nur geringe Schwierigkeiten.
Und wieviel % der Flüchtlinge ist überhaupt in Arbeit bisher? Sind z.B. die angeblich weniger als 100 Flüchtlinge, die bisher bei DAX-unternehmen beschäftigt sind, tatsächlich repräsentativ?
captainbeefheart
15.03.2017, 09:48
Und wieviel % der Flüchtlinge ist überhaupt in Arbeit bisher? Sind z.B. die angeblich weniger als 100 Flüchtlinge, die bisher bei DAX-unternehmen beschäftigt sind, tatsächlich repräsentativ?
Die Zahl ist falsch.
Es kostet wirklich wenig Mühe, vor einem solchen Post mal kurz selbst nachzuschauen, bevor so ein Schmarrn weiterverbreitet wird.
https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Statistische-Analysen/Statistische-Sonderberichte/Generische-Publikationen/Auswirkungen-der-Migration-auf-den-Arbeitsmarkt.pdf
TriBlade
15.03.2017, 09:50
Ich weiß es ist OT aber ich muss es einfach los werden, entschuldigt bitte.
Die Diskussion ums Tempolimit finde ich geil, ist genau so wie in den USA mit den Waffen. Es dürfte klar ersichtlich sein, dass es mehr Tote gibt je schneller gefahren wird und es dürfte klar sein, dass es mehr Tote durch Schußwaffen gibt je mehr von den Dingern im Umlauf sind.
Trotzdem wollen viele immer noch dazu diskutieren. Auch mit Tempolimit werden wir Verkehrstote haben und auch in Deutschland gibt es Tote nach illegalem Schußwaffengebrauch, keine Frage. Trotzdem könnte man in den USA und in Deutschland vielleicht überlegen, einen Teil seiner "Freiheitsrechte" abzugeben weil das nachweislich Leben retten kann. Man kann aber auch noch lange, gern unterstützt von diversen Lobbyvertretern, drüber diskutieren.
Sorry, musste ich loswerden.
Unfallklassiker. Der unfallbeteiligte A fährt mit seinem PKW hinter dem PKW des unfallbeteiligten B. B bremst verkehrsbedingt und A fährt aus Unachtsamkeit (Radioeinstellung, kurz aus dem Fenster geschaut oder was weiß ich) ungebremst auf. Der Unfall wäre völlig unabhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit passiert, solange A und B gleich schnell gefahren wären. Dennoch wird hier darauf bestanden als statistische Unfallursache unangepasste Geschwindigkeit und unzureichender Abstand zu wählen, obwohl beides bei ausreichender Aufmerksamkeit des unfallbeteiligten A, zu keinem Verkehrsunfall geführt hätte.
Wenn man unaufmerksam ist und eine Unfall baut ist natürlich die Ursche unangepasste Geschwindigkeit. Denn bei Unaufmerksamkeit muss ich halt langsamer fahren, ich muss die Geschwindigkeit meinem Aufmerksamkeitslevel anpassen, sonst bin ich zu schnell für mein Aufmerksamkeitslevel.
Und mit dem Überwachen:
Wenn schärfer überwacht wird, schallt es durch FB: Abzocker, Überwachungsstaat!
Die Gegner von Geschwindigkeitskontrollen wollen "frei Fahrt für frei Bürger" ohne Kontrollen. Die wollen nicht entweder / oder.
Schwarzfahrer
15.03.2017, 10:50
Die Zahl ist falsch.
Es kostet wirklich wenig Mühe, vor einem solchen Post mal kurz selbst nachzuschauen, bevor so ein Schmarrn weiterverbreitet wird.
https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Statistische-Analysen/Statistische-Sonderberichte/Generische-Publikationen/Auswirkungen-der-Migration-auf-den-Arbeitsmarkt.pdf
Danke für den Link. Das mit den Dax-Unternehmen ist natürlich nicht alles, es war einfach eine Zahl, die vor einigen Monaten durch die Medien ging, um die Realitätsferne der anfänglichen Euphorie über die tollen Chancen für den Arbeitsmarkt aufzuzeigen. Aber an den Verhältnissen ändert sich durch Dein Link wenig:
Von den außereuropäischen Zuwanderern (darin sind doch die Flüchtlinge von denen wir sprechen, enthalten, aber auch "normale" Zuwanderer aus aller Welt) sind ca. ca. 70.000 zusätzlich in Arbeit seit 2015 (Seite 10, macht je nach Bezugsgrundlage 7 % der 1 Million flüchtlinge, oder ca. 14 % der bisher vermutlich "bearbeiteten" Fälle, wenn wir davon ausgehen, daß der Zuwachs voll auf das Konto der Flüchtlinge geht, und nicht auf das Konto von indischen, chinesischen und amerikanischen IT-Experten u.ä.).
Dem steht ein zuwachs an "Regelleistungsberechtigten" im Sozialsystem von über 400.000, also 6fach mehr (Seite 14), mit steil steigenden Tendenz.
Als Vergleich die EU-Migranten im gleichen Zeitraum: zusätzlich ca. 300.000 in Arbeit, und ca. 80.000 "Regelleistungsberechtigte", also viermal weniger als in Arbeit, letztere mit stark abnehmender Tendenz.
Ich sehe daraus noch keinen besonderen Grund für Zuversicht bzgl. Flüchtlingsintegration in den Arbeitsmarkt - auch wenn jede Erfolgsgeschichte natürlich für die Betroffenen toll ist.
aequitas
15.03.2017, 11:00
Als Vergleich die EU-Migranten im gleichen Zeitraum: zusätzlich ca. 300.000 in Arbeit, und ca. 80.000 "Regelleistungsberechtigte", also viermal weniger als in Arbeit, letztere mit stark abnehmender Tendenz.
Ich sehe daraus noch keinen besonderen Grund für Zuversicht bzgl. Flüchtlingsintegration in den Arbeitsmarkt - auch wenn jede Erfolgsgeschichte natürlich für die Betroffenen toll ist.
Da machst du nur leider einen Denkfehler. Für EU-Migranten herrscht Freizügigkeit, sowohl in Bezug auf Wohnort, als auch auf den Arbeitsplatz. Für Flüchtlinge sieht es hier anders aus. Es liegt also nicht nur an ihnen, sondern auch am Staat/den Institutionen, die die Möglichkeit erst schaffen müssen. Ohne Freizügigkeit ist es wesentlich schwerer Arbeit zu finden.
Schwarzfahrer
15.03.2017, 11:30
Da machst du nur leider einen Denkfehler. Für EU-Migranten herrscht Freizügigkeit, sowohl in Bezug auf Wohnort, als auch auf den Arbeitsplatz. Für Flüchtlinge sieht es hier anders aus. Es liegt also nicht nur an ihnen, sondern auch am Staat/den Institutionen, die die Möglichkeit erst schaffen müssen. Ohne Freizügigkeit ist es wesentlich schwerer Arbeit zu finden.
Das klingt ja so, als ob die 85 % der außereuropäischen Migranten hauptsächlich nur deshalb von Sozialhilfe leben, weil der Staat ihnen die Möglichkeit verwehrt zu arbeiten. Glaubst Du wirklich, daß die Mehrheit dieser Menschen die Qualifikation hat, in der Arbeitswelt zu bestehen, sobald sie gehen können, wohin sie wollen? (wobei das viele ja auch tun, sonst könnten nicht so viele sich unter verschiedenen Identitäten an allen möglichen Orten registrieren; mit der Energie könnte man sicher auch Arbeit suchen). Sprech mal mit jemandem, der Sprach- oder Integrationskurse für Flüchtlinge hält, dann bekommst Du einen realistischeren Blick auf die Welt.
Das klingt ja so, als ob die 85 % der außereuropäischen Migranten hauptsächlich nur deshalb von Sozialhilfe leben, weil der Staat ihnen die Möglichkeit verwehrt zu arbeiten.
Ich kene persönlich den Fall.
Hier hat ein Afghane eine Job gefunden in einem metallverarbeitenden Betrieb in Baden-Würtemberg. Er lebt aber in Rheinland-Pfalz.
Er durfte den Job nicht annehmen, weil das zu weit weg ist.
Der Staat hat ihm die Möglichkeit verwehrt ja.
MfG
Matthias
aequitas
15.03.2017, 11:49
Das klingt ja so, als ob die 85 % der außereuropäischen Migranten hauptsächlich nur deshalb von Sozialhilfe leben, weil der Staat ihnen die Möglichkeit verwehrt zu arbeiten. Glaubst Du wirklich, daß die Mehrheit dieser Menschen die Qualifikation hat, in der Arbeitswelt zu bestehen, sobald sie gehen können, wohin sie wollen?
Das habe ich nirgendwo behauptet. Es stellt allerdings einen maßgeblichen Grund dar. Weiterhin gibt es sicherlich viele Arbeitgeber, welche keine Flüchtlinge einstellen. Die Bleibeperspektive mag auch manche Arbeitgeber verunsichern. Es bedarf hierzu klarer Regelungen.
(wobei das viele ja auch tun, sonst könnten nicht so viele sich unter verschiedenen Identitäten an allen möglichen Orten registrieren; mit der Energie könnte man sicher auch Arbeit suchen). Sprech mal mit jemandem, der Sprach- oder Integrationskurse für Flüchtlinge hält, dann bekommst Du einen realistischeren Blick auf die Welt.
Das klingt so, als wäre dies gängige Praxis für einen Großteil der Flüchtlinge. Das wage ich zu bezweifeln. Entscheidender ist hierbei, dass es dabei um einen Rechtsverstoß geht. Natürlich muss soetwas geahndet werden. Legale Freizügigkeit gibt es leider nicht. Dein Argument ist hier deshalb unpassend.
Einen realistischeren Blick woraus!? Ich kenne einige Menschen, die Sprach- und "Integrationskurse" für Flüchtlinge anbieten. Und jetzt!?
Schwarzfahrer
15.03.2017, 12:12
Ich kene persönlich den Fall.
Klar, die Fälle gibt es, und traurig genug, daß die Bürokratie für sowas keine Flexibilität hat. Mir ging es aber um den m.M.n. falschen Eindruck, daß dies das Hauptproblem sei, und bei Freizügigkeit die meisten Flüchtlinge sofort Arbeit hätten. Tatsache ist doch, daß ein großer Teil der Flüchtlinge aus dem arabischen Raum keine bei uns anwendbare/verwertbare Ausbildung hat, und oft schon an der Sprachbarriere scheitert, weil ohne lesen und schreiben können auch das Sprache-lernen in den Kursen nicht funktioniert.
Ansonsten war ich immer dafür, daß Asylbewerber innerhalb von wenigen Monaten entweder anerkannt und frei beweglich sind, oder das Land verlassen. Monate-jahrelange Aufenthalte ohne die Freiheit, zu arbeiten, und ohne klare Perspektive, sind unmenschlicher, als jede Abschiebung, finde ich.
aequitas
15.03.2017, 12:22
Klar, die Fälle gibt es, und traurig genug, daß die Bürokratie für sowas keine Flexibilität hat. Mir ging es aber um den m.M.n. falschen Eindruck, daß dies das Hauptproblem sei, und bei Freizügigkeit die meisten Flüchtlinge sofort Arbeit hätten. Tatsache ist doch, daß ein großer Teil der Flüchtlinge aus dem arabischen Raum keine bei uns anwendbare/verwertbare Ausbildung hat, und oft schon an der Sprachbarriere scheitert, weil ohne lesen und schreiben können auch das Sprache-lernen in den Kursen nicht funktioniert.
Also sollen Geflüchtete ab jetzt nach ihrer Verwertbarkeit ausgewählt werden? Wir sprechen hier von Geflüchteten, welche Asyl/Schutz suchen. Auch für Geflüchtete stellt die Perspektivlosigkeit ein Problem dar. Wieso sollte ich mir so eine große Mühe geben eine Sprache eines Landes zu lernen, wenn mir in unabsehbarer Zeit sowieso die Abschiebung droht und die Bleibeperspektive so gering ist. Deutschland schiebt mittlerweile ins "sichere" Afghanistan ab, darunter sind einige Menschen, welche zuvor hier ausgebildet wurden oder gearbeitet haben.
Freizügigkeit löst das Problem nicht gänzlich, aber es trägt dazu bei. Arbeit ist erwiesenermaßen außerdem integrationsfördernd.
Ansonsten war ich immer dafür, daß Asylbewerber innerhalb von wenigen Monaten entweder anerkannt und frei beweglich sind, oder das Land verlassen. Monate-jahrelange Aufenthalte ohne die Freiheit, zu arbeiten, und ohne klare Perspektive, sind unmenschlicher, als jede Abschiebung, finde ich.
Das ist doch Quatsch und widerspricht deiner restlichen Argumentation. Vielen Menschen droht nach der Abschiebung die soziale Isolation in ihren Herkunftsländern oder auch schlimmeres.
Schwarzfahrer
15.03.2017, 12:29
Das habe ich nirgendwo behauptet. Es stellt allerdings einen maßgeblichen Grund dar.
Das Wort "maßgeblich" erweckt in mir diesen Eindruck. Viellecht sollten wir den Unterschied zwischen "maßgeblich" und "hauptsächlich" quantifizieren.
Weiterhin gibt es sicherlich viele Arbeitgeber, welche keine Flüchtlinge einstellen. Die Bleibeperspektive mag auch manche Arbeitgeber verunsichern. Es bedarf hierzu klarer Regelungen.
Es gibt auch Arbeitgeber, die möglichst nur Landsleute (Türkisch, Italienisch,...) - das wird wohl jeder für sich entscheiden dürfen, oder? Zur Bleibeperpektive habe ich im vorigen Post was geschrieben, das sehe ich auch als Problem.
Das klingt so, als wäre dies gängige Praxis für einen Großteil der Flüchtlinge.
Ich schrieb "so viele" - nicht "der Großteil". Sorry, wenn der Eindruck trügt. Es sind auf jeden Fall zu viele, was für mich hautpsächlich auf die deutsche Behörden ein schlechtes Licht wirft, da es zeigt, daß wir es noch niht schaffen.
Einen realistischeren Blick woraus!? Ich kenne einige Menschen, die Sprach- und "Integrationskurse" für Flüchtlinge anbieten. Und jetzt!?
Solche Leute bekommen einen guten Überblick über das Ausbildungsniveau, Fähigkeiten, Arbeitswilligkeit der Teilnhemer. Was ich von solchen Kursleitern gehört habe, stimmt mich (bezogen auf die Mehrheit) nicht besonders optimistisch.
Klar, die Fälle gibt es, und traurig genug, daß die Bürokratie für sowas keine Flexibilität hat. Mir ging es aber um den m.M.n. falschen Eindruck, daß dies das Hauptproblem sei, und bei Freizügigkeit die meisten Flüchtlinge sofort Arbeit hätten. Tatsache ist doch, daß ein großer Teil der Flüchtlinge aus dem arabischen Raum keine bei uns anwendbare/verwertbare Ausbildung hat,
Dieser Afghane hat im übrigen nie eine Schule besucht. Trotzdem würde ihn der metallverarbeitende Betrieb aus Helfer einstellen.
Zuwanderer sind meist bereit Tätigkeiten selbst unter ihrem Ausbildungsniveau zu machen und Tätigkeiten für die du überhaupt keine Deutschen mehr findest.
Mit der Aussage die Flüchtlinge wären nicht "verwertbar" wäre ich vorsichtig.
tandem65
15.03.2017, 12:37
Es gibt auch Arbeitgeber, die möglichst nur Landsleute (Türkisch, Italienisch,...) - das wird wohl jeder für sich entscheiden dürfen, oder?
Bist Du Dir sicher, daß Du in D gut aufgehoben bist? In einer Stellenausschreibung hat die Nationalität schon mal nichts zu suchen. :Huhu:
Schwarzfahrer
15.03.2017, 12:39
Also sollen Geflüchtete ab jetzt nach ihrer Verwertbarkeit ausgewählt werden? Wir sprechen hier von Geflüchteten, welche Asyl/Schutz suchen.
Wir sollten nicht alles mischen. Asylbewerber haben konkrete persönliche Gründe für ihren Antrag. Kriegsflüchtlinge sind eine andere Kategorie, und Migranten wieder eine andere. Die Mehrheit gehört zur letzteren Kategorie - diese sollen wir sehr wohl nach ihrer Verwertbarkeit beurteilen, wie jedes Einwanderungsland. Kriegsflüchtlinge müssen von der Perspektive ausgehen, so bald wie möglich heimzukehren; in der Zwischenzeit müssen sie sich natürlich bemühen, das Beste aus ihrem Status zu machen (Ausbildung, Sprache, Arbeit) - sie können nicht von einer Bleibegarantie ausgehen, sollen aber bei entsprechender Eingliederung eine Chance bekommen . Asylbewerber müssen schell klarheit über die Anerkennung haben, um die Perspektivlosigkeit zu vermeiden. Das ist zumindest meine Meinung über einen richtigen Umgang mit dem Thema.
Vielen Menschen droht nach der Abschiebung die soziale Isolation in ihren Herkunftsländern oder auch schlimmeres.
Wenn die Abschiebung nicht nach vielen Jahren, sondern (wie oben geschrieben) nach einem möglichst kurzen Verfahren geschieht, ist dies kein Problem. Die aktuellen Abschiebungen sind ein Ergebnis von jahre/jahrzehntelangem (besonders links-politisch gefördertem) Versäumnis, das Thema konsequent nach Gesetzeslage zu handhaben.
Schwarzfahrer
15.03.2017, 12:50
Mit der Aussage die Flüchtlinge wären nicht "verwertbar" wäre ich vorsichtig.
Bitte meine Aussage nicht fälschlicherweise pauschalisiert wiedergeben. Ich schrieb nicht "Flüchtlinge wären nicht "verwertbar"", sondern "viele Flüchtlinge hätten keine in Deutschland verwertbare Ausbildung". Sogar meine Eltern, als erfahrene Ärzte, haben ihre Berufsausbildung aus Rumänien in Deutschland nicht ohne weiteres anerkannt bekommen.
Bist Du Dir sicher, daß Du in D gut aufgehoben bist? In einer Stellenausschreibung hat die Nationalität schon mal nichts zu suchen. :Huhu:
Muß nicht, aber es kann relevant sein. Z.B. Wenn ich ein italienisches Restaurant betreiben will, macht sich ein italienischer Koch besser als ein chinesischer. Wenn ich einen Laden in einem Einzugsgebiet mit vielen Türken habe, sind türkische Verkäufer von Vorteil. Eine Schlosserei mit fünf Bayern wird sich u.U. schwertun, einen Preussen zusätzlich einzustellen - es kann gut gehen, oder völlig daneben. Der Arbeitgeber muß das Recht und die Möglichkeit haben, sich das Personal an die Betriebsumgebung anzupassen.
Ich weiß, das es nicht dem Zeitgeist entspricht, wo schon Bewerbungsfotos verpönt sind - aber mir fehlt der Glaube, daß der Zeitgeist immer Recht hat.
aequitas
15.03.2017, 13:05
Wir sollten nicht alles mischen. Asylbewerber haben konkrete persönliche Gründe für ihren Antrag. Kriegsflüchtlinge sind eine andere Kategorie, und Migranten wieder eine andere. Die Mehrheit gehört zur letzteren Kategorie - diese sollen wir sehr wohl nach ihrer Verwertbarkeit beurteilen, wie jedes Einwanderungsland. Kriegsflüchtlinge müssen von der Perspektive ausgehen, so bald wie möglich heimzukehren; in der Zwischenzeit müssen sie sich natürlich bemühen, das Beste aus ihrem Status zu machen (Ausbildung, Sprache, Arbeit) - sie können nicht von einer Bleibegarantie ausgehen, sollen aber bei entsprechender Eingliederung eine Chance bekommen . Asylbewerber müssen schell klarheit über die Anerkennung haben, um die Perspektivlosigkeit zu vermeiden. Das ist zumindest meine Meinung über einen richtigen Umgang mit dem Thema.
Du bist hier doch derjenige der alles zu vermischen scheint. Wir haben lediglich von Geflüchteten gesprochen, nicht von sonstiger Migration. Geflüchtete können sowohl Kriegsflüchtlinge sein, als auch politisch oder sexuell verfolgte Menschen.
Wir driften allerdings wieder in ein anderes Thema ab.
Muß nicht, aber es kann relevant sein. Z.B. Wenn ich ein italienisches Restaurant betreiben will, macht sich ein italienischer Koch besser als ein chinesischer. Wenn ich einen Laden in einem Einzugsgebiet mit vielen Türken habe, sind türkische Verkäufer von Vorteil. Eine Schlosserei mit fünf Bayern wird sich u.U. schwertun, einen Preussen zusätzlich einzustellen - es kann gut gehen, oder völlig daneben. Der Arbeitgeber muß das Recht und die Möglichkeit haben, sich das Personal an die Betriebsumgebung anzupassen.
Ich weiß, das es nicht dem Zeitgeist entspricht, wo schon Bewerbungsfotos verpönt sind - aber mir fehlt der Glaube, daß der Zeitgeist immer Recht hat.
Mit dem Ruf nach Homogenität verbaut man sich aber auch Chancen.
Natürlich kann man auf dem Standpunkt stehen, man will nur Bayern einstellen, weil in der Firma nur Bayern arbeiten, spätestens wenn du aber keinen Bayer mehr bekommst, musst du entscheiden ob du auf Einkommen und Umsatz verzichtest oder doch einen Preussen nimmst. Dann ist vielen AG plötzlich das Hemd (Geld) näher als der Rock (Nationalität).
Dazu kommt, dass viele Firmen mittlerweile internationale Kundschaft haben.
Ich glaub der Zeitgeist, dass international gemischte Teams, im übrigen auch zwischen Frauen und Männer besser sind, hat doch Recht.
Schwarzfahrer
15.03.2017, 13:15
Mit dem Ruf nach Homogenität verbaut man sich aber auch Chancen. ...
Ich glaub der Zeitgeist, dass international gemischte Teams, im übrigen auch zwischen Frauen und Männer besser sind, hat doch Recht.
Wer sagt, daß wir jeden davor bewahren müssen, sich Chancen zu verbauen?
Daß eine Mischung gut sein kann, bezweifele ich nicht - aber es ist nicht zwangsläufig so. Wenn der "Zeitgeist" es als politisch unkorrekt ansieht, wenn jemand auf Homogenität einen höheren Wert legt, und gewisse Angaben in Bewerbungen aus Angst vor Diskriminierung verbietet, dann sehe ich darin keinen Gewinn, sondern vor allem eine unnütze Einschränkung der unternehmerischen Freiheit.
aequitas
15.03.2017, 13:24
Wer sagt, daß wir jeden davor bewahren müssen, sich Chancen zu verbauen?
Daß eine Mischung gut sein kann, bezweifele ich nicht - aber es ist nicht zwangsläufig so. Wenn der "Zeitgeist" es als politisch unkorrekt ansieht, wenn jemand auf Homogenität einen höheren Wert legt, und gewisse Angaben in Bewerbungen aus Angst vor Diskriminierung verbietet, dann sehe ich darin keinen Gewinn, sondern vor allem eine unnütze Einschränkung der unternehmerischen Freiheit.
Du scheinst unser Grundgesetz nicht verstanden zu haben. Bzw. widersprichst diesem sogar. Stark!
tandem65
15.03.2017, 13:26
Muß nicht, aber es kann relevant sein. Z.B. Wenn ich ein italienisches Restaurant betreiben will, macht sich ein italienischer Koch besser als ein chinesischer.
Du gehst bei Deinen Restaurantbesuchen in die Küche und siehst nach welcher Nationalität der Koch ist und entscheidest danach ob Du dort isst?
Eine Schlosserei mit fünf Bayern wird sich u.U. schwertun, einen Preussen zusätzlich einzustellen
Ist dein Arbeitgeber & sind deine Kollegen auch Rumäne/n wie Du? Ich hoffe ich habe Deine Herkunft richtig im Kopf ansonsten bitte ich um Entschuldigung.
tandem65
15.03.2017, 13:35
sondern vor allem eine unnütze Einschränkung der unternehmerischen Freiheit.
In einem anderen Thread wird beklagt daß eine Ausbildung kein Garant für ein gutes Auskommen/Aufstiegschancen ist. Dir ist hier unter dem Deckmantel der unternehmerischen Freiheit die Qualifikation und die Chancen eines Bewerbers eher egal.
Eine Schlosserei mit fünf Bayern wird sich u.U. schwertun, einen Preussen zusätzlich einzustellen - es kann gut gehen, oder völlig daneben. Der Arbeitgeber muß das Recht und die Möglichkeit haben, sich das Personal an die Betriebsumgebung anzupassen.
Ich weiß, das es nicht dem Zeitgeist entspricht, wo schon Bewerbungsfotos verpönt sind - aber mir fehlt der Glaube, daß der Zeitgeist immer Recht hat.
Für dich ist es der Zeitgeist, wenn man die Qualifikation mehr beachtet als Aussehen und Herkunft? Für mich ist das eine Errungenschaft.
Schwarzfahrer
15.03.2017, 15:52
Für dich ist es der Zeitgeist, wenn man die Qualifikation mehr beachtet als Aussehen und Herkunft? Für mich ist das eine Errungenschaft.
Nein, auf mich wirkt der Zeitgeist so, als ob Herkunft und Persönlichkeit überhaupt keine Argumente für eine Einstellung sein dürfen. Qualifikation ist natürlich das erste Argument, und ist mir sicher nicht egal - aber in vielen Fällen (nicht immer) kann Herkunft und Persönlichkeit, ja auch Geschlecht für einen Job, für das Betriebsklima, für das Team eine bedeutende Rolle spielen. Der Unternehmer muß die Freiheit haben, dies für sich bzw. für seine Leute zu beurteilen und zu beeinflussen.
Ich habe mal wieder das Gefühl, daß es für viele hier nur ein entweder-oder gibt, keine Zwischenmöglichkeiten. Die Welt ist aber grau oder bunt aber nie schwarz-weiß.
Nein, auf mich wirkt der Zeitgeist so, als ob Herkunft und Persönlichkeit überhaupt keine Argumente für eine Einstellung sein dürfen. Qualifikation ist natürlich das erste Argument, und ist mir sicher nicht egal - aber in vielen Fällen (nicht immer) kann Herkunft und Persönlichkeit, ja auch Geschlecht für einen Job, für das Betriebsklima, für das Team eine bedeutende Rolle spielen. Der Unternehmer muß die Freiheit haben, dies für sich bzw. für seine Leute zu beurteilen und zu beeinflussen.
Mein Eindruck vom Zeitgeist ist eher der, dass optische und auch herkunftsbezogene Eigenschaften einer immer größere Rolle spielen und die Qualifikation in den Hintergrund gerät.
tandem65
15.03.2017, 16:10
Ich habe mal wieder das Gefühl, daß es für viele hier nur ein entweder-oder gibt, keine Zwischenmöglichkeiten. Die Welt ist aber grau oder bunt aber nie schwarz-weiß.
Da trügt dein Gefühl. Obwohl es könnte sein daß Du über Dich selbst schreibst:
Muß nicht, aber es kann relevant sein. Z.B. Wenn ich ein italienisches Restaurant betreiben will, macht sich ein italienischer Koch besser als ein chinesischer. Wenn ich einen Laden in einem Einzugsgebiet mit vielen Türken habe, sind türkische Verkäufer von Vorteil.
Du selbst hast hier schwarz-weiß gemalt.
der italienische Koch macht sich besser bei Dir. Ich denke er kann sich besser machen. Der türkische Verkäufer sind von Vorteil. Bei mir kann er von Vorteil sein.:Huhu:
Nein, auf mich wirkt der Zeitgeist so, als ob Herkunft und Persönlichkeit überhaupt keine Argumente für eine Einstellung sein dürfen. Qualifikation ist natürlich das erste Argument, und ist mir sicher nicht egal - aber in vielen Fällen (nicht immer) kann Herkunft und Persönlichkeit, ja auch Geschlecht für einen Job, für das Betriebsklima, für das Team eine bedeutende Rolle spielen. Der Unternehmer muß die Freiheit haben, dies für sich bzw. für seine Leute zu beurteilen und zu beeinflussen.
Ich habe mal wieder das Gefühl, daß es für viele hier nur ein entweder-oder gibt, keine Zwischenmöglichkeiten. Die Welt ist aber grau oder bunt aber nie schwarz-weiß.
Eigentlich findet man in jeder umfänglicheren Stellenausschreibung neben den fachlichen Anforderungen einen Punkt, der die Anforderungen an die Persönlichkeit beschreibt wie teamfähig, selbständig, verantwortungsbewusst, engagiert usf. . Ich weiss nicht, wie Du darauf kommst, dass die Persönlichkeit heute keine Rolle spielt für eine berufliche Einstellung und die Arbeitgeber sie nicht bei Einstellungsgesprächen entsprechend der Ausschreibung berücksichtigen.
Schwarzfahrer
15.03.2017, 17:22
Dir ist hier unter dem Deckmantel der unternehmerischen Freiheit die Qualifikation und die Chancen eines Bewerbers eher egal.
Nein, ich finde nur, zusätzliche, betriebsspezifische Einstellkriterien müssen auch akzeptiert werden. Ich habe es 1984 auch akzeptiert und verstanden, daß mich wegen der Ostblock-Herkunft kein Luftfahrtunternehmen genommen hat. Ich las zuletzt auch von einem Mittelständler, der bevorzugt Triathleten eingestellt hat, um Traningspartner zu haben. Ist eben persönliche Prioritätensetzung, die Freiheit gönne ich jedem.
Ist dein Arbeitgeber & sind deine Kollegen auch Rumäne/n wie Du? Ich hoffe ich habe Deine Herkunft richtig im Kopf ansonsten bitte ich um Entschuldigung.
Fast richtig, ich bin Ungare aus Siebenbürgen/Rumänien. Nein, sind sie nicht. Aber wer z.B. ein Familienbetrieb mit lauter Rumänen hat, freut sich, wenn die Neueinstellung auch rumänisch kann - es macht vieles einfacher, und ist somit ein legitimes Kriterium (unter anderen).
Übrigens, mein Arbeitgeber lädt jeden Bewerber zu einem Vortrag ein, bei dem die ganze Arbeitsgruppe dabei ist. Danach wird gemeinsam entschieden, ob der Kandidat zu uns paßt, nicht nur fachlich, sondern auch von der Persönlichkeit, Sprache, Alter, etc. Neben der Qualifikation gibt es nun mal viele wichtige "Soft factors", die man nicht ausblenden oder für Unsinnig erklären sollte. Sie müssen nicht immer relevant sein - sie müssen aber m.M.n. relevant sein dürfen.
Da trügt dein Gefühl. Obwohl es könnte sein daß Du über Dich selbst schreibst:...
Du selbst hast hier schwarz-weiß gemalt.
der italienische Koch macht sich besser bei Dir. Ich denke er kann sich besser machen. Der türkische Verkäufer sind von Vorteil. Bei mir kann er von Vorteil sein.:Huhu:
O.k., wenn Du es so wörtlich nimmst: mein Beispiel war natürlich als ein "kann"-Beispiel gemeint,. s. auch meine anderen Erklärungen dazu. Es kann so sein, muß aber nicht, aber ob es so ist, das soll der Arbeitgeber entscheiden dürfen, und niemand anderes.
Schwarzfahrer
15.03.2017, 17:31
Eigentlich findet man in jeder umfänglicheren Stellenausschreibung neben den fachlichen Anforderungen einen Punkt, der die Anforderungen an die Persönlichkeit beschreibt wie teamfähig, selbständig, verantwortungsbewusst, engagiert usf. . Ich weiss nicht, wie Du darauf kommst, dass die Persönlichkeit heute keine Rolle spielt für eine berufliche Einstellung?
Nun, für mich gehören zur Persönlichkeit nicht nur die o.g. leistungsbezogenen Merkmale, sondern auch eben sachen wie Herkunft, Sozialisierung, Geschlecht, Sprache, etc. - und diese letzteren Dinge will der "Zeitgeist" aus (für mich übertriebenen, wenn auch gelegentlich berechtigten) Angst vor Diskriminierung aus dem Bewerbungsprozeß raushalten.
Nein, ich finde nur, zusätzliche, betriebsspezifische Einstellkriterien müssen auch akzeptiert werden... Ich las zuletzt auch von einem Mittelständler, der bevorzugt Triathleten eingestellt hat, um Traningspartner zu haben. Ist eben persönliche Prioritätensetzung, die Freiheit gönne ich jedem ...
So ein KmUnternehmen suche ich auch noch, dass ITler oberhalb 40Lenzen einstellt und als Trainingspartner gegen Überstunden "missbraucht"...
Am besten noch im Grossraum Hamburg !
:Cheese:
Gruss
Thomas
aequitas
15.03.2017, 17:34
Nun, für mich gehören zur Persönlichkeit nicht nur die o.g. leistungsbezogenen Merkmale, sondern auch eben sachen wie Herkunft, Sozialisierung, Geschlecht, Sprache, etc. - und diese letzteren Dinge will der "Zeitgeist" aus (für mich übertriebenen, wenn auch gelegentlich berechtigten) Angst vor Diskriminierung aus dem Bewerbungsprozeß raushalten.
Wenn diese Punkte bei der Einstellung von Mitarbeiter_innen für dich ausschlaggebend sind, dann verstößt du damit gegen unsere Verfassung. Hier geht es nicht um den Zeitgeist. An anderer Stelle würdest du Menschen, welche sich nicht unserer Kultur, unserer Verfassung etc. anpassen abschieben. Wollen wir direkt mit dir anfangen?
p.s. HIER (https://www.hensche.de/Rechtsanwalt_Arbeitsrecht_Handbuch_Diskriminierung .html) kannst du u.a. zum geltenden BetrVG und AGG nachlesen.
Nun, für mich gehören zur Persönlichkeit nicht nur die o.g. leistungsbezogenen Merkmale, sondern auch eben sachen wie Herkunft, Sozialisierung, Geschlecht, Sprache, etc. - und diese letzteren Dinge will der "Zeitgeist" aus (für mich übertriebenen, wenn auch gelegentlich berechtigten) Angst vor Diskriminierung aus dem Bewerbungsprozeß raushalten.
Natürlich gehören die Sprache oder das Geschlecht z.B. immer in ein Ausschreibungsprofil, wo eine Spezifizierung fachlich für den Kundenkontakt z.B. und / oder die Teamzusammenstellung notwendig ist.
Diskriminierend und rassistisch wäre es objektiv, schreibst Du für einen Job, obwohl es nicht zum fachlich-persönlichen Anforderungsprofil gehört: Voraussetzung: Arier.
captainbeefheart
15.03.2017, 18:02
Danke für den Link. Das mit den Dax-Unternehmen ist natürlich nicht alles, es war einfach eine Zahl, die vor einigen Monaten durch die Medien ging, um die Realitätsferne der anfänglichen Euphorie über die tollen Chancen für den Arbeitsmarkt aufzuzeigen. Aber an den Verhältnissen ändert sich durch Dein Link wenig:
Von den außereuropäischen Zuwanderern (darin sind doch die Flüchtlinge von denen wir sprechen, enthalten, aber auch "normale" Zuwanderer aus aller Welt) sind ca. ca. 70.000 zusätzlich in Arbeit seit 2015 (Seite 10, macht je nach Bezugsgrundlage 7 % der 1 Million flüchtlinge, oder ca. 14 % der bisher vermutlich "bearbeiteten" Fälle, wenn wir davon ausgehen, daß der Zuwachs voll auf das Konto der Flüchtlinge geht, und nicht auf das Konto von indischen, chinesischen und amerikanischen IT-Experten u.ä.).
Dem steht ein zuwachs an "Regelleistungsberechtigten" im Sozialsystem von über 400.000, also 6fach mehr (Seite 14), mit steil steigenden Tendenz.
Als Vergleich die EU-Migranten im gleichen Zeitraum: zusätzlich ca. 300.000 in Arbeit, und ca. 80.000 "Regelleistungsberechtigte", also viermal weniger als in Arbeit, letztere mit stark abnehmender Tendenz.
Ich sehe daraus noch keinen besonderen Grund für Zuversicht bzgl. Flüchtlingsintegration in den Arbeitsmarkt - auch wenn jede Erfolgsgeschichte natürlich für die Betroffenen toll ist.
Fällt Dir an Deiner Argumentation selbst nicht etwas auf?
Zunächst stellst Du die Basis der in Arbeit befindlichen Flüchtlinge mit einer irreführenden Zahl dar und konfrontierst damit die durch die OECD festgestellte Zufriedenheit der Unternehmen mit der Arbeit dieser Arbeitnehmer als offensichtlich irrelevant.
Dann konzedierst Du, dass es doch zig-Tausende (!!) sind, die neu in Arbeit sind. Bei der Gelegenheit stellst auch fest, dass weitere 300.000 (!!!) aus anderen Herkunftsländern neu in Arbeit sind.
Daraus folgerst Du, dass es kein zuversichtliches Zeichen für Integration ist.
Ich folgere:
1. Weil Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben, erst einmal 6 Monate gar nicht arbeiten dürfen, die Masse 2015 gekommen ist und Spracherwerb typischerweise 1 bis 2 Jahre dauert, ist diese Zahl der Integration in den Arbeitsmarkt (aus dem Dezember 2016 !) sogar sehr ermutigend.
2. Dass, auf Basis dieser doch signifikanten Zahl von zig-Tausenden mit Arbeit, die Zufriedenheit der Unternehmen auch noch positiv ist, ermutigt hoffentlich zu vielen weiteren Integrationen.
3. Die Gesamtzahl der in den Arbeitsmarkt aufgenommenen Personen unterstreicht wie dynamisch und aufnahmefähig unser Arbeitsmarkt ist und wie sehr wir offensichtlich schon heute Zuwanderung brauchen.
Eine solche, etwas differenzierte Betrachtung passt natürlich nicht in die vereinfachende Darstellung "der Flüchtlinge" als "Problem". Nein, sie sind sogar auch Teil der Lösung von Problemen! Aber für eine solche Perspektive fehlt offenbar auch der Mut zum Perspektivwechsel.
Und noch ein Gedanke zur "Verwertbarkeit": Zuallererst haben wir eine humanitäre und dann eine sozial-ökonomische Herausforderung zu lösen. Der Mensch ist mehr als eine ökonomische Ressource.
Schwarzfahrer
15.03.2017, 18:34
Wenn diese Punkte bei der Einstellung von Mitarbeiter_innen für dich ausschlaggebend sind,....
Sind sie nicht, und das habe ich auch nie behauptet. Aber sie können als zusätzliche Punkte in bestimmten Fällen mitentscheidend sein, und das ist menschlich normal und sollte m.M.n. nicht verboten werden.
Natürlich gehören die Sprache oder das Geschlecht z.B. immer in ein Ausschreibungsprofil, ...
Meine Punkte gehören übrigens natürlich nicht in die Ausschreibung, aber niemand kann leugnen, daß sie bei der Entscheidung des Arbeitgebers eine Rolle spielen können, und ich finde, daß man damit in vielen Bereichen auch leben können muß.
Vielleicht klappt es mit den Hervorhebungen klarzustellen, daß ich keine absoluten Thesen aufstellen will, sondern die Vielfalt des Menschlichen offen lassen möchte.
Schwarzfahrer
15.03.2017, 19:08
Um das Thema für heute abzuschließen, hier noch ein paar Gedanken der Selbstreflexion (nach einer schönen Radrunde :) ).
Wir haben uns etwas vom Thema Rechtsruck entfernt - außer daß ich wohl als Beispiel dafür herhalten darf, nach dem Motto: Keiner ist unnütz, man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen. :dresche
Nun, das bin ich von klein auf gewohnt. Schon in meiner ersten Heimat galt ich als "fauler Apfel im Korb der Volksgemeinschaft", weil ich vieles in Frage gestellt habe, was die herrschende Meinung (heute "Mainstreiam" oder "Zeitgeist") als fraglos richtig dargestellt hat. Damit kann ich leben.
Was mir bewußt wurde: ich war vor 20 Jahren viel mehr Befürworter davon, daß man (der Staat, die Gesetze) die Menschen zu ihrem Glück zwingen muß, durch lenkende Regelungen und moralischen Druck (z.B. Frauenquote, Lenkung von Konsum über Steuern, Rauchverbote, ...) um eine bessere Welt zu erreichen. Inzwischen nenne ich vieles davon "Bevormundung", und bin eher der Ansicht, daß die Freiheit der Entscheidung für die Menschen möglichst wenig eingeschränkt werden sollte; wir sollten gelassener mit "falschen" Verhaltensweisen und "falschen" Entscheidungen leben, da nur so die Menschen lernen und sich weiterentwickeln. Dieser Wandel hat sicher mit dem Alter zu tun, ich als 20-Jähriger hätte meinem heutigen Ich sicher in vielem auch nicht zugestimmt.
Was ich für Bevormundung halte, verdirbt m.M.n. den Charakter, da damit die Eigenverantwortung in vielen Angelegenheiten den Menschen abgenommen wird, wodurch auch die Selbstkritik, Selbstreflexion verschwindet und so die Entwicklung des Einzelnen behindert wird. Meine Meinung, kann ich nicht belegen; vielleicht gibt es dazu Soziologen oder Verhaltensforscher, die was sagen können.
Für mich heißt das ja nicht, daß ich die Wichtigkeit oder Priorität von bestimmten Werten und Ansichten in Frage stelle - nur die Absolutheit gilt für mich nicht, weil die Welt zu komplex ist für absolute Wahrheiten. Und weil ich durch das Aufwachsen im ideologisch schwarz-weißen Kommunismus jegliche Vereinfachung der Welt als Gut-Böse, Richtig-Falsch als einengend und lebensfeindlich empfinde, bin ich für ein offenes, liberales miteinander, auch bei widersprechenden Wertvorstellungen.
Sorry, wenn ich mit meinen Meinungen einige Gemüter arg erregt habe. Mir geht es nicht mal darum, andere von meiner Meinung zu überzeugen, mich reizt es aber immer wieder, ein Thema auf möglichst viele Aspekte und Sichtweisen hin zu betrachten, und die Vielfalt der möglichen, m.M.n. akzeptablen, plausiblen Sichtweisen offenzulegen und einfache Urteile zu hinterfragen.
...Gedanken der Selbstreflexion
...
Geht mir ebenso, sehr schöne, meiner Einstellung sehr nahekommende Gedanken!
Altersweisheit?;)
Und noch ein Gedanke zur "Verwertbarkeit": Zuallererst haben wir eine humanitäre und dann eine sozial-ökonomische Herausforderung zu lösen. Der Mensch ist mehr als eine ökonomische Ressource.
Witzig finde ich manchmal, dass die gleichen Leute, die Flüchtlinge rein nach ihrer wirtschaftlichen Vewertbarkeit durchrechnen , gleichzeitig darüber schimpfen, dass sie heutzutage im Unternehmen nur noch als reine Kostenstelle betrachtet werden und nicht als Mensch. Was man auf der einen Seite fordert, nämlich Menschlichkeit, ist man auf der andere Seite nicht bereit zu geben.
aequitas
21.03.2017, 13:07
Im Deutschlandradio gibt es einen lesenswerten Beitrag zu den Begriffen der Neuen Rechten. Natürlich stellt dieser Artikel keine tiefgründige Analyse dar, aber dafür verdeutlicht er sehr schön, wie die Neue Rechte sich Begriffe zu eigen macht und neu definiert. (http://www.deutschlandradiokultur.de/die-neuen-alternativen-das-gefaehrliche-re-branding-der.1005.de.html?dram%3Aarticle_id=381782)
Schwarzfahrer
21.03.2017, 16:02
Ich teile zwar nicht alles, was Michael Hartmann sagt, und schon gar nicht den zu reißerischen Titel, aber die meisten der aufgeführten Gründe für den Rechtsruck klingen für mich höchst plausibel. (http://www.ksta.de/kultur/soziologe-im-interview--eliten-sind-hauptschuldige-am-rechtsruck-und-fremdenhass--26207456)
Nobodyknows
22.03.2017, 10:22
Ich teile zwar nicht alles, was Michael Hartmann sagt, und schon gar nicht den zu reißerischen Titel, aber die meisten der aufgeführten Gründe für den Rechtsruck klingen für mich höchst plausibel. (http://www.ksta.de/kultur/soziologe-im-interview--eliten-sind-hauptschuldige-am-rechtsruck-und-fremdenhass--26207456)
Es gibt keinen plausiblen Gründe für einen Rechtsruck!
Wie dumm muß man sein, um es "denen da oben" zeigen zu wollen und dafür den eigenen rapiden Niedergang in Kauf zu nehmen?
Prof. Hartmann im Artikel: "...dann kommt irgendwann der Punkt, wo man denen auf den Leim geht, die Alternativen anbieten, auch wenn die unsinnig sind..."
Unsinnigen Alternativen auf den Leim gehen? Sorry, da habe ich als wahlberechtigter Staatsbürger andere Ansprüche an mich und eigentlich auch an meine Mitmenschen. Aber bei letzteren sind meine Ansprüche bei ca. 8 bis 15 Prozent der Bürger scheinbar zu hoch. Daher bleibt mir nur die zu entlarven und zu verspotten die unsinnige Alternativen anbieten.
Und dieses Gemaule über die Eliten... Wir bejubeln die Eliten im Sport und nicht die walkende Hausfrau und nicht die Teilnehmer der Touristikfahrt auf der 48-KM-Runde, wir schließen Zusatzversicherungen ab um eine Chefarztbehandlung zu erhalten, wir wollen für die Kinder die bestmögliche Ausbildung...aber in der Politik soll dann der "gesunde Menschenverstand" und "das Volk" entscheiden? Ein Widerspruch, oder?
Gruß
N. :Huhu:
Schwarzfahrer
22.03.2017, 12:15
Es gibt keinen plausiblen Gründe für einen Rechtsruck!
Verstehe ich richtig: es gibt nach Deiner Meinung rechts von dem aktuellen, (eher linken) Mainstream keine plausible politische Position? Ist Demokratie also nicht für rechte politische Positionen gedacht?
Wie dumm muß man sein, um es "denen da oben" zeigen zu wollen und dafür den eigenen rapiden Niedergang in Kauf zu nehmen?
Was den rapiden Niedergang bewirkt, oder was es überhaupt bedeutet, wurde schon immer von verschiedenen politischen Lagern unterschiedlich bewertet.
Prof. Hartmann im Artikel: "...dann kommt irgendwann der Punkt, wo man denen auf den Leim geht, die Alternativen anbieten, auch wenn die unsinnig sind..."
Leider ja; vor allem dann, wenn die "alternativlose" aktuelle Situation nicht die Perspektive bietet, die man sich erwünscht, dann probiert man irgendwann auch unsinniges.
Daher bleibt mir nur die zu entlarven und zu verspotten die unsinnige Alternativen anbieten.
Das ist Dein gutes Recht - aber ebenso ist es das gute Recht anderer, Deine bevorzugte Alternative als unsinnig anzusehen und zu verspotten. Beide Seiten müssen das auch aushalten können.
...aber in der Politik soll dann der "gesunde Menschenverstand" und "das Volk" entscheiden? Ein Widerspruch, oder?
Huch, ich wußte nicht, daß in unserer Demokratie nicht das Volk entscheiden soll, wohin es geht, sondern eine ausgewählte/selbsternannte Elite. Da muß ich im Grundgesetz etwas falsch verstanden haben.
Verstehe ich richtig: es gibt nach Deiner Meinung rechts von dem aktuellen, (eher linken) Mainstream keine plausible politische Position? Ist Demokratie also nicht für rechte politische Positionen gedacht?
Ich hab Nowbodyknows anders verstanden, nämlich dass die folgende Position unplausibel ist: "Wie dumm muß man sein, um es "denen da oben" zeigen zu wollen und dafür den eigenen rapiden Niedergang in Kauf zu nehmen?" Diese Position halte auch ich für unsinnig oder unplausibel. Ob rechts oder links ist zunächst mal egal. Plausibel ist eine Position, die in irgendeiner Form nachvollziehbar ist. Manche agieren allerdings bereits auf einem Niveau, das Konfliktforscher als die höchste Stufe der Eskalation bezeichnen: Vernichtung des anderen auch um den Preis der eigenen Vernichtung. Und das ist keine plausible Position, und zwar wie schon gesagt, ganz egal ob rechts, links, oben oder unten.
Huch, ich wußte nicht, daß in unserer Demokratie nicht das Volk entscheiden soll, wohin es geht, sondern eine ausgewählte/selbsternannte Elite. Da muß ich im Grundgesetz etwas falsch verstanden haben.
Das Volk entscheidet tatsächlich, in welche Richtung es gehen soll. Die Elite (=in dem Fall Politiker, die ihr Handwerk beherrschen) müssen diesen Weg dann umsetzen, und zwar rechtskonform, pragmatisch, menschlich, ... vor allem sozialverträglich für die gesamte Gesellschaft. Das erfordert Kompetenz, Kompromisse usw.... In dem Sinn brauchen wir tatsächlich auch politische "Eliten" und nicht nur Stammtisch-Krawall-Macher, die eben zunächst mal alles kaputt machen und dann draufkommen, dass sie keine Ahnung haben, wie demokratische Politik funktioniert.
Damit will ich ausdrücklich NICHT darüber diskutieren, wen jeder von uns jetzt für einen solchen "guten" Politiker hält und wen nicht. Es geht mir nicht um Einzelkritik, sondern ums Prinzip.
Nobodyknows
22.03.2017, 14:23
Verstehe ich richtig: es gibt nach Deiner Meinung rechts von dem aktuellen, (eher linken) Mainstream keine plausible politische Position? Ist Demokratie also nicht für rechte politische Positionen gedacht?
Da stellt sich die Frage ob der Mainstream aktuell wirklich eher links ist.
Wenn dem so wäre, warum verzaubert ein 100 %-Martin Schulz mit seinen Forderungen / Versprechen -die ja jetzt nicht rechts des Mainstreams sind- zumindest die SPD-Mitglieder? Und für welche rechten Positionen sollte die Demokratie gedacht sein? Für die geforderte 180-Grad-Wende in der Erinnerungskultur? Für die Leugnung des Klimawandels?
Was den rapiden Niedergang bewirkt, oder was es überhaupt bedeutet, wurde schon immer von verschiedenen politischen Lagern unterschiedlich bewertet.
Daher sollte man vielleicht untrügliche Zahlen sprechen lassen: Größe des EU-Binnenmarktes und Anzahl erreichbarer Kunden in diesem Wirtschaftsraum vs. Marktgröße und Absatzchancen für das jeweilige Land nach einem Brexit, Frexit, Nexit? Die entsprechenden Auswirkungen auf die jeweiligen Arbeitsmärkte? Die Briten sind ja schon den rechten unsinnigen Alternativen auf den Leim gegangen. Mal sehen wenn sie aufwachen… http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/brexit/brexit-grossbritannien-muss-milliarden-fuer-eu-ausstieg-zahlen-14931671.html
Leider ja; vor allem dann, wenn die "alternativlose" aktuelle Situation nicht die Perspektive bietet, die man sich erwünscht, dann probiert man irgendwann auch unsinniges.
Nee! Besser ändere ich -zum Beispiel durch das aneignen von Wissen über komplexe Zusammenhänge- meinen Standpunkt. Dann habe ich (zwangsläufig) auch eine andere Perspektive und muß mich nicht mit vereinfachenden, populistischen und rechtlich nicht durchsetzbaren Forderungen (Wilders in NL: Islamverbot) von rechten Rattenfängern begnügen.
Das ist Dein gutes Recht - aber ebenso ist es das gute Recht anderer, Deine bevorzugte Alternative als unsinnig anzusehen und zu verspotten. Beide Seiten müssen das auch aushalten können.
Wenn die nur gut verspotten könnten. Nicht einmal das haben die drauf. Immer nur links-grün versifft, staatsgelenkte Einheitsmedien, Lügenpresse, Bahnhofsklatscher, Teddybärenwerfer. Pädophilenpartei… *gähn* :Lachen2:
Huch, ich wußte nicht, daß in unserer Demokratie nicht das Volk entscheiden soll, wohin es geht, sondern eine ausgewählte/selbsternannte Elite. Da muß ich im Grundgesetz etwas falsch verstanden haben.
Dann hast Du etwas falsch verstanden. In der Demokratie wählen die Bürger im eigenen Interesse Menschen die etwas besser können als andere…folglich eine Elite darstellen. Zum Bürgermeister einer Gemeinde wird nicht der Dorftrottel oder der Wirtshausschläger gemacht, sondern i. d. R. derjenige der reden, zuhören, gut verhandeln kann, der unterschiedliche Interesse verschiedener Gruppen mittels Kompromissen unter einen Hut bringt und der das umfangreiche Regelwerk welches beim führen einer Gemeinde zu beachten ist versteht, befolgt und trotz aller Vorgaben, die ihm zuarbeitende Verwaltung und "seinen" Ort noch gestaltet.
Das kann eben nicht jeder (genau wie nicht jeder einen Marathon unter drei Stunden laufen kann). WENN die Eliten, bzw. deren Entscheidungen dem Bürger aus dem Ruder laufen dann liegt es doch daran, dass sich die Bürger über einen zu langen Zeitraum nicht um deren Kontrolle gekümmert haben (siehe z. B. Wahlbeteiligungen, Teilnahmen an Informationsveranstaltungen auf kommunaler Ebene, Mitgliedschaft und Mitarbeit in den Parteien). Und nach dem eigenen Versäumnis, der nicht erfolgten Kontrolle bzw. der fehlenden Mitarbeit nur "Merkel muß weg" oder "Volksverräter" zu blöken kann dann ja keine Lösung sein, oder?
Gruß
N. :Huhu:
Und nach dem eigenen Versäumnis, der nicht erfolgten Kontrolle bzw. der fehlenden Mitarbeit nur "Merkel muß weg" oder "Volksverräter" zu blöken kann dann ja keine Lösung sein, oder?
Gruß
N. :Huhu:
+1
Die "Merkel muss weg" Schreier haben Demokratie noch nie selber gelebt oder unterstützt.
Sonst wüssten sie, wie mühsam Kompromisse sind und dass nicht alles nach dem eigenen Kopf gehen kann.
Schwarzfahrer
22.03.2017, 16:35
Diese Position halte auch ich für unsinnig oder unplausibel. Ob rechts oder links ist zunächst mal egal. Plausibel ist eine Position, die in irgendeiner Form nachvollziehbar ist.
Unsinnig mag sein, unplausibel deshalb noch lange nicht.
Ich habe die Gründe für den Rechtsruck als plausibel bezeichnet, nicht die spezielle Orientierung an der AfD. Es ist psychologisch nachvollziehbar, wenn Leute von zwei möglichen Übeln ("weiter so" oder "anders") das noch weniger bekannte (und evtl. fälschlicherweise, aber subjektiv als geringer wahrgenommene) probieren wollen. Diese Entscheidung kann man natürlich rational als unsinnig betrachten - aber das steht auf einem anderen Blatt. Der Mensch trifft die Mehrheit seiner Entscheidungen nicht rein rational, sondern stark emotional gesteuert, und die wenigsten wählen nach Details der Wahlprogramme, sondern viel mehr nach Eindrücken und Gefühlen. Wenn die aktuell an der Macht agierenden Politiker diese Phänomäne ignorieren, dürfen sie sich nicht wundern, wenn die Leute sich abwenden. Wohin sie dann gehen, ist die Frage des Angebots; ich würde mir auch gerne eine Partei schnitzen, da es keine gibt, die mir entgegenkäme.
Übrigens, ich finde, Schulz nützt zur Abwechslung dieses Phänomän der gefühlsorientierten Wähler geschickt aus, die AfD auch, nur zu anderem Zweck. Beide Punkten nicht primär mit Inhalten, sondern mit Gefühlen. Mal sehen, wer es auf Dauer geschickter macht.
Nobodyknows
22.03.2017, 19:28
Der Mensch trifft die Mehrheit seiner Entscheidungen nicht rein rational, sondern stark emotional gesteuert, und die wenigsten wählen nach Details der Wahlprogramme, sondern viel mehr nach Eindrücken und Gefühlen.
Dafür kann mann aber doch nicht die Politiker verantwortlich machen die ein solches Wahlprogramm mit und in ihren Parteien erstellen und dann versuchen es weitestgehend umzusetzen!
Oh, doch. Du tust es...:(
Wenn die aktuell an der Macht agierenden Politiker diese Phänomäne ignorieren, dürfen sie sich nicht wundern, wenn die Leute sich abwenden. ...
Sorry! Das ist hirnrissig. In welcher Form -wenn Wahlprogramme nicht dafür geeignet sind- sollen sich denn Poltiker gegenüber (potentiellen) Wählern erklären? Über Twitter? In Sonntagsreden von denen sie später behaupten dies oder jenes nie gesagt zu haben oder das sie falsch interpretiert wurden?
Hier machst Du es dir es etwas leicht mit deiner Politikerschelte. So wie Tausende die jeden Tag durch's Facebook ätzen, die keine Fakten mehr brauchen und diese ignorieren und für die immer die anderen Schuld sind.
Gruß
N. :Huhu:
Schwarzfahrer
22.03.2017, 21:46
... Und für welche rechten Positionen sollte die Demokratie gedacht sein? Für die geforderte 180-Grad-Wende in der Erinnerungskultur? Für die Leugnung des Klimawandels?
....
Die Briten sind ja schon den rechten unsinnigen Alternativen auf den Leim gegangen. Mal sehen wenn sie aufwachen
…
Nee! Besser ändere ich -zum Beispiel durch das aneignen von Wissen über komplexe Zusammenhänge- meinen Standpunkt. Dann habe ich (zwangsläufig) auch eine andere Perspektive
...
Wenn die nur gut verspotten könnten. Nicht einmal das haben die drauf.
...
Danke für die schönen Beispiele: genau diese rechthaberische, Andersdenkenden gegenüber arrogante, "von-oben-herab"- Haltung ohne jegliche Bereitschaft, auch andere Meinungen gelten zu lassen ist das, was einen Teil der Bevölkerung sich vom "Establishment", von der aktuell als allein seligmachende Wahrheit propagierten Haltung zu bestimmten Themen abwenden läßt. Diese Sprache kenne ich aus meiner Kindheit, wo ich reichlich ideologischer Indoktrination ausgesetzt wurde, nach dem Motto: es gibt nur eine Wahrheit, eine richtige Einstellung, alles andere ist verwerflich und böse. In diesem Stil ist m.M.n. eine objektive Diskussion nicht möglich.
Dann hast Du etwas falsch verstanden. In der Demokratie wählen die Bürger im eigenen Interesse Menschen die etwas besser können als andere…folglich eine Elite darstellen......
Und nach dem eigenen Versäumnis, der nicht erfolgten Kontrolle bzw. der fehlenden Mitarbeit nur "Merkel muß weg" oder "Volksverräter" zu blöken kann dann ja keine Lösung sein, oder?
"Alle Macht geht vom Volke aus" - die gewählten Vertreter sind Beauftragte des Volkes, mehr nicht. Ob sie des Wortes Elite würdig sind, müssen sie durch ihre Arbeit beweisen. Wenn nicht, darf jemand aus dem Volk auch fordern, daß der jeweilige Vertreter weg muß, um Platz für jemand fähigeren zu machen. Das demokratische System sorgt dafür, daß solche Forderungen nur mit entsprechender Mehrheit umgesetzt werden - aber das Recht zu dieser Forderung ist eines der Grundpfeiler der Demokratie (s. das Scherbengericht der Griechen). Nur in Diktaturen wird den Bürgern das Recht zu dieser Forderung abgesprochen.
Den Stil derer, die mit Galgen demonstrieren, finde ich auch nicht richtig - allerdings ist das Ganze auch entsprechend eskaliert von beiden Seiten - wer als Pack beschimpft wird, benimmt sich früher oder später auch immer mehr so.
Nobodyknows
23.03.2017, 07:03
Und für welche rechten Positionen sollte die Demokratie gedacht sein? Für die geforderte 180-Grad-Wende in der Erinnerungskultur? Für die Leugnung des Klimawandels?
Danke für die schönen Beispiele: genau diese rechthaberische, Andersdenkenden gegenüber arrogante, "von-oben-herab"- Haltung ohne jegliche Bereitschaft, auch andere Meinungen gelten...
Hmmm...:Gruebeln:...um beim Thema Rechtsruck zu bleiben:
Was bitte ist an der Weigerung, eine von braunen Vollpfosten geforderte "180-Grad-Wende in der Erinnerungskultur" hinzunehmen, rechthaberisch, Andersdenkenden gegenüber arrogant und "von-oben-herab"?
In meiner Geburtsstadt Frankfurt gestern vor 73 Jahren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Frankfurt_am_Main#Mittwoch.2C_22. _M.C3.A4rz_1944
Damals regierte eine Partei die -wie die AfD heute- keine Probleme mit Begriffen wie z. B. "völkisch" oder "Volkskörper" hatte.
http://www.stern.de/politik/deutschland/afd--andr%C3%A9-poggenburg-loest-mit-nazi-rhetorik-in-landtags-rede-eklat-aus-7312438.html
Deinen Vorwurf, dass ich in dieser Frage arrogant bin fasse ich als Kompliment auf. :Blumen:
Blick auf Finishline des Ironman Frankfurt im März 1944:
http://www.altstadt-retten.de/s/cc_images/cache_89705.jpg
Gruß
N. :Huhu:
captainbeefheart
23.03.2017, 08:06
Danke für die schönen Beispiele: genau diese rechthaberische, Andersdenkenden gegenüber arrogante, "von-oben-herab"- Haltung ohne jegliche Bereitschaft, auch andere Meinungen gelten zu lassen ist das, was einen Teil der Bevölkerung sich vom "Establishment", von der aktuell als allein seligmachende Wahrheit propagierten Haltung zu bestimmten Themen abwenden läßt. Diese Sprache kenne ich aus meiner Kindheit, wo ich reichlich ideologischer Indoktrination ausgesetzt wurde, nach dem Motto: es gibt nur eine Wahrheit, eine richtige Einstellung, alles andere ist verwerflich und böse. In diesem Stil ist m.M.n. eine objektive Diskussion nicht möglich.
Also ich erlebe nobodyknows nicht als rechthaberisch, arrogant und von-ober-herab. Aus meiner Beobachtung stellt er sich mit klaren Worten gegen eine für ihn offenbar erfolgte Grenzüberschreitung.
Ich kann das nachvollziehen. Der kommunikative "Trick" der Rechtsextremen und Rechtspopulisten ist ja, in den Reden bewusst Grenzen zu überschreiten, um Ihrem Klientel den meistens vereinfachten und ebenso oft postfaktischen Inhalt rüberzubringen. Wenn es dann zu viel der Grenzüberschreitung gewesen ist, entschuldigt man sich halbscharig, das ändert aber an der schon versandten Botschaft an das Klientel nichts. Man versteht sich. Höcke ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Ein ziemlich widerliches.
Ich finde darüber kann man sich sehr wohl empören und mit klaren Worten dagegen stellen. Soll man es einfach durchgehen lassen? Und die Grenzen damit als weiter verschiebbar offenbaren?
Das fiese an dieser Kommunikation ist schließlich, dass ein Kontra auch einen Effekt hat, der den Rechten dient. So wie Du dich durch ein klares Kontra eingeengt fühlst, tun das auch die Rechten, die Kohäsion unter den Gleichgesinnten steigt und man fühlt sich von-oben-herab gegängelt oder ausgegrenzt oder sonst was.
Was bitte ist an der Weigerung, eine von braunen Vollpfosten geforderte "180-Grad-Wende in der Erinnerungskultur" hinzunehmen, rechthaberisch, Andersdenkenden gegenüber arrogante und "von-oben-herab"?
Nichts, ich bin da auch voll auf deiner Seite.
Aber so einfach, wie du es hier darstellst, ist es nicht immer, auch wenn es (zu) viele von dieser Sorte gibt.
So wie Tausende die jeden Tag durch's Facebook ätzen, die keine Fakten mehr brauchen und diese ignorieren und für die immer die anderen Schuld sind.
Gerade gestern konnte man in einer Freiburger Wochenzeitung einen Artikel über die Kriminalstatistik 2016 unserer Stadt lesen. Demnach sind sind mittlerweile 42% der Tatverdächtigen nichtdeutscher Herkunft. Unabhängig ob "Grenz-Kriminelle", Migranten oder wer auch immer: Das ist ne Menge! Die Zahl der tatverdächtigen Flüchtlinge (ohne Verstöße gegen das Ausländerrecht) weist demnach mit 1759 eine Steigerung von 50% zum Vorjahr auf.
Ich denke, man kann diese Zahlen schon als Fakt ansehen und dieser ist durchaus bedenklich. Auch haben wir hier inzwischen definitiv No-Go-Areas und das muss einem nicht gefallen.
Eine Lösung habe ich auch nicht, aber dieses Urteil macht für mich Hoffung, dass man zumindest den ganz gefährlichen Typen in Zukunft anders begegnen kann:
http://www.tagesschau.de/ausland/asyl-gefaehrder-103.html
"Für die Abschiebung der beiden Männer reichte es den Richtern dennoch. Einer der Kernsätze der Beschlüsse lautet: Es ist genug, wenn "sich ein im Grundsatz gewaltbereiter und auf Identitätssuche befindlicher Ausländer in besonderem Maße mit dem radikal-extremistischen Islamismus in seinen verschiedenen Ausprägungen bis hin zum ausschließlich auf Gewalt setzenden dschihadistischen Islamismus identifiziert." Das bedeutet, man müsse nicht abwarten, bis etwas passiert."
captainbeefheart
23.03.2017, 09:18
Schönes Beispiel für rechtspopulistische Vereinfachung. Enjoy!
https://www.youtube.com/watch?v=5wSJBjqkSpc
Schwarzfahrer
23.03.2017, 12:40
Was bitte ist an der Weigerung, eine von braunen Vollpfosten geforderte "180-Grad-Wende in der Erinnerungskultur" hinzunehmen, rechthaberisch, Andersdenkenden gegenüber arrogant und "von-oben-herab"?
Daran allein noch nichts (bis auf den Stil). Aber mir ging es nicht um das spezielle Beispiel, sondern um die Gesamtaussage, die rüberkam. Du schriebst zuvor folgendes:
Und für welche rechten Positionen sollte die Demokratie gedacht sein? Für die geforderte 180-Grad-Wende in der Erinnerungskultur? Für die Leugnung des Klimawandels?
Der erste Satz kligt nun mal so, als ob für Dich alle "rechten Positionen" so unsinnig wären, wie die beiden zitierten. Rechte Positionen sind nach meiner Meinung (und entsprechend Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Rechte_(Politik))) z.B. durch folgendes charakterisiert:
Sie geht von einer Verschiedenheit der Menschen aus und befürwortet oder akzeptiert daher eine gesellschaftliche Hierarchie.[1][2][3] Ungleichheit wird deshalb von der politischen Rechten als unausweichlich, natürlich, normal und wünschenswert betrachtet....
Politische Rechte wollen die traditionelle gesellschaftliche Ordnung sowie deren Werte und Normen nicht grundlegend verändern (konservative Rechte), in einen früheren Zustand zurücksetzen (reaktionäre Rechte) oder grundlegend erneuern (revolutionäre Rechte).
Wenn sich Deine Aussage entgegen meines Eindrucks sich auf die Mehrheit dieser Positionen nicht bezieht, dann kann ich das obige Zitat als "im Eifer des Gefechts" vergaloppiert abtun.
Schwarzfahrer
23.03.2017, 12:53
Das fiese an dieser Kommunikation ist schließlich, dass ein Kontra auch einen Effekt hat, der den Rechten dient. So wie Du dich durch ein klares Kontra eingeengt fühlst, tun das auch die Rechten, die Kohäsion unter den Gleichgesinnten steigt und man fühlt sich von-oben-herab gegängelt oder ausgegrenzt oder sonst was.
Schon mal daran gedacht, daß dieser Effekt recht einfach zu umgehen wäre, wenn statt einem undifferenzierten, aggressivem Kontra für alles, was nicht als "richtig" wahrgenommen wird, eine objektive, sachliche Diskussion über Inhalte geführt würde, so daß nicht jeder Zweifler oder Kritiker an z.B. Gender-themen, Islam, "Mensch-ist-der-Hauptklimafaktor" oder Flüchtlingspolitik mit den Spinnereien eines Höcke gleichgesetzt wird.
Eien solche Pauschalisierung kenne ich aus dem Kommunismus zu gut: der (viel zu wohlhabende) Bauer mit zwei Knechten, der Intellektuelle, der Fragen gestellt hat, wurde genauso behandelt, wie der Großkapitalist und nachgewiesener Ausbeuter oder ein aktiver Saboteur - eben alles "Klassenfeinde".
Ich fühle mich durch ein Kontra hier sicher nicht eingeengt, dafür haben wir in diesem Land noch genügend Freiheit. Aber ich halte diese Haltung für unnötig und gefährlich, weil viel zu förderlich für Extrempositiionen.
Nobodyknows
24.03.2017, 06:53
Der erste Satz kligt nun mal so, als ob für Dich alle "rechten Positionen" so unsinnig wären, wie die beiden zitierten.
Wenn wir / ich jetzt auf einzelne Positionen eingehen, schweifen wir vom Thema "Rechtsruck" ab.
Aber im Hinblick auf alle rechten Positionen fallen mir aktuell -zum Beispiel mit Blick auf Polen oder Ungarn- keine ein, die irgendwie der dortigen Bevölkerung nutzen könnten.
http://www.deutschlandradiokultur.de/ungarn-verliert-medienvielfalt-wie-orban-sich.979.de.html?dram:article_id=372981
http://www.spiegel.de/politik/ausland/polen-verfassungsgericht-erklaert-justizreform-fuer-verfassungswidrig-a-1081458.html
Und auch etwas weiter in die Vergangenheit denkend...ich erinnere mich an die spontanen Partys als Margaret Thatcher starb. Und sie war ja auch eine, die Ungleichheit als "unausweichlich, natürlich, normal und wünschenswert" betrachtete.
http://www.brixtonbuzz.com/wp-content/uploads/2013/04/brixton-thatcher-party-21.jpg
https://www.welt.de/wirtschaft/article4084169/Briten-bereuen-Privatisierungen-unter-Thatcher.html
Wobei die rechten Positionen ja mit der Ungleichheit, zum Beispiel bei der Religionszugehörigkeit, schnell ein Problem bekommen. Schon mal von der rechten Position "Der Islam gehört nicht zu Deutschland" gehört? ;)
Da Ungleichheit ja tatsächlich natürlich ist hat man als logisch denkender Mensch kein Problem mit der "Einheit in Vielfalt" (Unity in diversity). Aber wenn Rechte daraus ein "Einfalt in Vielfalt" machen wollen... :Cheese:
Gruß
N. :Huhu:
Schwarzfahrer
24.03.2017, 11:06
Wenn wir / ich jetzt auf einzelne Positionen eingehen, schweifen wir vom Thema "Rechtsruck" ab.
Wirklich? ich hätte gedacht, daß es sinnvoll sein könnte, zu verstehen, wer was genau unter "Rechtsruck" versteht, und wie weit rechts es ein Problem bedeuten könnte. Ich finde es gerade spannend, die Vielfalt von Meinungen zu diesem Thema zu sehen.
Aber im Hinblick auf alle rechten Positionen fallen mir aktuell -zum Beispiel mit Blick auf Polen oder Ungarn- keine ein, die irgendwie der dortigen Bevölkerung nutzen könnten.
Mit den zitierten Beispielen dürftest Du Recht haben; aber ein wesentlicher Anteil der Einwohner dieser Länder schätzt trotzdem die Haltung ihrer Regierungen in anderen Bereichen, wiez.B. Europapolitik und Flüchtlingspolitik. Welcher Nutzen oder Schaden höher ist, wird wohl von diesen Mesnchen subjektiv anders bewertet. Ich persönlich tue mich schwer, in Ungarn (wo meine Verwandten leben, so daß ich recht viel mitbekomme) eine klare Position zu beziehen - auch angesichts der dortigen politischen Alternativen, und bin froh, nicht dort wählen zu müssen.
Und auch etwas weiter in die Vergangenheit denkend...ich erinnere mich an die spontanen Partys als Margaret Thatcher starb.
Fand ich schon damals ebenso geschmacklos, wie die Feier meines Sikh-Mitbewohners im englischen Studentenwohnheim bei der Ermordung Indira Ghandis.
Und sie war ja auch eine, die Ungleichheit als "unausweichlich, natürlich, normal und wünschenswert" betrachtete.
Dies Meinung teilen offenbar viele. Nach meinem Verständnis ist Vielfalt nur bei Anerkennung und Akzeptanz dieser Ungleichheit möglich.
Wobei die rechten Positionen ja mit der Ungleichheit, zum Beispiel bei der Religionszugehörigkeit, schnell ein Problem bekommen. Schon mal von der rechten Position "Der Islam gehört nicht zu Deutschland" gehört? ;)
Ja, habe ich, und ich teile sie auch, solange der Islam so stark unserem aufgeklärten, liberalen und säkularen Wertesystem widerspricht, wie es heute noch der Fall ist. Ich wünsche es für die vielen anständigen Muslime in diesem Land, daß sich der Islam ändert, damit er irgendwann tatsächlich auch hier dazugehören kann, so wie das mittelalterliche Christentum sich durch die Aufklärung so geändet hat, das es mit unserer heutigen, überwiegend säklularen und liberalen Welt kompatibel ist.
Nobodyknows
24.03.2017, 14:31
Wirklich? ich hätte gedacht, daß es sinnvoll sein könnte, zu verstehen, wer was genau unter "Rechtsruck" versteht, und wie weit rechts es ein Problem bedeuten könnte. Ich finde es gerade spannend, die Vielfalt von Meinungen zu diesem Thema zu sehen.
Ich denke wir beide haben uns mit der gebotenen Sachlichkeit und Höflichkeit und umfassend darüber ausgetauscht was wir vom Rechtsruck (in Form einer AfD, die mit großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten Bundestag einziehen wird) halten.
Für dich -so interpretiere ich Deine Äußerungen- ergeben sich Chancen auf, aus deiner Sicht notwendigen Korrekturen (z. B. bei der sehr bedeutsamen :Cheese: Gender-Politik, der Frage ob Grundschüler etwas von der Existenz der Homosexualität erfahren sollen oder der Erbschaftssteuer), für mich bleibt ein Unverständnis darüber wie erwachsene Menschen eine Partei mit Mitgliedern wie Gauland, Höcke, Meuthen, etc. als ein Teil der Lösung statt als ein Teil des Problems ansehen können.
Da gibt es offensichtlich in größeren Teilen der Bevölkerung bedeutende Verständnislücken (was man eventuell der Bildungspolitik der "Altparteien" vorwerfen kann, WENN das Desinteresse und die Behäbigkeit nicht durch den wirtschaftlichen Wohlstand im Lande, der ebenfalls über die "Altparteien" kommt und kam, verursacht wurde). Egal, ich werde es nur schwer ändern können.
Es bleibt spannend.
Gruß
N. :Huhu:
Schwarzfahrer
24.03.2017, 18:37
Ich denke wir beide haben uns mit der gebotenen Sachlichkeit und Höflichkeit und umfassend darüber ausgetauscht was wir vom Rechtsruck (in Form einer AfD, die mit großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten Bundestag einziehen wird) halten.
Danke, gleichfalls :Blumen:
Mir geht es allerdings weniger um die AfD, als darum, daß auch m.M.n. moderate rechte Positionen von den "Etablierten" zu wenig bedient werden, so daß Menschen mit diesen Wünschen auch ohne rechtsextrem zu sein bei der AfD landen. Ich sehe eine gewisse Ähnlichkeit zu Ungarn, wo es für moderate linke (und rechte) Positionen keine Partei gibt. Wer (verständlicherweise) keine Kommunisten will, dem bleibt nur Orban als "kleineres Übel" übrig. So befördert man unerwünschte Extrempositionen an die Macht.
Für dich -so interpretiere ich Deine Äußerungen- ergeben sich Chancen auf, aus deiner Sicht notwendigen Korrekturen (z. B. bei der sehr bedeutsamen :Cheese: Gender-Politik, der Frage ob Grundschüler etwas von der Existenz der Homosexualität erfahren sollen oder der Erbschaftssteuer)
Stimmt; ich sehe ähnliche Chancen wie seinerzeit bei den Grünen, daß aktuell vernachlässigte "Randthemen" in den Mittelpunkt gerückt werden durch eine neue, sicher nicht regierungsfähige Partei, die provoziert. Allerdings sind für mich die zitirerten Gender- und Erbschaftssteuer-Themen nicht zentral wichtig, eher populistische Schaukämpfe um Unwesentliches. Die Themen, die mir wichtig sind, und die die AfD am offensten anspricht (wenn auch nicht unbedingt mit sinnvollen Lösungen) sind eher z.B. Migration, Umgang mit fundamentalistischen Ideologien, speziell dem Islam, innere Sicherheit, Bevormundung durch den Staat.
für mich bleibt ein Unverständnis darüber wie erwachsene Menschen eine Partei mit Mitgliedern wie Gauland, Höcke, Meuthen, etc. als ein Teil der Lösung statt als ein Teil des Problems ansehen können.
Nach der Logik hätten die Grünen mit z.B. Jutta Ditfurth auch nix sein können. Ich hoffe noch, daß die AfD seine extremen Fundis genauso loswird, wie die Grünen seinerzeit ihre. Und ich glaube daran, daß es eher klappt, wenn man die AfD offen wie jede normale Partei behandelt, als wenn man sie in die "braune Ecke" verbannt. Aber das bleibt meine private Hoffnung.
Egal, ich werde es nur schwer ändern können.
Nein, ich glaube, jeder von uns kann etwas zu einer Änderung beitragen. Unsere Diskussion wird sicher auch von einigen gelesen, die wir vielleicht auf den einen oder anderen Gedanken bringen - darum glaube ich am Sinn und Nutzen solcher Diskussionen; nicht primär um sich gegenseitig zu überzeugen, sondern um Gedanken anzuregen, und so evtl. etwas kleines zu ändern.
Aber Du hast Recht - spannend bleibt es noch lange.
Die Themen, die mir wichtig sind, und die die AfD am offensten anspricht (wenn auch nicht unbedingt mit sinnvollen Lösungen) sind eher z.B. Migration, Umgang mit fundamentalistischen Ideologien, speziell dem Islam, innere Sicherheit, Bevormundung durch den Staat.
.
Ich habe den Strang aus Mangel an Zeit nicht verfolgen können... deshalb kann ich nicht alles nachlesen. Ich habe nur eine Verständnisfrage.
Was genau meinst Du mit den obigen Beispielen?
Der Islam ist ja nicht per se eine fundamentalistische Ideologie, sondern eine Minderheit nutzt die Religion für ihre fundamentalistischen Ansichten.
Was genau ist mit der Inneren Sicherheit nicht in Ordnung und was meintst Du mit Bevormundung durch den Staat?
Mehr innere Sicherheit bedeutet unter Umständen auch mehr Bevormundung durch den Staat mit mehr Regeln. Deshalb habe ich gerade Schwierigkeiten, die Beispiele richtig nachzuvollziehen.
aequitas
24.03.2017, 19:47
Mehr innere Sicherheit bedeutet unter Umständen auch mehr Bevormundung durch den Staat mit mehr Regeln. Deshalb habe ich gerade Schwierigkeiten, die Beispiele richtig nachzuvollziehen.
Das scheint bei Positionen von AFD-Wählern normal zu sein. Die Argumentation dahinter ist nicht nachvollziehbar und schon gar nicht lösungsorientiert.
Der Islam (ja, DER Islam) muss tatsächlich offener kritisiert werden. Zu oft werden direkt Argumente mit "islamophob" diskreditiert, ohne einer tatsächlichen Diskussion den Raum zu geben. Von Seiten dieser Linken wird dann leider oft versucht "Islamophobie"* in die Nähe von Antisemitismus zu rücken. Dies ist ein fataler Fehler.
Der Umgang mit der AFD ist genau der Richtige. Es handelt sich nunmal um eine (sehr) rechte Partei, welche sich hinter Begriffen versteckt und Neudefinitionen schafft. Gerade der Demokratiebegriff dieser Partei ist entlarvend.
*Zur Geschichte des Begriffs und die Abgrenzung zum Antisemitismus gibt es einige interessante Veröffentlichungen der Friedrich Ebert Stiftung (http://www.fes.de/BerlinerAkademiegespraeche/publikationen/islamundpolitik/documents/Islamophobie.pdf)
Hier noch zur Abgrenzung zum Antisemitismus (http://library.fes.de/pdf-files/akademie/berlin/05925.pdf)
Schwarzfahrer
24.03.2017, 20:51
Der Islam ist ja nicht per se eine fundamentalistische Ideologie, sondern eine Minderheit nutzt die Religion für ihre fundamentalistischen Ansichten.
Das sehe ich zusammen mit einigen Ex-Muslimen, wie Hamad Abdel-Samad oder Ayan Hirsi Ali, anders. Aber das ist ein eigenes, kontroverses Thema.
Was genau ist mit der Inneren Sicherheit nicht in Ordnung und was meinst Du mit Bevormundung durch den Staat?
Beispiele zur Inneren Sicherheit: Stadtviertel, durch die ich besser nicht durchlaufe (in den 90-ern manche Ostdeutsche Kleinstädte unter dunkelbrauner Dominanz, heute manche Großstadtviertel) finde ich z.B. nicht so prickelnd; daß Gefängnisse in den letzten zwei Jahren plötzlich überfüllt sind (mit über 40 % Ausländeranteil) ist auch nicht gerade beruhigend, daß Großveranstaltungen zunehmend massive Polizeipräsenz brauchen wiegt einen auch nicht in Sicherheit - auch wenn man an Pilzvergiftung häufiger stirbt.
Beispiele zu Bevormundung (durch Staat und "Öffentlichkeit"): Hauptsächlich Ansätze der letzten Zeit, wie physikalisch unsinnige Dämm-Verordnungen am Bau, Veggie-day, übertriebenes Gendering, übertriebene political correctness (z.B. Umschreiben von Kinderbuch-Klassikern...), Lebensmittel-Ampeln, Heiko Maas-sche Zensurträume, ...
Mehr innere Sicherheit bedeutet unter Umständen auch mehr Bevormundung durch den Staat mit mehr Regeln. Deshalb habe ich gerade Schwierigkeiten, die Beispiele richtig nachzuvollziehen.
Staatliche Maßnahmen der Kontrolle, die der Sicherheit und dem sozialen Frieden dienen, sehe ich ein. Versuche, meine Entscheidungsfreiheit im Privatleben (was esse ich, wie baue ich) durch vermeintlich moralische Argumente einzuschränken, halte ich für ideologischen Unsinn. Das mögen andere anders sehen.
Und nochmal: ich glaube nicht, daß die AfD diese Probleme für mich löst. Aber sie spricht die Probleme als einzige Partei überhaupt deutlich an - das ist ihr einziger Verdienst. Zu wenig, um gewählt zu werden, aber hoffentlich genug, um Lösungen anzustoßen auf mittlere Sicht.
aequitas
24.03.2017, 21:41
Und nochmal: ich glaube nicht, daß die AfD diese Probleme für mich löst. Aber sie spricht die Probleme als einzige Partei überhaupt deutlich an - das ist ihr einziger Verdienst. Zu wenig, um gewählt zu werden, aber hoffentlich genug, um Lösungen anzustoßen auf mittlere Sicht.
Das ist einfach so ein riesen Humbug, sorry. Das Argument greift nicht. Die AFD schreit nur lauter und dümmer.
aequitas
24.03.2017, 21:45
Beispiele zur Inneren Sicherheit: Stadtviertel, durch die ich besser nicht durchlaufe (in den 90-ern manche Ostdeutsche Kleinstädte unter dunkelbrauner Dominanz, heute manche Großstadtviertel) finde ich z.B. nicht so prickelnd; daß Gefängnisse in den letzten zwei Jahren plötzlich überfüllt sind (mit über 40 % Ausländeranteil) ist auch nicht gerade beruhigend, daß Großveranstaltungen zunehmend massive Polizeipräsenz brauchen wiegt einen auch nicht in Sicherheit - auch wenn man an Pilzvergiftung häufiger stirbt.
Was für Stadtteile meinst du denn? Ich wohne seit Jahren in so einem Stadtteil und mir ist noch nie etwas passiert. Das ist reine Panikmache.
Und schon wieder die kriminellen Ausländer! Die Hälfte unserer Gefängnisinsassen sind Ausländer! Zu Hülf!
Zu viel Sicherheit wiegt einen auch nicht in Sicherheit? Dieses Argument musst du mir noch einmal erklären :confused:
Auf deinen plumpen Populismus gibt es keine inhaltliche Antwort. Teile deiner Aussagen wurden hier schon über mehrere Seiten auseinandergenommen und du reitest noch immer darauf rum.
Schwarzfahrer
24.03.2017, 22:13
Das ist einfach so ein riesen Humbug, sorry. Das Argument greift nicht. Die AFD schreit nur lauter und dümmer.
Gut, daß Du zumindest ruhig, klug, konstruktiv und sachlich argumentierst. Echt überzeugend.:Huhu:
Nobodyknows
25.03.2017, 06:19
Gut, daß Du zumindest ruhig, klug, konstruktiv und sachlich argumentierst. Echt überzeugend.:Huhu:
Na ja...er schrieb danach auch noch:
Auf deinen plumpen Populismus gibt es keine inhaltliche Antwort. Teile deiner Aussagen wurden hier schon über mehrere Seiten auseinandergenommen und du reitest noch immer darauf rum.
Und da hat aequitas ja nicht ganz unrecht, oder?
Gruß
N. :Huhu:
tandem65
26.03.2017, 08:28
Der erste Satz klingt nun mal so, als ob für Dich alle "rechten Positionen" so unsinnig wären, wie die beiden zitierten. Rechte Positionen sind nach meiner Meinung (und entsprechend Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Rechte_(Politik))) z.B. durch folgendes charakterisiert:
Das klingt nun wiederum so als würden diese rechten Positionen allein von der AFD eingenommen.
Du schreibst ja hier sehr offen welche Positionen für Dich ausschlaggebend sind, die Dir gefallen.
Die Themen, die mir wichtig sind, und die die AfD am offensten anspricht (wenn auch nicht unbedingt mit sinnvollen Lösungen) sind eher z.B. Migration, Umgang mit fundamentalistischen Ideologien, speziell dem Islam, innere Sicherheit, Bevormundung durch den Staat.
Schreibst aber vorsichtshalber, daß die Lösungen doch nicht ganz nach Deinem Geschmack sind. Würdest also hoffen, eventuell sogar beten, daß da doch nicht alles realisiert würde wenn es so weit käme. Ah ja.:(
Schade daß Du irgendwie nur auf deine Erfahrungen aus dem Kommunismus zurückgreifen magst.
Speziell beim Islam möchtest Du gerne ein hartes Durchgreifen. Bei rechtsextremen Ideologien dann lieber nicht da sollten wir mal lieber nicht so viel kritisches schreiben. :(
tandem65
26.03.2017, 08:39
Danke für die schönen Beispiele: genau diese rechthaberische, Andersdenkenden gegenüber arrogante, "von-oben-herab"- Haltung ohne jegliche Bereitschaft, auch andere Meinungen gelten zu lassen ist das, was einen Teil der Bevölkerung sich vom "Establishment", von der aktuell als allein seligmachende Wahrheit propagierten Haltung zu bestimmten Themen abwenden läßt.
Du schaffst ja locker mir Konkurrenz zu machen was Schachtelsätze angeht. :Lachen2:
Hier wirfst Du Nobodyknows vor von oben herab zu formulieren. Ich würde eher meinen er traut sich offen seine Meinung zu schreiben.
Die Themen, die mir wichtig sind, und die die AfD am offensten anspricht (wenn auch nicht unbedingt mit sinnvollen Lösungen) sind eher z.B. Migration, Umgang mit fundamentalistischen Ideologien, speziell dem Islam, innere Sicherheit, Bevormundung durch den Staat.
Hier schreibst Du für mich das gleiche wie Nobodyknows. Nur nicht so direkt. Da muß der AFD Anhänger erst mal schlau genug sein um das entsprechend zu lesen.
Auf deinen plumpen Populismus gibt es keine inhaltliche Antwort. Teile deiner Aussagen wurden hier schon über mehrere Seiten auseinandergenommen und du reitest noch immer darauf rum.
Na... ich habe schließlich gefragt...
Schwarzfahrer... danke für Deine Antwort. Ich teile Deine Ansicht zwar nicht, habe aber eine kleine Vorstellung erhalten, was genau gemeint ist.
Schwarzfahrer
26.03.2017, 17:40
Du schaffst ja locker mir Konkurrenz zu machen was Schachtelsätze angeht. :Lachen2:
Danke, ich gebe mir Mühe :Blumen:
Das klingt nun wiederum so als würden diese rechten Positionen allein von der AFD eingenommen.
Nein, das meinte ich nicht. Vielmer habe ich den Eindruck, daß zu oft diejenigen, die solche Positionen einnehmen , vorschnell der AfD und Pegida zugeordnet werden - was eben nicht stimmt.
Du schreibst ja hier sehr offen welche Positionen für Dich ausschlaggebend sind, die Dir gefallen.
Schreibst aber vorsichtshalber, daß die Lösungen doch nicht ganz nach Deinem Geschmack sind. Würdest also hoffen, eventuell sogar beten, daß da doch nicht alles realisiert würde wenn es so weit käme.
Ich schrieb auf Vickys Frage, welche Themen für mich wichtig sind. Die Positionen dazu können unterschiedlich sein, solange sie keine Leugnung des Problems sondern eine Lösung anvisieren. Da m.M.n. diese Themen von den linksorientierten Parteien gerne ignoriert oder kleingeredet werden, bedauere ich, daß fast nur die AfD darüber offen spricht. Ihre Lösungswege sind überwiegend nicht meine, ihre Ansätze z.T. überlegenswert. Beten tue ich grundsätzlich nicht, aber ich hoffe bei vielen Unsinnigen politischen Ideen, daß sie nicht wahr werden - egal ob von Grünen, SPD, AfD, CSU, CDU, etc..
Schade daß Du irgendwie nur auf deine Erfahrungen aus dem Kommunismus zurückgreifen magst.
Speziell beim Islam möchtest Du gerne ein hartes Durchgreifen. Bei rechtsextremen Ideologien dann lieber nicht da sollten wir mal lieber nicht so viel kritisches schreiben. :(
Kommunismus ist die totalitäre Ideologie, mit der ich die meiste Erfahrung habe. Das reicht mir, um mir zu wünschen, andere totalitäre Ideologien blieben mir erspart.
Bzgl. Islam (und auch anderen, wie z.B. Kommunismus) wäre ich schon zufrieden, wenn darüber im Sinne der "Gleichbehandlung" ebenso kritisch berichtet werden dürfte, wie über die Rechtsextremen - oder über die Rechtsextremen ebenso verständnisvoll und differenziert, wie über den Islam. Alle totalitären Ideologien sind gleich gefährlich für eine freie Gesellschaft. Aber auch alle "Follower" solcher Ideologien sind fehlbare Menschen, die ihre Gründe dafür haben, und die man auch verstehen muß, wenn man gegen sie argumentiert.
Schwarzfahrer
26.03.2017, 17:42
Na... ich habe schließlich gefragt...
Schwarzfahrer... danke für Deine Antwort. Ich teile Deine Ansicht zwar nicht, habe aber eine kleine Vorstellung erhalten, was genau gemeint ist.
Gerne Vicky. Mir war klar, daß es kontrovers wird, aber ich dachte, ich sollte möglichst ehrlich auf Deine Frage antworten.
Was für Stadtteile meinst du denn? Ich wohne seit Jahren in so einem Stadtteil und mir ist noch nie etwas passiert. Das ist reine Panikmache.
Frag mal diesen schwer verletzten Passanten (http://m.faz.net/aktuell/rhein-main/region/massenschlaegerei-in-hanau-14943350.html) ob er deine Aussage teilt.
Dem einen passiert was dem anderen nicht.
Beide eignen sich nicht um eine allgemein gültige Aussage zu treffen.
tandem65
26.03.2017, 18:57
Nein, das meinte ich nicht. Vielmer habe ich den Eindruck, daß zu oft diejenigen, die solche Positionen einnehmen , vorschnell der AfD und Pegida zugeordnet werden - was eben nicht stimmt.
Aha, Du merkst aber schon daß Du Dir selbst widersprichst? Teile diese Positionen werden auch von anderen Parteien eingenommen. Diese Parteien Ordnet doch niemand AfD & Pegida zu. Auch wenn ein Herr Seehofer für mich teilweise sehr bedenkliche Positionen einnimmt bleibt er in der CSU. Was seine Äusserungen nicht weniger bedenklich macht.
Welche Positionen meinst Du denn konkret? Was sind jetzt solche Positionen, Du darfst auch gerne aus dem von Dir zitierten Wikipedia-Artikel noch einmal zitieren.
Weshalb sollte ich jemanden, der sich zu rechtsextremen AfD/Pegida Positionen bekennt, nicht auch dieser Ecke zuordnen? :confused:
tandem65
26.03.2017, 19:07
Ich schrieb auf Vickys Frage, welche Themen für mich wichtig sind. Die Positionen dazu können unterschiedlich sein, solange sie keine Leugnung des Problems sondern eine Lösung anvisieren.
Ja, schon verstanden. Dir ist jede Lösung recht.:(
Ach nee doch nicht. :(
Anderen zu geben was Du selbst mal empfangen hast kommt für Dich ja wohl eher nicht in Frage.
Für Dich ist halt die Aussage:"Wir schaffen das." Leugnen eines Umstandes. Für mich war es anerkennen der Sachlage und positives herangehen an die Thematik.
tandem65
26.03.2017, 19:20
Kommunismus ist die totalitäre Ideologie, mit der ich die meiste Erfahrung habe. Das reicht mir, um mir zu wünschen, andere totalitäre Ideologien blieben mir erspart.
Bzgl. Islam (und auch anderen, wie z.B. Kommunismus) wäre ich schon zufrieden, wenn darüber im Sinne der "Gleichbehandlung" ebenso kritisch berichtet werden dürfte, wie über die Rechtsextremen - oder über die Rechtsextremen ebenso verständnisvoll und differenziert, wie über den Islam. Alle totalitären Ideologien sind gleich gefährlich für eine freie Gesellschaft. Aber auch alle "Follower" solcher Ideologien sind fehlbare Menschen, die ihre Gründe dafür haben, und die man auch verstehen muß, wenn man gegen sie argumentiert.
Da machst Du mbMn. einen Fehler. Mit Rechtsextremen bin ich genauso Verständnisvoll wie mit radikalen Christen & radikalen Islamisten. rechtsextreme Positionen sind nun mal eben extrem und daher für mich ebenfalls keine Option.
Schwarzfahrer
27.03.2017, 21:54
Anderen zu geben was Du selbst mal empfangen hast kommt für Dich ja wohl eher nicht in Frage.
Beleibter Vorwurf an Mitbürger mit Migrationshintergrund, aber falsch.
Was ich empfangen habe, gönne ich jedem, der mit der gleichen Einstellung wie ich in dieses Land kommt. Zu dieser Einstellung gehören zwei wesentliche Elemente:
Erstens, daß der Neuankömmling alleine die Hauptverantwortung für seine erfolgreiche Integration hat, und sich eben bemühen und anpassen muß, um hier akzeptiert zu werden.
Zweitens das Wissen und die Akzeptanz der Tatsache, daß niemand ein absolutes "Anrecht" hat, hier aufgenommen zu werden, sondern daß es allein im Ermessen des aufnehmenden Staates ist, ob man hier bleiben darf, oder nicht. Im letzteren Fall Pech gehabt, und fertig.
Wohlgemerkt, ich spreche nicht von dem kleinen Prozentsatz mit einem Anrecht auf Asyl aus Gründen persönlicher Verfolgung, sondern von der großen Masse der Migranten, die einfach ein besseres Leben suchen. Auch nicht von Kriegsflüchtlingen, die nach meinem Verständnis ja naturgemäß in ihre Heimat zurückkehren wollen so bald wie möglich, also gar nicht danach streben, was "ich bekomen habe" (Dies haben z.B. meine Großeltern auch so gemacht, die 1945 vor den herannahenden Russen aus Siebenbürgen bis Bayern flohen, um anschließend heimzukehren, um dort ihr Leben wieder aufzubauen).
Makro hat sich mit den Abstiegsängsten der Mittelschicht und deren Folgen beschäftigt.
Zitat:
Abstiegsängste der Mittelschicht
Nicht nur in Deutschland buhlen die Regierenden um die Gunst der Mittelschicht. Politisch ist sie das Zünglein an der Waage, wirtschaftlich aber wird sie von Abstiegsängsten geplagt. (Noch 4 Tage verfügbar)
Zitatende
Quelle: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=65954
Hier ein Link zum Video der Sendung: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=65954
Die Story im Ersten - Marine Le Pen: http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Marine-le-Pen-Frontfrau-der-europ%C3%A4isch/Das-Erste/Video?bcastId=799280&documentId=42079170
Jetzt wo das Thema wieder zum Vorschein kommt, frage ich mich, ob die Republik tatsächlich ruckt.
Inzwischen scheint mir es wahrscheinlicher das Deutschland schon immer einen Rechtstouch hatte -dieser aber nicht so sichtbar wahr.
Wenn ich mich zurück erinnere wie hier über AfD und andere geschimpft wurde. Und jetzt - CDU und CSU setzen ohne großes Blabla die ehemaligen Aufreger der AfD still und leise um. Die wöchentlichen Umfragen bestätigen diese Parteien als wenn die große Menschlichkeit regieren würde.
Spätestens das Türkei Referendum zeigt das die gemäßigte AfD gar nicht so falsch lag. Der Moslem scheint auch hier lieber unter seinesgleichen zu bleiben und schert sich einen Scheiss um Integration.
Jetzt wo das Thema wieder zum Vorschein kommt, frage ich mich, ob die Republik tatsächlich ruckt.
Inzwischen scheint mir es wahrscheinlicher das Deutschland schon immer einen Rechtstouch hatte -dieser aber nicht so sichtbar wahr.
Die AfD ist laut Wikipedia "als Reaktion auf den Euro-Rettungsschirm am 6. Februar 2013 in Berlin gegründet" worden (https://de.wikipedia.org/wiki/Alternative_f%C3%BCr_Deutschland).
Da gab und gibt es wohl ziemlich viele Menschen, bei denen man so Sympathiepunkte sammeln konnte.
Dann gab es schon bald innerparteiliche Machtkämpfe mit nachfolgender Spaltung der Partei.
Mir kommt es so vor, als hätte die Spaltung der AfD nicht geschadet, sondern sie ist in der Folge noch einflussreicher geworden.
Man kann mit einem Thema, was vielen Leuten unter den Nägeln brennt, relativ breite Gesellschaftsschichten erreichen.
Haben sich die Menschen erst einmal entschieden bestimmte Schwellen zu überschreiten und sind sie bereit über bestimmte Töne und Worte hinwegzusehen, dann hat man sie an der Angel.
Wenn andere Parteien eine bestimmte Partei bzw. ihre Anhänger oder Sympathisanten wie Schmuddelkinder behandeln, erreicht man oft das Gegenteil von dem, was man tatsächlich erreichen möchte.
Zitat:
Entstehung und Entwicklung
Am 14. April 2013 - nur fünf Monate vor der nächsten Bundestagswahl - fand der Gründungsparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) in Berlin statt. Dort wählten die Mitglieder einen Vorstand, verabschiedeten eine Satzung und ein vorläufiges Programm. Innerhalb weniger Wochen wurde eine komplette Parteistruktur mit Landesverbänden geschaffen und Landeslisten für die Bundestagswahl aufgestellt. Ebenso gelang es der neuen Partei, die für die Zulassung zur Wahl erforderlichen Unterschriften zu sammeln, so dass einer Wahlteilnahme nichts im Wege stand. Am Ende konnte sich die AfD in allen Bundesländern und in 158 der 299 Wahlkreise mit Kandidaten an der Bundestagswahl beteiligen, bei der sie mit 4,7 Prozent der Zweitstimmen nur knapp an der Fünfprozenthürde scheiterte und den Einzug in den Bundestag verpasste. An Landtagswahlen beteiligte sie sich 2013 noch nicht.
Um eine solche organisatorische Leistung zu vollbringen, waren langfristige Vorarbeiten erforderlich. Tatsächlich ging der eigentlichen Gründungsversammlung im April 2013 ein gut drei Jahre währender Gründungsprozess voraus. Der Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer datiert den Beginn der direkten Vorgeschichte der AfD-Gründung auf den 25. März 2010 (2014: 177). Dies war der Tag, an dem die Bundeskanzlerin vormittags im Bundestag erklärte, die Bundesregierung werde gemeinschaftliche Finanzhilfen für Griechenland nur als letzten Ausweg sehen, und am Abend auf dem EU-Gipfel dem ersten Rettungspaket für das Krisenland zustimmte. In der Rechtfertigung für diese Diskrepanz begann das Wort von der "Alternativlosigkeit" die Runde zu machen, das später von einer Jury aus Sprachwissenschaftlern, Journalisten und Medienschaffenden zum Unwort des Jahres 2010 gewählt wurde. Damit erklärt sich auch bereits der Name für die spätere Partei "Alternative für Deutschland", denn zahlreiche Ökonomen waren der Meinung, dass die praktizierte europäische Finanz- bzw. Rettungspolitik keineswegs alternativlos sei. Dabei spielte nahezu von Anfang an der Hamburger Professor für Volkswirtschaftslehre Bernd Lucke eine wichtige Rolle. Er initiierte im Herbst 2010 das "Plenum der Ökonomen", in dem sich Wirtschaftswissenschaftler aus grundsätzlichen ordnungspolitischen Erwägungen auf einer sachlich-unpolitischen Grundlage gegen die Euro-Rettungspolitik aussprachen. Spätestens die Zustimmung des Bundestags zum europäischen Beschluss, die in der Krise geschaffenen Euro-Rettungsschirme zu verstetigen und den Europäischen Stabilitätsmechanismus als dauerhafte Maßnahme einzurichten, bestärkte Lucke und seine Mitstreiter in der Annahme, dass der politische Einfluss der Ökonomen zu gering war, um die Politik beeinflussen zu können. Insofern gab jener Beschluss von Mitte 2012 den Euro-Kritikern einen Politisierungsschub, der in der Gründung des "Bündnis Bürgerwille" Gestalt annahm. Diese "Sammlungsbewegung" verstand sich noch nicht als Partei, sondern als überparteilich. Sie kritisierte die Euro-Rettungspolitik und forderte, Entscheidungen über gesellschaftliche Grundfragen wie Währungsfragen und die Abtretung von Souveränitätsfragen von der "unmittelbaren Zustimmung durch die Bürgerinnen und Bürger" abhängig zu machen.[1] Dass die ordnungspolitische Kritik dieser beiden Organisationen an der Euro-Rettungspolitik nicht nur in Verbänden des Mittelstands, sondern auch in den etablierten Parteien auf Resonanz gestoßen war, verhalf den späteren AfD-Gründern zu einer breiten gesellschaftlichen Vernetzung und damit auch zu den finanziellen Ressourcen, die für eine Parteigründung notwendig waren.
Der nächste Schritt auf dem Weg zur AfD war im Herbst 2012 die Gründung der "Wahlalternative 2013" als Verein, der selbst noch nicht an Wahlen teilnehmen wollte. Deshalb kooperierte man mit den Freien Wählern: Bei der niedersächsischen Landtagswahl Anfang 2013 kandidierten auf der Liste der Freien Wähler Lucke und der Publizist Konrad Adam, die zusammen Sprecher der Wahlalternative waren. Das Wahlergebnis von 1,1 Prozent war jedoch für alle Beteiligten eine Enttäuschung, die letztlich zu der Entscheidung führte, den Verein "Wahlalternative 2013" in eine Partei fortzuentwickeln.
Mit dem bereits erwähnten Gründungsparteitag im April 2013 begann für die AfD eine Phase, in der die junge Partei in Umfragewerten aber auch Wahlergebnissen einen nahezu beispiellos raschen Aufstieg nahm - zumindest auf der bundespolitischen Ebene. In den Medien fand die Kritik der Partei viel Aufmerksamkeit, was der AfD in den anstehenden Wahlkämpfen zugutekam. Bei der Bundestagswahl im September 2013 und der gleichzeitigen Landtagswahl in Hessen scheiterte sie noch knapp an der Fünfprozenthürde, aber schon bei der Wahl des Europäischen Parlaments im Mai 2014 gelang ihr mit 7,1 Prozent der abgegebenen Zweitstimmen ein beachtlicher Erfolg, der ihr sieben Abgeordnete im Europäischen Parlament bescherte. Die folgenden Landtagswahlen im Spätsommer 2014 fanden alle drei in ostdeutschen Bundesländern statt, in denen die AfD bereits bei der Bundestagswahl und der Europawahl Ergebnisse klar über fünf Prozent erzielt hatte. Aus dieser guten Ausgangslage heraus konnte die AfD den Erfolg der Europawahl noch überbieten: In Brandenburg und Thüringen erzielte sie Ergebnisse über 10 Prozent, in Sachsen lag sie nur knapp darunter.
Hatte vor allem im Wahlkampf zum Bundestag, aber auch zum Europäischen Parlament noch das Thema Eurokrise dominiert, so wurden die Schwerpunkte in den folgenden Landtagswahlkämpfen anders gesetzt. Familien-, Bildungs-, Energie- und Zuwanderungspolitik wurden von der AfD ebenso angesprochen wie - besonders in Sachsen - das Problem der Grenzkriminalität.
Von Beginn an begleitete die Partei der Vorwurf, eine rechtspopulistische Partei zu sein, was die Verantwortlichen, die schon zu Zeiten des "Bündnisses Bürgerwillen" darauf Wert gelegt hatten, sich von allen extremistischen oder radikalen politischen Strömungen zu distanzieren, stets bestritten. Aber schon der Parteislogan "Mut zur Wahrheit" suggeriert in populistischer Manier, dass die "Altparteien", wie die im Bundestag vertretenen Parteien von AfD-Rednern gerne tituliert werden, das Volk belügen. Auch Wahlplakate, in denen man sich gegen eine Zuwanderung in die Sozialsysteme aussprach, zielten - auch wenn die Position im Kern von den anderen bürgerlichen Parteien geteilt wird - unterschwellig auf Wählerstimmen von Menschen mit rechten Einstellungsmustern.
Die Phase der Wahlerfolge wurde nach den Landtagswahlen 2014 jedoch sehr abrupt durch eine Phase schwerer innerparteilicher Konflikte und Führungsstreitigkeiten abgelöst, die letztlich zur Spaltung der Partei führten. Bei solchen innerparteilichen Problemen ist es auch in anderen Parteien oft so, dass sich personelle und inhaltliche Faktoren konfliktverschärfend verbinden. Bei der AfD kamen zwei Dinge zusammen: Erstens hatte die Partei zwar seit dem Gründungsparteitag drei gleichberechtigte Vorsitzende, aber Lucke, der bei der Parteigründung die treibende Kraft gewesen war, war eindeutig das Gesicht der Partei. Die Wahlerfolge der ostdeutschen Landesverbände führten jedoch dazu, dass deren Landesvorsitzende immer weniger bereit waren, Luckes dominante Führungsposition zu akzeptieren. Insbesondere zwischen der sächsischen Landesvorsitzenden Frauke Petry, die auf dem Berliner Gründungsparteitag neben Lucke und Adam zu einer von drei Parteisprechern gewählt worden war, und Lucke kam es zu einer wachsenden Rivalität um die Führung und die Ausrichtung der Partei. Zweitens wirkte die von Dresden ausgehende Protestbewegung Pegida als eine Art Katalysator der Konflikte in der AfD. Während Lucke und seine Anhänger in der Partei diese Bewegung für ausländerfeindlich, islamophob und nicht mehr "bürgerlich" hielten und auf Distanz bedacht waren, waren insbesondere die ostdeutschen Landesvorsitzenden der Meinung, die AfD müsse die politische Unzufriedenheit der Pegida-Anhänger ernst nehmen und aufgreifen.
Um die zeitnahe Eskalation der Konflikte in der Partei zu vermeiden, wurde auf dem Bremer Parteitag im Januar 2015 beschlossen, die Zahl der Parteivorsitzenden erst auf zwei zu reduzieren, dann aber bei einem zukünftigen Parteitag nur noch einen Vorsitzenden und mehrere Stellvertreter zu wählen. Zu diesem Zeitpunkt hatte es noch so ausgesehen, als sei es möglich, die inhaltlichen Differenzen und die persönliche Rivalität zwischen Lucke und Petry durch diesen Kompromiss zu entschärfen.
Doch die folgenden Monate zeigten, dass es nicht möglich war, zu einem Gleichgewicht zwischen dem liberal- und dem nationalkonservativen Flügel zu gelangen. Im März bündelte die vom Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke initiierte Erfurter Resolution die Vorwürfe gegen die aktuelle, von Lucke geprägte Parteilinie. Die Partei habe sich "von bürgerlichen Protestbewegungen ferngehalten [...], obwohl sich tausende AfD-Mitglieder als Mitdemonstranten oder Sympathisanten an diesen Aufbrüchen beteiligen." Sie passe sich "ohne Not mehr und mehr dem etablierten Politikbetrieb an".[2] Als Lucke und mehrere andere Gründer der AfD daraufhin im Mai 2015 im Gründungsaufruf des "Weckrufs 2015" ungenannten Führungspersonen der AfD vorwarfen, zu "versuchen, die politischen Ränder aufzuweichen und auch radikale Kräfte integrieren [zu] wollen, die grundsätzlich systemkritisch, fundamental-oppositionell und nationalistisch daherkommen",[3] waren die Weichen für die Parteispaltung fast schon gestellt.
Trotz der innerparteilichen Auseinandersetzungen gelang es der AfD, bei den Wahlen im Februar und Mai 2015 in weitere Landesparlamente einzuziehen. Sowohl in Hamburg als auch in Bremen übersprang die Partei die Fünfprozenthürde, konnte jedoch an ihre zweistelligen Werte aus den Wahlen im vorangegangenen Spätsommer nicht anknüpfen.
Auf dem Essener Parteitag (4./5. Juli 2015) kandidierten sowohl Lucke als auch Petry um das Amt des "Ersten Sprechers" bzw. der "Ersten Sprecherin". Schon vor der eigentlichen Wahl wurde jedoch deutlich, dass Lucke in der Partei keine Mehrheit mehr hinter sich hatte. Folgerichtig entschied seine Rivalin Petry mit rund 60 Prozent der Stimmen die Abstimmung für sich. Damit sollte sie entsprechend den Beschlüssen des Bremer Parteitags ab Jahresende 2015 alleinige Vorsitzende der AfD werden. Die geplanten Satzungsänderungen wurde aber nach der Niederlage Luckes nicht mehr umgesetzt, tatsächlich wird die Partei daher seit Juli 2015 von zwei Bundesprechern geführt: Frauke Petry und dem Landesvorsitzenden von Baden-Württemberg, Jörg Meuthen.
Bereits im Vorfeld des Essener Parteitages hatte eine Austrittswelle von zum Teil führenden AfD-Mitgliedern begonnen, die sich nach Luckes Niederlage beschleunigte. So traten in den Tagen nach dem Parteitag auch fünf der sieben AfD-Abgeordneten im EU-Parlament, darunter zwei Landesvorsitzende und Lucke selbst, aus der Partei aus. Die Begründung der Ausgetretenen, es habe in der AfD einen Rechtsruck gegeben, wird vom neuen Vorstand unter der Führung von Petry mit Verweis auf die unveränderte Programmatik der Partei bestritten.
Mit Bernd Lucke verließen etwa 20 Prozent der AfD-Mitglieder die Partei. Die von Lucke neugegründete Partei "Alfa" ("Allianz für Fortschritt und Aufbruch") hat sich bei den Wahlen des Jahres 2016 als wenig erfolgreich erwiesen und stellt für die AfD keine ernsthafte Konkurrenz dar. Die politische Auseinandersetzung um die hohen Flüchtlingszahlen des Jahres 2015 und der ersten Monate 2016 hat der AfD erneut ein politisches Großthema beschert, bei dem sie die Unzufriedenheit von Teilen der Bevölkerung mit der Politik aller Bundestagsparteien aufgreifen und zur eigenen Profilierung nutzen konnte. Bei den Landtagswahlen im März 2016 konnte sie sowohl in ostdeutschen wie auch in westdeutschen Bundesländern zum Teil spektakuläre Ergebnisse erzielen. Insbesondere in Sachsen-Anhalt, wo die Partei mit über 24 Prozent der abgegebenen Stimmen die zweitstärkste Landtagsfraktion stellen kann - vor Die Linke und SPD -, war sie erfolgreich. Die in Baden-Württemberg erzielten 15 Prozent zeigen freilich, dass die AfD kein ostdeutsches, sondern ein bundesweites Phänomen ist.
Zitatende
Quelle: http://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/211108/afd
Naja hier gehts ja um Rechtsruck in der Gesellschaft. Ich zweifle nach wie vor daran. Die Menschen sind nicht mehr oder weniger rechts als sie schon immer waren. Nur gab es bislang niemanden, dem es gelungen ist, dieses auch politisch für sich zu vereinnahmen. Und da die AFD nun ja im Selbstzerstörungsmodus unterwegs zu sein scheint, wird es auch für die AFD im September schwer, da natürlich auch andere Parteien erkannt haben, wo es den Leuten juckt und richten sich entsprechend aus (Siehe Niederlande).
Das Wahlergebnis in den Niederlanden (also die Niederlage von Wilders) wurde hier als große Niederlage der Rechten und Sieg der richtigen gefeiert. Wenn man sich aber anschaut wie das Ergebnis zustande gekommen ist, liegt der Sieg Ruttes eher darin, dass er vor allem gegenüber der Türkei Positionen (Landeverbot für Flugzeug; Ausweisung einer Ministerin) eingenommen hat, die weit rechts von dem sind, was Parteien, die die Mitte für sich beanspruchen, normalerweise gedenken einzunehmen.
Auch die CDU in Deutschland bewegt sich hier auf dünnem Eis. Die große Koalition kann froh sein, dass das Erdoganreferendum die Flüchtlingsfragen bislang medial sehr überstrahlt hat. Interessant wird es, wenn die Türkei ihrerseits den Flüchtlinspakt aufkündigt und sich die Millionen Flüchtlinge, die sich in der Türkei oder an der Grenze befinden, auf nach Mitteleuropa machen. Denn dann wird deutlich, dass die Politik immernoch keinerlei Lösungen gefunden hat. Und da dann natürlich noch Wahlkampf ist, wäre ich gespannt, welche Position CDU / CSU einnehmen werden und ich wette darauf, dass es kein erneutes "Wir schaffen das" geben wird.
Mal ganz davon ab, dass man ja grundsätzlich in Frage stellen darf, was das Wort der Kanzlerin wert ist. Wenn sie schon bei einem Nebenskriegsschauplatz entgegen 90% der Wähler wie der PKW Maut so einknickt.
LidlRacer
19.04.2017, 20:39
Zum Thema gibt's ab heute ne Sendereihe im WDR.
4 x mittwochs um 22:55 Uhr:
Aufstieg der Rechten
Heute: Die Identitäre Bewegung
Ist auch schon online. (http://www1.wdr.de/fernsehen/weltweit/sendungen/aufstieg-der-rechten-die-identitaere-bewegung-eins104.html)
Interessant wird es, wenn die Türkei ihrerseits den Flüchtlinspakt aufkündigt und sich die Millionen Flüchtlinge, die sich in der Türkei oder an der Grenze befinden, auf nach Mitteleuropa machen.
Wenn die Entwicklung in der Türkei so weiter geht, dann werden wir zusätzlich bald Millionen türkische Flüchtlinge hier haben, die Asyl bei uns beantragen.
Wenn die Entwicklung in der Türkei so weiter geht, dann werden wir zusätzlich bald Millionen türkische Flüchtlinge hier haben, die Asyl bei uns beantragen.
Nä, einen Bauboom von Gefängnissen in der Türkei
JENS-KLEVE
14.05.2017, 21:07
Das linke NRW ist ein Stück nach rechts gerückt. Wenn man sich so umhört, werden folgende Gründe genannt: Die Lügen der Minispräsidenten (Ich hab erst nach dem 4.1. von den Kölner Vorfällen an Silvester erfahren!"), das Versagen der Schulministerin und des Innenministers haben nicht nur viele Wähler umgestimmt, sondern auch massiv Nichtwähler aktiviert.
Mal schauen, ob der Schulz für den Bundestag die Lage retten kann.
interessantes Ergebnis -
Kannst Du die Sache und die Problematik mit den Schulen aus Deiner Sicht bestätigen?
(ich versuche gerade das Ergebnis zu verstehen, bei Schulen kennen die Leute wohl keinen Spaß)
m.
JENS-KLEVE
14.05.2017, 22:27
Ja ich kann den Ärger bestätigen:
1. Inklusion
... ist eine einzige Lüge. Man klaut den Behinderten die wenigen Vorteile, die sie hatten und nennt es Inklusion. Statt spezialisierter Schulen mit wenig Schülern, vielen Lehrern und toller Ausstattung werden diese ersetzt durch nicht sonderpädagogisch ausgebildete Lehrer in zu großen Klassen.
2. Gesamtschulen und Sekundarschulen
Gut funktionierende Hauptschulen werden trotz guter Anmeldezahlen geschlossen, ich bin persönlich betroffen. Auch Realschulen und Gymnasien sollen begrenzt werden um besagte Schulen künstlich aufzufüllen.
3. Die Ausstattung ist katastrophal. Wir haben z.B. kein W-LAN und miese PC-Infrastruktur. Ein Blick zu den niederländischen Nachbarn lässt einen weinen.
4. Gebäude ist Kommunale Angelegenheit, aber es ist in NRW fast überall gleich mies.
Edith: http://www.kleveblog.de/schul-lotto-stoppen-eltern-schreiben-offenen-brief-planen-demo-vor-rathaus/
Danke für die öffentliche offene Rückmeldung, dann verstehe ich das, nimmt man noch den Rest dazu, gibt es eben die Quittung
m.,
P.S.: die SPD verliert (eben mal wieder) ihr Kernland, rechts im Sinne von Rechtsruck mag mir das nicht scheinen, auch wenn mich die Werte der AfD zugleich erleichtern (nicht zweistellig), und ein bisschen erbleichen lassen
Ich wiederhole aus gegebenem Anlass eine tolle Idee, wie man den Rechtsruck nachhaltig eindämmen kann: Man streicht dem Verfassungsschutz alle Mittel und deklariert ihn als kriminelle Vereinigung.
Der ehemalige Deutschland-Chef der seit 2000 verbotenen Neonazi-Gruppierung "Blood and Honour" war offenbar V-Mann des Verfassungsschutzes. (http://www.tagesschau.de/inland/blood-and-honour-103.html)
.....Der ehemalige Deutschland-Chef der seit 2000 verbotenen Neonazi-Gruppierung "Blood and Honour" war offenbar V-Mann des Verfassungsschutzes. (http://www.tagesschau.de/inland/blood-and-honour-103.html)
oder man sagt er hat gute arbeit geleistet, indem er für die auflösung des vereins sorgte. wichtig wäre nur, dass er sich selbst nie strafbar gemacht hat, was auch anstiftung mit einschließt. ansonsten ist ja das bestreben eines jeden geheimdienstes ihre leute so hoch wie möglich beim gegner einzuschleusen oder anzuwerben um dort steuern zu können.
Trimichi
16.05.2017, 15:16
Ich wiederhole aus gegebenem Anlass eine tolle Idee, wie man den Rechtsruck nachhaltig eindämmen kann: Man streicht dem Verfassungsschutz alle Mittel und deklariert ihn als kriminelle Vereinigung.
Der ehemalige Deutschland-Chef der seit 2000 verbotenen Neonazi-Gruppierung "Blood and Honour" war offenbar V-Mann des Verfassungsschutzes. (http://www.tagesschau.de/inland/blood-and-honour-103.html)
Von der Idee her sehr gut, allerdings kann man nicht alle die für den Verfassungsschutz arbeiten über einen Kamm scheren.
M.M.n. bildet die AfD einen ganz guten Pol zu den Linken, als auch zu den Grünen. Letztere wurden für ihre Politikm.M.n. zu Recht abgestraft.
TriMartin
16.05.2017, 15:20
Ja ich kann den Ärger bestätigen:
1. Inklusion
... ist eine einzige Lüge. Man klaut den Behinderten die wenigen Vorteile, die sie hatten und nennt es Inklusion. Statt spezialisierter Schulen mit wenig Schülern, vielen Lehrern und toller Ausstattung werden diese ersetzt durch nicht sonderpädagogisch ausgebildete Lehrer in zu großen Klassen.
Edith: http://www.kleveblog.de/schul-lotto-stoppen-eltern-schreiben-offenen-brief-planen-demo-vor-rathaus/
Die Angelegenheit ist ein wenig komplzierter, da es die UN-Behindertenkonvention gibt, die auch in Deutschland umgesetzt werden muss. Hier ein Auszug:
Bildung
inklusionArtikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention erkennt das Recht behinderter Menschen auf Bildung an. Diese Regelung wiederholt und bekräftigt die Regelungen des Artikels 13 des UN-Sozialpakts, der Artikel 28 und 29 der UN-Kinderrechtskonvention sowie des Artikels 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Ausgehend vom Prinzip der Gleichberechtigung gewährleistet die UN-Behindertenrechtskovention damit ein einbeziehendes (inklusives) Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen.
Dabei ist sicherzustellen, dass behinderte Menschen nicht aufgrund einer Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden. Behinderte Kinder dürfen also nicht aufgrund ihrer Behinderung vom Besuch einer Grundschule oder einer weiterführenden Schule ausgeschlossen werden. Vielmehr soll ihnen gleichberechtigt mit anderen – nichtbehinderten – Kindern der Zugang zu einem einbeziehenden (inklusivem), hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht ermöglicht werden.
TriMartin
16.05.2017, 15:26
Ja ich kann den Ärger bestätigen:
2. Gesamtschulen und Sekundarschulen
Gut funktionierende Hauptschulen werden trotz guter Anmeldezahlen geschlossen, ich bin persönlich betroffen. Auch Realschulen und Gymnasien sollen begrenzt werden um besagte Schulen künstlich aufzufüllen.
Edith: http://www.kleveblog.de/schul-lotto-stoppen-eltern-schreiben-offenen-brief-planen-demo-vor-rathaus/
Im Jahr 2011 haben sich in NRW die CDU, SPD und die Grünen unter Führung von Frau Löhrmann auf den sogenannten Schulkonsens geeinigt. Dieser gilt bis 2023 und schreibt die grundsätzliche Schulstruktur in NRW fest.
Auszug aus Wikipedia:
Als Schulkonsens wird in Nordrhein-Westfalen (NRW) der schulpolitische Kompromiss vom 19. Juli 2011 bezeichnet, mit dem ein jahrzehntelanger Streit um die Schulstruktur beendet wurde. Zur Vorbereitung hatte Schulministerin Sylvia Löhrmann eine Bildungskonferenz eingesetzt, an der die am Bildungswesen beteiligten Organisationen und die im Landtag NRW vertretenen Parteien teilgenommen hatten. Es ging um die Frage, wie bei weiter zurückgehenden Schülerzahlen ein leistungsfähiges und ortsnahes Schulangebot aufrechterhalten werden kann.
Im Ergebnis verzichtete die Koalition (SPD und Bündnis90/Die Grünen) auf die Einführung der Gemeinschaftsschule, während die CDU einwilligte, die „Hauptschulgarantie“ in der Landesverfassung aufzuheben. Als neue zusätzliche Schulform der Sekundarstufe I wurde die Sekundarschule verabredet.
Der Schulkonsens wurde umgesetzt durch die Änderung der Landesverfassung NRW vom 25. Oktober 2011 (GV. NRW. S. 499) und durch die Änderung vom Schulgesetz NRW vom 25. Oktober 2011 (GV. NRW. S. 540).
Auszug aus dem NRW Bildungsportal:
Mit diesem Schulkonsens beendeten die drei Parteien eine jahrzehntelange, teils erbittert geführte Auseinandersetzung um die richtige Schulstruktur. Der Schulkonsens enthält als wichtigstes Element die neue Sekundarschule als neue Schulform des längeren gemeinsamen Lernens. Außerdem wurden Gesamtschulgründungen erleichtert. Welche Schulen wo entstehen, entscheiden die Kommunen vor Ort – und müssen sich dabei am Elternwillen und am Bedarf orientieren.
Schwarzfahrer
16.05.2017, 22:04
Die Angelegenheit ist ein wenig komplzierter, da es die UN-Behindertenkonvention gibt, die auch in Deutschland umgesetzt werden muss. Hier ein Auszug:
Bildung
inklusionArtikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention erkennt das Recht behinderter Menschen auf Bildung an. Diese Regelung wiederholt und bekräftigt die Regelungen des Artikels 13 des UN-Sozialpakts, der Artikel 28 und 29 der UN-Kinderrechtskonvention sowie des Artikels 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Ausgehend vom Prinzip der Gleichberechtigung gewährleistet die UN-Behindertenrechtskovention damit ein einbeziehendes (inklusives) Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen.
Dabei ist sicherzustellen, dass behinderte Menschen nicht aufgrund einer Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden. Behinderte Kinder dürfen also nicht aufgrund ihrer Behinderung vom Besuch einer Grundschule oder einer weiterführenden Schule ausgeschlossen werden. Vielmehr soll ihnen gleichberechtigt mit anderen – nichtbehinderten – Kindern der Zugang zu einem einbeziehenden (inklusivem), hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht ermöglicht werden.
Alles schöne Theorie. Wenn aber, wie in NRW, Inklusion als Mittel zum Sparen realisiert wird, d.h. die behinderten Kinder aus den Sondereinrichtungen in die Regelschulen versetzt werden, ohne daß eine adäquate Lehrerversorgung hinzugefügt wird, dann erreicht man nur, daß die Leute sagen: Inklusion kann nicht funktionieren. Ich bin so böse zu sagen, daß so mancher genau diese Reaktion erhoffte - genau wie beim ungeliebten G8. Vielleicht ist aber dahinter nur ein eingeschränktes Verständnis von Behinderung, nämlich die der körperlichen Behinderung bei geistig zielgleichem Unterrichtsziel. Ein sehr großer Teil der Behinderten ist aber geistig Behindert, bei denen es eben nicht um zielgleichen Unterricht sondern um eine Teilhabe an der Gesellschaft und möglichst "normale" Entwicklung im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten geht.
Die UN Konvention gibt leider nicht vor, wie Inklusion sinnvoll umgesetzt wird. Dazu würde gehören, daß die Sonderpädagogen in die Regelschulen rübergehen, und die Kinder dort begleiten und betreuen, und die Regelschullehrer beim zieldifferenzierten Unterricht unterstützen. Dazu gehören geänderte, differenzierte Unterrichtsmethoden für alle Schüler, keine Aufsplittung nach der vierten Klasse (also Inklusion aller Leistungsstufen bis min. 6., besser 8. Klasse), u.v.a.m. Das ist nicht aus dem Boden zu stampfen, sondern bräuchte Vorbereitung, gezielte Lehrerausbildung, Umschichtung von Finanzmitteln von Sonderschulen zu Regelschulen, ... und all dies gegen die Trägheit eines höchst konservativen Systems von Behörden, Schulen und Eltern gleichermaßen.
Ich sehe diese Konvention als ein (m.M.n. höchst wünschenswertes) Idealziel, auf das zugearbeitet werden kann; sofortige Umsetzung flächendeckend ist leider Utopie - oder Stümperei in den meisten Fällen, das weder den Behinderten noch den Gesunden gerecht wird. Nur wo engagierte Lehrer mit einer flexiblen, reformbereiten Schulbehörde zusammentreffen, klappt Inklusion super (mein Sohn hat dies zeitweise erleben dürfen). Solche Beispiele sollten als Muster genutzt werden, um Inklusion langsam zu verbreiten.
JENS-KLEVE
16.05.2017, 22:10
Die Angelegenheit ist ein wenig komplzierter, da es die UN-Behindertenkonvention gibt, die auch in Deutschland umgesetzt werden muss. Hier ein Auszug:
Bildung
inklusionArtikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention erkennt das Recht behinderter Menschen auf Bildung an. Diese Regelung wiederholt und bekräftigt die Regelungen des Artikels 13 des UN-Sozialpakts, der Artikel 28 und 29 der UN-Kinderrechtskonvention sowie des Artikels 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Ausgehend vom Prinzip der Gleichberechtigung gewährleistet die UN-Behindertenrechtskovention damit ein einbeziehendes (inklusives) Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen.
Dabei ist sicherzustellen, dass behinderte Menschen nicht aufgrund einer Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden. Behinderte Kinder dürfen also nicht aufgrund ihrer Behinderung vom Besuch einer Grundschule oder einer weiterführenden Schule ausgeschlossen werden. Vielmehr soll ihnen gleichberechtigt mit anderen – nichtbehinderten – Kindern der Zugang zu einem einbeziehenden (inklusivem), hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht ermöglicht werden.
Ui hoppla, da bist du jetzt aber dem Politikergelaber auf den Leim gegangen.:Lachanfall:
1. Ja, diese Konvention gibt es, genauso wie es noch ganz viele weitere davon gibt. Allerdings interessieren die normalerweise keine Sau, erstrecht nicht die, die den Aufwand mit der Umsetzung betreiben müssen. Das ist meistens lästig, teuer und für irgendeinen guten Zweck, der einem Politiker aber wenig bringt.
Hier ist es aber anders: Die Gelegenheit kam wie gerufen, man beruft sich auf eine Konvention, hört sich toll an, und keiner kann was dagegen sagen.
2. Die Konvention ist gut gemeint, weil in vielen Ländern der Welt Behinderte ausgegrenzt, versteckt oder getötet werden. In den meisten Ländern leiden diese Personen unendliche Qualen und selbst leichte Behinderungen führen dazu, dass man keine beruflichen Perspektiven hat.
3. In Deutschland war man aber einen Schritt weiter: Man hat Behinderte nicht nur als gleichwertige Menschen definiert (Grundgesetz), sondern man versucht durch viele Maßnahmen das Leid etwas aufzuwiegen durch gewisse Privilegien. Bestes Beispiel der Behindertenparkplatz. Bei den Schulen gab es also Sonderschulen oder schöner gesagt Förderschulen mit speziellem Schwerpunkt für Sehbehinderte, Gehörlose usw. - da behindert ja nicht gleich behindert ist. Außerdem sind die Klassen deutlich kleiner, statt 25-32 Kinder findet man oft nur 12 Kinder und statt einem Lehrer direkt zwei! Außerdem sind diese Lehrer besonders gut ausgebildet und verdienen entsprechend mehr. Auch sind die Schulen viel besser ausgestattet mit speziellen Einrichtungen aber auch mit besseren normalen Unterrichtsmaterialien.
4. Was passiert bei der Inklusion? Das Kind geht nicht nur Spezialschule, sondern kommt in eine 26er Klasse obwohl eigentlich ein Behinderter als 2 Personen gezählt werden sollte, der zusätzliche Sonderpädagoge ist entweder nicht da, weil er für mehrere Klassen zuständig ist oder weil er kranke Kollegen vertreten muss. Bildungsergebnis ist zweitrangig - Hauptsache integriert.
Platt gesagt: Ich klaue dem Behinderten seinen Behindertenparkplatz und gratuliere ihm dazu, dass er jetzt integriert sei, weil er nun auch ein paar hundert Meter zu Fuß kommen muss.
5. Jeder kann auf einem Blick sehen, dass die Konvention nur zur Legitimation missbraucht wurde um massiv Geld zu sparen: Bei den Gebäuden inklusive Unterhaltung, bei den Lehrern A13 Gehalt statt A12 und bei der Einrichtung. Hinzu kommen noch weitere Kosten durch weniger Personal und eingesparte Fahrtkosten.
Das ist Lüge und Betrug - aber keine Integration! Lasst euch bitte nicht verarschen!
Und bevor mich jemand persönlich hier angreift, weil ich keine politisch korrekte Sprache verwende oder entsprechen Ansichten vertrete: Ich habe bereits Inklusion inoffiziell gemacht, als es das Wort noch gar nicht gab. Wenn Eltern vom Land meine Schulleiter bekniet haben ein Kind trotz Förderbedarf testweise aufzunehmen, dann hab ich mich freiwillig bereit erklärt das als Klassenlehrer zu übernehmen und ich habe einigen Schülern zu guten Hauptschulabschlüssen verholfen, die ursprünglich mal anders diagnostiziert waren. Das waren aber individuelle und gut überlegte Einzelfallentscheidungen unter der Hand und es hat auch nicht immer funktioniert, aber dann ging es halt zur Förderschule ohne dass man sich schämen musste.
Ich bin der letzte, der Behinderte diskriminieren würde. Spätestens seit meinem Zivildienst habe ich da keine Berührungsängste.
ansonsten ist ja das bestreben eines jeden geheimdienstes ihre leute so hoch wie möglich beim gegner einzuschleusen oder anzuwerben um dort steuern zu können.
Ich finde es grundsätzlich problematisch wenn sich kriminelle Aktivitäten und staatliches Handeln nicht mehr auseinanderhalten lassen. Vielleicht hätte sich der Verein ohne die Finanzspritzen des Verfassungsschutzes in Luft aufgelöst.
Besonders absurd finde ich solche Szenarien (danke fefe (https://blog.fefe.de/)):
Bei dessen Arbeit sei es wegen der problematischen V-Mann-Dichte in der Neonazi-Szene mitunter zu "skurrilen" Situationen gekommen, heißt es in dem Bericht des Sonderermittlers: So hätte sich Corelli einmal mit den damaligen Klan-Anführer in einem Chat über zwei weitere Rechtsextremisten ausgetauscht. Was sie wohl nicht wussten: Alle vier Personen waren V-Leute. (http://www.sueddeutsche.de/politik/rechtsextremist-corelli-staat-zahlte-v-mann-fast-euro-1.2488294)
TriMartin
16.05.2017, 22:36
Ui hoppla, da bist du jetzt aber dem Politikergelaber auf den Leim gegangen.:Lachanfall:
Hälst Du mich, ohne mich zu kennen, tatsächlich für so dumm?
In der Behindertenkonvention haben sich die unterzeichnenden Staaten zur Umsetzung dieser Konvention verpflichtet. Selbst die CSU in Bayern setzt dies um.
Streiten kann man daher im Rahmen einer Landtagswahl nicht über das ob der Inklusion, sondern über das wie.
Da kann man sicherlich viel kritisieren. Das tun selbst der Nochlandesregierung aus SPD und Grünen nahestehende Leute und Organisationen.
Wenn man die Schullandschaft in NRW etwas kennt, weiß man, dass die Inklusion durch Personal und Konzeptentwicklung begleitet wird. An den unteren Schulaufsichten sitzen Inklusionsberater (in der Regel Lehrer), die Bezirksregierungen haben teilweise regionale Fortbildungszentren für Inklusion errrichtet, ein nicht geringer Teil der Fortbildungen widmen sich diesem Thema, in der Qualitäts-und Unterstützungsagentur Landesinstitut für Schule (kurz QUA-LiS) des Landes NRW gibt es Arbeitsbereich 3, der sich u.a. der Inklusion widmet.
Ob mit der Inklusion tatsächlich Geld gespart wird, sehe ich so erstmal nicht.
Nicht jeder, der Dinge anders bewertet, ist gleich jemand, der dem Politikgelaber auf den Leim geht und sich verarschen läßt.
JENS-KLEVE
16.05.2017, 22:49
Hälst Du mich, ohne mich zu kennen, tatsächlich für so dumm?
In der Behindertenkonvention haben sich die unterzeichnenden Staaten zur Umsetzung dieser Konvention verpflichtet. Selbst die CSU in Bayern setzt dies um.
Streiten kann man daher im Rahmen einer Landtagswahl nicht über das ob der Inklusion, sondern über das wie.
Da kann man sicherlich viel kritisieren. Das tun selbst der Nochlandesregierung aus SPD und Grünen nahestehende Leute und Organisationen.
Wenn man die Schullandschaft in NRW etwas kennt, weiß man, dass die Inklusion durch Personal und Konzeptentwicklung begleitet wird. An den unteren Schulaufsichten sitzen Inklusionsberater (in der Regel Lehrer), die Bezirksregierungen haben teilweise regionale Fortbildungszentren für Inklusion errrichtet, ein nicht geringer Teil der Fortbildungen widmen sich diesem Thema, in der Qualitäts-und Unterstützungsagentur Landesinstitut für Schule (kurz QUA-LiS) des Landes NRW gibt es Arbeitsbereich 3, der sich u.a. der Inklusion widmet.
Ob mit der Inklusion tatsächlich Geld gespart wird, sehe ich so erstmal nicht.
Nicht jeder, der Dinge anders bewertet, ist gleich jemand, der dem Politikgelaber auf den Leim geht und sich verarschen läßt.
Ich halte dich nicht für dumm, ich halte es grundsätzlich für dumm die viel zitierte "UN-Konvention" heute noch als Argument für die praktizierte Inklusion zu nutzen.
Ich bin in NRW Hauptschullehrer und verdiene nicht schlecht mit meinem A12 Gehalt, aber ein Sonderpädagoge bekommt A13. Wenn ich jetzt ganz viele Inklusionsfortbildungen bekomme (ich habe sie auch bekommen), verdiene ich aber noch immer die billigeren A12 ;)
Ich kenne die Schullandschaft in NRW und kann dir genau sagen wie es lief:
Im ersten Jahrgang kamen für jede Klasse mit Inklusionsschülern ein Sonderpädagoge per Abordnung von einer Sonderschule. Das war ganz gut, außer wenn er für Vertretung eingesetzt wurde. Dann kamen im Laufe der Jahre mehr Schüler bzw. Inklusionsklassen aber nicht mehr Lehrer. Das war schon scheiße.
Als dann der Schulkonsens kam, fuhr ich zur Personalversammlung nach Krefeld. Dort erzählte man uns dann, dass wir nicht mit mehr Sonderpädagogen rechnen können, im Gegenteil - es werden sogar welche abgezogen, weil sich der Schlüssel zur Aufteilung verändert hat. Da wird ganz massiv Geld gespart, nicht nur bei den Gehältern.
TriMartin
16.05.2017, 23:06
Ich kenne die Schullandschaft auch durch meine berufliche Tätigkeit.
Sonderschulen heißen in NRW im übrigen Förderschulen.
JENS-KLEVE
16.05.2017, 23:13
Bei den Schulen gab es also Sonderschulen oder schöner gesagt Förderschulen mit speziellem Schwerpunkt für Sehbehinderte, Gehörlose usw. - da behindert ja nicht gleich behindert ist.
Ja, das hättest du auch meinem Text entnehmen können. Dann geh mal auf meine Sichtweise und meine Argumente ein, und erklär mir mal, warum ich die Inklusion in der NRW-Version gut finden soll.
Und keine Angst, egal was wir für beknackte Bedingungen vorgesetzt bekommen, ich und die mir bekannten Kollegen arbeiten trotzdem so gut sie können für alle Kinder, die sie vorgesetzt bekommen.
Bei den Schulen gab es also Sonderschulen oder schöner gesagt Förderschulen mit speziellem Schwerpunkt
Sonderschulen heißen in NRW im übrigen Förderschulen.
Jetzt habe sogar ich es begriffen. Wie wäre es mal mit Argumenten statt Wortklauberei?
Inklusion funktioniert in Baden-Württemberg übrigens auch nicht reibungslos, die Probleme sind ähnliche - auch wenn ich das nur (in-)direkt aus zweiter Hand mitbekomme. ;)
TriMartin
17.05.2017, 09:51
Dann geh mal auf meine Sichtweise und meine Argumente ein, und erklär mir mal, warum ich die Inklusion in der NRW-Version gut finden soll.
Wieso sollte ich das? Hier noch mal eine meiner Aussagen zum Thema Inklusion in NRW.
Da kann man sicherlich viel kritisieren. Das tun selbst der Nochlandesregierung aus SPD und Grünen nahestehende Leute und Organisationen.
Der Ausgangspunkt dieser Diskussion ist doch das Ergebnis der Landtagswahl in NRW. Dieses wird u.a. mit einer Kritik am Schulsystem begründet. Mit im Vordergrund steht dabei die Inklusion. Wichtig für mich ist dabei, dass die Frage, ob inklusiv unterrichtet werden soll oder nicht gar nicht zur Debatte steht. Es geht nur um die Ausgestaltung der Inklusion. Ich bin mir nicht sicher, ob dies jedem Wähler klar war.
Um mal mit Zahlen zu Argumentieren:
In den Jahren 2005-2010 unter der CDU geführten Regierung von Herrn Rüttgers mit seiner CDU-Schulministerin Frau Sommer ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf am Gemeinsamen Lernen in der Primarstufe und der Sekundarstufe I bereits von etwa 8% auf 16 % gestiegen.
Die UN-Behindertenrechtskonvention ist in Deutschland erst 2009 in Kraft getreten.
Danach musste in allen Bundesländern gehandelt werden. Inzwischen ist in NRW der Anteil auf 38% gestiegen. Mehr als die Hälfte der Betroffenen wird also immer noch außerhalb des Regelsystems unterrichtet oder gar nicht beschult.
NRW ist also schon länger auf dem Weg zur Inklusion. Auch das Positionspapier der CDU Landtagsfraktion zur Inklusion macht deutlich, dass dieser Weg trotz Regierungswechsel weiter beschritten wird. Und von daher wiederhole ich mich an dieser Stelle noch mal, Lehrer sind ja gerne redundant. Es geht nur um die Ausgestaltung der Inklusion und nicht um das ob und da ist noch viel zu tun.
Um noch eine kleine Anmerkung: Sonderschule oder Förderschule, man kann es Wortklauberei nennen. In meiner Kindheit hieß das Hilfsschule, im Volksmund Brettergymnasium. Aus Sicht der Betroffenen macht es für mich schon einen Unterschied, ob ich besonders gefördert werde oder aber ob ich mich ausgesondert fühlen muss. Und von meinem Verständnis her sind wir Lehrer auch Sprachvorbilder.
Schwarzfahrer
17.05.2017, 12:50
Die Konvention ist gut gemeint, weil in vielen Ländern der Welt Behinderte ausgegrenzt, versteckt oder getötet werden. In den meisten Ländern leiden diese Personen unendliche Qualen und selbst leichte Behinderungen führen dazu, dass man keine beruflichen Perspektiven hat.
3. In Deutschland war man aber einen Schritt weiter: Man hat Behinderte nicht nur als gleichwertige Menschen definiert (Grundgesetz), sondern man versucht durch viele Maßnahmen das Leid etwas aufzuwiegen durch gewisse Privilegien. Bestes Beispiel der Behindertenparkplatz. Bei den Schulen gab es also Sonderschulen oder schöner gesagt Förderschulen mit speziellem Schwerpunkt für Sehbehinderte, Gehörlose usw. - da behindert ja nicht gleich behindert ist. Außerdem sind die Klassen deutlich kleiner, statt 25-32 Kinder findet man oft nur 12 Kinder und statt einem Lehrer direkt zwei! Außerdem sind diese Lehrer besonders gut ausgebildet und verdienen entsprechend mehr. Auch sind die Schulen viel besser ausgestattet mit speziellen Einrichtungen aber auch mit besseren normalen Unterrichtsmaterialien.
...
Was mit Inklusion gemeint ist, soll tatsächlich weiter gehen, als was Deutschland aktuell macht (was am wenigsten mit "Privilegien" zu tun hat). Bei allem Löblichen des Sonder/Förderschulsystems bleibt die Tatsache, daß Behinderte dadurch nicht Teil der "normalen" Gesellschaft sind, sondern von klein auf ausgegrenzt werden. Diese tolle Förderung in den Sonderschulen hat seine Kehrseiten: sie erfolgt meist weit vom Wohnort, durch die langen Fahrten bleibt praktisch keine Zeit für gesellschaftliche Integration ins Wohnumfeld, die Behinderten bekommen keine Erfahrung, wie man in der "normalen Welt" außerhalb des geschützten Rahmens zurechtkommt. Die Karriere geht weiter in der getrennten Behindertenwerkstatt. Alles besser, als in Ländern, wo nichts getan wird, aber alles viel schlechter, als wie es sein könnte und sollte.
Inklusion kann aber auch anders laufen, als in NRW. BaWü ist auch kein Musterland, aber es gibt jede Menge erfolgreicher Ansätze, gerade bei uns im Rhein-Neckar-Raum. Man kann die Sonderschul-Förderung wunderbar in die Regelschulen hineintragen, und alle Kinder profitieren davon. Es kostet aber Geld, und vor allem Überwindung von verknöcherten Überzeugungen, daß das aktuelle System das Beste aller Welten ist.
..erklär mir mal, warum ich die Inklusion in der NRW-Version gut finden soll.
Die sog. Inklusion in NRW soll niemand gut finden. Die Inklusion als grundlegendes Gesellschaftsprinzip, richtig durchgeführt und im Alltag gelebt wird hoffentlich bald mindestens so selbstverständlich wie die Homo-Ehe.
Schwarzfahrer
17.05.2017, 12:57
Um noch eine kleine Anmerkung: Sonderschule oder Förderschule, man kann es Wortklauberei nennen. In meiner Kindheit hieß das Hilfsschule, im Volksmund Brettergymnasium. Aus Sicht der Betroffenen macht es für mich schon einen Unterschied, ob ich besonders gefördert werde oder aber ob ich mich ausgesondert fühlen muss. Und von meinem Verständnis her sind wir Lehrer auch Sprachvorbilder.
Dazu gibt es auch verschiedene Ansichten; ich halte die Änderung für einen Teil der modernen, euphemistischen Sprachentwicklung, bei der man versucht, unangenehme Fakten "politisch korrekt" zu umschreiben. In BaWü gab es übrigens bis vor kuzrem beides: Sonderschulen und Förderschulen; die letzteren für sog. Lernbehinderte, die noch aber eine Chance für einen normalen Hauptschulabschluss hatten gegenüber Sonderschulen mit komplett entkoppeltem Lehrplan. (Sonderschulen gab es dafür 10 verschiedene Arten).
Ob so ein Begriff stört, ist individuell verschieden. Eine Behinderung bleibt eine Behinderung, auch wenn ich es schonend umschreibe. Ich bin eher für klare Ausdrücke, und so mancher Behinderte auch. (Anekdote: ein 6-jähriges Mädchen mit schwerer Spastik im Rollstuhl wurde von jemandem bedauert "ach Du arme, sitzt im Rollstuhl" - Anwort des Mädchens: ich bin doch heilfroh, daß ich den Rollstuhl habe, wieso denn arm?).
JENS-KLEVE
17.05.2017, 22:15
Dieses Theater mit den Begriffen geht mir voll auf die Nerven. Und da bin ich gerne Vorbild.
Als ich Zivi war, habe ich meine Bewohner mit dem Transit zur WFB gebracht. Kannte ich vorher nicht, bedeutet Werkstatt für Behinderte. Habe ich mir angeguckt, fand ich super. Die Hälfte der Bewohner gammelte im Wohnheim doof rum, wer Bock hatte durfte zur WFB und da zusammen mit Arbeitspädagogen tolle Sachen in unterschiedlichen Bereichen machen.
10 Jahre später kam ich da nochmal wegen einem Praktikanten hin, ich hab dann irgendwas von Werkstatt für Behinderte gefaselt und wurde total schockiert von allen angestarrt, wie ich denn sowas sagen könne. Das heisst jetzt nämlich "Werkstatt für Behinderte Menschen"! "Hoppla!" sagte ich, "bei mir waren Behinderte schon immer ganz automatisch Menschen, schade dass ihr das extra dazusagen müsst!" Da waren die platt.
Ich sage Dinge gerne direkt, und wenn ich eine Situation falsch einschätze, dann darf man mir das gerne sagen, dann drücke ich mich gerne anders aus um keinen zu verletzen. Aber die Wortdesigner aus der Pädagogen-Ecke können mich mal kreuzweise. Ich mache auch nicht bei dem Gender-Gelaber mit.
TriMartin
17.05.2017, 23:31
Dazu gibt es auch verschiedene Ansichten; ich halte die Änderung für einen Teil der modernen, euphemistischen Sprachentwicklung, bei der man versucht, unangenehme Fakten "politisch korrekt" zu umschreiben..
Es kommt immer auf den Fall an. Umbenennungen oder Neubenennungen haben verschiedene Ursachen. So will man sich etwa bewusst nicht in eine Traditionslinie stellen (Wehrmacht- Bundeswehr), oder man trägt Veränderungen Rechnung (Umbennennungen von Berufsbezeichnungen), oder aber man ersetzt abfällige bzw. diffamierende Begriffe durch neue Bezeichnungen oder die korrekten Begriffe. Orthopädische Kliniken etwa hießen früher Krüppelheime.
Aus meiner Sicht ist Förderschule die bessere Bezeichnung, besser als Sonderschule oder der alte Begriff Hilfsschule. Da stelle ich mich gerne um.
Schwarzfahrer
18.05.2017, 12:47
Dieses Theater mit den Begriffen geht mir voll auf die Nerven. Und da bin ich gerne Vorbild.
...
Ich sage Dinge gerne direkt, und wenn ich eine Situation falsch einschätze, dann darf man mir das gerne sagen, dann drücke ich mich gerne anders aus um keinen zu verletzen. Aber die Wortdesigner aus der Pädagogen-Ecke können mich mal kreuzweise. Ich mache auch nicht bei dem Gender-Gelaber mit.
Danke für die klaren Worte. Es freut mich, daß ich nicht ganz alleine bin mit dieser Grundhaltung...:Blumen:
Danke für die klaren Worte. Es freut mich, daß ich nicht ganz alleine bin mit dieser Grundhaltung...:Blumen:
Bist du nicht. Ich habe bei der Neuwortschöpferei und Umbenennung zumeist das Gefühl, dass man einfach nur oberflächlich alles einen neuen Anstrich geben möchte, ohne dass sich hinter der Fassade auch nur irgendetwas ändert.
Man schaue sich doch jetzt einfach mal die Hexenjagd bei der Bundeswehr an. Ich habe hier zwar nur einen Blick von außen mit wenig Informationen durch Freunde von innen, aber ich wage mal zu behaupten, dass diese ganzen Wehrmachtsandenken, die jetzt absolut verteufelt werden, die wenigsten Soldaten auch nur einen feuchten Furz interessieren. Die dienen für den Großteil lediglich als Deko, damit der Flur nicht so leer aussieht. Ob das jetzt Wehrmacht oder sonstwelche Andenken sind interessiert doch die meisten nicht.
Dazu noch die große plötzliche Entrüstung darüber, dass es rechtsnationales Gedankengut bei der Bundeswehr gibt. Oh Wunder... Einerseits verlangt man vom Soldaten aus Befehl ohne zu hinterfragen den eigenen Arsch fürs Vaterland *hust* zu riskieren und andererseits wundert man sich, dass es bei der Bundeswehr Menschen gibt, die das mit dem Vaterland ein wenig zu ernst nehmen. Hat man wirklich geglaubt, dass man mit Einführung der Berufsarmee einen ernstzunehmenden Arbeitgeber für qualifizierte und gut gebildete junge Menschen hat, die in der Wirtschaft deutlich bessere Perspektiven hätten, ohne an Befehlsketten aufgrund von Dienstabzeichen gebunden zu sein? Dann sind die Herren und Damen Verantwortliche noch weltfremder als ich dachte. Welcher nicht ideologisch verblendete Mensch mit guter Perspektive entscheidet sich denn für einen Mannschaftsdienstgrad bei der Bundeswehr? Niemand. Das sind entweder Menschen, die aufgrund ihrer Ideologie meinen für ihr Vaterland einstehen zu wollen *aufmerk* oder Menschen die kaum eine andere Perspektive haben. Ihm Studium bei der Bundeswehr und der Offizierslaufbahn mag das ein wenig anders aussehen, aber gerade die gefährlichen Auslandseinsätze, die ja nun Kampfeinsätze sind, die es früher nicht geben durfte, tragen auch einen großen Teil dazu bei, dass sich der "Vernünftige" aufgrund des hohen Risikos eher gegen die Bundeswehr als Arbeitgeber entscheidet. Und jetzt wundert man sich über die rechtsnationale Gesinnung vieler Soldaten? Ist das nicht eher eine Grundvoraussetzung, um nahezu bedingungslos die Freiheit seines Vaterlandes am Hindukusch zu verteidigen? Hier liegt eher ein Systemproblem vor.
Genauso ist es doch Wortklauberei bei den Behinderten. Ob ich sie nun Behindert nenne, oder Menschen mit besonderem Förderungsbedarf oder Schüler mit sozialemotionalen Störungen oder was weiß ich. Es kommt dabei viel mehr auf meine subjektive Einstellung zum Thema an. Entweder betrachte ich den Menschen als das was er ist, nämlich erst einmal ein Mensch mit spezifischen Schwächen aber auch Stärken, oder ich stelle seine Schwächen über das Menschsein und reduziere ihn auf seine Behinderung. Dann ist es auch egal, ob ich ihn mit blumigen Worten beschreibe, wenn ich ihn entsprechend herabwürdigend behandle. Gleichberechtigung, Inklusion und so weiter muss in den Köpfen passieren und nicht auf Papier.
Leider sind unsere Behörden sehr sehr träge, so dass Umtellungen immer bis aufs letzte einer gewährten Frist hinausgeschoben werden und dann von heute auf morgen umgesetzt werden müssen. Für die Umsetzung der Inklusion hatte man nun 10 Jahre Zeit. Anstatt entsprechend über diesen Zeitraum qualifiziertes und notwendiges Personal auszubilden und Schulen zu schaffen, muss es nun in den vergangenen 2 bis 3 Jahren in der von Jens beschrieben Art im Hauruckverfahren gehen und dann fehlt es halt an allen Ecken und Enden.
Bei der Polizei sieht es doch ähnlich aus. Erst werden über Jahre deutlich weniger neue Leute eingestellt, als in Pension gehen, obwohl der Personalbedarf aufgrund der allgemeinen Kriminalitäts- und Sicherheitsentwicklung deutlich steigt. Und jetzt wundert man sich, dass man ja viel zu wenig Personal hat, um die anfallenden Aufgaben zu bewältigen. Dass man die nun eingestellten Kollegen auch erst einmal ausbilden muss und diese vielleicht 5 Jahre nach Einstellung erst wirklich eigenständig einsatzbereit sind, vergisst man ganz gern.
Es gibt ja immer wieder und vermehrt Diskussionen gerade in den sozialen Medien, wieweit die Meinungsfreiheit in DE auch volksverhetzende Aussagen deckt. Z.B. ob Verurteilungen wegen dem öffentlichenZeigen von Tatoos wie von KZ-Toren mit Inschriften wie "Jedem das Seine" bzw "Arbeit macht frei" oder die Leugnung des Holocausts unter Strafe stehen und diesbezügliche Verurteilungen jeweils rechtens sind. Nazis und Rechtsextreme versuchen bekanntlich immer wieder, diese gesetzlichen Grenzen der Meinungsfreiheit der Nachkriegszeit bewussst zu verschieben.
Nun entschied im Falle einer Holocaust Leugnerin das Bundesverfassungsgericht (nach dem Oberlandesgericht), dass die Verurteilung der unteren Instanzen rechtens sei.
Zu zwei Jahren Gefängnis wurde die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck wegen Volksverhetzung verurteilt. Mit ihrer Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht ist die 89-Jährige jetzt gescheitert.
Eine Bestrafung wegen Leugnung des nationalsozialistischen Völkermordes sei grundsätzlich mit dem Grundrecht auf Meinungsfreiheit vereinbar, teilte das Gericht in Karlsruhe mit. Haverbecks Verfassungsklage sei deshalb nicht zur Entscheidung angenommen worden.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/ursula-haverbeck-inhaftierte-holocaust-leugnerin-scheitert-mit-verfassungsklage-a-1221509.html
Ich bin froh über diese Entscheidung! Sie erleichtert künftig das juristische Vorgehen gegen öffentliche Neonazi-Äusserungen.
Servus qbz,
hab heute morgen im Autoradio neuere Wahlumfragen/-prognosen gehört - da war die AFD angeblich bei 17% und die spd nur 1% drüber.
Wenn man jetzt berücksichtigt, dass die Leute bei Umfragen bezügl. radikaler Meinungen eher hinter dem berg halten - was kommt dann in der Wahlkabine tatsächlich raus??
Die 25% werden wohl kommen...
Servus qbz,
hab heute morgen im Autoradio neuere Wahlumfragen/-prognosen gehört - da war die AFD angeblich bei 17% und die spd nur 1% drüber.
Wenn man jetzt berücksichtigt, dass die Leute bei Umfragen bezügl. radikaler Meinungen eher hinter dem berg halten - was kommt dann in der Wahlkabine tatsächlich raus??
Die 25% werden wohl kommen...
leider scheint mir das Wählerpotential für eine nationalistische Sammlungsbewegung wie die AFD in DE bei sochen Grössen zu liegen, ca. 1/4 - 1/3 der Stimmberechtigten. Bisher kam das nur wegen der Zerstrittenheit der politischen Anführer und der Fraktionierungen der Rechtsextremen nicht in den Parlamenten zum Ausdruck. Offenbar reicht diesen Wählern eine Sozialpolitik, die in der Hauptsache darin besteht, Arme und Mittelstand gegen noch Ärmere (Flüchtlinge) auszuspielen und in Wirklichkeit den Reichen mehr zu geben (analog zu Trump Wählern). Und die Protestwähler glauben, ein verhasstes System zu ärgern, evtl. zu stürzen, obwohl sie es gerade mit der AFD stärken.
schoppenhauer
03.08.2018, 14:03
leider scheint mir das Wählerpotential für eine nationalistische Sammlungsbewegung wie die AFD in DE bei sochen Grössen zu liegen, ca. 1/4 - 1/3 der Stimmberechtigten.
In D und in sehr sehr vielen anderen Ländern. Dann nochmal 20 % aus der Ecke 'den da oben verpasse ich jetzt mal einen Denkzettel' und schon haste ne Mehrheit.
Nobodyknows
03.08.2018, 14:31
leider scheint mir das Wählerpotential für eine nationalistische Sammlungsbewegung wie die AFD in DE bei sochen Grössen zu liegen
Ich verstehe es nicht! :Maso: Ich verstehe es nicht! :Maso: Ich verstehe es nicht! :Maso:
Wie kann man so doof sein?
Warum machen sich die Wähler der AfD keine Gedanken, warum informieren sie sich nicht?
Vieles was die AFD will -jetzt mal unabhängig davon wie der einzelne dazu steht- kann aufgrund bestehender Gesetze und u. a. volkerrechtlicher Verträge nicht umgesetzt werden.
Ein aktuelles Beispiel (Hervorhebung in Fett durch mich):
Die AfD in ihrem Wahlprogramm zur bayerischen Landtagswahl im Oktober:
"6.2.3. Ideologisch motivierte Inklusion beenden:
An Bayerns Schulen herrschen durch eine ideologisch
motivierte und betriebene Inklusion zum Teil unhaltbare
Zustände: So werden durch eine sinnfreie Integration von
verhaltensauffälligen bzw. minderbegabten Schülern in
ungeeignete Schulformen die Vermittlung des Lernstoffs
und die Förderung der regulär in diesen Klasen sitzenden
Kinder vereitelt. Die bisherige gezielte Förderung in speziellen Schulen war
dagegen eine Erfolgsgeschichte. Die bayerische AfD möchte
deshalb die Förderschulen als vierten Pfeiler des bewährt
mehrgliedrigen bayerischen Schulsystems stärken
und wo nötig ausbauen."
Gegen die AfD-Hetzschrift spricht bei Leuten mit einem Rest an Verstand (oder mehr) z. B. das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen = die UN-Behindertenrechtskonvention. Dort heißt es u. a. im Artikel 24 "Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen
auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und
auf der Grundlage der Chancengleichheit
zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten
ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges
Lernen..."
Wird Bayern bei einem AfD-Wahlsieg aus den Vereinten Nationen austreten oder für den Anfang nur die UN-Konvention aufkündigen? :Kotz:
Gruß
N. :Huhu:
sybenwurz
03.08.2018, 14:33
Ich bin froh über diese Entscheidung! Sie erleichtert künftig das juristische Vorgehen gegen öffentliche Neonazi-Äusserungen.
Nur müsste halt auch an breiter Front mal dagegen konsequent vorgegangen werden.
Auch und im Hinblick darauf, dass sich die Grenzen, welche Äusserungen noch akzeptabel erscheinen, zunehmend verschieben (zu verschieben scheinen).
Steter Tropfen höhlt den Stein...
Ich finds an sich super, dass die Haverbeck einfährt, letztlich habe ich jedoch den Eindruck, stärkt und eint das wiederum ihre Unterstützer und Befürworter.
Nicht zu reden vom Umstand, dass es offensichtlich Absprachen zwischen Verfassungsschutz und AfD gegeben hat, wie letztere einer Beobachtung entgehen kann.
Die zunehmende Verharmlosung rechter Gewalttaten vorallem in den neuen Bundesländern in Verbindung mit solchen Geschichten macht mir allmählich zunehmend Angst.
JENS-KLEVE
03.08.2018, 14:37
Zu qbz: volle Zustimmung, solche Holocaustleugner sollten keinen mm Platz zugesprochen bekommen. Fakten sind keine Meinung.
Zu Helios: Die AFD besteht nicht aus holocaustleugnern und neonazis. Wir haben in Deutschland weniger als 1% Neo nazis in der Bevölkerung und auch bei früheren Wahlen kamen rechtsextreme Parteien meistens nur auf 1-3 % .
Die Afd ist vom Wahlprogramm deutlich gemäßigter und spricht ganz normale spd und cdu Wähler an. Würden sich diese Parteien endlich mehr Mühe geben, wäre die AFD gar nicht so stark, sondern vielleicht bei 5%
Zu N.: Von Bayern habe ich keine Ahnung, aber in nrw genossen Schüler mit förderbedarf einige Privilegien, wie gute Ausstattung, kleine Klassen Gruppen, mehr Lehrer und besser ausgebildete Lehrer. Diese Privilegien hat man ihnen unter dem Vorwand der UN Konvention weggenommen und es als Inklusion verkauft. Das Land spart viel Geld, viele dieser Kinder gehen nun in der Masse unter.
Nobodyknows
03.08.2018, 14:46
Die Afd ist vom Wahlprogramm deutlich gemäßigter und spricht ganz normale spd und cdu Wähler an. Würden sich diese Parteien endlich mehr Mühe geben, wäre die AFD gar nicht so stark, sondern vielleicht bei 5%
Zu N.: Von Bayern habe ich keine Ahnung, aber in nrw genossen Schüler mit förderbedarf einige Privilegien, wie gute Ausstattung, kleine Klassen Gruppen, mehr Lehrer und besser ausgebildete Lehrer. Diese Privilegien hat man ihnen unter dem Vorwand der UN Konvention weggenommen und es als Inklusion verkauft. Das Land spart viel Geld, viele dieser Kinder gehen nun in der Masse unter.
Nee Jens. :Nee:
Keine normalen SPD- und CDU-Wähler. Nur Wähler mit ausgeprägten Desinteresse an Politik oder Ignoranten (ein Beispiel habe ich ja oben schon gebracht).
Ich kenne mich -da kinderlos- überhaupt nicht mit Schul- und Bildungspolitik aus.
Was Du aus NRW beschreibst ist natürlich eine Riesensauerei (im Bildungsland Deutschland).Aber Du kannst ja oben lesen, wie die AfD damit umgehen will. Die wollen keine Inklusion und die wollen die -wie sagt man?- Sonderschulen(?) ausbauen.
Die AfD will -in einem der reichsten Länder der Erde- ein "Weiter so" bzw. ein "Zurück in die Vergangenheit". Hallo? Wie kurzsichtig! Rekordsteuereinnahmen, Rekordgewinne bei Unternehmen, das Ziel zwei Prozent vom BIP für Drohnen, Panzer, Bomber und Kriegsschiffe auszugeben und kein Geld für Schulen? Diese Partei ist ja eine "tolle" Alternative! :kotz:
Und für dich als -so vermute ich- verbeamteter Lehrer noch ein Schmankerl aus dem bayerischen AfD-Wahlprogramm:
6.4. Beamtenstatus bei Lehrkräften abschaffen:
Die bayerische AfD fordert langfristig die Abschaffung des
Beamtenstatus bei Lehrkräften und die Einführung von
Leistungsanreizen im Schuldienst, welche durch variable
Gehaltsbestandteile im Vergütungssystem geschaffen
werden können. Der Beamtenstatus kann falsche Anreize
schaffen und sich negativ auf die Arbeitseinstellung
auswirken. Es fehlt nach der Verbeamtung an einer ausreichenden
Leistungskontrolle. Durch die praktische Unkündbarkeit
der Beamten ist eine beständige Leistungseinforderung
kaum zu realisieren.
"Ja, genau!" blökt der AfD-Stammtisch in Niederbayern oder der Oberpfalz, "Lehrer sind alle faul und hamm nur Ferien".
Gruß
N. :Huhu:
Nee Jens. :Nee:
Keine normalen SPD- und CDU-Wähler. Nur Wähler mit ausgeprägten Desinteresse an Politik oder Ignoranten (ein Beispiel habe ich ja oben schon gebracht).
Gruß
N. :Huhu:
Genau so denken die sogenannten etablierten Parteien auch. Ist ja auch so schön einfach, die Anderen als Idioten abzustempeln und damit gefühlt die Verantwortung von sich wegzuschieben.
Hinterher sind dann selbstredend alle Anderen schuld, nie man selbst. :Huhu:
Nobodyknows
03.08.2018, 17:03
Genau so denken die sogenannten etablierten Parteien auch. Ist ja auch so schön einfach, die Anderen als Idioten abzustempeln und damit gefühlt die Verantwortung von sich wegzuschieben.
Hinterher sind dann selbstredend alle Anderen schuld, nie man selbst. :Huhu:
Worauf möchtest Du hinaus?
Die AfD schreibt z. B. im bay. Wahlprogramm "Bayern muss in der Lage sein, straffällige Ausländer auch auszuweisen."
Was die AfD nicht schreibt (ich habe das in Sekunden auf google mit der Suche "Wer kann nicht abgeschoben werden" gefunden) ist folgendes:
"Grundsätzlich kann nicht abgeschoben werden, wenn dem Betroffenen im Heimatland Verfolgung, Folter oder die Todesstrafe drohen. Schwierig wird es auch, wenn keine Dokumente vorhanden sind: Besitzt der Flüchtling keinen Pass, erschwert das die Abschiebung erheblich. Auch weigern sich oft Herkunftsländer, die Betreffenden wieder aufzunehmen. "
Was ist jetzt wo die Schuld der "sogenannten etablierten Parteien"?
Das der besorgte Bürger nicht googelt?
Das die AfD Dinge fordert die nicht so funktionieren wie sie es sich vorstellt?
Das Informationsabende und Parteiveranstaltungen der Etablierten immer dann stattfinden wenn etwas interessantes im TV kommt, es zu kalt oder zu warm ist, man Konzertkarten hat, oder lieber eine Runde trainieren geht?
Gruß
N. :Huhu:
Ich mach's mir jetzt einfach: entweder Du weißt, was ich meine oder Du willst es nicht wissen.
Bezeichne gerne die Menschen weiter als Idioten, Ignoranten oder sonst was aber wunder Dich dann nicht über die nächsten Wahlergebnisse.
Vosskuhle - er meint er sei die Oberste Instanz und kann sich alles erlauben, wie in die aktuelle Politik einmischen und wenn es nur kritisieren der Sprache ist - hätte den Rechtsstatt von seiner laisse fairen Art warnen sollen, wie man z.B. mit Leibwächtern von Terroristen umgeht und zukünftig umgehen sollte - wenns kein Deutscher ist, sofort dahinschicken wo er hingehört, weil als Terrorist man nicht voll umfänglich von den Früchten des Rechtstaates kosten sollen dürfte.
Das die Anwältin des Terroristen noch Bußgeld einfordert ist der absolute Gipfel - mir ist kein steuerzahlender Bürger bekannt, der diese Kasperei gut findet.
Triasven
03.08.2018, 19:15
Ich mach's mir jetzt einfach: entweder Du weißt, was ich meine oder Du willst es nicht wissen.
Bezeichne gerne die Menschen weiter als Idioten, Ignoranten oder sonst was aber wunder Dich dann nicht über die nächsten Wahlergebnisse.
Es ist in der Tat eine interessante Frage, was mehr für die Spaltung, Radikalisierung und das Rechtsabdriften verantwortlich ist:
Die moralische Borniertheit der linksliberalen Akademiker, oder die Dummheit des desillusionierten weissen alten Mannes??
Vosskuhle - er meint er sei die Oberste Instanz und kann sich alles erlauben, wie in die aktuelle Politik einmischen und wenn es nur kritisieren der Sprache ist - hätte den Rechtsstatt von seiner laisse fairen Art warnen sollen, wie man z.B. mit Leibwächtern von Terroristen umgeht und zukünftig umgehen sollte - wenns kein Deutscher ist, sofort dahinschicken wo er hingehört, weil als Terrorist man nicht voll umfänglich von den Früchten des Rechtstaates kosten sollen dürfte.
Das die Anwältin des Terroristen noch Bußgeld einfordert ist der absolute Gipfel - mir ist kein steuerzahlender Bürger bekannt, der diese Kasperei gut findet.
Diese lustige Sache mit dem Rechtsstaat, der Gewaltenteilung und allem was so daran hängt, interessiert dich vermutlich auch nur wenn wenn sie dich mal wegen irgendwas drankriegen wollen?!
Tri-Newbie
03.08.2018, 19:52
Vosskuhle - er meint er sei die Oberste Instanz und kann sich alles erlauben, wie in die aktuelle Politik einmischen und wenn es nur kritisieren der Sprache ist - hätte den Rechtsstatt von seiner laisse fairen Art warnen sollen, wie man z.B. mit Leibwächtern von Terroristen umgeht und zukünftig umgehen sollte - wenns kein Deutscher ist, sofort dahinschicken wo er hingehört, weil als Terrorist man nicht voll umfänglich von den Früchten des Rechtstaates kosten sollen dürfte.
Das die Anwältin des Terroristen noch Bußgeld einfordert ist der absolute Gipfel - mir ist kein steuerzahlender Bürger bekannt, der diese Kasperei gut findet.
Herr Bundesverfassungsgerichtspräsident Voßkuhle, nach dem protokollarischen Gepflogenheiten übrigens der 5. Mann im Staat, hält sich sicherlich nicht für die Oberste Instanz. Das liegt schon daran, dass das BVerfG kein Instanzgericht ist.
Und wird hier Richtern jegliche Meinungsäußerung verboten oder nur die, die deiner Meinung widerspricht?
Und Menschen 1. und 2. Klasse einzuführen und dass das Rechtsstaatsprinzip nicht für alle gelten soll, zeigt keinerlei Verständis von Rechtsstaatlichkeit. Auch am Demokratieverständis kann man dann zweifeln.
Das Rechtsstaatsprinzip gilt für alle und ist im Übrigen von der Ewigkeitsgrarantie (Art. 79 Abs.3 GG) abgedeckt. Wird also nicht abgeschafft werden. Behörden müssen aufgrund des Gewaltenteilungsprinzips gerichtliche Entscheidungen umsetzen.
Es ist mir unerklärlich, warum das so schwer zu verstehen ist.
Helmut S
03.08.2018, 20:00
Es ist in der Tat eine interessante Frage, was mehr für die Spaltung, Radikalisierung und das Rechtsabdriften verantwortlich ist:
Die moralische Borniertheit der linksliberalen Akademiker, oder die Dummheit des desillusionierten weissen alten Mannes??
M.E. weder noch. Ich denke es ist Perspektivlosigkeit, Angst vor der Zukunft, Verlustangst und Überforderung mit der Geschwindigkeit der Globalisierung und der Komplexität der modernen Welt.
M.M.n. findet das übrigens in allen Schichten statt.
LG H.
Nobodyknows
03.08.2018, 20:04
Ich mach's mir jetzt einfach: entweder Du weißt, was ich meine oder Du willst es nicht wissen.
Bezeichne gerne die Menschen weiter als Idioten, Ignoranten oder sonst was aber wunder Dich dann nicht über die nächsten Wahlergebnisse.
Sorry, ich weiß echt nicht was Du meinst.
Ich kam heute mit zwei konkreten Beispielen aus dem Wahlprogramm der bay. AfD. Und Du kommst daher mit dem pauschalen Unbehagen gegenüber der Parteien links der AfD (und rechts der AfD kommt nix mehr). So zu reagieren liegt voll im Trend (jeden Tag kommen auf Facebook tausende Kommentare in dieser "Qualität" dazu) zeigt aber auch das / dein Problem: Sobald es konkret wird, kommt nicht mehr viel. Da suhlt man sich lieber in der Opferrolle und motzt über die etablierten Parteien. Denn laut den rechtspopulistischen Rattenfängern wäre ja alles soooo einfach: Grenzen dicht machen, D-Mark einführen, Rundfunkbeitrag abschaffen und Merkel muß weg. Fertig!
Und Du Drullse, Du bist nicht in der Lage dies zu hinterfragen?
Ist jetzt nicht dein Ernst, oder?:confused:
Gruß
N. :Huhu:
Die AfD schreibt z. B. im bay. Wahlprogramm "Bayern muss in der Lage sein, straffällige Ausländer auch auszuweisen."
Was die AfD nicht schreibt (ich habe das in Sekunden auf google mit der Suche "Wer kann nicht abgeschoben werden" gefunden) ist folgendes:
"Grundsätzlich kann nicht abgeschoben werden, wenn dem Betroffenen im Heimatland Verfolgung, Folter oder die Todesstrafe drohen.
Das die AfD Dinge fordert die nicht so funktionieren wie sie es sich vorstellt?
Ähm, soll das heißen Parteien dürfen nix fordern, was gegen aktuelle Gesetze spricht? Das heißt also alle unsere Gesetze müssen in 50 Jahren auch noch so aussehen wie heute?
Was die AfD da anprangert sind doch grundsätzlich erst mal gar keine schlechten Themen. Da darf und sollte man sich schon Gedanken drüber machen. Jeder, der seinen Pass wegwirft kann niemals mehr heim geschickt werden, weil keiner weiß wo der hin gehört. Ob das Sinn macht? Ob man da bei der Einreise nicht vielleicht etwas genauer forschen müsste? Ich weiß es nicht, aber das sind jetzt keine "braunen Nazi-Parolen". Ich meine da darf man schon drüber nachdenken und offen drüber reden.
Ist es richtig, dass ein Asyl-Bewerber nicht wieder heim geschickt werden kann auch wenn er Straftaten begeht? Ich finde es zumutbar, dass jemand der unser Land unsicher macht auch wieder zurück in sein unsicheres Land geschickt werden darf. Scheinbar findet er ja Unsicherheit nicht so schlimm wenn er in Deutschland zu dem Zustand beiträgt.
Beispiel aus dem Leben:
Ich habe 2 kleine süße Töchter, bei mir im Ort wohnt nun ein verurteilter syrischer Sexualverbrecher, der NICHT überwacht werden kann, weil die Polizei nicht die Zeit dazu hat. Muss ich das gut finden? Oder darf ich mir als besorgter Vater vielleicht auch wünschen das mit dem Typen anders umgegangen wird?
Und wer greift dieses Thema natürlich auf: Die AfD, wer sonst... (https://www.pfalz-express.de/afd-will-buergerforum-sexualstraftaeter-in-hassloch-soll-in-geschlossene-unterbringung/)
Ist doch kein Wunder, dass die so viele Stimmen bekommen. Ich befürchte ich weiß, wo meine Frau dank dem Typen in der Nachbarschaft bei der nächsten Wahl das Kreuz setzt.
Ich wähle nach Abwägen aller mir wichtigen Themen wohl wieder links. Ich kann aber auch langsam verstehen wie man da mit dem Kreuz weiter nach rechts rutscht.
Trillerpfeife
03.08.2018, 20:49
Sorry, ich weiß echt nicht was Du meinst.
Ich kam heute mit zwei konkreten Beispielen aus dem Wahlprogramm der bay. AfD. Und Du kommst daher mit dem pauschalen Unbehagen gegenüber der Parteien links der AfD (und rechts der AfD kommt nix mehr). So zu reagieren liegt voll im Trend (jeden Tag kommen auf Facebook tausende Kommentare in dieser "Qualität" dazu) zeigt aber auch das / dein Problem: Sobald es konkret wird, kommt nicht mehr viel. Da suhlt man sich lieber in der Opferrolle und motzt über die etablierten Parteien. Denn laut den rechtspopulistischen Rattenfängern wäre ja alles soooo einfach: Grenzen dicht machen, D-Mark einführen, Rundfunkbeitrag abschaffen und Merkel muß weg. Fertig!
Und Du Drullse, Du bist nicht in der Lage dies zu hinterfragen?
Ist jetzt nicht dein Ernst, oder?:confused:
Gruß
N. :Huhu:
Good Post!
Unabhängig davon das Drulse genannt wurde. Genau das verstehe ich auch nicht. Intelligente Menschen glauben das was die AfD schreibt.
Unbegreiflich.
Good Post!
Unabhängig davon das Drulse genannt wurde. Genau das verstehe ich auch nicht. Intelligente Menschen glauben das was die AfD schreibt.
Unbegreiflich.
Kannst Du verstehen, das intelligente Menschen immer noch glauben was CDU/SPD und Co. versprechen und dann nur in klitzekleinen Stücken halten ?
Vielleicht brauchen die Menschen eine ehrliche und offene Alternative - und damit meine ich nicht die AfürD.
Trillerpfeife
03.08.2018, 21:04
@ flylive:
Stimmt das kann ich verstehen. Leider.
So eine Alternative wäre wünschenswert.
Es ist in der Tat eine interessante Frage, was mehr für die Spaltung, Radikalisierung und das Rechtsabdriften verantwortlich ist:
Die moralische Borniertheit der linksliberalen Akademiker, oder die Dummheit des desillusionierten weissen alten Mannes??
IMHO das Aufeinandertreffen dieser beiden Phänomene.
Good Post!
Unabhängig davon das Drulse genannt wurde. Genau das verstehe ich auch nicht. Intelligente Menschen glauben das was die AfD schreibt.
Unbegreiflich.
Wo steht, dass ich glaube, was die AfD schreibt oder sagt?
Kannst Du verstehen, das intelligente Menschen immer noch glauben was CDU/SPD und Co. versprechen und dann nur in klitzekleinen Stücken halten ?.....
intelligente menschen wissen, dass die versprechen vor allem im wahlkampf maximal- sprich wunschvorstellungen sind, die nur mit einer absoluten mehrheit erreicht bzw durchgesetzt werden können. da diese niemand erreicht, müssen kompromisse geschlossen werden, sprich von den ursprünglichen forderungen abgewichen werden.
idealerweise veröffentlichen die parteien 2 wahlprogramme, eins für die absolute mehrheit, und eins wo verhandlungspositionen angezeigt bzw dargestellt wird, was unverhandelbar ist. das wäre am ehrlichsten. wären die parteien allerdings ehrlich zu den wählern, würden sie nicht gewählt. so ist er, der wähler.
Immerhin eine Sache hast Du schön beobachtet (wenn auch bei der falschen Parteiengruppe):
Sobald es konkret wird, kommt nicht mehr viel.
Das allerdings...
Und Du Drullse, Du bist nicht in der Lage dies zu hinterfragen?
Ist jetzt nicht dein Ernst, oder?:confused:
Gruß
N. :Huhu:
Ernst ist hier nur Eins: dass DU nicht lesen kannst. Bitte zeig mir die Stelle, an der ich geschrieben habe, dass ICH das nicht hinterfragen kann. Du wirst sie nicht finden.
Bevor ich mein Kreuz bei der AfD mache, hacke ich mir eher die Hand ab. Aber darum ging es auch gar nicht. Lies den Post vom Mirko, vielleicht geht dann ein klitzekleines Licht auf, was ich meine.
intelligente menschen wissen, dass die versprechen vor allem im wahlkampf maximal- sprich wunschvorstellungen sind, die nur mit einer absoluten mehrheit erreicht bzw durchgesetzt werden können. da diese niemand erreicht, müssen kompromisse geschlossen werden, sprich von den ursprünglichen forderungen abgewichen werden.
idealerweise veröffentlichen die parteien 2 wahlprogramme, eins für die absolute mehrheit, und eins wo verhandlungspositionen angezeigt bzw dargestellt wird, was unverhandelbar ist. das wäre am ehrlichsten. wären die parteien allerdings ehrlich zu den wählern, würden sie nicht gewählt. so ist er, der wähler.
Steuergelder für Wahlkampfzwecke gehören verboten und gewandelt in Bonuszahlungen für eingehaltene, umgesetzte Wahlversprechen ! Erst die Ware, dann die Kohle - wie überall.
Herr Bundesverfassungsgerichtspräsident Voßkuhle, nach dem protokollarischen Gepflogenheiten übrigens der 5. Mann im Staat, hält sich sicherlich nicht für die Oberste Instanz. Das liegt schon daran, dass das BVerfG kein Instanzgericht ist.
Und wird hier Richtern jegliche Meinungsäußerung verboten oder nur die, die deiner Meinung widerspricht?
Und Menschen 1. und 2. Klasse einzuführen und dass das Rechtsstaatsprinzip nicht für alle gelten soll, zeigt keinerlei Verständis von Rechtsstaatlichkeit. Auch am Demokratieverständis kann man dann zweifeln.
Das Rechtsstaatsprinzip gilt für alle und ist im Übrigen von der Ewigkeitsgrarantie (Art. 79 Abs.3 GG) abgedeckt. Wird also nicht abgeschafft werden. Behörden müssen aufgrund des Gewaltenteilungsprinzips gerichtliche Entscheidungen umsetzen.
Es ist mir unerklärlich, warum das so schwer zu verstehen ist.
Vermutlich sieht er das anders - wenn die Politik versagt entscheidet er abschließend - also wer hat den längeren Hebel??
und genau so wird er bei öffentlichen Äußerungen wahr genommen (und will es auch, sonst würde er sich nicht äußern)
Jedes Gesetz muss eine Härteklausel haben, wurde mir mal beigebracht (neben dem 1. Grundsatz, der Prüfung der Zuständigkeit) - fehlt die Ausnahme, dann ist es formal unwirksam (auf alle Fälle frisst der Hund keine Gummibälle - frisst der Hund doch den Ball, dann ist es ein Sonderfall).
Es ist aber egal - der Schmarrn bringt der AFD mindestens 5% mehr Wählerstimmen.
Diese lustige Sache mit dem Rechtsstaat, der Gewaltenteilung und allem was so daran hängt, interessiert dich vermutlich auch nur wenn wenn sie dich mal wegen irgendwas drankriegen wollen?!
Als Student war ich mal an ner komischen Adesse gemeldet - Jahre später hab ich erfahren, dass die Hütte überwacht wurde und ich in der Nähe von subtilen Elementen war :Lachanfall:
Dort hat eine Familie mit 2 Kindern gewohnt - schleierhaft wie man Geld ausgeben kann sowas zu überwachen.
Da hat der Staat klar über alle Grenzen übertrieben und sich absolut verkehrt verhalten.
Ist aber geheim und ich darf es eigentlich gar nicht wissen - ab und an kommt einer aber immer wieder blöd daher und meint er müsste mich mit meiner Vergangenheit zurechtweisen - worauf ich immer wieder nur kopfschüttelnd antworten kann.
Helmut S
03.08.2018, 21:34
Unbegreiflich.
Eigentlich nicht. Beschäftige dich ausgiebig mit dem Wesen des Menschen und du wirst verstehen. Undzwar aus folgendem Grund: Menschen sind Argumenten tatsächlich sehr schlecht zugänglich. Wenn man sein halbes Leben eine wissenschaftliche/technische Ausbildung genossen hat, ist es etwas besser aber auch nicht so, wie man vermuten möchte. Es ist ja nichts Neues, dass der Verstand die Situation analysiert aber die Emotionen entscheiden.
Man kann zum Amüsement über den ach so rationalen und intelligenten Menschen z.B. eine Liste kognitiver Verzerrungen durchlesen (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_von_kognitiven_Verzerrungen) und sich mit den einzelnen Effekten beschäftigen. Der bekannteste ist wohl der Backfire Effect oder der Confirmation Bias.
Viel Spaß dabei und Gnothi seauton wie die alten Griechen zu sagen pflegten ;) :Blumen:
P.S. Man kann alternativ auch die ganze widersprüchliche Scheisse in der Welt ansehen, dann muss es eigentlich auch klar werden. Leider macht das ganz und gar keinen Spaß. :(
Trillerpfeife
03.08.2018, 23:12
Wo steht, dass ich glaube, was die AfD schreibt oder sagt?
Bist Du intelligent?
Ich schrieb doch laut und deutlich: unabhängig davon, dass...
@HelmutS. Danke ich arbeite mich durch. :-) und nehme mich natürlich aus.
Nobodyknows
04.08.2018, 07:00
Ähm, soll das heißen Parteien dürfen nix fordern, was gegen aktuelle Gesetze spricht? Das heißt also alle unsere Gesetze müssen in 50 Jahren auch noch so aussehen wie heute?
Deine Frage beantwortet sich dahingehend, dass es ja auch Gesetze gibt die jünger als 50 Jahre sind.
Den Ablauf der Gesetzgebung (es wäre gut, wenn er der AfD-Bundestagsfraktion bekannt wäre) regelt das Grundgesetz.
https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/recht-a-z/22287/gesetzgebungsverfahren
Die AfD darf (wie alle anderen Parteien) in ihr Programm den letzten Schwachsinn schreiben, wäre aber gefordert für dessen Umsetzung, dem Ablauf des Gesetzgebungsverfahren folgend, Gesetze zu ändern, bzw. auf den Weg zu bringen. Diese Gesetze müss(t)en sich mit anderen Gesetze "vertragen".
Bei meinem obigen Beispiel bleibend: Weniger Inklusion und mehr Sonderschulen verträgt sich nicht mit der UN-Behindertenrechtskonvention.
Was die AfD da anprangert sind doch grundsätzlich erst mal gar keine schlechten Themen.
:confused: :confused: :confused:
Ob das Behinderte, bzw deren Eltern auch so sehen (siehe oben)?,
Ob das Alleinerziehende auch so sehen?
(aus dem AfD-Programm zur Bundestagswahl: Der Vorteil einer besonderen Unterstützung durch die Solidargemeinschaft sollte nur denjenigen Alleinerziehenden gewährt werden, die den anderen Elternteil nicht aus der Teilhabe an der Erziehungsverantwortung und praktischen Erziehungsleistung hinausdrängen.
Auf Deutsch: Wer sich scheiden lässt ist selbst Schuld und hat stets die Konsequenzen für sich und die Kinder zu tragen),
Ob das Arbeitslose auch so sehen?
Aus dem AfD-Programm zur Bundestagswahl: "Die AfD setzt sich ferner für die Schaffung eines Angebots zur Bürgerarbeit ein. Unter Bürgerarbeit ist die Ausübung gemeinnütziger Arbeit durch Langzeitarbeitslose zu verstehen... Bürgerarbeit soll ca. 30 Wochenstunden umfassen..."
Auf Deutsch: Arbeitsdienst
Da darf und sollte man sich schon Gedanken drüber machen.
Auf jeden Fall. Aber bitte zu Ende denken.
Jeder, der seinen Pass wegwirft kann niemals mehr heim geschickt werden, weil keiner weiß wo der hin gehört. Ob das Sinn macht? Ob man da bei der Einreise nicht vielleicht etwas genauer forschen müsste? Ich weiß es nicht, aber das sind jetzt keine "braunen Nazi-Parolen". Ich meine da darf man schon drüber nachdenken und offen drüber reden.
Ist es richtig, dass ein Asyl-Bewerber nicht wieder heim geschickt werden kann auch wenn er Straftaten begeht? Ich finde es zumutbar, dass jemand der unser Land unsicher macht auch wieder zurück in sein unsicheres Land geschickt werden darf. Scheinbar findet er ja Unsicherheit nicht so schlimm wenn er in Deutschland zu dem Zustand beiträgt.
Manches macht keinen Sinn. Die Frage: Wie kann es, den bei uns geltenden rechtsstaatlichen Normen folgend, verändert werden?
Klar wäre das einfach: Asylbewerber klaut Fahrrad, wird abgeschoben und daheim geköpft. Der klaut kein Rad mehr! Aber irgendwie widerspricht das doch den Werten des (auch von der AfD verteidigten) christlichen Abendlandes, oder?
Dann können wir ihn ja auch bei uns köpfen. Das erspart dem Steuerzahle die Flugkosten und schafft Arbeitsplätze (Henker und so etwas).
Beispiel aus dem Leben:
...bei mir im Ort wohnt nun ein verurteilter syrischer Sexualverbrecher, der NICHT überwacht werden kann, weil die Polizei nicht die Zeit dazu hat. Muss ich das gut finden?
Nein, musst Du nicht und solltest mit geeigneten Mitteln darauf aufmerksam machen. Polizei = Ländersache. Was hat der Landtagsabgeordnete aus deinem Wahlkreis, bzw. der Innenminster RLP auf deinen Hinweis geantwortet?
Und wer greift dieses Thema natürlich auf: Die AfD, wer sonst... (https://www.pfalz-express.de/afd-will-buergerforum-sexualstraftaeter-in-hassloch-soll-in-geschlossene-unterbringung/)
.
Und wie greift die AfD es auf? Vollkommen inkompetent (um nicht schwachsinnig zu schreiben). Die sammeln in zwei Stunden 140 Unterschriften. Wie viele der Unterzeichner haben das
https://de.wikipedia.org/wiki/Unterbringung_(Deutschland)#Strafrechtliche_Unterb ringung
gelesen oder jemals davon gehört?
Glaubst Du nicht, dass sich bei der Überwachung (wenn erforderlich und rechtlich einwandfrei) eines Straftäters schneller etwas tut wenn ein (von Bürgern und Parteifreunden zum Handeln genötigter) Innenminister beim zuständigen Polizeipräsidenten anruft? :Cheese: Aber das macht halt weniger öffentliche Wellen....
Gruß
N. :Huhu:
Tja das ist ja das Problem mit der AfD. Die Themen die du aufgezählt hast sehe ich ganz genauso. Ich habe tatsächlich etwas des Wahlprogramm von denen gelesen und für mich sind die unwählbar durch einige Themen. Das hast du gut aufgezeigt.
Tragisch ist, das die klassische geschiedene Unterschicht-Mama das Wahlprogramm nicht kennt und die AfD wählt weil sie Angst vor den Flüchtlingen hat. Das es ihr mit der AfD an der Macht und ohne Flüchtlinge im Land schlechter gehen würde als jetzt merkt sie dann erst wenn es soweit ist.
Es gibt halt keine Partei die Flüchtlinge scheisse findet ausser der AfD und damit sammeln die alle stimmen. Wäre die SPD schlau (oder asozial) genug gewesen sich klar gegen Flüchtlinge zu positionieren hätten sie Merkel längst vom Thron geschubst.
Deine Gesetzesbeispiele sind aber offtopic im Gegensatz zu meinen. Es geht ja um den Rechtsruck. Ein Gesetz das Straftäter zurück in ihre Länder schickt ist vorstellbar und fände ich nicht schlecht. Dein Versuch das Thema ins lächerliche zu ziehen zieht nicht. Keiner redet davon einen Raddieb zu enthaupten. Ich hab als Beispiel ja den Vergewaltiger in meiner Nachbarschaft genannt.
Dazu gab es übrigens eine Gerichtsverhandlung und es wurde entschieden das er bleibt. Minister usw sind also im Bilde.
...........
Deine Gesetzesbeispiele sind aber offtopic im Gegensatz zu meinen. Es geht ja um den Rechtsruck. Ein Gesetz das Straftäter zurück in ihre Länder schickt ist vorstellbar und fände ich nicht schlecht. .
..........
Die Ausweisung straffälliger Ausländer und Asylbewerber ist gesetzlich geregelt und die Gesetze werden auch angewandt. Ich könnte dazu X-Beispiele nennen. So steht es auch knapp zusammengefasst auf der Seite der Bundesregierung.
"Ausländische Straftäter müssen das Land verlassen, wenn sie zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurden - unabhängig davon, ob die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wurde oder nicht. Das gilt bei Straftaten gegen das Leben, gegen die körperliche Unversehrtheit, gegen die sexuelle Selbstbestimmung und bei Angriffen auf Polizisten. Auch Seriendiebstähle oder Raub können zur Ausweisung führen."
https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Lexikon/FAQ-Fluechtlings-Asylpolitik/1-was-muss-ich-ueber-fluechtlinge-wissen/480-Gesetze-Vorschriften.html
Allerdings darf eine Ausweisung nicht erfolgen, droht dem Delinquenten im Heimatland die Todesstrafe, wie z.B. für Drogendelikte in Singapur. Insofern hätte z.B. die Einführung der Todesstrafe in der Türkei Konsequenzen für die hiesige Ausweisungspraxis. Den von Dir genannten Fall kenne ich jetzt nicht.
Eine Express-Abschiebung von Asylbewerbern innerhalb von 24h nach einer mutmasslichen Straftat wie Alice Weidel sie öffentlich fordert, würde das Tor zu staatlicher Willkür riesig weit öffen, IMHO. Wie soll man in 24 h korrekt polizeilich ermitteln, anklagen, verteidigen und ein gerechtes Urteil finden können? Das das nicht möglich ist und man mit so einem Gesetz nur ein Sonder(un)recht schafft, weiss natürlich eine summa cum laude promovierte Unternehmensberaterin wie Frau Weidel genau. Aber man sammelt damit Stimmen und Macht.
sybenwurz
04.08.2018, 08:51
Es gibt halt keine Partei die Flüchtlinge scheisse findet ausser der AfD und damit sammeln die alle stimmen. Wäre die SPD schlau (oder asozial) genug gewesen sich klar gegen Flüchtlinge zu positionieren hätten sie Merkel längst vom Thron geschubst.
Naja, sorry, es kann ja wohl kaum darum gehen, sich gegen Geflüchtete zu wehren oder zu positionieren.
Der Knackpunkt ist eher, die Bürger abzuholen und die Aufnahme sowie Integration der Geflüchteten so hinzukriegen, dass dies breite Akzeptanz findet.
DA liegt die Krux und nicht in der Aufnahme per se.
Nu iss das Kind zwar in den Brunnen gefallen, aber es wär ja nicht so, dass ausgerechnet da die AfD ein Programm hätte.
Und dass vornehmlich die CSU in deren Kielwasser segelt, machts nu auch nicht besser.
Ich sehe drei Punkte, an denen man sich in naher Zukunft abarbeiten sollte:
Entlarvung der AfD als Haufen von Spinnern ohne Plan und zwar so, dasses auch die grösste Dumpfbacke mitbekommt
Trittbrettfahrer (da seh ich aktuell vorallem die CSU, aber die merken hoffentlich auch demnächst, dasse damit in der Wählergunst nicht grad punkten) entschärfen
Beenden der 'weiter so'-, sozial ungerechten und lobbygesteuerten Politik der etablierten Parteien.
Ich hab den Eindruck, "et hätt no immer jott jegange" geht in der Politik nimmer lang gut.
...
Klar wäre das einfach: Asylbewerber klaut Fahrrad, wird abgeschoben und daheim geköpft. Der klaut kein Rad mehr! Aber irgendwie widerspricht das doch den Werten des (auch von der AfD verteidigten) christlichen Abendlandes, oder?
Dann können wir ihn ja auch bei uns köpfen. Das erspart dem Steuerzahle die Flugkosten und schafft Arbeitsplätze (Henker und so etwas).....
Was hier so geschrieben wird...:O Ist das die Hitze?
Nobodyknows
04.08.2018, 09:35
Was hier so geschrieben wird...:O Ist das die Hitze?
Das Was erklärt sich wenn Du dier ersten zwei Sätze auch noch zitierst oder mindestens liest.
Ich schrieb zuvor:
Manches macht keinen Sinn. Die Frage: Wie kann es, den bei uns geltenden rechtsstaatlichen Normen folgend, verändert werden?
Ich sehe dir das temperaturbedingt nach. ;)
Gruß
N. :Huhu:
neindochoh
04.08.2018, 09:47
Wäre die SPD schlau (oder asozial) genug gewesen sich klar gegen Flüchtlinge zu positionieren hätten sie Merkel längst vom Thron geschubst.
Hier liegt sicherlich das Hauptproblem. Viele Menschen denken sich in einer seltsamen Mischung aus Naivität und Hybris, dass unbegrenzte Aufnahme von Migranten ja so toll und "sozial" wäre für uns alle. Stichworte: Bunte Gesellschaft, Fachkräftemangel usw.
Dass auch ein Land wie Deutschland oder die EU das nicht stemmen kann sollte aber eigentlich doch mittlerweile nachvollziehbar sein. Und so geht es sehenden Auges gemeinsam in den Abgrund ohne dass irgendjemand sich mal außerhalb der AfD traut die Wahrheit diesbzgl. zu sagen. Der "Generationen-Vertrag" ist eh nicht mehr zu halten, also was soll's?
Das Hauptproblem ist ohnehin die (immer weiter zunehmende) Überbevölkerung in den ärmeren Regionen der Erde, und dieses Problem werden wir durch Migranten-Import nicht lösen: https://www.youtube.com/watch?v=KCcFNL7EmwY
Trillerpfeife
04.08.2018, 11:19
...
Das Hauptproblem ist ohnehin die (immer weiter zunehmende) Überbevölkerung in den ärmeren Regionen der Erde, und dieses Problem werden wir durch Migranten-Import nicht lösen: https://www.youtube.com/watch?v=KCcFNL7EmwY
Das Problem sind die ärmeren Regionen der Erde. Oder besser die Regionen die von uns ausgebeutet werden und wurden.
Unterm Strich ist es zwar bitter, aber nur gerecht, dass diese Leute jetzt kommen und auch was vom Kuchen haben wollen.
Das Was erklärt sich wenn Du dier ersten zwei Sätze auch noch zitierst oder mindestens liest.
Ich schrieb zuvor:
Manches macht keinen Sinn. Die Frage: Wie kann es, den bei uns geltenden rechtsstaatlichen Normen folgend, verändert werden?
Ich sehe dir das temperaturbedingt nach. ;)
Gruß
N. :Huhu:
Ich meine schon das Gesamtgeschreibsel lieber Nobody.
Mirko:
"...Jeder, der seinen Pass wegwirft kann niemals mehr heim geschickt werden, weil keiner weiß wo der hin gehört. Ob das Sinn macht? Ob man da bei der Einreise nicht vielleicht etwas genauer forschen müsste? Ich weiß es nicht, aber das sind jetzt keine "braunen Nazi-Parolen". Ich meine da darf man schon drüber nachdenken und offen drüber reden.
Ist es richtig, dass ein Asyl-Bewerber nicht wieder heim geschickt werden kann auch wenn er Straftaten begeht? Ich finde es zumutbar, dass jemand der unser Land unsicher macht auch wieder zurück in sein unsicheres Land geschickt werden darf. Scheinbar findet er ja Unsicherheit nicht so schlimm wenn er in Deutschland zu dem Zustand beiträgt...."
Deine Antwort:
"..Manches macht keinen Sinn. Die Frage: Wie kann es, den bei uns geltenden rechtsstaatlichen Normen folgend, verändert werden?
Klar wäre das einfach: Asylbewerber klaut Fahrrad, wird abgeschoben und daheim geköpft. Der klaut kein Rad mehr! Aber irgendwie widerspricht das doch den Werten des (auch von der AfD verteidigten) christlichen Abendlandes, oder?
Dann können wir ihn ja auch bei uns köpfen. Das erspart dem Steuerzahle die Flugkosten und schafft Arbeitsplätze (Henker und so etwas)...."
Mal so am Rande: Dieses Fahrradklauistbagatelebeispiel soll wieder in eine Richtung abzielen die mich persönlich nervt. Gerade Personen aus Ländern in denen es noch drastische Strafen gibt, begehen hier ganz andere Delikte als Fahrräder zu klauen. Da wird dem ein oder anderen und deren Familien ziemliches Leid zugefügt. Google doch mal nach Clanfamilien.(oder schau hier mal rein:
Kontraste vom 02.08.2018 - Kriminelle Clans... (https://www.ardmediathek.de/tv/Kontraste/Kontraste-vom-02-08-2018/Das-Erste/Video?bcastId=431796&documentId=54776446))
Da sind Einschüchterung, schwere KV und andere schlimme Dinge an der Tagesordnung. Die Polizei hier in D hat es bereits jetzt überhaupt nicht mehr im Griff. Selbst hier in der spießigen Kurstadt Wiesbaden gibt es Straßen in die du als zu erkennender Ur-Mitteleuropäer besser nicht mehr hingehen solltest. Sogar die Polizei gibt zu, ihren Dienst nicht mehr erschöpfend dort ausüben zu können, da die manpower nicht immer ausreicht um sich gegen Übergriffe zu wehren. WI ist aber Kinderfasching im Vergleich zu Essen oder Berlin.
neindochoh
04.08.2018, 12:57
Unterm Strich ist es zwar bitter, aber nur gerecht, dass diese Leute jetzt kommen und auch was vom Kuchen haben wollen.
Ich hoffe Du hast die persönlichen Konsequenzen bereits gezogen und Dein Stückchen abgegeben. Kannst ja eine Bürgschaft übernehmen, aber dann bitte nicht auf halbem Wege schlapp machen: https://www1.wdr.de/nachrichten/fluechtlinge/fluechtlingsbuergen-minden-102.html
Du schaffst das ...
Ich hoffe Du hast die persönlichen Konsequenzen bereits gezogen und Dein Stückchen abgegeben. Kannst ja eine Bürgschaft übernehmen, aber dann bitte nicht auf halbem Wege schlapp machen: https://www1.wdr.de/nachrichten/fluechtlinge/fluechtlingsbuergen-minden-102.html
Du schaffst das ...
Deiner Logik nach stehst du jetzt hoffentlich grad irgendwo im Wald an der Österreichischen Grenze und verteidigst unser Hoheitsgebiet...aber bitte nicht schlapp machen, nur weil tagelang niemand auftaucht :Huhu:
JENS-KLEVE
04.08.2018, 14:14
Dieser CDU Mann sagt ungefähr meine Einstellung in seinem posting:
https://www.facebook.com/136494707052302/posts/219277192107386/
„Die AfD wurde von vielen vor der Bundestagswahl abgeschrieben. Es war klar, dass sie in den Bundestag einzieht. Aber man war sich sicher, dass nach verschiedenen innerparteilichen Eskapaden ein dauerhafter Zuspruch ausbleibt.
Mit dem Bekanntwerden von schwerwiegenden Fehlern der Regierung im Umgang mit der Flüchtlingskrise nahm der Zuspruch unerreichte Höhen an. Wenn die anderen Parteien es nicht schaffen in den nächsten drei Jahren den Menschen das Gefühl von Sicherheit zu geben, dann wird die AfD mit Leichtigkeit die SPD einholen.
Auch auf Landesebene, vor allem im Osten, wird es bald schwer fallen eine Regierung ohne Beteiligung der AfD zu bilden. Das ist auch völlig in Ordnung. Wir dürfen nicht unsere demokratischen Werte über Bord werfen, weil uns eine Partei nicht gefällt. Jede Partei wird von Menschen gewählt, nicht von sich selbst.
Sollten wir uns weiter so verhalten, als würde es die AfD nicht geben, werden die Menschen weiterhin die AfD tatkräftig unterstützen. Äußerungen im Bundestag seitens der SPD wie "mit Rechtsradikalen rede ich nicht" sind demokratiefeindliche Respektlosigkeiten. Welcher AfD Wähler wird da zur SPD zurückkehren?
Ich habe viele Menschen in den letzten Wochen kennenlernen dürfen. Auch viele AfD-Wähler, trotz CDU- oder SPD-Mitgliedschaft. Es geht nicht darum extreme Positionen voller Hass zu vertreten. Es geht darum, dass wir in unserem Land eine Rechtsstaatlichkeit fordern, die die Sicherheit der hiesigen Bevölkerung garantiert.
Wenn das Deutsche Volk zunehmend das Gefühl hat nicht ernst genommen zu werden, wird sich das Klima in der Gesellschaft ändern. Keiner will das. Wir müssen uns auf eine Politik einigen, die den Deutschen ihren verfassungsrechtlichen Schutz garantiert.
Seenotrettung und andere schreckliche Szenarien dürfen nicht deutsches Recht beugen oder außer Kraft setzen. Eine Regierung muss rational und loyal gegenüber der eigenen Bevölkerung handeln.
Wir müssen den vielen Deutschen zuhören, die sich von der Politik allein gelassen fühlen. Ohne Vorurteile, ohne Klugscheißermeinungen und ohne persönliche Distanz.
Mit hat vor einiger Zeit eine Dame geschrieben, die beschrieb, wie sie zuhause von ihren Töchtern verbal angegriffen wurde, weil sie es in Erwägung gezogen hatte die AfD zu wählen. Die Dame hat dann AfD gewählt. Dennoch traute sie sich nicht es ihren Kindern zu erzählen. Für mich ist es ein bedauernswerter Zustand, wenn eine Dame sich in ihrem eigenen Zuhause zu einem solchen Verhalten gezwungen fühlt.
Wir können es der Dame nicht zumuten diesen Dialog zu führen. Das müssen wir machen. Die Parteien, die Politik, die Öffentlichkeit. Mit Beleidigungen und Arroganz wird das aber nicht funktionieren.
Wir sind ein Land. Die Gewalt geht vom Volk aus. Wenn das Volk nicht gehört wird, kommt es zu Ausschreitungen. Wir können und müssen das verhindern. Ich möchte, dass wir friedlich, fair, sachlich und gemeinsam für unser Land wirken können, auch mit der AfD.“
Dieser CDU Mann sagt ungefähr meine Einstellung in seinem posting:
Knoop: "Auch auf Landesebene, vor allem im Osten, wird es bald schwer fallen eine Regierung ohne Beteiligung der AfD zu bilden. Das ist auch völlig in Ordnung. Wir dürfen nicht unsere demokratischen Werte über Bord werfen, weil uns eine Partei nicht gefällt. Jede Partei wird von Menschen gewählt, nicht von sich selbst."
Für alle Wähler ist es bestimmt gut, vor der Wahl zu wissen, dass CDU-Mitglieder bereit sein werden, mit der AFD eine Koalition einzugehen. Besser die CDU erklärt sich vorher als nachher.
Knoop: "Ich habe viele Menschen in den letzten Wochen kennenlernen dürfen. Auch viele AfD-Wähler, trotz CDU- oder SPD-Mitgliedschaft. Es geht nicht darum extreme Positionen voller Hass zu vertreten. Es geht darum, dass wir in unserem Land eine Rechtsstaatlichkeit fordern, die die Sicherheit der hiesigen Bevölkerung garantiert.
Wo fehlt heute 2018 aktuell ein rechtsstaatliches Handeln in DE? Welches rechtsstaatliche Handeln verlangen Herr Knoop und die AFD substantiell? Der Vorschlag von Alice Weidel, Ausweisungen von einer Straftat beschuldigten Ausländern innerhalb 24h nach der mutmasslichen Straftat durchzuführen, ist das Gegenteil von Rechtsstaat, nämlich Polizei-Willkürstaat.
Knoop:" Wenn das Deutsche Volk zunehmend das Gefühl hat nicht ernst genommen zu werden, wird sich das Klima in der Gesellschaft ändern. Keiner will das. Wir müssen uns auf eine Politik einigen, die den Deutschen ihren verfassungsrechtlichen Schutz garantiert."
Welche Verfassungsrechte werden durch die Politik den Deutschen (Deutschstämmige? den deutschen Staatsbürgern?) nicht garantiert, geschützt? Herr Knoop und die AFD können Klage einreichen, haben sie die Auffasssung, dass Verfassungsrechte missachtet werden.
Knoop: "Seenotrettung und andere schreckliche Szenarien dürfen nicht deutsches Recht beugen oder außer Kraft setzen. Eine Regierung muss rational und loyal gegenüber der eigenen Bevölkerung handeln. "
Reiner AFD-Propagandavorwurf, dass die Regierung deutsches Recht beugen würde. Der Vorwurf entbehrt jeder Substanz. Welches Gesetz wird konkret im Jahr 2018 durch wen wie wo gebeugt bzw. dagegen verstossen?
Knoop: "Mit hat vor einiger Zeit eine Dame geschrieben, die beschrieb, wie sie zuhause von ihren Töchtern verbal angegriffen wurde, weil sie es in Erwägung gezogen hatte die AfD zu wählen. Die Dame hat dann AfD gewählt. Dennoch traute sie sich nicht es ihren Kindern zu erzählen. Für mich ist es ein bedauernswerter Zustand, wenn eine Dame sich in ihrem eigenen Zuhause zu einem solchen Verhalten gezwungen fühlt.
Wir können es der Dame nicht zumuten diesen Dialog zu führen. Das müssen wir machen. Die Parteien, die Politik, die Öffentlichkeit. Mit Beleidigungen und Arroganz wird das aber nicht funktionieren."
Also ich hätte meine Familie auch kritisiert, hätte sie in Diskussionen oder bei Wahlen die SVP (Schweizerische Volkspartei) und deren Ausschaffungskampagnen unterstützt.
Knoop: "Wir sind ein Land. Die Gewalt geht vom Volk aus. Wenn das Volk nicht gehört wird, kommt es zu Ausschreitungen. Wir können und müssen das verhindern. Ich möchte, dass wir friedlich, fair, sachlich und gemeinsam für unser Land wirken können, auch mit der AfD.“
Nun, die überwiegende Mehrheit des Volkes wählt keine AFD und braucht sie auch nicht als Vertreter in Parlamenten. Vielleicht sollte die (Volks)Minderheit der AFD-Wähler die Mehrheitsauffasssungen im Wahlvolk auch respektieren und dass sie bei Wahlen eine (zwar wachsende) Minderheit darstellen, statt Ausschreitungen herbeizuschreiben, die sich dann meistens gegen die Schwächsten, die Asylbewerber oder Migranten (Stichwort: NSU) richten.
qbz, Danke!
Bekommt einer die Funktion von Knoop raus, er soll wo Parteimitglied sein (nicht verfiziert) noch mehr? Irgendeine aktuelle Funktion dort?
m.
tandem65
04.08.2018, 21:13
Hallo Jens,
Dieser CDU Mann sagt ungefähr meine Einstellung in seinem posting:.....
du hättest vielleicht die Zitatfunktion für das komplette Zitat verwenden sollen.
Ich habe den Text erst einmal für Deinen eigenen gehalten.:Huhu:
Nun, die überwiegende Mehrheit des Volkes wählt keine AFD und braucht sie auch nicht als Vertreter in Parlamenten.
Das ist jetzt nicht gerade eine demokratische Aussage. Auch die Linken und die Grüne bekommen keine Mehrheit und sogar deutlich weniger Stimmen als die AfD. Brauchen wir die dann auch nicht als Vertreter? Immerhin sprechen dieser Parteien ja für noch weniger Bürger als die AfD :confused:
Das ist jetzt nicht gerade eine demokratische Aussage. Auch die Linken und die Grüne bekommen keine Mehrheit und sogar deutlich weniger Stimmen als die AfD. Brauchen wir die dann auch nicht als Vertreter? Immerhin sprechen dieser Parteien ja für noch weniger Bürger als die AfD :confused:
Mir scheint das ein Missverständnis. Ich habe ausgedrückt, dass die Mehrheit des Wahlvolkes für die parlamentarische Vertretung ihrer Interessen offensichtlich die AFD nicht braucht, weil die Mehrheit eben SPD, CDU, FPD, Grüne, Linke wählen, um ihre Interessen im Parlament zu vertreten. Insofern bedeutet: "Wir sind das Volk"-Gerede der AFD eine Missachtung aller anderen Wähler, welche eine Mehrheit bilden.
Ah danke für die Aufklärung. Ja das hatte ich anders gedeutet und mich schon gewundert wie das zum Rest passt :Blumen:
qbz, Danke!
Bekommt einer die Funktion von Knoop raus, er soll wo Parteimitglied sein (nicht verfiziert) noch mehr? Irgendeine aktuelle Funktion dort?
m.
er schreibt auf Twitter, dass er Mitglied der CDU Berlin ist, ohne Funktionsangabe.
https://twitter.com/KNOOP_JP
schoppenhauer
05.08.2018, 08:47
Ein wenig zäh zu lesen, lohnt sich aber. Klasse Zusammenfassung der vielen Versuche, die aktuelle gesellschaftliche Stimmung und politische Entwicklung zu erklären:
"Die Bundesrepublik lebt also in einer spätzeitlichen Stimmungslage, die auch mit demografischen Umständen zu tun hat. Und zugleich wird dieses Gefühl latenter Zukunftslosigkeit von Modernisierungsgewinnern energisch dementiert. Sie legen Zukunft in einem Sinne aus, der Zweifel, Angst und Melancholie ausschließt, stattdessen noch mehr Integration und Partizipation fordert, mehr Europa und mehr Feminismus, eine noch gesündere Lebensführung, den korrekten Sex, mehr Plattform-Ökonomie, weniger Kohleverstromung: Alles ist so evident."
https://www.zeit.de/2018/32/demokratie-postdemokratie-mittelschicht-modernisierungsverlierer
er schreibt auf Twitter, dass er Mitglied der CDU Berlin ist, ohne Funktionsangabe.
https://twitter.com/KNOOP_JP
22 Follower auf Twitter und 2000 auf Facebook. Scheint jetzt nicht gerade ein Promi zu sein.
Soll nicht heißen, dass sein Text nix taugt. Hab nur geschaut wer das ist weil ja auch gefragt wurde welche Funktion der hat
Mir hat der Text allerdings zu viel blabla und zu wenig richtige Aussagen. Vielleicht verstehe ich sie aber auch einfach nicht. Zum Beispiel:
Es geht darum, dass wir in unserem Land eine Rechtsstaatlichkeit fordern, die die Sicherheit der hiesigen Bevölkerung garantiert.
Das kann doch alles und gar nix bedeutet. Wüsste jetzt nicht was genau er mir damit sagen will. Klingt ein bisschen als wolle man Deutsche vor den bösen Asylanten schützen, kann aber auch ganz anders gemeint sein. Für mich klassisches Wähler-Fang-Geschwätz, weil das jeder deuten kann wie er mag.
Gerne lasse ich mich aufklären was mit dem Satz gemeint ist, ich bin ja leider immer noch ziemlicher Politik-Noob. :Gruebeln:
Ein wenig zäh zu lesen, lohnt sich aber. Klasse Zusammenfassung der vielen Versuche, die aktuelle gesellschaftliche Stimmung und politische Entwicklung zu erklären:
"Die Bundesrepublik lebt also in einer spätzeitlichen Stimmungslage, die auch mit demografischen Umständen zu tun hat. Und zugleich wird dieses Gefühl latenter Zukunftslosigkeit von Modernisierungsgewinnern energisch dementiert. Sie legen Zukunft in einem Sinne aus, der Zweifel, Angst und Melancholie ausschließt, stattdessen noch mehr Integration und Partizipation fordert, mehr Europa und mehr Feminismus, eine noch gesündere Lebensführung, den korrekten Sex, mehr Plattform-Ökonomie, weniger Kohleverstromung: Alles ist so evident."
https://www.zeit.de/2018/32/demokratie-postdemokratie-mittelschicht-modernisierungsverlierer
Man merkt, der Autor (Feuilletonredakteur der Zeit) mag bestimmte Kulturphänomene der Grünen nicht besonders. Den postulierten ursächlichen Zusammenhang zwischen ihrem Wirken und dem Erstarken der AFD-Wähler sehe ich aber nicht in dem Umfang gegeben wie der Autor ihn im 2. Teil des Artikels herstellt. Er überschätzt den Einfluss der grünen Partei. Andere Faktoren spielen IMHO eine bedeutsamere Rolle. Schliesslich waren die Grünen auch seit 1989 nur 7 Jahre, von 1998-2005, in der Regierung als Juniorpartner vertreten. Es bestimmten Kohl, Schröder, Merkel (seit 2005 !) und z.T. die FDP (mit Kohl und in der 1. Merkelregierung) die Bundespolitik.
tandem65
19.09.2018, 08:25
Gehört die für mich nachvollziehbare Beförderung von Hans-Georg Maaßen (http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/maassen-kommentar-erledigt-durch-befoerderung-15794876.html) hier in den Faden oder ist das gar ein Fall für Da Fasse ich mir echt an den Kopf.... (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=26204)
Wenn das mal keine Wahlkampfhilfe für die AfD ist.
Herr Seehofer keilt da nicht nur gegen Frau Merkel, Herr Söder wird sich nach den Landtagswahlen sicherlich auch bedanken dürfen und de Sozen sowieso.
.........Maaßen........
Als ich die Nachricht gelesen hatte, hab ich zuerst auf den Kalender geschaut, ob wir heute den 1. April haben.
ricofino
19.09.2018, 14:11
Warum wurde denn eigentlich von der SPD gefordert das Herr Maaßen entlassen werden soll? Weil er seine Expertise (und der seiner Mitarbeiter) zur anscheinenden Hetzjagt auf Ausländer gegeben hat. Diese Meinung hat vielen nicht in den Kram gepasst und somit seine Entlassung gefordert! Nun hat die Hetzjagt von seitens der SPD und Grünen gegenüber Herrn Maaßen stattgefunden und der einzige Minister mit Eiern m.m.n. Herr Seehofer hat sich auf dessen Seite geschlagen.
Seit fast zwei Wochen dieses Schmierentheater fast aller Parteien: Anscheindend gibt's in deren Augen keine anderen Themen bzw. Probleme die bearbeitet werden sollen wie
- Altersarmmut
- Pflegenotstand
- Bildung
- Wohnungsnot
- Migration
-....
Die AFD tut nichts zur Sache damit sie immer mehr an Zustimmung gewinnt, das tun die etablierten Parteien schon selbst.
Apro Grüne: Da wird ein Wald zugunsten der Braunkohleenergie abgeholzt. Ich erinnere mich an Zeiten, da wären führende Grünen Politiker und innen selbst in den Bäumen gesessen. Heute lassen sie über dieses Thema nicht mal einen Puups.
Mich persönlich kotzt dies alles nur noch an, typischer Fall von Politikverdossenheit. Das gebe ich gerne zu.
Weil er seine Expertise (und der seiner Mitarbeiter) zur anscheinenden Hetzjagt auf Ausländer gegeben hat.
Nein er hat genau keine Expertise gegeben, er hat seine Meinung gesagt und das unbelegt und hinterher zurück gerudert, dass ja alles nicht so gemeint war.
Wenn man der BLÖD aber ein Interview gibt, dann weiß man genau wo der Hase hinläuft, also war es genau so gemeint wie es in der BLÖD stand.
ricofino
19.09.2018, 14:23
Wenn jeder Arbeitnehmer und Beamte entlassen wird der seine Meinung ändert.
Natürlich rudert er mit seiner Meinung zurück, um Druck vom Kessel zu nehmen.
Und wegen sowas werden die wichtigen Probleme die dieses Land hat unwichtig, erstmal Gegeneinander regieren, Macht innerhalb der Koalition ausloten usw.
Das kanns nicht sein...den normal- Bürger interessiert das einen Scheiß was der gesagt hat.
Wenn jeder Arbeitnehmer und Beamte entlassen wird der seine Meinung ändert.
Zwischen Entlassung und 2500 EUR mehr im Monat gibt es einen Unterschied.
Beschäftige dich mal mit seiner Vergangenheit. Da gibt es noch weitere Dinge, wo zumindest ich mit dem Kopf schütteln muss.
ricofino
19.09.2018, 15:08
Ihn des Amtes zu entheben würde mit Sicherheit teurer werden.
Ich muss zu seinem Werdegang und seinen Meinungen nicht den Kopf schütteln.
Aber sowas ist schließlich Ansichtssache!
Wenn jeder Arbeitnehmer und Beamte entlassen wird der seine Meinung ändert.
Natürlich rudert er mit seiner Meinung zurück, um Druck vom Kessel zu nehmen.
........
Die Regierung versetzt / befördert ihn ja nicht von seinem Posten als Beamter, weil er seine Meinung änderte. Er äusserte sich ja auch nicht als Privatmann über das Abschneiden seines Skatvereins fehlerhaft. Herr Maaßen bezeichnete oder verdächtigte als Chef des Verfassungsschutzes fälschlicherweie und ohne jedes Belegwissen ein bei Twitter publiziertes Video mit der Aufnahme von Rechtsextremen in Chemnitz öffentlich als Fälschung.
Die Linke forderte schon lange seinen Rücktritt und eine Umstrukturierung des Verfassungsschutzes, weil sich mit Herr Maaßen eine von keinen Parteien in der Sache angezweifelte, in mehreren Untersuchungsausschüssen nachgewiesene lange Skandalliste verbindet, die iin diesem Artikel zusammengefasst wird:
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/nicht-ohne-meinen-dolch
Ich möchte als "normaler" Bürger z.B. keinen Verfassungsschutz, der rechtsextreme Gruppierungen mitfinanziert und Gewalttäter schützt. (aus vorgeblichem Quellenschutz).
maifelder
19.09.2018, 15:21
Ich hätte das Eifeler Mädchen intelligenter eingeschätzt, jetzt bekommt sie es doppelt zurück. Mal gespannt was die nächsten Tage und Wochen für die Andreas bringen.
Triasven
19.09.2018, 16:11
Die Regierung versetzt / befördert ihn ja nicht von seinem Posten als Beamter, weil er seine Meinung änderte. Er äusserte sich ja auch nicht als Privatmann über das Abschneiden seines Skatvereins fehlerhaft. Herr Maaßen bezeichnete oder verdächtigte als Chef des Verfassungsschutzes fälschlicherweie und ohne jedes Belegwissen ein bei Twitter publiziertes Video mit der Aufnahme von Rechtsextremen in Chemnitz öffentlich als Fälschung.
Die Linke forderte schon lange seinen Rücktritt und eine Umstrukturierung des Verfassungsschutzes, weil sich mit Herr Maaßen eine von keinen Parteien in der Sache angezweifelte, in mehreren Untersuchungsausschüssen nachgewiesene lange Skandalliste verbindet, die iin diesem Artikel zusammengefasst wird:
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/nicht-ohne-meinen-dolch
Ich möchte als "normaler" Bürger z.B. keinen Verfassungsschutz, der rechtsextreme Gruppierungen mitfinanziert und Gewalttäter schützt. (aus vorgeblichem Quellenschutz).
M.E. hat er das Video nicht als Fälschung bezeichnet, sondern als Mittel um einen falschen Eindruck zu erzielen.
Darüber hinaus möchte ich als normaler Bürger einen Verfassungsschutz, der objektiv keine Form des Extremismus, also auch den linken und den islamistischen schützt oder mitfanziert.
Derweil in Sachsen...
(Nein, das ist nicht vom Postillon.)
https://goo.gl/CrxpLn (https://twitter.com/PolizeiSachsen/status/1041991258816872448)
Wie wohl das Abzeichen aussehen wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzstaffel#/media/File:Flag_of_the_Schutzstaffel.svg)? ;)
M.E. hat er das Video nicht als Fälschung bezeichnet, sondern als Mittel um einen falschen Eindruck zu erzielen.
Darüber hinaus möchte ich als normaler Bürger einen Verfassungsschutz, der objektiv keine Form des Extremismus, also auch den linken und den islamistischen schützt oder mitfanziert.
Er sagte wörtlich in der Bild: "Es liegen keine Belege dafür vor, dass das im Internet kursierende Video zu diesem angeblichen Vorfall authentisch ist."
Gibt es ausser "authentisch" und "geschauspielert" noch etwas drittes?
Und weiter:
"Nach seiner "vorsichtigen Bewertung" gebe es "gute Gründe" dafür, dass es sich um eine "gezielte Falschinformation" handele, mit der von dem Mord in Chemnitz abgelenkt werden solle.
Bislang ist juristisch nicht geklärt, ob es sich bei dem Tötungsdelikt um Totschlag oder Mord handelte. Der Haftbefehl, der von Rechtsradikalen im Netz veröffentlicht wurde, führt ein Ermittlungsverfahren wegen Totschlags auf. Das heißt, hier ist Maaßen in seiner Wortwahl ungenau und greift den Ermittlungen und einer möglichen Anklage vor."
Quelle:
http://faktenfinder.tagesschau.de/inland/maasen-video-chemnitz-101.html
Weil ich es auch nicht mehr genau wusste, schrieb ich deswegen: "er bzeichnete oder verdächtigte das Video .... als Fälschung", d.h. letzteres trifft IMHO zu.
Triasven
19.09.2018, 16:48
Er sagte wörtlich in der Bild: "Es liegen keine Belege dafür vor, dass das im Internet kursierende Video zu diesem angeblichen Vorfall authentisch ist."
Gibt es ausser "authentisch" und "geschauspielert" noch etwas drittes?
Und weiter:
"Nach seiner "vorsichtigen Bewertung" gebe es "gute Gründe" dafür, dass es sich um eine "gezielte Falschinformation" handele, mit der von dem Mord in Chemnitz abgelenkt werden solle.
Bislang ist juristisch nicht geklärt, ob es sich bei dem Tötungsdelikt um Totschlag oder Mord handelte. Der Haftbefehl, der von Rechtsradikalen im Netz veröffentlicht wurde, führt ein Ermittlungsverfahren wegen Totschlags auf. Das heißt, hier ist Maaßen in seiner Wortwahl ungenau und greift den Ermittlungen und einer möglichen Anklage vor."
Quelle:
http://faktenfinder.tagesschau.de/inland/maasen-video-chemnitz-101.html
Weil ich es auch nicht mehr genau wusste, schrieb ich deswegen: "er bzeichnete oder verdächtigte das Video .... als Fälschung", d.h. letzteres trifft IMHO zu.
Da seine Wortwahl (für einige zu) ungenau war, hat er sich erklärt. Diese Erklärung vermisse ich bei deinem Link
Da seine Wortwahl (für einige zu) ungenau war, hat er sich erklärt. Diese Erklärung vermisse ich bei deinem Link
Nun, ich wollte jetzt auch nicht den gesamten Vorgang incl. die späteren Erklärungen von Herr Maaßen dokumentieren. Das kann ja jeder leicht selbst vollziehen.
Als ich noch in einer Behörde arbeitete, mussten alle Veröffentlichungen unserer Stelle immer zuerst der Pressestelle vorgelegt werden und es wurde jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Ich denke, beim Verfassungsschutz ist es genauso bzw. noch um ein vielfaches strenger, ausser man ist eben der Leiter. :)
Insofern lege ich persönlich schon sehr Wert auf die Korrektheit eines Interviews eines leitenden Behördenchefs und zweifle an seiner Eignung, wenn er später seine Aussage zurücknehmen bzw. jn der Sache korrigieren muss. Ich teile die Auffassung derer, die der Ansicht sind, Herr Maaßen hat die Aussage über das Video absichtlich so formuliert. Juristen wie Maaßen wissen ganz genau, welche Formulierungen sie wählen und was sie bedeuten.
Triasven
19.09.2018, 17:39
Nun, ich wollte jetzt auch nicht den gesamten Vorgang incl. die späteren Erklärungen von Herr Maaßen dokumentieren. Das kann ja jeder leicht selbst vollziehen.
Als ich noch in einer Behörde arbeitete, mussten alle Veröffentlichungen unserer Stelle immer zuerst der Pressestelle vorgelegt werden und es wurde jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Ich denke, beim Verfassungsschutz ist es genauso bzw. noch um ein vielfaches strenger, ausser man ist eben der Leiter. :)
Insofern lege ich persönlich schon sehr Wert auf die Korrektheit eines Interviews eines leitenden Behördenchefs und zweifle an seiner Eignung, wenn er später seine Aussage zurücknehmen bzw. jn der Sache korrigieren muss. Ich teile die Auffassung derer, die der Ansicht sind, Herr Maaßen hat die Aussage über das Video absichtlich so formuliert. Juristen wie Maaßen wissen ganz genau, welche Formulierungen sie wählen und was sie bedeuten.
So, wie du es schreibst, hat er sich zum einen (juristisch) korrekt verhalten, und zum anderen exakt die Wirkung seines Statements erzielt, die er erzielen wollte. Er weiss also, was er tur. Das dir und vielen anderen Linksliberalen der Inhalt des Statements nicht passt, ist längst kein Entlassungsgrund. Was Frau Merkel und Nahles im Übrigen genauso sehen, schliesslich haben sie ihn sogar befördert.
Schwarzfahrer
19.09.2018, 20:27
Insofern lege ich persönlich schon sehr Wert auf die Korrektheit eines Interviews eines leitenden Behördenchefs und zweifle an seiner Eignung, wenn er später seine Aussage zurücknehmen bzw. jn der Sache korrigieren muss.
Diesen Maßstab möchte ich dann aber konsequenterweise an alle ähnlich und mehr exponierten politischen Persönlichkeiten anlegen. Folglich darf man mit gleichen Recht fordern, daß Herr Seibert von Frau Merkel gefeuert wird, nachdem er unüberlegt die Geschichte von den bis heute nicht belegten, bzw. sogar klar widerlegten "Hetzjagden" in Chemnitz als Faktum dargestellt hat. Mit dem Unterschied, daß er nicht mal die Eier hatte, die Übertreibung einzugestehen oder zu korrigieren, sondern sich auf die Ausrede von "ich werde hier keine semantische Debatte führen" zurückzog. Da achte ich einen, der sich traut, "zurückzurudern" allemal mehr. Jemand, der seine Fehler offen eingesteht ist allemal geeigneter für ein öffentliches Amt, als jemand, der Fehler verteidigt. Wobei hier die Debatte wohl schlußendlich darum geht, wer einen Fehler einzugestehen hat, und wer nicht ...
Das schlimme ist: In der Intention hat Maaßen ja durchaus Recht. Kernaussage war, dass man aufgrund dieses einen veröffentlichten Videos eben nicht von belegten Hetzjagden in Chemnitz zu diesem Datum sprechen könne.
1. Das Video zeigt nur einen ganz kleinen Ausschnitt aus einer Auseinandersetzung. Die gewechselten Wörter lassen darauf schließen, dass dieser Flucht und kurzem Nachsetzen ein Geplänkel vorausging.
2. Das Video wurde unter einem Account, der auf eine klare linke / linksextreme politische Gesinnung schließen lässt veröffentlicht.
3. Zum Zeitpunkt des Maaßen Interviews, gab es keinerlei Erkenntnisse über erstattete Strafanzeigen, die im Bezug zu den im Video abgebildeten Personen stehen.
4. Es gibt keinerlei verifizierten Zeitstempel oder Hinweise auf den Ort der Aufnahme
Die Folge ist: Dieses Video kann man nicht als Beleg für stattgefundene Hetzjagden anführen. Höchstens als einen Hinweis darauf, dass es so etwas gegeben haben könnte und damit haben wir den dargestellten Inhalt noch nicht einmal betrachtet.
Im fraglichen Video läuft eine Person, augenscheinlich mit Migrationshintergrund, vor einer anderen, augenscheinlich rechtsmotiviert, davon. Nach ganz kurzem Nachsetzen bricht die eine Person die Verfolgung ab. Gesetzt dem Fall, dass tatsächlich das passiert ist, was in dem Video suggeriert wird, verstehe ich unter einer Hetzjagd etwas anderes. Der Begriff "Hetzjagd" ist gewaltig und mächtig und sicher (genau wie Maaßens Worte) durch diejenigen, die ihn benutzten mit Bedacht gewählt, um Stimmung zu erzeugen.
Ob es nun tatsächlich die genannten Hetzjagden gegeben hat, ist bis heute ungeklärt. Einzig aus dem Einsatzkanal der Polizei geht hervor, dass es unbestätigte Hinweise darauf gebe, dass sich Personengruppen zusammentun, um Ausländer in welcher Motivation auch immer aufzuspüren. Es wurde imho nicht veröffentlicht, ob diese Hinweise bestätigt oder negiert wurden. Meiner Erfahrung nach werden bei solchen Meldungen Aufklärer (in Zivil) in den fraglichen Raum geführt. Diese melden kurz, ob es Feststellungen gibt oder eben nicht. Das nichts veröffentlicht wurde lässt eben Raum zur Spekulation.
Das Aufbrechen der Gewaltenteilung wurde lange nicht so deutlich und populär wie im Fall Maaßen. Die Leiter von Exekutivbehörden, werden von der Legislative eingesetzt. Dadurch ist die Exekutive in meiner Ansicht nicht mehr unabhängig. Im Fall Maaßen wird dies besonders deutlich. Das finde ich abscheulich.
Nobodyknows
19.09.2018, 20:56
Da achte ich einen, der sich traut, "zurückzurudern" allemal mehr. Jemand, der seine Fehler offen eingesteht ist allemal geeigneter für ein öffentliches Amt, als jemand, der Fehler verteidigt....
Jemand der zu viele Fehler macht ist irgendwann nicht mehr haltbar. Egal ob er seine Fehler zugibt oder nicht. Schlagworte: Kurnaz, NSU, Amri, AfD.
Und hat sich Herr Maaßen überhaupt schon zu seinem Fehler geäußert, die AfD in Form von Herrn Brandner mit Details aus einem noch nicht veröffentlichten Verfassungsschutzbericht zu beliefern?
https://www.tagesschau.de/inland/portraet-maassen-101.html
Gruß
N. :Huhu:
Nobodyknows
19.09.2018, 21:08
Einzig aus dem Einsatzkanal der Polizei geht hervor, dass es unbestätigte Hinweise darauf gebe, dass sich Personengruppen zusammentun, um Ausländer in welcher Motivation auch immer aufzuspüren. Es wurde imho nicht veröffentlicht, ob diese Hinweise bestätigt oder negiert wurden. Meiner Erfahrung nach werden bei solchen Meldungen Aufklärer (in Zivil) in den fraglichen Raum geführt. Diese melden kurz, ob es Feststellungen gibt oder eben nicht. Das nichts veröffentlicht wurde lässt eben Raum zur Spekulation.
Das nichts veröffentlicht wurde lässt bei der sächsischen Pegizei eben ganz viel Raum zur Spekulation.
Und "das" Video ist ja nicht das einzige welches in Chemnitz gedreht wurde.
Gruß
N. :Huhu:
Das Aufbrechen der Gewaltenteilung wurde lange nicht so deutlich und populär wie im Fall Maaßen. Die Leiter von Exekutivbehörden, werden von der Legislative eingesetzt. Dadurch ist die Exekutive in meiner Ansicht nicht mehr unabhängig. Im Fall Maaßen wird dies besonders deutlich. Das finde ich abscheulich.
ich steh gerade auf dem Schlauch. Kannst du das ganz kurz ausführen?
Wie immer danke für deine "Insider-Gedanken"
neindochoh
19.09.2018, 21:28
Diesen Maßstab möchte ich dann aber konsequenterweise an alle ähnlich und mehr exponierten politischen Persönlichkeiten anlegen. Folglich darf man mit gleichen Recht fordern, daß Herr Seibert von Frau Merkel gefeuert wird, nachdem er unüberlegt die Geschichte von den bis heute nicht belegten, bzw. sogar klar widerlegten "Hetzjagden" in Chemnitz als Faktum dargestellt hat. Mit dem Unterschied, daß er nicht mal die Eier hatte, die Übertreibung einzugestehen oder zu korrigieren, sondern sich auf die Ausrede von "ich werde hier keine semantische Debatte führen" zurückzog. Da achte ich einen, der sich traut, "zurückzurudern" allemal mehr. Jemand, der seine Fehler offen eingesteht ist allemal geeigneter für ein öffentliches Amt, als jemand, der Fehler verteidigt. Wobei hier die Debatte wohl schlußendlich darum geht, wer einen Fehler einzugestehen hat, und wer nicht ...
Signed...zurückrudern? Kannst Du vergessen. Merkel behauptet entweder entgegen der Faktenlage das Gegenteil oder schweigt, zweiteres kann sie besonders gut.
Wobei dieses hier dem ganzen dann noch die Krone aufsetzt:
https://m.youtube.com/watch?v=oSIe3qbjykU&t=165s
Dagegen ist der Fauxpas von Maaßen eine Kleinigkeit. Was bleibt für mich als Quintessenz von Chemnitz? Ein Mensch ist zu Tode gekommen durch jemand, der nicht hier sein durfte. Niemand wundert sich, anstelle dieses persönlichen Schicksals und Unrechts stürzen sich die Medien auf EIN Video, um ein ganzes Bundesland zu diskreditieren. Und als ob das noch nicht genug wäre: der Bundespräsident lädt ein zu einem Konzert, dessen Texte vor Hass auf Grundordnung in diesem Land nur so trieften und ganz bestimmt nicht zur Beruhigung beigetragen haben. Wahrscheinlich hat er Art. 56 GG nicht gelesen.
Hier wird mit zweierlei Maaß(en) gemessen - leider.
Triasven
19.09.2018, 21:58
Jemand der zu viele Fehler macht ist irgendwann nicht mehr haltbar. Egal ob er seine Fehler zugibt oder nicht. Schlagworte: Kurnaz, NSU, Amri, AfD.
Und hat sich Herr Maaßen überhaupt schon zu seinem Fehler geäußert, die AfD in Form von Herrn Brandner mit Details aus einem noch nicht veröffentlichten Verfassungsschutzbericht zu beliefern?
https://www.tagesschau.de/inland/portraet-maassen-101.html
Gruß
N. :Huhu:
Was genau hat Maaßen bei Brandner (nachgewiesen und rechtlich) falsch gemacht?
ich steh gerade auf dem Schlauch. Kannst du das ganz kurz ausführen?
Wie immer danke für deine "Insider-Gedanken"
Maaßen ist Leiter des Verfassungsschutzes. Der Verfassungsschutz ist eine Polizeibehörde welcher der Exekutive, also der ausführenden Gewalt, zuzurechnen ist. Der Leiter einer Behörde gibt nicht unmaßgeblich die Richtung vor, nach der in „seiner“ Behörde gearbeitet wird. Offensichtlich durch die Abberufung Maaßens und Einsetzen eines Nachfolgers durch die Legislative in Form der Bundesregierung, wird hier eben meiner Ansicht nach die Gewaltenteilung aufgebrochen und durch entsprechende Personalpolitik die Arbeit der Exekutive beeinflusst.
Dies passiert auf Landesebene regelmäßig. Wenn ein Regierungswechsel stattfindet, werden eben auch sehr häufig Leiter der Polizeidirektionen durch andere ( mit dann richtigen Parteibuch) ersetzt.
Ich fände es besser, wenn Leiter von Behörden eher durch Kompetenz als durch das richtige Parteibuch und entsprechender „Gesinnungsethik“ an ihre Posten kommen. Das würde vielleicht bringen, dass es in den Behörde wieder mehr nach Pragmatismus und weniger nach prestigeträchtigen Imageprojekten geht.
schoppenhauer
19.09.2018, 22:27
Dies passiert auf Landesebene regelmäßig. Wenn ein Regierungswechsel stattfindet, werden eben auch sehr häufig Leiter der Polizeidirektionen durch andere ( mit dann richtigen Parteibuch) ersetzt.
Stimmt. Ich war Mitte der 90'er Jahre massgeblich als Unternehmensberater am 'Neuen Steuerungsmodell' der Polizei NRW beteiligt. Neben Soest und Köln war die dritte Pilot-Behörde die PD Münster. Der Chef war ein Langhaariger mit Ohrring, cooler Typ. Er hatte unter anderem zentrale Verantwortung für die Castor-Transporte damals, eine heikle Gratwanderung für den grün orientierten Polizeichef.
...die Legislative in Form der Bundesregierung...
Man kann sicher einiges über die Gewaltenteilung in Deutschland sagen aber Deine Kritik ist an dieser Stelle nicht berechtigt. Die Bundesregierung ist die Exekutive (https://www.bundestag.de/parlament/aufgaben/rechtsgrundlagen/gewaltenteilung/246408).
Der Bundestag ist nach dem Prinzip der Gewaltenteilung die gesetzgebende Gewalt (Legislative) in Deutschland. Demgegenüber stehen die Bundesregierung als Exekutive und die Bundes- und Landesgerichte als Judikative.
Derweil in Sachsen...
(Nein, das ist nicht vom Postillon.)
https://goo.gl/CrxpLn (https://twitter.com/PolizeiSachsen/status/1041991258816872448)
Wie wohl das Abzeichen aussehen wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzstaffel#/media/File:Flag_of_the_Schutzstaffel.svg)? ;)
Wat ? Wat machen die da ... https://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/k020.gif
.......
Offensichtlich durch die Abberufung Maaßens und Einsetzen eines Nachfolgers durch die Legislative in Form der Bundesregierung, wird hier eben meiner Ansicht nach die Gewaltenteilung aufgebrochen und durch entsprechende Personalpolitik die Arbeit der Exekutive beeinflusst.
Sorry Noam, da liegt eine begriffliche Verwechslung bei der Gewaltenteilung vor. Der Innenminister und die Bundesregierung bilden die Exekutive und tragen die Verantwortung für die ihnen unterstellten Behörden, also auch für den Verfassungsschutz. Als Legislative (Gesetzgebung) bezeichnet man das Parlament.
JENS-KLEVE
19.09.2018, 22:51
Wenn es richtige Hetzjagden gegeben hätte, die diesen scharfen Begriff verdienen, dann hätten wir
1. viel mehr Videos davon
2. Tote und Verletzte, dieser Jagd
3. Interviews rund um die Uhr mit den Opfern
Komischerweise wissen wir nur, dass es eine Toten und Verletzte auf der Seite der normalen Bevölkerung haben, komischerweise keine Dauersendungen und Interviews dazu. Polizeierfolge dürftig, einer inzwischen frei, weil er wohl zu Unrecht beschuldigt wurde.
Mich wundert nicht dass die Bevölkerung langsam die Nerven verliert und auf die Medien schimpft. Ich finde diesen wütenden Mob zwar total ekelerregend, aber es wird alles dafür getan diese Gruppe zu stärken und vergrößern.
......
Das Aufbrechen der Gewaltenteilung wurde lange nicht so deutlich und populär wie im Fall Maaßen. Die Leiter von Exekutivbehörden, werden von der Legislative eingesetzt. Dadurch ist die Exekutive in meiner Ansicht nicht mehr unabhängig. Im Fall Maaßen wird dies besonders deutlich. Das finde ich abscheulich.
Die Exekutive, die Regierung, welche den Behörden vorsteht, ist auch nicht unabhängig. Sie ist dem Parlament, der Legislative, und dem Grundgesetz und den Gesetzen verpflichtet.
Sorry Noam, da liegt eine begriffliche Verwechslung bei der Gewaltenteilung vor. Der Innenminister und die Bundesregierung bilden die Exekutive und tragen die Verantwortung für die ihnen unterstellten Behörden, also auch für den Verfassungsschutz. Als Legislative (Gesetzgebung) bezeichnet man das Parlament.
Ja, das habt ihr natürlich recht. Allerdings war ja der Innenminister durch den politischen Druck aus dem Parlament und durch den Koalitionspartner geradezu gezwungen diese politische Entscheidung zu treffen.
Zudem ist in unserem System der wenigen Parteien und Regierungen mit absoluter Mehrheit ja immer auch die Regierung als Exekutive gleichzeitig Legislative, da gerade in Zeiten von großer Koalition ja kaum eine spürbare Opposition besteht.
Ich finde es richtig, dass die Regierung als Repräsentant der Mehrheit der Bevölkerung durchaus von den Polizeibehörden Rechenschaft einfordern kann. Ich finde es falsch, dass leitende Positionen durch Gesinnung und nicht durch Kompetenz besetzt werden. Das riecht eben stark nach Klüngelei. Da hier diese Positionen eben mehr aus politischem Interesse als aus Fachkompetenz besetzt werden. Auch werden solche Stellen gern als Schleudersitz für unliebsame Stimmen innerhalb der Behörden genutzt.
.....
Komischerweise wissen wir nur, dass es eine Toten und Verletzte auf der Seite der normalen Bevölkerung haben, komischerweise keine Dauersendungen und Interviews dazu. Polizeierfolge dürftig, einer inzwischen frei, weil er wohl zu Unrecht beschuldigt wurde.
......
Würdest Du wie ein Schwarzer aussehen, wärst Du dann am Tag des Videos allein in der Nähe der Neonazis spazieren gegangen?
Es wurden auch Steine in die Scheiben eines Lokals mit einem jüdischen Besitzer geworfen, was man wohl als Hinweis nehmen kann, dass da Neonazis unterwegs waren, die aus diversen Bundesländern angereist sein sollen.
Ja, das habt ihr natürlich recht. Allerdings war ja der Innenminister durch den politischen Druck aus dem Parlament und durch den Koalitionspartner geradezu gezwungen diese politische Entscheidung zu treffen.
Zudem ist in unserem System der wenigen Parteien und Regierungen mit absoluter Mehrheit ja immer auch die Regierung als Exekutive gleichzeitig Legislative, da gerade in Zeiten von großer Koalition ja kaum eine spürbare Opposition besteht.
Ich finde es richtig, dass die Regierung als Repräsentant der Mehrheit der Bevölkerung durchaus von den Polizeibehörden Rechenschaft einfordern kann. Ich finde es falsch, dass leitende Positionen durch Gesinnung und nicht durch Kompetenz besetzt werden. Das riecht eben stark nach Klüngelei. Da hier diese Positionen eben mehr aus politischem Interesse als aus Fachkompetenz besetzt werden. Auch werden solche Stellen gern als Schleudersitz für unliebsame Stimmen innerhalb der Behörden genutzt.
Du sprichst Dich für mehr Unabhängigkeit von Behörden aus. Gerade im Falle des Verfassungsschutzes brauchte es Untersuchungsausschüsse des Parlamentes (auf Initiative der Opposition), um die Vorgänge im Zusammenhang mit der NSU und im Fall Amri näher zu beleuchten. Die Regierung möchte bei problematischen Angelegenheiten in der Behörde doch in der Regel eher den Mantel des Schweigens ausbreiten und sich auf eine interne Klärung beschränken.
Dass eine Behördenleitung allerdings oft nach Parteiproporz besetzt wird, ist natürlich generell ein bekanntes Problem.
Da kommen wir ja zum nächsten großen Problem. Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Diese Fehler gehören aufgearbeitet und daraus muss für die Zukunft gelernt werden.
Natürlich sollte JEDE staatliche Institution einem fachspezifischem Untersuchungsausschuss des Bundestags Rechenschaft schuldig sein, so dass es eine behördenexterne Kontrollinstanz existiert. Sollte dieser Verstöße oder Versäumnisse feststellen, muss dies zwingend zu dienstrechtlichen und dusziplinarrechtlichen Konsequenzen für die verantwortlichen Entscheidungsträger führen. Selbstverständlich muss einer solchen Instanz ungehinderter Zugang zu ALLEN Informationen und Akten gewährt werden. Und hier bin ich völlig bei den LINKEN. Es kann nicht sein, das einem Untersuchungsausschuss wie beim NSU nur unvollständige oder sogar geschwärzte Akten zur Verfügung gestellt werden.
Nobodyknows
20.09.2018, 05:53
Was genau hat Maaßen bei Brandner (nachgewiesen und rechtlich) falsch gemacht?
Sehe es doch als den berühmten Tropfen und eine weitere Instinktlosigkeit an.
Und er ist ja jetzt auch nicht mehr im Amt.
Aus "Zeit Online":
"...Der Staatsrechtler Joachim Wieland sieht durch diese Gespräche die Neutralität Maaßens gefährdet. Wenn das Innenministerium ihm tatsächlich solche Gespräche erlaube, habe es einem Beamten "einen Freibrief für politisches Handeln erteilt, den man so nicht hätte erteilen dürfen", sagte Wieland dem Magazin. Maaßens Vorgehen lasse Zweifel "an der gebotenen politischen Neutralität" des BfV-Präsidenten aufkommen. Gerade der Behördenchef müsse schon den "bloßen Anschein" vermeiden, er agiere politisch."
Gruß
N. :Huhu:
Nobodyknows
20.09.2018, 05:59
Mich wundert nicht dass die Bevölkerung langsam die Nerven verliert und auf die Medien schimpft.
Zwei Phrasen in einem Satz. Glückwunsch. Und Du bist wirklich Lehrer?
Die Bevölkerung bestehend aus über 80 Millionen Menschen verliert nicht die Nerven. Wer auch immer glaubt das Volk zu sein, er ist es nicht!
Wer schimpft denn aus welchen Gründen auf welche Medien?
Wie sieht es z. B. mit der Medienkompetenz deiner Schüler und deren Eltern aus?
Gruß
N. :Huhu:
ricofino
20.09.2018, 06:56
Vielleicht bezieht sich das Nerven verlieren auf die Arbeit bzw. auf die nicht Arbeit unserer Politik(er). Es gibt einfach zu viele Themen die endlich beackert werden müssen und was wird getan? Genau, 2 Wochen lang über Herrn Maaßen gestritten.
Und genau das kotzt die Wähler (Bevölkerung) an. Natürlich nicht alle 80 Mio. Aber viele, vielleicht die meisten haben resigniert und wenden sich ab.
Triasven
20.09.2018, 07:04
Sehe es doch als den berühmten Tropfen und eine weitere Instinktlosigkeit an.
Zweifel "an der gebotenen politischen Neutralität"
Instinktlosigkeit und wenig politische Neutralität?
Wer hat das heutzutage nicht?
Egal wie sehr Maaßens Verhalten bei jemandem mit einer vermeintlich anderen politischen Ausrichtung aufstößt und sicherlich kann man nicht vom "Volk" reden, aber es gibt nun mal einen Teil der Bevölkerung (im Übrigen ein größerer Teil als derjenige mit linker oder grüner Ausrichtung) der sein Verhalten richtig findet.
Das zu ignorieren bzw. moralisch abzukanzeln (wie das Verhalten der SPD anmuten lässt) ist die eigentliche Katastrophe.
Aber die uneinsichtige, oberlehrerhafte Moralkeule der vermeintlich "Guten" liberalen Demokratiebeschützer und die damit verbundene beschleunigende Spaltung der Gesellschaft steht auf einem anderen Blatt.
rechte Hetze in Chemnitz
islamistischer Judenhass in Berlin
linksradikaler Aktivismus in Bamberg
Alles 3 gleich schlimm da radikal. Aber medial und politisch wird irgendwie nur das Erstgenannte als das allumfassend Böse ausgeschlachtet.
Ich fand die Aussagen von Maaßen dahingehend erfrischend objektiv und neutral.
TriBlade
20.09.2018, 07:39
Ich fand die Aussagen von Maaßen dahingehend erfrischend objektiv und neutral.
Es tut mir sehr Leid, es ist noch früh am Morgen, ich habe erst einen Kaffee getrunken und bin vermutlich noch nicht richtig wach, deshalb erlaube ich mir nachzufragen. Was genau empfandest du als erfrischend objektiv und neutral.
Kurze Zusammenfassung meines bisherigen Kentnisstandes. Maaßen äußert sich zu den Vorfällen in Chemnitz, später gibt er an, nicht alle Fakten zu kennen, bestimmte Dinge noch nicht geprüft zu haben und im Allgemeinen habe man (also die Presse) ihn völlig falsch verstanden, so sei das nicht gemeint gewesen und nach Prüfung der Fakten könnte man das jetzt natürlich anders beurteilen.
Mir ist es im Übrigen völlig egal was ein Spitzenbeamter wie er von welcher Situation hält. Wo ich echt komisch werde, wenn er nachher zugeben muss, ich habe erst mal etwas der Presse erzählt und später die Fakten geprüft. Dafür brauche ich niemand mit B 9 entlohnen (übrigens schon gar nicht mit B 11, davon wird es ja nicht besser). Fachlich hat er sich vollkommen disqualifiziert. Nochmal, seine Meinung geht mir am A... vorbei, jemanden der zugeben muss irgend etwas behauptet zu haben ohne es vorher geprüft zu haben ist in einer Spitzenposition nicht tragbar.
Triasven
20.09.2018, 08:00
Nochmal, seine Meinung geht mir am A... vorbei, jemanden der zugeben muss irgend etwas behauptet zu haben ohne es vorher geprüft zu haben ist in einer Spitzenposition nicht tragbar.
So unterschiedlich ist die Wahrnehmung.
Ich hatte den Eindruck, dass die Bundesregierung, die Medien und die Opposition ungeprüft auf ein linksradikales Video eingestiegen sind und nicht haltbare Behauptungen aufstellten, die sich dann als unhaltbar erwiesen, OHNE sich zu entschuldigen. Dann kommt Maaßen und sagt "vereinfacht":
Jungs reißt euch mal zusammen, da wurde ein Mensch getötet und ihr lasst euch von Linksradikalen dazu verleiten, dass zu ignorieren und vom eigentlichen Problem ablenken.
Das macht er ungeschickt. Mit dem Ergebnis, dass wieder völlig am Thema vorbei diese Ungeschicktheit angeprangert wird.
JENS-KLEVE
20.09.2018, 08:11
Zwei Phrasen in einem Satz. Glückwunsch. Und Du bist wirklich Lehrer?
Die Bevölkerung bestehend aus über 80 Millionen Menschen verliert nicht die Nerven. Wer auch immer glaubt das Volk zu sein, er ist es nicht!
Wer schimpft denn aus welchen Gründen auf welche Medien?
Wie sieht es z. B. mit der Medienkompetenz deiner Schüler und deren Eltern aus?
Gruß
N. :Huhu:
Ich wohne zwar nicht in Ostdeutschland, es ist aber technisch durchaus mitzubekommen wie es der dortigen Bevölkerung missfallen hat, wie ihr Bundesland dargestellt wird. In den Berichten werden immer die Nazideppen gezeigt, obwohl überwiegend normale Leute demonstriert haben. Mit den Opfern bzw. den Angehörigen will man zur besten Sendezeit lieber nicht reden. Die wenigsten Leute machen sich die Mühe Medienberichte und die der sogenannten Alternativen Medien zu prüfen. Jeder schluckt die Flut in seiner eigenen Filterblase und dämonisiert radikal, fast fundamentalistisch die Gegenseite. Außer Spaltung bringt das gar nichts. Du bist dafür ein gutes Beispiel, wenn du mich nicht gerade dazu zwingst, vermeide ich es dir zu antworten, weil es mir viel zu aggressiv ist, wie du mit Leuten umgehst, die deine Ansichten auch nur in Nuancen nicht teilen. Das ist schade, denn zu sportlichen Themen möchte ich deine Beiträge oft sehr gerne, und politisch ticken wir fast gleich.
Zur Medienkompetenz: meine Schüler sind zu einem Großteil noch in der Phase des Kinderprogramms, die älteren konzentrieren sich auf YouTube und PayTv, da haben Sie gewisse Kompetenzen aber nicht das was du meinst. Zu den Eltern weiß ich nichts bezüglich deren Medienkompetenz.
Nobodyknows
20.09.2018, 08:18
...und ihr lasst euch von Linksradikalen dazu verleiten, dass zu ignorieren und vom eigentlichen Problem ablenken.
Na jetzt wäre ich auf deine Liste mit Namen von Linksradikalen gespannt?
Zähle doch mal auf. Danke.
Gruß
N. :Huhu:
TriBlade
20.09.2018, 08:19
Das macht er ungeschickt. Mit dem Ergebnis, dass wieder völlig am Thema vorbei diese Ungeschicktheit angeprangert wird.
Nenn mich konservativ, reaktionär oder was auch immer, der Leiter des BfV sollte bitte in der Lage sein, in einer sehr brisanten Sitaution sich -nicht- ungeschickt zu verhalten. Ich habe einen ganz komischen Qualitätsanspruch an Menschen die absolute Spitzenbesoldungen bekommen. Dieser Mensch soll eine wichtige Behörde leiten. Da erwarte ich Leistung. Wenn er die nicht liefern kann muss er gehen. Wir reden hier nicht über Mitarbeiter im mittleren Dienst. Es geht um Spitzenbesoldung also auch um Spitzenleistung.
JENS-KLEVE
20.09.2018, 08:26
Zum Thema „ganz böse AFD Kontakte - sofort feuern!“:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/hans-georg-maassen-hatte-237-gespraeche-mit-politikern-fuenf-mit-der-afd-a-1227979.html
https://goo.gl/images/eVRD89
Nobodyknows
20.09.2018, 08:49
Ich wohne zwar nicht in Ostdeutschland, es ist aber technisch durchaus mitzubekommen wie es der dortigen Bevölkerung missfallen hat, wie ihr Bundesland dargestellt wird.
Ich wohne auch nicht in Ostdeutschland, blicke aber gelegentlich via Facebook, da mir Erfurt ziemlich gut gefällt, auf Artikel der "Thüringer Allgemeine".
Wenn diese ostdeutsche Zeitung über Angriffe auf Journalisten, Rechtsrock-Konzerte oder Demonstrationen gegen einem Moscheebau in einem Erfurter Stadtteil berichtet, ätzt der gleiche Teil der Bevölkerung (und nicht die gesamte dortige Bevölkerung) auf Facebook, der auch bei entsprechenden Artikel der linksgrün-versifften Besserwessi-Gutmenschenpresse wie Süddeutsche, Zeit, Spiegel, FAZ und Welt (letztere galten mal als konsvervativ), und den "Staatsmedien" herumätzt.
Es blöken, sich in der Opferrolle suhlend, immer die gleichen Geister die, aus welchen Gründen auch immer, ein Problem damit haben sich von Rechtsradikalen und deren Gedankengut zu distanzieren.
Gruß
N. :Huhu:
Nobodyknows
20.09.2018, 08:54
Zum Thema „ganz böse AFD Kontakte - sofort feuern!“:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/hans-georg-maassen-hatte-237-gespraeche-mit-politikern-fuenf-mit-der-afd-a-1227979.html
https://goo.gl/images/eVRD89
Na siehste! Und daher wurde er befördert. ;)
Gruß
N. :Huhu:
Triasven
20.09.2018, 08:59
Na jetzt wäre ich auf deine Liste mit Namen von Linksradikalen gespannt?
Zähle doch mal auf. Danke.
Gruß
N. :Huhu:
Bisher verlief die Disskussion dahingehend, dass jeder seine subjektive Meinung zum Verhalten von Maaßen kundtat, mit den dazugehörigen Deutungen und Vermutungen.
Ich denke mal, dass das auch weitgehend sachlich und respektvoll erfolgte. Semantische Spitzen, überspitze Polemik und teils Zynismus inbegriffen.
Du willst jetzt diese Ebene verlassen, indem du auf die persönliche Ebene einzelner Teilnehmer einschwenkts. Ich möchte das nicht, und werde darum diese Frage nicht beantworten.
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