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Vollständige Version anzeigen : Rechtsruck in Deutschland?


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Adept
18.01.2024, 20:19
Finde die Diskussionen mittlerweile auch völlig sinnlos.

Was ist denn da euer Ziel? Oder einfach nur Zeit totschlagen?

Da gibt's besseres. :dresche

tandem65
18.01.2024, 20:23
Ich habe nicht behauptet, sie tun es, sondern daß sie die Macht haben, dies zu tun (und zwar alle, unabhängig von der Partei). Glücklicherweise gibt es noch in der Demokratie Korrekturmechanismen (Opposition), die den Machtmißbrauch etwas begrenzen.

Nein, das können Sie nicht, Es kann Dir lediglich vorgeschrieben werden wie heizen darfst. Und das mit so langem Vorlauf, daß Du ja mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit der bestehenden Heizung nicht unbedingt mehr heizen kannst. Selbst wenn Ab nächstes Jahr alle Gasheizungen verboten wären, näme Dir niemand die Heizung weg sondern Deine Auswahl wäre, wie bereits Heute eingeschränkt. Auch braucht es dafür keine Opposition. Das wäre eher ein Fall für eine funktionierende Judikative.:Huhu:

LidlRacer
18.01.2024, 20:37
Wenn sich unsere Gesellschaft in diese Richtung bewegt: Warum sollte so eine Gesellschaft solidarisch mit schwerbehinderten Menschen sein?

Heute Nachmittag bin ich bei Twitter über eine Äußerung eines Afdlers zu einem Behinderten gestoßen - etwa so:
"Wenn wir an der Macht sind, ist Schluss mit Inklusion!"
PS:
Hier: https://twitter.com/MakSchmu/status/1747578791159853093

Im Ersten gibt's heute ne Doku "Wir waren in der AfD - Aussteiger berichten" - da wird man wohl ähnliche Nettigkeiten gehäuft hören.
22:50 Uhr (dafür ist Steigbügelhalter Nuhr aus dem Programm geflogen!).

Oder sofort online:
https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/wir-waren-in-der-afd-aussteiger-berichten-100.html

Schwarzfahrer
18.01.2024, 20:37
Die verschiedenen Fluchtursachen natürlich. Sie nehmen zu und ab. Ferner die Geschwindigkeit, mit der sie Arbeit finden. Die "Fluchtursache" Überbevölkerung und Armut in vielen Ländern wird erst in mehreren Generationen abnehmen, sicher nicht auf einer Skala von unter 10 Jahren. Oder glaubst Du an einer Selbstbegrenzung des Migrantenstroms nach Deutschland zu erkennen?
Außerdem gibt es auch etliche Wiederheimkehrer, die zurück in ihre Heimat gehen, wenn die Fluchtursache nicht mehr besteht.Ja, Wiederheimkehrer gibt es vor allem aus EU-Ländern. Mit denen ist unsere Migrationsbilanz neutral - es ziehen etwa so viele weg, wie zu. Netto"zugewinn" haben wir vor allem aus Ländern wie Syrien, Irak, Afghanistan (https://www.welt.de/politik/deutschland/plus249485342/Einwanderung-Wer-bleibt-dauerhaft-wer-geht-wieder-Die-grosse-deutsche-Migrationsbilanz.html) - also aus den Ländern mit höchstem Sozialhilfeanteil.

Schwarzfahrer
18.01.2024, 20:53
Oben hast Du dafür plädiert, dass Menschen, die hier kein Bleiberecht haben, keinerlei Sozialleistungen mehr bekommen sollen. Ich halte es einfach für logisch und richtig, wie es m.W. mehrere Länder in Europa so handhaben: es gibt nach dem ablehnenden Bescheid noch ein paar Wochen Unterkunft und Essen, aber ohne Geld, dann ist das auch zu Ende. Dort ziehen die Menschen eben weiter, und verlassen das Land. Es ist einfach nur konsequent. Wenn ich im Job gekündigt werde, zahlt der Arbeitgeber auch nicht über eine Kündigungsfrist hinaus, und den Arbeitsplatz darf ich auch nicht mehr betreten.
Wenn sich unsere Gesellschaft in diese Richtung bewegt: Warum sollte so eine Gesellschaft solidarisch mit schwerbehinderten Menschen sein?Weil es in jeder Gesellschaft Menschen gibt, die zur Gemeinschaft gehören, und es können nie beliebig alle aus der ganzen Welt dazugehören, nur weil sie hingereist sind. Es gibt ein Unterschied zwischen Bevölkerung oder Volk und Einwohner; der Amtseid gilt auch "dem deutschen Volk", nicht den Bedürftigen aus aller Welt. Kann bei Dir auch jeder mitessen und ein Schlafplatz bekommen solange er nur will, wenn er es schafft, in Deine Wohnung zu kommen? Oder ziehst Du möglicherweise auch vor, Deine Mittel zuerst für die eigenen Familienmitglieder auszugeben?
Heute Nachmittag bin ich bei Twitter über eine Äußerung eines Afdlers zu einem Behinderten gestoßen - etwa so:
"Wenn wir an der Macht sind, ist Schluss mit Inklusion!"Das ist doch altbekannt, ein Teil der Rückwärtsgewandtheit der AfD (was leider weit mehr als 50 % aller Deutschen in diesem Punkt teilt). Unterstützt wird diese Haltung durch all die, die Inklusionsprojekte so schlecht ausstatten (finanziell wie personell), daß sie scheitern müssen, damit man mit dem Finger darauf zeigen kann: seht ihr, Inklusion funktioniert nicht (es funktioniert tatsächlich nicht für jeden, und nicht überall, aber es wäre viel mehr möglich, als getan wird. Ich kann verstehen, daß manche darüber nachdenken, ob solche schlechten Inklusionsprojekte lieber ganz gespart werden. Sogar unter den Eltern von Behinderten gibt es einen wesentlichen Anteil, die nichts von Inklusion halten, weil es bei ihrem Kind nicht passt. Diese stille Sabotage sichert den Bestand an Sonderschulen und WfBM, die durch wahre Inklusion stark schrumpfen müsste, die aber eine starke Lobby in den Sozialverwaltungen haben. Es ist übrigens die gleiche Haltung, die stur am segregativen 3-gliedrigen Schulsystem festhält, das ist ja auch der Gegensatz zur Inklusion. Darüberhinausgehende Feindseligkeit Behinderten gegenüber habe ich allerdings von der AfD noch nicht vernommen.

LidlRacer
18.01.2024, 21:02
Darüberhinausgehende Feindseligkeit Behinderten gegenüber habe ich allerdings von der AfD noch nicht vernommen.

Ich weiß nicht, in welchem Maße es spezielle Feindseligkeit gegen Behinderte gibt - aber reichlich Feindseligkeit gegen alle, die keine Freunde der AfD sind - also gegen alle Anständigen!

Schwarzfahrer
18.01.2024, 21:14
Ich weiß nicht, in welchem Maße es spezielle Feindseligkeit gegen Behinderte gibt - aber reichlich Feindseligkeit gegen alle, die keine Freunde der AfD sind - also gegen alle Anständigen!Reichlich Feindseligkeit gibt es auch gegen die AfD und auch gegen alle, die die AfD nicht so radikal ablehnen. Die Position auf einer oder anderen Seite einer Feindseligkeit ist keinerlei Maß für Anstand; die gewaltbereite Antifa ist auch gegen die AfD, wird dadurch um nichts anständiger. Radikale Feindseligkeit auf beiden Seiten ist keine gute Basis für die Zukunft, fürchte ich.

LidlRacer
18.01.2024, 21:19
Reichlich Feindseligkeit gibt es auch gegen die AfD und auch gegen alle, die die AfD nicht so radikal ablehnen. Die Position auf einer oder anderen Seite einer Feindseligkeit ist keinerlei Maß für Anstand; die gewaltbereite Antifa ist auch gegen die AfD, wird dadurch um nichts anständiger. Radikale Feindseligkeit auf beiden Seiten ist keine gute Basis für die Zukunft, fürchte ich.

Sorry, dir ist nicht mehr zu helfen.

DocTom
18.01.2024, 21:41
Sorry, dir ist nicht mehr zu helfen.

Ja, und bei dir ist ja auch deutlich geworden, dass Du am liebsten eine Grünen Diktatur hättest.
Bleibt die Frage, diktatorische Doppelspitze mit welchen Namen?
;) :Cheese: :Lachanfall:

Alles Sinn- und Zweckfrei, 2025 wird es zeigen, wo die stillen ihr Kreuzchen setzen.

Siebenschwein
18.01.2024, 21:55
Reichlich Feindseligkeit gibt es auch gegen die AfD und auch gegen alle, die die AfD nicht so radikal ablehnen. Die Position auf einer oder anderen Seite einer Feindseligkeit ist keinerlei Maß für Anstand….

Hier darf ich dezidiert widersprechen: Feindseligkeit gegenüber der AfD ist definitiv ein Zeichen für Anstand!
Diese Typen nicht abzulehnen ist eine klare Charakterschwäche oder ein Zeichen mangelnder Intelligenz.
Und um das klarzustellen: damit befürworte ich keinerlei Gewalt gegen Menschen, Tiere, Sachen.

DocTom
18.01.2024, 22:04
Gilt auch für andere Parteien, wenn ich dies lese, könnte ich auch kotzen:
https://www.focus.de/politik/deutschland/erste-ergebnisse-der-paedophilie-studie-forscher-enthuellen-so-kaempften-gruene-jahrelang-fuer-freien-kinder-sex_id_3077344.html

Aber das will natürlich niemand wissen, bzw sind das natürlich nur immer Minderheiten...
:Lachanfall:

@siebenschwein, du hast das "meiner Meinung nach" vergessen...

keko#
18.01.2024, 22:23
Heute Nachmittag bin ich bei Twitter über eine Äußerung eines Afdlers zu einem Behinderten gestoßen - etwa so:
"Wenn wir an der Macht sind, ist Schluss mit Inklusion!"
PS:
Hier: https://twitter.com/MakSchmu/status/1747578791159853093

...

Flüchtlinge, Ausländer, Behinderte, Schwule, Frauen.... was weiß ich. Natürlich denken so nicht alle AfD-Wähler oder AfD-Politiker - das ist ja kar. Aber das schwingt doch ganz bewusst hier und da immer wieder mal mit. Und wenn sich der im Fernseh so [rassistisch] äussert, kann ich das doch auch. :o

keko#
18.01.2024, 22:26
....
...
Das ist doch altbekannt, ein Teil der Rückwärtsgewandtheit der AfD (was leider weit mehr als 50 % aller Deutschen in diesem Punkt teilt). Unterstützt wird diese Haltung durch all die, die Inklusionsprojekte so schlecht ausstatten (finanziell wie personell), daß sie scheitern müssen, damit man mit dem Finger darauf zeigen kann: seht ihr, Inklusion funktioniert nicht (es funktioniert tatsächlich nicht für jeden, und nicht überall, aber es wäre viel mehr möglich, als getan wird. Ich kann verstehen, daß manche darüber nachdenken, ob solche schlechten Inklusionsprojekte lieber ganz gespart werden. Sogar unter den Eltern von Behinderten gibt es einen wesentlichen Anteil, die nichts von Inklusion halten, weil es bei ihrem Kind nicht passt. Diese stille Sabotage sichert den Bestand an Sonderschulen und WfBM, die durch wahre Inklusion stark schrumpfen müsste, die aber eine starke Lobby in den Sozialverwaltungen haben. Es ist übrigens die gleiche Haltung, die stur am segregativen 3-gliedrigen Schulsystem festhält, das ist ja auch der Gegensatz zur Inklusion. Darüberhinausgehende Feindseligkeit Behinderten gegenüber habe ich allerdings von der AfD noch nicht vernommen.

Das du nun so eine eindeutige Bemerkung relativerst, überteigt meinen Horizont.

Schwarzfahrer
18.01.2024, 23:03
Das du nun so eine eindeutige Bemerkung relativerst, überteigt meinen Horizont.
Was relativiere ich? Daß die Ablehnung der Inklusion sich quer durch die Gesellschaft zieht, einschließlich eines Teils der Eltern von Behinderten? Das ist Tatsache. Finde ich es gut? Nein, aber ich muß damit leben, und bringe es meinem Sohn bei, damit zurechtzukomen, denn das ist die Welt, in der er leben wird, länger als ich. Und ich trage kleine Schritte bei, daß es doch normaler wird, und ein wenig öfter klappt, als bisher. Daß Inklusion oft schlecht funktioniert, ist am wenigsten die Schuld der AfD (wie viele AfD-ler sitzen an Schaltstellen in Schulbehörden und Ministerien?), die sind nur eines der zusätzlichen Bremsklötze.

JENS-KLEVE
19.01.2024, 00:01
Flüchtlinge, Ausländer, Behinderte, Schwule, Frauen.... was weiß ich. Natürlich denken so nicht alle AfD-Wähler oder AfD-Politiker - das ist ja kar. Aber das schwingt doch ganz bewusst hier und da immer wieder mal mit. Und wenn sich der im Fernseh so [rassistisch] äussert, kann ich das doch auch. :o

Heute Nachmittag bin ich bei Twitter über eine Äußerung eines Afdlers zu einem Behinderten gestoßen - etwa so:
"Wenn wir an der Macht sind, ist Schluss mit Inklusion!"
PS:
Hier: https://twitter.com/MakSchmu/status/1747578791159853093

Im Ersten gibt's heute ne Doku "Wir waren in der AfD - Aussteiger berichten" - da wird man wohl ähnliche Nettigkeiten gehäuft hören.
22:50 Uhr (dafür ist Steigbügelhalter Nuhr aus dem Programm geflogen!).

Oder sofort online:
https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/wir-waren-in-der-afd-aussteiger-berichten-100.html


Danke für den Fernsehtipp. Viele meiner Meinungen zur AFD, die ich hier schon lange geäußert hatte werden bestätigt.

- Lucke,, Petry, Meuthen und viele Gründungsmitglieder waren und sind keine Neonazis
- Vor zehn Jahren hat man mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Pulver verschossen.
- Der Umgang der Medien mit der AFD bewirkte erst, dass Rechtsextreme zur AFD strömten
- Soziale Kontakte werden abgebrochen, man hat nur noch die Parteifreunde und radikalisiert sich
- Die Partei entwickelt sich zur Sekte, verbliebene Kontakte sind unerwünscht und werden abgebrochen
- Merkel hat 2015 die AFD unfreiwillig groß gemacht
- Gegendemonstrationen sorgten für Zusammenhalt und beendeten interne Streitigkeiten
- Angst ist eine wichtige Methode. Aus jeder Krise wird eine Katastrophe kreiert.
- Neonazis waren in der Partei unbedeutend, aber konnten schrittweise das Blatt wende, weil bürgerliche Mitglieder rausgedrängt wurden durch Druck von außen
- Soziale Ächtung der AFD-Mitglieder verhindert das Austreten aus der Partei, weil man alleine draußen keine Chancen hat


Naja, jetzt haben wir den Salat. Sonntag gehe ich dann auch mal zur Anti-AFD-Demo, die hatte ich letzte Woche zusammen mit FFF vorgeschlagen.

LidlRacer
19.01.2024, 00:57
Es erscheint mir etwas merkwürdig, diejenigen, die schon früh korrekt erkannt und benannt haben, wohin sich die Afd entwickelt, dafür verantwortlich zu machen, dass sie es tat.

Aber die Geschichte ist so oder so weniger wichtig als die aktuelle Lage:
Es ist eine asoziale, ekelhafte und gefährliche Scheißpartei, die unbedingt daran gehindert werden muss, irgendetwas in Deutschland bestimmen zu können.

JENS-KLEVE
19.01.2024, 06:58
Es erscheint mir etwas merkwürdig, diejenigen, die schon früh korrekt erkannt und benannt haben, wohin sich die Afd entwickelt, dafür verantwortlich zu machen, dass sie es tat.

Aber die Geschichte ist so oder so weniger wichtig als die aktuelle Lage:
Es ist eine asoziale, ekelhafte und gefährliche Scheißpartei, die unbedingt daran gehindert werden muss, irgendetwas in Deutschland bestimmen zu können.

Klar ist es merkwürdig, aber gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Die Welt ist manchmal etwas kompliziert. Der ARD Bericht zeigt es in meinen Augen wunderbar.

Für mich ein neuer Aspekt sind finanzielle Abhängigkeiten, weswegen viele in der Partei bleiben und das obwohl sie nicht zu den primitiven Rechtsextremisten gehören. Interessant fand ich auch die Darstellung von Beatrice von Storch und Alice Weidel, die weiterhin versuchen den Laden zusammenzuhalten, obwohl sie nicht zur treibenden rechtsextrem Kraft gehören, aber sehr wohl versuchen mit diesem Feuer zu spielen. Tolle Reportage. Vielen Dank nochmals!

StefanW.
19.01.2024, 07:08
Was relativiere ich? Daß die Ablehnung der Inklusion sich quer durch die Gesellschaft zieht, einschließlich eines Teils der Eltern von Behinderten? ... ist am wenigsten die Schuld der AfD (wie viele AfD-ler sitzen an Schaltstellen in Schulbehörden und Ministerien?), die sind nur eines der zusätzlichen Bremsklötze...

Wir leben wohl in unterschiedlichen Welten. In meiner Welt werden Menschen mit Behinderung von Seiten ihrer Mitmenschen, Lehrern, ÖV... unterstützt.
Dass die "betroffene" Person bzw. die Angehörigen sich mehr Unterstützung wünschen ist doch überall so: Autofahrer wollen mehr Autobahnen, Radfahrer mehr Fahrradwege....

Wie man nach Meinung einiger AfD-Politiker mit Behinderten umgehen sollte, kannst Du in Geschichtsbüchern nachlesen.

--------------------

...
Aber das will natürlich niemand wissen, bzw sind das natürlich nur immer Minderheiten...
:Lachanfall:...
Und welche aktuellen Politikerin und welcher aktueller Politiker steht damit im Zusammenhang?
Kommst Du uns im nächsten Beitrag zur Linkspartei mit der Stasi?

Schwarzfahrer
19.01.2024, 08:05
Wir leben wohl in unterschiedlichen Welten. In meiner Welt werden Menschen mit Behinderung von Seiten ihrer Mitmenschen, Lehrern, ÖV... unterstützt. Natürlich gibt es die auch, und es werden über die Jahre immer mehr. Aber es ist noch ein langer weg, bis Inklusion von Behinderten (besonders von geistig Behinderten) wirklich für eine Mehrheit und für Verwaltungen zur Normalität wird. Beispiele:

Ich vergesse die Konferenz mit 10 Rektoren aus Schulen der Umgebung nicht, als wir eine Schule für unsere Außenklasse nach der Grundschule (in der es zumindest 3 Jahre super lief) suchen mußten. Der Tenor bei 8 von 10 war, "Inklusion ist toll, aber wir warten lieber noch etwas 20 Jahre, um aus den Erfahrungen, die andere machen, abzuleiten, ob wir selbst das probieren wollen, oder doch nicht". Die beiden anderen hatten kein geeignetes Personal...

Und als unser Sohn einen integrativen Arbeitsplatz vor der WfBM bevorzugte ("Werkstatt ist gut, hier ist aber besser"), und das Amt daher das Ganze übers persönliche Budget genehmigen mußte (was fürs Amt keine Mehrkosten waren), wurden uns plötzlich verschiedene finanzielle Anreize geboten (kostenloser Transport außerhalb unseres Bezirks u.ä.), wenn er nur doch in die WfBM wechselt.

Nach drei Jahren hat das Amt erreicht, daß sein Arbeitsplatz doch der Lebenshilfewerkstatt zugeordnet wurde als "Außengruppe", wodurch ca. 20 % der Gelder statt dem Arbeitgeber jetzt der Lebenshilfe für Aktenverwaltung zugeschoben werden - weniger Betreuung für meinen Sohn, mehr Geld für die WfBM ohne echte Leistung. So funktioniert die Verwaltung.

Die ambulant betreute WG, in die er immerhin im Oktober eingezogen ist, wird vom Amt bisher nur mit ca. 50 % der nötigen und laut Gesetz zustehenden Finanzierung versehen (also nur 4 Tage die Woche zu bewohnen, den Rest ist er zu Hause), angeblich weil nun mal Heime zuerst versorgt werden müssen nach dem neuen BThG. Die Alternative hieß: warten Sie noch 6 - 8 Monate mit dem Einzug (bis dann wäre der Träger Pleite, weil die Baukredite natürlich bedient werden müssen). Unser Projekt verhungert am ausgestreckten Arm oder kann nur unbefriedigend realisiert werden.
Dass die "betroffene" Person bzw. die Angehörigen sich mehr Unterstützung wünschen ist doch überall so: Autofahrer wollen mehr Autobahnen, Radfahrer mehr Fahrradwege....Bei der Inklusion geht es zuallererst nicht um Unterstützung, sondern um ernst gemeinte Möglichkeiten: Inklusionsklassen mit richtigem Konzept und Personalausstattung, Arbeitsplätze, wo Behinderte mit nichtbehinderten zusammen arbeiten können, Wohnfomen, bei denen die Behinderten nicht in reglementierten Heimen sondern soweit möglich selbstbestimmt leben, können, u.ä.m. Das sind alles bisher nur Einzelprojekte, und lange nicht Normalität.
Wie man nach Meinung einiger AfD-Politiker mit Behinderten umgehen sollte, kannst Du in Geschichtsbüchern nachlesen.Das klingt genauso richtig wie wenn ich sage: wohin die Planwirtschaft der Grünen führt, kann man in den Geschichtsbüchern über den Ostblock nachlesen. Partielle Parallelen begründen noch lange nicht eine Gleichheit in allen Extremen.

keko#
19.01.2024, 08:07
Was relativiere ich? ...

Du relativierst ständig die AfD, indem du z.B. sagst, dass sie konkrete Probleme anspricht. Längst muss man die AfD im Kontext sehen, sie ist keine normale Partei mehr.

Falls es Probleme bei der Inklusion gibt, dann sprich das in der Schule an oder wo immer du meinst, es wäre angebracht. Diese Stellen und Ansprechpartner gibt es mit Sicherheit längst.

Die AfD deckt keine neuen Probleme auf. Wir diskutieren hier seit vielen Jahren alle möglichen Probleme. Die AfD hockt sich letztendlich drauf und schlachtet sie für ihre Zwecke aus. Das muss man einfach beachten.

Klima, Migration, Technologiewende ... wollen wir diese Mammutaufgaben wirklich der AfD überlassen?!

:Blumen:

Schwarzfahrer
19.01.2024, 08:22
Du relativierst ständig die AfD, indem du z.B. sagst, dass sie konkrete Probleme anspricht. Längst muss man die AfD im Kontext sehen, sie ist keine normale Partei mehr. Die Diskussion läuft doch immer darauf hinaus, daß auch die Probleme, die die AfD anspricht, irrelevant seien, mit der Begründung daß doch die AfD diese anspricht. Mir geht es nie um die AfD selbst, sondern darum, daß man sich endlich mit den Themen befasst, statt mit der AfD (und völlig losgelöst davon, was die AfD dazu sagt, es soll um die Inhalte allein gehen), dann wäre sie ganz schnell Geschichte.
Falls es Probleme bei der Inklusion gibt, dann sprich das in der Schule an oder wo immer du meinst, es wäre angebracht. Diese Stellen und Ansprechpartner gibt es mit Sicherheit längst.Schön naiv, s. Beispiele oben. Inklusion passiert, wenn sich Eltern und Angehörige auch gegen Ämter und Einrichtungen engagieren, gelegentlich mit einzelnen engagierten Menschen aus den Ämtern. Und nicht ich habe das Ganze in die abstruse Verbindung mit der AfD gebracht, die sind hierfür weder relevant noch verantwortlich. Aber eine noch so tolle UN-Resolution zur Inklusion ändert keine Gesellschaft in wenigen Jahren, dafür braucht es Generationen, die mit Behinderten zusammen aufwachsen.
Klima, Migration, Technologiewende ... wollen wir diese Mammutaufgaben wirklich der AfD überlassen?Ja, offenbar wollen das die meisten in den "Altparteien". Und dies wird offenbar medial toll unterstützt, denn jedesmal, wenn ein Politiker diese Themen anders angeht, wird sofort mit der AfD-Keule gedroht bzw. AfD-Nähe unterstellt um die Gedanken zu diskreditieren, bis der betreffende einknickt. Jens hat es doch schön zusammengefasst - wann lernt man auch daraus? Die AfD ist keine Lösung - aber sie wird zur Heimat aller gemacht, die nicht "auf Linie" sein wollen.

deralexxx
19.01.2024, 08:29
Die Diskussion läuft doch immer darauf hinaus, daß auch die Probleme, die die AfD anspricht, irrelevant seien, mit der Begründung daß doch die AfD diese anspricht. Mir geht es nie um die AfD selbst, sondern darum, daß man sich endlich mit den Themen befasst, statt mit der AfD (und völlig losgelöst davon, was die AfD dazu sagt, es soll um die Inhalte allein gehen), dann wäre sie ganz schnell Geschichte.


Welches Problem, dass die AFD anspricht ist nicht schon längst bekannt und wird mehr oder weniger angegangen, es zeigt sich aber, dass es eben schwerer ist, es zu lösen als das Problem auf ein Plakat zu schreiben?

Schwarzfahrer
19.01.2024, 08:41
Welches Problem, dass die AFD anspricht ist nicht schon längst bekannt und wird mehr oder weniger angegangen, es zeigt sich aber, dass es eben schwerer ist, es zu lösen als das Problem auf ein Plakat zu schreiben?
Die Themen wurden hier bereits häufig genug genannt. Welche Lösungen (oder auch nur Lösungsansätze, Ideen) der aktuellen oder vorherigen Regierung sind im Sinne der Mehrheit der Wähler, wenn man sich z.B. die aktuellen Zustimmungswerte der Ampel anschaut? Kann es sein, daß der bisher regierungsseits betrachtete Lösungsraum der bekannten Probleme erweitert werden sollte, auch bei Inkaufnahme der Tatsache, daß sich dann die Lösungsräume mit Vorschlägen der AfD überschneidet - aber dafür Zustimmung in der Wählerschaft erfährt?

sabine-g
19.01.2024, 08:42
Können wir den Thread bitte umbenennen?

Vielleicht in "Schwarzfahrer gegen den Rest der Welt"

keko#
19.01.2024, 08:43
....
Schön naiv, s. Beispiele oben. Inklusion passiert, wenn sich Eltern und Angehörige auch gegen Ämter und Einrichtungen engagieren, gelegentlich mit einzelnen engagierten Menschen aus den Ämtern. Und nicht ich habe das Ganze in die abstruse Verbindung mit der AfD gebracht, die sind hierfür weder relevant noch verantwortlich. Aber eine noch so tolle UN-Resolution zur Inklusion ändert keine Gesellschaft in wenigen Jahren, dafür braucht es Generationen, die mit Behinderten zusammen aufwachsen. ....

Was erwartest du? Du bist auch nur eine Wurst unter 80 Millionen Würsten. Dein Sohn ist eine Wurst, meine Kinder sind Würste, ich bin eine.
Wir leben in einer Demokratie, das ist mühsam und gleichsam der Sinn davon.
Bleib einfach an dem Thema dran und engagiere dich, mehr kannst du nicht tun.
:Blumen:

Bunde
19.01.2024, 09:11
Ja, offenbar wollen das die meisten in den "Altparteien". Und dies wird offenbar medial toll unterstützt, denn jedesmal, wenn ein Politiker diese Themen anders angeht, wird sofort mit der AfD-Keule gedroht bzw. AfD-Nähe unterstellt um die Gedanken zu diskreditieren, bis der betreffende einknickt. Jens hat es doch schön zusammengefasst - wann lernt man auch daraus? Die AfD ist keine Lösung - aber sie wird zur Heimat aller gemacht, die nicht "auf Linie" sein wollen.

So sehr ich auch Deine Rolle als Advocatus Diavoli respektiere: Manchmal verrennst Du Dich leider...Die angebliche "Mainstream" Meinung, die keine Abweichungen zulässt, ist ein Beispiel dafür.

Wie schon mal erwähnt, gibt es ein breites Spektrum an Medien innerhalb
der "demokratischen Grenzen", die von links bis rechts einiges abdecken.

Herr März ist z.B. für seine Zahnarzt-Theorie nicht (nur) wegen des billigen Populismus angegangen worden, sondern weil es schlicht falsch ist.

Nepumuk
19.01.2024, 09:20
Ich halte es einfach für logisch und richtig, wie es m.W. mehrere Länder in Europa so handhaben: es gibt nach dem ablehnenden Bescheid noch ein paar Wochen Unterkunft und Essen, aber ohne Geld, dann ist das auch zu Ende. Dort ziehen die Menschen eben weiter, und verlassen das Land.

Prima Idee. Man stelle sich das mal vor, alle europäischen Länder würden das konsequent umsetzen. Dann hätten wir hier in Europa Millionen von Menschen, die rechtlos von Land zu Land ziehen und irgendwie versuchen zu überleben. Das wird bestimmt super.

MattF
19.01.2024, 09:24
Prima Idee. Man stelle sich das mal vor, alle europäischen Länder würden das konsequent umsetzen. Dann hätten wir hier in Europa Millionen von Menschen, die rechtlos von Land zu Land ziehen und irgendwie versuchen zu überleben. Das wird bestimmt super.

Kann man sich schön in NY betrachten, wo praktisch in jedem Hauseingang ein Obdachloser "wohnt". Hingekarrt aus Texas.

https://www.spiegel.de/ausland/fluechtlinge-in-den-usa-mit-dem-bus-von-texas-nach-new-york-mit-einer-flasche-wasser-a-76a7d825-e804-426d-a6c5-13c26a3237f1

keko#
19.01.2024, 09:46
.... Die AfD ist keine Lösung - aber sie wird zur Heimat aller gemacht, die nicht "auf Linie" sein wollen.

Nein, das akzeptiere ich einfach nicht. Du relativierst schon wieder!
Verschiedene Meinung sind völlig akzeptabel. Die "Durchschnittsmeinung" oder den Durchschnittsbürger gibt es nicht, das sind letztendlich rechnerische Werte. Jeder weicht irgendwo vom anderen ab.
Streiten, demonstrieren usw., alles ok! Dann aber die AfD zu wählen ist der falsche Schluss. Es gibt und gab schon immer genug Möglichkeiten seinen Unmut auszudrücken.

StefanW.
19.01.2024, 10:18
[Moderation: Entfernt nach Beschwerde.]

Genussläufer
19.01.2024, 10:39
Danke für den Fernsehtipp. Viele meiner Meinungen zur AFD, die ich hier schon lange geäußert hatte werden bestätigt.

- Lucke,, Petry, Meuthen und viele Gründungsmitglieder waren und sind keine Neonazis
- Vor zehn Jahren hat man mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Pulver verschossen.
- Der Umgang der Medien mit der AFD bewirkte erst, dass Rechtsextreme zur AFD strömten
- Soziale Kontakte werden abgebrochen, man hat nur noch die Parteifreunde und radikalisiert sich
- Die Partei entwickelt sich zur Sekte, verbliebene Kontakte sind unerwünscht und werden abgebrochen
- Merkel hat 2015 die AFD unfreiwillig groß gemacht
- Gegendemonstrationen sorgten für Zusammenhalt und beendeten interne Streitigkeiten
- Angst ist eine wichtige Methode. Aus jeder Krise wird eine Katastrophe kreiert.
- Neonazis waren in der Partei unbedeutend, aber konnten schrittweise das Blatt wende, weil bürgerliche Mitglieder rausgedrängt wurden durch Druck von außen
- Soziale Ächtung der AFD-Mitglieder verhindert das Austreten aus der Partei, weil man alleine draußen keine Chancen hat


Vielen Dank für die Zusammenfassung. Wir haben uns gestern die Reportage als ganze Familie angesehen. Wir haben bis dato nur die Hälfte geschafft. Die Jungs müssen heute in die Schule.

Ich war ebenfalls sehr positiv überrascht, was der ARD hier gelungen ist. Es wurde unaufgeregt dargestellt, was verschiedene Menschen dort erlebt haben, was sie motiviert hat ein- und wieder auszutreten. Die Motivation derjenigen, die später eingetreten sind, wäre auch spannend. Da ich erst bei der Hälfte bin, kann das auch kommen.

Wir schauen das heute auf jeden Fall weiter. Ist ja selten genug, dass man für die Rundfunkgebühren wirklich Bildungsfernsehen geliefert bekommt ;)

Ich hatte übrigens einen echten Aha-Moment. Ich kann mich ja tatsächlich mit ein paar Programmpunkten der AfD identifizieren. Und dennoch waren sie für mich nicht wählbar. Ich wusste aber nicht warum. Jetzt schon. Schon deshalb war diese Reportage für mich wertvoll.

Siebenschwein
19.01.2024, 11:37
Endlich klare Worte aus dem Sport - wenn schon nicht vom Triathlon, dann wenigstens vom Fussball.

"Der hat nichts verstanden!" Christian Streich fordert klare Kante gegen Rechts

https://www.youtube.com/watch?v=lBwl4Rc5P_8

Schwarzfahrer
19.01.2024, 13:13
Können wir den Thread bitte umbenennen?

Vielleicht in "Schwarzfahrer gegen den Rest der Welt"Glaubst Du wirklich, daß die wortführende Triathletenblase in diesem Forum den Rest der Welt repräsentiert, und ich mit meiner Meinung allein bin? Du unterschätzt vermutlich die Anzahl von stillen Mitlesern, die weniger gelassen im Einstecken sind als ich, und keine Lust haben sich Deinem Anpöbeln auszusetzen.

Schwarzfahrer
19.01.2024, 13:27
Was erwartest du? Du bist auch nur eine Wurst unter 80 Millionen Würsten. Dein Sohn ist eine Wurst, meine Kinder sind Würste, ich bin eine.
Wir leben in einer Demokratie, das ist mühsam und gleichsam der Sinn davon.
Bleib einfach an dem Thema dran und engagiere dich, mehr kannst du nicht tun.
:Blumen:Was ich erwarte bzgl. Inklusion? So wie Arne auf der zwingenden Gültigkeit und für den Staat verpflichtenden Umsetzungszwang der international Klimaabkommen besteht, wünsche ich mir und erwarte, daß der Staat sich an die unterschriebene UN-Vereinbarung zur Förderung der Inklusion hält, und ernsthafte Maßnahmen einleitet. Mir ist allerdings bewußt, daß es in den Köpfen länger, vermutlich 2 - 3 Generationen braucht, um normal zu werden - umso wichtiger wäre ernste staatliche Unterstützung, um diesen Wandel zu fördern - stattdessen bremst der Staat und die Verwaltungen noch bewußt und gezielt. Letzteres werfe ich ihnen vor; ansonsten tue ich genau das, was Du sagst; ich engagiere mich und ändere die Welt im Kleinen, kämpfe vor allem dort, wo jetzt etwas bewegt werden kann, nicht gegen mögliche, zukünftig eventuell auftretende Risiken.

Nein, das akzeptiere ich einfach nicht.
...
Verschiedene Meinung sind völlig akzeptabel.... Was nun, entscheide Dich :Cheese: . Ich meinerseits wähle sicher nie AfD, kann aber sehr wohl Gründe und Antriebe vorstellen und verstehen, die Menschen dazu treiben, und glaube damit besser in der Welt zurechtzukommen, als wenn ich bestimmte Sachen einfach als "nicht akzeptabel", "nicht vorstellbar" aus meinen Überlegungen verbanne (verstehen heißt natürlich nicht, die Idee für mich als akzeptabel anzusehen, aber ich muß akzeptieren, daß Menschen sehr unterschiedlich ticken und damit leben).

Adept
19.01.2024, 14:01
Glaubst Du wirklich, daß die wortführende Triathletenblase in diesem Forum den Rest der Welt repräsentiert, und ich mit meiner Meinung allein bin? Du unterschätzt vermutlich die Anzahl von stillen Mitlesern, die weniger gelassen im Einstecken sind als ich, und keine Lust haben sich Deinem Anpöbeln auszusetzen.

Ich glaube auch, dass weit mehr hier deine Ansichten teilen, nur hier kein Bock haben sich aufzureiben. Und manches kann auch ich gut nachvollziehen, anderes halt nicht. So ist aber freie Meinungsäusserung.

Schwarzfahrer
19.01.2024, 14:28
Ich glaube auch, dass weit mehr hier deine Ansichten teilen, nur hier kein Bock haben sich aufzureiben. Und manches kann auch ich gut nachvollziehen, anderes halt nicht. So ist aber freie Meinungsäusserung.Ja, mit dieser Einstellung läßt es sich entspannt diskutieren :Blumen: . Ich habe schon eine Sammlung von PN-Rückmeldungen in diesem Sinne, mehr als offen geäußerte Zustimmungen. Ich selbst finde auch jede Meinungsäußerung interessant, weil sie mein Verständnis der Welt und der Menschen stetig ergänzt - und darum glaube ich, daß dies auch der eine oder andere Beitrag von mir bei den stillen Mitlesern bewirken kann.

Helios
19.01.2024, 14:32
1932 gingen 1/3 Unentschlossene in die Wahlkabinen......

jetzt bin ich mit dem was und wie es läuft - auch in meinem Geldbeutel - unzufrieden, die Bank nimmt für die Überziehung am Konto 15% (wenn ich noch was bekomme) - letztens gab es noch was, wenn man die Bank um ihr Geld erleichtert hat.

Jetzt steh ich in der Kabine fürs Kreuzchen machen - und da haben sich die <marketing-Heinis was absolut geniales einfallen lassen: machs hier - ich bin die al....

Leider ist es so, dass der shice so funzt und zwar "gewaltig".

NiklasD
19.01.2024, 15:20
Weil es hier die Tage auch gefragt wurde. Hier gibt es eine Übersicht über alle Demonstrationen am Wochenende:
https://zusammen-gegen-rechts.org/

Nepumuk
19.01.2024, 15:35
Ich glaube auch, dass weit mehr hier deine Ansichten teilen, nur hier kein Bock haben sich aufzureiben.

Jo, das ist ja auch so eine Fiktion, die gerne von rechts verbreitet wird. Die "schweige Mehrheit", die die rechtsextreme Denke teilt und nur vom bösen Mainstream mundtot gemacht wird. Schließlich "darf man ja nichts mehr sagen". Sicher, ist ganz bestimmt so.

Vielleicht will aber die "schweigen Mehrheit" auch einfach nicht mit rassistischen und fremdenfeindlichen Meinungen in Verbindung gebracht werden, die ja auch hier im Forum mittlerweile ganz ungeniert vertreten werden?

Schwarzfahrer
19.01.2024, 16:16
Jo, das ist ja auch so eine Fiktion, die gerne von rechts verbreitet wird. Die "schweige Mehrheit", die die rechtsextreme Denke teilt und nur vom bösen Mainstream mundtot gemacht wird. Schließlich "darf man ja nichts mehr sagen". Sicher, ist ganz bestimmt so.

Vielleicht will aber die "schweigen Mehrheit" auch einfach nicht mit rassistischen und fremdenfeindlichen Meinungen in Verbindung gebracht werden, die ja auch hier im Forum mittlerweile ganz ungeniert vertreten werden?Es gibt noch eine dritte Gruppe, oder Interpretation: die, die es Leid sind, wegen jedem Kleinkram ein Etikett umgehängt zu bekommen, auf dem wahlweise "Rassist", "Sexist", "Transphob", "Islamophob" etc., oder einfach "Rechts(extrem)" dransteht, und daher ihre Ansichten für sich behalten. Die Sorte gibt es recht oft bei uns in der Firma, wo viele Kollegen jeglichen politisch-weltanschaulichen Gesprächen ausweichen, bzw. gar nicht anfangen, um ja nicht bei irgendjemandem anzuecken. Sein einigen Jahren sind die Mittagspausen dadurch oft recht langweilig. Nur die ehemaligen Ostblock-Kollegen aus allen Ländern sind da noch relativ ungeniert - zumindest untereinander.

Nepumuk
19.01.2024, 16:43
Es gibt noch eine dritte Gruppe, oder Interpretation: die, die es Leid sind, wegen jedem Kleinkram ein Etikett umgehängt zu bekommen, auf dem wahlweise "Rassist", "Sexist", "Transphob", "Islamophob" etc., oder einfach "Rechts(extrem)" dransteht, und daher ihre Ansichten für sich behalten. Die Sorte gibt es recht oft bei uns in der Firma, wo viele Kollegen jeglichen politisch-weltanschaulichen Gesprächen ausweichen, bzw. gar nicht anfangen, um ja nicht bei irgendjemandem anzuecken.

Ich verrate dir gerne mal was: Es ist völlig normal, sich in der Mittagspause im Unternehmen nicht rassistisch, nicht sexistisch, nicht transphob, nicht islamophob und nicht rechtsextrem zu äußern. Das macht es in der Tat leichter, nicht anzuecken. Zum Glück scheint es ja auch in deinem Unternehmen noch genug Menschen zu geben, die gegen solchen Dreck ansprechen. Und das ist auch gut so.

keko#
19.01.2024, 16:53
....

Was nun, entscheide Dich :Cheese: . Ich meinerseits wähle sicher nie AfD, kann aber sehr wohl Gründe und Antriebe vorstellen und verstehen, die Menschen dazu treiben, und glaube damit besser in der Welt zurechtzukommen, als wenn ich bestimmte Sachen einfach als "nicht akzeptabel", "nicht vorstellbar" aus meinen Überlegungen verbanne (verstehen heißt natürlich nicht, die Idee für mich als akzeptabel anzusehen, aber ich muß akzeptieren, daß Menschen sehr unterschiedlich ticken und damit leben).

Diejenigen, die die AfD wählen, weil sie glauben, die AfD würde ihnen helfen, haben sowieso den Faden verloren. Gerade die Tage lese ich, dass Schwergewichte wie Bosch, ZF Friedrichshafen und wohl auch Daimler tausende Jobs abbauen. Glaubt man wirklich, die AfD könne da was tun? Mein Mitleid wird sich in Grenzen halten beim bitteren Gewinnen uralter Erkenntnise ;)

Schlafschaf
19.01.2024, 17:17
Glaubst Du wirklich, daß die wortführende Triathletenblase in diesem Forum den Rest der Welt repräsentiert, und ich mit meiner Meinung allein bin? Du unterschätzt vermutlich die Anzahl von stillen Mitlesern, die weniger gelassen im Einstecken sind als ich, und keine Lust haben sich Deinem Anpöbeln auszusetzen.

Ist mir viel zu anstrengend hier viel zu diskutieren. Sehe auch keinen Sinn drin. Hier ist kaum einer an Austausch interessiert sondern nur daran möglichst oft seine eigene Meinung zu sagen.

Ich wüsste aber schon gerne wieviel Kontakt die Herren Lidl, Sabine, Nepumuk mit Asylbewerbern und Ausländern haben. Im Homeoffice lässt sich leicht schreiben wie toll alles läuft. Von Polizisten aus Großstädten zum Beispiel hört man da ganz anderes.ich hab auf dem Dorf auch nicht viel Kontakt,allerdings hat da bei 7 Flüchtlingen direkt mal einer einen anderen ungebracht wegen religiöser Meinungsverschiedenheit :Blumen:

DocTom
19.01.2024, 17:29
Ich verrate dir gerne mal was: Es ist völlig normal, sich in der Mittagspause im Unternehmen nicht ...Und das ist auch gut so.

Da hast du nicht richtig verstanden, was der Schwarzfahrer geschrieben hat, ließ es nochmal und evtl. mal mit wohlwollen. Denn das zeigt genau das Problem. Menschen wie du führen, wenn sie ihre Schubladen einmal gefüllt haben, mit auch nur geringfügigst anders denkenden Menschen keine Diskussionen mehr.
Da reicht es heute doch schon, nicht korrekt zu gendern und schon bist du für einige Menschen bereits sexistisch, oder halt gleich Nazi. Und wenn Wahler halt eh schon vorverurteilt sind, wahlen sie auch entsprechenden Protest gegen diese Generation 'Allesvorschreiber'.

Und wieviele Menschen dies Verhalten tatsächlich nervt, wird sich in D 2025 zeigen.

Wozu also lange diskutieren, abwarten reicht doch. :cool:

Oder zeigt evtl. die 'Masse' an aktuellen Demos von einem Bruchteil der 82Mio Bevölkerung, dass die Demonstranten doch an eine 'demokratische Legitimation' und Wahlerfolg der Konservativen bei der BTW2025 glauben?

Aber wenn denn dann tatsächlich die AfD es schafft, sogar eine große Zahl Wähler von ihrem Programm zu überzeugen und nicht vor der Wahl verboten wird, dann ist sie halt demokratisch gewählt und muss erstmal, an absolute Mehrheit glaubt hier doch keiner, eine Regierung zusammengestellt bekommen und dann noch vier Jahre zeigen, ob sie das Steuern eines Landes in der Gesamtheit mit einer aktiven Opposition wuppen.

Sollte unsere Demokratie noch immer so schwach sein, dass sich eure Horrobilder von der AfD umsetzen lassen, ja, dann ginge sogar ich ins Ausland. Ich glaube aber fest daran, dass unser System alles, auch eine AfD aushält und gut aufgestellt ist.

Ist mir viel zu anstrengend hier viel zu diskutieren. Sehe auch keinen Sinn drin. Hier ist kaum einer an Austausch interessiert sondern nur daran möglichst oft seine eigene Meinung zu sagen.

Ich wüsste aber schon gerne wieviel Kontakt die Herren Lidl, Sabine, Nepumuk mit Asylbewerbern und Ausländern haben. Im Homeoffice lässt sich leicht schreiben wie toll alles läuft. Von Polizisten aus Großstädten zum Beispiel hört man da ganz anderes.ich hab auf dem Dorf auch nicht viel Kontakt,allerdings hat da bei 7 Flüchtlingen direkt mal einer einen anderen ungebracht wegen religiöser Meinungsverschiedenheit :Blumen:

:Danke: die Diskussions- und Austauschphase gab es doch nur kurz, sind doch einige hier davon überzeugt, im Besitz der absoluten Wahrheit und Weisheit zu sein und deswegen anderen Menschen vorschreiben zu müssen, wie diese zu leben, zu wählen, zu denken, zu essen, zu fahren ... und zu reden haben, ohne sich oftmals selber an ihre eigenen Regeln zu halten.


Aber das bleibt natürlich nur meine pers. Meinung.
:Blumen:

BTW alle die hier schreiben, machen sich der kulturellen Aneignung schuldig,...
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Alphabets

Entwickelt doch mal bitte schnell ein eigenes Alphabet und benutzt nicht das der armen ausgebeuteten Ägypter (oder anderer in der Entwicklungsreihe der Alphabete vor uns stehender Völker)... :Cheese:

Schwarzfahrer
19.01.2024, 17:41
Ich verrate dir gerne mal was: Es ist völlig normal, sich in der Mittagspause im Unternehmen nicht rassistisch, nicht sexistisch, nicht transphob, nicht islamophob und nicht rechtsextrem zu äußern. Das macht es in der Tat leichter, nicht anzuecken. Zum Glück scheint es ja auch in deinem Unternehmen noch genug Menschen zu geben, die gegen solchen Dreck ansprechen. Und das ist auch gut so.Ach so, und weil man sich über gesellschaftspolitische Themen nicht ohne diese Art von Aussagen reden kann, spricht keiner mehr über solche Themen mit Kollegen? Oder wie erklärst Du Dir das völlige Fehlen bzw. sofortiges Abblocken solcher Themen in den Gesprächen?

anlot
19.01.2024, 17:43
Ich verrate dir gerne mal was: Es ist völlig normal, sich in der Mittagspause im Unternehmen nicht rassistisch, nicht sexistisch, nicht transphob, nicht islamophob und nicht rechtsextrem zu äußern. Das macht es in der Tat leichter, nicht anzuecken. Zum Glück scheint es ja auch in deinem Unternehmen noch genug Menschen zu geben, die gegen solchen Dreck ansprechen. Und das ist auch gut so.

Vielleicht liest du vorher nochmal genauer die Posts? Davon hatte Schwarzfahrer nichts geschrieben. Wahnsinn wie verbohrt Du bist. Nimms als Feedback

DocTom
19.01.2024, 17:46
Ach so, und weil man sich über gesellschaftspolitische Themen nicht ohne diese Art von Aussagen reden kann, spricht keiner mehr über solche Themen mit Kollegen? Oder wie erklärst Du Dir das völlige Fehlen bzw. sofortiges Abblocken solcher Themen in den Gesprächen?

Schrub er doch: 'bloß nicht bei angeblichen Mehrheitsmeinungsführern anecken', sein Lebensmotto!
:bussi:

Vielleicht liest du vorher nochmal genauer die Posts? Davon hatte Schwarzfahrer nichts geschrieben. Wahnsinn wie verbohrt Du bist. Nimms als Feedback

:Danke: wir sind nicht oft einer Meinung, das Feedback trag ich aber mit. :Blumen:

Jetzt schnell weg hier, gleich fetzt es wieder...
Lieber sporteln, da wird nicht so viel ... verzapft.

Schwarzfahrer
19.01.2024, 17:57
Lieber sporteln...Wollte ich heute auch, bei Sonnenschein laufen gehen, aber die vielen mäßig geräumten gefrorenen Gehwege waren mir dann doch nicht geheuer. Bin nur ca. 10 km mit dem MTB rumgegurkt, um vorsichtig etwas Fahrtechnik zu üben auf Schnee und Eis. Sonntag nachmittag schmilzt das Eis, da geht alles wieder besser.

Meik
19.01.2024, 18:15
Für Sonnenschein zu spät Feierabend. :(

Aber um ein Zeichen zu setzen laufe ich ab sofort meine Laufrunde nur noch linksherum. :cool: ;)

flachy
19.01.2024, 18:52
Für Sonnenschein zu spät Feierabend. :(

Aber um ein Zeichen zu setzen laufe ich ab sofort meine Laufrunde nur noch linksherum. :cool: ;)

Das hilft jetzt auch nicht mehr!
Die schweigende Mehrheit auf der rechten Seite der deutschen Landkarte - also ich - mußte heute mein links-grün-versifftes E-Auto an einer Ladestation im Freistaat „den Namen, den niemand aussprechen darf“ Thüringen aufladen und bin in der Zeit eine Runde gerannt.
Hab eben in der Auswertung gesehen - bin alles rechtsrum gerannt und hab mir auf den letzten Kilometern auch noch im Westwind (früher war alles besser, da kam der kalte Scheisswind IMMER zuverlässig aus dem Osten. Aus dem Westen gab‘s nur Gutes wie zum Beispiel zweimal im Jahr meine Oma mit drei geschmuggelten Tafeln Milka von Ihrem Besuch bei ihrer Schwester in Neckarsulm) die Eier auch noch so halbwegs abgefroren (sorry, aber das wird man doch wenigstens noch sagen dürfen!).
Hatte zu guter letzt dann auch noch tierische Angst, dass die Kälte in mir weiter nach oben kriecht und mein rechter (oder linker? Bin da nicht so sattelfest, sorry) Arm auch noch steif wird und ich den vorbeugend aerodynamisch gerade und auf Augenhöhe ausstrecken muß, nur um nicht über 5-er Pace abzusacken.
Vor allem muß ich morgen fit sein, wenn ich unser Judoteam mit Migranten-Athleten aus 4 (oder sind es sogar 5, wenn ich Tschetschenien als Extra-Land zähle?) verschiedenen Ländern zum Turnier bringe und betreue

Munter bleiben - wünsche allseits ein aktives Weekend.:Blumen:

qbz
19.01.2024, 19:06
Ist mir viel zu anstrengend hier viel zu diskutieren. Sehe auch keinen Sinn drin. Hier ist kaum einer an Austausch interessiert sondern nur daran möglichst oft seine eigene Meinung zu sagen.

Ich wüsste aber schon gerne wieviel Kontakt die Herren Lidl, Sabine, Nepumuk mit Asylbewerbern und Ausländern haben. Im Homeoffice lässt sich leicht schreiben wie toll alles läuft. Von Polizisten aus Großstädten zum Beispiel hört man da ganz anderes.ich hab auf dem Dorf auch nicht viel Kontakt,allerdings hat da bei 7 Flüchtlingen direkt mal einer einen anderen ungebracht wegen religiöser Meinungsverschiedenheit :Blumen:

Ich gehöre jetzt zwar nicht zu den genannen Herren, aber antworte Dir trotzdem mal, weil ich mich öfters zu Migrationsthemen äussere. Ich habe vor der Rente ca. 35 Jahre direkt am Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg beruflich in der bezirklichen Familienberatungsstelle des Jugendamtes gearbeitet und habe viele ausländische, binationale und auch Flüchtlingsfamilien bzw. Alleinerziehende (immer wegen der Kinder, Jugendliche oder wegen Scheidungen / Sorgerechtsfragen) aus Beratungs-/Therapie-/Gutachtengründen sehr persönlich und nah kennen gelernt (Schweigepflicht). Manchmal mit Dolmetscher oder die Kinder übersetzten oder auf englisch bei Afrikanern / Asiaten.

Wir (das Team) haben zu einer Zeit, als das beim Jugendamt noch nicht üblich war, erreicht bzw. erkämpft, dass wir auch eine Psychologin mit türkischem Migrationshintergrund und einen Psychologen mit arabischem Migrationshintergrund eingestellt haben. Selbstgesetztes Ziel sollte sein, in etwa dem Bevölkerungsanteil entspechend auch die Migranten-Familien als Ratsuchende zu beraten / therapieren. Die Infoblätter über unsere Stelle gab es selbstveständlich auch auf türkisch u. arabisch. Wäre ich Literat, würde ich ein Buch mit Familiengeschichten und Kindern aus aller Welt schreiben, Flüchtlinge aus Indonesien, Sri Lanka, Vietnam, Burma, Südamerika, Afrika, Balkan, Kaukasus, Iran, Afghanistan, Arabien (Syrien,Palästina, Libanon, Nordafrika) u. natürlich über die Zuwanderer aus den EU-Ländern und vor allem die der Türkei.

Ich denke, der Berliner Steuerzahler finanziert damit eine sinnvolle Institution zur gelebten Integration und Hilfe für Deutsche und Migranten, die nach dem SGB (Jugendhilfegesetz) jedes Jugendamt als Pflicht vorhalten muss in öffentlicher oder freier Trägerschaft. Vorurteile aus dem Amt, wir sollten keine Migranten einstellen (weil: Amtssprache ist Deutsch) gab es genug und ich denke, es wird in Berlin sicher kein zurück geben.

Wir haben uns auch schon im Forum auf einer näheren Erfahrungsebene über Migranten unterhalten, 2015, als massenhaft Flüchtlinge an der deutschen Grenze standen.

anlot
19.01.2024, 19:26
:Danke: wir sind nicht oft einer Meinung, das Feedback trag ich aber mit. :Blumen:

Einer der wenigen schönen Momente hier. Danke. :Blumen:

Bunde
19.01.2024, 19:32
Gute Nachricht des Tages:

Innenstadt überfüllt – Demonstration in Hamburg abgebrochen

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/hamburg-demonstration-gegen-rechts-abgebrochen-a-20c01aa4-3dc3-479a-807e-820945cae955?sara_ref=re-so-app-sh

Die viel zitierte schweigende Mehrheit?

DocTom
19.01.2024, 20:29
Gute Nachricht...
Die viel zitierte schweigende Mehrheit?

0,05% gleich ein halbes Promill der Hamburger, wenn wir von 1,6mio Einwohnern ausgehen?
Nein. Aber eine laute Minderheit.:cool:

Immerhin kein schwarzer Block 'mitgelaufen'...

tandem65
19.01.2024, 20:42
Da hast du nicht richtig verstanden, was der Schwarzfahrer geschrieben hat, ließ es nochmal und evtl. mal mit wohlwollen.

Wenn Du mich fragst hat er Schwarzfahrer sehr Wohlwollend interpretiert.
Da ist sie, die Schublade in der Nepomuk steckt;)

Aber das bleibt natürlich nur meine pers. Meinung.

Ja das ist sehr schön wie Du das immer wieder betonst, Du hast aber vergessen das z.b. bei Schwarzfahrer zu kritisieren. Da fehlt mir die Ausgewogenheit.
Ist aber nur meine pers. Meinung.
]Entwickelt doch mal bitte schnell ein eigenes Alphabet und benutzt nicht das der armen ausgebeuteten Ägypter (oder anderer in der Entwicklungsreihe der Alphabete vor uns stehender Völker)... :Cheese:

:Schlafen:

DocTom
19.01.2024, 23:43
Es gibt noch eine dritte Gruppe, oder Interpretation: die, die es Leid sind, wegen jedem Kleinkram ein Etikett umgehängt zu bekommen, auf dem wahlweise "Rassist", "Sexist", "Transphob", "Islamophob" etc., oder einfach "Rechts(extrem)" dransteht, und daher ihre Ansichten für sich behalten. Die Sorte gibt es recht oft bei uns in der Firma, wo viele Kollegen jeglichen politisch-weltanschaulichen Gesprächen ausweichen, bzw. gar nicht anfangen, um ja nicht bei irgendjemandem anzuecken. Sein einigen Jahren sind die Mittagspausen dadurch oft recht langweilig. Nur die ehemaligen Ostblock-Kollegen aus allen Ländern sind da noch relativ ungeniert - zumindest untereinander.

Ich verrate dir gerne mal was: Es ist völlig normal, sich in der Mittagspause im Unternehmen nicht rassistisch, nicht sexistisch, nicht transphob, nicht islamophob und nicht rechtsextrem zu äußern. Das macht es in der Tat leichter, nicht anzuecken. Zum Glück scheint es ja auch in deinem Unternehmen noch genug Menschen zu geben, die gegen solchen Dreck ansprechen. Und das ist auch gut so.

Wenn Du mich fragst hat er Schwarzfahrer sehr Wohlwollend interpretiert...

Bist du sicher, dass du beide Beiträge wirklich gelesen und nicht nur überflogen hast? Ich glaube halt aufgrund seiner Antwort nicht, dass er den Inhalt von Schwarzfahrers post vollumfänglich verstanden hat. Mag mich da aber natürlich auch täuschen. Bin ja nicht wie Sabine, Stefan oder Nepu mit dem Anspruch hier unterwegs, im Besitz der allein selig machenden Wahrheit zu sein...

:Huhu: https://www.tabularasamagazin.de/toleranz-bei-g-e-lessing-ein-problemfall/ :Huhu:

Bunde
19.01.2024, 23:45
0,05% gleich ein halbes Promill der Hamburger, wenn wir von 1,6mio Einwohnern ausgehen?
Nein. Aber eine laute Minderheit.:cool:

Immerhin kein schwarzer Block 'mitgelaufen'...

Ist das Dein Ernst? Demnach müssten mindestens 800000 Hamburger auf die Strasse gehen, um als schweigende Mehrheit durchzugehen. Interessante Sichtweise. Bitte daran denken, wenn demnächst wieder ein paar hundert Faschos auf die Strasse gehen und für sich reklamieren, das Volk zu sein...

Ich denke, die Zahlen sprechen für sich. Allein bis Freitag Nachmittag

Hamburg >50000
Jena 8000
Potsdam 10000
Leipzig >6000
Köln 30000

Dazu zählen ich auf dieser Webseite https://zusammen-gegen-rechts.org/ knapp 100 angemeldete Aktionen nur für dieses Wochenende...

DocTom
20.01.2024, 00:02
Ist das Dein Ernst? Demnach müssten mindestens 800000 Hamburger auf die Strasse gehen, um als schweigende Mehrheit durchzugehen.
...
Ich denke, die Zahlen sprechen für sich. Allein bis Freitag Nachmittag

Hamburg >50000
Jena 8000
Potsdam 10000
Leipzig >6000
Köln 30000
...

Ja, genau, mein Ernst, schweigen tut doch noch immer die Mehrheit der Bevölkerung Hamburgs und sogar in Deutschland.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mehrheit
https://de.wikipedia.org/wiki/Minderheit
Ohne dass einer von uns jetzt wissen kann, was diese weiterhin schweigende oder auch desinteressierte Mehrheit Menschen in Deutschland zum Thema denkt.
Du zählst da gerade mal 104000 zusammen, bei 82000000 Einwohnern in D und das sind deine jetzt nicht mehr schweigende Mehrheit???? Ca. 1:820, da sehe ich eine simple Bezugspunkte- oder Begriffsdefinitionsproblematik bei Dir, sorry...
:Huhu: :Blumen:

Das schmälert ganz sicher nicht die Zahl und Intention der friedlich demonstrierenden Menschen, die heute auf der Straße waren um für unsere Demokratie und Gesellschaft zu demonstrieren. :Liebe:

LidlRacer
20.01.2024, 00:30
0,05% gleich ein halbes Promill der Hamburger, wenn wir von 1,6mio Einwohnern ausgehen?

Rechnen ist nicht so deine Stärke, oder?

Nepumuk
20.01.2024, 07:51
Bist du sicher, dass du beide Beiträge wirklich gelesen und nicht nur überflogen hast? Ich glaube halt aufgrund seiner Antwort nicht, dass er den Inhalt von Schwarzfahrers post vollumfänglich verstanden hat.

Ich habe einfach mir einfach mal vorgestellt wie Schwarzfahrer in seiner Mittagspause mit dem Kollegen am Tisch sitzt:

- Die Schwulenwitze kommen nicht mehr so gut an, wie noch in den 90er.
- Für seine Ausländerraus-Parolen erntet er Widerspruch.
- Noch nicht mal für seine Klimawandelleugnerei bekommt er Zustimmung von den Kollegen.
- Ein letzter Versuch eines schlüpfrigen Männerwitzes scheitert an der Kollegin, die sich das auch nicht mehr gefallen lässt.

Frustriert zieht er in sein überlanges Wochenende und postet seinen Frust auf TS.

Oder anders formuliert. Die Welt dreht sich weiter, auch unser Verständnis von gesellschaftlichen Zusammenleben ändert sich. Viele Sprüche, die in den Neunzigern noch "normal" waren, gehen heute eben nicht, sondern werden als das benannt, was sie sind: Sexistisch, Schwulenfeindlich, Ausländefeindlich, Rassistisch. Das waren sie immer schon, es ist nur nicht ausgefallen. Das hat sich zum Glück geändert.

Schwarzfahrer
20.01.2024, 08:23
Ich habe einfach mir einfach mal vorgestellt wie Schwarzfahrer in seiner Mittagspause mit dem Kollegen am Tisch sitzt: ...Schönes Beispiel von vorurteilgesteuertes Lesen von Texten. In der Schule wäre dies "Leseverständnis 6, setzen".

Also, für Anfänger hier ein paar konkrete Beispiele:
Einer bringt das Thema NordStream2-Sprengung auf. Das Gespräch dreht sich innerhalb weniger als 2 Minuten um unsere Projekte zu Leckage-Detektion in Rohrleitungen. Wahlen stehen an, und jemand fängt davon an? Entweder Abwinken, oder das Gespräch auf die Technik von online-Wahlsystemen im Allgemeinen u.ä. bringen. Heizungsgesetz? Dann sprechen wir halt über das Projekt des Kollegen zu Wasserstoff-Sensoren. Bestenfalls über die privaten Sanierungserfahrungen bezüglich Materialauswahl, Dämmstärke, undichte Fenster und Konflikte mit Vermieter. Die Mehrheit schafft es, daß es unmöglich ist einzuschätzen, was ihre Meinung zu den eigentlichen politischen Inhalten ist, oder gar mit welcher Position in der öffentlichen Diskussion sie sympathisieren und was sie ablehnen. Wenn jemand mal eine klare Meinung ausspricht (egal für welche Seite), führt es oft zu peinlichem Schweigen, weil keiner weiß, wie die "Mehrheitsverhältnisse" am Tisch sind. Bestenfalls kommt (auf egal welche Aussage) ein zaghaftes "ja, es könnte schon etwas dran sein".

Dies war noch vor 20 - 25 Jahren anders, da gab es lebhaft Diskussionen (und auch Abstruses) zu 9/11, Hartz4-Gesetzen, Atomkraft pro und contra, Vor- und Nachteile des 3-gliedrigen Schulsystems, u.v.a.m. Entweder ist die Atmosphäre eine andere, oder ich bin das Residuum einer alten Generation (bin inzwischen der Dienstälteste), und die heutige Generation ist extrem desinteressiert an Politik und Gesellschaft (solche Ingenieurstypen gab es zwar schon zu meiner Studienzeit, aber nicht so dominant).

sabine-g
20.01.2024, 08:26
Aber das bleibt natürlich nur meine pers. Meinung.


Ja, das bleibt zu hoffen und alles andere wäre auch blöd.

Klugschnacker
20.01.2024, 08:35
Bitte nicht ins Persönliche abdriften. :Blumen:

In den USA haben sich Sachthemen wie Klima- und Umweltschutz oder Migration zu einem Kulturkampf entwickelt, in dem sich zwei Lager unversöhnlich gegenüberstehen. Die oben genannten Begriffe sind nur noch Reizworte, bei dem das jeweils andere Lager an die Decke geht.

In Deutschland gibt es bereits ähnliche Tendenzen: Die pauschale Ablehnung beispielsweise der Grünen im Osten ist teilweise nicht mehr sachlich begründet, sondern eine Frage der politischen "Haltung". Vergleichbares gibt es sicher auch umgekehrt.

Wir sollten das vermeiden, finde ich.

Das gelingt am besten, wenn wir möglichst strikt auf der Sachebene diskutieren, damit ein Meinungsaustausch möglich bleibt.

Nepumuk
20.01.2024, 08:54
Ich wüsste aber schon gerne wieviel Kontakt die Herren Lidl, Sabine, Nepumuk mit Asylbewerbern und Ausländern haben. Im Homeoffice lässt sich leicht schreiben wie toll alles läuft. Von Polizisten aus Großstädten zum Beispiel hört man da ganz anderes.ich hab auf dem Dorf auch nicht viel Kontakt,allerdings hat da bei 7 Flüchtlingen direkt mal einer einen anderen ungebracht wegen religiöser Meinungsverschiedenheit :Blumen:

Das kann ich dir gerne sagen. Ich begegne dem Thema vor allem auf politischer Ebene. In den letzten Monaten treffen hier bei uns im Kreis jede Woche zwischen 40 und 80 Flüchtlinge ein, die irgendwie untergebracht werden müssen. Der Kreis verteilt die Flüchtlinge auf die Städte und Gemeinden, die Gemeinden müssen dann die Flüchtlinge unterbringen. Bei uns in der Kleinstadt mit 25.000 Einwandern sind aktuell ca. 750-1.000 Flüchtlinge untergebracht. Das ist eine große Aufgabe für die Stadt. Derzeit schaffen wir es noch, die Menschen menschenwürdig unterzubringen, es gibt keine Sammellager in Turnhallen oder ähnliches. Statt dessen wurde eine Containersiedlung aufgebaut und ein alter, leerstehender Supermarkt umgebaut. Zudem gibt es einige Flüchtlingbetreiber, die sich um die Menschen kümmert. Das führt dazu, dass die Lage bei uns in der Stadt relativ ruhig ist.

Trotzdem gibt es natürlich Probleme:
1. Geld: Unsere Stadt ist nicht besonders reich. Die finanzielle Kompensation des Aufwands durch Land und Bund sind nicht kostendeckend. Dies führt zu finanziellen Defiziten vor allem beim Kreis, welches dann wieder durch die Kommunen gedeckt werden muss.
2. Wohnraum: Ist dauerhaft knapp hier im Rhein-Main-Gebiet, speziell preiswerter Wohnraum. Dies trifft Flüchtlinge ebenso wie weniger wohlhabende Einwohner, die schon länger hier sind. Bauprojekte sind auf kommunaler Ebene sehr mühsam. Nach vielen Jahren des Abbaus haben wir jetzt endlich wieder ein Neubau-Projekt mit 44 Sozialwohnungen am Start. Viel zu wenig, um den Bedarf zu decken.
3. Digitalisierung der Verwaltung: Diese geht nur im Schneckenthema voran. Die Rahmenbedingungen insbesondere beim Datenschutz sind absurd. Das behindert nicht nur die Flüchtlingshilfe, sondern auch alle anderen Bereiche.
4. Arbeitskräftemangel: Es mangelt noch nicht mal mehr nur an Fachkräften (z.B. in der Rathaus-IT und den Kindergärten), sondern auch ungelernte Kräfte z.B. für den städtischen Bauhof sind nicht zu bekommen.

Wahrscheinlich habe ich Themen vergessen, aber das fällt mir gerade ein. Auf diese Probleme mit einem plumpen "Ausländer raus" zu antworten, ist mir zu plump. Als reiches und gut funktionierendes Land werden wir immer attraktiv für Zuwanderer sein. Diese Leute hier gut zu behandeln schafft uns erstmal sozialen Frieden. Darüber hinaus gilt es, sinnvoll mit der Zuwanderung umzugehen.
Wir pferchen junge männliche Zuwanderer in Massenunterkünfte ein, verbieten ihnen zu arbeiten und wundern uns dann, dass es Konflikte gibt. Gleichzeitig weiß der Bauhof nebenan nicht mehr, wer die Straße fegen und die Wiese mähen soll.
Natürlich fände ich es besser, wenn die Flüchtlinge gleichmäßiger in Europa verteilt werden würden, scheint aber nicht zu klappen. Also müssen wir eine intelligenteren Umgang damit finden und auch Vorteile aus der Situation genieren.

Der geographische Bereich, in dem Deutschland heute liegt, war schon allein aufgrund seiner Lage schon immer Migrationsgebiet. Das ist auch heute noch so und wird es auch in Zukunft bleiben. Das sollte wir endlich anerkennen und entsprechend handeln, statt einer albernen, nicht umsetzbaren Abschottungsphantasien hinterher zu hescheln.

tandem65
20.01.2024, 09:19
Schönes Beispiel von vorurteilgesteuertes Lesen von Texten. In der Schule wäre dies "Leseverständnis 6, setzen".

Schönes Beispiel von Fehlurteil. Das was Nepomuk beschrieben hat sind einige mögliche Szenarien. Daß Du jetzt andere mögliche noch dargestellt hast zeugt nicht von schlechtem Leseverständnis. Das zeugt lediglich davon daß es einen Haufen Szenarien gibt die sich darstellen lassen. Du hast ja sicherlich noch mehr Beispiele auf Lager.

Dies war noch vor 20 - 25 Jahren anders, da gab es lebhaft Diskussionen (und auch Abstruses) zu 9/11, Hartz4-Gesetzen, Atomkraft pro und contra, Vor- und Nachteile des 3-gliedrigen Schulsystems, u.v.a.m. Entweder ist die Atmosphäre eine andere, oder ich bin das Residuum einer alten Generation (bin inzwischen der Dienstälteste), und die heutige Generation ist extrem desinteressiert an Politik und Gesellschaft (solche Ingenieurstypen gab es zwar schon zu meiner Studienzeit, aber nicht so dominant).

Du merkst schon daß Du selbst jetzt noch mehr möglichkeiten zulässt als:

Es gibt noch eine dritte Gruppe, oder Interpretation: die, die es Leid sind, wegen jedem Kleinkram ein Etikett umgehängt zu bekommen, auf dem wahlweise "Rassist", "Sexist", "Transphob", "Islamophob" etc., oder einfach "Rechts(extrem)" dransteht, und daher ihre Ansichten für sich behalten.

Nämlich z.B. die die Ihre Meinung auf der Arbeit nicht äussern obwohl Sie nicht befürchten müssen, wie von Dir beschrieben, etikettiert zu werden oder auch nicht mit Äusserungen wie Deinen konfrontiert zu werden. Deine Formulierung suggeriert obendrein daß die von Dir genannte Gruppe riesengroß sei.

keko#
20.01.2024, 10:00
Gute Nachricht des Tages:

Innenstadt überfüllt – Demonstration in Hamburg abgebrochen

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/hamburg-demonstration-gegen-rechts-abgebrochen-a-20c01aa4-3dc3-479a-807e-820945cae955?sara_ref=re-so-app-sh

Die viel zitierte schweigende Mehrheit?

Bin heute Mittag hier in Stuttgart bei der Demo :Huhu:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/viele-proteste-gegen-rechts-und-die-afd-in-bw-100.html

Schwarzfahrer
20.01.2024, 10:04
Schönes Beispiel von Fehlurteil. Das was Nepomuk beschrieben hat sind einige mögliche Szenarien. Nein, er hat sich explizit auf mein Mittagstisch-Szenario bezogen, daß ist nicht nur m.M.n. eindeutig. Daß er dort etwas falsch verstanden hat, wurde schon von anderen angemerkt; hätte er sich nicht mit persönlich diffamierenden, mit nichts begründbaren Unterstellungen über mich weitergemacht, wäre es für mich mit dem Hinweis von DocTom (:Blumen:) erledigt gewesen.

tandem65
20.01.2024, 10:28
Nein, er hat sich explizit auf mein Mittagstisch-Szenario bezogen, daß ist nicht nur m.M.n. eindeutig.

Wie war das jetzt mit dem Leseverständnias?
Das ist schon richtig daß er sich auf Deinen Mittagstisch bezogen hat. Die von ihm bescshriebenen Szenarien sind ja schon auch an Deinem Mittagstisch möglich.

Daß er dort etwas falsch verstanden hat, wurde schon von anderen angemerkt; hätte er sich nicht mit persönlich diffamierenden, mit nichts begründbaren Unterstellungen über mich weitergemacht, wäre es für mich mit dem Hinweis von DocTom (:Blumen:) erledigt gewesen.

Nochmals Leseverständnis. Er hat ja nicht Dir irgendetwas unterstellt, das müsstest Du mir auch erst mal zeigen. Da hilft es auch nicht das auch DocTom Nepumuk nicht verstanden hat.

Nepumuk
20.01.2024, 10:30
; hätte er sich nicht mit persönlich diffamierenden, mit nichts begründbaren Unterstellungen

Mit nichts begründbar? Du verbreitest hier seit Jahren rechte Narrative, wie z.B.

"unbegrenzte, unkrontrollierte Zuwanderung"
"den Klimawandel gibt es nicht" (seit neuestem: "gegen den Klimawandel kann man nichts tun")
"Mainstream-Meinung" oder auch "Mainstream-Media"
"die schweigende Mehrheit"
"man darf ja nichts mehr sagen"
diverse Schattierung zu "Ökodiktatur"
usw.

Daraus ergibt sich natürlich auf die Jahre schon ein Bild von deiner Person. Und ich glaube nicht, dass du das aus Versehen oder aus Naivität hier verbreitest, sondern in gehe davon aus, dass da Absicht dahinter steckt.
Da ich diese Denke für außerordentlich gefährlich halte, viel gefährlicher als irgendwelche Glatzen-Nazis, werde ich nicht aufhören, dagegen anzuschreiben.

keko#
20.01.2024, 10:41
....

Dies war noch vor 20 - 25 Jahren anders, da gab es lebhaft Diskussionen (und auch Abstruses) zu 9/11, Hartz4-Gesetzen, Atomkraft pro und contra, Vor- und Nachteile des 3-gliedrigen Schulsystems, u.v.a.m. Entweder ist die Atmosphäre eine andere, oder ich bin das Residuum einer alten Generation (bin inzwischen der Dienstälteste), und die heutige Generation ist extrem desinteressiert an Politik und Gesellschaft (solche Ingenieurstypen gab es zwar schon zu meiner Studienzeit, aber nicht so dominant).

Sehe ich nicht so. Ich war in den vergangenen Jahrzehnten auf vielen Demos und in den letzten Jahren stelle ich mit Freude fest, dass auch sehr viele junge Menschen dabei sind. Zuletzt bei den Bauern-Protesten waren viele jungen Landwirte zu sehen. Und ich gehe davon aus, dass ich nachher bei der Demo gegen Rechts auch wieder viele junge Leute antreffe. Letztendlich betrifft es auch die junge Generation und deren Zukunft.

DocTom
20.01.2024, 10:53
Bitte nicht ins Persönliche abdriften. :Blumen: ...

Wir sollten das vermeiden, finde ich.

Das gelingt am besten, wenn wir möglichst strikt auf der Sachebene diskutieren, damit ein Meinungsaustausch möglich bleibt.

In diese Richtung schreibt auch Jan Fleischhauer in seiner heutige Kolumne:
https://www.focus.de/politik/meinung/focus-kolumne-von-jan-fleischhauer-einige-anmerkungen-zur-afd_id_259591869.html

Einfach mal lesen und drüber nachdenken, so 'Nazi' wie hier einige immer tun ist dieser Journalist nämlich mMn nicht. :Blumen:

Was sagen denn eigentlich so Wahlforschungsinstitute aktuell? Sonst jede Woche mindestens zwei "wenn nächsten Sonntag..." Auswertungen zugesandt bekommen, aktuell muss ich danach suchen.
O:-)

DocTom
20.01.2024, 11:15
Rechnen ist nicht so deine Stärke, oder?

War schon etwas spät, aber deine Stärke ist es auch nicht, sonst hättest du ja den Fehler kurz und schnell korrigieren können, nicht wahr?
Aber nur für dich:
Max 80000 Demonstranten in HH,
Knapp 1,9Mio Einwohner lt Statista (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/322418/umfrage/entwicklung-der-gesamtbevoelkerung-in-hamburg/)
Richtige Rechnung:
80000/1900000*100
8/190*100
8/1,9
Im Kopf berechnet knapp
4,2% und damit leider die 5% Klausel / Hürde gerissen.
Und wenn es doch die vom Veranstalter genannten 50000 waren, dann sind es nur noch, kurz Kopfrechnen, 2,6%.
Hamburg (https://www.hamburg.de/nachrichten-hamburg/18105072/tausende-menschen-bei-demo-gegen-rechts-in-hamburg-erwartet/) meldet sogar 'nur 30000 gleich ~1,6%
Hättest du, wenn du nicht bloß pers. hättest werden wollen, sicher auch ausrechnen und kurz hier aufschreiben können, oder vielleicht auch nicht...
Wer weiß das schon? :Cheese:
https://dawum.de/Bundestag/
Aktuell absolute Mehrheit der Konservativen, Ursachen? Ich ahne es (s.o.)...

Wir bilden hier im TSF halt genau nicht einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab.

LidlRacer
20.01.2024, 11:36
War schon etwas spät, aber deine Stärke ist es auch nicht, sonst hättest du ja den Fehler kurz und schnell korrigieren können, nicht wahr?
Aber nur für dich:


Für mich wäre es nicht nötig - wollte Dir aber die Chance geben, Deine um Größenordnungen falsche Zahl selbst zu korrigieren.

Bemerkenswert in Hamburg war noch, dass die Demo wegen Überfüllung angebrochen werden musste - sonst wären es noch mehr Menschen geworden.

Es mag zwar etwas schwierig sein, aus der Zahl der Demonstranten auf den Anteil der Bevölkerung zu schließen, den sie repräsentieren, aber ich kann mich nicht erinnern, wann wir mal solche Massendemonstrationen in so vielen Städten hatten - Querdenken z.B. war m.E. ein "Vogelschiss" dagegen - Bauern erst recht.

Klugschnacker
20.01.2024, 12:44
... und die heutige Generation ist extrem desinteressiert an Politik und Gesellschaft ...

Fridays for Future, letzte Generation etc. sind internationale politische Bewegungen, die maßgeblich von der Jugend getragen werden.

anlot
20.01.2024, 13:26
In diese Richtung schreibt auch Jan Fleischhauer in seiner heutige Kolumne:
https://www.focus.de/politik/meinung/focus-kolumne-von-jan-fleischhauer-einige-anmerkungen-zur-afd_id_259591869.html

Einfach mal lesen und drüber nachdenken, so 'Nazi' wie hier einige immer tun ist dieser Journalist nämlich mMn nicht. :Blumen:

Was sagen denn eigentlich so Wahlforschungsinstitute aktuell? Sonst jede Woche mindestens zwei "wenn nächsten Sonntag..." Auswertungen zugesandt bekommen, aktuell muss ich danach suchen.
O:-)

Oh je. Jetzt beginnt gleich erstmal die Diffamierung von Jan Fleischhauer, wetten? 3,2,1,…

happytrain
20.01.2024, 13:28
Was ich gegenwärtig beobachte, ist eine derart selten dagewesene Panikmache. Hallo, da haben sich ein paar Ewiggestrige getroffen. Geheim wars ja nicht, auch wenn das in der Presse so Whistleblower-mässig dargestellt wird. Sonst wäre es ja erst viel viel später rausgekommen. Sonst wird immer gemeint, die kann man eh nicht ernst nehmen, ds sind eben Ewiggestrige. Okay ein Österreicher war dabei, hat in D eh nichts zu melden. Und komischerweise wird der CDU-ler der dabei wahr gerne ignoriert.
Ich sehe mit der allgemeinen Panikmache eine Vorbereitung der derzeitigen Machthabenden, ein Verbot anzustreben. Jetzt wird eben täglich mehrmals in allen Kanälen die Bevölkerung und Demonstranten genutzt um dies zu rechtfertigen. Schaut doch selbst, wieviele gegen euch sind, wir müssen diese Rechten verbieten. Nur ist es eben so, dass mit einem Verbot einer unerwünschten Partei, die Denke nicht verboren werden kann.
Die AFD hat nicht den Zufall, weil sie rechte Parolen von sich gibt. Sie hat den Zulauf weil die gerade regierenden Parteien den Eindruck erwecken, dass sie gegen den Bürger regieren.

tandem65
20.01.2024, 13:47
Die AFD hat nicht den Zufall, weil sie rechte Parolen von sich gibt. Sie hat den Zulauf weil die gerade regierenden Parteien den Eindruck erwecken, dass sie gegen den Bürger regieren.

Besteht nicht auch die Möglichkeit, daß dem Bürger eingehämmert wird daß gegen den Bürger regiert wird?

Helmut S
20.01.2024, 13:49
Ich finde es medial auch etwas überzogen. Über was denkt man, unterhalten sich rechtsextreme Typen wohl, wenn sie sich treffen? Über den persönlichkeitsentwickelnden Effekt von altruistischen Handlungen vor dem Hintergrund der verschiedenen Weltregionen sicher nicht. :Lachen2: Man muss jetzt nicht so tun, als ob Gespräche über Massendeportationen hier so überraschend kommen. Das gute an der medialen Aufgeregtheit ist, dass nun auch der letzte kapiert, dass es Rechtsextremismus real existent gibt.

Unterschätzt finde ich dagegen, was es bewirken kann, wenn sich Menschen auf den Demos zeigen. Ich bin überzeugt davon, dass dies bei vielen, die gedankenlos (oder um es denen da oben mal zu zeigen) ihr Kreuzchen bei der AfD machen, zu denken gibt. Es ist m.E. deshalb auch egal wie viel % das nun im Endeffekt sind, die auf die Straße gehen.

Was ich mich frage ist, wie man als Teilnehmer solcher Treffen (da waren ja auch Leute dabei, die n Studium haben) auch nur ansatzweise glauben kann, dass solche Pläne praktisch(!!) umsetzbar wären? Völlig abgesehen von den vielen juristischen Hürden (GG Änderungen etc), die zu meistern wären, bis das theoretisch ginge: Wie wollen die diese Millionen Menschen eigentlich aus dem Land bringen und wohin? Wir sind ja nicht mehr in der Weimarer Republik. Das ganze ist so dermaßen absurd wie verstörend und offensichtlich pathologisch.

:Blumen:

happytrain
20.01.2024, 14:23
Was ich mich frage ist, wie man als Teilnehmer solcher Treffen (da waren ja auch Leute dabei, die n Studium haben) auch nur ansatzweise glauben kann, dass solche Pläne praktisch(!!) umsetzbar wären? Völlig abgesehen von den vielen juristischen Hürden (GG Änderungen etc), die zu meistern wären, bis das theoretisch ginge: Wie wollen die diese Millionen Menschen eigentlich aus dem Land bringen und wohin? Wir sind ja nicht mehr in der Weimarer Republik. Das ganze ist so dermaßen absurd wie verstörend und offensichtlich pathologisch.

:Blumen:

Dito, sehenich auch so. Deswegen verstehe ich die mediale Hysterie auch nicht. Glauben den die Regierenden ebenso, dass hier irgendetwas besprochen wurde, was bei gegenwärtiger Gesetzeslage auch nur andeutungsweise umsetzbar wäre. Lasst die Rechten doch ihre irren Vorstellungen von Macht.
Ich denke aber , die derzeitige Ampel hat echt Moritz vor den nächsten Bundestagswahlen und tut alles dran, nun andere Schauplätze aufzumachen, neue Themen um von ihren eigenen Problemen und Themen abzulenken. Aber noch zu früh. In 2 Wochen gints ne neue Sau die durchs Dorf getroeben wird. Warten wir die US Wahl ab, dann zündet die nächste Krise

LidlRacer
20.01.2024, 14:26
Besteht nicht auch die Möglichkeit, daß dem Bürger eingehämmert wird daß gegen den Bürger regiert wird?

Was? Eine Lügenkampagne in der guten deutschen Presse?
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen!

https://pbs.twimg.com/media/FwVWSDiXwAE9OF9.jpg
https://twitter.com/ThomasDittric20/status/1658826910355406849

LidlRacer
20.01.2024, 14:40
Hm, ein weitgehend sinnfreies Interview mit einem Psychologen zum Afd-Verbot, der anders als die Unterüberschrift andeutet, KEINE brauchbare Alternative anbietet:
https://www.spiegel.de/panorama/afd-verbot-interview-mit-dem-psychologen-a-ba9daff3-b5c9-454c-add8-f36efd613f4b

LidlRacer
20.01.2024, 14:51
Immer diese woken DAX-Konzerne - widerlich!
https://twitter.com/Thomas_Wuest/status/1748647703586709930

Trimichi
20.01.2024, 15:28
Hm, ein weitgehend sinnfreies Interview mit einem Psychologen zum Afd-Verbot, der anders als die Unterüberschrift andeutet, KEINE brauchbare Alternative anbietet:
https://www.spiegel.de/panorama/afd-verbot-interview-mit-dem-psychologen-a-ba9daff3-b5c9-454c-add8-f36efd613f4b

Vllt ist dir entgangen, was Wissenschaft macht. Sie misst. Sie, die Wissenschaft, inkl. ihrer modernsten Displtiplin, namentlich die Psychologie, stellt fest, wie etwas ist. Sie sagt nicht, wie etwas sein soll, das liegt außerhalb ihres Gegenstandsbereichs und ist Aufgabe der Philosophie.
Lernt der aufmerksame Studierende zumindest im ersten Fachsemester an einer staatlichen Hochschule (Universität).

"Schema" und "Aktivierung" btw "mentale Repräsentationen" sind bestens erforschte Begriffe in der Wahrnehmungspsy. und insb. in der kognitiven Psychologie, sprich gesichertes Grundlagenwissen. D.h. überall in der Welt finden sich vergleichbar fundierte Ergebnisse.

Sinnfrei ist das Interview nicht, da die Mechanismen von Verbot, Schema und Aktivierung erklärt werden. Ich selbst würde vllt Reaktanz, Widerstand und Bummelrangeffekt zusätzlich anführen und explizieren, sowie auf die in der Sozialpsychologie verorteten Begriffe Akzeptanzbereich, Zurueckweisungsbereich und im letzten Feld dieses Kontinuums eben den Bimmerrageffektbereich.

Wenn also die Regierung Verbote verhängt löst sie eben nicht nur Akzeptanz oder Zurückweisung aus, sondern eben auch den Bummelrangeffekt. Welcher den Rechtsruck gut erklären koennte, vermutlich in beträchtlichem Inkrement.

Zum Beispiel: je mehr man jmd sagt, hoer endlich das Rauchen auf, umso mehr wird es einen erwachsenen Menschen egal sein btw. wählt der dann eben nicht erneut die Nichtraucherpartei aus Vernunftgründen, sondern, weil ihm die NR-Partei auf den Fuss tritt, die Raucherpartei bei der nächsten Wahl. Völlig unabhängig davon kann ein Raucher mit dem Rauchen aufhören.

Egal ob der Raucher die Raucher- oder Nichtraucherpartei gewählt hat. Nur ginge ihm die Raucherpartei eben nicht andauernd auf die Nerven, und vllt rauchte der Raucher gerade deswegen mehr?

Als Vertreter dieser Zunft und Handwerkskunst frage ich mich schon seit Monaten, weswegen diese Mechanismen nicht schon längst in den Medien expliziert wurden. Danke für deinen Hinweis Lidlracer, darf man denke ich schon ein wenig geraderücken.

Ist keine Wertung. Die akademische Wissenschaft als sinnbefreit darzustellen geht mir zu weit. Zumal sie überparteilich forscht und dem Neutralitätsgebot zu entsprechen hat. Warum der Kollege auf die Raucher Bezug nimmt ist wohl seine Vorliebe. Und sicher, hat nichts mit Politik zu tun.

LG

P.S. ja, das liebe Thema Rauchen. Ob Ex-Qualmer Lionel Sanders Hawaii gewinnen kann? Vor hat er es ja.:Blumen:

Schwarzfahrer
20.01.2024, 16:45
Mit nichts begründbar? Du verbreitest hier seit Jahren rechte Narrative, wie z.B.

"unbegrenzte, unkrontrollierte Zuwanderung"
"den Klimawandel gibt es nicht" (seit neuestem: "gegen den Klimawandel kann man nichts tun")
"Mainstream-Meinung" oder auch "Mainstream-Media"
"die schweigende Mehrheit"
"man darf ja nichts mehr sagen"
diverse Schattierung zu "Ökodiktatur"
usw.

Daraus ergibt sich natürlich auf die Jahre schon ein Bild von deiner Person.
Bitte stelle Dein selbstgebasteltes Bild von mir nicht so dar, als ob das belegbare Fakten wären. Was Du nicht mit Zitaten belegen kannst, kennzeichne bitte mit etwas wie "ich glaube" oder ähnlich.
Zu der obigen Liste (wo Du "Narrative" mit der Benutzung von gängigen Ausdrücken wie die "schweigende Mehrheit" mischst, letzters habe ich auch nicht benutzt):
- Du wirst nie mit einem Zitat belegen können, daß ich je geschrieben hätte, daß es den Klimawandel nicht gibt, wie auch nicht, daß man dagegen nichts tun kann - hier gehen nur die Meinungen auseinander, was ich für sinnvolle Handlung halte, und für wie dramatisch ich das Thema für die Menschheit halte.
- Du wirst kein Zitat von mir finden "man darf ja nichts mehr sagen", ebenso fällt bei mir m.W. nie das Wort "Ökodiktatur".
Du projizierst Deine Feindbilder in meine Person - bitte sehr, mache aber diese Projektion auch klar, und unterstelle mir nichts falsches und unbelegbares.
Und ich glaube nicht, dass du das aus Versehen oder aus Naivität hier verbreitest, sondern in gehe davon aus, dass da Absicht dahinter steckt.
Da ich diese Denke für außerordentlich gefährlich halte, viel gefährlicher als irgendwelche Glatzen-Nazis, werde ich nicht aufhören, dagegen anzuschreiben.Natürlich steckt Absicht dahinter, genau wie bei Dir: jeder von uns möchte andere Menschen an seinen Gedanken teilhaben, und jeder von uns schreibt gegen Ideen an, die er jeweils für problematish hält. Soweit in Ordnung. Ich trete gerne für eine Akzeptanz gegenüber unterschiedlichen Positionen ein (auch wenn ich sie nicht teile), für das freie Denken und für Zweifel an Autoritäten, wie auch für Kritik an allen, die glauben, im Besitz der Wahrheit zu sein und an allen, die blind an Autoritäten glauben. Das ist natürlich gefährlich für unverrückbar geglaubte Wahrheiten und überhebliche selbsternannte Autoritäten. Mich aber mit Nazis zu vergleichen halte ich für eine inakzeptable und völlig unbegründete Beleidigung, die Du bitte zurücknimmst. Ich möchte nur auf Arnes bitte verweisen, hier nicht persönlich zu werden - ist es so schwer?

Schwarzfahrer
20.01.2024, 16:49
Fridays for Future, letzte Generation etc. sind internationale politische Bewegungen, die maßgeblich von der Jugend getragen werden.Einerseits schrieb ich entweder... oder; das politische Desinteresse der Jüngeren war nur eine Option unter mehreren möglichen Gründen, die ich auch selbst für wenig wahrscheinlich halte; darum ist der andere Grund für den mangel an politischen Diskussionen und Stellungnahmen eher wahrscheinlich. Andererseits sind die jüngeren Kollegen, von denen ich spreche, trotzdem deutlich älter, als FFF, LG, etc., es sind eher 30+, oft junge Familienväter (unser Frauenanteil ist sehr niedrig), deren Fokus erst mal stark auf der Familiengründung liegt.

Schwarzfahrer
20.01.2024, 16:58
Was ich mich frage ist, wie man als Teilnehmer solcher Treffen (da waren ja auch Leute dabei, die n Studium haben) auch nur ansatzweise glauben kann, dass solche Pläne praktisch(!!) umsetzbar wären? Völlig abgesehen von den vielen juristischen Hürden (GG Änderungen etc), die zu meistern wären, bis das theoretisch ginge: Wie wollen die diese Millionen Menschen eigentlich aus dem Land bringen und wohin? Wir sind ja nicht mehr in der Weimarer Republik. Das ganze ist so dermaßen absurd wie verstörend und offensichtlich pathologisch.Ja, wenn ich alles wörtlich nehme, was über Correctiv verbreitet wurde, ist vieles völlig absurd. Wenn man die Originaltexte und Interviews von Sellner mal liest (habe ich angesichts des Medienhypes mir angetan, um zu wissen, worüber eigentlich hyperventiliert wird), steht da ganz viel darüber drin, wie man durch 100%-ige und möglichst wörtlcihe Umsetzung oder ggf. etwas flexibler Interpretation existierender Gesetze bereits die Migration stark einschränken könnte, danach kommt erst der Gedanke von zusätzlichen Gesetzen. Die Idee einer Grundgesetzänderung habe ich bisher nicht gefunden, weil er wohl glaubt, daß man bei entsprechendem Willen jetzt schon die Handhabe hätte, z.B. den kriminellen Clans die deutsche Staatsbürgerschaft zu entziehen und sie abzuschieben. Man kann über die von ihm gesehenen Möglichkeiten sehr geteilter Meinung sein, aber die "millionenfache Abschiebung" beliebiger Migranten habe ich in der Formulierung, wie sie aktuell gerne zitiert wird, so nicht wiedergefunden, wenn das bei dem Treffen mal so gefallen sein mag, hat es kaum einen breiten Hintergrund. Ich habe den Eindruck, da wird ganz viel reininterpretiert; ist die Frage, was die Medien aus den Scholzschen "Abschiebungen in großem Stil" gemacht hätten, wenn der identische Satz nicht von ihm, sondern z.B. von Höcke gekommen wäre.

StefanW.
20.01.2024, 17:14
...

Klar, war alles easy und natürlich alles nicht so gemeint, wie es gesagt wurde. :Nee:

Du bist der Meister des Herabspielens und der Relativierung - wenn es Dir in den Kram passt.

Schlafschaf
20.01.2024, 17:16
Klar, war alles easy und natürlich alles nicht so gemeint, wie es gesagt wurde. :Nee:

Du bist der Meister des Herabspielens und der Relativierung - wenn es Dir in den Kram passt.

Er ist fast der einzige, der es schafft hier sachlich zu bleiben. Was die Gegenseite hier von sich gibt ist peinlich und unwürdig.
Als Grünenmitglied schäme ich mich, wie hier persönlich beleidigt wird anstatt zu überzeugen oder einfach seine Sicht der Dinge darzulegen.
Wer ohne Beleidigungen nichts zu schreiben hat sollte vielleicht einfach ruhig bleibend.

Schwarzfahrer
20.01.2024, 17:21
Klar, war alles easy und natürlich alles nicht so gemeint, wie es gesagt wurde.
Du bist der Meister des Herabspielens und der Relativierung - wenn es Dir in den Kram passt.
Ich maße mir im Gegensatz zu vielen Selbstgerechten eben nicht an, immer zu wissen, wie etwas gemeint war. Ich kann nur auf Grund dessen Urteilen, was tatsächlich gesagt wird. Und auch im Gegensatz zu den Selbstbewußten hier sehe ich die Welt und die Menschen in vielen Farb- und Graustufen, statt einfachem schwarz-weiß, richtig und falsch, gut und böse. Das nennen dann einige Relativieren, andere Diffenzieren.

DocTom
20.01.2024, 17:23
Bitte stelle Dein selbstgebasteltes Bild von mir nicht so dar, als ob das belegbare Fakten wären. Was Du nicht mit Zitaten belegen kannst, kennzeichne bitte mit etwas wie "ich glaube" oder ähnlich.
...Mich aber mit Nazis zu vergleichen halte ich für eine inakzeptable und völlig unbegründete Beleidigung, die Du bitte zurücknimmst. Ich möchte nur auf Arnes bitte verweisen, hier nicht persönlich zu werden - ist es so schwer?

Er ist fast der einzige, der es schafft hier sachlich zu bleiben. Was die Gegenseite hier von sich gibt ist peinlich und unwürdig.
Als Grünenmitglied schäme ich mich, wie hier persönlich beleidigt wird anstatt zu überzeugen oder einfach seine Sicht der Dinge darzulegen.
Wer ohne Beleidigungen nichts zu schreiben hat sollte vielleicht einfach ruhig bleibend.


:Danke: ... für diese Eure Beiträge.
Entschuldigen, das machen die bekannten Gestalten hier ganz sicher nicht. Sie sind ja überzeugt davon, dass ihre Meinung allgemeingultig und die alleingültige Wahrheit darstellt.
Weshalb sie auch selten sinnvolle Beiträge und noch seltener Belege zu ihren Behauptungen liefern.
Stilmittel, musst du doch verstehen!

Schuh möge sich hier anziehen, wer mag, damit ich hier nicht personlich werde.
:Huhu: :Cheese: :Blumen:

DocTom
20.01.2024, 17:32
Für mich wäre es nicht nötig - wollte Dir aber die Chance geben, Deine um Größenordnungen falsche Zahl selbst zu korrigieren.

Bemerkenswert in Hamburg war noch, dass die Demo wegen Überfüllung angebrochen werden musste - sonst wären es noch mehr Menschen geworden. ...

So selbstlos heute? :Cheese:

Dafür gehen die Teilnehmerzahlen ja von 30k-80k. Schätzwerke. Und es wurde ja nur der weitere Zulauf auf den Jungfernstieg gestoppt, um Verletzte zu vermeiden, zumindest lt hamburger Polizei. Also eigentlich nichts an- oder abgebrochen... ;)

Dass es sicher ein gutes Bild war, von mir unbestritten.
:Blumen: :cool:

Adept
20.01.2024, 17:35
Wollte ich schon heute Morgen schreiben, wie plump und dämlich hier Schwarzfahrer attackiert wird.

Aber ich bin mir sicher, dass die vielen, stillen Mitleser sich dazu ihre Meinung bilden und ihre Schlüsse daraus ziehen.

Schwarzfahrer
20.01.2024, 17:49
Er ist fast der einzige, der es schafft hier sachlich zu bleiben. Danke für die Blumen :Blumen: , aber so einmalig bin ich nicht; spontan fallen mir einige ein, die nicht alle meine Meinung teilen, und trotzdem immer fair und nüchtern argumentieren; ich denke, sie sind in der Mehrheit, wenn es nach Kopfzahl und nicht nach Beitragshäufigkeit geht. Daher bleibt das Forum weiterhin ein Ort für spannenden Gedankenaustausch.

Klugschnacker
20.01.2024, 17:50
Wenn man die Originaltexte und Interviews von Sellner mal liest (habe ich angesichts des Medienhypes mir angetan, um zu wissen, worüber eigentlich hyperventiliert wird), […] Ich habe den Eindruck, da wird ganz viel reininterpretiert;

Verstehe ich Dich richtig? Du hast Dir nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Rechtsextremisten Sellner ein paar Originaltexte von ihm durchgelesen, um zu prüfen, ob man ihm in der aktuellen Debatte vielleicht Unrecht tut?

DocTom
20.01.2024, 17:53
Verstehe ich Dich richtig? Du hast Dir nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Rechtsextremisten Sellner ein paar Originaltexte von ihm durchgelesen, um zu prüfen, ob man ihm in der aktuellen Debatte vielleicht Unrecht tut?

...verifizieren ist doch immer gut, wie auch eigene Meinung bilden, haben und verteidigen, nicht wahr?

anlot
20.01.2024, 18:04
Mit nichts begründbar? Du verbreitest hier seit Jahren rechte Narrative, wie z.B.

"unbegrenzte, unkrontrollierte Zuwanderung"
"den Klimawandel gibt es nicht" (seit neuestem: "gegen den Klimawandel kann man nichts tun")
"Mainstream-Meinung" oder auch "Mainstream-Media"
"die schweigende Mehrheit"
"man darf ja nichts mehr sagen"
diverse Schattierung zu "Ökodiktatur"
usw.

Daraus ergibt sich natürlich auf die Jahre schon ein Bild von deiner Person. Und ich glaube nicht, dass du das aus Versehen oder aus Naivität hier verbreitest, sondern in gehe davon aus, dass da Absicht dahinter steckt.
Da ich diese Denke für außerordentlich gefährlich halte, viel gefährlicher als irgendwelche Glatzen-Nazis, werde ich nicht aufhören, dagegen anzuschreiben.


Einfach nur peinlich und zum fremd schämen. Und das in einem Forum unter eigentlich Gleichgesinnten.

Adept
20.01.2024, 18:16
Und das ist dann noch ein (grüner) Lokal-Politiker. :Maso:

Einer Regierungspartei. Keine gute Werbung für die Grünen.

LidlRacer
20.01.2024, 18:17
Verstehe ich Dich richtig? Du hast Dir nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Rechtsextremisten Sellner ein paar Originaltexte von ihm durchgelesen, um zu prüfen, ob man ihm in der aktuellen Debatte vielleicht Unrecht tut?

Wer nach Kenntnis der Basisfakten über Sellner noch "die Originaltexte und Interviews von Sellner mal liest", und daran nichts zu beanstanden hat, dem ist nicht mehr zu helfen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Sellner

Ich fürchte, ich wiederhole mich da.

LidlRacer
20.01.2024, 18:41
Und es wurde ja nur der weitere Zulauf auf den Jungfernstieg gestoppt, um Verletzte zu vermeiden, zumindest lt hamburger Polizei. Also eigentlich nichts an- oder abgebrochen... ;)


Nur ein Nebenaspekt, aber das Hamburger Abendblatt schreibt (https://www.abendblatt.de/hamburg/politik/article241457106/demo-hamburg-heute-jungfernstieg-afd-udo-lindenberg-live-blog.html):
"... bestätigt die Polizei Hamburg gegen 16.45 Uhr, dass die Demo aus Sicherheitsgründen abgebrochen wird."

Schwarzfahrer
20.01.2024, 19:16
Verstehe ich Dich richtig? Du hast Dir nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Rechtsextremisten Sellner ein paar Originaltexte von ihm durchgelesen, um zu prüfen, ob man ihm in der aktuellen Debatte vielleicht Unrecht tut?Erstes ja, ich will immer wissen worüber berichtet wird, möglichst nicht nur aus zweiter Hand, und schon gar nicht allein aus Darstellungen von Gegnern (z.B. auch über die Grüne Klimapolitik informiere ich mich nicht bei EIKE, sondern dort, wo sich Grüne äußern). Die suggestive Unterstellung "daß ich prüfen will, ob man ihm Unrecht tut" soll mir unterstellen, daß ich ihn entlasten will, obwohl ich einfach ein eigenes Bild machen will.
Wer nach Kenntnis der Basisfakten über Sellner noch "die Originaltexte und Interviews von Sellner mal liest", und daran nichts zu beanstanden hat, dem ist nicht mehr zu helfen.Ich kannte bisher sehr wenig über ihn, habe seinen Namen vielleicht mal vor Jahren gehört - also will ich natürlich wissen, wovon gesprochen wird. Und wiederum ist die Unterstellung, daß ich nichts zu beanstanden habe, nicht begründbar und daher bösartig suggestiv. Mir geht das Bedürfnis ab, mich bei jeder Gelegenheit öffentlich auf einer Seite zu positionieren. Ich sehe allerdings nach der Lektüre seiner Schriften sehr wohl die aktuell einseitige und in vielen Punkten überspitzt übertriebene Darstellung seiner Vorstellungen kritisch. Da ich nicht davon ausgehe, daß hier Interesse an einer differenzierten Betrachtung seiner Ideen besteht, habe ich auch keinen Grund, mich zu meiner Einschätzung zu seinen Ideen im detail zu äußern.

Helios
20.01.2024, 19:21
Ja, wenn ich alles wörtlich nehme, was über Correctiv verbreitet wurde, ist vieles völlig absurd. Wenn man die Originaltexte und Interviews von Sellner mal liest (habe ich angesichts des Medienhypes mir angetan, um zu wissen, worüber eigentlich hyperventiliert wird), steht da ganz viel darüber drin, wie man durch 100%-ige und möglichst wörtlcihe Umsetzung oder ggf. etwas flexibler Interpretation existierender Gesetze bereits die Migration stark einschränken könnte, danach kommt erst der Gedanke von zusätzlichen Gesetzen. Die Idee einer Grundgesetzänderung habe ich bisher nicht gefunden, weil er wohl glaubt, daß man bei entsprechendem Willen jetzt schon die Handhabe hätte, z.B. den kriminellen Clans die deutsche Staatsbürgerschaft zu entziehen und sie abzuschieben. Man kann über die von ihm gesehenen Möglichkeiten sehr geteilter Meinung sein, aber die "millionenfache Abschiebung" beliebiger Migranten habe ich in der Formulierung, wie sie aktuell gerne zitiert wird, so nicht wiedergefunden, wenn das bei dem Treffen mal so gefallen sein mag, hat es kaum einen breiten Hintergrund. Ich habe den Eindruck, da wird ganz viel reininterpretiert; ist die Frage, was die Medien aus den Scholzschen "Abschiebungen in großem Stil" gemacht hätten, wenn der identische Satz nicht von ihm, sondern z.B. von Höcke gekommen wäre.

die Tage wurde eine Rede eines rechtenAFD-lers im Bundestag übertragen - seine Fähigkeit mit den Worten Migration und deren Abwandlung virtuos zu spielen verschleierte nichts anderes, als einen Anfang zu machen, dass alle nicht anerkannten Asylanten, die seit 2014/15 das Land betreten hätten, dieses umgehend zu verlassen hätten, weil sie rechtswiedrig im Land seien.
Wenn ich das verkehrt wiedergegeben habe, dann möge mir das verziehen werden, der Typ hat mich sehr verwirrt und ich habe kaum kapiert was er will, plump: eine kleines Ausländer raus, dem dann sehr wahrscheinlich ein Großes folgen wird - da sind bereits die 1. Pflocken eingehauen, zum interpretieren wird der Freiraum sehr klein.

Kommt dann noch ein Österreicher ins Spiel - macht es bomm, hat er dann noch eine entsprechende vita.... ja, da iss aber schon Feuer unterm Dach.

Dagegen wird aufgestanden.


P.S. mit dem Begriff re-midings konnten wir nix anfangen, eher blauäugig in der Richtung, dass wir genügend Griechen kennen, die in Deutschland arbeiten waren und jetzt ihr Häuschen in der Heimat haben....

Helios
20.01.2024, 19:55
Danke für den Fernsehtipp. Viele meiner Meinungen zur AFD, die ich hier schon lange geäußert hatte werden bestätigt.
......................


Vielen Dank für Deine Zusammenfassung - ich fand die Reportage mühselig, hab zum "zappen" angefangen und dann komplett den Überblick verloren, aus meiner Sicht sind/ waren das selbst karrieregeile Typen, die den Wettbewerb gegen knallharte Typen verloren haben und sich jetzt, vor allem vor sich selber rechtfertigen müssen/wollen.

DocTom
20.01.2024, 19:58
"... dass die Demo aus Sicherheitsgründen von den Veranstaltern vorsorglich abgebrochen wird."

Dann bitte vollständig...:Huhu:

https://www.presseportal.de/regional/Hamburg hat dazu nichts gehabt...

Und Herr Maaßen hat seine Parteigründung der "Werteunion" durch.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/maassen-werteunion-mitgliederversammlung-100.html

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/werteunion-parteigruendung-102.html

Schwarzfahrer
20.01.2024, 20:06
...dass alle nicht anerkannten Asylanten, die seit 2014/15 das Land betreten hätten, dieses umgehend zu verlassen hätten, weil sie rechtswidrig im Land seien.Ich bin vielleicht naiv, aber was ist daran verwerflich, wenn man geltendes Recht umgesetzt sehen möchte (unter der Annahme, daß Deine Erinnerung so stimmt)? Wozu gibt es ein Verfahren zur Entscheidung, ob jemand ein Recht hat, hier zu bleiben, oder nicht, wenn unabhängig vom Ergebnis jeder bleiben darf, der mag? Klingt für mich wie "bei erreichen einer bestimmten Punktzahl in Flensburg wird der Führerschein entzogen, außer der Fahrer möchte ihn doch behalten, weil es sonst für ihn schmerzhafte Folgen gäbe"., oder "Schwarzfahren ist Bußgeldpflichtig, außer man hat gerade kein Bargeld dabei", o.ä.

Ob bei dem bestimmten Redner weitergehende, gesetzte verletzende Absichten hinter dieser Aussage waren, kann ich natürlich nicht beurteilen. AfD-ler aus der zweiten Reihe reden oft überhitzt, übereifrig, polemisch, und mischen halbwegs Sinnvolles mit völlig Abstrusem, und machen damit keinen überzeugenden Eindruck (wie der zuletzt zitierte Beitrag zu Radfahrern). Mir fällt es aber persönlich schwer, jemanden auf Grund von vermutbaren, aber nicht klar ausgesprochenen Absichten zu verurteilen.

Adept
20.01.2024, 20:26
Jetzt hat mich dieser Martin Sellner doch interessiert, kannte ihn nicht.

Aber anstatt hier nur über ihn zu sprechen, kann man ihn ja selbst zu Wort kommen lassen: https://youtu.be/M4jyUdD3PBA?si=PRjN7lAtXoo-D4ml

Finde es unaufgeregte 30min, halt seine Meinung als „neuer Rechter“ (so bezeichnet er sich selbst).

qbz
20.01.2024, 20:33
Vielleicht nochmal zu Sellner. Er will im Bereich der politischen Ideologie / Strategie einen ideologischen Einfluss ausüben, indem er sich mit den diversen Gruppierungen u. politischen Parteien im rechten Spektrum, immer gemessen an seiner Prämisse / Programmatik, auseinandersetzt. Dass jetzt das Wort "Remigration" sogar zum "Unwort des Jahres" gekürt worden ist, stellt für ihn einen riesigen Erfolg seiner Strategie dar. In einem Blog vom 11. Januar 24, "Wiedervorlage, Remigration ist keine Erfindung unserer Zeit" schreibt er: "Der Begriff „Remigration“ ist in der öffentlichen Debatte angekommen." und formuliert als Ziel: Im idealistischen Kernbereich des rechten Lagers wurde das Begriffspaar „Bevölkerungsaustausch“ und „Remigration“ im Jahr 2023 großteils hegemonial. In einer 2. Phase muß die Idee von hier aus “Fahrt aufnehmen”, also Überzeugungskraft, wissenschaftliche Substanz und Reichweite aufbauen. Mit dieser symbolischen und theoretischen Schwungmasse kann die Vision der Remigration den Graben überspringen und in der Mitte der Gesellschaft landen.

Absolut zentral ist für Sellner die Vorstellung, dass in Europa die Eliten einen "Bevölkerungsaustausch" durchführen, der bis 2040 einen "point of no return" erreichen würde, und den es bis dahin zu verhindern gälte, indem im optimalen Fall die parlamentarische Macht (metapolitische Macht), als "Reconquista" bezeichnet, erobert wird, um den Bevölkerungsaustausch zu stoppen, oder die Macht in Regionen (z.B. östliche Bundesländer), als "Sezession" bezeichnet, um dort regional eine einheitlich-deutsche Ethnie erhalten, sezessionistisch.

Die zentrale These Sellners vom geplanten "Bevölkerungsaustausch" (andere reden von "Umvolkung") ist empirisch nicht belegbar und in mehrfacher Hinsicht, demografisch und kulturell, falsch, da natürlich die Nachfahren der Einwanderer in den deutschen Lebensverhältnissen und Institutionen in Deutschland sozialisiert werden. Kinder aus Migrantenfamilien hätten riesige Schwierigkeiten, sich wieder in den ihnen fremden Herkunftsländern der Eltern zu integrieren, anzupassen, wenn sie in Deutschland sozialisiert worden sind. (Ich habe mal Einrichtungen für Kinder in der Türkei besucht, die erzwungenen Rückkehrern wieder bei der Integration in der Türkei helfen. Ja, die gibt es. Noch belastender wird es für die Rückkehrer Kinder in manch anderen Ländern.)

Politisch bedeutet die Programmatik Sellners die Spaltung der Gesellschaft in DE in Biodeutsche, Deutsche mit Migrationshintergrund, Ausländer, Flüchtlinge (unterste Stufe) und die Schaffung von Sündenböcken, um die sozialen Klassendifferenzen zu verschleiern.

Adept
20.01.2024, 20:45

Absolut zentral ist für Sellner die Vorstellung, dass in Europa die Eliten einen "Bevölkerungsaustausch" durchführen, der bis 2040 einen "point of no return" erreichen würde, und den es bis dahin zu verhindern gälte, indem im optimalen Fall die parlamentarische Macht (metapolitische Macht), als "Reconquista" bezeichnet, erobert wird, um den Bevölkerungsaustausch zu stoppen, oder die Macht in Regionen (z.B. östliche Bundesländer), als "Sezession" bezeichnet, um dort regional eine einheitlich-deutsche Ethnie erhalten, sezessionistisch.
Die zentrale These Sellners vom geplanten "Bevölkerungsaustausch" (andere reden von "Umvolkung") ist empirisch nicht belegbar und in mehrfacher Hinsicht, demografisch und kulturell, falsch, da natürlich die Nachfahren der Einwanderer in den deutschen Lebensverhältnissen und Institutionen in Deutschland sozialisiert werden. Kinder aus Migrantenfamilien hätten riesige Schwierigkeiten, sich wieder in den ihnen fremden Herkunftsländern der Eltern zu integrieren, anzupassen, wenn sie in Deutschland sozialisiert worden sind. (Ich habe mal Einrichtungen für Kinder in der Türkei besucht, die erzwungene Rückkehrer wieder bei der Integration in der Türkei helfen. Ja, die gibt es. Noch belastender wird es für die Rückkehrer Kinder in manch anderen Ländern.)

...

Das ist ein guter Punkt.

Aber unbestreitbar entwickeln sich auch Parallel-Gesellschaften ohne Integrationswillen. Gibt es denn da Zahlen, zu welchem Prozentsatz Einwanderer sich sozialisieren? Nach Quell-Ländern, denn kulturell-nahe Einwanderer haben es natürlich einfacher sich zu integrieren.

LidlRacer
20.01.2024, 20:55
Wollen wir jetzt alle möglichen Ultrarechten und Nazis hier verlinken, um sie "selbst zu Wort kommen" zu lassen?

Ich würde sehr gern darauf verzichten!

El Stupido
20.01.2024, 20:59
Wollen wir jetzt alle möglichen Ultrarechten und Nazis hier verlinken, um sie "selbst zu Wort kommen" zu lassen?

Ich würde sehr gern darauf verzichten!

+1 :Blumen:

Adept
20.01.2024, 21:04
Wollen wir jetzt alle möglichen Ultrarechten und Nazis hier verlinken, um sie "selbst zu Wort kommen" zu lassen?

Ich würde sehr gern darauf verzichten!

Ich finde ja. Wenn man darüber diskutieren möchte, sollte man wissen, was er sagt.

TriVet
20.01.2024, 21:06
Jetzt hat mich dieser Martin Sellner doch interessiert, kannte ihn nicht.
Finde es unaufgeregte 30min, halt seine Meinung als „neuer Rechter“ (so bezeichnet er sich selbst).

Aber ehrlich, „muss man doch noch sagen dürfen!“:-((

Kann natürlich sein, dass der Wikipedia Link erstunken und erlogen ist, aber wenn da nur ein Minimum der Wahrheit entspricht, ist das alles andere als ein „neuer“ Rechter.
Widerlich.

TriVet
20.01.2024, 21:11
Der gute alte Postillion:
bist du deutsch genug? (https://www.der-postillon.com/2024/01/quiz-deutsch.html?fbclid=IwAR2uQM5fMPiQ3ubnLg9XkgyAGZBs ygt0nug3z5VOs0q4WEfGv4b-GPED_z8&m=1)

LidlRacer
20.01.2024, 21:11
Ich finde ja. Wenn man darüber diskutieren möchte, sollte man wissen, was er sagt.

Ich will über solche Leute möglichst nicht diskutieren müssen, da sie einfach für Demokraten völlig offensichtlich indiskutabel sind.

Adept
20.01.2024, 21:12
Ich will über solche Leute möglichst nicht diskutieren müssen, da sie einfach für Demokraten völlig offensichtlich indiskutabel sind.

Dann halt dich doch einfach aus der Diskussion raus und lass die anderen diskutieren.

keko#
20.01.2024, 21:15
...
Politisch bedeutet die Programmatik Sellners die Spaltung der Gesellschaft in DE in Biodeutsche, Deutsche mit Migrationshintergrund, Ausländer, Flüchtlinge (unterste Stufe) und die Schaffung von Sündenböcken, um die sozialen Klassendifferenzen zu verschleiern.

Das ist ein typisches Muster von "Patrioten": spaltende Faktoren (z.B. Neoliberalismus) werden ausgeblendet und die zu lösenden Probleme auf einen Trennen der Gesellschaft verlagert. Letztendlich arbeiten die "Neuen Rechten" für die Besitzenden und sind alles andere als "neu". Sie spalten nur, lösen aber keine Probleme.

"Remigration" gibt es z.B. in den USA schon lange, auch unter Obama. In dubiosen Aktionen werden Menschen z.B. in die Heimatländer ihrere Eltern geflogen, auch wenn sie dort keinen Bezug haben. Es ist ja nicht so, dass diese Menschen brav in der Wartehalle des Flughafens auf ihre Abschiebung warten. Es funktioniert also nicht wirklich.

Herr Sellner bekommt nun viele Klicks und hält sein Buch in die Kamera. Redegwand ist er und Geldverdienen ist ja nicht verwerflich.

Helios
20.01.2024, 21:16
.....................
Politisch bedeutet die Programmatik Sellners die Spaltung der Gesellschaft in DE in Biodeutsche, Deutsche mit Migrationshintergrund, Ausländer, Flüchtlinge (unterste Stufe) und die Schaffung von Sündenböcken, um die sozialen Klassendifferenzen zu verschleiern.

Sellner iss ehh ein Ausländer, der hat eh nix zu sagn - dass dazu aus meiner proletarischen Sicht :Huhu:

keko#
20.01.2024, 21:17
Wollen wir jetzt alle möglichen Ultrarechten und Nazis hier verlinken, um sie "selbst zu Wort kommen" zu lassen?

Ich würde sehr gern darauf verzichten!

Ist letztendlich eine Entscheidung von Klugschnacker. Ich finde die Links aber ganz gut. Sie sind ein gutes Anschauungsmaterial zur Musterkennung und Analyse ;-)

LidlRacer
20.01.2024, 21:17
Könnten wir hier bitte eine separate Nazi-Ecke einrichten, die normale Menschen nicht mit ansehen müssen?
Sozusagen einen Dark Room!?

keko#
20.01.2024, 21:23
Ich bin vielleicht naiv, aber was ist daran verwerflich, wenn man geltendes Recht umgesetzt sehen möchte (unter der Annahme, daß Deine Erinnerung so stimmt)? Wozu gibt es ein Verfahren zur Entscheidung, ob jemand ein Recht hat, hier zu bleiben, oder nicht, wenn unabhängig vom Ergebnis jeder bleiben darf, der mag? Klingt für mich wie "bei erreichen einer bestimmten Punktzahl in Flensburg wird der Führerschein entzogen, außer der Fahrer möchte ihn doch behalten, weil es sonst für ihn schmerzhafte Folgen gäbe"., oder "Schwarzfahren ist Bußgeldpflichtig, außer man hat gerade kein Bargeld dabei", o.ä.

Ob bei dem bestimmten Redner weitergehende, gesetzte verletzende Absichten hinter dieser Aussage waren, kann ich natürlich nicht beurteilen. AfD-ler aus der zweiten Reihe reden oft überhitzt, übereifrig, polemisch, und mischen halbwegs Sinnvolles mit völlig Abstrusem, und machen damit keinen überzeugenden Eindruck (wie der zuletzt zitierte Beitrag zu Radfahrern). Mir fällt es aber persönlich schwer, jemanden auf Grund von vermutbaren, aber nicht klar ausgesprochenen Absichten zu verurteilen.

Naiv nicht, ich würde aber sagen, es gefällt die, Aufmerksamkeit zu erhalten.

Dies ist dazu in typische Posting von dir: zunächst sprichst du existierende Probleme an, dann kommt die Überleitung zur AfD und eine Relativierung. Das Problem sehe ich im 2. Teil, nicht im Ansprechen von Problemen.

LidlRacer
20.01.2024, 21:29
Arne ist offenbar gerade nicht anwesend, aber aus diesem Posting

Verstehe ich Dich richtig? Du hast Dir nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Rechtsextremisten Sellner ein paar Originaltexte von ihm durchgelesen, um zu prüfen, ob man ihm in der aktuellen Debatte vielleicht Unrecht tut?

würde ich mal vorsichtig schließen wollen, dass er hier auch nicht sooo gerne die kranken Fantasien diverser Rechtsextremisten im Detail diskutiert haben möchte.

sabine-g
20.01.2024, 21:42
Moin Lidl, danke für dein Engagement. :Huhu:
:Blumen:

LidlRacer
20.01.2024, 21:59
Moin Lidl, danke für dein Engagement. :Huhu:
:Blumen:

Auch :Huhu:

Wat mutt, dat mutt!

qbz
20.01.2024, 22:07
Sellner iss ehh ein Ausländer, der hat eh nix zu sagn - dass dazu aus meiner proletarischen Sicht :Huhu:

Das stimmt. Die gleichen Ideen tauchen halt auf Wahlplakaten in Losungen auch bei Dir auf.

Siebenschwein
20.01.2024, 22:11
Könnten wir hier bitte eine separate Nazi-Ecke einrichten, die normale Menschen nicht mit ansehen müssen?
Sozusagen einen Dark Room!?

Meinst Du einen brown-room? Boah, jetzt wirds echt widerwärtig.🤮

Schwarzfahrer
20.01.2024, 22:22
Dies ist dazu in typische Posting von dir: zunächst sprichst du existierende Probleme an, dann kommt die Überleitung zur AfD und eine Relativierung. Das Problem sehe ich im 2. Teil, nicht im Ansprechen von Problemen.Abgesehen davon, daß ich die AfD im zitierten Posting nur drin habe, weil ich auf den entsprechenden Bezug darauf in einem anderen Post antworte, nicht weil mir die AfD wichtig wäre - Deine Antwort ist auch typisch für die Szene hier: keine Antwort auf die (offenbar erkannten) Probleme oder Fragen, die ich stelle, nur Nörgelei, daß ich irgendwas relativiere oder den Falschen nütze o.ä.. Ist es wirklich so schwer, mal vom persönlichen und von der AfD-Paranoia hin zu inhaltlichem Austausch zu kommen? (im Fall vom Zitat, auf den Du Dich beziehst: ist der Wunsch nach kompromißloser Durchsetzung geltenden Rechts unterschiedlich berechtigt, je nach dem, worum es geht?).

qbz
20.01.2024, 22:26
Das ist ein guter Punkt.

Aber unbestreitbar entwickeln sich auch Parallel-Gesellschaften ohne Integrationswillen. Gibt es denn da Zahlen, zu welchem Prozentsatz Einwanderer sich sozialisieren? Nach Quell-Ländern, denn kulturell-nahe Einwanderer haben es natürlich einfacher sich zu integrieren.

Es gibt natürlich Studien zu diesem Themen, aber keine breiten vergleichenden Statistiken nach mehreren Herkunftsländer, höchstens speziell ausgewählte. Aber eigentlich weiss die Sozialwissenschaft sehr gut, was die Gesellschaften anbieten müssen, damit eine Integration gut gelingt bzw. unterstützt wird und was sie hemmt.

keko#
20.01.2024, 22:33
Abgesehen davon, daß ich die AfD im zitierten Posting nur drin habe, weil ich auf den entsprechenden Bezug darauf in einem anderen Post antworte, nicht weil mir die AfD wichtig wäre - Deine Antwort ist auch typisch für die Szene hier: keine Antwort auf die (offenbar erkannten) Probleme oder Fragen, die ich stelle, nur Nörgelei, daß ich irgendwas relativiere oder den Falschen nütze o.ä.. Ist es wirklich so schwer, mal vom persönlichen und von der AfD-Paranoia hin zu inhaltlichem Austausch zu kommen? (im Fall vom Zitat, auf den Du Dich beziehst: ist der Wunsch nach kompromißloser Durchsetzung geltenden Rechts unterschiedlich berechtigt, je nach dem, worum es geht?).

Das hatten wir alles schon mehfach.

Migration ist eine komplexe Angelegenheit. Will man ernsthaft an das Thema rangehen, muss man auch die eigene Verantwortlichleit mit einbeziehen. Man muss nach den Fluchtursachen fragen und sie analysieren. Und da kommen wir uns Spiel. Unser Hunger an Ressourcen, sei es nach Bodenschätzen oder Arbeitskräften. Sei es beim Verkauf von Kriegswafffen, sei es bei sog. Freihandelsabkommen. All dies spielt mit rein. Denn wer verlässt schon gern Land und Leute?

Siebenschwein
20.01.2024, 23:08

Migration ist eine komplexe Angelegenheit. …

Ach was, jedes komplexe Problem hat für Populisten mindestens eine einfache Lösung. Dummerweise funktioniert die nicht - sonst wäre es kein komplexes Problem.
Und leider kannst Du Leuten, die zu faul sind, sich dieser Komplexität geistig zu stellen, verklickern.

LidlRacer
20.01.2024, 23:08
Anlässlich der "Werteunion"-Parteigründung durch den vollkommen entgleisten H.-G. Maaßen empfehle ich diese nette Doku:

Der Fall Maaßen
Zwischen Geheimdienst und Verschwörung (https://www.zdf.de/dokumentation/die-spur/hans-georg-maassen-werteunion-rechte-verschwoerungstheorien-100.html)

Adept
20.01.2024, 23:34
Es gibt natürlich Studien zu diesem Themen, aber keine breiten vergleichenden Statistiken nach mehreren Herkunftsländer, höchstens speziell ausgewählte. Aber eigentlich weiss die Sozialwissenschaft sehr gut, was die Gesellschaften anbieten müssen, damit eine Integration gut gelingt bzw. unterstützt wird und was sie hemmt.

Danke für die Info.

Ok, man weiss also die Faktoren, die zur erfolgreichen Integration beitragen. Aber man kann nicht sicher sagen, ob Immigration aus kulturfernen Ländern in Richtung Integration oder in Richtung Parallelgesellschaften geht, oder?

LidlRacer
21.01.2024, 00:53
Einen hab ich noch:

NRW Ministerpräsident Hendrik Wüst @HendrikWuest twittert:
"Die AfD steht nicht auf dem Boden des Grundgesetzes. Die AfD ist keine konservative Partei und erst recht keine wertorientierte Partei. Die AfD ist eine Nazi-Partei. #CDU"
https://twitter.com/HendrikWuest/status/1748694877422944451

:Blumen:

qbz
21.01.2024, 01:12
Danke für die Info.

Ok, man weiss also die Faktoren, die zur erfolgreichen Integration beitragen. Aber man kann nicht sicher sagen, ob Immigration aus kulturfernen Ländern in Richtung Integration oder in Richtung Parallelgesellschaften geht, oder?

Ich tu mich schwer mit der Beantwortung der Frage, weil selbst Studien "Parallelgesellschaft" unterschiedlich definieren und auch eine statistische Erhebung von "Integration" aus zahlreichen Items besteht.

Das Schweizerische Bundesamt für Statistik erhebt tatsächlich für die Migranten bis zur 3. Generation eine breite Liste von Merkmalen (in Clustern wie Bildung, Arbeitsmarkt, Lebensbedingungen, Gesundheit, Bürgerliche Teilhabe, Sozialer Zusammenhalt) und bezeichnet diese als "Integrationsindex". Geht man die Merkmale dieser Integrationsindikatoren durch, ergeben sich fast überall Unterschiede zur nicht-migrantischen Bevölkerung. Die Migranten gehören vom Einkommen her eher zur Arbeiterschicht, womit sich manche Unterschiede zur Gesamtpopulation aus meiner Sicht besser interpretieren, erklären lassen als mit der Herkunft (wegen der sozialen Bildungs-/Aufstiegsschranken z.B.). Erstaunlicherweise ist allerdings der Anteil in Führungspositionen vergleichbar dem Anteil der Einheimischen.
Integrationsindikatoren Schweiz (https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/migration-integration/integrationindikatoren.html)
Interessant finde ich das Ergebnis beim sozialen Zusammenhalt: Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist gegenüber gesellschaftlicher Vielfalt im Alltag offener als jene ohne Migrationshintergrund. Sie hat auch signifikant häufiger rassistische Diskriminierung erfahren als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund, insbesondere die der ersten Generation, gibt seltener an im Bedarfsfall auf Hilfe von anderen hoffen zu können als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.

Statistischer Bericht zur Integration der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in der Schweiz für die Jahre 2011-2015, 80 S. (https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/migration-integration/integration.assetdetail.2546310.html)

Der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund in der Schweiz beträgt übrigens 40 % (nach Sellner hätte da der Austausch aus demografischer Sicht schon den "point of no return" überschritten.).

Im Jahr 2022 hatten 40% der ständigen Wohnbevölkerung in der Schweiz ab 15 Jahren einen Migrationshintergrund. Davon gehörten 32% zur ersten und 8% zur zweiten oder höheren Generation. Für diese Bevölkerungsgruppen soll die gesellschaftliche Integration in der Schweiz gemessen werden. (https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/migration-integration/integration.html)

Siebenschwein
21.01.2024, 07:17


Der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund in der Schweiz beträgt übrigens 40 % (nach Sellner hätte da der Austausch aus demografischer Sicht schon den "point of no return" überschritten.).

Da zeigt doch schon mal, wie offensichtlich blödsinnig diese Zahl ist. Man muss nur den Bilanzraum klein genug wählen- dann sind praktisch alle „Fremde“. Die Schweiz ist doch nicht grösser als ein grosses Bundesland- logisch, dass mehr Zugezogene als Ausländer gelten.
Aber schon da hört das Denkvermögen dieser Honks auf.

Helios
21.01.2024, 07:27
.................
Der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund in der Schweiz beträgt übrigens 40 % (nach Sellner hätte da der Austausch aus demografischer Sicht schon den "point of no return" überschritten.).

italiniesche Schweiz, französische Schweiz und schyzerdeutsche Schweiz .... Zuwanderung und Durchmischung im gen-pool der einsamen Bergtäler ist ja nicht verkehrt, wir haben hier im südlichen Franken Dörfer, da erkennst Du die Dorfbewohner an den Ohren - sogenannte "Hans"-Ohren oder "Sau"-Ohren, weiter oben am Dillberg gibt es Ortschften mit .....- sehr engem Verwandschaftsgrad, da ist jeder zu jedem Cousin oder -ine.

Siebenschwein
21.01.2024, 07:36
italiniesche Schweiz, französische Schweiz und schyzerdeutsche Schweiz .... Zuwanderung und Durchmischung im gen-pool der einsamen Bergtäler ist ja nicht verkehrt, wir haben hier im südlichen Franken Dörfer, da erkennst Du die Dorfbewohner an den Ohren - sogenannte "Hans"-Ohren oder "Sau"-Ohren, weiter oben am Dillberg gibt es Ortschften mit .....- sehr engem Verwandschaftsgrad, da ist jeder zu jedem Cousin oder -ine.

Das sieht man doch am besten am europäischen Adel, welche Folgen jahrhundertelange, konsequente Inzucht haben. Und dann wundern sich einige Leute, wenn ein Prinz im Gaulandsakko dilettantisch versucht, die Macht zu übernehmen.

JENS-KLEVE
21.01.2024, 08:38
Das sieht man doch am besten am europäischen Adel, welche Folgen jahrhundertelange, konsequente Inzucht haben. Und dann wundern sich einige Leute, wenn ein Prinz im Gaulandsakko dilettantisch versucht, die Macht zu übernehmen.

Das machen die Jesiden in einem viel größeren Umfang auch schon lange, die Ohren hab ich mir noch nicht angeguckt, aber wenn ihr da Witze drüber machen würdet, wäre das bestimmt nicht politisch korrekt.

qbz
21.01.2024, 08:56
italiniesche Schweiz, französische Schweiz und schyzerdeutsche Schweiz .... Zuwanderung und Durchmischung im gen-pool der einsamen Bergtäler ist ja nicht verkehrt, wir haben hier im südlichen Franken Dörfer, da erkennst Du die Dorfbewohner an den Ohren - sogenannte "Hans"-Ohren oder "Sau"-Ohren, weiter oben am Dillberg gibt es Ortschften mit .....- sehr engem Verwandschaftsgrad, da ist jeder zu jedem Cousin oder -ine.

Die Binnenabwanderung in der Schweiz zwischen Berg- und städtischen Rregionen ist in der Schweiz schon seit Jahrzehnten Usus. Die Bevölkerung der CH hat übrigens von 2005-2022 um 18 % zugenommen, zwischen 1970-2922 um satte 62 %, was nicht an besonders nachwuchsfreudigen Schweizern liegt. In Deutschland betrug zwischen 1970-2022 die Zunahme ca. 10 %, in den letzten Jahren. https://www.demografie-portal.de/DE/Politik/Meldungen/2023/230119-bund-bevoelkerung-im-Jahr-2022-auf-84-3-millionen-gewachsen.html

Schwarzfahrer
21.01.2024, 09:11
Das hatten wir alles schon mehfach.

Migration ist eine komplexe Angelegenheit. Will man ernsthaft an das Thema rangehen, muss man auch die eigene Verantwortlichleit mit einbeziehen. Man muss nach den Fluchtursachen fragen und sie analysieren. Und da kommen wir uns Spiel. Unser Hunger an Ressourcen, sei es nach Bodenschätzen oder Arbeitskräften. Sei es beim Verkauf von Kriegswafffen, sei es bei sog. Freihandelsabkommen. All dies spielt mit rein. Denn wer verlässt schon gern Land und Leute?Deine Aussagen sind richtig, gehen aber mal wieder komplett an der einfache Frage vorbei, die ich gestellt habe: ist der Wunsch nach kompromißloser Durchsetzung geltenden Rechts unterschiedlich berechtigt, je nach dem, worum es geht?

Schwarzfahrer
21.01.2024, 09:14
Das machen die Jesiden in einem viel größeren Umfang auch schon lange, die Ohren hab ich mir noch nicht angeguckt, aber wenn ihr da Witze drüber machen würdet, wäre das bestimmt nicht politisch korrekt.Das habe ich mir auch gerade gedacht. Wenn das Problem bei den aus Anatolien eingewanderten Menschen thematisiert wird, ist es Rassismus, wenn man sich über Adlige lustig macht, ist es cool? Passt irgendwie auch zur Frage, die ich vorhin wiederholt habe: was rechtfertigt unterschiedliche Maßstäbe verschiedenen Menschengruppen gegenüber, waru ist nur das eine gruppenbezogene Diskriminierung?

Siebenschwein
21.01.2024, 09:38
Das machen die Jesiden in einem viel größeren Umfang auch schon lange, die Ohren hab ich mir noch nicht angeguckt, aber wenn ihr da Witze drüber machen würdet, wäre das bestimmt nicht politisch korrekt.

Hä? Meine erste Freundin kam aus Jessen und ich nicht, und ihre Eltern hatten nichts dagegen. Oder hab ich da was falsch verstanden?
Aber im Ernst, ich hätte da überhaupt kein Problem, mich darüber lustig zu machen. Da der Genpool der Jesiden aber bedeutend grösser ist als bei unseren vormaligen Eliten, das Ganze vermutlich auch nicht wirklich auf Freiwilligkeit beruht, wäre ich eventuell etwas vorsichtiger. Hinzu kommt, dass man sich viel genussvoller über Leute lustig machen kann, die sich selbst für was Besseres halten.
Icv empfehle dazu Monty Pythons Upper Class Twit of the Year
https://m.youtube.com/watch?v=zGxSM5y7Pfs&pp=ygUpbW9udHkgcHl0aG9uIHVwcGVyIGNsYXNzIHR3aXQgb2Y gdGhlIHllYXI%3D

Siebenschwein
21.01.2024, 09:40
Das habe ich mir auch gerade gedacht. Wenn das Problem bei den aus Anatolien eingewanderten Menschen thematisiert wird, ist es Rassismus, wenn man sich über Adlige lustig macht, ist es cool? Passt irgendwie auch zur Frage, die ich vorhin wiederholt habe: was rechtfertigt unterschiedliche Maßstäbe verschiedenen Menschengruppen gegenüber, waru ist nur das eine gruppenbezogene Diskriminierung?

Adelige sind keine Rasse, mit Verlaub. Da musst Du Dir schon eine andere Kategorie einfallen lassen. :)

Klugschnacker
21.01.2024, 09:42
Die suggestive Unterstellung "daß ich prüfen will, ob man ihm Unrecht tut" soll mir unterstellen, daß ich ihn entlasten will, obwohl ich einfach ein eigenes Bild machen will.

Wenn Du Sellners Schriften (Plural) liest, will ich Dir nicht unterstellen, ihn entlasten zu wollen. Ich sehe aber Parallelen zwischen Deinen Überzeugungen und denen Sellners.

Ihr sprecht beide, wenn ich Dich richtig verstanden habe, von einem idealtypisch "reinen" Volk und einer entsprechend identitätsbildenden, reinen Volkskultur. Diese gälte es gegen Einflüsse von außen zu verteidigen. Das ist jetzt sehr verkürzt dargestellt. Doch im Kern sprecht Ihr nach meinem Verständnis von derselben Sache.

Als hier das erste Mal von Sellner die Rede war und Du sagtest, Du hättest mehrere seiner Schriften gelesen, fand ich, Du hättest Dich deutlicher von seinen Ansichten distanzieren sollen. Substanziell und nicht phrasenhaft. Zu einem völkisch-rassistischem Aktivisten sollte man eine scharfe und nachvollziehbare Trennlinie ziehen, wenn man nicht in seine geistige Nähe gebracht werden möchte.

Klugschnacker
21.01.2024, 09:53
Deine Aussagen sind richtig, gehen aber mal wieder komplett an der einfache Frage vorbei, die ich gestellt habe: ist der Wunsch nach kompromißloser Durchsetzung geltenden Rechts unterschiedlich berechtigt, je nach dem, worum es geht?

Es kollidieren hier mehrere Rechtsgüter miteinander. Das macht die Sache komplex.

Es kann sein, dass die rechtmäßig angeordnete Abschiebung praktisch nicht durchführbar ist. Dann gilt der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel und zuoberst die Unantastbarkeit der Würde des einzelnen Menschen.

Deine "einfache Frage" ist nicht neu und wurde schon zigmal beantwortet. Die Realität der Fluchtmigration ist komplex, das ist kein deutsches Phänomen, sondern geht allen Ländern so.

carolinchen
21.01.2024, 09:55
Ich schreibe keine Pns,lese seit einer Woche hier mit und habe das starke Bedürfnis zu danken für das Dagegenhalten!
Zudem auch das Bedürfnis, ganz klar Poition zu beziehen gegen AFD indem ich gegen sie gestern demonstriert habe!
Unsere ewig nörgelnde Mittelschicht find ich oft weniger intergriert, wie manch Zugewanderte.

sabine-g
21.01.2024, 09:56
Ich sehe aber Parallelen zwischen Deinen Überzeugungen und denen Sellners.

Wie lange willst du dir diesen Käse eigentlich noch täglich reinziehen um ihn dann auch täglich zu bewerten (oder entkräften je nach dem)?

Das sind zum Teil offen geäußerte rechts(extreme) Parolen.
Nett verpackt hin und wieder so dass manch einer meinen könnte, der Mann hat Recht!
Sieht man ja auch an seinen "Followern".

Adept
21.01.2024, 10:05
Ich tu mich schwer mit der Beantwortung der Frage, weil selbst Studien "Parallelgesellschaft" unterschiedlich definieren und auch eine statistische Erhebung von "Integration" aus zahlreichen Items besteht.

Das Schweizerische Bundesamt für Statistik erhebt tatsächlich für die Migranten bis zur 3. Generation eine breite Liste von Merkmalen (in Clustern wie Bildung, Arbeitsmarkt, Lebensbedingungen, Gesundheit, Bürgerliche Teilhabe, Sozialer Zusammenhalt) und bezeichnet diese als "Integrationsindex". Geht man die Merkmale dieser Integrationsindikatoren durch, ergeben sich fast überall Unterschiede zur nicht-migrantischen Bevölkerung. Die Migranten gehören vom Einkommen her eher zur Arbeiterschicht, womit sich manche Unterschiede zur Gesamtpopulation aus meiner Sicht besser interpretieren, erklären lassen als mit der Herkunft (wegen der sozialen Bildungs-/Aufstiegsschranken z.B.). Erstaunlicherweise ist allerdings der Anteil in Führungspositionen vergleichbar dem Anteil der Einheimischen.
Integrationsindikatoren Schweiz (https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/migration-integration/integrationindikatoren.html)
Interessant finde ich das Ergebnis beim sozialen Zusammenhalt:

Statistischer Bericht zur Integration der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in der Schweiz für die Jahre 2011-2015, 80 S. (https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/migration-integration/integration.assetdetail.2546310.html)

Der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund in der Schweiz beträgt übrigens 40 % (nach Sellner hätte da der Austausch aus demografischer Sicht schon den "point of no return" überschritten.).

Da frage ich mich, ob man wirklich Deutschland mit der Schweiz bzgl. Integrations-Herausforderungen vergleichen kann.

Der TOP3 Ausländeranteil in der Schweiz (Link (https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/migration-integration/auslaendische-bevoelkerung/zusammensetzung.html)):
1) Deutschland
2) Frankreich
3) Italien

Der TOP3 Ausländeranteil in Deutschland (Link (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1221/umfrage/anzahl-der-auslaender-in-deutschland-nach-herkunftsland/)):
1) Türkei
2) Ukraine
3) Syrien

Während also in der Schweiz die Ausländer aus der gleichen Kultur kommen, keine Sprachbarriere haben, meist aus Mittelschicht oder höher, verbinde ich mit den Ländern in Deutschland kulturfremde Wirtschafts- und traumatisierte Kriegsflüchtlinge. Da sehe ich die Herausforderungen ungleich grösser an.

Auch wenn man sagen muss, dass ein Deutscher, der in die Schweiz geht, auch als Wirtschaftsflüchtling mit latenten Sprachbarrieren angesehen werden kann. ;)

sabine-g
21.01.2024, 10:23
Ich war gestern beim Leichtathletik Meeting (Halle) in Dortmund.
Außer Malaika Mihambo ( hat nicht gewonnen ) waren viele Athleten:innen da, die nicht blond und blauäugig waren und ordentlich abgeräumt haben.
Kriegen die von der AfD eine Sondergenehmigung zum bleiben, weil Deutschland sonst sportlich erfolglos ist, oder müssen die sich auch remigrieren?

qbz
21.01.2024, 11:01
Da frage ich mich, ob man wirklich Deutschland mit der Schweiz bzgl. Integrations-Herausforderungen vergleichen kann.

Der TOP3 Ausländeranteil in der Schweiz (Link (https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/migration-integration/auslaendische-bevoelkerung/zusammensetzung.html)):
1) Deutschland
2) Frankreich
3) Italien

Der TOP3 Ausländeranteil in Deutschland (Link (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1221/umfrage/anzahl-der-auslaender-in-deutschland-nach-herkunftsland/)):
1) Türkei
2) Ukraine
3) Syrien

Während also in der Schweiz die Ausländer aus der gleichen Kultur kommen, keine Sprachbarriere haben, meist aus Mittelschicht oder höher, verbinde ich mit den Ländern in Deutschland kulturfremde Wirtschafts- und traumatisierte Kriegsflüchtlinge. Da sehe ich die Herausforderungen ungleich grösser an.

Auch wenn man sagen muss, dass ein Deutscher, der in die Schweiz geht, auch als Wirtschaftsflüchtling mit latenten Sprachbarrieren angesehen werden kann. ;)

Das stimmt sicher, aber nur teilweise. Berechne mal bei Deinen Links jeweils für einen Vergleich den Prozentteil zur Gesamtbevölkerung und zähle die asiatische Gruppe auch als "kulturfremd", da verändert sich das Bild etwas und die CH zählt auch einen erheblichen Anteil an Ausländer aus Nicht-EU-Ländern im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung wie Deutschland.

Klick mal in der von mir verlinkten Statistik "Integrationsindikatoren" (https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/migration-integration/integrationindikatoren.html) die Merkmale zu Arbeitsmarkt und Lebensbedingungen und Armut an. Die Migranten vor allem der 1. Generation arbeiten häufiger zu Tieflöhnen, wohnen schlechter etc. wie die Vergleichgsgruppe der Schweizer. Würden sie Teil der Mittelschicht sein, gäbe es solche Unterschiede zu den Schweizern statistisch meines Erachtens nicht.
Die Situation der ersten Generation ist bei der Armutsquote, den Schwierigkeiten, über die Runden zu kommen, und im Hinblick auf die Wohnsituation schlechter als bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Die zweite oder höhere Generation hat häufiger Schwierigkeiten, über die Runden zu kommen und weist ungünstigere Wohnbedingungen in Bezug auf Ausstattung und Lärm auf im Vergleich zur Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.

Adept
21.01.2024, 11:21
Das stimmt sicher, aber nur teilweise. Aber berechne mal bei Deinen Links jeweils für einen Vergleich den Prozentteil zur Gesamtbevölkerung und zähle die asiatische Gruppe auch als kulturfremd, da verändert sich das Bild etwas und die CH zählt auch einen erheblichen Anteil an Ausländer aus Nicht-EU-Ländern im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung wie Deutschland.

Klick mal in der von mir verlinkten Statistik "Integrationsindikatoren" (https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/migration-integration/integrationindikatoren.html) die Merkmale zu Arbeitsmarkt und Lebensbedingungen und Armut an. Die Migranten vor allem der 1. Generation arbeiten häufiger zu Tieflöhnen, wohnen schlechter etc. wie die Vergleichgsgruppe der Schweizer. Würden sie Teil der Mittelschicht sein, gäbe es solche Unterschiede meines Erachtens nicht.

Ok. Dass die Migranten erstmal weniger verdienen oder in schlechteren Wohnverhältnissen leben als der vergleichbare Schweizer, könnte das nicht damit zu tun haben, dass Schweizer bei Job- und Wohnungsmarkt bevorzugt werden?

Bei den Jobs gibt es meines Wissens die Klausel, dass ein Job erst an Ausländer vergeben werden kann, wenn keine geeigneten Kandidaten aus der Schweiz gefunden wurden.

Dieses Vorgehen könnte man auch als ziemlich Rechts empfinden, um einen Bezug zum Thema wieder herzustellen. Andere empfinden das als fair den Schweizern gegenüber.

qbz
21.01.2024, 11:29
Ok. Dass die Migranten erstmal weniger verdienen oder in schlechteren Wohnverhältnissen leben als der vergleichbare Schweizer, könnte das nicht damit zu tun haben, dass Schweizer bei Job- und Wohnungsmarkt bevorzugt werden?

Bei den Jobs gibt es meines Wissens die Klausel, dass ein Job erst an Ausländer vergeben werden kann, wenn keine geeigneten Kandidaten aus der Schweiz gefunden wurden.

Dieses Vorgehen könnte man auch als ziemlich Rechts empfinden, um einen Bezug zum Thema wieder herzustellen. Andere empfinden das als fair den Schweizern gegenüber.

Sicher werden das die Gründe sein. Die Zuwanderung in den vergangenen Jahrzehnten hat in der CH der SVP auch geholfen, zur stärksten Partei zu werden.

Siebenschwein
21.01.2024, 11:38
Sicher werden das die Gründe sein.

Naja, ist sicher alles komplexer. Wer als Schweizer eine Wohnung sucht, hat vielleicht eher ein Netzwerk, das ihn unterstützt. Wer weiss schon als Neuankömmling, dass es Genossenschaftswohnungen gibt, wer ist schon bereit und in der Lage, ne teure Wohnung zu mieten, wenn er gar nicht weiss, wie lange er bleibt.
Ein soziales Netzwerk, das einen zum richtigen Arzt schickt oder Eltern, die ein Grundstück besitzen, auf dem man bauen könnte… Alles Dinge, die man sich nicht innerhalb von drei Jahren als Zugezogener erarbeitet. Und vieles mehr, was sich in der Statistik niederschlägt.

tandem65
21.01.2024, 12:55
Einerseits schrieb ich
Entweder ist die Atmosphäre eine andere, oder ich bin das Residuum einer alten Generation (bin inzwischen der Dienstälteste), und die heutige Generation ist extrem desinteressiert an Politik und Gesellschaft...

entweder... oder; das politische Desinteresse der Jüngeren war nur eine Option unter mehreren möglichen Gründen, die ich auch selbst für wenig wahrscheinlich halte; darum ist der andere Grund für den mangel an politischen Diskussionen und Stellungnahmen eher wahrscheinlich. Andererseits sind die jüngeren Kollegen, von denen ich spreche, trotzdem deutlich älter, als FFF, LG, etc., es sind eher 30+, oft junge Familienväter (unser Frauenanteil ist sehr niedrig), deren Fokus erst mal stark auf der Familiengründung liegt.

Nur mal so zu Deinen Konstrukten.
Was ist das oder zu: "ist die Atmosphäre eine andere" ?
Rüschtisch: "die Athmosphäre in der Mittagspause ist unverändert".

Ich denke letzteres können wir schon mal ausschliessen.;)
Das wäre für den von Dir genannten Zeitraum sensationell.

Dann gibt es als Gründe für die Änderung der Athmosphäre in Eurer Mittagspause ganz sicher nicht nur einen singulären Grund. Auch das wäre extrem ungewöhnlich. Aber anders als Du jetzt argumentiert hast, hast Du in dem von Klugschnacker bereits zitierten Post lediglich 2 Gründe genannt und nicht mehrere. Dazu schreibst Du das der eine Grund, das Desinteresse, auszuschliessen sei. Nun wird es, wie ich finde, spannend, welcher ist der andere Grund der dafür sorgt daß es bei Euch keine Stellungnahmen mehr gibt? Für Dich bleibt da ja nur daß sich niemand mehr getraut eine abweichende, unpopuläre oder vielleicht doch populäre Meinung in dem Kreis zu äussern. Habe ich das so korrekt wiedergegeben?
Dann habe ich mal die unpopuläre Meinung daß ich da durchaus noch viel mehr Möglichkeiten sehe. Dir ist es aber wichtig zu erwähnen daß sich eben niemand mehr getraut sich "gegen den Mainstream" zu äussern und erhebst es mit dem oben zitierten zur einzig denkbaren Möglichkeit.

Helmut S
21.01.2024, 13:37
…und habe das starke Bedürfnis zu danken für das Dagegenhalten!

Ich bin hin und her gerissen. Einerseits empfinde ich wie du. Andererseits ist doch aber auch so, dass die Gegenrede überhaupt erst diese ellenlangen Debatten erzeugt und damit Schwazfahrer ein Posting nach dem anderen die Möglichkeit gibt, seine Sicht der Dinge in die Unvergesslichkeit des Internets zu stellen. Meiner Meinung nach wird Schwarzfahrer seine Weltsicht höchstwahrscheinlich nicht substantiell ändern. No offense und nicht persönlich gemeint: Ich habe mich schon oft gefragt, welchen Zweck diejenigen die sich zur Gegenrede berufen fühlen, verfolgen? Erkenntnisgewinn aus dem schwarzfahrerischen Weltbild?

Anyways … is ja jedem selbst überlassen.

:Blumen:

tuben
21.01.2024, 13:57
Der Psychologe Stephan Grünewald sagt und vieleicht meint er auch uns hier :
"Die sozialen Medien sind kein Forum, wo man sich kultiviert austauscht.
Sie dienen vor allem der, wie ich es nenne, Affektmasturbation"

Darf der das ? Müssen wir jetzt beleidigt sein ?

DocTom
21.01.2024, 15:00
...Andererseits ist doch aber auch so, dass die Gegenrede überhaupt erst diese ellenlangen Debatten erzeugt und damit (Schwazfahrer) allen hier ein Posting nach dem anderen die Möglichkeit gibt, seine Sicht der Dinge in die Unvergesslichkeit des Internets zu stellen. Meiner Meinung nach wird (Schwarzfahrer) niemand hier seine Weltsicht, höchstwahrscheinlich nicht, substantiell ändern. No offense und nicht persönlich gemeint: Ich habe mich schon oft gefragt, welchen Zweck diejenigen die sich zur Gegenrede berufen fühlen, verfolgen? Erkenntnisgewinn aus dem (schwarzfahrerischen) Weltbild anderer?...

Gilt das nicht generell, wäre also auf alle hier beteiligten Schreiber, wie oben von mir eingefügt, anzuwenden? No offense...:Huhu:

...
Darf der das ? Müssen wir jetzt beleidigt sein ?

Nö, hier geht es im Großen und Ganzen doch recht gesittet zu und es versuchen doch viele hier eine erwachsene Diskussion aufrecht zu halten.
Meine pers. Sicht auf den Faden.

Helmut S
21.01.2024, 15:23
Gilt das nicht generell, wäre also auf alle hier beteiligten Schreiber, wie oben von mir eingefügt, anzuwenden?

Das weiß ich nicht, darüber habe ich nicht nachgedacht. Es war nicht meine Absicht, Allgemeingültiges zu formulieren. Vielmehr war mein Beitrag eine Antwort auf Carolinchen und ist auch in diesem Kontext zu sehen.

Letztlich ist es eine subjektive Beurteilung vor dem Hintergrund der von mir mit Schwarzfahrer gemachten Erfahrung in der Coronadebatte, worauf ich beschlossen habe, nicht mehr mit ihm zu diskutieren bzw. mich grundsätzlich von seiner Weltsicht zu distanzieren.

Tut mir leid. Deine Frage musst du dir also selbst leider beantworten. Sorry.

:Blumen:

Schwarzfahrer
21.01.2024, 16:59
Adelige sind keine Rasse, mit Verlaub. Da musst Du Dir schon eine andere Kategorie einfallen lassen. :)Ich schrieb auch nichts von Rassismus, wie kommst Du darauf? Ich schrieb "gruppenbezogene Diskriminierung" - oder gilt das harmloser, als Rassismus, darum ist es o.k.?

Schwarzfahrer
21.01.2024, 17:26
... Ich sehe aber Parallelen zwischen Deinen Überzeugungen und denen Sellners.

Ihr sprecht beide, wenn ich Dich richtig verstanden habe, von einem idealtypisch "reinen" Volk und einer entsprechend identitätsbildenden, reinen Volkskultur. Diese gälte es gegen Einflüsse von außen zu verteidigen. Das ist jetzt sehr verkürzt dargestellt. Doch im Kern sprecht Ihr nach meinem Verständnis von derselben Sache.Nicht nur verkürzt, sondern verzerrt m.M.n. Die eingefügten Worte wie "idealtypisch", "rein" suggerieren Extremvorstellungen, die ich nicht habe, und auch in dieser krassen Form auch bei Sellner nicht erinnere (was nicht ausschließt, daß er diese Worte benutzt). Diese "Verpackung" der Ideen ist ähnlich manipulativ, wie die Fragen im Fasch-o-maten vom Stern (https://web.archive.org/web/20240119115104/https:/www.stern.de/gesellschaft/rechtsextremismus--so-erkennen-sie-einen-nazi-34377658.html). Richtig davon ist nur, daß ich ihm zustimme, daß jedes Volk eine verbindende und identitätsstiftende Kultur hat, die auf Sprache und Geschichte basiert, und ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Völkern ist, das als Wert von jedem Volk geschätzt, gepflegt, bewahrt und weiterentwickelt wird (in der Schule in Kernfächern wie Sprache, Literatur, Geschichte, Heimatkunde, ...).

Ich bin auch der Ansicht, daß außerhalb von Deutschland dies für die meisten Völker absolut selbstverständlich ist. Und verteidigen muß man diese Kultur in mir bekannten Fällen meist nur als unterdrückte Minderheit gegen den Druck von Eroberer-Kulturen, wie in Rumänien die deutsche und ungarische Identität, zu deren Eliminierung es merklichen Druck gibt, oder die als "Bergtürken" fehlbezeichnete Kurden in der Türkei.
Als hier das erste Mal von Sellner die Rede war und Du sagtest, Du hättest mehrere seiner Schriften gelesen, fand ich, Du hättest Dich deutlicher von seinen Ansichten distanzieren sollen. Substanziell und nicht phrasenhaft. Zu einem völkisch-rassistischem Aktivisten sollte man eine scharfe und nachvollziehbare Trennlinie ziehen, wenn man nicht in seine geistige Nähe gebracht werden möchte.Ist das eine Forumsregel, oder nur Deine persönliche Erwartung? Ich definiere mich grundsätzlich nicht darüber, was ich nicht bin oder nicht meine oder wogegen ich bin, sondern darüber, was ich bin, wofür ich bin und was ich meine. Wenn mich einer mißversteht, weil ich mich ungenau ausgedrückt habe, kann ich gerne präzisieren; wen es nicht interessiert, darf glauben was er will. Eine Pflicht zur vorbeugenden Distanzierung von falschen Gedanken ist etwas, was ich nur aus totalitären Systemen kenne, und daher nicht bereit bin, mitzumachen.

Schwarzfahrer
21.01.2024, 17:35
Es kollidieren hier mehrere Rechtsgüter miteinander. Das macht die Sache komplex... Diese Antwort finde ich immer noch ausweichend und spezifisch, statt die grundsätzliche Frage zu beantworten (in der nichts spezifisch über Migranten steht). Ich formuliere nochmal allgemein: ist also für Bereiche, die "komplex" sind, eine andere Erwartung an die Gesetzeserfüllung zu stellen, als vermeintlich "einfache" Sachverhalte (wie wird die "Grenzkomplexität" für die Unterscheidung festgelegt)?

Die direkte Antwort wäre erst mal ein ja oder ein nein (scheint aber schwer zu fallen, das Ja hinzuschreiben, das aus Euren Antworten herausschimmert). Dann erst kommt die Begründung. Wer legt die Unterscheidung fest, und ab welchem Prozentsatz von nichterfüllung des Gesetzes ist es dann doch nicht akzeptabel? Dürfen 30, 50 oder 90 % der Fälle dem Gesetz ausweichen? Wozu überhaupt Regeln, wenn man sie mit dem Argument der Komplexität aushebeln kann?

Schwarzfahrer
21.01.2024, 17:45
Ich war gestern beim Leichtathletik Meeting (Halle) in Dortmund.
Außer Malaika Mihambo ( hat nicht gewonnen ) waren viele Athleten:innen da, die nicht blond und blauäugig waren und ordentlich abgeräumt haben.
Kriegen die von der AfD eine Sondergenehmigung zum bleiben, weil Deutschland sonst sportlich erfolglos ist, oder müssen die sich auch remigrieren?
Klugscheißmodus an: remigrieren ist kein reflexives Verb, das "sich" gehört da nicht hin. Das "sich" passt nur beim Witz aus den 80-ern: Polizist fragt den Ausländer: können Sie sich ausweisen? Ausländer darauf: was, muß man das jetzt auch selber machen?

Im Ernst: ich habe weder beim Sellner noch bei der AfD etwas von Einschränkung des Begriffes Deutsch auf blond und blauäugig gesehen (würde ja auch die meisten Bayern wohl ausschließen...). Ob jemand von denen remigrieren sollte, hängt m.M.n. allein davon ab, ob er eine Aufenthaltserlaubnis hat, nicht kriminell ist, und die Bereitschaft und Interesse an einer echten Integration hat bzw. zeigt (ist z.B. bei MM, die hier aus dem Nachbarort kommt, m.W. alles Bestens). Daß sowas im Leistungssport nicth immer eng gesehen wird, steht auf einem anderen Blatt.

TriVet
21.01.2024, 17:56
@schwarzfahrer dann auch von mir die Frage:
Möchtest du dich klar und deutlich von Sellner distanzieren?
Oder kommt dann eher wieder ein „kommt darauf an“ und dergleichen verbale Verrenkungen?

sabine-g
21.01.2024, 18:00
Der Sellner ist echt so eine richtige rechte Ratte.
Extrem ekelhaft was der absondert.
Selbst mit dickem Fell kann man das nicht alles lesen.

Siebenschwein
21.01.2024, 18:06
Klugscheißmodus an: remigrieren ist kein reflexives Verb, das "sich" gehört da nicht hin. Das "sich" passt nur beim Witz aus den 80-ern: Polizist fragt den Ausländer: können Sie sich ausweisen? Ausländer darauf: was, muß man das jetzt auch selber machen?

Im Ernst: ich habe weder beim Sellner noch bei der AfD etwas von Einschränkung des Begriffes Deutsch auf blond und blauäugig gesehen (würde ja auch die meisten Bayern wohl ausschließen...). Ob jemand von denen remigrieren sollte, hängt m.M.n. allein davon ab, ob er eine Aufenthaltserlaubnis hat, nicht kriminell ist, und die Bereitschaft und Interesse an einer echten Integration hat bzw. zeigt (ist z.B. bei MM, die hier aus dem Nachbarort kommt, m.W. alles Bestens). Daß sowas im Leistungssport nicth immer eng gesehen wird, steht auf einem anderen Blatt.

Merkst Du eigentlich nicht selbst, dass Du hier gerade die „aber alles war ja doch nicht schlecht beim Adolf“- Nummer für den Sellner gibst? :Nee:

sabine-g
21.01.2024, 18:09
Ich verorte Schwarzfahrer in den Club .....

Merkst Du eigentlich nicht selbst, dass Du hier gerade die „aber alles war ja doch nicht schlecht beim Adolf“- Nummer für den Sellner gibst? :Nee:

Ich glaube dass ich so schlecht nicht liege.

Schwarzfahrer
21.01.2024, 18:13
@schwarzfahrer dann auch von mir die Frage:
Möchtest du dich klar und deutlich von Sellner distanzieren?
Oder kommt dann eher wieder ein „kommt darauf an“ und dergleichen verbale Verrenkungen?Die Antwort auf Distanzierungsaufforderungen jeglicher Art steht in Post 7658, letzter Absatz (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1735961&postcount=7658). Wem meine eigenen Aussagen nicht ausreichen, muß damit trotzdem leben. Ich brauche keine externen Abgrenzungen zu wem auch immer, auch keine externe "Autoritäten", um zu meinen Ansichten zu stehen, die ich mit meinen Worten formuliere. Und darin ist nicht mehr und nicht weniger, als was ich da reinschreibe.

TriVet
21.01.2024, 18:18
Ok, das reicht mir zur Einschätzung, aber nicht als Distanzierung; danke mag ich in diesem Fall nicht schreiben, Es ist mir zuwider.

keko#
21.01.2024, 18:20
...
Ob jemand von denen remigrieren sollte, hängt m.M.n. allein davon ab, ob er eine Aufenthaltserlaubnis hat, nicht kriminell ist, und die Bereitschaft und Interesse an einer echten Integration hat bzw. zeigt....

Letzteres ist aus meiner Sicht interessant.

Sofern ich dich richtig verstanden habe: die von mir kürzlich erwähnte Frau, die auch nach mehrerern Jahren in Deutschland nur sehr schlecht deutsch spricht, wäre eine Kandidatin für "Remigration"? Ihr Mann, der ebenso schlecht spricht, auch? Was macht man dann mit deren minderjährigen Kindern? Auch "remigrieren".
Oder auffällige, kriminelle Jugendliche, könnte man diese nicht in das Land ihrer Eltern "remigrieren".
Wie siehst du das?

qbz
21.01.2024, 18:29
......
Im Ernst: ich habe weder beim Sellner noch bei der AfD etwas von Einschränkung des Begriffes Deutsch auf blond und blauäugig gesehen (würde ja auch die meisten Bayern wohl ausschließen...). Ob jemand von denen remigrieren sollte, hängt m.M.n. allein davon ab, ob er eine Aufenthaltserlaubnis hat, nicht kriminell ist, und die Bereitschaft und Interesse an einer echten Integration hat bzw. zeigt (ist z.B. bei MM, die hier aus dem Nachbarort kommt, m.W. alles Bestens). Daß sowas im Leistungssport nicth immer eng gesehen wird, steht auf einem anderen Blatt.

Sellner schreibt explizit von "nichtassimilierten Eingebürgerten", die in Parallelgesellschaften leben, d.h. Deutsche, denen die Staatsbürgerschaft aberkannt werden soll. Oder an anderer Stelle von "Nichtstaatsbürgern, die eine wirtschaftliche oder kulturelle Belastung" darstellen. Es sollte klar sein, dass die Begriffe "nichtassimiliert", "Parallelgesellschaft", "kulturelle Belastung" sehr dehnfähig und willkürlich ausgelegt / operationalisiert werden könnnen. Die Aberkennung der Staatsbürgerschaft ist zuallerst klar verfassungswidrig, Art. 16: „Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht entzogen werden.“ Würde die AFD das im Programm explizit fordern, wäre es für das Gericht ein triftiger Grund für ein schnelles Verbot. An der Stelle darf man berechtigt eine historische Parallele zum NS-Staat ziehen bzw. darauf verweisen, dass 1934 die NS-Regierung ein Gesetz erlassen hat, das den Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft für Eingebürgerte seit 1918 ermöglichte. Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_%C3%BCber_den_Widerruf_von_Einb%C3%BCrgerun gen_und_die_Aberkennung_der_deutschen_Staatsangeh% C3%B6rigkeit) (Für Geschichtsvergessene).Sellner hingegen kennt natürlich seine Vorbilder.

anlot
21.01.2024, 19:12
Sorry, ich habe den Überblick verloren. Hat dieser Sellner (oder wie der heißt) irgendeine politische Relevanz oder Einfluss auf unsere Regierung, respektive unseren Grundgesetzen? Oder ist das „nur“ ein durchgeknallter rechter Spinner?

Verstehe nicht ganz warum wir ihn hier so im Detail besprechen

Mo77
21.01.2024, 19:14
Artikel 16
GG sind immer Artikel
Und der zweiten Satz im Artikel?

Achso: hiermit distanziere ich mich von Sellner!
:Huhu:

Mo77
21.01.2024, 19:18
Sorry, ich habe den Überblick verloren. Hat dieser Sellner (oder wie der heißt) irgendeine politische Relevanz oder Einfluss auf unsere Regierung, respektive unseren Grundgesetzen? Oder ist das „nur“ ein durchgeknallter rechter Spinner?

Verstehe nicht ganz warum wir ihn hier so im Detail besprechen

Er ist gut vernetzt nach Schnellroda (Institut für Staatspolitik) und andere Neurechte Organisationen und Netzwerke.
Durch seine Frau vermutlich auch in die USA rein.....

qbz
21.01.2024, 19:41
Artikel 16
GG sind immer Artikel
Und der zweiten Satz im Artikel?


Ein nur für ehemalige Ausländer geltendes Aberkennungsgesetz der Staatsbürgerschaft verstösst gegen Artikel 3 im GG. "Alle Menschen sind gleich." Insgesamt: Stark verfassungswidrige Forderung, "Migranten mit deutscher Staatsbürgerschaft" diese abzuerkennen und / oder sie auszuweisen.

Bulldog
21.01.2024, 19:52
Bei mir hieß es schon nach Frage 3 "Ab in den Flieger!".

https://www.der-postillon.com/2024/01/quiz-deutsch.html?fbclid=IwAR1nlsFE4k1ZFYaMbupsy0DlPnLo Ehd3dLtUhpDxlPE50Mab4gkW0W1WT5s

merz
21.01.2024, 19:59
ich komm mit!

(das war jetzt nicht so schwer)

on topic: social media "Schneeball-Effekt" in action: Man redet nur lang genug über irgendjemanden - warum auch immer - plötzlich erscheint er/sie wichtig, relevant, "in the mix", eine Stimme, modern gesprochen ist das oftmals "Normalisierung".

Keine Kritik, passiert eben, muss man nur vielleicht wissen.

m.

sabine-g
21.01.2024, 20:10
Björn Höcke spricht von „organisierten Massen“ bei den heutigen Demonstrationen.
Das ist schon echt schwere Kost.

merz
21.01.2024, 20:31
Musste mal X / Twitter gucken, da ist die Hölle los - „manipulierte Fotos“, „moderen Fackelmärsche wie 1933“, „bezahlte Akteure“ und so weiter und so fort - ich empfehle den Blick aber nicht

m., social media is toxic

tandem65
21.01.2024, 20:34
Musste mal X / Twitter gucken, da ist die Hölle los - „manipulierte Fotos“, „moderen Fackelmärsche wie 1933“, „bezahlte Akteure“ und so weiter und so fort

och menno, ich habe kein Angebot bekommen von der Ampel.

merz
21.01.2024, 20:38
Echt jetzt, kein „angekarrter BRD-Untertan“, hasste was verschenkt :cool:

m.

tandem65
21.01.2024, 20:51
Echt jetzt, kein „angekarrter BRD-Untertan“, hasste was verschenkt :cool:
Vielleicht ist ja mein Chip defekt. Muß den unbedingt checken lassen.

keko#
21.01.2024, 21:10
Björn Höcke spricht von „organisierten Massen“ bei den heutigen Demonstrationen.
Das ist schon echt schwere Kost.

Laut Lügenpressestaatsfunk waren gestern 20.000 linksgrünversiffte Gutmenschen in Stuttgart in der Innenstadt - und ich war einer von ihnen ;-)

Welch eine schöne und friedliche Demo. Scheinbar haben das Problem doch viele Mitmenschen richtig erfasst.

Ich bin so frei und verlinke ein Foto, das ich gemacht habe.

merz
21.01.2024, 21:22
Komm, auf dem Bild sind doch nur (5 * 10^3 )*(10 ^ -9)*(1%*10/1000) der Weltbevölkerung zu sehen (scnr)

m.,menooooh, ich bekomme nen Klammeraffen, ihr wisst wie das geht, js

TriVet
21.01.2024, 21:28
Laut Lügenpressestaatsfunk waren gestern 20.000 linksgrünversiffte Gutmenschen in Stuttgart in der Innenstadt - und ich war einer von ihnen ;-)
Welch eine schöne und friedliche Demo. Scheinbar haben das Problem doch viele Mitmenschen richtig erfasst.
Ich bin so frei und verlinke ein Foto, das ich gemacht habe.

Fein. Danke.

JENS-KLEVE
21.01.2024, 21:52
Wer überweist mir jetzt mein Demogeld? Fackeln gab es bei uns nicht. Demogeld für alle Wäre auch schwierig, es waren mehr als 10% der Bevölkerung auf der Straße.:liebe053:

https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/kleve-tausende-teilnehmer-bei-demo-gegen-rechts-am-sonntag_aid-105471517?

LidlRacer
22.01.2024, 00:18
Kurzzeitig hab ich mich gefragt, warum die Werteunion-Partei gegründet wird, die sich mutmaßlich nicht signifikant von der Alternative für Deppen unterscheidet.

Jetzt habe ich einen unschönen Verdacht:

Wenn letztere verboten wird, steht erstere bereits präventiv als Nachfolgepartei bereit.
Eigentlich sind Nachfolgeparteien ja direkt mit verboten, aber wenn sie schon vorher da ist, wird vermutlich erst wieder jahrelang geprüft, ob die jetzt wirklich als Nachfolgepartei fungiert. Und so lange können die uns weiter auf der Nase rumtanzen ...

Übrigens:

https://debeste.de/upload/d0f36808d2eaad4375a8283a7a26044a8248.jpg
https://www.instagram.com/Tortengraf

www.facebook.com/neinzurafd

LidlRacer
22.01.2024, 01:23
Kommt mir weitgehend vernünftig vor:

Rechtsextremismus
Wie man die AfD kleinkriegt
Eine Kolumne von Christian Stöcker (https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/rechtsextremismus-was-tun-gegen-die-afd-kolumne-a-3c7e1a1d-e9f8-4d1d-a0b7-f5d457f8eb98)

Es wird nur leider wohl nicht so passieren, weil CDU/CSU & FDP großteils lieber weiter gegen linksgrün kämpfen.

Bleierpel
22.01.2024, 05:49
Kommt mir weitgehend vernünftig vor:

Rechtsextremismus
Wie man die AfD kleinkriegt
Eine Kolumne von Christian Stöcker (https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/rechtsextremismus-was-tun-gegen-die-afd-kolumne-a-3c7e1a1d-e9f8-4d1d-a0b7-f5d457f8eb98)
...

Leider hinter Paywall

PattiRamone
22.01.2024, 07:12
Kurzzeitig hab ich mich gefragt, warum die Werteunion-Partei gegründet wird, die sich mutmaßlich nicht signifikant von der Alternative für Deppen unterscheidet.

Jetzt habe ich einen unschönen Verdacht:
...

DAS habe ich mir auch schon gedacht und ich befürchte, dass das auch genau der Grund ist.

NiklasD
22.01.2024, 07:28
DAS habe ich mir auch schon gedacht und ich befürchte, dass das auch genau der Grund ist.

https://www.youtube.com/watch?v=pyxBu_iqZ_4

ZUm ganzen Thema auch hörenswert der Jung&Naiv Podcast mit dem Extremismusexperten Andreas Kemper.

Die Werteunion sieht sich nach Markus Krall als Mehrheitsbeschaffer für die AFD. Die erwarten ja von sich, dass sie 2stellige Prozentzahlen von frustrierten CDU Wähler & Nichtwählern holen.

Mo77
22.01.2024, 07:51
https://www.youtube.com/watch?v=pyxBu_iqZ_4

ZUm ganzen Thema auch hörenswert der Jung&Naiv Podcast mit dem Extremismusexperten Andreas Kemper.

Die Werteunion sieht sich nach Markus Krall als Mehrheitsbeschaffer für die AFD. Die erwarten ja von sich, dass sie 2stellige Prozentzahlen von frustrierten CDU Wähler & Nichtwählern holen.

Danke für den Link:Blumen:

sybenwurz
22.01.2024, 08:02
... waren mehr als 10% der Bevölkerung auf der Straße.:liebe053:

Das sind halt deutlich zu wenige.
So toll die Demos als deutliches Zeichen gg. Rechts sind, aber bei gut 60Mio. Wahlberechtigten gehen 15-20Mio nicht wählen, kommen damit automatisch den rechten Kackbratzen zugunste, vom Rest wählen 20% +/- rechtsextrem, deie andern verteilen ihre Stimmen querbeet über alle anderen Parteien.
Damit mögen die AfDer nicht an der Macht sein, aber die Situation ändert sich gegenüber der Gegenwart auch nicht wirklich, irgendwelche Koalitionen behindern sich gegenseitig wie derzeit die Ampel und es wird keinen erkennbaren Sprung zur Mitte geben.

Btw, was ich mich grad fragte: wir hatten doch bei der letzten Wahl nen Bundeskanzler, der, wie hiess die noch, Merkel, nachfolgte;- lebt der eigentlich noch?
Ich höre immer nur was von Bauern, AfD und Treffen von Nationalsozialisten zur Planung von Deportationen, aber unser Kanzler, was ist eigentlich mit dem?

Siebenschwein
22.01.2024, 08:12
Das sind halt deutlich zu wenige.
Bei gut 60Mio. Wahlberechtigten gehen 15-20Mio nicht wählen, kommen damit automatisch den rechten Kackbratzen zugunste, vom Rest wählen 20% +/- rechtsextrem, der Rest verteilt seine Stimmen querbeet über alle anderen Parteien….

Naja, die Nichtwähler kommen natürlich nur anteilmässig den Afdern zugute.Aber je höher deren Stimmenanteil, desto mahr davon natürlich- also ist die Wahlbeteiligung diesmal extrem wichtig.Wer jetzt noch glaubt, das ginge ihn nichts an und überhaupt, Politik ist doch egal, der hat wirklich nichts verstanden.

keko#
22.01.2024, 08:18
Das sind halt deutlich zu wenige.
So toll die Demos als deutliches Zeichen gg. Rechts sind, aber bei gut 60Mio. Wahlberechtigten gehen 15-20Mio nicht wählen, kommen damit automatisch den rechten Kackbratzen zugunste, vom Rest wählen 20% +/- rechtsextrem, deie andern verteilen ihre Stimmen querbeet über alle anderen Parteien.....

Ich muss sagen, dass ich nach der Demo am Samstag recht optimistisch bin. Es waren viele Jugendliche unterwegs, auch junge Familien mit kleinen Kindern, händchenhaltende Männer und geistig behinderte Gruppen, viele Frauen (also Randgruppen ;-). Da haben wohl mittlerweile viele Menschen gerafft, dass es letztendlich darum geht, wie wir in Zukunft leben wollen und schauen hinter die Parolen der Rechten.

NiklasD
22.01.2024, 08:24
Ich muss sagen, dass ich nach der Demo am Samstag recht optimistisch bin. Es waren viele Jugendliche unterwegs, auch junge Familien mit kleinen Kindern, händchenhaltende Männer und geistig behinderte Gruppen, viele Frauen (also Randgruppen ;-). Da haben wohl mittlerweile viele Menschen gerafft, dass es letztendlich darum geht, wie wir in Zukunft leben wollen und schauen hinter die Parolen der Rechten.

Ich kann mich an keine Bewegung/Demonstration erinnern, die in eine solche Mobilisierung quer über alle Großstädte hatte. Hier in Bremen waren mit rund 50.000 Menschen fast 10% der Einwohner der Stadt Bremen auf den Beinen.

Die Leute vor Ort haben auch einfach die Gesellschaft widergespiegelt, in der ich leben will. Eben eine ziemlich bunte und diversifizierte Gesellschaft ohne Ausgrenzung :Blumen:

Aber jetzt sollte die Politik diese Probleme auch angehen. Und dazu gehört eben auch Politik, die von den Menschen verstanden wird. Daran krankte es zumindestens zuletzt der Ampelregierung.

Schwarzfahrer
22.01.2024, 08:39
...auch junge Familien mit kleinen Kindern, Ach, das ist jetzt positiv zu sehen; wer bei den Corona-Demos sein Kind dabeihatte, wurde des Kindesmißbrauchs beschuldigt.
...und geistig behinderte GruppenWas glaubst Du, wie viele von denen begreifen, worum es geht? Wenn es Gruppen waren, haben wohl eher die Heimbetreuer zu einem "Ausflug" eingeladen, weil das so schön die Demonstranten-Zahl erhöht. Hätte jemand meinen Sohn dazu mitgenommen, würde ich es als Mißbrauch von Abhängigen betrachten (glücklicherweise wohnt er nicht in einem Heim).
(wobei zugegebenermaßen auch viele geistig Gesunde bei Demos nicht immer wissen, worum es eigentlich geht... (https://www.wsj.com/articles/from-which-river-to-which-sea-anti-israel-protests-college-student-ignorance-a682463b); stimmt mit meiner Erfahrung bei Demo-Gesprächen zu anderen Anlässen überein)

So eindrucksvoll und im Kern richtig es ist, gegen Extremismus Stärke zu zeigen, empfinde ich es als höchst scheinheilig von den Politikern und von den Menschen, die das unreflektiert bejubeln, was aktuell abgeht:

Die Gefahr durch eine Partei, die zwar nichts belegbar Antidemokratisches im Programm stehen hat, aber durch diverse Äußerungen andeutet, daß es solche Ideen unter den Mitgliedern gibt, soll sofort verboten werden, und keiner soll mit denen sprechen.
Die gleiche Regierung zahlt seit viele Jahren Millionen an eine Organisation, die in den Statuten die Ausrottung eines ganzen Volkes stehen hat, und die gleichen Menschen rufen zu Verhandlungen mit den erklärten Massenmördern auf.

Wenn eine gemischte Gruppe, wo auch ein paar AfD-ler dabei sind, sich zu einer obskuren Gesprächsrunde trifft und über merkwürdige und teils problematische Ideen diskutiert, ist kompromissloser Kampf und Massendemos angesagt, wenn die andere Organisation mal so eben über 1000 Menschen massakriert und ihre Anhänger hierzulande lautstark durch die Straßen ziehen, gehen klägliche 2000 Menschen auf die Straße (deutlich weniger, als für die Mörder), und die Presse wie Menschen diskutieren lang und breit, inwieweit die Opfer selbst mit Schuld sind.

Die deutsche Staatsbürgerschaft eines verurteilten kriminellen Ausländers abzuerkennen ist gegen die Menschenrechte, aber es soll o.k. sein, mal eben die Grundrechte eines Politkers abzuerkennen, der in zweideutigen Formulierungen zweifelhafte Thesen in den Raum stellt, ohne bisher einen nachweisbaren Schaden für jemanden verursacht zu haben.

Sorry, diese unterschiedlichen Maßstäbe sind mir moralisch maximal unglaubwürdig.

sabine-g
22.01.2024, 08:42
Absurd!

LidlRacer
22.01.2024, 08:42
Leider hinter Paywall

Echt?

Ich hab beim Spiegel kein Pay-Dings, und bei mir war der Artikel nicht nur gestern sondern auch jetzt frei lesbar!

Schwarzfahrer
22.01.2024, 08:46
Die Leute vor Ort haben auch einfach die Gesellschaft widergespiegelt, in der ich leben will. Eben eine ziemlich bunte und diversifizierte Gesellschaft ohne Ausgrenzung :Blumen:Fällt so wenigen das Paradoxe auf? Demo für eine bunte und diversifizierte Gesellschaft ohne Ausgrenzung, bei der es primär darum geht, eine bestimmte Gruppe unbedingt auszugrenzen, nicht wegen ihrer bereits begangenen Taten, sondern wegen ihrer anderen Vorstellung der Gesellschaft (in anderem Kontext heitß es Generalverdacht). Wenn jetzt ein Alien vom Mars sich das anschaut: welchen Unterschied zwischen den beiden Positionen würde er sehen? Ich sehe das alte Spiel: im Kampf gegen das Böse ist die Gefahr groß, selbst dem Feind ähnlich zu werden.
Aber jetzt sollte die Politik diese Probleme auch angehen. Und dazu gehört eben auch Politik, die von den Menschen verstanden wird. Daran krankte es zumindestens zuletzt der Ampelregierung.Angenommen, die Ampel tut es, und schwenkt auf die dänische Linie ein, die sicher viele Menschen begrüßen und verstehen würden - wärst Du dann auch zufrieden? Oder glaubst Du daran, daß die Leute endlich verstehen und akzeptieren, was bisher gemacht wurde, ohne Änderung der Inhalte und Ziele?

NiklasD
22.01.2024, 08:58
Fällt so wenigen das Paradoxe auf? Demo für eine bunte und diversifizierte Gesellschaft ohne Ausgrenzung, bei der es primär darum geht, eine bestimmte Gruppe unbedingt auszugrenzen, nicht wegen ihrer bereits begangenen Taten, sondern wegen ihrer anderen Vorstellung der Gesellschaft (in anderem Kontext heitß es Generalverdacht). Wenn jetzt ein Alien vom Mars sich das anschaut: welchen Unterschied zwischen den beiden Positionen würde er sehen? Ich sehe das alte Spiel: im Kampf gegen das Böse ist die Gefahr groß, selbst dem Feind ähnlich zu werden.

Was hat das denn bitte mit Ausgrenzung zu tun, wenn man antidemokratische & rassistische Denkweisen nicht einer Gesellschaft möchte? Intolerante dürfen nicht auf Toleranz hoffen.


Angenommen, die Ampel tut es, und schwenkt auf die dänische Linie ein, die sicher viele Menschen begrüßen und verstehen würden - wärst Du dann auch zufrieden? Oder glaubst Du daran, daß die Leute endlich verstehen und akzeptieren, was bisher gemacht wurde, ohne Änderung der Inhalte und Ziele?

Mir ging es vor allem auch um andere Teile der Tagespolitik, wie Investitionen in die Zukunft unseres Landes. Den Investionsstau & die Transformation des Landes sehe ich persönlich als aktuell viel größeres Thema. Stattdessen werden kurzfristig Zuschüsse angekündigt oder Subventionen gestrichen. Stattdessen klammert man sich an die Schuldenbremse, was wirtschaftspolitisch in einer Krise der absolut falsche Zeitpunkt ist.

Nepumuk
22.01.2024, 09:02
Wenn es Gruppen waren, haben wohl eher die Heimbetreuer zu einem "Ausflug" eingeladen, weil das so schön die Demonstranten-Zahl erhöht.


Und schon wieder ein rechtes Narrative, wie man es heute schon auf X und anderen Kanälen lesen kann. Die Demo seien irgendwie staatlich gesteuert, die Teilnehmer sind zur Teilnahme gezwungen, diesen Schmutz kann man da hundertfach lesen, und der wird von Schwarzfahrer hier reproduziert.

Wer das nach für eine sachliche Diskussion hält tut mir leid.

Roini
22.01.2024, 09:09
Meiner Meinung nach zeigt der User Schwarzfahrer immer mehr sein wahres Gesicht und entzaubert sich damit selbst.

Genau wie bei der AFD.

Läuft :Blumen:

TriVet
22.01.2024, 09:19
entzaubert sich damit selbst. Genau wie bei der AFD.:

In meinen guten Momenten (es gibt leider genug bis zuviel andere) habe ich die leise Hoffnung, dass die braunblaue Welle sich rechtzeitig vor wichtigen Wahlen überschlaegt und all das haessliche wieder in den Schlamm zurückspült, wo es herkommt...
Leider tun Scholz, Lindner und Habeck viel zu wenig dafür, es reicht einfach nicht, angewidert auf die Schmuddelkinder zu zeigen und sie vom Spielen abhalten zu wollen.
Stattdessen müßte man halt was spielen, was die Kackbratzen noch nicht mal kapieren...

Klugschnacker
22.01.2024, 09:26
Die deutsche Staatsbürgerschaft eines verurteilten kriminellen Ausländers abzuerkennen ist gegen die Menschenrechte, aber es soll o.k. sein, mal eben die Grundrechte eines Politkers abzuerkennen, der in zweideutigen Formulierungen zweifelhafte Thesen in den Raum stellt, ohne bisher einen nachweisbaren Schaden für jemanden verursacht zu haben.

Aus meiner Sicht besteht der kulturelle Rassismus in diesem Gedanken darin, zweierlei Klassen von deutschen Staatsbürgern zu führen: Einerseits die richtigen deutschen Staatsbürger sowie andererseits die deutschen Staatsbürger, die trotz ihrer deutschen Staatsbürgerschaft noch irgendwie Ausländer sind. Letztere sollen vor Gericht anders bestraft werden als erstere.

Die "Aberkennung der Grundrechte" von Björn Höcke existiert nicht, auch nicht als Idee. Höcke genießt zu jeder Zeit die vom Grundgesetz garantierten unveräußerlichen Grundrechte. Beschränkt werden soll lediglich das Recht, politische Macht in einem Amt o.ä. auszuüben. Diese Möglichkeit ist als Maßnahme unserer wehrhaften Demokratie in unseren Gesetzen verankert und kann nur von unabhängigen Gerichten verhängt werden.

Nepumuk
22.01.2024, 09:36
Aus meiner Sicht besteht der kulturelle Rassismus in diesem Gedanken darin, zweierlei Klassen von deutschen Staatsbürgern zu führen: Einerseits die richtigen deutschen Staatsbürger sowie andererseits die deutschen Staatsbürger, die trotz ihrer deutschen Staatsbürgerschaft noch irgendwie Ausländer sind. Letztere sollen vor Gericht anders bestraft werden als erstere.


Auch das ist nichts wieder ein rechtes Narrative, der "echte Bio-Deutsche" gegenüber einem zweitklassigen Deutschen, welcher in Wirklichkeit gar kein richtiger Deutscher ist, sondern "nur" ein Ausländer mit deutschem Pass.

Das ist natürlich auch kein sachliches Argument.

keko#
22.01.2024, 09:36
Ach, das ist jetzt positiv zu sehen; wer bei den Corona-Demos sein Kind dabeihatte, wurde des Kindesmißbrauchs beschuldigt.
....
Sorry, diese unterschiedlichen Maßstäbe sind mir moralisch maximal unglaubwürdig.

Also ich kritisiere alles mögliche rauf und runter. Hier in diesem Forum und im Privaten noch viel mehr.
Nur suche ich die Lösungen der Probleme dann innerhalb der freiheitlichen, demokratischen Parteien und nicht bei der AfD. Das ist für mich ein entscheidender Unterschied.
Im Jahre 2024 sollte man die Reden und Texte der Rechten eigentlich verstehen und übersetzen können. Ich habe keine Lust auf eine Extrarunde, bis man wieder verstanden hat, dass uns diese Parteien nicht weiterbringen.

Schwarzfahrer
22.01.2024, 09:46
Und schon wieder ein rechtes Narrative, wie man es heute schon auf X und anderen Kanälen lesen kann. Die Demo seien irgendwie staatlich gesteuert, die Teilnehmer sind zur Teilnahme gezwungen, diesen Schmutz kann man da hundertfach lesen, und der wird von Schwarzfahrer hier reproduziert.

Wer das nach für eine sachliche Diskussion hält tut mir leid.Stimmt, Dein Einwand ist alles andere als sachlich. Ich lese nicht auf X, sondern schreibe meine eigenen Gedanken, und schrieb davon, daß möglicherweise Heimbetreuer die Behinderten (in meinen Augen) für ihre Ziele mißbrauchen. von staatlich gesteuert habe ich nichts geschrieben, auch von Zwang nicht; ich vermute sogar, die meisten Behinderten hatten ihren Spaß dabei. Daß geistig Behinderte im Politischen ausgenutzt werden, kommt vor(auch bei Wahlen), ist bekannt und nie ganz zu verhindern (https://demenzjournal.com/magazin/angehoerige/recht/missbrauch-kann-nicht-generell-verhindert-werden/), deswegen aber nicht in Ordnung.

sabine-g
22.01.2024, 09:52
Ich lese nicht auf X, sondern schreibe meine eigenen Gedanken

Ja. Das ist auch gut so. Weil spätestens seit dem Wochenende alle wissen welches Gedankengut dich steuert.

Es ist braunblaue Brühe.

TriVet
22.01.2024, 09:53
daß möglicherweise Heimbetreuer die Behinderten (in meinen Augen) für ihre Ziele mißbrauchen. .

Vielleicht haben die Betreuer aber auch einfach ein bisschen weiter gedacht und justement im Sinne der Behinderten demonstriert; noch nicht lange her, dass so eine braunblaue Socke Inklusion in Frage gestellt hat...:-((

Schwarzfahrer
22.01.2024, 09:55
Aus meiner Sicht besteht der kulturelle Rassismus in diesem Gedanken darin, zweierlei Klassen von deutschen Staatsbürgern zu führen: Einerseits die richtigen deutschen Staatsbürger sowie andererseits die deutschen Staatsbürger, die trotz ihrer deutschen Staatsbürgerschaft noch irgendwie Ausländer sind. Letztere sollen vor Gericht anders bestraft werden als erstere.Interessanterweise schreibt sogar der Integrationsbeauftragte, daß man in gewissen Fällen die deutsche Staatsangehörigkeit verlieren kann (also wohl auch kultureller Rassist) (https://www.integrationsbeauftragte.de/ib-de/ich-moechte-mehr-wissen-ueber/einbuergerung/wann-muessen-sie-ihre-deutsche-staatsangehoerigkeit-aufgeben--1865128#:~:text=Wenn%20Sie%20die%20deutsche%20Staa tsangeh%C3%B6rigkeit,Wirtschaftsraums%20ist%20das% 20nicht%20notwendig.)
Die "Aberkennung der Grundrechte" von Björn Höcke existiert nicht, auch nicht als Idee.
Auch interessant, was ist dann in Artikel 18 des GG (https://grundrechte-faq.de/2019/06/die-aberkennung-von-grundrechten-nach-art-18-gg/)geregelt? Und zielt die zuletzt promotete Petition nicht darauf, dies bei ihm anzuwenden, natürlich mit dem Ziel "sein Recht (einzuschränken), politische Macht in einem Amt o.ä. auszuüben". Diese Möglichkeit ist als Maßnahme unserer wehrhaften Demokratie in unseren Gesetzen verankert und kann nur von unabhängigen Gerichten verhängt werden.Diese Möglichkeit ist auch richtig und wichtig, ich will nicht, daß man Höcke in Ruhe läßt, sondern daß die verschiedenen "Werkzeuge" ähnlich ernst genommen und angewendet werden, und zwar eben unabhängig davon, ob es ein Rechter Biodeutscher oder ein krimineller (und daher nicht schutzbedürftiger) Ausländer ist.

keko#
22.01.2024, 09:57
Stimmt, Dein Einwand ist alles andere als sachlich. Ich lese nicht auf X, sondern schreibe meine eigenen Gedanken, und schrieb davon, daß möglicherweise Heimbetreuer die Behinderten (in meinen Augen) für ihre Ziele mißbrauchen.....

In unsere Straße gibt es eine Schule für geistig behinderte Kinder. Diese Schule schließt am Freitag nachmittag. Die Demo war am Samstag.
Ist es nicht sehr wahrschinlich, dass die Betreuer die Einwilligung der Eltern geholt haben? Vielleicht waren die Betreuer, die ich sah, sogar Eltern?

Schwarzfahrer
22.01.2024, 10:00
Vielleicht haben die Betreuer aber auch einfach ein bisschen weiter gedacht und justement im Sinne der Behinderten demonstriert; noch nicht lange her, dass so eine braunblaue Socke Inklusion in Frage gestellt hat...:-((
Die Heime, die ich kenne, leben leider noch lange nicht den Geist der Inklusion,sie sind eher die Bewahrer der Segregation. Es hat schon einen Grund, warum unser Sohn nicht in ein Heim ziehen wollte, sondern in eine selbstbestimmte ambulant betreute WG. Und die Inklusion wird aktuell leider auch durch ganz andere Kräfte ausgebremst, als durch markige Sprüche von AfD-lern, die eh minimalen Einfluß darauf haben, das hatten wir kürzlich schon. Wer die Inklusion gegen die AfD verteidigt, kämpft an einem (noch vernachlässigbaren) Nebenkriegsschauplatz.

Schwarzfahrer
22.01.2024, 10:04
In unsere Straße gibt es eine Schule für geistig behinderte Kinder. Diese Schule schließt am Freitag nachmittag. Die Demo war am Samstag.
Ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass die Betreuer die Einwilligung der Eltern geholt haben? Vielleicht waren die Betreuer, die ich sah, sogar Eltern?Wenn es Kinder waren, ist natürlich beides möglich; das zweite halte ich für wahrscheinlicher (ich kenne eine Familie, die gestern dabei war, vermutlich mit dem Sohn zusammen). Ich ging bei "Gruppen von geistig Behinderten" von Erwachsenen aus, die leben meist in voll betreuten Heimen.

tandem65
22.01.2024, 10:06
Meiner Meinung nach zeigt der User Schwarzfahrer immer mehr sein wahres Gesicht und entzaubert sich damit selbst.

ich frage mich ob es da einen Zusammenhang mit der Atmosphäre in der Mittagspause geben könnte.:Gruebeln:

TriVet
22.01.2024, 10:10
Wer die Inklusion gegen die AfD verteidigt, kämpft an einem (noch vernachlässigbaren) Nebenkriegsschauplatz.

Oh stimmt, ich vergaß, das braunblaue Gesocks als Bewahrer edler Gedanken und Werte, natürlich. :Lachanfall:
jetzt, wo du es sagst.
Hoffentlich kommen die edlen Ritter in braunblauer Rüstung bald an die Macht, dann wird es allen Kranken, Schwachen und sonstigen Schutz- und Hilfsbedürftigen sicher viel besser gehen.

keko#
22.01.2024, 10:31
Wenn es Kinder waren, ist natürlich beides möglich; das zweite halte ich für wahrscheinlicher (ich kenne eine Familie, die gestern dabei war, vermutlich mit dem Sohn zusammen). Ich ging bei "Gruppen von geistig Behinderten" von Erwachsenen aus, die leben meist in voll betreuten Heimen.

Die Gruppe fiel mir auf, weil sie lila Ballons an den Rollstühlen der Kinder hatten, die mir dann in knapp 2m Höhe meine Sicht versperrten ;-) Ich dachte mir, dass sie wohl ein Zeichen für eine offene Gesellschaft setzen wollten.

Willst du wegen z.B. kriminellen Flüchtlingen, die es ja gibt, die Errungenschaften einer offenen Gesellschaft riskieren?

Schwarzfahrer
22.01.2024, 10:47
Willst du wegen z.B. kriminellen Flüchtlingen, die es ja gibt, die Errungenschaften einer offenen Gesellschaft riskieren?Die Zuwanderer, wegen derer die Polizei Frauen vom Joggen allein abrät, diejenige, die Schwule angreifen und ihren militanten Antisemitismus und ihre Scharia in die Schulen tragen (https://www.focus.de/panorama/vorfall-an-nrw-schule-keine-guten-muslime-so-traktierten-scharia-polizisten-mitschueler-und-lehrer_id_259593886.html), sind auch eine Gefahr für die offene Gesellschaft. Man kann nicht die zwei gegeneinander ausspielen. Für mich ist der Unterschied: die Risiken durch die AfD oder anderen Extremisten liegen in einer möglichen Zukunft, die Probleme durch die oben beschriebenen Zuwanderer sind aktuell belegt vorhanden. Als Methodiker sehe ich eine hohe Priorität im Lösen von vorhandenen Problemen vor der Vorbeugung von eventuellen zukünftigen Problemen (die man deswegen nicht vernachlässigen muß). Die offene Gesellschaft bleibt nur so, wenn gegen alle Tendenzen, die dagegen gerichtet sind, vorgeht, nicht nur selektiv gegen eine Seite, sondern in alle Richtungen, und immer differenziert (nicht "DIE" Ausländer oder Muslime sind ein Problem, nicht "DIE" rechten politischen Ideen sind pauschal undemokratisch).

JENS-KLEVE
22.01.2024, 10:55
Das sind halt deutlich zu wenige.
So toll die Demos als deutliches Zeichen gg. Rechts sind, aber bei gut 60Mio. Wahlberechtigten gehen 15-20Mio nicht wählen, kommen damit automatisch den rechten Kackbratzen zugunste, vom Rest wählen 20% +/- rechtsextrem, deie andern verteilen ihre Stimmen querbeet über alle anderen Parteien.
Damit mögen die AfDer nicht an der Macht sein, aber die Situation ändert sich gegenüber der Gegenwart auch nicht wirklich, irgendwelche Koalitionen behindern sich gegenseitig wie derzeit die Ampel und es wird keinen erkennbaren Sprung zur Mitte geben.

Btw, was ich mich grad fragte: wir hatten doch bei der letzten Wahl nen Bundeskanzler, der, wie hiess die noch, Merkel, nachfolgte;- lebt der eigentlich noch?
Ich höre immer nur was von Bauern, AfD und Treffen von Nationalsozialisten zur Planung von Deportationen, aber unser Kanzler, was ist eigentlich mit dem?

Ich wüsste jetzt keine Stadt oder Region wo mehr waren. Wir haben 50.000 Einwohner und hatten zwischenzeitlich 10.000 Teilnehmer. Sämtliche Plätze für reden waren zu klein, so dass Teilnehmer woanders hingingen, aber die komplette Innenstadt war voll. Das war beeindruckend. Ich kenne die Stadthalle von Demonstrationen gegen NPD, Coronamassnahmen, Jjesiden-Demos, Palästina-Demo, Ukraine und anderen Veranstaltungen. So hab ich die Stadt noch nie gesehen.

keko#
22.01.2024, 10:56
Die Zuwanderer, wegen derer die Polizei Frauen vom Joggen allein abrät, diejenige, die Schwule angreifen und ihren militanten Antisemitismus und ihre Scharia in die Schulen tragen (https://www.focus.de/panorama/vorfall-an-nrw-schule-keine-guten-muslime-so-traktierten-scharia-polizisten-mitschueler-und-lehrer_id_259593886.html), sind auch eine Gefahr für die offene Gesellschaft. Man kann nicht die zwei gegeneinander ausspielen. Für mich ist der Unterschied: die Risiken durch die AfD oder anderen Extremisten liegen in einer möglichen Zukunft, die Probleme durch die oben beschriebenen Zuwanderer sind aktuell belegt vorhanden. Als Methodiker sehe ich eine hohe Priorität im Lösen von vorhandenen Problemen vor der Vorbeugung von eventuellen zukünftigen Problemen (die man deswegen nicht vernachlässigen muß). Die offene Gesellschaft bleibt nur so, wenn gegen alle Tendenzen, die dagegen gerichtet sind, vorgeht, nicht nur selektiv gegen eine Seite, sondern in alle Richtungen, und immer differenziert (nicht "DIE" Ausländer oder Muslime sind ein Problem, nicht "DIE" rechten politischen Ideen sind pauschal undemokratisch).

Damit sprichst du den "Kontrollverlust" an: Menschen haben Angst, dass der Staat die Kontrolle verliert, bzw. trauen dem Staat diese Aufgabe nicht mehr zu.

Das muss man natürlich auch ernst nehmen. Der Staat hat die schwierige Aufgabe, die Kontrolle zu behalten ohne autoritär zu werden.
Die AfD spielt damit: Sie sagt, mir ihr erlangt man wieder die Kontrolle. Entsprechend schürt sie das Thema Kontrollverlust, wo es nur geht und gibt dann vor, die Lösungen im Köcher zu haben.

Mo77
22.01.2024, 11:18
Damit sprichst du den "Kontrollverlust" an: Menschen haben Angst, dass der Staat die Kontrolle verliert, bzw. trauen dem Staat diese Aufgabe nicht mehr zu.

Das muss man natürlich auch ernst nehmen. Der Staat hat die schwierige Aufgabe, die Kontrolle zu behalten ohne autoritär zu werden.
Die AfD spielt damit: Sie sagt, mir ihr erlangt man wieder die Kontrolle. Entsprechend schürt sie das Thema Kontrollverlust, wo es nur geht und gibt dann vor, die Lösungen im Köcher zu haben.

Gut beschrieben :Blumen:

qbz
22.01.2024, 11:49
Hier informiert ProAsyl in einem informativen Beitrag mit genauen Größenangaben über das in der letzten Woche verabschiedete neue "Abschiebungsgesetz", äh "Rückführungsgesetz" genannt. Leider hat von den Demonstrierenden selten jemand darauf kritisch Bezug genommen.

Das neue Rückführungsgesetz bedient rechten Populismus, löst aber keine Probleme (https://www.proasyl.de/news/das-neue-rueckfuehrungsgesetz-bedient-rechten-populismus-loest-aber-keine-probleme/)

Das im Januar 2024 beschlossene sogenannte Rückführungsverbesserungsgesetz soll dafür sorgen, dass Menschen ohne Bleiberecht Deutschland schneller verlassen müssen. Es wird ein paar mehr Abschiebungen geben - vor allem aber deutlich mehr Grundrechtsverletzungen, rechtstaatlich fragwürdige Inhaftierungen und eine noch brutalere Abschiebungspraxis. .......
Mehr Härte bei Abschiebungen mag zwar zu einigen Abschiebungen mehr führen – allerdings zu einem sehr hohen Preis. Und sie schafft keine Kita- oder Schulplätze und baut keine bezahlbaren Wohnungen, die allerdings dringend notwendig sind, da die meisten Menschen, die in Deutschland Asyl suchen, hier bleiben werden. ......

Die Zahl der Ausreisepflichtigen sank 2023 um fast 62.000 auf weniger als 243.00, also um über 20 Prozent – wohlgemerkt binnen eines Jahres. Dieser deutliche Rückgang steht ganz maßgeblich in Zusammenhang mit dem sogenannten Chancen-Aufenthaltsrecht, das seit Anfang 2023 in Kraft ist: Dieses können Menschen mit einer Duldung erhalten, wenn sie sich seit mindestens Ende Oktober 2017 in Deutschland aufhalten und nicht wegen vorsätzlicher Straftaten zu mehr als 50 Tagessätzen verurteilt wurden sowie sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen. Bis Ende Oktober 2023 haben fast 47.000 Menschen diesen Aufenthaltstitel erhalten und sind damit nicht mehr ausreisepflichtig. Die Chancen-Aufenthaltserlaubnis bedeutet für die Menschen nach Jahren des unrechtmäßigen Aufenthalts mit einer Duldung und des Damoklesschwerts der drohenden Abschiebung endlich einen rechtmäßigen Aufenthalt. Sie ist 18 Monate gültig und beinhaltet einen vereinfachten Zugang zum Arbeitsmarkt oder zu längerfristigen Arbeitsverträgen sowie bessere Chancen auf dem Wohnungsmarkt. Letztendlich sind dies also Begleitumstände, die für eine wirksame Entlastung der Kommunen sorgen können. ......

merz
22.01.2024, 12:07
Nochmal zur Kernzahl: 243.000 Menschen leben im Moment in Deutschland, müss(t)en das Land aber rechtlich verlassen?
Kann man sagen wie sich diese Zahl aufteilen kann zwischen denjenigen, die sehr wahrscheinlich eine Art Aufenthaltsrecht (wie auch immer das Wort ist) bekommen und denen, wo das nicht wahrscheinlich ist?
m.

happytrain
22.01.2024, 12:13
Ach, das ist jetzt positiv zu sehen; wer bei den Corona-Demos sein Kind dabeihatte, wurde des Kindesmißbrauchs beschuldigt.
Was glaubst Du, wie viele von denen begreifen, worum es geht? Wenn es Gruppen waren, haben wohl eher die Heimbetreuer zu einem "Ausflug" eingeladen, weil das so schön die Demonstranten-Zahl erhöht. Hätte jemand meinen Sohn dazu mitgenommen, würde ich es als Mißbrauch von Abhängigen betrachten (glücklicherweise wohnt er nicht in einem Heim).
(wobei zugegebenermaßen auch viele geistig Gesunde bei Demos nicht immer wissen, worum es eigentlich geht... (https://www.wsj.com/articles/from-which-river-to-which-sea-anti-israel-protests-college-student-ignorance-a682463b); stimmt mit meiner Erfahrung bei Demo-Gesprächen zu anderen Anlässen überein)

So eindrucksvoll und im Kern richtig es ist, gegen Extremismus Stärke zu zeigen, empfinde ich es als höchst scheinheilig von den Politikern und von den Menschen, die das unreflektiert bejubeln, was aktuell abgeht:

Die Gefahr durch eine Partei, die zwar nichts belegbar Antidemokratisches im Programm stehen hat, aber durch diverse Äußerungen andeutet, daß es solche Ideen unter den Mitgliedern gibt, soll sofort verboten werden, und keiner soll mit denen sprechen.
Die gleiche Regierung zahlt seit viele Jahren Millionen an eine Organisation, die in den Statuten die Ausrottung eines ganzen Volkes stehen hat, und die gleichen Menschen rufen zu Verhandlungen mit den erklärten Massenmördern auf.

Wenn eine gemischte Gruppe, wo auch ein paar AfD-ler dabei sind, sich zu einer obskuren Gesprächsrunde trifft und über merkwürdige und teils problematische Ideen diskutiert, ist kompromissloser Kampf und Massendemos angesagt, wenn die andere Organisation mal so eben über 1000 Menschen massakriert und ihre Anhänger hierzulande lautstark durch die Straßen ziehen, gehen klägliche 2000 Menschen auf die Straße (deutlich weniger, als für die Mörder), und die Presse wie Menschen diskutieren lang und breit, inwieweit die Opfer selbst mit Schuld sind.

Die deutsche Staatsbürgerschaft eines verurteilten kriminellen Ausländers abzuerkennen ist gegen die Menschenrechte, aber es soll o.k. sein, mal eben die Grundrechte eines Politkers abzuerkennen, der in zweideutigen Formulierungen zweifelhafte Thesen in den Raum stellt, ohne bisher einen nachweisbaren Schaden für jemanden verursacht zu haben.

Sorry, diese unterschiedlichen Maßstäbe sind mir moralisch maximal unglaubwürdig.



Ich denke nicht,dass in 2 Wochen irgendj. noch demonstrieren will.

happytrain
22.01.2024, 12:15
Ich wüsste jetzt keine Stadt oder Region wo mehr waren. Wir haben 50.000 Einwohner und hatten zwischenzeitlich 10.000 Teilnehmer. Sämtliche Plätze für reden waren zu klein, so dass Teilnehmer woanders hingingen, aber die komplette Innenstadt war voll. Das war beeindruckend. Ich kenne die Stadthalle von Demonstrationen gegen NPD, Coronamassnahmen, Jjesiden-Demos, Palästina-Demo, Ukraine und anderen Veranstaltungen. So hab ich die Stadt noch nie gesehen.

Doch beim karneval

NiklasD
22.01.2024, 12:20
Nochmal zur Kernzahl: 243.000 Menschen leben im Moment in Deutschland, müss(t)en das Land aber rechtlich verlassen?
Kann man sagen wie sich diese Zahl aufteilen kann zwischen denjenigen, die sehr wahrscheinlich eine Art Aufenthaltsrecht (wie auch immer das Wort ist) bekommen und denen, wo das nicht wahrscheinlich ist?
m.

https://fluechtlingsrat-bw.de/aktuelles/gegen-den-populismus-wie-viele-ausreisepflichtige-gefluechtete-gibt-es-wirklich/

Geht um knapp 15.000 Menschen, die einen abgelehnten Asylbescheid & keine Duldung haben & somit rechtlich abgeschoben werden könnten.

Nepumuk
22.01.2024, 12:34
Interessanterweise schreibt sogar der Integrationsbeauftragte, daß man in gewissen Fällen die deutsche Staatsangehörigkeit verlieren kann (also wohl auch kultureller Rassist) (https://www.integrationsbeauftragte.de/ib-de/ich-moechte-mehr-wissen-ueber/einbuergerung/wann-muessen-sie-ihre-deutsche-staatsangehoerigkeit-aufgeben--1865128#:~:text=Wenn%20Sie%20die%20deutsche%20Staa tsangeh%C3%B6rigkeit,Wirtschaftsraums%20ist%20das% 20nicht%20notwendig.)


Wenn du verlinkst, da zitiere doch auch gleich:

---
Zitat aus dem Link:

In folgenden Fällen können Sie die deutsche Staatsangehörigkeit verlieren:


Sie wollen Ihre deutsche Staatsangehörigkeit aufgeben und haben dafür einen Antrag auf Entlassung gestellt. Zugleich haben Sie eine ausländische Staatsangehörigkeit beantragt und eine Zusicherung erhalten, diese zu bekommen.
Sie haben eine ausländische Staatsangehörigkeit erworben.
Sie verzichten auf Ihre deutsche Staatsangehörigkeit (und Sie besitzen noch eine weitere Staatsangehörigkeit).
Sie wurden als Minderjährige/-r von einer ausländischen Person adoptiert.
Sie treten freiwillig und ohne Zustimmung der zuständigen Behörde in den Militärdienst eines ausländischen Staates ein, dessen Staatsangehörigkeit Sie ebenfalls besitzen.
Sie besitzen neben der deutschen noch eine ausländische Staatsangehörigkeit und beteiligen sich konkret an Kampfhandlungen einer terroristischen Vereinigung im Ausland.
Sie sind optionspflichtig und erklären, dass Sie sich für die ausländische Staatsbürgerschaft entschieden haben.
Sie haben die Staatsbürgerschaft durch arglistige Täuschung, Drohung oder Bestechung oder durch vorsätzlich unrichtige oder unvollständige Angaben erworben.

---

Das sind ausschließlich Themen, die in direktem Zusammenhang mit dem Erwerber der Staatsbürgerschaft stehen. Das steht nichts von sonstiger Kriminalität, wie du das in deinem Beitrag weiter oben gefordert hast. Und das ist auch gut so.
Die Staatsbürgerschaft soll gerade nicht leichtfertig entzogen werden können. Die so genannte "Ausbürgerung" ist Dritten Reich massiv missbraucht worden, um willkürlich Leute los zu werden. Genau diese Willkür wollten die Gründerväter und -mütter des Grundgesetzes nicht. Wikipedia zu Ausbürgerung im 3. Reich (https://de.wikipedia.org/wiki/Ausb%C3%BCrgerung)

Das gerade Du, eine solche Idee hier in die Diskussion bringst (Zitat aus Beitrag #7694: "Die deutsche Staatsbürgerschaft eines verurteilten kriminellen Ausländers abzuerkennen ist gegen die Menschenrechte, ..."), ist sicher auch wieder nur ein Zufall. Sind alles nur deine eigenen Ideen. :Huhu:

sybenwurz
22.01.2024, 12:36
Btw, was ich mich grad fragte: wir hatten doch bei der letzten Wahl nen Bundeskanzler, der, wie hiess die noch, Merkel, nachfolgte;- lebt der eigentlich noch?

Wassn Zufall, grad krieg ich frei Haus die Info, was Phase bei dem ist:

https://www.focus.de/politik/deutschland/neues-social-media-video-hunderttausende-auf-der-strasse-und-scholz-spricht-ueber-pommes-mit-mayo_id_259596425.html?xing_share=news


Nicht verwunderlich, dass bei so ner Form des Nicht-in-Erscheinung-tretens noch keiner auf den Slogan 'Scholz muss weg' gekommen ist und sich alle mit solcherart Forderungen nur an der Ampel abarbeiten.

qbz
22.01.2024, 12:43
Wassn Zufall, grad krieg ich frei Haus die Info, was Phase bei dem ist:

https://www.focus.de/politik/deutschland/neues-social-media-video-hunderttausende-auf-der-strasse-und-scholz-spricht-ueber-pommes-mit-mayo_id_259596425.html?xing_share=news


Nicht verwunderlich, dass bei so ner Form des Nicht-in-Erscheinung-tretens noch keiner auf den Slogan 'Scholz muss weg' gekommen ist und sich alle mit solcherart Forderungen nur an der Ampel abarbeiten.

Scholz und Baerbock haben an der Kundgebung in Potsdam teilgenommen. Der Focus hat schlecht recherchiert oder absichtlich falsch berichtet.

https://www.haller-kreisblatt.de/_em_daten/_cache/image/1xdDZoWjJhbEUwbmxzeEtnSE9pRHJKUjd2SlhQTUVMQjhSV2ZT bGF4VU1uNC9kTUFVY0Rab2xsZHU3OFFVODhCdWhMSjI1azNQRH prbmI0UFdaTDdaQW9Xak1KRWRTMkhSVHAvZ0xRZWdsWWc9/240114-1733-urn-newsml-dpa-com-20090101-240114-99-608222.jpg

merz
22.01.2024, 14:44
Absicht

m.

merz
22.01.2024, 14:46
Mal was aus der echten Presse: Weidel in der FT: Referendum zum Dexit wenn „an der Macht“ (hätte ich fast geschrieben),Brexit hätte UK gut getan (höre ich anders, aber egal)

https://www.ft.com/content/5050571e-79f9-4cb7-991c-093702ec8833

Freie dpa-Meldung dazu mit einem interessante juristischen Aspekt:

https://www.zeit.de/news/2024-01/22/afd-vorsitzende-weidel-sieht-dexit-referendum-als-plan-b

m.

NiklasD
22.01.2024, 15:14
Interessanter Artikel im Deutschlandfunk:
https://www.deutschlandfunk.de/kommunikationsstrategien-rhetorik-afd-neue-rechte-100.html

Vieles sicher nichts neues, aber trotzdem eine gute Zusammenfassung.

Genussläufer
22.01.2024, 15:31
Das sind ausschließlich Themen, die in direktem Zusammenhang mit dem Erwerber der Staatsbürgerschaft stehen. Das steht nichts von sonstiger Kriminalität, wie du das in deinem Beitrag weiter oben gefordert hast. Und das ist auch gut so.
Die Staatsbürgerschaft soll gerade nicht leichtfertig entzogen werden können. Die so genannte "Ausbürgerung" ist Dritten Reich massiv missbraucht worden, um willkürlich Leute los zu werden. Genau diese Willkür wollten die Gründerväter und -mütter des Grundgesetzes nicht.

Das würde ich genauso interpretieren. Insbesondere folgender Satz ist entscheidend:

Sie haben die Staatsbürgerschaft durch arglistige Täuschung, Drohung oder Bestechung oder durch vorsätzlich unrichtige oder unvollständige Angaben erworben.

Hier müsste mir jetzt ein Jurist zur Seite springen. Aber auch das geht wahrscheinlich nur, wenn es eine doppelte Staatsbürgerschaft gibt. Ansonsten wäre die Person staatenlos.

Grundsätzlich kann ich die Diskussion um das Treffen in Potsdam nicht nachvollziehen. Letztendlich hängt der Handlungsbedarf vom Aufenthaltsstatus ab. Wenn die Person die Deutsche Staatsbürgerschaft erlangt hat, sehe ich ehrlich gesagt gar keine Möglichkeit der Abschiebung (Ausnahme wie gerade beschrieben). Ansonsten müsste man unterscheiden nach Duldung, befristetem und unbefristeten Aufenthalsstatus.

Wo sich wirklich etwas ändern könnte, wäre die Duldung. Hier hat aber auch Scholz von massenweiser Ausweisung gesprochen. Nur hat er das nicht eingehalten.

Der befristete Aufenthaltsstatus ist immer zweckgebunden. Entfällt der Zweck fällt die Person automatisch in die Duldung.

Beim unbefristeten Aufenthaltsstatus kann sich m.E. auch nichts ändern.

Die einzige Stellschraube, die die AfD hätte, wäre eine schnellere Abschiebung im Duldungsfall. Das könnte über z.B. über Vereinbarungen mit Aufnahmestaaten gehen. Das würde nichtmal einer Gesetzesänderung bedürfen. Das würden die bestehenden Gesetze auch heute hergeben. Wenn die jeweilige Person straffällig wird

An welchen Stellen könnte man sonst wirklich etwas verändern?
Dafür wären auf jeden Fall andere Gesetze notwendig. Wie sollte die AfD das denn allein bewerkstelligen? Ich glaube, dass sich hier einige von der AfD zu viel erwarten und die andere Seite unnötige Ängste hat. Ich kann beiden Seiten nicht folgen.

NiklasD
22.01.2024, 15:40
An welchen Stellen könnte man sonst wirklich etwas verändern?
Dafür wären auf jeden Fall andere Gesetze notwendig. Wie sollte die AfD das denn allein bewerkstelligen? Ich glaube, dass sich hier einige von der AfD zu viel erwarten und die andere Seite unnötige Ängste hat. Ich kann beiden Seiten nicht folgen.

Ich glaube auch, dass das ein wenig zum "Hype" der AFD beigetragen hat, dass sie extern sehr stark geredet wird. Man sollte aber halt dadurch nicht die Gefahr unterschätzen, die von dieser Partei ausgeht auf unsere demokratischen Werte. Für einige wichtige Kniffe, z.B Wahlrecht oder Verfassungsrichterstellen, wären beispielsweise nur eine einfache Mehrheit notwendig. Auch davon ist die noch weit entfernt, aber das sollte nicht daran hindern dagegen anzureden und zu warnen. :Blumen:

Genussläufer
22.01.2024, 16:06
Ich glaube auch, dass das ein wenig zum "Hype" der AFD beigetragen hat, dass sie extern sehr stark geredet wird. Man sollte aber halt dadurch nicht die Gefahr unterschätzen, die von dieser Partei ausgeht auf unsere demokratischen Werte. Für einige wichtige Kniffe, z.B Wahlrecht oder Verfassungsrichterstellen, wären beispielsweise nur eine einfache Mehrheit notwendig. Auch davon ist die noch weit entfernt, aber das sollte nicht daran hindern dagegen anzureden und zu warnen. :Blumen:

Point taken :)

Aber auch das sehe ich eher entspannt. Die Verfassungsrichter können sich auch nur an den Gesetzen und letztendlich der Verfassung selbst, falls diese einen Fall betrifft, orientieren. Die Frage wäre hier, wie hoch die Hürde ist, dass eine einzelne Partei am Willen des Volkes vorbei, solche Änderungen vornehmen könnte. Das ist m.E. sehr überschaubar. Also ja, währet den Anfängen. Aber das Thema so groß zu zeichnen, empfinde ich nicht angemessen. Das bläht die Sichtbarkeit unnötig auf und ist letztendlich wieder Wahlkampfhilfe, wo man sie nicht haben will.

Genussläufer
22.01.2024, 16:17
Da hier im Faden viele von den Demos in den jeweiligen Städten berichtet haben. Hier in Erfurt war der ganze Domplatz voll. Da wurden einerseits viele Bürger mobilisiert bzw. haben sich mobilisieren lassen. Meine Frau und die Jungs haben mir die Bilder aus der Tagesschau und auf dem MDR so bestätigen können. Also zumindest hier war es definitiv kein Fake.

Helmut S
22.01.2024, 16:22
Für einige wichtige Kniffe, z.B Wahlrecht oder Verfassungsrichterstellen, wären beispielsweise nur eine einfache Mehrheit notwendig.

Für das Wahlrecht stimmt das. Aber wie du ja weißt, gibt es eine Opposition und andere Interessensgruppen, die gegen sowas mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit klagen würden (siehe aktuell). :Lachen2:

Richter am Bundesverfassungsgericht werden jeweils (50% Bundesrat - also Ländervertretung / 50% Bundestag) mit 2/3 Mehrheit gewählt. Was den Bundestag betrifft, so müssen die 2/3 "Ja" Stimmen der Anwesenden mindestens 50% der Mitglieder des Bundestags sein. Wenn also Freitags nur 50 Leute das sind und 40 für einen Kandidaten stimmen, sind das zwar 80% aber das langt nicht.

Alleine der zu bildende Wahlausschuss schlägt nur mit 2/3 Mehrheit dem Bundestag vor.

Ganz so einfach wie die Dinge in Polen z.B. waren is es also bei uns nicht ;)

:Blumen:

sabine-g
22.01.2024, 16:25
Hier in Erfurt ..... war es definitiv kein Fake.

Als ob es irgendwo gefakte Bilder gegeben hätte.

TriVet
22.01.2024, 16:28
Irgendwo hier zwei Kilometer weiter oben im Faden war mal ein Artikel der SZ (?) verlinkt, der aufgezeigt hatte, wie erschreckend schnell und einfach das ginge.

StefanW.
22.01.2024, 16:31
Irgendwo hier zwei Kilometer weiter oben im Faden war mal ein Artikel der SZ (?) verlinkt, der aufgezeigt hatte, wie erschreckend schnell und einfach das ginge.

Manche AfD-Anhänger verstehen das mit der Kameraperspektive wahrscheinlich nicht.
https://www.swr3.de/aktuell/fake-news-check/hamburg-demo-bilder-gefaelscht-100.html

Genussläufer
22.01.2024, 16:31
Als ob es irgendwo gefakte Bilder gegeben hätte.

Das kann ich nicht beurteilen und wollte das auch nicht behaupten. Mir ging es darum, dass auch hier - im Angesicht des Teufels - massenweise auf die Straße gegangen wurde ;)

keko#
22.01.2024, 16:59
Interessanter Artikel im Deutschlandfunk:
https://www.deutschlandfunk.de/kommunikationsstrategien-rhetorik-afd-neue-rechte-100.html

Vieles sicher nichts neues, aber trotzdem eine gute Zusammenfassung.

Kürzlich habe ich ein Video von Herrn Höcke gesehen, wo er genau diese 4 Punkte abgehandelt hat. Ich finde das unglaublich gewinnbringend. Wenn man das mal verstanden hat, sieht man solche Beiträge mit anderen Augen.

Genussläufer
22.01.2024, 17:03
Irgendwo hier zwei Kilometer weiter oben im Faden war mal ein Artikel der SZ (?) verlinkt, der aufgezeigt hatte, wie erschreckend schnell und einfach das ginge.

https://www.sueddeutsche.de/kultur/volkskanzler-gastbeitrag-steinbeis-1.4588860?reduced=true

NiklasD hatte den eingestellt.

Ich sehe das aber nicht so kritisch. Die AfD wird nie und nimmer die absolute Mehrheit im Bund holen. Ausser Ampel und CDU machen so weiter. Die haben aber den Warnschuss verstanden. Ich bin da wirklich optimistisch.

DocTom
22.01.2024, 19:09
... nicht einer Gesellschaft möchte? Intolerante dürfen nicht auf Toleranz hoffen.
...

Aber du unterstützt radikale Muslime und Palästinenser, die Intoleranz in Persona und möchtest gerne noch mehr davon hier haben??? Und verdammst dafür Menschen, die das nicht 'möchten'?

Um es mit den umfangreichen Worten von Sabine zu sagen, das finde ich ebenfalls:

"Absurd"


:-((

tandem65
22.01.2024, 19:55
Aber du unterstützt radikale Muslime und Palästinenser, die Intoleranz in Persona und möchtest gerne noch mehr davon hier haben???

Wo steht das?

DocTom
22.01.2024, 19:59
https://youtu.be/YV_7Ab8Myy0?feature=shared

Cooler Song, btw auch ein cooler Sänger. Und Reinhard Mey * (Text) hat es schon vor Jahren gewusst...
:Blumen: :cool: :Blumen:

Und Konstantin Wecker wurde auch gecovert.
https://www.youtube.com/watch?v=8ORlXIFSSRs

* Name korrigiert nach Hinweis vom Kollegen unten, wenn Namen nunmal halt doch wichtiger als Inhalte sind... :Danke:

StefanW.
22.01.2024, 20:39
Und Rainhard May
Reinhard Mey

DocTom
22.01.2024, 21:36
Reinhard Mey

Uh, danke für die Richtigstellung. Sonst hast du aber weiterhin nichts inhaltliches hier beizutragen?
Ezé heißt übrigens der Sänger. :Blumen:
T.

LidlRacer
23.01.2024, 00:18
Ähm, dass die Weidel den Dexit propagiert, ist bekannt?

Ok, muss man von mir aus auch nicht weiter diskutieren, wenn idiotische Arschlöcher wenig überraschend einen Haufen idiotische Sachen machen wollen.

Nur wählen sollte man sie dann eher nicht.

LidlRacer
23.01.2024, 00:25
Man könnte meinen, das wäre ein aktuelles Video aus aktuellem Anlass - ist aber schon mehr als 6 Jahre alt:

EDEKA #Vielfalt (https://www.youtube.com/watch?v=-fHOIZKSUCc)

PS: Sie stellen aber selbst den aktuellen Bezug her und positionieren sich deutlich:

So aktuell wie nie… Wir [Herzchen] Vielfalt und stehen auf gegen Rechts! #GegenRechts (https://www.tiktok.com/@edeka/video/7326257011446926625)

Klugschnacker
23.01.2024, 06:08
Ist das [die Distanzierung von Sellners Ideologie] eine Forumsregel, oder nur Deine persönliche Erwartung? Ich definiere mich grundsätzlich nicht darüber, was ich nicht bin oder nicht meine oder wogegen ich bin, sondern darüber, was ich bin, wofür ich bin und was ich meine. Wenn mich einer mißversteht, weil ich mich ungenau ausgedrückt habe, kann ich gerne präzisieren; wen es nicht interessiert, darf glauben was er will. Eine Pflicht zur vorbeugenden Distanzierung von falschen Gedanken ist etwas, was ich nur aus totalitären Systemen kenne, und daher nicht bereit bin, mitzumachen.

Wir sind hier kein totalitäres System, sondern, ganz im Gegenteil, ein Forum zum weitgehend freien Meinungsaustausch.

Wenn ich sagte, Du solltest Dich deutlicher von Sellners Ideologie abgrenzen, sofern Du nicht in seine geistige Nähe gebracht werden willst, ist das keine Forumsregel. Es ist meine persönliche Meinung. Es besteht keine "Pflicht" dazu, wie Du oben befürchtest, sondern soll es den anderen Diskutierenden erleichtern, Dir weiterhin zuzuhören.

Du schreibst viel von der ureigenen Kultur eines Volkes, die sich aus seiner Geschichte entwickelt hat. In Deutschland gehören die schlimmen Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus samt seiner völkischen Rassenlehre zu dieser kulturellen Identität. Wir wissen heute, wie gefährlich eine solche Ideologie sein kann. Wenn Du entlang dieser roten Linie unserer Kultur argumentierst, solltest Du meiner persönlichen Meinung nach Wert darauf legen, nicht missverstanden zu werden.
:Blumen:

El Stupido
23.01.2024, 06:37
Man könnte meinen, das wäre ein aktuelles Video aus aktuellem Anlass - ist aber schon mehr als 6 Jahre alt:

EDEKA #Vielfalt (https://www.youtube.com/watch?v=-fHOIZKSUCc)

PS: Sie stellen aber selbst den aktuellen Bezug her und positionieren sich deutlich:

So aktuell wie nie… Wir [Herzchen] Vielfalt und stehen auf gegen Rechts! #GegenRechts (https://www.tiktok.com/@edeka/video/7326257011446926625)

Um den Kreiß zu schließen zwischen Edeka Statement und deinem Post darüber ("DEXIT")

Prof. Dr. Karl Lauterbach bei X:

Klares Bekenntnis #EDEKA zur Vielfalt. Nur mit deutschen Produkten wäre der Laden weitgehend leer. Ohne ausländische Arbeitskräfte könnte man wahrscheinlich selbst die deutschen Produkte nicht herstellen. Käme noch Weigels EU Austritt dazu könnten wir uns auf Armut einstellen (https://twitter.com/Karl_Lauterbach/status/1749570387170505182)

welfe
23.01.2024, 06:48
In Deutschland gehören die schlimmen Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus samt seiner völkischen Rassenlehre zu dieser kulturellen Identität.
:Blumen:

Dein Ernst? Ich möchte eigentlich nicht, dass in 1000 oder 2000 Jahren meine Nachkommen immer noch gebetsmühlenartig wiederholen müssen, wie sehr sie sich für die Politik eines Hitlers schämen ...

Ich definiere mich als deutsch - ohne jede Wertung -, weil ich deutsch spreche, auf deutsch denke und immer wenn ich in anderen Ländern bin feststellen muss, dass ich offenbar deutscher bin als mir manchmal lieb ist (nein, das Besetzen von Poolliegen mit Handtüchern meine ich jetzt nicht, eher ein planvolles Denken, Pessimismus, Pünktlichkeit, vielleicht auch "Besserwisserei", Halten an einer roten Ampel, auch wenn keiner kommt usw.) Das sind Dinge, die mir in dem Umfeld, in dem ich aufgewachsen bin, vermittelt und anerzogen wurden, so wie ein Italiener vielleicht lernt, die Dinge eher nicht zu ernst zu nehmen. Um jetzt alle Vorurteile aus der Schublade zu holen.:Blumen:

Hitler und seine völkische Rassenlehre sind Bestandteil der Geschichte des Landes, in dem ich geboren und aufgewachsen bin und lebe. Bestandteil meiner kulturellen Identität ist er nicht und die Erfahrungen mit ihm sind es auch nicht.

Fand ich übrigens auch schlimm, denn nach der Logik müsste ich ja meinen Schülern, die eine andere kulturelle Identität aufweisen, die Erfahrungen mit Hitler nicht näher bringen... Das würde einigen Eltern sehr gefallen.

Hierzu noch eine Erfahrung aus dem Schulalltag: Es gab in dem laufenden Schuljahr bislang drei Klassenkonferenzen, alle drei für das Zeigen des Hitergrußes, das lautstarke Verherrlichen nationalsozialistischen Gedankenguts, das Herunterreißen und Zerstören von Plakaten, die im Religions- oder Geschichtsunterricht zum Thema Judentum in Deutschland angefertigt worden waren, das Malen von Hakenkreuzen. Die Eltern äußerten ihr völliges Unverständnis für die verhängten Maßnahmen (wie das Erneuern der Plakate), wir würden Hitler völlig falsch darstellen und sie seien stolz auf ihre Kinder. Ich zitiere einen Vater: Wenn Hitler alles richtig gemacht hätte, würde jetzt nicht mein Volk in Gaza sterben (nein, er ist kein Palästinenser, sondern Syrer).
Ich bin seit 23 Jahren im Schuldienst, so etwas hatten wir noch nie. Ja, wir haben einen "Rechtsruck", nur nicht aus der erwarteten Ecke...