Vollständige Version anzeigen : Rechtsruck in Deutschland?
Ich gebe zu, dass ich diesbezüglich in inneren Konflikten stecke. Wären da 1.000 glatzköpfige Neonazis eingekesselt worden, hätte ich mich sicher gefreut. Bei einer Einkesselung aufgrund von Rasse und Herkunft bekomme ich Bauchschmerzen.
:Blumen:
Verstehe ich Dich richtig, dass Du den Neonazi an der Glatze erkennst? Respekt.
Für mich entspricht der Umgang mit den anreisenden Nordafrikanern in etwa dem mit anreisenden Fußballfans, die auch gerne mal von der Polizei einer Spezialbehandlung unterzogen werden. Die werden gnadenlos gefilzt während der gesetzte Familienvater durchgewinkt wird.
"Ethnisches Profiling" ist verpönt bis illegal, und das ist prinzipiell sehr gut so. Aber ist es nicht auch diskriminierend, dass generell nur Männer aufgehalten werden? Gibt es keine Frauen, die Geldbeutel und Handys klauen?
Die Sache ist sehr heikel und ich weiß auch nicht recht, wie ein wirklich angemessener Umgang mit der Situation aussieht. Natürlich ist es unfair die Unschuldigen zu verdächtigen aber wem wäre geholfen, würde man nun jede mit dem Zug anreisende Großmutter prophylaktisch als potentielle Vergewaltigerin und "Antänzerin" behandeln? Das wäre doch an Absurdität kaum zu überbieten.
Ich wurde nämlich mal aus Versehen eingekesselt und abtransportiert.
Ich hatte auch schon eine ähnliche Situation. Und im Nachhinein muss ich sagen, dass ich selber schuld daran war. Ich hätte mich einfach räumlich mehr von den "Ärgermachern" distanzieren sollen. Ich war aber zu neugierig.
Früher hieß es halt relativ simpel mit gefangen, mit gehangen. Aber man sollte den Strafverfolgungsbehörden schon zugestehen, nicht alles abschließend vor Ort klären zu können. In den meisten Fällen, die ich so im täglichen Dienst erlebe, sind das zumeist selbstgemachte Leiden, denn Bock darauf, jemanden einzusperren, hat aufgrund des Papierkrams auch nicht wirklich einer.
Hier wird dann schnell sehr negativ von "racial profiling" gesprochen. Aber wenn halt entsprechende Tathandlungen nur von Menschen eines bestimmten Phänotyps und von kaum jemanden anderem begangen werden, muss man dann tatsächlich auch (in diesem Fall) die blonde Frau beim Zugang kontrollieren, nur um der political correctness gerecht zu werden?
Die Vorgehensweise scheint mir in der Praxis plausibel und angebracht.
Dennoch sollte man sich davor hüten, die gesamte Gruppe (Nordafrikaner) prinzipiell unter Generalverdacht zu stellen. Hier ist meiner Meinung nach schnell die Grenze zum tatsächlichen Rassismus überschritten.
beckerbongo
02.01.2017, 00:30
ich fand trotzdem sonderbar , dass ausgerechnet am Ort der Schande friedliche Besucher mit Floskeln wie "Flüchtlinge sind Schützlinge " angestrahlt wurden .
konnte man dieses Thema nicht mal meiden an dem Tag ?
Die Vorgehensweise scheint mir in der Praxis plausibel und angebracht.
Dennoch sollte man sich davor hüten, die gesamte Gruppe (Nordafrikaner) prinzipiell unter Generalverdacht zu stellen. Hier ist meiner Meinung nach schnell die Grenze zum tatsächlichen Rassismus überschritten.
Genau das macht man ja aber in solchen Situationen nicht. Der marokkanische Familienvater, der mit seiner Familie in Köln am Rheinufer sein Silvester feiert ist auch nicht von den polizeilichen Maßnahmen betroffen, sondern nur derjenige der sich entsprechend verhält. In diesem konkreten Fall halt, zur tatüblichen Zeit, in einer entsprechend aggressiven Haltung, wahrscheinlich alkoholisiert in einen gefährdeten Raum zu kommen. Oben genannter Familienvater würde aufgrund der vorausgegangenen Berichterstattung diesen Raum ja gar nicht erst aufsuchen. Es ist ja immer eine Kombination aus Situation, Phänotyp und Verhalten. Situation und Verhalten wird ja in solchen Situationen vom Übeltäter gern einmal ausgeblendet und der kontrollierende Polizist als Nazi beschimpft.
Analoges Beispiel aus meiner Praxiserfahrung. Wir haben hier einen gefährdeten Bereich, der als "gefährlicher Ort" durch die StA benannt wurde. Dies ermöglicht der Polizei, Personen, die sich dort aufhalten ohne Tatverdacht kontrollieren zu können. Dieser liegt im Prinzip zwischen Fußgängerzone und Parkplätzen. Der normale Bürger auf dem Weg in die Fußgängerzone oder zurück wird hier kaum behelligt, aber die jugendlichen der BTM Szene und die entsprechende Obdachlosenszene schon eher. In einem Dienst habe ich in diesem Bereich ca 10 Personen kontrolliert. Nur eine davon entsprach nicht dem Phänotyp Mitteleuropäer. Jetzt ratet mal wer mir rassistische Beweggründe für meine Kontrolle vorgeworfen hat.
Genau das macht man ja aber in solchen Situationen nicht. Der marokkanische Familienvater, der mit seiner Familie in Köln am Rheinufer sein Silvester feiert ist auch nicht von den polizeilichen Maßnahmen betroffen, sondern nur derjenige der sich entsprechend verhält. In diesem konkreten Fall halt, zur tatüblichen Zeit, in einer entsprechend aggressiven Haltung, wahrscheinlich alkoholisiert in einen gefährdeten Raum zu kommen. Oben genannter Familienvater würde aufgrund der vorausgegangenen Berichterstattung diesen Raum ja gar nicht erst aufsuchen. Es ist ja immer eine Kombination aus Situation, Phänotyp und Verhalten. Situation und Verhalten wird ja in solchen Situationen vom Übeltäter gern einmal ausgeblendet und der kontrollierende Polizist als Nazi beschimpft.
Du beschreibst professionelle Polizeiarbeit, wie sie mir auch sinnvoll und angebracht erscheint.
Zum Vergleich :
BTW.: An den Türen von vielen Diskos ist es doch schon lange etabliert, dass die Türsteher Gruppen von arabisch und oder afrikanisch aussehenden jungen Männern den Zugang verwähren.
Wenn nun neben dem Einlaß ein Schild "KEIN ZUTRITT FÜR NAFRIS !" prankt, sind wir eben recht schnell ganz woanders ...
Ist das so? Ich habe niemanden brüllen gehört.
Die Polizeiarbeit finde ich gut, aber die öffentliche Bezeichnung "Nafri" ist nicht richtig. Von Staatsbediensteten darf man in öffentlichen Äußerungen mehr Fingerspitzengefühl erwarten. Wir würden es ebenfalls nicht akzeptieren, wenn die Polizei beim Christopher Street Day etwas über "Homos" twittern würde.
:Blumen:
Der Unterschied zwischen beiden Bezeichnungen liegt in der Tatsache das das I im kritisierten Wort für Intensivtäter steht. Das ist nicht rassistisch.
Der Unterschied zwischen beiden Bezeichnungen liegt in der Tatsache das das I im kritisierten Wort für Intensivtäter steht. Das ist nicht rassistisch.
Naja, "ein Polizeisprecher" laut Spiegel (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/silvester-kontrollen-in-koeln-was-bitteschoen-ist-ein-nafri-a-1128172.html) :
"Dieser Begriff ist frei jeder Wertung", sagte der Sprecher. Er beschreibe auch nur generell "Menschen eines bestimmten Phänotyps", wobei in der Gruppe der "Nafris" auch Intensivtäter vorkommen würden. Die Bezeichnung würde aber explizit nicht nur Straftäter, sondern generell Menschen dieser bestimmten Abstammung beschreiben.
Naja, "ein Polizeisprecher" laut Spiegel (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/silvester-kontrollen-in-koeln-was-bitteschoen-ist-ein-nafri-a-1128172.html) :
Wenn ich das richtig sehe, steht er damit ziemlich alleine auf weiter Flur. Im vergangenen Jahr gibt es (https://www.welt.de/politik/deutschland/article151898378/Fast-taeglich-neue-jugendliche-Taeter-aus-Nordafrika.html) etliche Fundstellen (http://www.bild.de/regional/koeln/sex-uebergriffe-silvesternacht/so-praezise-warnte-koelns-polizei-vor-silvester-mob-44848544.bild.html)in der Presse (https://www.bayernkurier.de/inland/14435-viele-nordafrikanische-taeter), wo "Nafri" mit "nordafrikanischer Intensivtäter" übersetzt wird.
Wenn ich das richtig sehe, steht er damit ziemlich alleine auf weiter Flur. Im vergangenen Jahr gibt es (https://www.welt.de/politik/deutschland/article151898378/Fast-taeglich-neue-jugendliche-Taeter-aus-Nordafrika.html) etliche Fundstellen (http://www.bild.de/regional/koeln/sex-uebergriffe-silvesternacht/so-praezise-warnte-koelns-polizei-vor-silvester-mob-44848544.bild.html)in der Presse (https://www.bayernkurier.de/inland/14435-viele-nordafrikanische-taeter), wo "Nafri" mit "nordafrikanischer Intensivtäter" übersetzt wird.
so hatte ich das auch erinnert. Steht allerdings konträr zum RuBu Begriff den die Polizei auch benutzt.
Was mich mehr interessiert wie Simone Peters auf die Idee kommt den Begriff als herabwürdigend einzustufen. Das ist genau der Unsinn der die Leute verrückt macht.
Ich weiß gar nicht was die Diskussion ( angestoßen von u.a. Simone Peter ) soll. Es ist traurig genug, das die Polizei ein derartiges und berechtigtes Aufgebot organisieren muss, um ähnliche Situationen aus dem Vorjahr zu vermeiden.
Nun hat dies gut funktioniert, trotz das sich wieder ein Aufmarsch von Nordafrikanern zusammen gefunden hat und es eben genau der Schlag Mensch war, der im Vorjahr auffällig wurde. Jetzt wird über die Ausdrucksweise gejammert, wo doch schon immer und überall pauschaliert wird.
Alle Nordafrikaner in dieselbe Schublade zu stecken, wie diejenigen die sich in Köln zusammen gefunden haben, ist meiner Ansicht nach nicht passiert. Diejenigen zu verdächtigen, die sich dort eingefunden haben, halte ich für angemessen.
Bei so vielen anderen Pauschalisierungen schreit auch niemand. Selbst die Grünen nicht, wenn sie über die Politik anderer Parteien pauschal schimpfen. Seehofer ist CSU - Merkel ist CDU und Gabriel macht die SPD zur WischiWaschiPartei ....... Haie sind gefährlich, Raser bringen anderer Menschen in Gefahr, Polen klauen wie die Raben. Alles Verallgemeinerungen die ebenso hingenommen werden.
Erschreckend alleine, ist für mich die Tatsache, das es soviel Polizei braucht, das die Sicherheit der Menschen gewahrt werden kann.
so hatte ich das auch erinnert. Steht allerdings konträr zum RuBu Begriff den die Polizei auch benutzt.
Was mich mehr interessiert wie Simone Peters auf die Idee kommt den Begriff als herabwürdigend einzustufen. Das ist genau der Unsinn der die Leute verrückt macht.
Na ja, wenn er für die Abkürzung ".... Intensivtäter" stünde, wäre er wohl schon abwertend. Ich kannte den Begriff aber bis heute Morgen nicht und der Spiegel wohl auch nicht. Dann ist es schlicht die - twittergerechte - Kurzform für Menschen nordafrikanischer Herkunft. Bei nem neuen Begriff kann es m.E. aus dem Begriff selbst heraus nix herabwürdigendes geben. Das ist eben bei "Neger" anders, um's mal Herrn Böhmermann zu erklären. :Lachen2: Der Begriff "Ausländer" ist auch ne Feststellung und hat auch nix negatives. Hab ne ganze Zeit im Ausland gearbeitet und da war ich eben Ausländer.
Diese Bezeichnung hat zunächst auch m.E. auch nix mit diskriminierender Vorgehensweise zu tun. Die Frage, ob Nafris (oder MitEus oder AMgrauHa s, also alte Männer mit grauen Haaren wie ich) kontrolliert etc. werden, das ist ne Frage einer Diskriminierung, die aber - um da meine Position klar zu stellen - zu verneinen ist. Beispiele haben Noam und Jens schon genannt. "Zutritt für Nafris" verboten ist eine solche Diskriminierung, weil sie eben allein aufgrund der Zugehörigkeit zur Gruppe und ohne den Willen, den Einzelfall zu klären, pauschal zu einem endgültigen Ergebnis kommt.
Das einzige, was ich an der Polizeiarbeit zu meckern hab, ist, wieviel Zeit Noam hier im Forum verbringt :Lachen2: . Laß Dich zur PR versetzen, dann zählt es als Dienstzeit. :Cheese: Im Ernst: Mach weiter so! Jedenfalls bei mir festigt oder hebt's das Image der Polizei.
Noam: Mach weiter so! Jedenfalls bei mir festigt oder hebt's das Image der Polizei.
Das geht mir ganz genauso. Danke für Deine Beiträge, Noam
Stairway
02.01.2017, 17:34
Erschreckend alleine, ist für mich die Tatsache, das es soviel Polizei braucht, das die Sicherheit der Menschen gewahrt werden kann.
:Blumen: :Blumen: +1so ist es , sehr traurig .
Die Beamten wären bestimmt lieber bei ihren Familien gewesen .
Schieben da die ganze Nacht Schicht und müssen sich von total hohlen Politikern diesen Müll anhören , unglaublich.
LidlRacer
02.01.2017, 22:17
Na ja, wenn er für die Abkürzung ".... Intensivtäter" stünde, wäre er wohl schon abwertend. Ich kannte den Begriff aber bis heute Morgen nicht und der Spiegel wohl auch nicht. Dann ist es schlicht die - twittergerechte - Kurzform für Menschen nordafrikanischer Herkunft. Bei nem neuen Begriff kann es m.E. aus dem Begriff selbst heraus nix herabwürdigendes geben.
So neu ist der Begriff nicht. Dies konnte man vor knapp einem Jahr lesen:
BILD: INTERNE AKTE „NAFRI“
Wahrheiten, die die Polizei lieber für sich behält (http://www.bild.de/regional/koeln/polizei/die-akte-nafri-44116208.bild.html)
Und hier
https://politik-bei-uns.de/file/54a06f9b1ae6a01537c52342/download
ist schon im März 2014 bei der Stadt Köln von einem "Projekt „NAFRI“ mit der Polizei Köln" die Rede.
Meines Erachtens kommt es aber auf den Zusammenhang an, ob mit NAFRIs Täter gemeint sind, oder allgemein junge Männer, die von Herkunft, Alter und evtl. Verhalten her dem offenbar typischen Täterprofil entsprechen.
Klugschnacker
02.01.2017, 22:43
Ich finde es gut, dass über die Bezeichnung "Nafri" diskutiert wird. Es mag sein, dass die Kritiker des Begriffs im unrecht sind. Trotzdem ist es ein gutes Zeichen für unsere Gesellschaft, dass sie auf einem respektvollem Umgang mit Minderheiten besteht, und eine Debatte entsteht, wo sie ihn vermisst. Auch wenn das vielleicht mal über das Ziel hinaus schießt.
Klugschnacker
02.01.2017, 22:59
Was mir Sorgen bereitet, ist eine Frontenbildung. Hier die potentiell kriminellen Nafris, dort die Deutschen. Das führt dazu, dass beide Seiten sich gegeneinander abschotten und sich ablehnen. Zur teilweisen Lösung dieses Problems habe ich einen kleinen Vorschlag. Er ist zweifellos naiv und blauäugig und muss von Personen überarbeitet werden, die mehr von der Materie verstehen als ich. Mir geht es nur um den Kern der Idee.
Wie wäre es, wenn wir in Köln künftig jeweils am 31.12 auf dem Domplatz oder einem in der Nähe liegenden Platz ein großes nordafrikanisches Fest feiern würden? Entscheidend an dieser Idee wäre der Umstand, dass die Nafris selbst für die Sicherheit sorgen sollen, und zwar in Zusammenarbeit mit der Polizei. Es müssten dafür zunächst Strukturen entstehen, mit Ansprechpartnern auf beiden Seiten. Die Nafris wären selbst in der Verantwortung, dass es keine Übergriffe gegen Frauen und Männer, und keine Rechtsbrüche gibt.
Der Kern der Idee ist, dass Kooperation fruchtbarer ist als Konfrontation und Ausgrenzung. 650 eingekesselte Menschen in einer Stadt sind ein Keim für viele künftige Probleme. Wir sollten das möglichst nicht wiederholen, sondern nach anderen Möglichkeiten suchen.
Was mir Sorgen bereitet, ist eine Frontenbildung. Hier die potentiell kriminellen Nafris, dort die Deutschen. Das führt dazu, dass beide Seiten sich gegeneinander abschotten und sich ablehnen. Zur teilweisen Lösung dieses Problems habe ich einen kleinen Vorschlag. Er ist zweifellos naiv und blauäugig und muss von Personen überarbeitet werden, die mehr von der Materie verstehen als ich. Mir geht es nur um den Kern der Idee.
Wie wäre es, wenn wir in Köln künftig jeweils am 31.12 auf dem Domplatz oder einem in der Nähe liegenden Platz ein großes nordafrikanisches Fest feiern würden? Entscheidend an dieser Idee wäre der Umstand, dass die Nafris selbst für die Sicherheit sorgen sollen, und zwar in Zusammenarbeit mit der Polizei. Es müssten dafür zunächst Strukturen entstehen, mit Ansprechpartnern auf beiden Seiten. Die Nafris wären selbst in der Verantwortung, dass es keine Übergriffe gegen Frauen und Männer, und keine Rechtsbrüche gibt.
Der Kern der Idee ist, dass Kooperation fruchtbarer ist als Konfrontation und Ausgrenzung. 650 eingekesselte Menschen in einer Stadt sind ein Keim für viele künftige Probleme. Wir sollten das möglichst nicht wiederholen, sondern nach anderen Möglichkeiten suchen.Alter Idealist Du :) :Blumen: :Blumen: :Blumen:!
Wie wäre es, wenn wir in Köln künftig jeweils am 31.12 auf dem Domplatz oder einem in der Nähe liegenden Platz ein großes nordafrikanisches Fest feiern würden? Entscheidend an dieser Idee wäre der Umstand, dass die Nafris selbst für die Sicherheit sorgen sollen, und zwar in Zusammenarbeit mit der Polizei. Es müssten dafür zunächst Strukturen entstehen, mit Ansprechpartnern auf beiden Seiten. Die Nafris wären selbst in der Verantwortung, dass es keine Übergriffe gegen Frauen und Männer, und keine Rechtsbrüche gibt.
Warst du schon einmal in einer richtigen Russendisko? Versuch mal als Gruppe Phänotyp "Deutscher" in eine reinzukommen. Und wenn sie dich reingelassen haben, versuche dich von Ärger fern zu halten. Gar nicht so einfach.
Du bist schon ein ganz schöner Idealist. Das finde ich super. Ich würde auch gern an das Gute im Menschen glauben. Leider werde ich immer wieder tief enttäuscht, was mich aber nicht aufgeben lässt zu hoffen. Menschen wie du einer bist, Menschen, die immer sehr bemüht sind Kontroversen zu schlichten, das Gute hervorzuheben, Chancen zu erkennen und allen bestmöglich zu helfen, geben mir diese Hoffnung.
Langsam habe ich aber immer mehr das Gefühl, dass dem Optimisten nicht zuerst der Pessimist entgegensteht sondern der Realist. Denn die Realität stimmt mich schon pessimistisch genug.
Wir haben doch ein echtes Problem! Durch die Wortbenutzung "Nafri" und die entsprechende Berichterstattung wird doch nur wieder ein schöner Nebenkriegsplatz aufgemacht. Die Frage, die ich mir stelle ist eher, warum so viele Menschen, entsprechenden Klientels wieder versuchen den Platz in Köln für sich einzunehmen. Oder wie soll man das geschlossene Auftreten einer 600 Mann starken Gruppe interpretieren? Warum treffen sie sich ausgerechnet in Köln? Wieso sind das so viele? Das muss man sich mal vor Augen führen. Die wenigsten Demonstrationen, die lange angekündigt werden und viele Menschen mobilisiert werden erreichen auch nur annähernd diese Größenordnung. Aber an Sylvester treffen sich "zufällig" rund 1000 Menschen des selben Phänotyps und unangemessenen Verhalten in Köln? Ich würde mich auch dafür interessieren, welchen ausländerrechtlichen Status diese Menschen und vor allem ob sie eine räumliche Beschränkung haben. Laut Medien, seien sie ja aus dem gesamten Bundesgebiet angereist. Wenn man diesen Menschen unterstellt, dass sie sich in Köln getroffen haben, um das letzte Jahr zu wiederholen, also gezielt verabredet haben, um Straftaten zu begehen, sollte man doch einmal überprüfen, ob wir es nicht schon mit einer neuen Form von organisierter Kriminalität zu tun haben, die uns nun bei jeder größeren Feierlichkeit im öffentlichen Raum erwarten kann. Ob irgendein Pressesprecher ein unglückliches Wort im Tweet abgesetzt hat, interessiert mich ehrlich gesagt nicht die Bohne.
Klugschnacker
02.01.2017, 23:48
… wie soll man das geschlossene Auftreten einer 600 Mann starken Gruppe interpretieren? Warum treffen sie sich ausgerechnet in Köln? Wieso sind das so viele? Das muss man sich mal vor Augen führen. Die wenigsten Demonstrationen, die lange angekündigt werden und viele Menschen mobilisiert werden erreichen auch nur annähernd diese Größenordnung. Aber an Sylvester treffen sich "zufällig" rund 1000 Menschen des selben Phänotyps und unangemessenen Verhalten in Köln?
Das beschreibt auch meine Sorgen, ohne dass ich Einblick in die Hintergründe hätte.
Wie wäre es, wenn wir in Köln künftig jeweils am 31.12 auf dem Domplatz oder einem in der Nähe liegenden Platz ein großes nordafrikanisches Fest feiern würden? Entscheidend an dieser Idee wäre der Umstand, dass die Nafris selbst für die Sicherheit sorgen sollen, und zwar in Zusammenarbeit mit der Polizei. Es müssten dafür zunächst Strukturen entstehen, mit Ansprechpartnern auf beiden Seiten. Die Nafris wären selbst in der Verantwortung, dass es keine Übergriffe gegen Frauen und Männer, und keine Rechtsbrüche gibt.
Der Kern der Idee ist, dass Kooperation fruchtbarer ist als Konfrontation und Ausgrenzung. 650 eingekesselte Menschen in einer Stadt sind ein Keim für viele künftige Probleme. Wir sollten das möglichst nicht wiederholen, sondern nach anderen Möglichkeiten suchen.
Arne, warum?????
"der Nordafrikaner" ist doch kein Problembürger an sich. Ich bin sicher es finden sich Tausende, Zehntausende die überhaupt kein Problem mit Deutschland haben oder für Deutschland sind.
Das Phänomen Silvester in Köln ist von Kriminellen erzeugt worden die zwar aus Nordafrika stammen, aber mit Nordafrika genauso viel zu tun haben wie Hooligans oder rechte Schläger mit dem normalen Kölner Bürger.
Warum also ein ethnisch determiniertes Fest? Das ist doch eine Karikatur. Und nebenbei bemerkt praktisch das Gegenstück zum racial profiling.....
schoppenhauer
03.01.2017, 08:49
Ich finde es gut, dass über die Bezeichnung "Nafri" diskutiert wird. Es mag sein, dass die Kritiker des Begriffs im unrecht sind. Trotzdem ist es ein gutes Zeichen für unsere Gesellschaft, dass sie auf einem respektvollem Umgang mit Minderheiten besteht, und eine Debatte entsteht, wo sie ihn vermisst. Auch wenn das vielleicht mal über das Ziel hinaus schießt.
Wo besteht denn 'unsere Gesellschaft' hier auf etwas? Diese Debatte wird m.E. von einer kleinen - machtvollen - Minderheit geführt. 'Die Gesellschaft' fragt sich vor allem, ob sie es jemals wieder unbekümmert krachen lassen kann an Sylvester. Diese Begriffs-Diskussion interessiert die meisten nicht oder sie verstehen sie nicht einmal.
So wie Claus Kleber gestern in seiner Anmoderation das Wort 'Nafri' ausgesprochen hat erstaunt es kaum, wenn immer mehr Menschen sich von ihm abwenden und sich lieber auf rechtspopulistischen Fakebook-Seiten schlau machen.
Klugschnacker
03.01.2017, 09:08
Arne, warum?????
"der Nordafrikaner" ist doch kein Problembürger an sich. Ich bin sicher es finden sich Tausende, Zehntausende die überhaupt kein Problem mit Deutschland haben oder für Deutschland sind.
Das Phänomen Silvester in Köln ist von Kriminellen erzeugt worden die zwar aus Nordafrika stammen, aber mit Nordafrika genauso viel zu tun haben wie Hooligans oder rechte Schläger mit dem normalen Kölner Bürger.
Warum also ein ethnisch determiniertes Fest? Das ist doch eine Karikatur. Und nebenbei bemerkt praktisch das Gegenstück zum racial profiling.....
Ja, da ist auch viel dran! :Blumen:
Wir haben doch ein echtes Problem! Durch die Wortbenutzung "Nafri" und die entsprechende Berichterstattung wird doch nur wieder ein schöner Nebenkriegsplatz aufgemacht. Die Frage, die ich mir stelle ist eher, warum so viele Menschen, entsprechenden Klientels wieder versuchen den Platz in Köln für sich einzunehmen. Oder wie soll man das geschlossene Auftreten einer 600 Mann starken Gruppe interpretieren? Warum treffen sie sich ausgerechnet in Köln? Wieso sind das so viele? Das muss man sich mal vor Augen führen. Die wenigsten Demonstrationen, die lange angekündigt werden und viele Menschen mobilisiert werden erreichen auch nur annähernd diese Größenordnung. Aber an Sylvester treffen sich "zufällig" rund 1000 Menschen des selben Phänotyps und unangemessenen Verhalten in Köln? Ich würde mich auch dafür interessieren, welchen ausländerrechtlichen Status diese Menschen und vor allem ob sie eine räumliche Beschränkung haben. Laut Medien, seien sie ja aus dem gesamten Bundesgebiet angereist. Wenn man diesen Menschen unterstellt, dass sie sich in Köln getroffen haben, um das letzte Jahr zu wiederholen, also gezielt verabredet haben, um Straftaten zu begehen, sollte man doch einmal überprüfen, ob wir es nicht schon mit einer neuen Form von organisierter Kriminalität zu tun haben, die uns nun bei jeder größeren Feierlichkeit im öffentlichen Raum erwarten kann. Ob irgendein Pressesprecher ein unglückliches Wort im Tweet abgesetzt hat, interessiert mich ehrlich gesagt nicht die Bohne.
meiner Meinung nach beschreibts Du die Fakten sehr korrekt ziehst aber den (m.E falschen) Schluss das es ein allgemeines, grosses Problem gibt. Im Gegenteil: es konnte fast nichts besseres passieren als diese dummdreiste Aktion des wiederholten Versuchs in Köln wieder so einen Mob abzuziehen.
Eigentlich ein Elfmeter für Polizei ( wenn man sie mal machen lässt) und BAMF etc.
Da hat man also die 1.000 wichtigsten Kandidaten für das was als Problem der Immigration gesehen wird also auf einen Haufen, sie kommen auch noch freiwillig und laufen brav Richtung Personenkontrolle. Dann kann man sie sogar noch separieren und kontrollieren. Und diese Typen kamen auch noch von bundesweit offensichtlich.
Die Kölner Polizei hat also erstmal alles richtig gemacht. Wenn jetzt noch konsequent weitergetan würde.... Erkennungsdienstliche Behandlung, Festsetzung wenn ohne Papiere, Abgleich mit Straftaten etc., und dann ausgewiesen würde wenn die Lage es erlaubt..... Zack!! in 2 Jahren Ruhe im Lande
a.) Was mir Sorgen bereitet, ist eine Frontenbildung. Hier die potentiell kriminellen Nafris, dort die Deutschen...........
b.) Wie wäre es, wenn wir in Köln künftig jeweils am 31.12 auf dem Domplatz oder einem in der Nähe liegenden Platz ein großes nordafrikanisches Fest feiern würden? Entscheidend an dieser Idee wäre der Umstand, dass die Nafris selbst für die Sicherheit sorgen sollen, und zwar in Zusammenarbeit mit der Polizei........
Der Kern der Idee ist, dass Kooperation fruchtbarer ist als Konfrontation und Ausgrenzung. 650 eingekesselte Menschen in einer Stadt sind ein Keim für viele künftige Probleme. Wir sollten das möglichst nicht wiederholen, sondern nach anderen Möglichkeiten suchen.
zu a.) Mal andersrum - Wie wäre es wenn sich ( in diesem Fall Nordafrkaner) Menschen, die öffentlich in einem aktuell ungünstigen Licht stehen, nicht zu riesigen Gruppen ansammeln und jeder Einzelne sich damit offensichtlich von jeglicher Massengruppierung distanziert.
Zur Frontenbildung tendiert hier momentan nur eine Gruppierung. Die Bevölkerung sind lediglich diejenigen, die das bemerken.
zu b.) Intergration und das eigenständige Bemühen darum sieht anderes vor, wie nordafrikanische Großereignisse. Zudem glaube ich nicht, das die Nordafrikaner dort gänzlich ohne Frauen feiern wollten. Immerhin kamen in Köln fast ausschließlich Männer zu dem Silvestertreffen - Frauen wollten die sehr wahrscheinlich erst dort treffen. Frauen aus der Bevölkerung....am besten mit dicken Geldbeutel und teurem Handy. So sieht mein Verdacht aus.
Zudem verstehe ich nicht, warum man sich um Feiermöglichkeiten für Menschen ohne Bleiberecht, Gedanken machen sollte.
Meine Meinung dazu: Sind Menschen aus aller Welt Nationen daran interessiert zu feiern - dann bitte nicht in großen gleichgeschlechtlichen Gruppen. Am besten unter die Bevölkerung gemischt. Diese darf dann selbstverständlich bunt und und munter sein.
loomster
03.01.2017, 12:24
Was gerade richtig blöd läuft, ist dass die rechte Szene jetzt einen Begriff hat, den sie für sich ausschlachten kann. Auch wenn es nur die Abkürzung in der Funksprache ist. Jeder AFD-Wähler kann jetzt gegen Nafris schreien.
Zum Thema Racial Profiling. Ich wurde jahrelang in München während des G-irgendwas-Gipfels von der Polizei kontrolliert, weil ich als junger männlicher Kaukasier mit schwarzen Kapuzenpully und Jeans unterwegs war und damit in Schwarzer-Block-Profil passte. Nervig war's, weil Münchener Polizisten nie freundlich waren, aber den Nutzen darin sah ich schon. Gut, ich hätte jetzt was gegen mein Aussehen tun können, was einem Tunesier wohl nicht möglich ist. Aber solange man nicht ungerechtfertigt schikaniert sondern nur nach seinem Ausweis gefragt wird, was soll's?
aequitas
04.01.2017, 08:58
Nervig war's, weil Münchener Polizisten nie freundlich waren, aber den Nutzen darin sah ich schon. Gut, ich hätte jetzt was gegen mein Aussehen tun können, was einem Tunesier wohl nicht möglich ist. Aber solange man nicht ungerechtfertigt schikaniert sondern nur nach seinem Ausweis gefragt wird, was soll's?
Einen spannenden Debattenbeitrag hierzu hat Patrick Gensing verfasst (Wenn der Zweck die Mittel heiligt (https://patrick-gensing.info/2017/01/03/wenn-der-zweck-die-mittel-heiligt/)). Der Einsatz verlief an der Grenze der Rechtstaatlichkeit. Dieses Dilemma muss angesprochen und darüber muss öffentlich geredet werden.
Für Interessierte: 2014 gab es bei Monitor zum racial profiling einen guten Beitrag:
Kontrolle nach Hautfarbe: Wie der Staat Minderheiten schikaniert (http://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-kontrolle-nach-hautfarbe-wie-der-staat-minderheiten-schikaniert-100.html)
Die derzeitige Debatte verdeutlicht allerdings, dass wir es mit einer immer komplexeren Gesellschaft zu tun haben. Als Lösung wird suchen wir uns alle möglichst einfache Wege diese Probleme zu lösen. Ein spannendes Interview mit einem Soziologen zu dieser gesellschaftlichen Debatte, zu Köln, der AfD, ...: "Die Diskussion ist vergiftet" (http://www.taz.de/!5369637/)
TriBlade
04.01.2017, 10:55
Einen spannenden Debattenbeitrag hierzu hat Patrick Gensing verfasst (Wenn der Zweck die Mittel heiligt (https://patrick-gensing.info/2017/01/03/wenn-der-zweck-die-mittel-heiligt/)). Der Einsatz verlief an der Grenze der Rechtstaatlichkeit. Dieses Dilemma muss angesprochen und darüber muss öffentlich geredet werden.
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Grundsätzlich ist die Diskussion sicher wichtig. Leider erfolgt sie nur immer nicht, auch nicht in diesem Beitrag. Wenn man denn, möglicherweise zu Recht, hier annimmt die polizeilichen Maßnahmen seien nicht Verhältnismäßig gewesen weil eine Auswahl der Personen nach Hautfarbe erfolgte, muss man für eine Diskussion auch einen Vorschlag bringen wie es besser oder rechtmäßig hätte erfolgen könnnen. Sonst haben wir nichts zu diskutieren. Die Frage der Verhältnismäßigkeit muss auch daran bemessen werden, was tatsächlich möglich und zulässig ist.
Welche anderen Möglichkeiten hätte die Polizei den gehabt? Dazu habe ich in den ganzen Diskussionen noch nchts gehört. Abwarten was passiert ist übrigens keine geeignete Möglichkeit, dass hat die Polizei ja schon ein Jahr zuvor probiert.
Interessante Variante
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-brandenburg-schiebt-opfer-rechter-gewalt-nicht-mehr-ab-a-1128441.html
Interessante Variante
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-brandenburg-schiebt-opfer-rechter-gewalt-nicht-mehr-ab-a-1128441.html
Wenn der deutsche Rechtsstaat ausreisepflichtige tatsächlich direkt abschieben würde, würde es das angesprochene Thema gar nicht geben.
Und abgelehnte Asylbewerber mit Abschiebehindernissen sind ja per se nicht ausreisepflichtig und da ist es eh immer fraglich ob sie das irgendwann werden. Da ist dann der Schritt zum Bleiberecht auch nicht mehr weit.
Also insgesamt vor allem nur ein Zeichen. Rumkommen wird dabei kaum was.
Ich finde diese Diskussion einfach sehr schwierig. Zum einen ist man in einem absoluten Dilemma, da man sehr sensibel schreiben / sprechen muss, um Missverständnissen oder Ambivalenz vorzubeugen und dabei dann auch noch so wenig Interpretationsspielraum zu lassen, dass auch nur die Nachricht beim Empfänger entstehen kann, die man tatsächlich gemeint hat. Das ist Anstrengend, ja nahezu unmöglich.
Wir alle haben uns sicherlich gewünscht, dass alles gut läuft. Das nicht alles gut laufen wird war wahrscheinlich. Dass es zu verschiedenen Problemen kommen kann, war allen bewusst. Nun ist es halt an uns, die Probleme zu erkennen, zu benennen und vor allem an einer Lösung zu arbeiten.
Das Benennen fällt uns sehr schwer. Denn es widerstrebt doch eigentlich jedem unbequeme Dinge anzusprechen, die der eigenen Ideologie oder Wertvorstellung gegenüberstehen. Also befinden wir uns schnell im Widerstreit zwischen Ideologie und Problembewältigung.
Und noch was zum "Racial Profiling". Natürlich hängen sich viele, vor allem Theoretiker, jetzt daran auf. In der täglichen Praxis spielt dies aber eher eine untergeordnete bis keine Rolle. In der Praxis wird derjenige näher beäugt, der nach dem Eindruck des Kontrollierenden am ehesten Scheiße baut. Da spielt eher das allgemeine Auftreten und Verhalten eine Rolle als die Nationalität. Es ist aber schon komisch, dass in der Praxis bestimmte Personengruppen überproportional oft negativ auffallen. Das hat man in allen Bereichen. Will ich samstags abends im Bereich Trunkenheit / Betäubungsmittel im Straßenverkehr tätig werden, halte ich doch vornehmlich das Diskopublikum an und lasse die Zeitungsboten völlig unbehelligt, weil die Erfahrung lehrt, dass es eher die Leute sind die von der Disko nach Hause fahren. Verhält sich allerdings ein Zeitungsmokel auffällig wird dieser mit Sicherheit nicht ignoriert. Genauso verhält es sich doch mit anderen Kontrollen vor allem im Rahmen von größeren Einsätzen. Hier wird vorher ein klares Bild vom potentiellen Gefährder aus einer Vielzahl an Merkmalen (Verhalten, Alkoholisierung, Erscheinungsbild, ...) gezeichnet und dieser wird dann natürlich zielgerichtet kontrolliert. Aber das heißt ja nicht, dass man vor allem anderen Fehlverhalten die Augen verschließt.
Auch ist es völlig akzeptiert, dass Fahranfänger zwischen 18-25 Jahre absurde Versicherungsprämien zahlen müssen, da diese statistisch überproportional oft an Unfällen beteiligt sind. Auch wird in Fällen von hauslicher Gewalt zu 99% der Mann der Wohnung verwiesen, auch wenn vor Ort zuerst völlig unklar ist, wer die körperliche Auseinandersetzung angefangen hat und das ist auch gesellschaftlich akzeptiert. Warum tun wir uns so schwer damit, Merkmale wie Herkunft oder Erscheinungsbild als das zu akzeptieren, was es sind. Einfache äußerliche Merkmale als eines von vielen. Warum muss hier dann immer die Geschichtskeule geschwungen werden.
Dies würde von mir als Kontrollinstanz erwarten jegliches Fingerspitzengefühl abzulegen und nur noch nach Schema zu handeln. Das würde meine Produktivität aber gewaltig negativ beeinflussen. Wir müssen uns ja auch vor Augen führen, dass Kapazitäten begrenzt sind, somit muss eine Vorauswahl getroffen werden.
Klugschnacker
04.01.2017, 12:35
Wir alle haben uns sicherlich gewünscht, dass alles gut läuft.
Ich verstehe, was Du meinst, und ich kann mich in größeren Teilen damit identifizieren. Dennoch glaube ich nicht, dass sich alle gewünscht hätten, dass bei der Hilfe gegenüber den geflüchteten Menschen alles gut läuft. Manche haben sich gewünscht, dass es möglichst schlecht laufen möge. Das ist zumindest meine unmaßgebliche Wahrnehmung.
Zum Beispiel das Lager, welches Angela Merkel zum Kotzen findet, und zwar schon bevor die geflüchteten Menschen zu uns kamen. Dort freut man sich über alles, was der Kanzlerin missrät oder ihren Absichten zuwiderläuft.
Manche haben sich gewünscht, dass es möglichst schlecht laufen möge.
Blödmänner und Querulanten gibt es immer. Aber ich glaube schon, dass ein großer Teil der Bevölkerung dafür ist, Menschen zu helfen, die Hilfe benötigen. Das haben vor allem die vielen ehrenamtlichen Helfer und Spender aufgezeigt.
Der gefühlte Rechtsruck, um mal den Titel des Threads zu erwähnen, existiert leider. Viele der Menschen, die sich letztes Jahr noch intensiv in der Flüchtlingshilfe engagiert haben, sind desillusioniert und frustriert. Dies liegt aber zu einem großen Teil nicht an den Hilfesuchenden an sich, sondern in der Behäbigkeit der Politik, Behörden entsprechend aufzustellen, so dass die "Fälle" entsprechend zeitnah abgearbeitet werden können.
Ich möchte hier dann noch mal auf einen Film verweisen
http://gestrandet.pandorafilm.de
Das Jahr 2014 beginnt für die Bewohner von Strackholt mit einer ungewöhnlichen Nachricht: Eine kleine Gruppe eritreischer Flüchtlinge ist in dem 1500-Seelen-Dorf „gestrandet“. 20 km von Aurich, inmitten der ostfriesischen Leere, sollen die Neuankömmlinge den Ausgang ihres Asylverfahrens abwarten. Helmut, ein pensionierter Schuldirektor und Christiane, eine Journalistin nehmen sich der fünf Männer an. Mit Deutschunterricht, Ämtergängen und selbstgebackenem Kuchen versuchen Sie, Ihnen den Neuanfang in der fremden Umgebung zu erleichtern. Die Flüchtlinge nehmen das Hilfsangebot mit großem Elan an. Doch mit jedem Tag treten neue Konflikte auf, denn die Mühlen der Behörden mahlen langsam und die tägliche Ungewissheit zehrt an den Nerven aller Beteiligten.
Hier wird im kleinen sehr schön aufgezeigt, wie sehr engagierte Menschen an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit geraten und das zum großen Teil nur, weil der Weg durch die Behörden unglaublich steinig ist. Und das war vor dem großen Ansturm.
Hier hat die Politik versagt. Dies darf man auch ruhig kritisieren, aber dadurch werden aus guten Menschen keine schlechten Menschen. Aber in den öffentlichen Wahrnehmung wird dies schon als Rechtsruck in der Bevölkerung empfunden.
Schwarzfahrer
05.01.2017, 16:48
..Manche haben sich gewünscht, dass es möglichst schlecht laufen möge. Das ist zumindest meine unmaßgebliche Wahrnehmung.
Solche Dummköpfe mag es geben. Deine Nachfolgende Verallgemeinerung:
Zum Beispiel das Lager, welches Angela Merkel zum Kotzen findet, und zwar schon bevor die geflüchteten Menschen zu uns kamen. Dort freut man sich über alles, was der Kanzlerin missrät oder ihren Absichten zuwiderläuft.
halte ich (als ein möglicher Teil dieses fiktiven "Lagers", das in so konkreter Form sicher nicht existiert) für unzulässig, unfair und falsch. Nur weil man berechtigte Zweifel daran hatte, daß wir das locker schaffen, und konkret die zu erwartenden Probleme benannt hat, sind die meisten dieser Menschen nicht froh, daß ihre Befürchtungen wahr wurden. Sie sind eher erschüttert, daß Merkel tatsächlich die Augen davor verschließt, eher traurig, daß ihre Warnungen nur als "rechte Panikmache" diffamiert wurden, und so bviele Chancen zur Vorbeugung vertan wurden. Die Größe und die offensichtliche Eintrittswahrscheinlichkeit vieler Probleme ist zu groß, als daß Schadenfreude wirklich aufkommen könnte.
Freuen würde ich mich (und viele anderen mit mir) erst, wenn Frau Merkel ihre Fehleinschätzung mal offen eingestehen würde, und dafür die Verantwortung übernähme - das wäre ein Minimum an menschlicher Größe und Anstand, was von einem hochrangigen Politiker zu erwarten wäre.
... Aber ich glaube schon, dass ein großer Teil der Bevölkerung dafür ist, Menschen zu helfen, die Hilfe benötigen.
...in den öffentlichen Wahrnehmung wird dies schon als Rechtsruck in der Bevölkerung empfunden.
denkt bitte auch mal an Menschen, die zum Beispiel nach vielen Jahren Arbeit nur eine Minimalrente bekommen. Oder die irgendwie in Hartz IV gerutscht sind (viele alleinerziehende Mütter beispielsweise).
Für die stellt sich das Ganze doch noch etwas anders dar.
Seit Jahren heißt es: kein Geld in den Kassen, da mal ordentlich was auf die kleinen Unterstützungszahlungen draufzupacken.
Statt dessen erst mit Steuermilliarden die Boni von unfähigen Bankenvorständen retten. Die Regierung hätte wie in Schweden auch die Anteile der Banken für das Geld kaufen können, dann wäre für den Steuerzahler noch ein Gewinn rausgesprungen.
Und nun Milliarden im Haushalt einfach so über, um für Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge z.B. billigen Wohnraum zu schaffen (war vorher irgendwie nicht möglich) und um Lehrer für die Kinder der Refugees einzustellen. (ging angeblich die letzten Jahre auch nicht in diesem Umfang).
Da würde ich mich von der Politik doch auch verar...t fühlen.
Soli könnte man mal abschaffen, plötzlich keine Disskussion mehr drüber, weil nun wird das Geld ja doch wieder im Haushalt gebraucht. Für die Flüchtlinge.
Alles etwas verkürzt dargestellt. hoffe es kommt noch richtig rüber.
Die Politik macht die Reichen in D noch reicher (Beispiel (http://www.fr-online.de/wirtschaft/ex-vorstandschef-vw-winterkorn-kassiert-obszoene-bezuege,1472780,35057742.html)), der "normale Bürger" wird aus dem Mittelstand immer schneller in das Präkariat verschoben.
Und warum muss, auch bei Leistungsgerechter Bezahlung, ein Porschevorstand knapp das 25000fache (Vorstandsgehalt (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wendelin-wiedeking-ex-porsche-chef-verdiente-100-millionen-euro-in-einem-jahr-a-1013398.html), Entwicklungsingenieursgehalt (https://www.gehaltsvergleich.com/news/Was-verdient-man-bei-Porsche)) eines Ingenieurs verdienen? Wer leistet da wohl mehr für das Unternehmen?
Genug ausgekotzt, gehe jetzt sporteln.
Obiges "is only my two cents"!
Thomas
...
Aber das ist doch alles keine Folge der Flüchtlingspolitik. Das ist lediglich eine Folge der Schäubleschen Finanzpolitik der schwarzen Null.
Das Geld war immer da, es fehlte nur die Bereitschaft es zu investieren, da man damit lieber die Staatsverschuldung angegangen ist oder Rücklagen gebildet hat.
Grüne und vor allem Linke fordern doch schon seit vielen Jahren höhere staatliche Investitionen in verschiedenen Resorts. Aber warum dann genau diese von dir angesprochenen Hartz 4 Empfänger oder Niedriglohnempfänger scharenweise einer AFD die Tür einrennen, die sich gar nicht für diese Interessen einsetzt entzieht sich meinem Verständnis.
Bzw. einen Ansatz hätte ich noch, der aber vielleicht sehr unfair sein könnte und tatsächlich nur auf meinen ganz eigenen Erfahrungen beruht. Dass genau diese Leute AFD und nicht LINKE wählen, könnte daran liegen, dass ihnen einfach jegliches Verständnis abgeht, für die eigene Lage selber verantwortlich zu sein. Die LINKE stellt die Frage nach den Ursachen nicht, sondern möchte nur die Lage der Menschen in dieser Situation verbessern. Die Rechten zeigen mit dem Finger auf die bösen Ausländer und geben ihnen die Schuld an der eigenen schlechten Situation und blenden völlig aus, dass sie vor dem Zustrom auch schon in dieser waren. Aber es ist natürlich viel angenehmer die Verantwortung für die eigene schlechte Situation anderen zuzuschieben als zu erkennen, dass man im Leben ein paar falsche Entscheidungen getroffen oder sich nicht ausreichend bemüht hat.
Wenn der deutsche Rechtsstaat ausreisepflichtige tatsächlich direkt abschieben würde, würde es das angesprochene Thema gar nicht geben.
...
Also insgesamt vor allem nur ein Zeichen. Rumkommen wird dabei kaum was
Ich finde diese Diskussion einfach sehr schwierig ...
Das Benennen fällt uns sehr schwer. Denn es widerstrebt doch eigentlich jedem unbequeme Dinge anzusprechen, die der eigenen Ideologie oder Wertvorstellung gegenüberstehen. Also befinden wir uns schnell im Widerstreit zwischen Ideologie und Problembewältigung.
...
Und noch was zum "Racial Profiling". Natürlich hängen sich viele, vor allem Theoretiker, jetzt daran auf. In der täglichen Praxis spielt dies aber eher eine untergeordnete bis keine Rolle. In der Praxis wird derjenige näher beäugt, der nach dem Eindruck des Kontrollierenden am ehesten Scheiße baut. Da spielt eher das allgemeine Auftreten und Verhalten eine Rolle als die Nationalität. Es ist aber schon komisch, dass in der Praxis bestimmte Personengruppen überproportional oft negativ auffallen. Das hat man in allen Bereichen. ...
Aber das heißt ja nicht, dass man vor allem anderen Fehlverhalten die Augen verschließt...
Warum wir uns so schwer damit, Merkmale wie Herkunft oder Erscheinungsbild als das zu akzeptieren, was es sind. Einfache äußerliche Merkmale als eines von vielen. Warum muss hier dann immer die Geschichtskeule geschwungen werden.
...
Dies würde von mir als Kontrollinstanz erwarten jegliches Fingerspitzengefühl abzulegen und nur noch nach Schema zu handeln. Das würde meine Produktivität aber gewaltig negativ beeinflussen. Wir müssen uns ja auch vor Augen führen, dass Kapazitäten begrenzt sind, somit muss eine Vorauswahl getroffen werden.
Das trifft den Nagel auf den Kopf!
Schwarzfahrer
05.01.2017, 18:13
...ein großer Teil der Bevölkerung dafür ist, Menschen zu helfen, die Hilfe benötigen.
Bei diesem Satz stimmen viele zu, weil sie nun mal, wie Tom schreibt, zuerst an die Hilfsbedürftigen, "die schon länger hier leben", und erst in zweiter Reihe an die Flüchtlinge bzw. Migranten.
Du hast zwar Recht:
Aber das ist doch alles keine Folge der Flüchtlingspolitik. Das ist lediglich eine Folge der Schäubleschen Finanzpolitik der schwarzen Null.
Das Geld war immer da, es fehlte nur die Bereitschaft es zu investieren, da man damit lieber die Staatsverschuldung angegangen ist oder Rücklagen gebildet hat.
Aber für diese Bedürftigen ist nun mal nicht nachvollziehbar, wieso für ihre Bedürfnisse nie Geld da war, und plötzlich für die Migranten alles mobilisiert wird. Das ist von der regierenden Politik nie begründet oder vermittelt worden. Das ist eines der wesentlichen Keimzellen des Rechtsrucks: die Leute fühlen sich verarscht, weil sie sich von der Politik der etablierten christlich-sozialdemokratisch-grünen Einheitspartei nicht mehr vertreten fühlen. Die Regierung hat ein Amtseid zum Wohle des deutschen Volkes abgelegt - diese Verpflichtung ist in dieser Handlungskette nicht erkennbar.
Grüne und vor allem Linke fordern doch schon seit vielen Jahren höhere staatliche Investitionen in verschiedenen Resorts. Aber warum dann genau diese von dir angesprochenen Hartz 4 Empfänger oder Niedriglohnempfänger scharenweise einer AFD die Tür einrennen, die sich gar nicht für diese Interessen einsetzt entzieht sich meinem Verständnis.
Ich glaube, der durchschnittliche Hartz4-Empfänger hat keine ausreichende Bildung, um die Details und längerfristigen Folgen eines AfD-Parteiprogrammes nachzuvollziehen. Sie hören nur, daß die AfD als einzige sich nichts scheut, überhaupt die o.g. Problematik anzusprechen. Ist es dann verwunderlich, daß sie sich dort ernstgenommen fühlen, während sie von einem Sigmar Gabriel als Pack beschimpft werden?
Bzw. einen Ansatz hätte ich noch, der aber vielleicht sehr unfair sein könnte und tatsächlich nur auf meinen ganz eigenen Erfahrungen beruht. Dass genau diese Leute AFD und nicht LINKE wählen, könnte daran liegen, dass ihnen einfach jegliches Verständnis abgeht, für die eigene Lage selber verantwortlich zu sein. Die LINKE stellt die Frage nach den Ursachen nicht, sondern möchte nur die Lage der Menschen in dieser Situation verbessern. Die Rechten zeigen mit dem Finger auf die bösen Ausländer und geben ihnen die Schuld an der eigenen schlechten Situation und blenden völlig aus, dass sie vor dem Zustrom auch schon in dieser waren. Aber es ist natürlich viel angenehmer die Verantwortung für die eigene schlechte Situation anderen zuzuschieben als zu erkennen, dass man im Leben ein paar falsche Entscheidungen getroffen oder sich nicht ausreichend bemüht hat.
Viel Wahrheit, wenn auch etwas überspitzt. Aber nicht vergessen, daß ein zunehmender Anteil der Hartz-4-Empfänger bereits in 2 - 3 Generation in dieser Situation aufwachsen, und weder aus eigenen Fehlern reinkamen, noch aus eigener Kraft je rauskommen können. Ob diesen die Linken mit ihrer stark an die kommunistische Ideologie der DDR angelehnten Ideen helfen können, weiß ich nicht, aber der Kommunismus ist für viele keine Option mehr. Die AfD nutzt natürlich die Problematik für eigene Profilierung - wir sollten aber differenziert bleiben, und nicht jeden Hinweis auf Probeme mit der Migration als "Schuldige suchen" fehlinterpretieren. würden sich alle seiten etwas zurücknehmen in ihrer "Gesinnungsethik", wäre ein Dialog zwischen den Lagern einfacher, und wir müßten keine Angst haben, daß das Land etwas mehr nach links oder rechts rückt - das Politische Spektrum ist nun mal so breit, jeder sollte seinen Platz drin bekommen.
Hr Schwarzfahrer, genau was ich gedacht habe in Worte gefasst.
Danke
Thomas
..., zuerst an die Hilfsbedürftigen, "die schon länger hier leben", und erst in zweiter Reihe an die Flüchtlinge bzw. Migranten.
Ist das wirklich so? Das glaube ich nicht. Hier im Forum wurde nach Rad- und Laufsachen für "Flüchtlinge" gesucht. Es gab plötzlich in jedem Ort nahe einer LAB plötzlich Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Kleider- und Sachspenden für die Flüchtlinge zu sammeln.
Ich kann mich nicht entsinnen, dass es außer den klassischen caritativen Einrichtungen großartige Initiativen gab, für die Hilfsbedürftigen, die schon da sind, zu sammeln und wer ist denn tatsächlich Hilfsbedürftig? Der Hartz4 - Empfänger empfängt doch schon Hilfe nahezu ohne Gegenleistung (wenn er sich denn geschickt anstellt).
Nein ich glaube fest daran, dass der helfende hier keinen Unterschied macht. Die meisten Asylbewerber kamen halt mit nichts hier an. Das ist schon einmal erheblich weniger als der Hartz4 Empfänger hat und ich finde es ist nicht in Ordnung wenn man diese Gruppen gegeneinander ausspielt.
Ich finde es auch nicht in Ordnung wenn von vielen Menschen angeführt wird, dass es nicht in Ordnung ist, dass derjenige der lange Zeit gearbeitet hat das selbe Hartz4 bekommt, wie jemand "neues", der nie eingezahlt hat. Das ist nämlich nicht richtig. Denn der, der arbeitslos wird, bezieht erst einmal eine ganze Zeit lang ALG2 bis er ins Hartz4 rutscht. Zudem darf der Hartz4 Empfänger hinzuverdienen. Der Asylbewerber ist nicht arbeitsberechtigt. Das ist einfach Bauernfängerei der Braunen, um die Gruppen gegeneinander auszuspielen.
Aber für diese Bedürftigen ist nun mal nicht nachvollziehbar, wieso für ihre Bedürfnisse nie Geld da war, und plötzlich für die Migranten alles mobilisiert wird. Das ist von der regierenden Politik nie begründet oder vermittelt worden.
Das stimmt. Aber wer soll denn das auch kundtun? Die Opposition fordert seit dem Schäuble an der Schatulle sitzt mehr Investitionen in alles mögliche. Und die Regierung wird sich damit rechtfertigen, dass die Tilgung der Staatsverschuldung größere Priorität hat, als Investitionen. Zumal seit Schwarz/Gelb ja eher wirtschaftsliberale Finanzpolitik gemacht wird, was besonders bei der Deregulierung der Finanzmärkte sichtbar wurde.
Das ist eines der wesentlichen Keimzellen des Rechtsrucks: die Leute fühlen sich verarscht, weil sie sich von der Politik der etablierten christlich-sozialdemokratisch-grünen Einheitspartei nicht mehr vertreten fühlen. Die Regierung hat ein Amtseid zum Wohle des deutschen Volkes abgelegt - diese Verpflichtung ist in dieser Handlungskette nicht erkennbar.
Also die Grünen haben ja nun schon seit längerem nichts mehr mit der Regierung am Hut und auch unter Rot/Grün waren sie kaum in der Lage richtungsweisend Regierungspolitik zu machen und mussten sich entsprechend auf wenige Resorts beschränken und der Finanzsektor gehörte sicher nicht dazu. Schon gar nicht als Schröder seinen Sozialverrat beging. Ich kann aber immernoch nicht verstehen wie man dann eine Alternative zur Regierung in der AFD sehen kann.
Ich glaube, der durchschnittliche Hartz4-Empfänger hat keine ausreichende Bildung, um die Details und längerfristigen Folgen eines AfD-Parteiprogrammes nachzuvollziehen. Sie hören nur, daß die AfD als einzige sich nichts scheut, überhaupt die o.g. Problematik anzusprechen. Ist es dann verwunderlich, daß sie sich dort ernstgenommen fühlen, während sie von einem Sigmar Gabriel als Pack beschimpft werden?
Naja, wer aus Faulheit oder Dummheit entgegen der eigenen Interessen eine Partei wählt, die die eigene Situation nur verschlimmern würde, den darf man schon zurecht als Pack bezeichnen. Nicht falsch verstehen. Ich respektiere jeden, der sich in der Politik der AFD wiederfindet. Im Prinzip ist das doch der 90er Jahre FDP Wähler mit etwas überzogenem Patriotismus. Also eher derjenige dem es etwas besser geht und staatliche Intervention fürchtet, weil er dann ja nicht mehr besser ist als der Rest.
Aber nicht vergessen, daß ein zunehmender Anteil der Hartz-4-Empfänger bereits in 2 - 3 Generation in dieser Situation aufwachsen, und weder aus eigenen Fehlern reinkamen, noch aus eigener Kraft je rauskommen können.
Das verstehe ich nicht. Jeder hat die Möglichkeit aus eigener Kraft (krankheitsbedingte Leistungsbezieher natürlich ausgenommen) aus Hartz4 herauszukommen. Auch erbt man den Status Hartz4 nicht. Jeder durchläuft eine Schullaufbahn, wo man sehen kann, dass es auch ein anderes Leben gibt, als besoffen auf dem Sofa zu liegen und die alte zu verprügeln, wenn das Bier nicht kalt genug ist. Ein Großteil der Menschen, die du hier beschreibst, sind in meinen Auge genau die, die mit dem Finger immer auf andere zeigen und immer andere für ihre eigene Situation verantwortlich machen, anstatt sich selber mal zu hinterfragen und den Arsch hochzubekommen. Ich habe täglich mit diesen Menschen zu tun, das ist unglaublich, was diese Menschen teilweise für Vorstellungen haben.
Und das ist genau der Punkt an dem eine linke Politik mit einem bedingungslosen Grundeinkommen und sozialer Gerechtigkeit leider nicht mehr vermittelbar ist. Weil man nicht nur den Topmanager hat, der sich selbstherrlich für unverzichtbar und daher seinen Mehrverdienst gegenüber anderen für notwendig und richtig hält, sondern einfach auch diese Leistungsverweigerer, die aus Faulheit, Dummheit oder sonstigen Gründen nur scheiße im Kopf haben und das Sofa nur verlassen, wenn sie den Bier oder Drogennachschub organisieren müssen.
Beide Seiten kann man nur mit absoluter ideologischer Bereitschaft auffangen und die ist sicher in der Masse nicht vorhanden, da hier bei vielen Menschen der FDP Leitspruch "Arbeit muss sich lohnen" (2009) im Kopf festgesetzt hat. Es ging ja sogar so weit, dass die SPD diesen Slogan 2012 übernommen hat. Verrückte Welt. Rechtsruck?
wir sollten aber differenziert bleiben, und nicht jeden Hinweis auf Probeme mit der Migration als "Schuldige suchen" fehlinterpretieren. würden sich alle seiten etwas zurücknehmen in ihrer "Gesinnungsethik", wäre ein Dialog zwischen den Lagern einfacher, und wir müßten keine Angst haben, daß das Land etwas mehr nach links oder rechts rückt - das Politische Spektrum ist nun mal so breit, jeder sollte seinen Platz drin bekommen.
Ich wohne ja nun in einem sehr konservativen Teil Deutschlands. Hier wird der Mensch 2 Dörfer weiter schon als Ausländer betrachtet und sich stetig mit der Nachbarschaft in der Vorgartenpflege überboten. Ich glaube der einfach gestrickte Mensch, ist sich seiner Position in der Gesellschaft sehr wohl bewusst und er braucht Menschen, denen es schlechter geht, um sich selbst besser zu fühlen. Daher ist es imho auch so einfach die Gruppe der Leistungsbezieher gegen die Gruppe der Flüchtlinge zu mobilisieren und sie auf die "rechte" Seite zu ziehen. Man suggeriert ihnen damit, dass sie mehr "wert" sind als die Flüchtlinge, wenn es denen schlechter geht. Dies äußert sich vor allem darin, dass man die Dinge bewertet, die man wahrnimmt. Wem ist die Diskussion um die armen Flüchtlinge mit teuren Smartphones nicht in Erinnerung? Das Statussymbol Smartphone ist plötzlich auch in Händen derer, die weit unter mit stehen sollten. Das kann doch nicht richtig sein? Ich finde es traurig, dass der Horizont vieler Menschen nicht über den eigenen Tellerrand hinausgeht.
Und ich finde es erbärmlich, wie sich AFD, CDU/CSU und zum Teil auch SPD bemühen diese Menschen in der Flüchtlingsfrage für sich zu instrumentalisieren und damit aus dem "Wir schaffen das" eher ein "Wir wollen das gar nicht schaffen" machen. Schlimm finde ich auch dass Grüne und LINKE nicht in der Lage sind sich entsprechend lautstark zu positionieren, dass dies auch den oben genannten Menschen bewusst wird. Oder liegt es gar daran, dass die klassischen Medienhäuser fest in Händen von Menschen sind denen die Fortsetzung einer liberalen Wirtschaftspolitk sehr entgegen kommt?
Schwarzfahrer
06.01.2017, 09:18
Ist das wirklich so? Das glaube ich nicht. Hier im Forum wurde nach Rad- und Laufsachen für "Flüchtlinge" gesucht. Es gab plötzlich in jedem Ort nahe einer LAB plötzlich Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Kleider- und Sachspenden für die Flüchtlinge zu sammeln.
Ich dachte zuerst an die Leute, die selber Hilfe erhoffen - die denken m.M.n. eher so.
Ich kann mich nicht entsinnen, dass es außer den klassischen caritativen Einrichtungen großartige Initiativen gab, für die Hilfsbedürftigen, die schon da sind, zu sammeln und wer ist denn tatsächlich Hilfsbedürftig? Der Hartz4 - Empfänger empfängt doch schon Hilfe nahezu ohne Gegenleistung (wenn er sich denn geschickt anstellt).
Es war schon immer so, daß es vielen leichter fällt, für arme Kinder in Nicaragua zu spenden als für die Tafel um die Ecke, und solche Aktionen sind nun mal auch "medienträchtiger". Ansonsten stimmts, an sich reicht Hartz4 aus - wenn man denn in der Lage ist, sein Geld geplant einzuteilen und auszugeben, und sich auf das daraus Leistbare zu konzentrieren. Aber genau diese Fähigkeit geht vielen Hartz4-ern ab, sei es auf Grund von Sucht, Unfähigkeit oder mangelnden Bildung. Und dann gibt es die Kinder, die kein Frühstück mehr bekommen, die alleinerziehende Mutter mit behindertem Kind, daß mangels Bildung die ihr zustehende Leistung nicht erkämpfen kann, ...
Das ist schon einmal erheblich weniger als der Hartz4 Empfänger hat und ich finde es ist nicht in Ordnung wenn man diese Gruppen gegeneinander ausspielt.
Ist es so? Wurden die Flüchtlinge wirklich ebenso wie Hartz4-Empfänger bis auf 2600 € ihres Besitzes vom Sozialamt "enteignet"? Davon weiß ich nur aus Dänemark. Ungleiche Behandlung beider Gruppen anzusprechen ist noch nicht "gegeneinander ausspielen". Wenn aber (wie ich es konkret bei Bekannten erlebt habe) jemand mit Hartz 4 ständig Ärger hat, weil sie bei der Nachbarschaftshilfe 50 € hinzuverdient, aber dann hört, wie geschickte Flüchtlinge (zuletzt 300 Sudanesen) mit mehrfachen identitäten Sozialleistungen ergaunern, ist "not amused" und wundert sich, warum er mit so viel Energie vom Amt schikaniert wird.
Zudem darf der Hartz4 Empfänger hinzuverdienen. Der Asylbewerber ist nicht arbeitsberechtigt. Das ist einfach Bauernfängerei der Braunen, um die Gruppen gegeneinander auszuspielen.
Ja, aber Hinzuverdienst ist in der Praxis oft schwierig, entweder weil (z.B. Mutter einer Beinderten) man gar nicht dazu kommt, oder mit überkomplizierten Auflagen und Überwachung versehen ist. Daß Asylbewerber nicht arbeitsberechtigt sind, ist nur ein Problem, weil die Verfahren nicht schnell zu potte kommen, dafür sind aber nicht die braunen schuld (was nicht heißt, daß sie es besser könnten).
Das stimmt. Aber wer soll denn das auch kundtun?
Die Regierung, wenn sie etwas Rückgrat hätte: Sorry Leute, wir haben euch belogen, es hätte doch schon früher das Geld für Euch gegeben, aber wir wollten etwas anderes damit machen. Jetzt haben wir entschieden, das Geld doch für Soziales auszugeben. Wir schauen, daß ihr alle davon profitiert. (Letzterer Gedanke von Gabriel wurde sogar Ende 2015 ausgesprochen, aber verschwand dann schnell in der Versenkung).
Also die Grünen haben ja nun schon seit längerem nichts mehr mit der Regierung am Hut und auch unter Rot/Grün waren sie kaum in der Lage richtungsweisend Regierungspolitik zu machen
tatsache ist, daß Grüne Positionen inzwischen bei CDU (besonders Merkel) und SPD weit verbreitet sind, und alle drei sich in ihrer deutlich links ausgerichteten Politik nur noch marginal unterscheiden - und zunehmend eine mediale Atmosphäre entsteht, die andere Meinungsrichtungen undifferenziert als moralisch schlechter diffamiert.
Naja, wer aus Faulheit oder Dummheit entgegen der eigenen Interessen eine Partei wählt, die die eigene Situation nur verschlimmern würde, den darf man schon zurecht als Pack bezeichnen.
Als Parteivorsitzender einer "Volkspartei" darf man keinen Wähler als Pack beschimpfen - man darf es höchstens denken, sollte es aber auch nicht.
Ich respektiere jeden, der sich in der Politik der AFD wiederfindet. Im Prinzip ist das doch der 90er Jahre FDP Wähler mit etwas überzogenem Patriotismus. Also eher derjenige dem es etwas besser geht und staatliche Intervention fürchtet, weil er dann ja nicht mehr besser ist als der Rest.
Diese differenzierte, objektive Betrachtung ist vorbildlich, ein solcher "unaufgeregter" Umgang in den Medien mit der AfD würde ihnen weniger nützen, als die ständigen Beschimpfungen.
Jeder hat die Möglichkeit aus eigener Kraft (krankheitsbedingte Leistungsbezieher natürlich ausgenommen) aus Hartz4 herauszukommen. Auch erbt man den Status Hartz4 nicht. Jeder durchläuft eine Schullaufbahn, wo man sehen kann, dass es auch ein anderes Leben gibt, als besoffen auf dem Sofa zu liegen und die alte zu verprügeln, wenn das Bier nicht kalt genug ist.
Schön wär's. Unsere Schullaufbahnen enden für solche Kinder zu über 90 % bereits mit der "Hauptschulempfehlung". Abgeschoben in die Sonderschulform Hauptschule haben solche Kinder keine Chance, andere Lebensformen zu erleben; unter sich ausgegrenzt, verhaltensmäßig problematisch machen sie oft regulären Unterricht fast unmöglich, da kann kein Lehrer kompensieren, was zu Hause an Erziehung und Vorbildfunktionen fehlt. Aber das ist ein eigenes langes Thema.
Und das ist genau der Punkt an dem eine linke Politik mit einem bedingungslosen Grundeinkommen und sozialer Gerechtigkeit leider nicht mehr vermittelbar ist.
Volle Zustimmung.
..."Arbeit muss sich lohnen" (2009) im Kopf festgesetzt hat. Es ging ja sogar so weit, dass die SPD diesen Slogan 2012 übernommen hat. Verrückte Welt. Rechtsruck?
Was ist daran verrückt, oder gar rechts? Keiner, dessen Arbeit nicht gewürdigt wird, wird es dauerhaft mit Engagement machen. Rein selbstloser Arbeitseinsatz wird immer ein Minderheiten thema für "Berufene" sein, aber nie ein Gesellschaftsmodell.
Ich glaube der einfach gestrickte Mensch, ist sich seiner Position in der Gesellschaft sehr wohl bewusst und er braucht Menschen, denen es schlechter geht, um sich selbst besser zu fühlen.
Ich glaube, dieses Bedürfnis entsteht erst, wenn man sich von denen, die etwas besser stehen, auch schlecht oder ungerecht behandelt fühlt. Was zum Anfangsthema unseres Austausches führt: wenn "wir Hartz4-er nicht bekommen, was die Flüchtlinge bekommen", dann finden das viele ungerecht. Hätte man sicher entschärfen können durch Maßnahmen, wie sie Gabriel einmal angeregt
Wem ist die Diskussion um die armen Flüchtlinge mit teuren Smartphones nicht in Erinnerung? Das Statussymbol Smartphone ist plötzlich auch in Händen derer, die weit unter mit stehen sollten. Das kann doch nicht richtig sein? Ich finde es traurig, dass der Horizont vieler Menschen nicht über den eigenen Tellerrand hinausgeht.
Nun, es ist jemandem mit Hartz4, der sich ggf. gar kein Handyvertrag leisten kann (vielleicht nicht häufig, aber die gibt es) schon nicht ganz klar, wie Flüchtlinge, die angeblich im letzten Hemd mittellos hier ankommen, alle über den langen Weg ständig Handys haben und diese auch betreiben können. Das paßt nicht ganz zum Bild der absolut mittellosen, bettelarmen Flüchtlingen.
aus dem "Wir schaffen das" eher ein "Wir wollen das gar nicht schaffen" machen
Dies ist eine harte Unterstellung. Ernsthafte Zweifel daran, ob "wir es schaffen" sind höchst berechtigt und werden inzwischen erfreulicherweise immer breiter diskutiert. Zweifel dürfen aber nicht als "wir wollen es gar nicht schaffen" interpretiert werden.
Ich glaube, vieles, was ist, sehen wir eigentlich recht ähnlich; ich schätze auch Deine objektiven Beiträge sehr. Aber vermutlich ziehen wir recht unterschiedliche Schlüsse über die Bedeutung einzelner Phänomäne, wie auch über mögliche Maßnahmen - wohl aus den unterschidlichen Erfahrungswelten begründet. Ich weiß nicht, welche eine größere Rolle in diesem Land spielt, aber ich glaube, beide sind relevant nebeneinander vorhanden.
Schön wär's. Unsere Schullaufbahnen enden für solche Kinder zu über 90 % bereits mit der "Hauptschulempfehlung". Abgeschoben in die Sonderschulform Hauptschule haben solche Kinder keine Chance, andere Lebensformen zu erleben; unter sich ausgegrenzt, verhaltensmäßig problematisch machen sie oft regulären Unterricht fast unmöglich, da kann kein Lehrer kompensieren, was zu Hause an Erziehung und Vorbildfunktionen fehlt. Aber das ist ein eigenes langes Thema.
Ich habe mal eine Weile als Vertretungslehrer gearbeitet.
Am längsten war ich an einer Gesamtschule.
Dort war es für mich praktisch unmöglich auch nur so was ähnliches wie Schulunterricht zu machen.
Es gab ein paar Schülerinnen und Schüler, die was machen wollten, aber die Atmosphäre war dazu völlig ungeeignet.
Gleich in meiner ersten Stunde stand ich vor einer siebten Klasse.
Die meinten zu mir, sie wollen chillen und verhielten sich entsprechend.
Zwei Monate war ich dort und fast immer war ich zu 95 % damit beschäftigt diese Klassen auch nur einigermaßen unter Kontrolle zu halten.
Irgendwann habe ich Tischtennisschläger und -bälle mitgebracht.
Es gab im Schulhof ein paar Tischtennisplatten.
Manchmal habe ich es so geschafft, dass die Schüler einigermaßen was machen, was sie irgendwie weiterbringt.
In dieser Schule gab es Vorzeigeklassen.
Man konnte dort den Realschulabschluss machen.
Dort fand man eigentlich die motiviertesten und leistungsmäßig besten Schüler der ganzen Schule.
Auch dort war es schwer richtigen Unterricht zu machen.
Ich fing an, was zu erklären, was eigentlich nicht so furchtbar schwer zu verstehen ist und ich bin mir recht sicher, dass ich eigentlich ganz gut erklären kann, da brachte mich z.B. eine Schülerin aus dem Konzept, indem sie meinte, das würde die reguläre Matheleherin ihnen schon erklären.
Einmal habe ich einen ganz guten Film mitgebracht und dachte den sehen die sich bestimmt ganz gerne an.
Tja - aber es hat nicht lange gedauert und es wurde immer unruhiger.
Da brauchen nur ein paar anzufangen, die entsprechend Einfluß haben auf die Klassenkameraden und schon kann das schnell arg kippen.
Wir haben dann einen anderen Film gesehen und der war im Vergleich zu dem, den ich dabei hatte, ziemlich flach und platt.
Die Schüler wussten natürlich, dass ich nur ein Vertretungslehrer bin und recht wenige Machtmittel habe.
Solche wollte ich ja auch gar nicht nutzen.
Die Noten waren auch so gut wie gemacht (Ende Juni war Schulschluß und ich kam Anfang Mai an diese Schule).
Den Schülern war natürlich auch schnell klar, wie ich ticke und dass ich dazu neige mir viel zu viel gefallen zu lassen.
Einmal reichte es mir völlig und ich sagte der Klasse, ich ginge jetzt zum Rektor und würde dem sagen, dass ich aufhöre hier als Vetretungslehrer zu arbeiten.
Ein Schüler ging mir nach und versuchte mich davon abzuhalten.
Der Rektor war nicht da.
Ich war veilleicht zehn Minuten weg.
Als ich in die Klasse zurückkam, hatten sie eine Art Entschuldigungsschreiben aufgesetzt mit einige Unterschriften.
Darauf stand u.a.:
Es tut uns Leid, dass wir so sind, wie wir sind.
....
:-)
https://www.youtube.com/watch?v=Y7ww9p2MQVg
Ist es so? Wurden die Flüchtlinge wirklich ebenso wie Hartz4-Empfänger bis auf 2600 € ihres Besitzes vom Sozialamt "enteignet"? Davon weiß ich nur aus Dänemark.
Ja. Wird aber augenscheinlich nicht überall praktiziert. Auf die schnelle nur diesen Artikel gefunden
http://www.spiegel.de/panorama/fluechtlinge-in-deutschland-mussten-rund-860-000-euro-abgeben-a-1120759.html
Dies ist eine harte Unterstellung. Ernsthafte Zweifel daran, ob "wir es schaffen" sind höchst berechtigt und werden inzwischen erfreulicherweise immer breiter diskutiert. Zweifel dürfen aber nicht als "wir wollen es gar nicht schaffen" interpretiert werden.
In diesem Bereich ist mir aber zu viel Schwarzmalerei. Wirtschaftlich stellt die Zuwanderung kein großes Problem dar. Wir hatten vor gar nicht allzulanger Zeit >5mio arbeitslose, die Leistungen bezogen haben. Das hat auch funktioniert. Es gibt aber nur die Menschen der "Wir schaffen das"- Fraktion oder eben der "Wir schaffen das nicht"- Fraktion. Ich für meinen Teil fände eine "Wir schaffen das so ohne weiteres nicht"- Fraktion am sinnvollsten. Das unverblühmte etwas naive "Wir schaffen das" der Kanzlerin wurde ja nun auch schon von allen Seiten kritisiert. Denn man kann nicht behaupten etwas zu schaffen und dies dann einfach auf viele freiwillige Schultern verteilen und die definitiv vorhandenen negativen Begleiterscheinungen einfach ignorieren und zu allem Überfluss noch als rechte Propaganda betiteln. Ich glaube, dies wird der großen Koalition das Genick brechen. Viele Menschen in meinem Umfeld egal welcher politischen Position nehmen der Regierung gar nicht übel, diesen Zustrom möglich gemacht zu haben, sondern eher der unprofessionelle Umgang in der Weiterbearbeitung. Mich wundert auch, dass nicht viel lauter über den Türkeideal debattiert wird.
Ich glaube, vieles, was ist, sehen wir eigentlich recht ähnlich; ich schätze auch Deine objektiven Beiträge sehr. Aber vermutlich ziehen wir recht unterschiedliche Schlüsse über die Bedeutung einzelner Phänomäne, wie auch über mögliche Maßnahmen - wohl aus den unterschidlichen Erfahrungswelten begründet. Ich weiß nicht, welche eine größere Rolle in diesem Land spielt, aber ich glaube, beide sind relevant nebeneinander vorhanden.
Und genau das ist das schöne in diesem Land, wir können meinungsbasierend super über nahezu alles diskutieren und damit unseren eigenen Standpunkt überdenken, da so auch Informationen aus anderen Erfahrungswelten bekommen. Dies lässt zu, dass wir unseren Standpunkt entsprechend anpassen oder festigen und man dann aufgrund seines eigenen Verständnisses und seiner Einstellung, die Politik wählen kann, der man am ehesten zutraut, die beste Idee zu haben, ohne wichtigste Ideale seines eigenen Standpunktes aufzugeben.
Zur Zeit gibt es (zumindest Bundesweit) keine echte konservative Politik abseits der AFD, die das Sozialleben der 50er Jahre glorifiziert. So bleibt dem, der es vordergründig für das Richtige hält, dass Frauen Kinder zu erziehen haben und den alleinverdiener Mann zu versorgen haben in dem sie den Haushalt schmeißen, dass der Deutsche aufgrund seines elitären Geburtsorts immer besser gestellt sein muss, als der Zuwanderer, ... ja keine Alternative als die Alternative. Ob diese Grundeinstellung höher zu bewerten ist als andere Ideale oder wirtschaftliche Gesichtspunkte bleibt jedem selbst überlassen.
Schwarzfahrer
06.01.2017, 11:08
Ich habe mal eine Weile als Vertretungslehrer gearbeitet.
Am längsten war ich an einer Gesamtschule.
Dort war es für mich praktisch unmöglich auch nur so was ähnliches wie Schulunterricht zu machen....
Danke für die ausführliche Beschreibung. Deckt sich mit dem, was ich über mehrere Hauptschulen bei uns in der Gegend weiß. Traurig, was für eine gruppe Menschen hier heranwächst. Ich hoffe, daß jemand mal ein Konzept findet, daraus auszubrechen.
Schwarzfahrer
06.01.2017, 11:33
Ja. Wird aber augenscheinlich nicht überall praktiziert. Auf die schnelle nur diesen Artikel gefunden
http://www.spiegel.de/panorama/fluechtlinge-in-deutschland-mussten-rund-860-000-euro-abgeben-a-1120759.html
Danke, das Thema wurde in den Medien kaum diskutiert - dabei hätte es m.M.n. auch das Verständnis gerade bei den Armen sicher gefördert.
In diesem Bereich ist mir aber zu viel Schwarzmalerei.
"Zu viel" ist wohl Frage der Perspektive; manche meinen, es sei einfach der nötige Realismus. In 20 Jahren wissen wir, wer Recht hatte.
Wirtschaftlich stellt die Zuwanderung kein großes Problem dar.
Stimmt, das gesamtwirtschaftliche Problem ist das geringste - aber der Eindruck von ungerechter Verteilung kann zu einem großen Problem werden. Darauf sollte die Politik achten.
Ich für meinen Teil fände eine "Wir schaffen das so ohne weiteres nicht"- Fraktion am sinnvollsten.
Einverstanden - aber solche Stimmen wurden gleich zu Beginn gerne in die ausländerfeindliche, rechte Ecke gestellt - und viele von denen schmollen jetzt verständlicherweise.
Denn man kann nicht behaupten etwas zu schaffen und dies dann einfach auf viele freiwillige Schultern verteilen und die definitiv vorhandenen negativen Begleiterscheinungen einfach ignorieren und zu allem Überfluss noch als rechte Propaganda betiteln. Ich glaube, dies wird der großen Koalition das Genick brechen. Viele Menschen in meinem Umfeld egal welcher politischen Position nehmen der Regierung gar nicht übel, diesen Zustrom möglich gemacht zu haben, sondern eher der unprofessionelle Umgang in der Weiterbearbeitung.
100 % Zustimmung - es kommt nicht auf das an, was getan wurde, sondern was versäumt wurde, besonders was Kommunikation und Offenheit angeht. Das ist kaum wieder gut zu machen.
Zur Zeit gibt es (zumindest Bundesweit) keine echte konservative Politik abseits der AFD, die das Sozialleben der 50er Jahre glorifiziert. .
Ja, leider. Dabei ist konservative Politik viel mehr als 50-er Jahre, DM und Frau am Herd. Aber durch diese unglückliche Konstellation wird der Begriff konservativ vergiftet, und nur allzu schnell andere konservative Positionen mit der AfD gleichgesetzt, weil im öffentlichen Diskurs jede Kritik am aktuellen Kurs zu undifferenziert als unanständig, rechts gebrandmarkt wird.
Wir können hier im Forum tatsächlich frei diskutieren, und offen lassen, ob die eine oder andere Weltsicht sich als besser herausstellen wird. In der öffentlichen Politik ist dies zur Zeit leider nicht möglich. Und ich fürchte, je härter im öffentlichen Diskurs die harten linken Ideale als moralisch überlegen, "alternativlos" vertreten werden, desto stärker treibt man damit einen Teil der Bevölkerung nach (zu weit) rechts. Mehr gelassenheit mit rechten und konservativen Meinungen, mehr unemotionaler, argumetativer Austausch und auch zugeben von Fehlern - desto bessere Chancen, dem entgegenzuhalten.
Es gibt aber nur die Menschen der "Wir schaffen das"- Fraktion oder eben der "Wir schaffen das nicht"- Fraktion. Ich für meinen Teil fände eine "Wir schaffen das so ohne weiteres nicht"- Fraktion am sinnvollsten.
Sehe ich nicht so. IMHO ist/war die Fraktion der Letztgenannten die größte aber eben nicht die lauteste.
Viele Menschen in meinem Umfeld egal welcher politischen Position nehmen der Regierung gar nicht übel, diesen Zustrom möglich gemacht zu haben, sondern eher der unprofessionelle Umgang in der Weiterbearbeitung.
Jep - genau das Gleiche beobachte ich auch (und denke auch selbst so).
Mich wundert auch, dass nicht viel lauter über den Türkeideal debattiert wird.
Mich nicht. Was passiert denn?
Kritisiert Du den Deal, bist Du ein Links-grüner Spinner.
Stimmst Du ihm zu, bist Du rechtsaußen und rassistisch.
Wer hat da noch Lust, zu diskutieren?
Sehe ich nicht so. IMHO ist/war die Fraktion der Letztgenannten die größte aber eben nicht die lauteste...
...
In diesem Bereich ist mir aber zu viel Schwarzmalerei. Wirtschaftlich stellt die Zuwanderung kein großes Problem dar...
Und bringt partiell tatsächlich echte Akademiker und Facharbeitskräfte, die willens und fähig sind, hier benötigte Arbeiten zu erlernen und auszuführen und das auch abseits der Metropolregionen!
...
Und genau das ist das schöne in diesem Land, wir können meinungsbasierend super über nahezu alles diskutieren und damit unseren eigenen Standpunkt überdenken, da so auch Informationen aus anderen Erfahrungswelten bekommen...
Das empfinde ich auch als "Wunder", wie unaufgeregt hier verschiedene Standpunkte und Meinungen miteinander ausgetauscht werden!
...
Zur Zeit gibt es (zumindest Bundesweit) keine echte konservative Politik abseits der AFD, die das Sozialleben der 50er Jahre glorifiziert...
Vieleicht schafft es ja die FDP zurück in den Bundestag... ;)
Hätte sich Frau Merkel gleich für ein vorsichtigeres Öffnen der europäischen Grenzen entschieden, müsste Sie heute nicht Frau Petry in Ihren Formulierungen noch rechts überholen. Ich pers. denke, Sie war scharf auf den Friedensnobelpreis und hatte mit dieser Aktion Hoffnung, nominiert zu werden.
Jetzt steht Sie auf Parteitagen im Vorwahlkampf zumindest noch rechts von Horst Seehofer, was ich auch irgendwie peinlich von Ihr finde. Naja, der Dame Leitmotto war ja sowieso schon immer: "was interessiert mich nach der Wahl mein Geschwätz von vor der Wahl." (Siehe PKW Maut und Mehrbelastung der Bundesbürger durch diese)
Und da die GroLiKo aktuell bei unter 40% liegt, wird Mutti wohl nochmal randürfen und den selben Fehler wie Ihr Ziehvater machen, nicht rechtzeitig am Zenit des Erfolges diesen einsacken und die jungen Wilden ranlassen.
Ich seh es pragmatisch, ähnlich wie amerikanische Freunde: irgendwann kommt immer jemand neues und macht es anders.
Ich lebe mein Leben einfach weiter so wie bisher. Egal wie übel uns das Leben hier erscheint, aktuell ist es auf diesem Planeten sicher noch am besten, hier in D zu leben!
Und zum Thema Erdogan: irgendwann erwischt den "lupenreinen Demokraten und grössten Verfechter des Religionsfriedens" der KGB mit Plutonium im Chai, oder die Kurden mit einer Drohne, oder der ISIL mit einer Autobombe.
Above are only mtc
Thomas
kupferle
06.01.2017, 16:48
Warum wird eigentlich nur über Köln geredet?
Es gab doch in anderen Städten Ausschreitungen von unseren Gästen...
www.welt.de/debatte/kommentare/article160867388/Die-niederschmetternde-Erkenntnis-der-Silvesternacht-2016.html#Comments
Ich denke es gibt nen deutlichen Ruck nach rechts...Auch von Leuten die eher neutral waren....
www.welt.de/debatte/kommentare/article160867388/Die-niederschmetternde-Erkenntnis-der-Silvesternacht-2016.html#Comments
Tut mir Leid aber dieser Artikel ist unter aller Sau und dem Anspruch den die WELT als Printmedium hat sicher nicht gerecht. Allein vom Schreibstil erinnert es mich eher an den Aufsatz eines Drittklässlers als an einen journalistischen Beitrag einer Zeitung mit einem Ruf.
Zu dem werden darin auch Unwahrheiten verbreitet.
In Dortmund versuchten sich rund 1000 missgelaunte Feiergäste in einer Neuauflage des Kölner Chaos von 2015. Sie lieferten sich Kämpfe mit der Polizei, Feuerwerkskörper setzten das Gerüst der Reinoldikirche in Brand, Feuerwehr und Rettungskräfte wurden behindert und der IS-Schlachtruf „Allahu akbar!“ skandiert.
Die Polizei schreibt dazu unter http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4971/3524317
Bei der größeren Gruppe handelte es sich nach jetzigen Erkenntnissen um circa tausend Menschen, die nicht ausschließlich aus Männern bestand sondern auch aus vielen Familien mit Kindern.
Aus dieser feiernden Gruppe heraus wurden nach Mitternacht einzelne Feuerwerkskörper in Richtung eingesetzter Polizeibeamter und ungezielt in die Menschenmenge hinein geworfen. Diese Störungen unterbanden Polizeibeamte durch sofortiges und konsequentes Einschreiten. Personalien wurden festgestellt, Platzverweise erteilt und vereinzelt Personen in Gewahrsam genommen.
So schnell wie sich die Menschenansammlung gebildet hatte, löste sie sich auch wieder auf. Bereits vor 1 Uhr hatte sich die Menge wieder in Kleingruppen aufgeteilt über den Hauptbahnhof in unterschiedliche Richtungen begeben.
Das reicht mir schon um die anderen genannten Vorfälle in die gleiche Schublade zu stecken
Letztes Jahr versuchte man seitens der Medien am besten den Kölner Vorfall totzuschweigen und dieses Jahr wird ne Story konstruiert, weil man Klicks braucht?
Pmueller69
06.01.2017, 21:14
Ich zitiere aus einem Text, den ich vor ein paar Tagen gelesen habe: "Man kann sich daher gut vorstellen, dass die Emigranten - deren Anzahl rasch auf ca. 2.000 anstieg - von den Bürgern der Kleinstadt Münsterberg alles andere als mit offenen Armen empfangen worden sind."
Nein, hier geht es nicht um Syrer oder Schwarzafrikaner sondern um Böhmen, die 1742/43 nach Schlesien und teilweise später nach Preussen geflohen sind. Misstrauen und Widerwillen gegen Flüchtlinge gab es schon immer.
Ich habe die letzten Wochen mit mehreren fremdenkritischen Leute gesprochen, die aber offensichtlich selber keine Kontakte zu Flüchlingen hatten, sondern ihr "Wissen" aus den Medien hatten. Auf der anderen Seite habe ich einen Bekannten, der beruflich viel mit Flüchtlingen aus Syrien zu tun hat und diese für Zitat "sehr liebe Leute" hält.
...
Ich habe mal eine Weile als Vertretungslehrer gearbeitet.
Am längsten war ich an einer Gesamtschule.
Dort war es für mich praktisch unmöglich auch nur so was ähnliches wie Schulunterricht zu machen.....
Thomas, ich habe drei Monate an unserer halbstaatliche Schule für besonders begabte Kinder Naturwissenschaften (Bio, Physik, Chemie) siebte und achte Klasse unterrichtet.
Da hast Du die gleichen Geschichten mit höherem Niveau der Eltern. Priorität Nummer eins der Kiddies? Das Handy und Whatsapp. Für die Eltern ist das Medienkompetenz.
Erziehung der Kinder durch die Eltern? Meisst nicht erfolgt, wird von der Schule erwartet.
Verbringst Du aber von einem der Kids wg Nutzung des Mobiltelefones im Unterricht dies für eine Nacht ins Schulbüro, bedrohen Dich die Eltern mit Anwalt.
Machst Du als Vertretungslehrer im Unterricht richtig Druck, ruft Dich der Elternrat auch gleich zum Rapport. Nach drei Monaten gutem, bezahltem Training hab ich wg der scheiXX Eltern aufgehört, hätte sonst noch sechs Monate bis zu den Ferien für die Kiddies gemacht. Die Kiddies bekommst Du irgendwann nämlich auf Deine Seite.
Von meinen zwei Klassen haben mir nur die "schwierigen" Kiddies eine gemeinsamen Abschiedsbrief geschrieben, wie schade sie das am Ende doch fanden, dass ich nicht weitergemacht habe. Das ist dann ein echt tolles Zeichen, hat mich extrem gerührt.
Vertretungslehrer haben wg ihrer temporären Aufgabe gar keinen guten Stand.
:Blumen:
Omtc
Thomas
Von meinen zwei Klassen haben mir nur die "schwierigen" Kiddies eine gemeinsamen Abschiedsbrief geschrieben, wie schade sie das am Ende doch fanden, dass ich nicht weitergemacht habe. Das ist dann ein echt tolles Zeichen, hat mich extrem gerührt.
Die hatten wohl ihren Spaß mit dir ... :Cheese:
...
Von meinen zwei Klassen haben mir nur die "schwierigen" Kiddies eine gemeinsamen Abschiedsbrief geschrieben, wie schade sie das am Ende doch fanden, dass ich nicht weitergemacht habe. Das ist dann ein echt tolles Zeichen, hat mich extrem gerührt.
...
Mich hat dieser Entschuldigungsbrief auch ziemlich beeindruckt :-).
Noch heute habe ich ihn irgendwo.
Leider haben sie mich als Vertretungslehrer immer nur sozusagen als Feuerwehrmann eingesetzt.
Zwar hatte ich manche Klassen relativ oft, aber eben nicht regelmäßig.
Einmal habe ich einen Sportlehrer vertreten.
Da sagt ein Schüler vor versammelter Mannschaft, dass er Respekt vor mir hat.
Und das war keiner, bei dem man den Eindruck haben konnte, er neige dazu Lehrern Honig um`s Maul zu schmieren.
Da war ich ein bisschen baff und habe mich sehr gefreut :-).
Ein anderer hatte mich mal gefragt, ob ich jetzt für immer bleiben würde.
Und da lief weniger Meter vor uns ein anderer Lehrer.
Dann meinte er noch, ich wäre sein Lieblingslehrer.
Das war ein ziemlicher Rabauke.
Er ist mir auch hinterhergegangen, als ich zum Rektor wollte und ihm zu sagen, dass es keinen Zweck hätte, wenn ich an seiner Schule noch länger Vertretungslehrer bleibe.
Wenn ich gekommen bin und auf dem Weg ins Lehrerzimmer auf Schüler traf, die mich kannten, wurde ich sehr oft mit Namen gegrüßt.
Zwei Mädels saßen mal auf dem Schulhof als ich da Aufsicht hatte.
Eine meinte, ich täte ihr Leid.
Es wäre so eine assoziale Schule.
Eine Schülerin habe ich dieses Jahr bei der Nachhilfe (ich arbeite als Nachhilfelehrer) wieder getroffen.
Sie war damals vor gut 5 Jahren eigentlich rotzfrech und wirkte erstaunlich selbstbewusst.
Zur Studioleiterin der Nachhilfeschule meinte sie sie würde mich kennen und würde hoffen, dass ich ihr überhaupt Nachhilfe geben möchte.
Sie wäre als ich an ihrer ehemaligen Schule Vertretungslehrer war eine der Schlimmsten gewesen.
Als das Schuljahr herum war, habe ich mir schon ein bisschen vorgestellt, wie es sein würde, wenn ich an dieser Schule länger Vertrungslehrer bin und vielleicht auch mal eine Klasse als Fachlehrer bekomme.
Tja - man wollte mich nicht oder hat mich aus einem anderen Grund nicht noch einmal engagiert.
Mich hat dieser Entschuldigungsbrief auch ziemlich beeindruckt :-).
Noch heute habe ich ihn irgendwo.
Leider haben sie mich als Vertretungslehrer immer nur sozusagen als Feuerwehrmann eingesetzt.
Zwar hatte ich manche Klassen relativ oft, aber eben nicht regelmäßig.
Einmal habe ich einen Sportlehrer vertreten.
Da sagt ein Schüler vor versammelter Mannschaft, dass er Respekt vor mir hat.
Und das war keiner, bei dem man den Eindruck haben konnte, er neige dazu Lehrern Honig um`s Maul zu schmieren.
Da war ich ein bisschen baff und habe mich sehr gefreut :-).
Ein anderer hatte mich mal gefragt, ob ich jetzt für immer bleiben würde.
Und da lief weniger Meter vor uns ein anderer Lehrer.
Dann meinte er noch, ich wäre sein Lieblingslehrer.
Das war ein ziemlicher Rabauke.
Er ist mir auch hinterhergegangen, als ich zum Rektor wollte und ihm zu sagen, dass es keinen Zweck hätte, wenn ich an seiner Schule noch länger Vertretungslehrer bleibe.
Wenn ich gekommen bin und auf dem Weg ins Lehrerzimmer auf Schüler traf, die mich kannten, wurde ich sehr oft mit Namen gegrüßt.
Zwei Mädels saßen mal auf dem Schulhof als ich da Aufsicht hatte.
Eine meinte, ich täte ihr Leid.
Es wäre so eine assoziale Schule.
Eine Schülerin habe ich dieses Jahr bei der Nachhilfe (ich arbeite als Nachhilfelehrer) wieder getroffen.
Sie war damals vor gut 5 Jahren eigentlich rotzfrech und wirkte erstaunlich selbstbewusst.
Zur Studioleiterin der Nachhilfeschule meinte sie sie würde mich kennen und würde hoffen, dass ich ihr überhaupt Nachhilfe geben möchte.
Sie wäre als ich an ihrer ehemaligen Schule Vertretungslehrer war eine der Schlimmsten gewesen.
Als das Schuljahr herum war, habe ich mir schon ein bisschen vorgestellt, wie es sein würde, wenn ich an dieser Schule länger Vertrungslehrer bin und vielleicht auch mal eine Klasse als Fachlehrer bekomme.
Tja - man wollte mich nicht oder hat mich aus einem anderen Grund nicht noch einmal engagiert.
Ich war als Student schon in der Schülerhilfe. Dann war keine Frage mehr, ob Lehramt oder Diplom :Cheese: Jetzt suche ich mir meine Schüler und Studenten selbst aus :Lachen2:
Ich war als Student schon in der Schülerhilfe. Dann war keine Frage mehr, ob Lehramt oder Diplom :Cheese: Jetzt suche ich mir meine Schüler und Studenten selbst aus :Lachen2:Zur Zeit bin ich für zwei Nachhilfeschulen aktiv (auch Schülerhilfe).
Hauptsächlich bin ich da in Kleingruppen tätig.
Auch da gibt es öfter ganz ähnliche grundsätzliche Probleme wie in den Schulen (Motivationsmangel, Disziplin).
In Kleingruppen kann man da etwas mehr erreichen.
Ich arbeite halt für diese Schulen, weil es dann wenigstens so ist, dass es sich einigermaßen lohnt die Wege auf sich zu nehmen.
Früher bin ich auch öfter für eine Stunde oder eineinhalb irgendwohin gefahren.
Das mache ich aber nur noch in Ausnahmefällen (wenn mich jemand direkt fragt und in der Nähe wohnt).
Irgendwie muss ich ja auch durchkommen.
Wie es in diesen Schulen läuft, hängt maßgeblich davon ab, wie engagiert die Leitung vor Ort da ist und ob die Eltern sich kümmern.
In einer Nachhilfeschule läuft es seit knapp zwei Jahren ziemlich gut, auch weil es da Absprachen gibt ab und zu zwischen Nachhilfelehrern und der Leitung.
Da kann man dann halt versuchen die Gruppen irgendwie so zusammenzustellen, dass da einigermaßen was dabei herauskommen kann.
Es braucht in den Kleingruppen nur einen Schüler, der unmotiviert ist und dazu noch andere stört oder davon abhält, was zu machen und schon ist Schluß.
Ansonsten ist es aber auch nicht so einfach.
Ich rotiere halt immer von einem zum nächsten und frage in erster Linie, ob ich was erklären kann.
Die sind ja auch nicht auf den Kopf gefallen.
Wenn ein Schüler der Oberstufe und vielleicht auch noch im Leistungskurs eine Aufgabe mal nicht hinkriegt, in einem Bereich mit dem ich selten, was zu tun habe, kann das sehr schwierig werden.
Ich muss ja auch darauf achten, dass die Mädels und Jungs Respekt vor mir haben.
Das klappt zum Glück denke ich zumindest überwiegend.
Morgen geht`s wieder los.
Zur Zeit bin ich für zwei Nachhilfeschulen aktiv (auch Schülerhilfe).
Hauptsächlich bin ich da in Kleingruppen tätig.
Auch da gibt es öfter ganz ähnliche grundsätzliche Probleme wie in den Schulen (Motivationsmangel, Disziplin).
In Kleingruppen kann man da etwas mehr erreichen.
Ich arbeite halt für diese Schulen, weil es dann wenigstens so ist, dass es sich einigermaßen lohnt die Wege auf sich zu nehmen.
Früher bin ich auch öfter für eine Stunde oder eineinhalb irgendwohin gefahren.
Das mache ich aber nur noch in Ausnahmefällen (wenn mich jemand direkt fragt und in der Nähe wohnt).
Irgendwie muss ich ja auch durchkommen.
Wie es in diesen Schulen läuft, hängt maßgeblich davon ab, wie engagiert die Leitung vor Ort da ist und ob die Eltern sich kümmern.
In einer Nachhilfeschule läuft es seit knapp zwei Jahren ziemlich gut, auch weil es da Absprachen gibt ab und zu zwischen Nachhilfelehrern und der Leitung.
Da kann man dann halt versuchen die Gruppen irgendwie so zusammenzustellen, dass da einigermaßen was dabei herauskommen kann.
Es braucht in den Kleingruppen nur einen Schüler, der unmotiviert ist und dazu noch andere stört oder davon abhält, was zu machen und schon ist Schluß.
Ansonsten ist es aber auch nicht so einfach.
Ich rotiere halt immer von einem zum nächsten und frage in erster Linie, ob ich was erklären kann.
Die sind ja auch nicht auf den Kopf gefallen.
Wenn ein Schüler der Oberstufe und vielleicht auch noch im Leistungskurs eine Aufgabe mal nicht hinkriegt, in einem Bereich mit dem ich selten, was zu tun habe, kann das sehr schwierig werden.
Ich muss ja auch darauf achten, dass die Mädels und Jungs Respekt vor mir haben.
Das klappt zum Glück denke ich zumindest überwiegend.
Morgen geht`s wieder los.
Ich stimme dir zu. Ich war früher in der Schülerhilfe und habe aber abbekommen, dass manche Eltern ihr Kinder nur mittags abstellen und es der Leitung nur daraum geht, möglichst viele Schüler in eine Gruppe unterzubringen. Seit ein paar Jahren mache ich das privat nebenher, meist ab Klasse 10 aufwärts bis Studenten im Fach Mathe. Manchmal auch Physik oder Informatik. Es macht mir unglaublich viel Spaß, wenn ich sehe, wie die Leute Spaß an Mathe finden oder ich sie durch die Prüfungen bringe. Das ist mir mehr Wert als das Geld.
http://tutor.kkessler.de/
Ich stimme dir zu. Ich war früher in der Schülerhilfe und habe aber abbekommen, dass manche Eltern ihr Kinder nur mittags abstellen und es der Leitung nur daraum geht, möglichst viele Schüler in eine Gruppe unterzubringen. Seit ein paar Jahren mache ich das privat nebenher, meist ab Klasse 10 aufwärts bis Studenten im Fach Mathe. Manchmal auch Physik oder Informatik. Es macht mir unglaublich viel Spaß, wenn ich sehe, wie die Leute Spaß an Mathe finden oder ich sie durch die Prüfungen bringe. Das ist mir mehr Wert als das Geld.
http://tutor.kkessler.de/Wenn die Gebietsleiterin bei uns auftaucht, dann kann es gut sein, dass sie Ruckzuck Kurse zusammenlegt und wir können dann sehen, wie wir damit dann zurechtkommen.
Da der Nachhilfelehrer ein festes Honorar bekommt je gegebene Stunde unanbhängig davon wie viele Schüler er auf einmal betreut, ist ja klar, was das Interesse der Obrigkeit ist.
Die dürfte Druck ausüben auf die mittlere Ebene (Gebietsleitung) und die gibt den Druck dann halt weiter an die eizelnen Leiter der örtlichen Fillialen.
Gut läuft es eigentlich nur, wenn die örtliche Leitung Nischen sucht und findet und in diesem Rahmen sich stets darum bemüht, dass nicht allzu viele auf der Strecke bleiben.
Manchmal lasse ich das bei Gesprächen mit Eltern durchblicken.
Die meisten interessiert es nicht einmal peripher, so wenigstens mein Eindruck.
In der Regel sind die intelligent und gebildet genug, dass sie schnell erkennen müssten, von wem man mit einigermaßen Anstand eigentlich was erwarten oder gar verlangen kann.
Leider ist es alles andere als leicht jemanden zu finden, der engagiert so eine örtliche Nachhilfeschule leitet.
Ist ja auch klar.
Da fragt man sich schnell, was ist angesichts dessen, was ich für diesen Job bekomme an Entlohnung und "Sicherheit" eigentlich eine adäquate Arbeitsleistung.
Öfter findet man halt Menschen, die eigentlich weit mehr geben, als es angemessen wäre in Bezug auf die Art der Beschäftigung.
Diese Menschen sehen das trotz allem mehr als nur einen Job, sondern wollen den Schülern wirklich helfen und es ist ihnen auch wichtig, dass sich die Nachhilfelehrer einigermaßen wohl fühlen.
So eine Leiterin hatten wir jetzt knapp zwei Jahre.
Ende Januar hört sie auf ...
Zweimal war es mir vergönnt Studenten Nachhilfe zu geben (BWLer, mag ich eigentlich jetzt nicht so - also das Fach :-)).
Teilweise besonders am Anfang fühlte ich mich dabei nicht so behaglich.
Aber die Jungs wollten halt zu mir und ich habe denen nicht wer weiß was versprochen, was ich alles einfach so aus dem Ärmel schütteln kann.
Trotzdem denke ich hat es ganz gut geklappt.
Wir haben es hinbekommen, dass sie mir ein bisschen erzählten, was sie so wussten und welche Aufgaben sie nicht hinbekommen.
Zu zweit haben wir dann zumindest einige doch noch rechnen können.
Die Sachen, die man gegen Ende der Oberstufe so macht an Gymnasien, habe ich selbst als Schüler oder Student nie so oder gar nicht gelernt.
Ich habe da von Schülern dazugelernt, die längere Zeit bei mir in der Nachhilfe waren und irgendwann waren sie halt bei der Vektorrechnung angekommen.
Ein bisschen was wusste ich, aber die ganzen Sachen wie Geradengleichungen, Ebenengleichungen, Abstand von Punkten zu einer Ebene, Schnittpunkte zwischen Geraden oder die Lage von Ebenen zueinander usw. usf. habe ich nie in der Schule oder im Studium (Verfahrenstechnik, FH) so beigebracht bekommen, wie sie meine Schüler an Gymnasien beigebracht bekommen.
Stochastik kam während meiner Schul- und Studienzeit fast gar nicht dran.
Nur ganz einfach grundlegende Sachen, die nicht abgeprüft wurden.
sybenwurz
08.01.2017, 20:32
Ich finds natürlich knorke, wenns hier nix Neues über den Rechtsruck in Deutschland zu lesen/schreiben gibt, aber findet ihr nicht, dass diese Nachhilfegeschichte in aller Länge und Breite mittlerweile etwas arg weit vom Thema weg ist?
:-((
JENS-KLEVE
08.01.2017, 20:40
Ich finds natürlich knorke, wenns hier nix Neues über den Rechtsruck in Deutschland zu lesen/schreiben gibt, aber findet ihr nicht, dass diese Nachhilfegeschichte in aller Länge und Breite mittlerweile etwas arg weit vom Thema weg ist?
:-((
Perfekte Überleitung vom Klassenzimmer zur Polizeiaktion
"Jeder, der in Gewahrsam musste, fing an, theatralisch um Hilfe zu schreien. ,Nix gemacht' und ,Warum, warum'. […]", sagte der Polizist. "Und gleichzeitig lachen die sich über uns kaputt.
http://www.focus.de/politik/deutschland/koelner-silvesternacht-wenn-die-polizei-uns-nicht-schlaegt-muessen-sie-uns-laufen-lassen_id_6462957.html
Als Lehrer kann ich nur sagen: Dem Verhalten Grenzen setzen und konsequent bleiben.:Huhu:
Ich finds natürlich knorke, wenns hier nix Neues über den Rechtsruck in Deutschland zu lesen/schreiben gibt, aber findet ihr nicht, dass diese Nachhilfegeschichte in aller Länge und Breite mittlerweile etwas arg weit vom Thema weg ist?
:-((Ich werde mich zukünftig bemühen mehr beim eigentlichen Thema zu bleiben oder halt zu schweigen.
JENS-KLEVE
09.01.2017, 23:51
Kleve mal wieder in den überregionalen Schlagzeilen, leider wird der Täter keine harte Strafe kriegen, weil ja nicht viel passiert ist. So wird bei uns der Rechtsruck einen Vorschub kriegen.
https://www.welt.de/regionales/nrw/article161001667/Vater-fasst-moeglichen-Vergewaltiger-seiner-Tochter.html
Wir haben allein in Kleve dermaßen viele Einzelfälle, dass dieses Wort schon als Synonym für das genaue Gegenteil von Zynikern verwendet wird.
Kleve mal wieder in den überregionalen Schlagzeilen, leider wird der Täter keine harte Strafe kriegen, weil ja nicht viel passiert ist. So wird bei uns der Rechtsruck einen Vorschub kriegen.
https://www.welt.de/regionales/nrw/article161001667/Vater-fasst-moeglichen-Vergewaltiger-seiner-Tochter.html
Wir haben allein in Kleve dermaßen viele Einzelfälle, dass dieses Wort schon als Synonym für das genaue Gegenteil von Zynikern verwendet wird.
Hast du zufällig eine Statistik zur Hand wie viele Fälle von Pilzvergiftungen es in Kleve in den letzten 20 Jahren gab? Damit müsste sich doch die Einzelfall Bezeichnung überzeugend erklären lassen.
https://www.welt.de/regionales/nrw/article161001667/Vater-fasst-moeglichen-Vergewaltiger-seiner-Tochter.html
Horrorszenario.
Horrorszenario.
Allerdings...hab auch ne bald 18 jährige Tochter. Respekt vor Selbstbeherrschung des Papas, dass er den Kerl nur festgehalten hat. Ich wüsste nicht, wie ich spontan reagieren würde in so einem Fall.
ricofino
10.01.2017, 08:30
Ich glaube ich hätte den Typ mindestens verprügelt, vielleicht sogar noch mehr.
Bin mal gespannt was da letztlich als Strafe dabei raus kommt. Wäre nett wenn das hier berichtet werden könnte.
Versuchte Vergewaltigung? Ich tippe auf Freispruch, der Syrer ist bestimmt schwer traumatisiert!
spanky2.0
10.01.2017, 09:08
Versuchte Vergewaltigung? Ich tippe auf Freispruch, der Syrer ist bestimmt schwer traumatisiert!
Je nachdem wieviel Alkohol in seinem Blut festgestellt wird, rechne ich auch mit verminderter Schuldfähigkeit.....
schoppenhauer
10.01.2017, 09:18
Rechtsruck in D ist das eine, mein persönlicher Rechtsruck ist jedenfalls spürbar. Hab gestern 'Hart aber Fair' geschaut. Dieser unsägliche, talkshowomnipräsente Söder war auch mal wieder da. Was soll ich sagen, ich habe bei einigen seiner recht gewagten Thesen innerlich genickt. Das wäre mir vor ein paar Monaten so nicht passiert.
Gefällt mir gar nicht, ist aber so.
Eine Frage an alle, die sich spez. für die Straftaten von Asylbewerbern und Strafrahmen dieser Gruppe interessieren? Interessiert Ihr Euch in gleichem Maße dafür, welche Strafe Menschen erhalten, die Gewalttaten an Asylbewerber begehen oder vergleichbare Gewalttaten von Deutschen? Verfolgt Ihr diese Delikte mit der gleichen Aufmerksamkeit? Falls nein, wie kann man dann den Strafrahmen vergleichen und beurteilen?
Eine umfänglichere Berichterstattung über Delikte von Asylbewerbern im Vergleich zu Deutschen und der Ruf nach härteren Strafen bei Asylbewerbern bzw. die Unterstellung, sie bekämen geringere Strafen im Unterschied zu Deutschen löst bei mir Assoziationen aus, dergestalt, dass gezielt eine Gruppe von Menschen stigmatisiert werden soll.
ricofino
10.01.2017, 10:02
Natürlich interessiert es die Öffentlichkeit mehr wenn ein Asylbewerber eine Straftat begeht. Warum? Weil ein Asylbewerber einer Schutzbedürftigen Gruppe angehört, der in seiner Heimat aus welchen Gründen auch immer verfolgt wird. Und darum ist ein Übergriff wie in diesem Fall auf eine junge Frau überhaupt nicht zu akzeptieren.
Das Ergebnis kann nur lauten - Bleiberecht verwirkt = Abschiebung.
Solange das aber nicht konsequent praktiziert wird tanzt diese Minderheit der Schutzbedürftigen unserem Rechtsstaat auf der Nase herum. Im schlimmsten Fall kommt das heraus was vor drei Wochen in Berlin passiert ist.
spanky2.0
10.01.2017, 10:07
Eine Frage an alle, die sich spez. für die Straftaten von Asylbewerbern und Strafrahmen dieser Gruppe interessieren? Interessiert Ihr Euch in gleichem Maße dafür, welche Strafe Menschen erhalten, die Gewalttaten an Asylbewerber begehen oder vergleichbare Gewalttaten von Deutschen? Verfolgt Ihr diese Delikte mit der gleichen Aufmerksamkeit? Falls nein, wie kann man dann den Strafrahmen vergleichen und beurteilen?
Hi qbz,
vielleicht wäre es dann sinnvoll, dass du einen separaten Fred aufmachst und diese Fälle dort auch mal sammelst bzw. aufzählst. Vielleicht würde das tatsächlich bei dem ein oder anderen ein anderes Bewusstsein schaffen?!
Ich glaube nur, dass dieser von Jens aktuell gepostete Fall ihn oder Rälph einfach persönlich mehr betroffen/nachdenklich macht, weil sie selbst Vater einer Tochter sind?!
Wie dem auch sei, wollte nur mal erwähnen, dass ich deine meistens sehr sachlichen Beiträge immer gerne lese und schätze! :Blumen:
Nobodyknows
10.01.2017, 10:09
Rechtsruck in D ist das eine, mein persönlicher Rechtsruck ist jedenfalls spürbar. Hab gestern 'Hart aber Fair' geschaut. Dieser unsägliche, talkshowomnipräsente Söder war auch mal wieder da. Was soll ich sagen, ich habe bei einigen seiner recht gewagten Thesen innerlich genickt. Das wäre mir vor ein paar Monaten so nicht passiert.
Gefällt mir gar nicht, ist aber so.
Also wenn ein Markus Söder einen Einfluß auf die eigene Meinung hat, liegt bereits einiges im Argen.
http://www.stern.de/news/soeder-nennt-obergrenze-wichtig-fuer--das-mentale-gewissen-eines-volkes--7224172.html
Gruß
N. :Huhu:
Da ich ja nun häufiger mit dem Strafmaß nach Fehlverhalten zu tun habe und hier regelmäßig nur den Kopf schüttle, kann ich nur sagen, dass es in der Rechtsprechung weniger darauf an kommt, welche Geschichte der "Schuldige" zu erzählen hat, sondern eher wie er sich im Gerichtssaal verkauft und dieses beim Entscheider so ankommt. Da gibt es durchaus Unterschiede in der freien Beweiswürdigung und Strafmaßbeurteilung.
Ich kann in der deutschen Justiz grundsätzlich nicht nachvollziehen, dass das Strafmaß regelmäßig im unteren Bereich dessen angesiedelt wird, was die Gesetze vorsehen und auch regelmäßig Strafmilderungsgründe herangezogen werden, obwohl mein Bauchgefühl sagt, dass dies nicht im Sinne des Gesetzes ist.
Ich habe mir abgewöhnt nach meiner Zeugenaussage bis zum Urteil im Saal zu verbleiben, obwohl es mich sehr interessiert, da ich dadurch in der Regel immer enttäuscht werde.
Ich für meinen Teil halte es für erforderlich das Strafmaß bei allen Straftätern, die sich vergleichbar schuldig gemacht haben, vergleichbar zu urteilen. Leider lehrt mich meine Erfahrung, dass derjenige der glaubhaft eine schwierige Zeit vorweisen kann und gleichmaßen (zumeist auf Anraten seines Strafverteidigers) soeben soziale Verpflichtungen (Ehrenamt; Sportverein; Therapie) eingegangen ist, zumeist ungerecht glimpflich davon kommt, wenn man unterstellt, dass dieser nicht soeben vom Saulus zum Paulus gewandelt wurde, sondern diesen Interessen nur zum Zwecke einer Strafmilderung nachgeht.
Eine Frage an alle, die sich spez. für die Straftaten von Asylbewerbern und Strafrahmen dieser Gruppe interessieren? Interessiert Ihr Euch in gleichem Maße dafür, welche Strafe Menschen erhalten, die Gewalttaten an Asylbewerber begehen oder vergleichbare Gewalttaten von Deutschen? Verfolgt Ihr diese Delikte mit der gleichen Aufmerksamkeit? Falls nein, wie kann man dann den Strafrahmen vergleichen und beurteilen?
Eine umfänglichere Berichterstattung über Delikte von Asylbewerbern im Vergleich zu Deutschen und der Ruf nach härteren Strafen bei Asylbewerbern bzw. die Unterstellung, sie bekämen geringere Strafen im Unterschied zu Deutschen löst bei mir Assoziationen aus, dergestalt, dass gezielt eine Gruppe von Menschen stigmatisiert werden soll.
Sind nicht von Gesetz her schon unterschiedliche Strafrahmen vorgesehen? Neben der 'normalen' Strafe, die für alle Straftäter ganz unabhängig von der Nationalität gleich sein sollte, droht einem nicht deutschen Staatsbürger noch der Verlust des Bleiberechts (bei Vergehen die mit einer Freiheitsstrafe > 1 Jahr bestraft werden). Wenn du für den exakt gleichen Strafrahmen bist, sollte dieser Verlust des Bleiberechts dann also deiner Meinung nach gestrichen werden? Oder sollten wir ihn auch auf deutsche Staatsbürger anwenden? :confused:
schoppenhauer
10.01.2017, 10:54
Eine umfänglichere Berichterstattung über Delikte von Asylbewerbern im Vergleich zu Deutschen und der Ruf nach härteren Strafen bei Asylbewerbern bzw. die Unterstellung, sie bekämen geringere Strafen im Unterschied zu Deutschen löst bei mir Assoziationen aus, dergestalt, dass gezielt eine Gruppe von Menschen stigmatisiert werden soll.
Ich habe nicht das Gefühl, das speziell Asylbewerber zu geringe Strafen bekämen. Auch ist mir klar, dass der Anteil straffälliger Asylbewerber nicht höher ist als in anderen Bevölkerungsgruppen. Trotzdem kann ich für mich selber nur feststellen, dass ich - vor allem seit dem brennenden Obdachlosen in der U8 und seit Köln - irgendwie den Wunsch / das Gefühl habe, dass härter durchgegriffen wird. Was immer das auch im Detail heißen mag. Und gleichzeitig weiß ich, das unser Rechtsstaat eine hohes Gut ist, dass es in jedem Fall zu bewahren gilt.
Letztendlich erwarte ich von Asylbewerbern ein höheres Maß an Dankbarkeit gegenüber der Gesellschaft als von anderen Bevölkerungsgruppen. Is so, egal ob es falsch oder richtig ist.
Wir haben allein in Kleve dermaßen viele Einzelfälle, dass dieses Wort schon als Synonym für das genaue Gegenteil von Zynikern verwendet wird.
Erinnert mich an diesen Thread hier...: Der nächste Einzelfall (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=4710)
Hi qbz,
vielleicht wäre es dann sinnvoll, dass du einen separaten Fred aufmachst und diese Fälle dort auch mal sammelst bzw. aufzählst. Vielleicht würde das tatsächlich bei dem ein oder anderen ein anderes Bewusstsein schaffen?!
Ich glaube nur, dass dieser von Jens aktuell gepostete Fall ihn oder Rälph einfach persönlich mehr betroffen/nachdenklich macht, weil sie selbst Vater einer Tochter sind?!
Hi spanky,
ich kann alle sehr gut verstehen, die körperliche und sexuelle Gewalt gegen Frauen nicht teilnahmslos lässt und aufregt, zumal diese Art von Gewalt leider oft auch Thema meines Berufes war.
Ich weiss aber nicht, ob wir zu "rechter Gewalt" wirklich einen neuen Thread benötigen. Das Thema scheint mir sowohl hier ("Rechtsruck") wie in den Flüchtlingsthread ("Flüchtlingsdrama im Mittelmeer...") noch zu passen.
JENS-KLEVE
10.01.2017, 20:12
Eine Frage an alle, die sich spez. für die Straftaten von Asylbewerbern und Strafrahmen dieser Gruppe interessieren? Interessiert Ihr Euch in gleichem Maße dafür, welche Strafe Menschen erhalten, die Gewalttaten an Asylbewerber begehen oder vergleichbare Gewalttaten von Deutschen? Verfolgt Ihr diese Delikte mit der gleichen Aufmerksamkeit? Falls nein, wie kann man dann den Strafrahmen vergleichen und beurteilen?
Eine umfänglichere Berichterstattung über Delikte von Asylbewerbern im Vergleich zu Deutschen und der Ruf nach härteren Strafen bei Asylbewerbern bzw. die Unterstellung, sie bekämen geringere Strafen im Unterschied zu Deutschen löst bei mir Assoziationen aus, dergestalt, dass gezielt eine Gruppe von Menschen stigmatisiert werden soll.
Ich interessiere mich nicht für Straftaten speziell von Ausländern verübt, sondern ich interessiere mich speziell für Straftaten vor denen ich persönlich Angst hab, weil ich sie nicht beeinflussen kann.
Ich habe keine Angst vor plötzlichem Steuerbetrug, Vergewaltigung in der Familie, Drogenhandel oder Betrug. Den Rummel lasse ich einfach bleiben.
Ich habe Angst vor: Einbrüchen, Vergewaltigung meiner Familie durch Fremde und Terroranschläge. diese Dinge kann ich nämlich nicht beeinflussen.
Wenn ich über diese Dinge die (Lokal-)Zeitung lese, dann lese ich leider immer nur über Flüchtlinge, das habe ich mir nicht ausgesucht, das haben sich auch nicht die Journalisten ausgesucht, das haben sich die Täter ausgesucht.
Hier übrigens der nächste Einzelfall aus meiner Stadt: 3Km von meinem Haus weg, das Mädchen im gleichen Alter wie meine Tochter: http://www.kurier-am-sonntag.de/lokales-sp-16783/kleve-kalkar-kranenburg-bedburg-hau/11993-exhibitionist-in-kranenburg-15-jaehrige-belaestigt%22
Und es tut mir Leid, es war kein Deutscher, kein Holländer , kein Däne - es war ein Südländer - und wahrscheinlich kein Süd-Belgier.
Einbrüchen, Vergewaltigung meiner Familie durch Fremde und Terroranschläge. diese Dinge kann ich nämlich nicht beeinflussen.
Wenn ich über diese Dinge die (Lokal-)Zeitung lese, dann lese ich leider immer nur über Flüchtlinge,
Du hast vollkommen recht, das will ich auch in keiner Weise gut heißen. Aber bitte nicht vergessen: Terror ist eine Frage der Perspektive. Die laut BKA 800 Angriffe auf Flüchtlingsheime im Jahr 2016 könnten aus Sicht dieser Flüchtlinge fast wie Terror ausehen;) Meinst du das auch wenn du von deiner Angst vor Terror sprichst? Das erklärt auch dass du mit Terror Flüchtlinge in Verbindung bringst.
JENS-KLEVE
10.01.2017, 21:34
Im Kreis Kleve und Umgebung haben nur Flüchtlingsheime gebrannt, die durch Flüchtlinge selbst absichtlich oder unabsichtlich angezündet wurden. Mit Terror meine ich z.B. den berühmten Attentäter von Berlin, der im Kreis Kleve wohnte, in Kleve zu Behörden ging und auf seiner finalen Flucht am Kreis Kleve vorbeifuhr. Entschuldigung, dass ich meine Perspektive auf meinen Landkreis fokussiere, da man sonst durch die Flut der Meldungen erdrückt wird.
TriBlade
11.01.2017, 13:22
Im Kreis Kleve und Umgebung haben nur Flüchtlingsheime gebrannt, die durch Flüchtlinge selbst absichtlich oder unabsichtlich angezündet wurden. Mit Terror meine ich z.B. den berühmten Attentäter von Berlin, der im Kreis Kleve wohnte, in Kleve zu Behörden ging und auf seiner finalen Flucht am Kreis Kleve vorbeifuhr. Entschuldigung, dass ich meine Perspektive auf meinen Landkreis fokussiere, da man sonst durch die Flut der Meldungen erdrückt wird.
Auch in Deinem Landkreis dürfte die polizeiliche Aufklärungsquote von Einbruchsdiebstahl nur bei circa 15-20% liegen. Wer die anderen 80% Einbrüche verübt ist eine spannende Frage.
Vergewaltigung durch Fremde dürfte der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen nicht signifikant über dem Anteil der deutschen Tatvedächtigen liegen. Lediglich im Bereich der Vergewaltigung durch Gruppen (sehr, sehr seltener Fall) gibt es eine Abweichung.
Gefahr durch Terror ist eine Frage des Betrachtungszeitraums.
Also auch in diesem Bereich sind "Flüchtlinge" vermutlich nicht häufiger Tatverdächtige als der Rest der sich in Deutschland aufhält. Nur in den Medien, insbesondere den örtlichen liest man dies halt häufiger und nimmt an, dass solche Delikte grundsätzlich auch häufiger von "Flüchtlingen" begangen werden.
......
Ich habe Angst vor: Einbrüchen, Vergewaltigung meiner Familie durch Fremde und Terroranschläge. diese Dinge kann ich nämlich nicht beeinflussen.
Wenn ich über diese Dinge die (Lokal-)Zeitung lese, dann lese ich leider immer nur über Flüchtlinge, das habe ich mir nicht ausgesucht, das haben sich auch nicht die Journalisten ausgesucht, das haben sich die Täter ausgesucht.
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Wir hatten die Diskussion ja schon bis in alle Verästelungen über die Statistik von Straftaten, und ich möchte sie nicht wiederholen.
Zufällig bericht "Kurier am Sonntag" heute: Versuchter Einbruch: 33-jähriger Klever vorläufig festgenommen (http://www.kurier-am-sonntag.de/lokales-sp-16783/kleve-kalkar-kranenburg-bedburg-hau/11998-versuchter-einbruch-33-jaehriger-klever-vorlaeufig-festgenommen%22)
Weshalb Du gerade alle Einbrüche Asylbewerber zuordnest, finde ich schon sehr fragwürdig, weil die Täter meistens selten gesehen u. festgenommen werden. Es kann sich um Klever, Drogenabhängige, Jugendliche, in- und ausländiche mobile Einbruchsbanden, Asylbewerber, Versicherungsbetrug usf. handeln. Da bei Einbrüchen meistens "Spuren" zu finden sind - und würde es sich bei den Tätern immer um Asylbewerber aus Kleve handeln, wie Du behauptest - müsste eigentlich die Aufklärungsquote der Polizei in Kleve sehr hoch sein und das Einbruchsproblem schnell behoben. ;)
JENS-KLEVE
11.01.2017, 17:22
Wir hatten die Diskussion ja schon bis in alle Verästelungen über die Statistik von Straftaten, und ich möchte sie nicht wiederholen.
Zufällig bericht "Kurier am Sonntag" heute: Versuchter Einbruch: 33-jähriger Klever vorläufig festgenommen (http://www.kurier-am-sonntag.de/lokales-sp-16783/kleve-kalkar-kranenburg-bedburg-hau/11998-versuchter-einbruch-33-jaehriger-klever-vorlaeufig-festgenommen%22)
Weshalb Du gerade alle Einbrüche Asylbewerber zuordnest, finde ich schon sehr fragwürdig, weil die Täter meistens selten gesehen u. festgenommen werden. Es kann sich um Klever, Drogenabhängige, Jugendliche, in- und ausländiche mobile Einbruchsbanden, Asylbewerber, Versicherungsbetrug usf. handeln. Da bei Einbrüchen meistens "Spuren" zu finden sind - und würde es sich bei den Tätern immer um Asylbewerber aus Kleve handeln, wie Du behauptest - müsste eigentlich die Aufklärungsquote der Polizei in Kleve sehr hoch sein und das Einbruchsproblem schnell behoben. ;)
so wie du es formulierst habe ich es nicht gesagt. Ich sage gar nicht, dass alle Einbrüche durch Flüchtlinge oder Ausländer gemacht werden. Blöderweise war wieder ein Südländer unterwegs.
http://www.kurier-am-sonntag.de/lokales-sp-16783/kleve-kalkar-kranenburg-bedburg-hau/11999-wieder-ein-fall-von-exhibitionismus-in-kleve
Man wird regelrecht nach Rechts geschubst von den Tätern. Wenn es hier die CSU gäbe, würden die voll durchstarten. Der AFD gebe ich keine Chance, da wir als Grenzstadt zu den Niederlanden von der EU profitieren. Die nächste Wahl wird spannend.
Nobodyknows
11.01.2017, 18:55
http://www.kurier-am-sonntag.de/lokales-sp-16783/kleve-kalkar-kranenburg-bedburg-hau/11999-wieder-ein-fall-von-exhibitionismus-in-kleve
Ach Gottchen...
Mann packt Schniedel aus. Eine Frau sieht es und geht weiter. Der Mann geht weiter.
Watt ne Meldung. :Cheese:
War er denn beschnitten? Das wäre doch ein guter Hinweise auf den Kulturkreis des Täters. Nicht dass es am Ende noch ein notgeiler Pizzabäcker war.
Ciao bello
N. :Huhu:
hier in HH wäre ein Problem so einer statistischen Betrachtung, dass die Polizei die Herkunft nicht erfassen soll (lt. befreundetem Polizisten eine Anweisung aus dem Rathaus).
Deshalb kann man hier lange diskutieren, belegen kann man nichts.
Soll der Beruhigung der Bevölkerung und dem Schutz von Minderheiten dienen.
:Lachanfall:
Schön, wenn die Jungs (Mädels brauch ich hier wohl noch nicht zu nennen...) mit Migrationshintergrund dann schöne Zeichen wie 2015/16 in Köln setzen und dies dann zu wiederholen versuchen. Ach, ich vergass, das waren ja alles von der AfD präparierte Filme und Bilder...:Cheese:
Aber wer schützt denn nun die normale, nicht kriminelle Bevölkerung und warum bekommt unsere Politik die Abschieberei von Straftätern nicht endlich hin?
http://www.focus.de/politik/deutschland/kriminelle-grossfamilien-duisburg-bremen-berlin-in-diesen-deutschen-staedten-treiben-clans-ihr-unwesen_id_5156732.html
Verfolgt werden dürfen die Straftaten nicht, da die kriminellen z.B. im Libanon und in einigen anderen Ländern bei Abschiebung mit dem Tode bedroht würden. Wieder Handlungsanweisung der Politik an die Polizei. Kriminellenschutz geht halt unseren Politikern vor effektiven Bürgerschutz. Achja, wieviele Prozent der Abgeordneten im Bundestag sind noch Anwälte und warum verwundert mich das Verhalten daher garnicht?
:Blumen: (böse Gedanken, ich weiß)
omtc
Thomas
Man wird regelrecht nach Rechts geschubst von den Tätern.
Schön, wenn die Jungs mit Migrationshintergrund dann schöne Zeichen wie 2015/16 in Köln setzen und dies dann zu wiederholen versuchen.
So sehe ich das mittlerweile auch. Ein Teil der Flüchtlinge tut echt alles dafür, die Rechten zu stärken! So schlimm kanns bei denen daheim scheinbar nicht gewesen sein... Dankbarkeit sieht anders aus. Die Quittung wird bei den Wahlen kommen.
Schade das dieser Teil den ganzen richtigen Flüchtlingen das Leben damit so schwer macht!
Du hast vollkommen recht, das will ich auch in keiner Weise gut heißen. Aber bitte nicht vergessen: Terror ist eine Frage der Perspektive. Die laut BKA 800 Angriffe auf Flüchtlingsheime im Jahr 2016 könnten aus Sicht dieser Flüchtlinge fast wie Terror ausehen;) Meinst du das auch wenn du von deiner Angst vor Terror sprichst? Das erklärt auch dass du mit Terror Flüchtlinge in Verbindung bringst.Woher hast Du die Zahl?
Sie erscheint mir arg niedrig, lt. "Zeit" wurde die Zahl nämlich schon in den ersten neun Monaten 2016 erreicht.
http://www.zeit.de/gesellschaft/2016-10/asylunterkuenfte-angriffe-800-straftaten-fluechtlingsheime
Tätlichkeiten gegen Einzelpersonen sind da noch nicht mit enthalten.
hier in HH wäre ein Problem so einer statistischen Betrachtung, dass die Polizei die Herkunft nicht erfassen soll. (lt. befreundetem Polizisten eine Anweisung aus dem Rathaus).
Deshalb kann man hier lange diskutieren, belegen kann man nichts.
Erkundige Dich bitte bei der Hamburger Polizei, welche statistischen Angaben sie bundesweit gesetzlich verpflichtet ist zu erfassen und ob dazu die Nationalität gehört und berichtige anschliessend Deine Falschmeldung und richte Deinem befreundeten Polizisten aus, er möge einen Fortbildungskurs besuchen.
In diesem und im Flüchtlingsthread wurden Statistiken zitiert, welche belegen, welche Arten von Straftaten Asylbewerber begehen im Vergleich mit Deutschen.
Aber wer schützt denn nun die normale, nicht kriminelle Bevölkerung und warum bekommt unsere Politik die Abschieberei von Straftätern nicht endlich hin?
http://www.focus.de/politik/deutschland/kriminelle-grossfamilien-duisburg-bremen-berlin-in-diesen-deutschen-staedten-treiben-clans-ihr-unwesen_id_5156732.html
Verfolgt werden dürfen die Straftaten nicht, da die kriminellen z.B. im Libanon und in einigen anderen Ländern bei Abschiebung mit dem Tode bedroht würden. Wieder Handlungsanweisung der Politik an die Polizei. Kriminellenschutz geht halt unseren Politikern vor effektiven Bürgerschutz. Achja, wieviele Prozent der Abgeordneten im Bundestag sind noch Anwälte und warum verwundert mich das Verhalten daher garnicht?
:Blumen: (böse Gedanken, ich weiß)
omtc
Thomas
Natürlich verfolgen Polizei und Justiz die Straftaten libanesischer Clans sehr intensiv, d.h. mit grossem Personalaufwand, und beide Behörden sind dazu gesetzlich verpflichtet! Meinst Du, der grosse Raub-Überfall in Berlin aufs Kadewe mit Millionenbeute und ein Casino, das junge Angehörige einer stadtbekannten libanesischen Sippe begingen, führte zu keinen Verurteilungen mit langen Haftstrafen. Zur Zeit stehn wieder einige Angehörige dieser Sippe vor Gericht incl. dem Oberhaupt in Berlin.
Sorry Doctom, du hast doch Abi und Informatik studiert (wie Du im Tor-Thread angedeutet hast) und in der Schule sicher Sozialkunde gehabt. Ich wundere mich, wie man als Akademiker so für mich wirklich "haarsträubende" (die fettgedruckten) Dinge wie oben verfassen kann.
Langsam wird mir die Zeit zu schade, auf solche Postings in diesem Thread zu antworten, nimms bitte nicht persönlich, falls ich nicht mehr weiter darauf eingehe.
Schwarzfahrer
11.01.2017, 21:50
Erkundige Dich bitte bei der Hamburger Polizei, welche statistischen Angaben sie bundesweit gesetzlich verpflichtet ist zu erfassen und ob dazu die Nationalität gehört und berichtige anschliessend Deine Falschmeldung und richte Deinem befreundeten Polizisten aus, er möge einen Fortbildungskurs besuchen.
In diesem und im Flüchtlingsthread wurden Statistiken zitiert, welche belegen, welche Arten von Straftaten Asylbewerber begehen im Vergleich mit Deutschen.
Zum Wert von gesetzlichen Vorgaben wie auch der Polizeistatistik empfehle ich die Links, die auf dieser Seite (http://www.achgut.com/artikel/maerchenland_brandenburg_verfaelschte_polizeistati stik) unten stehen.
Zitate:
In Nordrhein-Westfalen gibt es seit langem einen Erlass, dass Nationalitäten von Tatverdächtigen genannt werden, wenn es dem Verständnis des Sachverhalts oder der Fahndung dient. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Erich Rettinghaus, sagte allerdings, es habe sich in der Praxis verfestigt, „dass Polizisten wohl von vornherein gewisse Sachen nicht sagen, weil es nicht opportun ist“. Er fügte hinzu: „Das ist eine politische Entscheidung und keiner will sich in die Nesseln setzen.“ ...Der Chef der Berliner Polizeigewerkschaft, Bodo Pfalzgraf, warnte vor Schönfärberei: „Wir müssen Ross und Reiter nennen dürfen.“ Da gehöre die Nationalität dazu. „Wenn ein Kurde einem Türken eins auf die Mütze haut, läuft das unter Hasskriminalität.“ Hintergrund sei, dass Beamte angehalten seien, die Nationalität nicht zu nennen. ...
„Es gibt Anweisungen, unseren Interpretationsspielraum so zu nutzen, damit der zivile Frieden gewahrt bleibt“, sagt Schwarz. Der Beamte beklagt, dass er Fälle wie die blutige Schlägerei herunterspielen und verharmlosen soll. Bei zu vielen schlechten Nachrichten aus den Flüchtlingslagern könnte die Stimmung kippen. Die Befürchtung: Rechte Schreihälse warteten nur auf bestätigte Vorurteile und Futter für ihre ideologische Kurzatmigkeit. Lange hat Schwarz geschwiegen. Jetzt hält er es für seine Pflicht zu sprechen. „Es wird nicht gelogen, nichts vertuscht, aber es werden ganz bewusst Dinge weggelassen.
"Also erst mal was zur Statistik. Wir haben in Brandenburg die Statistik bei rechtsextremen Übergriffen geändert. Das heißt bei der Polizei ist erst mal jeder Übergriff, wo nicht erwiesen ist, daß er keine rechtsextreme Motivation hatte, wird in diese Statistik reingezählt."
So schön, wie Du Die Welt gerne hättest, ist sie leider nicht...
?..
Natürlich verfolgen Polizei und Justiz die Straftaten libanesischer Clans sehr intensiv, d.h. mit grossem Personalaufwand, und beide Behörden sind dazu gesetzlich verpflichtet...
Nein qbz (kenne leider Deinen Namen noch nicht), ich meinte eher diese Geschichte:
https://www.zdf.de/politik/frontal-21/betrugsmasche-von-erpressern-aus-dem-libanon-polizei-und-100.html
Interessantes zusätzlich gefunden...
https://medium.com/@fpoeticker/das-abc-der-unseriösen-quellen-eine-übersicht-e5fe1322fb2f#.kkxnrkbp5
:Blumen:
Verabschiede mich hier aber auch, da mir Trainingstips und nette Menschen eigentlich der wichtigere Part vom TS sind!
Grüsse
Thomas
PS meine Grundeinstellung ist übrigens humanistischer Art mit Hang zum Überzeichnen...
:Blumen:
TriBlade
11.01.2017, 22:20
In diesem und im Flüchtlingsthread wurden Statistiken zitiert, welche belegen, welche Arten von Straftaten Asylbewerber begehen im Vergleich mit Deutschen.
Natürlich verfolgen Polizei und Justiz die Straftaten libanesischer Clans sehr intensiv, d.h. mit grossem Personalaufwand, und beide Behörden sind dazu gesetzlich verpflichtet! Meinst Du, der grosse Raub-Überfall in Berlin aufs Kadewe mit Millionenbeute und ein Casino, das junge Angehörige einer stadtbekannten libanesischen Sippe begingen, führte zu keinen Verurteilungen mit langen Haftstrafen. Zur Zeit stehn wieder einige Angehörige dieser Sippe vor Gericht incl. dem Oberhaupt in Berlin.
Die Straftaten von Asylbewerbern werden nicht in Vergleich mit deutschen Tatverdächtige bei der PKS gesetzt. Verglichen werden deutsche Tatverdächtige und nichtdeutsche Tatverdächtige. Wenn man möchte auch getrennt nach Staatsangehörigkeit. Ja auch der Aufenthaltsgrund "soll" mit erfasst werden, hier sind aber die Angaben häufig so ungenau, dass eine Auswertung überhaupt keinen Sinn macht.
Und selbstverständlich haben wir immer noch einen Strafverfolgungszwang. Alles andere sind Fake News einer populistischen Partei.
TriBlade
11.01.2017, 22:26
Nein qbz (kenne leider Deinen Nemen noch nicht), ich meinte eher diese Geschichte:
https://www.berlinjournal.biz/keine-ermittlungen-gegen-libanesen-erpresserbande-da-in-libanon-todesstrafe-gilt/
wobei ich gestehe, das ich beim Berlinjournal jetzt auf die Schnelle beim Suchen nicht nach der politischen Ausrichtung bzw. der Seriösität geschaut habe!
Die Meldung kam aber auch bei seriösen Medien.:Blumen:
Verabschiede mich hier aber auch, da mir Trainingstips und nette Menschen eigentlich der wichtigere Part vom TS sind!
Grüsse
Thomas
PS meine Grundeinstellung ist übrigens humanistischer Art mit Hang zum Überzeichnen...
:Blumen:
Du hast aber schon gelesen, dass es um die Ermittlungen im Libanon geht? In Deutschland wir natürlich ermittelt. Bestimmte Vorschriften verhindern aber leider, dass in anderen Ländern auf Grund von Hinweisen aus Deutschland ermittelt wird.
Das diesen Umstand Straftäter nutzen ist nicht schön, es fehlt aber die Möglichkeit das zu ändern. Es soll ja auch deutsche Straftäter geben die solche Gesetzeslücken ausnutzen (Steuerbetrüger, Wirtschaftsdkriminelle).
..............
So schön, wie Du Die Welt gerne hättest, ist sie leider nicht...
Welche Brille macht es so schwer zu unterscheiden zwischen
a) einer gesetzlich vorgeschriebenen Polizeistatistik von Straftaten, wo die Nationalität erfasst ist, und
b) veröffentlichten Polizeipresseberichten über Straftaten, wo die Polizei überlegt, welche Wirkung die Nennung von Nationalitäten hat
c) der Aussagekraft der Statistiken?
DocTom stellte zu a) die falsche Behauptung auf, nämlich: "hier in HH wäre ein Problem so einer statistischen Betrachtung, dass die Polizei die Herkunft nicht erfassen soll", um damit zu begründen, man könne statistisch nichts belegen.
Weder zu b) noch c) habe ich etwas geschrieben, nur zu a), was Triblade dankenswerterweise noch konkretisierte. Zu c) wurde in diesem oder im Flüchtlingsthread schon ausführlichst diskutiert.
Schwarzfahrer
12.01.2017, 10:04
Welche Brille macht es so schwer zu unterscheiden zwischen
a) einer gesetzlich vorgeschriebenen Polizeistatistik von Straftaten, wo die Nationalität erfasst ist, und
b) veröffentlichten Polizeipresseberichten über Straftaten, wo die Polizei überlegt, welche Wirkung die Nennung von Nationalitäten hat
c) der Aussagekraft der Statistiken?
DocTom stellte zu a) die falsche Behauptung auf, nämlich: "hier in HH wäre ein Problem so einer statistischen Betrachtung, dass die Polizei die Herkunft nicht erfassen soll", um damit zu begründen, man könne statistisch nichts belegen.
Weder zu b) noch c) habe ich etwas geschrieben, nur zu a), was Triblade dankenswerterweise noch konkretisierte. Zu c) wurde in diesem oder im Flüchtlingsthread schon ausführlichst diskutiert.
Nun, es ist sehr wohl zu unterscheiden, aber die Zusammenhänge und das Ergebnis ist entscheidend: a) nützt nichts, wenn unter b) Anweisungen zum Unterlaufen von a) erlassen werden, um die Öffentlichkeit im Unklaren zu lassen. Das Ergebnis ist, daß c) wertlos wird.
Ob DocToms Behauptung (die Polizisten hätten Anweisungen, die Nationalität von Straftätern nicht zu erfassen, wodurch die Statistik nutzlos wird) stimmt, kannst Du ebenso wenig beurteilen, wie ich, da wir beide nicht dort arbeiten. Meine Links belegen immerhin, daß es sowas in mehreren Polizeibezirken gibt, also ist DocToms Behauptung auf keinen Fall als sichere "Falschmeldung" zu bewerten. Ebenso belegen (entgegen Deiner Behauptung zu c)) die hier zuvor zitieren Statistiken gar nichts, da sie nach belieben manipuliert wurden. Nur darum ging es mir.
aequitas
12.01.2017, 10:24
so wie du es formulierst habe ich es nicht gesagt. Ich sage gar nicht, dass alle Einbrüche durch Flüchtlinge oder Ausländer gemacht werden. Blöderweise war wieder ein Südländer unterwegs.
Schon wieder ein krimineller/sexgeiler Südländer?
Ich fühle mich durch deine Pauschalisierung tatsächlich auch persönlich angegriffen.
Nun, es ist sehr wohl zu unterscheiden, aber die Zusammenhänge und das Ergebnis ist entscheidend: a) nützt nichts, wenn unter b) Anweisungen zum Unterlaufen von a) erlassen werden, um die Öffentlichkeit im Unklaren zu lassen. Das Ergebnis ist, daß c) wertlos wird.
Sorry, Schwarzfahrer, das ist einfach Quatsch hoch zehn!
Eine dienstliche Anweisung für den Umgang mit Nationalitäten bei der Erstellung von Polizeipresseberichten, Fall b), hat Null Einfluss auf das Ausfüllen eines gesetzlich vorgeschriebenen Statistik-Formulars für Straftaten, das Fragen aus einer über Jahre ähnlich aufgebauten Polizeistatistik, der PKS, enthält, Fall a) . Die Auswertung der PKS ergibt gerade durch die gleichbleibende Kontinuität der Fragen über Jahre die Möglichkeit zum Vergleich, wie sich das Verhältnis von deutschen / nichtdeutschen Straftätern über die Jahre verändert. (Fall c).
Ob DocToms Behauptung (die Polizisten hätten Anweisungen, die Nationalität von Straftätern nicht zu erfassen, wodurch die Statistik nutzlos wird) stimmt, kannst Du ebenso wenig beurteilen, wie ich, da wir beide nicht dort arbeiten.
Es läge an DocTom, seine Behauptung zu belegen, die Herkunft von Straftätern würde in Hamburg statistisch nicht erfasst.
Die Kurzform der publizierten Polizeistatistik 2015 aus Hamburg enthält Tabellen mit dem Merkmal deutsch / nichtdeutsch. https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2015/InteraktiveKarten/01StraftatenInsgesamt/01_StraftatenInsgesamt_node.html
Triblade bestätigte ausserdem, dass in der PKS (polizeilichen Kriminalitätsstatistik) auch die Nationalität erfasst wird.
Meine Links belegen immerhin, daß es sowas in mehreren Polizeibezirken gibt, also ist DocToms Behauptung auf keinen Fall als sichere "Falschmeldung" zu bewerten. Ebenso belegen (entgegen Deiner Behauptung zu c)) die hier zuvor zitieren Statistiken gar nichts, da sie nach belieben manipuliert wurden. Nur darum ging es mir.
Deine zitierten Links sagen zur Erfassung der Herkunft von Straftätern in der PKS Null aus und es lassen sich damit keinerlei Manipulationen der Herkunft oder Nationalität in der PKS erkennen oder gar belegen.
Schwarzfahrer
12.01.2017, 15:35
Sorry, Schwarzfahrer, das ist einfach Quatsch hoch zehn! ...
Starkes Argument, dem muß man sich beugen :Cheese:
Dein Glaube am Guten im Menschen ist rührend. Warum sollte ich glauben, daß die Statistik nie manipuliert wird, wenn bereits die Pressemeldungen politisch instrumentalisiert werden? (Wer einmal lügt....) Ich war schon immer Heide, Glauben liegt mir nicht, ich bevorzuge die kritische Betrachtung. Das lernt man, wenn man in einer Diktatur aufwächst.
Dein Glaube am Guten im Menschen ist rührend. Warum sollte ich glauben, daß die Statistik nie manipuliert wird, wenn bereits die Pressemeldungen politisch instrumentalisiert werden? (Wer einmal lügt....) Ich war schon immer Heide, Glauben liegt mir nicht, ich bevorzuge die kritische Betrachtung. Das lernt man, wenn man in einer Diktatur aufwächst.
Meine Argumente beruhen auf jahrzehntelanger Erfahrung und Umgang mit behördlichen, gesetzlichen Statistiken speziell der Bundesstatistik der Jugendhilfe (pro Fall ein Statistikbogen), die u.a. als Grundlage herangezogen wird, um Haushaltsmittel zu steuern, ähnlich wie die PKS, die auch als Steuerungsgrundlagen für diverse Planungen dient.
Heute noch betreue ich ein von mir und einem Informatiker Freund initiiertes, programmiertes Software Programm (http://ebkus.org/) incl. Schulung, wo die gesetzliche Bundesstatistik der Jugendhilfe Ende der 90ziger Jahren von uns digital umgesetzt wurde mit Abgabe der codierten, anonymen Statistik-Daten per Mailanhang bei den Statistischen Landesämtern, welche diese vor der Auswertung auf Konsistenz und Plausibilität prüfen und gegebenenfalls berichtigen lassen. Eine durch Vorgesetzte oder gar Politiker angewiesene Zahlen-Manipulation würde ausserdem immer insgeheim an die Medien weitergereicht werden oder fällt bei internen Prüfungen auf. Die Jugendhilfestatistik erfasst übrigens auch wie die PKS das Merkmal: Herkunft: deutsch / nichtdeutsch.
Es scheint mir, dass Du Deine Erfahrungen in diesem Falle aus der Diktatur überträgst.
Trimichi
12.01.2017, 16:21
Mal so in die Runde geworfen: Wie wärs wenn wir uns einem interkulturellen Kompetenzträining unterziehen?
So können Vorurteile und Stereotype abgebaut werden und wir müssen nicht über Statistiken streiten. Man muss den kulturellen Hintergrund der Delinquenten kennen. Dann wird klar, warum die Justiz nicht hart durchgreift.
Schwarzfahrer
12.01.2017, 17:12
Meine Argumente beruhen auf jahrzehntelanger Erfahrung und Umgang mit behördlichen, gesetzlichen Statistiken ....
Ich bezweifele nicht, daß diese jahrzehntelange Erfahrung stimmt - ich zweifle aber an der Gülitgkeit der Extrapolation auf die aktuelle Situation, speziell auf die emotional und politisch so empfindlicher Thematik der vom Staat gewollten/geduldeten, von der Bevölkerung höchst skeptisch beurteilten unkontrollierten Massen-Zuwanderung.
Es scheint mir, dass Du Deine Erfahrungen in diesem Falle aus der Diktatur überträgst.
Ja, ich erkenne das Risiko von staatlich gesteuerter Gesinnungs-Manipulation aus Erfahrung vermutlich klarer, als manche anderen. Ich komme mir aktuell zunemend so vor, wie in meiner Kindheit in Rumänien, als der Staat auch immer sehr klar "das Gute" und "das Böse", "Wahrheit" und "Lüge" definiert hat, um seine Büger vom selbständigen Denken zu entlasten. Übrigens, es geht erstaunlich vielen Ex-DDR-Bürgern ähnlich.
Schwarzfahrer
12.01.2017, 17:16
. Man muss den kulturellen Hintergrund der Delinquenten kennen. Dann wird klar, warum die Justiz nicht hart durchgreift.
Kannst du das bitte erläutern? Mir fällt da der Zusammenhang nicht so recht ins Auge.
tandem65
12.01.2017, 17:47
Dein Glaube am Guten im Menschen ist rührend. Warum sollte ich glauben, daß die Statistik nie manipuliert wird, wenn bereits die Pressemeldungen politisch instrumentalisiert werden? (Wer einmal lügt....) Ich war schon immer Heide, Glauben liegt mir nicht, ich bevorzuge die kritische Betrachtung. Das lernt man, wenn man in einer Diktatur aufwächst.
Ja das sind natürlich Argumente denen ich mich tatsächlich nicht entziehen kann.:Huhu:
JENS-KLEVE
12.01.2017, 18:06
Das Thema hier ist ja "Rechtsruck in der deutschen Bevölkerung"
Ich kann nur sagen:
a) ich bin nach rechts gerückt in Richtung CSU
bin deswegen aber noch lange nicht rechtsextrem oder AFD-Fan, ich habe mich auch oft genug davon distanziert
b) meine soziale Umgebung rückt immer weiter nach rechts, manche auch in Richtung AFD
c) Die Bevölkerung in meinem Landkreis scheint immer weiter nach rechts zu rücken
d) Anscheinend geschieht dies ja in ganz Deutschland, oft sogar rechtsextrem
Wo liegen die Gründe?
- Hetze im Internet
- Fake-News
...
- Viele Flüchtlinge (auch 1% kann z.B. "viel" sein) tragen selbst zum schlechten Ruf ihrer Gruppe bei, durch kriminelles Verhalten
Dieser letzte Punkt scheint noch nicht von allen verstanden zu sein, und irgendwie will man mir daraus einen Strick drehen, aber das möchte ich mir nicht gefallen lassen. Ich kann nichts dafür, wenn dauernd irgendwelche Flüchtlinge scheisse bauen, auch wenn es alles nur Einzelfälle sind. Mir persönlich sind es halt zu viele Einzelfälle und darum benutze ich es als Erklärung für Phänomen a) bis d)
Deine zitierten Links sagen zur Erfassung der Herkunft von Straftätern in der PKS Null aus und es lassen sich damit keinerlei Manipulationen der Herkunft oder Nationalität in der PKS erkennen oder gar belegen.
In der PKS wird erfasst / soll erfasst werden:
Staatsbürgerschaft
Aufenthaltsstatus
Aufenthaltsdauer
Problem daran ist, dass es eine Tatverdächtigenstatistik ist und die PKS Auswertung beim erstellen des Vorgangs geschieht, was unweigerlich zu Ungenauigkeiten führt. In wie fern dies zu Problemen bei der Auswertung führt, muss ein Statistiker sagen.
Aber es geht ja in der öffentlichen Diskussion um den Rechtsruck, kaum um Statistik, sondern viel mehr um das subjektive Sicherheitsgefühl des Bürgers.
Und damit sind wir dann bei Jens
- Viele Flüchtlinge (auch 1% kann z.B. "viel" sein) tragen selbst zum schlechten Ruf ihrer bei, durch kriminelles Verhalten
Es ist ja nun immer so, dass man zum Schubladendenken und zum Verallgemeinern neigt. ich für meinen Teil habe im Dienst ja nun zum großen Teil nur mit den Arschlöchern zu tun. Da mein privates Umfeld aus entsprechend anderen Personen besteht, neigt man dazu zu verallgemeinern und dabei ungerecht zu werden. Da man selber immer schlechte Erfahrungen mit bestimmten Menschen gemacht hat, neigt man natürlich dazu der eigenen Wahrnehmung mehr zu vertrauen als irgendwelchen Statistiken.
Bei deutschen Straftätern habe ich den Gegenpol im privaten Umfeld. Ich habe zwar Straftäter, kenne aber viel mehr Menschen die keine sind. Bei bestimmten Gruppen ist es anders. Da kenne ich nur die Straftäter und habe nur einen sehr kleinen oder gar keinen Gegenpol. Somit sagt mein subjektives Gefühl sehr schnell, dass alle Dreadlockträger Drogenabhängig sind.
Bei den Asylbewerbern liegt das Problem aber noch tiefer. Die Asylbewerber wurden uns zu Beginn per se als Flüchtlinge verkauft. Alle waren hochqualifizierte Facharbeiter und ein Gewinn für unsere Gesellschaft. Die Problemfälle fanden nicht statt. Jeder der über Probleme berichtete wurde schnell der Lüge bezichtigt und in die rechte Ecke gestellt. Und plötzlich waren halt Probleme da, die nicht mehr totgeschwiegen werden konnten und in Köln 2015 ist es dann explodiert.
Dazu kommt nach das Anspruchsdenken, da man von Hilfesuchenden erwartet, dass sie sich entsprechend benehmen.
Und genau hier kommt der Staat ins Spiel. Wir haben es leider nicht geschafft die Kriminellen ausreichend von den Hilfesuchenden zu differenzieren, so dass keine Verallgemeinerung stattfinden konnte. Obwohl sich die Anzahl der Kriminellen unter den Asylbewerbern sicherlich im Rahmen der Normalverteilung bewegt, machen diese wenigen den Ruf der ganzen Gruppe kaputt und dies führt imho für einen deutlichen Rechtsruck in den Köpfen der Bürger, da der Staat es in ihren Augen eben nicht geschafft hat, die Guten von den Bösen zu trennen und damit den Bürger vor den Bösen zu schützen. Rechts steht halt einfach für einen starken Staat und danach scheinen sich nun viele Bürger zu sehnen.
Schwarzfahrer
12.01.2017, 21:16
Das Thema hier ist ja "Rechtsruck in der deutschen Bevölkerung"
.... Die Bevölkerung ... scheint immer weiter nach rechts zu rücken
....Anscheinend geschieht dies ja in ganz Deutschland
Wo liegen die Gründe?
Ich ergänze noch die Frage: Warum ist es überhaupt ein Problem?
In den 35 Jahren, die ich in diesem Land gelebt habe, konnte ich lange Zeit beobachten, wie die Bevölkerungsmehrheit zwischen links und rechts pendelt; wenn Schmidt an der Regierung war, wählten die Menschen zunehmend CDU in den Ländern; unter Kohl verschob sich der Bundesrat zunehmend Richtung SPD, unter Schröder wieder zurück. Es ist in meinen Augen eine normale Ausgleichsbewegung in der Demokratie, daß die Mehrheiten hin- und her wechseln, und so ein zu starkes Abdriften auf eine Seite begrenzen.
Erst als unter Merkel (fast) alle Parteien gemeinsam nach links "abbogen", und diesen Kurs auch noch im Sinne einer Gesinnungsethik für "alternativlos" erklärten, wurde es zum Problem erklärt, daß zunehmend viele auf diesem Weg nicht folgen wollen. Und da unter den Etablierten kaum jemand die Bedürfnisse der konservativen berücksichtigt, darf man sich nicht wundern, wenn die AfD die Lücke besetzt; daß dabei auch extreme Positionen zur Geltung kommen, ist die unschöne Nebenwirkung. Und je mehr man auf denen, die "nach rechts rücken" rumhackt, und sie für dumm, reaktionär, rechtsextrem erklärt, umso mehr werden sich von den "etablierten" Parteien abwenden - niemand folgt Politikern, die nur Verachtung und Schimpf für ihre Wähler übrig haben.
Das ist meine Erklärung für Gründe; die Flüchtlingsthematik ist nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein, allerdings bestens geeignet, um die Emotionen hochzupeitschen.
Trimichi
13.01.2017, 06:59
Kannst du das bitte erläutern? Mir fällt da der Zusammenhang nicht so recht ins Auge.
Es handelt sich um diverse ethnische Identitäten, ethnische Gruppen und Subgruppen und somit um diverse Normen, Werte, Einstellungen und Verhaltensmuster. Früher hat man Mitglieder solcher Gruppierungen in die Gaskammer gesteckt... . Ist es jetzt klarer geworden?
........
Erst als unter Merkel (fast) alle Parteien gemeinsam nach links "abbogen", ....
:Lachanfall: :Blumen:
Stimmt, beginnend mit Schröders rg-Koalition, fortgesetzt in Merkels sr-Koalition hat ein linkes Reformprojekt nach dem anderen dem deutschen Michel Schwindelanfälle und Migräne beschwert. Deswegen erspare ich dem Michel die Aufzählung der Reformliste dieses Linksschwenks* . Selbst für die Reichen und Konservativen kamen die Vermögenszuwächse zu schnell. Es beschert Ihnen Kopfschmerzen, wie sie die Zuwächse gewinnträchtig anlegen oder in Luxus ausgeben. Am schlimmsten: Es gibt kaum mehr deutsches Dienstpersonal für den Haushalt und die Chauffeure. Nachdem nun der deutsche Wagen aus dieser scharfen Linkskurve rutscht, kommt endlich die Zeit für den Rechtsschwenk, Michel sei Dank! ;)
Michels Symptome: räumlicher Orientierungsverlust mit Schwindel und Migräne. Medikament: AFD. (Zu Risiken und Nebenwirkungen ...... ).
Fussnote:
* linke Reformprojekte: Hartz IV, Senkung des Spitzensteuersatzes und Körperschaftssteuer, Streichung der Veräusserungsgewinne von Kapitalgesellschaften, Senkung der Rente und Erhöhung des Rentenalters, Milliarden "Rettungsschirme für Banken, Zuzahlung Krankenkassen, Privatisierungen gewinnträchtiger Versorger, Urheberrechtegesetz, Verschärfung des Asylgesetzes, Auslandseinsätze der Bundeswehr
aequitas
13.01.2017, 09:13
Das rassistische/nationalistische Potential war schon lange da. Davon haben linke Gruppen immer gesprochen. Von großen Verbänden oder Parteien wie der SPD wurde immer nur beschwichtigt, dass die REPs ja nicht über die 2,x kommen und die NPD nicht über 1,x ... Auch die Mitte Studien können dieses Potential darlegen.
Na ja Regierung Merkel, hat in den letzten Jahren versucht den Grünen und den Linken immer mehr Wind aus den Segeln zu nehmen, jetzt ist bei den solche Flaute, das sie bald mit Frau Roth in einer Partei sitzen könnte:Lachanfall:
Na ja, bei den Flüchtlingen und der IS Gefahr haben Sie nun gelernt das man doch nicht ganz so Blauäugig seien kann.
Im grossen und ganzen geht es Deutschland so gut wie noch nie, und ein kleiner Rechtsruck, rückt vielleicht wieder alles gerade.:Huhu:
https://www.youtube.com/watch?v=e-CyD8Zapmg
Schwarzfahrer
13.01.2017, 09:38
Stimmt, beginnend mit Schröders rg-Koalition, fortgesetzt in Merkels sr-Koalition hat ein linkes Reformprojekt nach dem anderen dem deutschen Michel Schwindelanfälle und Migräne beschwert.
Schröders Reformen warin nicht links, sondern überwiegend vernünftig und notwendig. Daß solche Reformen weh tun, und viele damit nicht glücklich sind, liegt in der Natur der Sache. Diese Reformen waren aber unterm Strich im Sinne des Amtseides des Kanzlers (...zum Wohle des deutschen Volkes...) - im Gegensatz zu Aktionen von Merkel wie Bankenrettung, Griechenland-Rettung, Bundeswehr in Afghanistan, Öffnung der Grenzen, alles nur durch Entscheidung bzw. Gesinnung der Kanzlerin begründet, nicht durch Nutzen für dieses Land.
Ich sprach übrigens explizit von einem Linksruck von Merkel, besonders nach Fukushima (sofortiger Atomausstieg, überstürzte "Energiewende" mit ideologisierten Öko-Förderprogrammen ohne Augenmaß und Plan, Gesinnungsgesteuerte Grenzöffnung, ...). Und es ist kein Problem für den "deutschen Michel", sondern primär für die Wähler, die Merkel und CDU gewählt haben, um konservative Politik zu bekommen, nicht radikal-grüne Positionen - diese Menschen fühlen sich zu Recht übers Ohr gehauen, und suchen nach Alternativen. Eine freie, gelebte Demokratie muß verschiedene Standpunkte und Bedürfnisse der Einwohner verkraften und auch politisch bedienen, und es muß auch wechselnde Mehrheiten verkraften; es gibt nie nur einen "richtigen" Weg - das behaupten nur Diktaturen.
Pmueller69
13.01.2017, 10:05
Westdeutschland hat nach dem 2. Weltkrieg 10 Millionen Leute aufgenommen. Auch damals waren Anfeindungen an der Tagesordnung.
http://www.spiegel.de/einestages/vertriebene-nach-zweitem-weltkrieg-millionen-suchten-zuflucht-a-1076872.html
Deutschland hat diese Mengen damals aber bewältigt. Nicht die Menge ist das Problem, sondern diejenigen, die unsere Hilfe ausnutzen.
Meiner Meinung nach sollte Deutschland endlich konsequent die Leute rausschmeissen, die hier Schutz suchen aber kriminell werden oder gar als Gefährder gelten. Und wenn man sie nicht abschieben kann, sollte man sie irgendwo einsperren. Diese wenigen sind die Hauptursache für die aktuellen Ängste einer großen Gruppe gegenüber.
aequitas
13.01.2017, 10:41
Schröders Reformen warin nicht links, sondern überwiegend vernünftig und notwendig. Daß solche Reformen weh tun, und viele damit nicht glücklich sind, liegt in der Natur der Sache. Diese Reformen waren aber unterm Strich im Sinne des Amtseides des Kanzlers (...zum Wohle des deutschen Volkes...) - im Gegensatz zu Aktionen von Merkel wie Bankenrettung, Griechenland-Rettung, Bundeswehr in Afghanistan, Öffnung der Grenzen, alles nur durch Entscheidung bzw. Gesinnung der Kanzlerin begründet, nicht durch Nutzen für dieses Land.
Richtig, die Reformen waren notwendig. Die für die Reformen beauftragte Kommission hat allerdings auch andere Ergebnisse zutage gebracht als das, was Schröder letztlich daraus gemacht hat. Ganz im Sinne dieser Kommission waren die Reformen nicht. Was dabei herauskam sehen wir heute und dieses Ergebnis war nicht notwendig und ist alles andere als sozialdemokratisch.
Schwarzfahrer
13.01.2017, 10:52
Richtig, die Reformen waren notwendig. Die für die Reformen beauftragte Kommission hat allerdings auch andere Ergebnisse zutage gebracht als das, was Schröder letztlich daraus gemacht hat. Ganz im Sinne dieser Kommission waren die Reformen nicht. Was dabei herauskam sehen wir heute und dieses Ergebnis war nicht notwendig und ist alles andere als sozialdemokratisch.
Richtig; leider kann in einem zwei-kammer-System wie unseres selten das Konzept der Regierung uneingeschränkt umgesetzt werden; die (meist durch die Gegenseite dominierte) Länderkammer erzwingt immer Kompromisse und Einschränkungen.
Das Ergebnis könnte natürlich noch besser sein - ob es zwingend sozialdemokratisch sein muß, wage ich zu bezweifeln. Politik muß der Sache und der Bevölkerung dienen, nicht Partei-Ideologien. Aber ich bin sicher, daß Merkel kaum mit so guten Wirtschaftszahlen und niedrigen Arbeitslosenzahlen angeben könnte, wenn Schröder nicht den Grundstein gelegt hätte mit seinen Reformen. Aber das ist auch häufig so, daß Reformen sich erst unter der Nachfolge-Regierung ihre Wirkung zeigen.
Nobodyknows
14.01.2017, 06:26
Westdeutschland hat nach dem 2. Weltkrieg 10 Millionen Leute aufgenommen. Auch damals waren Anfeindungen an der Tagesordnung.
http://www.spiegel.de/einestages/vertriebene-nach-zweitem-weltkrieg-millionen-suchten-zuflucht-a-1076872.html
Deutschland hat diese Mengen damals aber bewältigt. Nicht die Menge ist das Problem, sondern diejenigen, die unsere Hilfe ausnutzen....
Westdeutschland hat ab dem Jahr 1989 rund 20 Millionen Leute aufgenommen. Auch damals waren Anfeindungen an der Tagesordnung. :Cheese:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13507374.html
Deutschland hat diese Mengen damals aber bewältigt. Nicht die Menge ist das Problem, sondern diejenigen die vergessen haben, dass sie auch Wirtschaftsflüchtlinge waren, u. a. an Montagen pöbelnd durch Dresden ziehen und unsere Hilfe zum Teil bis heute ausnutzen.:Cheese:
Gruß
N. :Huhu:
tandem65
14.01.2017, 08:18
Westdeutschland hat nach dem 2. Weltkrieg 10 Millionen Leute aufgenommen. Auch damals waren Anfeindungen an der Tagesordnung.
http://www.spiegel.de/einestages/vertriebene-nach-zweitem-weltkrieg-millionen-suchten-zuflucht-a-1076872.html
Deutschland hat diese Mengen damals aber bewältigt. Nicht die Menge ist das Problem, sondern diejenigen, die unsere Hilfe ausnutzen.
Meiner Meinung nach sollte Deutschland endlich konsequent die Leute rausschmeissen, die hier Schutz suchen aber kriminell werden oder gar als Gefährder gelten.
So wie damals auch?
Pmueller69
14.01.2017, 10:01
So wie damals auch?
Damals hat Deutschland sich andere Territorien einverleibt und die Leute rausgeschmissen.
Angenommen wir beide machen mit Nobodyknows eine Fahrradtour rund um Freiburg, werden vom Regen überrascht und müssen bei Klugschnacker Schutz suchen.
Und jetzt beklaust Du Arne und pöbelst ausserdem rum.
Wärst Du überrascht, wenn Du raus fliegst? Wenn Du Dich weigern würdest zu gehen: Wäre es überraschend, wenn man Dich in der Besenkammer einsperrt?:Huhu:
tandem65
14.01.2017, 10:37
Damals hat Deutschland sich andere Territorien einverleibt und die Leute rausgeschmissen.
??? Ich habe in dem von Dir verlinkten Text über Flüchtlinge in Deutschland gelesen die aus z.B. Pommern oder auch von der Wolga kamen? Wurden die damals auch zurück nach Russland geschickt wenn sie sich danebenbenommen haben oder auch gegen Gesetze verstossen haben?
Sie haben hoffentlich einen fairen Prozess und eine adäquate Strafe bekommen und durften im Land bleiben.
Versteh mich nicht falsch. Wenn die Menschen in ihren Herkunftsstaaten nicht um ihr Leben fürchten müssen, dann habe ich da kein Problem mit. So wird es ja auch schon länger gehandhabt.
Aber, wir dürfen dabei auch im Auge behalten, daß 1948 wohl keiner nach Russland abgeschoben wurde.
In BW haben nach einer Meldung von SWR1 BW immerhin 50% der Abschiebungen 2016 funktioniert. Die andere Hälfte hing zumeist an fehlenden Dokumenten.
Angenommen wir beide machen mit Nobodyknows eine Fahrradtour rund um Freiburg, werden vom Regen überrascht und müssen bei Klugschnacker Schutz suchen.
Und jetzt beklaust Du Arne und pöbelst ausserdem rum.
Wärst Du überrascht, wenn Du raus fliegst? Wenn Du Dich weigern würdest zu gehen: Wäre es überraschend, wenn man Dich in der Besenkammer einsperrt?:Huhu:
Wärst Du überrascht wenn Du & Nobodyknows mit mir eingesperrt würdet weil ihr mit mir gekommen bist. ;)
Pmueller69
14.01.2017, 11:00
??? Ich habe in dem von Dir verlinkten Text über Flüchtlinge in Deutschland gelesen die aus z.B. Pommern oder auch von der Wolga kamen? Wurden die damals auch zurück nach Russland geschickt wenn sie sich danebenbenommen haben oder auch gegen Gesetze verstossen haben?
Sie haben hoffentlich einen fairen Prozess und eine adäquate Strafe bekommen und durften im Land bleiben.
....
Es gibt da einen kleinen Unterschied: Die Flüchtlinge damals waren Deutsche.
Versteh mich nicht falsch. Wenn die Menschen in ihren Herkunftsstaaten nicht um ihr Leben fürchten müssen, dann habe ich da kein Problem mit. So wird es ja auch schon länger gehandhabt.
Das Problem ist, dass sich einige ihrer Papiere entledigen. Oder sie wissen, dass man sie nicht in ihr Land abschieben kann und sie benehmen sich dann erst recht daneben.
Wärst Du überrascht wenn Du & Nobodyknows mit mir eingesperrt würdet weil ihr mit mir gekommen bist. ;)
Und das ist das Hauptproblem, dass wir haben. Ein paar Idioten benehmen sich so daneben, dass die anderen auch darunter leiden müssen. Sie liefern den Rechten den Grund, allgemein gegen Flüchtlinge zu hetzen.
Ich bin der Meinung, dass man durchaus noch mehr Leute aufnehmen kann. Es gibt genug Gegenden in Deutschland, wo Betriebe auf der Suche nach Arbeitern sind, z.B. im Odenwald.
Aber diese Nestbeschmutzer müssen raus oder in ein Lager. Sie sind eine Belastung für uns Deutsche und genauso wie für die vielen Flüchtlinge, die zu uns kommen, weil sie Schutz suchen.
Ich hatte es an anderer Stelle schon gepostet: Nach dem zweiten Weltkrieg waren viele deutsche Flüchtlinge aus den Ostgebieten in Lagern in Dänemark. Da war Stacheldraht aussen rum und er wurde sogar von Bewaffneten bewacht. Die Flüchtlinge damals waren aber in erster Linie froh, dass die nicht mehr von der Roten Armee bedroht sind.
Verstehe mich nicht falsch. Ich habe keinen Problem mit Flüchtlingen in meinem Ort, die sich an Gesetze halten. Es geht hier nur um die Problemfälle.
tandem65
14.01.2017, 13:15
Es gibt da einen kleinen Unterschied: Die Flüchtlinge damals waren Deutsche.
Ähem, auch die in Russland geborenen Menschen?
Ich würde erstmal behaupten, daß z.B. die Wolgadeutschen russische Staatsbürger waren. Es wurden ihnen dann recht leicht zu Deutschen Paßinhabern zu werden.
Das könnten wir ja mit den aktuellen Flüchtlingen auch so machen. Dann wäre eine Menge Probleme gelöst. ;)
Und das ist das Hauptproblem, dass wir haben. Ein paar Idioten benehmen sich so daneben, dass die anderen auch darunter leiden müssen. Sie liefern den Rechten den Grund, allgemein gegen Flüchtlinge zu hetzen.
Und das ist das Problem. Du gibst den Rechten daß Gefühl daß sie das richtige machen, daß Du voll und ganz hinter ihnen stehst..
Pmueller69
14.01.2017, 13:28
Ähem, auch die in Russland geborenen Menschen?
Ich würde erstmal behaupten, daß z.B. die Wolgadeutschen russische Staatsbürger waren. Es wurden ihnen dann recht leicht zu Deutschen Paßinhabern zu werden.
Das könnten wir ja mit den aktuellen Flüchtlingen auch so machen. Dann wäre eine Menge Probleme gelöst. ;)
Ich denke, dass die Wolgadeutschen größtenteils erst in den 70er Jahren nach Deutschland kamen. Nach dem zweiten Weltkrieg waren es Ostpreussen und Bürger des ehemaligen Freistaates Danzig.
Und das ist das Problem. Du gibst den Rechten daß Gefühl daß sie das richtige machen, daß Du voll und ganz hinter ihnen stehst..
Hää?? :confused: Also wenn ich bei dem was ich schreibe, den Rechten das Gefühl gebe, dass ich voll und ganz hinter ihnen stehe, dann weiß ich auch nicht.
Nochmals: Die Bundesrepublik kann aus meiner Sicht noch mehr Flüchtlinge verkraften. Und selbst wenn es für die Kosten einen Art Solidaritätszuschlag erfordert, wäre ich auch mit dabei.
Aber wer sich hier daneben benimmt, sollte die Konsequenzen spüren.
Das was die 5% mit brauner Gesinnung denken, ist mir egal, die kannst Du eh nicht überzeugen. Aber wenn ich nichts gegen die Nestbeschmutzer tue, riskiere ich dass in mehr als der Hälfte der Bevölkerung die Stimmung kippt.
Schwarzfahrer
14.01.2017, 13:36
Ähem, auch die in Russland geborenen Menschen?
Ich würde erstmal behaupten, daß z.B. die Wolgadeutschen russische Staatsbürger waren. Es wurden ihnen dann recht leicht zu Deutschen Paßinhabern zu werden.
Das könnten wir ja mit den aktuellen Flüchtlingen auch so machen. Dann wäre eine Menge Probleme gelöst. ;)..
Über ganz Osteuropa verteilt gibt/gab es viele "Kolonien" deutscher Siedler, die z.T. seit mehreren Jahrhunderten dort leben. Daß diese den Paß des jeweiligen Landes besitzen, ist doch selbstverständlich (Russland, Ungarn, Rumänien, Italien...). Die Staatsbürgerschaft hat aber wenig mit der Nationalität zu tun. Letzteres wird durch Abstammung und vor allem durch die von den Eltern weitergegebenen Sprache und Kultur bestimmt. "Deutsch" oder "Russisch" oder "Araber" ist primär ein Begriff der Abstammung, der Sprache und Kultur, und nur sekundär die der Staatsbürgerschaft. Die aktuellen Flüchtlinge wie auch die meisten Migranten sind aber keine Deutsche, die Analogie hinkt deshalb gewaltig.
Über ganz Osteuropa verteilt gibt/gab es viele "Kolonien" deutscher Siedler, die z.T. seit mehreren Jahrhunderten dort leben. Daß diese den Paß des jeweiligen Landes besitzen, ist doch selbstverständlich (Russland, Ungarn, Rumänien, Italien...). Die Staatsbürgerschaft hat aber wenig mit der Nationalität zu tun. Letzteres wird durch Abstammung und vor allem durch die von den Eltern weitergegebenen Sprache und Kultur bestimmt. "Deutsch" oder "Russisch" oder "Araber" ist primär ein Begriff der Abstammung, der Sprache und Kultur, und nur sekundär die der Staatsbürgerschaft. Die aktuellen Flüchtlinge wie auch die meisten Migranten sind aber keine Deutsche, die Analogie hinkt deshalb gewaltig.
So ist es, meine Urgroßeltern kommen aus Künzelsau, sind dann in Schwarzmeer Gebiet ausgewandert, da gab es irgendwelche Abkommen mit den Russischen Zaren, daraufhin wurden dort deutsche Siedlungen errichtet, die Orte hatten auch deutsche Namen, ich habe ein altes Tagebuch aus der Zeit, an den Orten dort war nix, da wurden meist kleine Dörfer gebaut, mit dem Beginn des 2 Weltkrieges,hat Hitler die Deutsche da unten aufgefordert Heim ins Reich zu kommen, so lebten meine Großelter bei Posen im heutigen Polen und mit ende des Zweiten Weltkrieges sind sie vor den Russen nach Deutschland geflüchtet so sind meine Großelter zu Verwanten in die ehemalige DDR gezogen, in den 70ern hat meine Oma einen Ausreiseantrag zu Ihrer Schwester in Bad Württemberg gestellt und ist dort hin gezogen.
Diese Menschen sind ja nur in ihre Heimat zurück gekehrt, ein Syrer hat ja nix mit dem Flüchtlingen aus der alten Zeit gemeinsam, es fehlt die Familie und die Gemeinsamkeiten, meinetwegen können gerne friedliche Syrer hier leben aber Gängster brauchen wir hier nicht noch aufnehmen davon gibt hier auch genug.
aequitas
14.01.2017, 16:58
Ich hoffe, dass es hier noch nicht gepostet wurde, aber diese Woche lief eine sehr sehenswerte Doku zu der "Neuen Rechten" in Deutschland im WDR:
Das Braune Netzwerk (http://www1.wdr.de/fernsehen/die-story/sendungen/das-braune-netzwerk-100.html)
Ich hoffe, dass es hier noch nicht gepostet wurde, aber diese Woche lief eine sehr sehenswerte Doku zu der "Neuen Rechten" in Deutschland im WDR:
Das Braune Netzwerk (http://www1.wdr.de/fernsehen/die-story/sendungen/das-braune-netzwerk-100.html)
Wenn man das gesehen hat, kann man schon ganz schön Angst bekommen.
Es dürfte eine Strategie von rechtsextremen Gruppen sein, zu versuchen große Gruppen von Menschen, die auf die Straße gehen zu unterwandern und danach zu versuchen den Massen ihr Gedankengut zu vermitteln.
Trotzdem sollten wir nicht pauschal urteilen und nahezu jedem unterstellen, er wäre ein Neurechter, der irgendwo war, wo sich auch Rechtsextreme aufgehalten haben.
Ein wenig habe ich mich am Rande mit den sogenannten neuen Montagsdemos* beschäftigt (ist eigentlich viel zu viel gesagt).
Ich habe da ein paar Reden oder Auschnitte gesehen und die fand ich überhaupt nicht rechts - nicht die Spur.
Wenn dann ja vielleicht auch dort Typen auftauchen, die dort eigentlich nicht hinpassen und versuchen da mitzuschwimmen und dann den Kurs so zu ändern, wie es ihnen passt, dann kann man ihnen ja auch nicht einfach das Feld überlassen und weggehen.
Dann kann man jede gute Bewegung kaputt machen.
In der Schule hat man mir beigebracht über viele Jahre die BRD hätte ein Grundgesetz und eben keine Verfassung.
Das Grundgesetz wäre eine Art Provisorium (gewesen) und gelte vorübergehend.
Ich habe da nicht so arg viel Ahnung.
Es wäre schon wichtig, dass man den Leuten das mal erklärt und zwar am besten öfter und in Medien, die viele Leute erreichen.
Dann können Rechtsextreme die Menschen nicht so leicht täuschen bzw. beeinflussen.
Hier steht was zum Grundgesetz: http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/grundgesetz-und-parlamentarischer-rat/39014/warum-keine-verfassung
Einse Sache tut mir persönlich fast besonders weh.
Ich mag Ken Jebsen und habe ich schon viele lange Interviews u.ä. von ihm gesehen.
Für mich schlägt sein Herz eindeutig links.
Ich weiß, dass er mit Jürgen Elsässer länger Zeit gemeinsame Projekte hatte.
Die Wege dürften sich getrennt haben.
Elsässer umgibt sich jetzt mit anderen.
Ich habe ihm rein vom Bauchgefühl her nicht getraut und denen, die man im Film neben ihm sieht, denen traue ich natürlich keinen Meter.
Nachtrag: *Das ist wahrscheinlich für manche missverständlich.
Ich meine die Montagsdemo von Berlin: http://www.berlinermontagsdemo.com/
In der Schule hat man mir beigebracht über viele Jahre die BRD hätte ein Grundgesetz und eben keine Verfassung.
Das Grundgesetz wäre eine Art Provisorium (gewesen) und gelte vorübergehend.
Ich habe da nicht so arg viel Ahnung.
Es wäre schon wichtig, dass man den Leuten das mal erklärt und zwar am besten öfter und in Medien, die viele Leute erreichen.
Dann können Rechtsextreme die Menschen nicht so leicht täuschen bzw. beeinflussen.
Hier steht was zum Grundgesetz: http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/grundgesetz-und-parlamentarischer-rat/39014/warum-keine-verfassung
Nach der Wiedervereinigung wurde wohl aus dem Grundgesetz unsere Verfassung.
Ich glaube ja auch, dass ein Großteil der wahlberechtigen Bürger (einschließlich mir selbst) eigentlich nicht informiert genug ist und politisch zu wenig gebildet, als dass es kein großes Risiko darstellen würde, ihn tatsächlich viel direkter als üblich an der Demokratie zu beteiligen.
Zumindest kann man aber versuchen die Bürger mündiger zu machen und zwar in dem man sie bildet.
Ist ja kein Zustand, wenn man Angst vor dem Bürger hat ;-).
Es gibt einen kleinen Teil an politisch ziemlich gebildeten Leuten, aber ich denke bei den meisten ist viel eher das Gegenteil der Fall.
Man kann durchaus mal Sendungen im Öffentlichen Fernsehen bringen, die mal erklären, warum wir zunächst ein Grundgesetz hatten und was dagegen spricht, dass wir über unsere eigenen Verfassung vor Inkrafttreten abstimmen dürfen.
LidlRacer
14.01.2017, 21:13
Was hat diese Grundgesetz-/ Verfassungsfrage nun wieder mit dem Rechtsruck zu tun?
Was hat diese Grundgesetz-/ Verfassungsfrage nun wieder mit dem Rechtsruck zu tun?Na es gibt Leute, die behaupten unser Staat wäre nicht souverän z.B..
LidlRacer
14.01.2017, 21:23
Na es gibt Leute, die behaupten unser Staat wäre nicht souverän z.B..
Die Reichsbürgerspinner?
Die glauben eh, was sie wollen. Und öffentlichem Fernsehen werden die schon gar nichts glauben. Lügenpresse blabla ...
Die Reichsbürgerspinner?
Die glauben eh, was sie wollen. Und öffentlichem Fernsehen werden die schon gar nichts glauben. Lügenpresse blabla ...Vielleicht wäre aber ein bedeutender Teil der Menschen zu erreichen, die sich mal einer Pegida-Demonstration angeschlossen haben.
JENS-KLEVE
14.01.2017, 21:40
Ich hab vor zwei Jahren beim Landesamt für politische Bildung angerufen um Unterrichtsmaterial über Reichsbürger und deren Thesen zu bekommen. Der zuständige Mitarbeiter kannte die Bewegung gar nicht und ich musste ihm erklären was los ist. Diese Leute sind nicht einfach nur Spinner. Das sind Hobbyjuristen mit der Hartnäckigkeit von Jehovas Zeugen. Ich habe gar keine Lust so viel Zeit zu investieren um mich angemessen mit ihnen auseinanderzusetzen, weil es eben nicht mein Hobby ist. Trotzdem bin ich weiter als das Landesamt. Und die kriegen da Geld für...:(
Vielleicht wäre aber ein bedeutender Teil der Menschen zu erreichen, die sich mal einer Pegida-Demonstration angeschlossen haben.
diese Menschen wollen nicht erreicht werden. Sie möchten keinen Diskurs. Sie wollen ihre Meinung zum Ausdruck bringen und nichts Anderes hören.
LidlRacer
14.01.2017, 21:51
Ich hab vor zwei Jahren beim Landesamt für politische Bildung angerufen um Unterrichtsmaterial über Reichsbürger und deren Thesen zu bekommen. Der zuständige Mitarbeiter kannte die Bewegung gar nicht und ich musste ihm erklären was los ist. Diese Leute sind nicht einfach nur Spinner. Das sind Hobbyjuristen mit der Hartnäckigkeit von Jehovas Zeugen. Ich habe gar keine Lust so viel Zeit zu investieren um mich angemessen mit ihnen auseinanderzusetzen, weil es eben nicht mein Hobby ist. Trotzdem bin ich weiter als das Landesamt. Und die kriegen da Geld für...:(
Schau mal da:
www.politische-bildung.de/pegida_rechtspopulismus.html#c8829
JENS-KLEVE
14.01.2017, 22:16
Ja inzwischen ist hat sich eine Menge getan.:)
sybenwurz
15.01.2017, 00:58
diese Menschen wollen nicht erreicht werden. Sie möchten keinen Diskurs. Sie wollen ihre Meinung zum Ausdruck bringen und nichts Anderes hören.
Einfach mal ne Meute in bunten Kostümen vorbeischicken die klingelt und im Namen Wilhelm IV. (meinetwegen auch V.) die Steuer für den Clan seit 1918 nachfordert...:Cheese:
Schwarzfahrer
15.01.2017, 07:55
Was haben Drohneneinsätze mit dem Rechtsruck zu tun?
Direkt denke ich ziemlich wenig, aber die damit verbundene Frage, ob Deutschland souverän ist oder nicht meiner Meinung nach schon.
Ist es wirklich eine Frage der Souveränität? Daß ein NATO-Mitglied auf dem Gebiet eines Verbündeten Soldaten stationiert, verletzt doch die Souveränität nicht - oder ist die Bundeswehreinheit in Incerlik (Türkei) ebenso eine Verletzung der Souveränität der Türkei? Andererseits, in welchem Rahmen/Umfang darf ein Staat (auch als NATO-Verbündeter) einem anderen vorschreiben, was die Armee des anderen Staates machen darf oder nicht? Höchstens über so ein Mitspracherecht, wenn es das gibt, könnte die Bundesregierung Einfluß nehmen.
Es ist für mich nicht die Frage der Souveränität, sondern die Frage der Stellungnahme der Regierung. Schröder hat seinerzeit klar Deutschland aus dem Irak-Krieg rausgehalten. Gab es damals trotzdem solche Drohnen-Aktionen von Ramstein aus? Weiß ich nicht. Aber jetzt schickt Merkel Soldaten nach Afghanistan als Verbündete der USA - warum sollte sie dann USA-Aktionen im gleichen Krieg mißbilligen?
Edit fragt - wo ist plötzlich ThomasG-s Beitrag, auf das ich geantwortet habe?
Edit fragt - wo ist plötzlich ThomasG-s Beitrag, auf das ich geantwortet habe?
Tut mir Leid.
Hatte den Beitrag gelöscht, da ich das Gefühl hatte nur sehr schwer die richtigen Worte zu finden.
Vor dem Löschen habe ich gespeichert, also füge ich den Beitrag jetzt halt wieder hier ein.
Kann jetzt einige Zeit hier nichts mehr schreiben (bin weg).
Hier mein gelöschter Beirag:
Um auf die Souveränität zurückzukommen, da gibt es ja auch Anlass den Bürgern einiges zu erklären.
Von Ramstein aus werden Drohnenangriffe gesteuert (laut Ströbele, s.u.).
Man kann durchaus Zweifel haben bezüglich der Souveränität von Deutschland, wenn das möglich ist.
In der Anzeige schrieb Ströbele, der gelernter Rechtsanwalt ist, die USA würden "mithilfe ihrer Militär-Basis in Ramstein Pilotenteams von Armee und CIA Kampfdrohnen steuern. Die Verantwortlichen haben so bei weltweiten Angriffen z.B. in Afghanistan, Pakistan, Somalia, Jemen, Libyen und Mali bereits Hunderte Menschen gezielt oder vorsätzlich – weil deren Tod billigend in Kauf nehmend – getötet.Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-12/hans-christian-stroebele-anzeige-nutzung-ramstein-drohnen
Ich habe den Eindruck darüber wird vor allem in öffentlichen Medien bzw. generell von unserer Regierung öffentlich nur sehr wenig geredet, weil es äußerst schwer ist dabei eine einigermaßen gute Figur abzugeben.
http://www.sueddeutsche.de/politik/drohnenangriffe-was-in-ramstein-vor-sich-geht-1.3277427
http://www2.stroebele-online.de/upload/strafanzeige_gba_drohneneinsaetze_ramstein_2016_12 _13_kurzfassung.pdf
http://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/USA-fuehren-Drohnenkrieg-von-Deutschland-aus,ramstein146.html
Was haben Drohneneinsätze mit dem Rechtsruck zu tun?
Direkt denke ich ziemlich wenig, aber die damit verbundenen Zweifel an der Souveränität von Deutschland haben damit glaube ich schon recht viel zu tun.
Der Zwei-Plus-Vier- Vertrag (https://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-plus-Vier-Vertrag) 1991 beendete alle noch bestehenden besatzungsrechtlichen Einschränkungen aus der Nachkriegszeit und die besonderen allierten Bestimmungen für West-Berlin und Ost-Berlin und DE erhielt seine volle, völkerrechtliche Souveränität. Der besatzungsrechtliche Status für Berlin brachte übrigens für West-Berlin auch Vorteile: Die NPD durfte nicht zur Wahl antreten und war verboten, strenge Bestimmungen gegen öffentliches Auftreten von Neonazis, Waffenverbot für alle Privatpersonen, keine Bundeswehr, nette junge Franzosen / Engländer / Amerikaner als Soldaten und Diskogäste, in der Folge zahlreiche Deutsch-Allierten Ehen und Kinder ...
Was den Irakkrieg betrifft: Die Schröder-Regierung gestattete, genehmigte den USA Überflugrechte und die Nutzung von Ramstein für im Irak eingesetzte Truppen. Politisch und juristisch als problematisch ist das zu bewerten, weil es sich um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg handelte. https://de.wikipedia.org/wiki/Irakkrieg#Deutschland . Dazu nahm auch das Bundesverwaltungsgericht kritisch Stellung.
Im Unterschied zum Irakkrieg rief die USA 2001 beim Afghanistankrieg den "Nato-Bündnisfall" aus, weil die USA von Bin-Laden aus Afghanistan heraus angegriffen wurde und die UNO den Krieg als "Recht auf Selbstverteidigung" billigte. Seit dem Sturz der Taliban bleibt der Kriegseinsatz völkerrechtlich umstritten und zweifelhaft. Letzteres gilt ebenso für andere, aktuelle Einsätze der Bundeswehr in anderen Kriegsgebieten.
Die Beteiligung an völkerrechtswidrigen Kriegen durch DE-Regierungen bedeutet natürlich keine Einschränkung der staatlichen Souveränität, genausowenig wie die Einbindung in die NATO, aus der DE jederzeit austreten könnte zugunsten einer Neutralitätspolitik wie die der Schweiz , weil das allein die deutsche Regierung und der Bundestag frei entscheiden.
Ps:
Die Reichsbürger "leiden" unter Paranoia.
Das Souveränitäts-Geeiere ist für mich so ein Querfront Thema. Also vermeintlich Linke stolpern darüber und landen darüber irgendwann ganz rechts.
Das Souveränitäts-Geeiere ist für mich so ein Querfront Thema. Also vermeintlich Linke stolpern darüber und landen darüber irgendwann ganz rechts.Ich hoffe sehr und bin mir da auch ziemlich sicher, dass ich nie in die rechte Ecke abdriften werde.
Vielen Dank für die Informationen qbz und Schwarzfahrer.
Wolfgang Schäuble hat sich 2011 mal über die Souveränität in Deutschland geäußert.*
Man kann seine Worte unterschiedlich interpretieren, aber sie hörten sich für mich nicht danach an, als seien sie ihm aus dem Mund gerutscht und er hätte sie sich nicht überlegt.
Egon Bahr hat sich ebenfalls über die Souveränität Deutschlands geäußert.**
In der Anstalt kam mal ein Beitrag zur Souveränität.
Da fielen ein paar Stichworte.***
Darüber könnte man sich mal informieren.
Eine rein formale Souveränität ist ja nicht so viel wert, wenn deutsche Gesetze (oder welche, die in in Deutschland gelten) entsprechend geändert oder geschaffen werden.
https://www.youtube.com/watch?v=JNdONizKDss (Anstalt)
https://www.youtube.com/watch?v=Ab1lyuTyu0U *
https://www.youtube.com/watch?v=C_nDq51EmXY (Egon Bahr Interview)**
Artikel 10 GG (https://www.youtube.com/watch?v=Usz70JiZAsM), Besatzungsstatut, Alliierten Vorbehaltsrechte, G 10 Gesetz, Geheime Verwaltungsvereinbahrung zum G 10 Gesetz, Zusatzabkommen NATO Gruppenstatut.***
Klugschnacker
16.01.2017, 09:32
Wurde das bereits gepostet? Dann bitte ich um Entschuldigung.
Silvester in Köln
Polizei relativiert Angaben zu Nordafrikanern
"Hunderte dunkelhäutige Menschen kontrollierte die Polizei an Silvester in Köln. Nun teilen die Ermittler mit, dass unter den Überprüften nur wenige Menschen mit Dokumenten aus nordafrikanischen Staaten waren … Insgesamt ermittelte die Polizei die Identität von 674 Personen. Davon konnte bisher bei 425 Personen die Nationalität festgestellt werden."
Darunter befanden sich 30 Personen aus Nordafrika ("Nafris").
"Alle Angaben seien jedoch nach wie vor vorläufig, sagten Polizeipräsident Jürgen Mathies und Kripochef Stephan Becker laut "Kölner Stadtanzeiger". "Die Nationalitäten, die hier präsentiert sind, sind vielfach Angaben, die wir noch überprüfen müssen", sagte auch ein Polizeisprecher. Aus Asylverfahren wisse man, dass sich viele Menschen, besonders Nordafrikaner, als syrische Kriegsflüchtlinge ausgäben."
Quelle (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/silvester-in-koeln-polizei-korrigiert-eigene-angaben-ueber-kontrollierte-a-1129870.html)
Ich hoffe sehr und bin mir da auch ziemlich sicher, dass ich nie in die rechte Ecke abdriften werde.
Ne, das war auch auf keinen Fall auf dich gemünzt.
Horst Mahler ist so ein klassisches Beispiel/Modell.
Ist so meine allgemeine Beobachtung aus 15 jahren mal mehr mal weniger Teilhabe/Beobachtung an Foren der Blogger/Truther/Aufklärer/Verschwörer/Politik Szene
Wurde das bereits gepostet? Dann bitte ich um Entschuldigung.
Silvester in Köln
Polizei relativiert Angaben zu Nordafrikanern
Da frag ich mich als jemand mit ein wenig Hintergrundwissen, was dort genau gemacht worden ist. Personalienfeststellung ist
Name, Vorname, Geburtsdatum, Geburtsort, Meldeadresse, Nationalität.
Alle Menschen in Deutschland haben lt. Passgesetz ein gültiges Ausweisdokument zu besitzen. Die Asylbewerber bekommen einen Passersatz, der als dies zu betrachten ist.
Schwarzfahrer
16.01.2017, 12:31
Name, Vorname, Geburtsdatum, Geburtsort, Meldeadresse, Nationalität.
Alle Menschen in Deutschland haben lt. Passgesetz ein gültiges Ausweisdokument zu besitzen. Die Asylbewerber bekommen einen Passersatz, der als dies zu betrachten ist.
Die Frage ist aber, woher kommen die Angaben in diesem Passersatz, und wie glaubhaft sind sie - da hat man doch meistens nur das Wort der Person. Wie oft gibt es bei der Registrierung Beamte, die z.B. auf Grund des arabischen Dialektes die Herkunft zumindest grob überprüfen können?
Ich frage mich manchmal, ob die Summe aller Flüchtlinge, die sich weltweit als Syrer registriert wurden, nicht möglicherweise die Summe aller Syrer überschreitet (wie die Summe aller Splitter-Reliquien vom Kreuz Christi angeblich locker für 10 Kreuze reicht).
Ne, das war auch auf keinen Fall auf dich gemünzt.
Danke! Das freut mich :-)!
Horst Mahler ist so ein klassisches Beispiel/Modell.
Ist so meine allgemeine Beobachtung aus 15 jahren mal mehr mal weniger Teilhabe/Beobachtung an Foren der Blogger/Truther/Aufklärer/Verschwörer/Politik Szene
Das ist echt krass mit dem Mahler, dass da einer von extrem links ganz nach rechts wechselt.
LidlRacer
16.01.2017, 22:10
Denen ist echt nix zu absurd:
Die AfD macht Propaganda mit Che Guevara und Sophie Scholl (https://fernsehersatz.blogspot.de/2017/01/die-afd-macht-propaganda-mit-che.html)
Nobodyknows
17.01.2017, 06:39
Denen ist echt nix zu absurd:
Die AfD macht Propaganda mit Che Guevara und Sophie Scholl (https://fernsehersatz.blogspot.de/2017/01/die-afd-macht-propaganda-mit-che.html)
Die Steigerung von postfaktisch ist kontrafaktisch.
Sophie Scholl bei der AfD zeigt was kontrafaktisch ist...
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/quer/170112-quer-harald-lesch-108.html
Gruß
N. :Huhu:
sybenwurz
17.01.2017, 08:37
Ich könnt gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möcht!
Maximal widerlich.
Dacht erst, das sei n Fake irgendner linken Gruppierung. Wars leider nicht.
:Kotz:
sybenwurz
17.01.2017, 10:58
Und dann gleich die nächste Hiobsbotschaft: die NPD wird nicht verboten.
(Wieder mal nicht. Keine Ahnung, wieso es in der aktuellen Lage immer noch nicht möglich ist, da die Zügel etwas straffer anzulegen)
Und dann gleich die nächste Hiobsbotschaft: die NPD wird nicht verboten.
wäre natürlich n signal gewesen. allerdings spielt sie auch keine rolle mehr. die npd'ler fühlen sich sicherlich auch in der afd herzlich willkommen und wohl.
wäre natürlich n signal gewesen. allerdings spielt sie auch keine rolle mehr. die npd'ler fühlen sich sicherlich auch in der afd herzlich willkommen und wohl.
Das stimmt wohl. Einziger positive Aspekt ist wohl, dass sich die rechten Stimmen so auf zwei Parteien verteilen. Wäre die NPD verboten worden, wären deren Stimmen wohl alle noch zur AfD dazu gekommen ... weiß nicht ob das besser gewesen wäre.
Der Brandenburger SPD-Ministerpräsident stellte die berechtigte Frage, ab welcher Zahl von NPD-Stimmen, Parlamentssitzen denn eine Gefahr für die Demokratie ausginge und ein Verbot ausgesprochen würde? Gerade in den Ost-Bundesländern ist die NPD in vielen Kreistagen vertreten. Und in Nauen (Brandenburg) steht ein gewählter NPD Vertreter vor Gericht als mutmasslicher Brandstifter der Turnhalle, die für Flüchtlinge vorgesehen war.
Für Verfassungsjuristen interessant scheint mir der Vergleich mit dem KPD-Verbot 1956, wo umgekehrt argumentiert wurde, nämlich es käme allein auf die Ziele an, nicht auf die reale politische Stärke.
Ich denke, eine zugelassene Partei stärkt in jedem Fall die Neonazis. Vor allem wegen der Geschichte (Verbrechen des 3. Reiches) hätte ich mir ein Verbot der Partei dieser Ewiggestrigen gewünscht.
Schwarzfahrer
17.01.2017, 21:32
Das stimmt wohl. Einziger positive Aspekt ist wohl, dass sich die rechten Stimmen so auf zwei Parteien verteilen. Wäre die NPD verboten worden, wären deren Stimmen wohl alle noch zur AfD dazu gekommen ... weiß nicht ob das besser gewesen wäre.
War das vielleicht sogar der wahre Grund, sie nicht zu verbieten? Eine zersplitterte Rechte wird wohl weniger bewegen können, als wenn sich alle auf eine Partei konzentrieren...
JENS-KLEVE
17.01.2017, 21:53
Was passiert, wenn die Partei in 2 Jahren plötzlich über 10% kommt? wird sie dann automatisch verboten ohne Verfahren?
Was passiert, wenn ich jetzt eine Partei gründe und mir von vornherein keine Mühe gebe mich an unser Grundgesetz zu halten? Alles locker?
Komische Argumentation.
Trimichi
18.01.2017, 08:12
Der Brandenburger SPD-Ministerpräsident stellte die berechtigte Frage, ab welcher Zahl von NPD-Stimmen, Parlamentssitzen denn eine Gefahr für die Demokratie ausginge und ein Verbot ausgesprochen würde?
Klingt fast so als ob die Frage nach einer Obergrenze in den Raum gestellt wurde.
sybenwurz
18.01.2017, 08:37
wäre natürlich n signal gewesen.
Ein Signal wäre gewesen, die Partei zu verbieten und zeitgleich mit dem Urteil alle Führungsmitglieder zuhause oder am Arbeitsplatz abzuholen und einzubuchten.
Sorry, ist polemisch, aber das wär doch in so ner Gestapo/SS-Manier sicher genau nach deren Geschmack...
Ich frag mich ernsthaft, was passieren muss, damit gegen äussere Rechte durchgegriffen wird.
Oder kommt wieder das Argument, dass man sich mitm Beobachten leichter tue, als wenn man sie verböte und sie im Untergrund weiteragierten?
Stairway
18.01.2017, 08:55
zeitgleich mit dem Urteil alle Führungsmitglieder zuhause oder am Arbeitsplatz abzuholen und einzubuchten.
sorry aber wie konkret lautet der Anklagepunkt um sie " einzubuchten"?
Im Terrorfred hattest du doch geschrieben das auch kriminelle Rechte haben auch, wenn sie Mörder sind. Gilt das nach deiner Meinung jetzt nicht mehr?
gilt wahrscheinlich auch nicht für die Leute die einen Kollegen und seine Familie mit dem Tode bedrohen ,weil er AFD Mitglied ist. Man muss nicht seiner Meinung sein vielleicht sollte man ihn auch sofort einbuchten weil er AFD Mitglied ist, wäre das beste nicht.
Und Sorry lass die Nazikeule stecken ich hab mit diesen Leuten nichts am Hut, aber das Recht sollte doch für alle gelten.
Wünsche dir einen schönen Tag.
PattiRamone
18.01.2017, 09:22
Höcke gestern in Dresden:
"Bis heute sind wir nicht in der Lage, unsere eigenen Opfer zu betrauern", sagt Höcke. "Die Deutschen sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in seine Hauptstadt pflanzt", sagt der AfD-Mann verächtlich über das Holocaust-Mahnmal im Zentrum von Berlin.
(Quelle: http://www.thueringen24.de/welt/article209312329/Hoecke-haelt-Hetz-Rede-in-Dresden-und-will-Geschichte-umschreiben.html)
Ein Signal wäre gewesen, die Partei zu verbieten und zeitgleich mit dem Urteil alle Führungsmitglieder zuhause oder am Arbeitsplatz abzuholen und einzubuchten.
Man wird doch nicht die eigenen V-Männer einlochen. ;)
Im Ernst: Die NPD hat nur so lange überlebt, weil sie mit unseren Steuergeldern subventioniert wurde. Und ich meine jetzt explizit nicht die "Wahlkampfkostenerstattung".
Für mich geht das Urteil im Resultat in Ordnung weil ich generell nichts von Parteiverboten halte. Da zäumt man das Pferd von der falschen Seite auf. Lieber sollten man dem Verfassungsschutz verbieten, denen Geld in die Tasche zu stecken.
Die Begründung des Urteils begeistert mich allerdings überhaupt nicht. Politischer Erfolg als Verbotskriterium kommt mir doch etwas zu willkürlich vor. (Ich habe allerdings die Berichterstattung nur stark komprimiert genossen. Vielleicht habe ich das falsch verstanden.)
Und selbst da hat es ja auch wieder mindestens einen ahndungswürdigen Fall von "Fake News" gegeben als Spiegel Online munter eilmeldete, die NPD sei verboten. ;)
Ich bin grundsätzlich gegen Parteienverbote (rechts wie links), da eine wehrhafte Demokratie auch extreme braucht, um sich davon zu differenzieren und diese politisch zu bekämpfen, und auch verkraften kann.
Auch dienen diese wählbaren Extreme gut als Stimmungsbild der Gesellschaft. Nichtwähler kann man sich immer schönreden. Aber wenn diese dann aus Protest extrem links oder rechts wählen, dann sollte selbst dem selbstverliebtesten Politiker eine Warnung sein, wohin ein "weiter so" führen würde.
Leider werden diese Extreme kaum wirklich politisch bekämpft. Dass es NPD- Angehörige in kommunale Parlamente gewählt werden, spricht deutlich dafür, dass es in diesen Regionen Nachholbedarf in politischer oder sogar allgemeiner Bildung besteht oder die Kommunalregierung anscheinend sehr deutlich an den Interessen vieler Bürger vorbeiregiert.
Wenn man diese politische Basis verbietet, verschwindet ja nicht das Gedankengut. Es verschwindet lediglich vom Wahlzettel, was sicherlich zu reichlich Augenwischerei führen könnte.
aequitas
18.01.2017, 14:01
Ich bin grundsätzlich gegen Parteienverbote (rechts wie links), da eine wehrhafte Demokratie auch extreme braucht, um sich davon zu differenzieren und diese politisch zu bekämpfen, und auch verkraften kann.
Diese Extreme beschränken sich allerdings nicht nur auf ein konstruiertes "links" und "rechts". Gerade in diesen Zeiten gewinnt der Begriff des Extremismus der Mitte (https://de.wikipedia.org/wiki/Extremismus_der_Mitte) von Lipset eine neue Bedeutung. Die AfD spricht vor allen Dingen auch die "Mitte" eben dieser Gesellschaft an.
Nobodyknows
18.01.2017, 14:16
Höcke gestern in Dresden:
"Bis heute sind wir nicht in der Lage, unsere eigenen Opfer zu betrauern", sagt Höcke. "Die Deutschen sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in seine Hauptstadt pflanzt", sagt der AfD-Mann verächtlich über das Holocaust-Mahnmal im Zentrum von Berlin.
:Kotz: :Kotz: :Kotz:
Das einzig "gute" an Höcke ist, dass er die AfD für Leute mit Spuren von Restverstand unwählbar macht.
Gruß
N. :Huhu:
:Kotz: :Kotz: :Kotz:
Das einzig "gute" an Höcke ist, dass er die AfD für Leute mit Spuren von Restverstand unwählbar macht.
Gruß
N. :Huhu:
:Blumen:
Wobei Höcke, natürlich völlig übertrieben, ein wirkliches Problem unserer Gesellschaft anspricht, dass in breiten Kreisen doch sehr präsent ist aber in der öffentlichen Diskussion aufgrund der Historie kaum Erwähnung findet.
Patriotismus und nationale Identität sind Dinge, für die man sich nicht schämen sollte. Leider gerät man bei diesen Themen sehr schnell auf des Messers Schneide und wird arg schnell dem Faschismus zugeordnet. Wir als Menschen, die in Deutschland leben, können auch trotz der dunklen schrecklichen Geschichte sehr stolz auf vieles sein, was in diesem Land passiert ist. Dichter und Denker, Handwerk und Ingenieurskunst, Reformation und Aufklärung. Man muss seinen Patriotismus und seine nationale Identität nicht aufgeben, um ein weltoffener Mensch zu sein. Leider erweckt die strikte Einordnung des Themas in die Rechte Ecke aber den Anschein, dass nur das eine oder das andere möglich ist. Und genau das ist wiederum das, was einem wie Höcke in die Karten spielt, denn es gibt einige Menschen, die einfach auch öffentlich stolz darauf sein wollen, Teil dieses Landes zu sein. Am deutlichsten hat man dies bei der Fußball WM 2006 bemerkt, wo es plötzlich völlig normal war, mit entsprechenden Landesfahnen am Auto herumzudüsen.
Allerdings bedient sich Höcke einer Rhetorik, der sich auch ein gewisser Herr mit Schnauzbart aus Braunau zu eigen gemacht hat. Wenn man das Holocaust Mahnmal als aufdoktriniertes Denkmal der Schande betrachtet, ähnlich wie die Nationalsozialisten die Auflagen des Versailler Vertrags als Schande betrachteten. Er stellt sich aber sehr geschickt an. Denn im Prinzip hat er ja sogar recht. Die bekanntesten Denkmäler erinnern immer an gute Zeiten und nicht an die schrecklichsten in der Historie. Allerdings darf man auch einfach nicht vergessen, dass der Holocaust, so widerlich er auch war, ein Teil der deutschen Geschichte ist, und dieser Teil einfach immer wieder ins Gedächtnis gerufen gehört.
JENS-KLEVE
18.01.2017, 22:12
Ich finde den Höcke eine ganz phiese Persönlichkeit, es gibt nichts an ihm was ich mag.
So ist das heutzutage:
Trump machte Wahlkampf für Clinton, Clinton für Trump.
Merkel macht Wahlkampf für die AFD, Höcke gegen die AFD und für alle anderen
Patriotismus und nationale Identität sind Dinge, für die man sich nicht schämen sollte. Leider gerät man bei diesen Themen sehr schnell auf des Messers Schneide und wird arg schnell dem Faschismus zugeordnet. Wir als Menschen, die in Deutschland leben, können auch trotz der dunklen schrecklichen Geschichte sehr stolz auf vieles sein, was in diesem Land passiert ist. Dichter und Denker, Handwerk und Ingenieurskunst, Reformation und Aufklärung. Man muss seinen Patriotismus und seine nationale Identität nicht aufgeben, um ein weltoffener Mensch zu sein. Leider erweckt die strikte Einordnung des Themas in die Rechte Ecke aber den Anschein, dass nur das eine oder das andere möglich ist. Und genau das ist wiederum das, was einem wie Höcke in die Karten spielt, denn es gibt einige Menschen, die einfach auch öffentlich stolz darauf sein wollen, Teil dieses Landes zu sein. Am deutlichsten hat man dies bei der Fußball WM 2006 bemerkt, wo es plötzlich völlig normal war, mit entsprechenden Landesfahnen am Auto herumzudüsen.
Ich tu mir schwer, auf etwas stolz zu sein, worauf ich keinen Einfluß habe oder hatte. Ich bin einfach nur halbwegs froh, dass ich das Glück hatte, in DE geboren worden zu sein und nicht in einem heruntergekommenen Land. Die Hälfte von dem was wir sind und erreichen ist Zufall.
Trimichi
19.01.2017, 07:36
Ich tu mir schwer, auf etwas stolz zu sein, worauf ich keinen Einfluß habe oder hatte. Ich bin einfach nur halbwegs froh, dass ich das Glück hatte, in DE geboren worden zu sein und nicht in einem heruntergekommenen Land. Die Hälfte von dem was wir sind und erreichen ist Zufall.
Geht mir anderes, schließlich bestimmen die Artikel 1-20 GG unsere Leitkultur, Normen und Werte, die wir schon als Kinder internalisiert haben.
Geht mir anderes, schließlich bestimmen die Artikel 1-20 GG unsere Leitkultur, Normen und Werte, die wir schon als Kinder internalisiert haben.
Bist du auf das GG stolz?
Ich bin manchmal etwas stolz auf Dinge, die ich selbst bewegt oder gemacht habe.
AfD beschließt die Provokation
Die AfD strebt den Einzug in den Bundestag an. Und die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Nun hat sich die Partei auf Eckpunkte im Wahlkampf verständigt. Dazu gehört die Definition der potenziellen Wähler - aber auch die Benennung eigener Schwächen.
Die AfD will 2017 mit gezielten Provokationen und Tabu-Themen auf Stimmenfang gehen. Ein entsprechendes Strategiepapier wurde in einer Telefonkonferenz des AfD-Bundesvorstandes beschlossen. Wie aus Parteikreisen verlautete, nahmen die beiden Parteivorsitzenden, Jörg Meuthen und Frauke Petry, aus Termingründen nicht daran teil.
In dem Papier heißt es, die AfD solle im Bundestagswahlkampf gezielt Themen ansprechen, die den Bürgern Sorgen bereiteten, von den etablierten Parteien aber nicht offen diskutiert würden. Mit "sorgfältig geplanten Provokationen" wolle man die anderen Parteien zudem zu nervösen und unfairen Reaktionen verleiten. Denn je mehr die AfD von ihnen stigmatisiert werde, "desto positiver ist das für das Profil der Partei". Über die Strategie, hinter der Parteivorstandsmitglied Georg Pazderski steht, hatte die "Bild"-Zeitung zuerst berichtet.
"Ich bin froh, dass der Bundesvorstand das Strategiepapier endlich verabschiedet hat", sagte Pazderski. Er rechne mit einem "großen Wahlerfolg" seiner Partei, "auch weil die Altparteien einen Fehler nach dem anderen begehen". Petry hatte jüngst erklärt, dies sei "ein weiteres Papier von vielen".
Als lohnenswerte Zielgruppen identifiziert die AfD in dem Papier wertkonservative Bürgerliche, Gegner eines "europäischen Superstaats", Protestwähler, Nichtwähler sowie leistungsbereite Arbeiter und Arbeitslose. In einem Kapitel über eigene "Schwächen" heißt es: "Die Zusammenarbeit zwischen den Ebenen in der AfD funktioniert noch nicht optimal".
Quelle: http://www.n-tv.de/politik/AfD-beschliesst-die-Provokation-article19365606.html (Artikel veröffentlicht am 19.12.2016)
Geht mir anderes, schließlich bestimmen die Artikel 1-20 GG unsere Leitkultur, Normen und Werte, die wir schon als Kinder internalisiert haben.
Und die hast DU formuliert? Oder warum bist Du dann stolz?
Mir geht es wie keko. Wobei ich zunächst mit dem "Stolzsein" auf das eigene Land oder Volk kein Problem habe. Bis zu den bekannten Auswüchsen - mit denen habe ich massive Probleme.
schoppenhauer
19.01.2017, 09:28
Die Hälfte von dem was wir sind und erreichen ist Zufall.
Ich würde die Quote noch höher schätzen. Deshalb fällt es mir nicht nur schwer, auf D stolz zu sein, sondern auch bei all meinen persönlichen positiven Dingen.
1) Glück gehabt - am richtigen Ort geboren
2) Glück gehabt - Eltern waren ok und haben sich um meine Entwicklung gekümmert
3) Glück gehabt - das in mir angelegte lebe ich jetzt runter, hätte besser und viel schlimmer kommen können.
Ich kann eigentlich für nix was dafür. ;)
Bin aber froh drüber aus einem Land zu kommen, in dem vieles richtig läuft.
Mir geht das Nationalstolz-Geseihere auf den Senkel. Alle Dichter, Denker, Ingenieure und was weiß ich sind nicht vom Himmel gefallen und in Deutschland aufgeprallt, sondern originär mal Kelten, Mongolen, Hunnen, Ostgoten oder was weiß ich denn gewesen. Die bedeutenden Deutschen von morgen sind die Einwanderer von heute.
Außerdem sind die deutschen Geistesgrößen immer beeinflusst von anderer Länder Kulturen und Wissenschaften. Wenn wir die Grenzen dichtmachen gibts dann nur noch röhrende Hirsche über den Betten und der Gebrauch der arabischen Zahlen wird ab sofort als undeutsch verboten.
Ein in sich geschlossenes System kann nie wirklich kreativ sein *Bildungsbürgertum ein* (Unvollständigkeitstheorem von Kurt Gödel. Ist eigentlich was in Sachen Mathematik und KI, passt aber hier ganz gut) *Bildungsbürgertum aus*.
Wir sind eine Weltgemeinschaft. Und in Deutschland gab es fruchtbaren Boden zur Entwicklung so mancher Errungenschaft. Eben weil wir ein Gemisch so vieler Einflüsse sind.
Und: Wir sind Verusacher mancher übelster Gräueltaten. Das soll man nicht vergessen. Da bin ich nicht stolz ein Deutscher zu sein.
My 5 cent.
Pmueller69
19.01.2017, 10:02
Ich glaube schon, dass der eigene Einfluss auf das eigene Leben beträchtlich ist. Es zählt ja nicht nur das absolute sondern die relative Entwicklung. Wenn ich z.B. als Spätaussiedler mit nichts nach Deutschland komme und ich irgendwann eine schöne Wohnung habe und meinen Kindern die Ausbildung finanziert habe, habe ich etwas geleistet und kann stolz darauf sein.
Wenn ich aber nur vom Geld meiner Eltern profitiere und nichts eigenes aufbaue, stehe ich vielleicht am Lebensende immer noch besser da, als der erste Kollege, stolz sein brauche ich darauf aber nicht.
Aber wer nichts hat, worauf er in eigenem Leben stolz sein kann, dem bleibt ja immer noch Deutschland, auf dass er stolz sein kann. ;)
Ich bin nicht stolz darauf, Deutscher zu sein. Das erspart mir es aber auch, mich dafür zu schämen, was die Deutschen in den letzten 150 Jahren so verbrochen haben und wo sie andere Länder ausgebeutet haben. Und damit meine ich nicht nur den Nationalsozialismus.
Geht mir anderes, schließlich bestimmen die Artikel 1-20 GG unsere Leitkultur, Normen und Werte, die wir schon als Kinder internalisiert haben.
"wir" haben das GG vll formuliert, den korridor was drinzustehen hat, haben damals aber ganz andere vorgegeben.....
Schwarzfahrer
19.01.2017, 12:28
Ich tu mir schwer, auf etwas stolz zu sein, worauf ich keinen Einfluß habe oder hatte. Ich bin einfach nur halbwegs froh, dass ich das Glück hatte, in DE geboren worden zu sein und nicht in einem heruntergekommenen Land. Die Hälfte von dem was wir sind und erreichen ist Zufall.
Für mich (und viele andere, die auch in anderen Ländern großgeworden sind) ist diese Haltung schwer verständlich, aber in Deutschland weit verbreitet. Ich vermute, der Stolz auf die eigene Nation ist durch die Nationalsozialisten zu gründlich diskreditiert worden.
Ich halte es für höchst natürlich und menschlich, stolz zu sein auf die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, in der etwas (aus eigener Sicht) besonderes geleistet wurde: das Kind ist stolz auf seinen Papa der z.B. Feuerwehrmann ist, der Vater ist Stolz auf seinen Sohn, der ein talentierter Musiker wird, die Münchener sind stolz auf ihren Fußballmeister, die deutschen Triathleten auf ihren Frodo oder Sebi, die Ungarn auf John von Neumann und Eduard Teller, etc. Alles ohne eigenen Beitrag zur Leistung, einfach weil man irgendwie damit verbunden ist - durch Verwandtschaft, Wohnort oder Herkunft/Nationalität.
Ich stamme aus Osteuropa, wo viele kleine Völker leben, in der Geschichte oft in ihrer Existenz bedroht wurden durch größere Nachbarn oder Eroberer. Solche Nationen haben gelernt, daß kein Volk auf Dauer bestehen kann, das nicht seine Identität mit Stolz vertritt, pflegt und ggf. verteidigt. Deshalb ist dort meistens ein wesentlicher Teil der Schulbildung das sehr gründliche Kennenlernen der eigenen (kompletten) Geschichte und Kultur, mit Hervorhebung der besonderen Leistungen darin, wie auch der besonderen Fehler. Dieser Stolz setzt deshalb noch keinen anderen herab - es bringt einem aber die eigene Identität näher, gibt den Menschen eine kulturelle Heimat, eine Zugehörigkeit, und damit eine Sicherheit im Leben, die gerade in Zeiten der Globalisierung für viele verloren zu gehen scheint.
Ein wenig mehr von dieser Haltung würde diesem Land m.M.n. auch gut tun. Noam formuliert es perfekt:
Wir als Menschen, die in Deutschland leben, können auch trotz der dunklen schrecklichen Geschichte sehr stolz auf vieles sein, was in diesem Land passiert ist. Dichter und Denker, Handwerk und Ingenieurskunst, Reformation und Aufklärung. Man muss seinen Patriotismus und seine nationale Identität nicht aufgeben, um ein weltoffener Mensch zu sein.
sybenwurz
19.01.2017, 12:28
Grad gesehen, dass es 'Argumentationstrainings gegen Rechts (https://www.change.org/p/1-mio-unterschriften-gegen-pegida-nopegida/u/19098305?tk=_Hq8ZiaR2IQcYNgoWUWfeByvBoATRb74s2yiLN jxIRA&utm_source=petition_update&utm_medium=email&utm_medium=email&utm_source=notification&utm_campaign=SMTP+Relay+Dummy)' gibt.
Find ich interessant, wobei meine Erfahrung ist, dass Besorgtbürger so viel Bullshit aus der Hüfte feuern, dass man gar nicht weiss, wo man anfangen sollte.
Ansonsten reichte für den ersten Dämpfer schon die Bitte um ne glaubhafte Quelle für genannte Zahlen...
Ich halte es für höchst natürlich und menschlich, stolz zu sein auf die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, in der etwas (aus eigener Sicht) besonderes geleistet wurde: das Kind ist stolz auf seinen Papa der z.B. Feuerwehrmann ist, der Vater ist Stolz auf seinen Sohn, der ein talentierter Musiker wird, die Münchener sind stolz auf ihren Fußballmeister, die deutschen Triathleten auf ihren Frodo oder Sebi, die Ungarn auf John von Neumann und Eduard Teller, etc. Alles ohne eigenen Beitrag zur Leistung, einfach weil man irgendwie damit verbunden ist - durch Verwandtschaft, Wohnort oder Herkunft/Nationalität.
Hm - ich verstehe nicht, wie oder warum ich stolz auf Frodo sein sollte. Was habe ich damit zu tun? Er hat fleißig trainiert und damit gewonnen. Was ist mein Anteil daran?
Ich kann stolz sein, wenn ich mit meiner Gruppe beim THW in einem Einsatz Menschen geholfen habe. Wenn eine andere Gruppe im Einsatz war, dann freue ich mich, wenn sie erfolgreich waren aber darauf stolz sein? Ich kann das gefühlt nur für die eigene Leistung...
Schwarzfahrer
19.01.2017, 12:47
Hm - ich verstehe nicht, wie oder warum ich stolz auf Frodo sein sollte. Was habe ich damit zu tun? Er hat fleißig trainiert und damit gewonnen. Was ist mein Anteil daran?
Du mußt es nicht, ich habe es als psychologisches Phänomän oder Bedürfnis beschrieben, das m.M.n. auf viele Menschen zutrifft.
Etwas präziser ausgedrückt kann ich es so formulieren: ich bin (viele Menschen sind...) stolz darauf, zu einer Gruppe zu gehören, aus dem etwas besonders hervorgebracht wurde. Dieses Gefühl stärkt die Zugehörigkeit, die Verbindung innerhalb der Gruppe, und damit auch die Stabilität der Gruppe.
Übrigens: Gilt das für Dich auch für die ersten Beispiele (Vater/Kind)? Wenn nicht, was ist der Unterschied?
Du mußt es nicht, ich habe es als psychologisches Phänomän oder Bedürfnis beschrieben, das m.M.n. auf viele Menschen zutrifft.
Etwas präziser ausgedrückt kann ich es so formulieren: ich bin (viele Menschen sind...) stolz darauf, zu einer Gruppe zu gehören, aus dem etwas besonders hervorgebracht wurde. Dieses Gefühl stärkt die Zugehörigkeit, die Verbindung innerhalb der Gruppe, und damit auch die Stabilität der Gruppe.
Übrigens: Gilt das für Dich auch für die ersten Beispiele (Vater/Kind)? Wenn nicht, was ist der Unterschied?
Wenn der Vater den Sohn dahin gebracht hat, es also sein Verdienst ist - ja, wenn nicht in meinen Augen nur bedingt.
Aber klar - das ist alles sehr subjektiv. Vielleicht liegt meine Sichtweise auch daran, dass ich eine massive Aversion gegen Menschen habe, die sich mit fremden Federn schmücken.
Schwarzfahrer
19.01.2017, 13:44
Aber klar - das ist alles sehr subjektiv. Vielleicht liegt meine Sichtweise auch daran, dass ich eine massive Aversion gegen Menschen habe, die sich mit fremden Federn schmücken.
Ich verstehe Deine Aversion gegen "sich mit fremden Federn schmücken". Ich nehme aber die von mir gemeinte Art von Stolz nicht so wahr, sondern als etwas, was Gemeinschaft stärkt und stiftet, ohne die Person selbst, die Stolz empfindet, dabei hervorzuheben.
Fremde Federn wären es für mich erst, wenn der Vater nicht einfach stolz auf seinen Sohn wäre, sondern so täte, als wenn es vor allem sein Verdienst wäre, nicht das Talent des Kindes (oder wenn irgendein Kanzler so tut, als sei die niedrige Arbeitslosigkeit sein/ihr persönlicher Verdienst, und nicht das Ergebnis der komplexen gesamtgesellschaftlichen und wirtschafltichen Entwicklung.)
Trimichi
19.01.2017, 15:18
"wir" haben das GG vll formuliert, den korridor was drinzustehen hat, haben damals aber ganz andere vorgegeben.....
Na und - das was drin steht ist gut und gültig und man darf sich auch damit identifizieren, d.h. man muss sich damit identifizieren, wenn man in Deutschland zurechtkommen möchte.
Für mich (und viele andere, die auch in anderen Ländern großgeworden sind) ist diese Haltung schwer verständlich, aber in Deutschland weit verbreitet. Ich vermute, der Stolz auf die eigene Nation ist durch die Nationalsozialisten zu gründlich diskreditiert worden.
Ich bin nicht stolz, nur dankbar. Ich profitiere von meinen Vorfahren und versuche im Kleinen etwas zurück zu geben.
Z.B. stelle ich meine Schwimmtrainingspläne zur Verfügung, ohne eine paar bescheuerte € zu verlangen.
Ich unterrichte Mathe, schon mal für Blinde, Gelähmte und Dyskalkuliker.
Wenn ich also denke, ich verstehe von irgendwas etwas, dann teile ich. Geben bringt nämlich mehr als Nehmen. Darauf bin ich dann schon stolz. ;)
aequitas
19.01.2017, 18:13
Ich stamme aus Osteuropa, wo viele kleine Völker leben, in der Geschichte oft in ihrer Existenz bedroht wurden durch größere Nachbarn oder Eroberer. Solche Nationen haben gelernt, daß kein Volk auf Dauer bestehen kann, das nicht seine Identität mit Stolz vertritt, pflegt und ggf. verteidigt. Deshalb ist dort meistens ein wesentlicher Teil der Schulbildung das sehr gründliche Kennenlernen der eigenen (kompletten) Geschichte und Kultur, mit Hervorhebung der besonderen Leistungen darin, wie auch der besonderen Fehler. Dieser Stolz setzt deshalb noch keinen anderen herab - es bringt einem aber die eigene Identität näher, gibt den Menschen eine kulturelle Heimat, eine Zugehörigkeit, und damit eine Sicherheit im Leben, die gerade in Zeiten der Globalisierung für viele verloren zu gehen scheint.
Dieser Stolz setzt nicht direkt andere herab, aber er wirkt ausgrenzend.
Patriotismus unterscheidet sich jeweils von Land zu Land. Bspw. in Frankreich wird ein stärkerer Verfassungspatriotismus gelebt, während wir in Deutschland von einem ethnischen Patriotismus ausgehen können. Die Folgen letzteren waren in vermehrtem Rassismus während der internationalen Fußball Turniere zu spüren. Dies ist eng verbunden mit der Staatsbürgerschaft. Das deutsche Konzept ist ein ethnisches, während wir in Frankreich von einer territorialen Staatsbürgerschaft sprechen. Der FN wurde in Frankreich u.a. deshalb als rechtsextrem bezeichnet, weil er für eine ethnische Staatsbürgerschaft eingetreten ist.
Identität besteht nicht nur aus "Abstammung". Viele Migranten würden sich selbst als Deutsche bezeichnen. [Hier kann auch ein Querverweis zur Statistik erfolgen: die Kategorie der "Menschen mit Migrationshintergrund" ist eine deutsche Erfindung (die Erfinderin ärgert sich über dessen Einführung). In GB/Polen beruht die statistische Erfassung der "ethnischen" Zugehörigkeit bzw. des Migrationshintergrund auf eigene Angaben. Die Deutschen haben offenbar ein sehr schwieriges Verhältnis zu Migration und Ethnie und der Abgrenzungsbedarf ist unter vielen überraschend groß.]
Über deinen letzten Satz kann ich leider nur den Kopf schütteln, aber du scheinst ein konservatives Weltbild zu pflegen - es sei dir gelassen. Ich meinerseits pflege ein fortschrittliches Weltbild und identifiziere mich nicht über meine "Abstammung" oder Kultur. Klar, Kultur prägt mich und ich pflege auch manche Traditionen (bspw. haben meine Freundin und ich uns zum 6. Januar beschenkt, wie in Spanien üblich [vor allen Dingen, da es uns zeitlich besser gepasst hat]), betrachte Kultur allerdings als wandelbar.
Zum Schluss: ja, ich bin froh in einem demokratischen System zu leben. Stolz kann ich damit jedoch keinen verbinden. Um auf Deutschland stolz zu sein, müsste sich noch einiges ändern ...
Weil es irgendwie passt ... vor allem zu den Äußerungen des Herr Höcke...
Yolocaust (http://yolocaust.de/)
Das Probem beim Gerede vom "deutschen Volk" bei Pegida und einem Höckes liegt für mich darin, dass damit Deutsche anderer Weltanschauung aus dem Volk ausgeschlossen werden. Wenn er predigt: "Bis jetzt ist unsere Geistesverfassung und Gemütszustand immer noch der eines total besiegten Volkes." grenzt er alle Exildeutsche aus, welche auf Seiten der Allierten kämpften und eine wichtige Rolle beim Wiederaufbau spielten und alle deutschen Juden. Besiegt wurde das dritte Reich, Nazideutschland und seine Anhänger. Der Begriff "deutsches Volk" wie er ihn verwendet, fusst auf der völkischen Lehre und der Nazi-Ideologie.
aequitas
19.01.2017, 19:42
...
Vor allen Dingen verdeutlicht es auch, was für autoritäre Ideologien in der AfD stecken. Höcke stilisiert sich zu einem Führer, welcher die Gefühle und den Gemütszustands des "Volks" kennt und dies in Politik umsetzen will. Anti-demokratische (nicht funktionisfähige) Verfahren, wie die von der AfD geforderten Volksabstimmungen, tragen genau dazu bei. Es geht ihnen um nicht viel weniger, als autoritäre, rassistische Politik zu machen.
Pmueller69
19.01.2017, 19:47
Obwohl die rechte Gesinnung viele Deutscher erschreckend ist, schäme ich mich nicht ein Deutscher zu sein.
Ich bin aber stolz auf meinen Grossvater. Dieser (bis 1939 Bürger der freien Stadt Danzig) war überzeugter Sozialdemokrat, erhielt von den Nazis Berufsverbot und wurde im Krieg zum Bewährungsbataillon 999 eingezogen.
Vielleicht bin ich eines Tages auch stolz darauf Deutscher zu sein, wenn wir diese Zeit, in der Fremdenfeindlichkeit und falscher Nationalismus wieder Konjunktur haben, gemeinsam überwunden haben.
Ich habe mir mal Videos mit Reden von Hitler und Göbbels reingezogen. Das ist schon erschreckend, wie die das Volk manipuliert haben. Noch glaube ich, haben wir genug politische Bildung, um ein derartigen Entwicklung in Deutschland entgegenzuwirken.
Viele Junge sind aber wenig an Politik interessiert und es fehlt auch an politischen Persönlichkeiten wie Ebert und Stresemann in der Weimarer Republik und Adenauer, Schmidt, Brandt und Genscher in der Bundesrepublik. Bei Politikern wie Seehofer und Gabriel bekomme ich das Kotzen.
Schwarzfahrer
19.01.2017, 21:21
:Blumen: Dieser Stolz setzt nicht direkt andere herab, aber er wirkt ausgrenzend.
Wenn Du abgrenzend sagst, drückt es eher mein Gefühl aus. Ja, meine Zugehörigkeit zu einem Volk, meine Nationalität grenzt mich automatisch von anderen Völkern ab, so wie mich meine Zugehörigkeit zu meiner Familie mich vom Nachbarn abgrenzt.
Patriotismus unterscheidet sich jeweils von Land zu Land. Bspw. in Frankreich wird ein stärkerer Verfassungspatriotismus gelebt, während wir in Deutschland von einem ethnischen Patriotismus ausgehen können. ... Dies ist eng verbunden mit der Staatsbürgerschaft. Das deutsche Konzept ist ein ethnisches, während wir in Frankreich von einer territorialen Staatsbürgerschaft sprechen. Der FN wurde in Frankreich u.a. deshalb als rechtsextrem bezeichnet, weil er für eine ethnische Staatsbürgerschaft eingetreten ist.
Beide Staaten kennen aber kaum den eigentlich wesentlichen Unterschied zwischen Staatsbürgerschaft und Nationalität. Nur letzteres drückt meine Zugehörigkeit zu einem Volk aus. Staatsbürgerschaft ist tatsächlich austauschbar oder besser frei wählbar, die Nationalität bekommt man für immer mit der Muttersprache und Sozialisierung mit. Ethnische Staatsbürgerschaft ist insofern für mich insofern nicht rechtsextrem, sonder einfach unsinnig und realitätsfern, da dann z.B. ganz Südtirol keine Italienische Staatsbürger mehr haben könnte (und was macht Frankreich mit den Basken? und Deutschland mit den Dänen?). Ethnisch reine Länder gibt es kaum noch auf der Welt.
Identität besteht nicht nur aus "Abstammung". Viele Migranten würden sich selbst als Deutsche bezeichnen.
Was bedeutet das genau "Deutscher"? Ich bin selbst "Migrant", der mit 1/4 deutschen Vorfahren, aber als Ungare aus Siebenbürgen hierherkam. Ich bin natürlich deutscher Staatsbürger, und mein Sohn, der hier geboren wurde, ist selbstverständlich Deutscher, da sowohl seine erste Muttersprache als auch seine Sozialisierung deutsch ist. Ich selber bleibe aber Ungare, daran kann ich nichts ändern, allein weil Ungarisch meine erste Muttersprache ist. Trotzdem gehöre ich nach 37 Jahren hierher, bin hier zu Hause und fühle mich perfekt aufgenommen und integriert, so daß ich eine "zweite Identität" entwickelt habe, die aus dem Zugehörigkeitsgefühl zu diesem Land, diesen Orten und Menschen gespeist wird, wie auch aus der Einbindung in das Leben hier.
Über deinen letzten Satz kann ich leider nur den Kopf schütteln, aber du scheinst ein konservatives Weltbild zu pflegen - es sei dir gelassen.
Danke, großzügig :Blumen:
Ich meinerseits pflege ein fortschrittliches Weltbild und identifiziere mich nicht über meine "Abstammung" oder Kultur. Klar, Kultur prägt mich und ich pflege auch manche Traditionen (bspw. haben meine Freundin und ich uns zum 6. Januar beschenkt, wie in Spanien üblich [vor allen Dingen, da es uns zeitlich besser gepasst hat]), betrachte Kultur allerdings als wandelbar....
Ich sehe darin keinen Fortschritt, die eigene Herkunft und Kultur als beliebig und wandelbar anzusehen wie ein paar Laufschuhe, eher einen Mangel an Halt im Leben. Wenn Du damit persönlich glücklich bist, sei es Dir gegönnt; einen Gewinn für die Menschheit sehe ich in dieser Haltung nicht.
aequitas
19.01.2017, 22:26
Ich sehe darin keinen Fortschritt, die eigene Herkunft und Kultur als beliebig und wandelbar anzusehen wie ein paar Laufschuhe, eher einen Mangel an Halt im Leben. Wenn Du damit persönlich glücklich bist, sei es Dir gegönnt; einen Gewinn für die Menschheit sehe ich in dieser Haltung nicht.
Für den Rest bin ich gerade leider zu müde, deshalb nur kurz:
Ich habe nicht behauptet, dass meine "Kultur", meine Sozialisation wandelbar sei, sondern nur, dass "Kultur" in einem größeren Rahmen wandelbar ist. "Deutsche Kultur" ist heute nicht die selbe wie vor 150 Jahren und wird in nochmal 150 Jahren wieder anders sein. Meine Sozialisation ist von wesentlich mehr Faktoren abhängig als einem nationalen (künstlichen) Rahmen.
Meine Sozialisation ist zu großen Teilen abgeschlossen, beeinflusst von vielen unterschiedlichen Dingen. Meine doppelte Staatsbürgerschaft trägt mit Sicherheit dazu bei, dass ich mich keiner "Ethnie" oder ähnlichem zuschreibe. Geprägt hat mich viel, ein Teil davon war mit Sicherhheit die "spanisch" und "deutsch" // europäische Kultur. Aber eben nur ein Teil.
In meinen Augen ist die gemeinsame Sprache kein konstituierendes Merkmal für eine gemeinsame Nation. Die Schweizer z.B. bilden und fühlen sich als eine Nation mit 4 Landessprachen. Die Deutschweizer verstanden sich seit Einführung des Volksbegriffes in der Neuzeit nie als "Volks- oder Reichsdeutsche", sondern als Schweizer, die viel mehr historische, regionale Gemeinsamkeit mit den Tessinern, der Romandie und den Rätoromanen teilen als mit den Habsburgern, Baden-Württemberger, Sachsen, Preussen etc. (Ausnahme: eine kleine Minderheit von Nazis, welche den Anschluss ans 3. Reich wollten.). Man kann bei kultureller Vielfalt eine Nation bilden. Voraussetzung: Schutz und Anerkennung der kulturellen Eigenheiten / Identitäten durch den Föderalismus.
Auch eine europäische Nation könnte genauso irgendwann entstehen, wenn es der Wunsch und Wille der Europäer wäre.
Weil es irgendwie passt ... vor allem zu den Äußerungen des Herr Höcke...
Yolocaust (http://yolocaust.de/)
:Danke:
Solange die Welt bleibt wie sie ist, nämlich dass ein sehr kleiner Teil immer reicher wird und ein immer größerer Teil der großen Mehrheit Angst davor hat sozial abzusteigen, werden viel Menschen recht leicht dazu verführbar sein auf bestimmte Gruppen wütend zu sein, die sie als eine Gefahr für die eigene soziale Stellung in der Gesellschaft sehen.
Das ist ein teuflischer Kreislauf.
Je länger so ein System bestehen bleibt, desto gefährlicher wird es.
Was das Empfinden von Stolz angeht, ist es bei mir auch so, dass ich auf nichts wirklich stolz sein kann, woran ich überhaupt keinen Anteil habe, wozu ich nichts beigetragen habe.
Ich kenne die Freude einer Gemeinschaft anzugehören, die ich für gut halte, aber selbst die ist eingeschränkt, wenn ich für das, was ich dort für gut halte nichts oder so gut wie nichts beigetragen habe.
Verbote finde ich ebenfalls nicht gut.
Eigentlich ist es doch viel besser, wenn man schlimme Ansichten u.ä. als solche entlarvt und ihnen dadurch viel wirkungsvoller begegnet.
Es kann leicht so ausgelegt werden, als könne man das nicht oder hätte davor Angst, wenn Parteien oder das Verbreiten bestimmter Ansichten verboten werden.
Leider dürfte ein bedeutender Teil der Gesellschaft kaum in der Lage sein argumentativ überzeugend gegen jemand anzugehen der Volksverhetzung betreibt.
Dass das so ist, sollte nachdenklich machen.
Schwarzfahrer
20.01.2017, 07:58
"Deutsche Kultur" ist heute nicht die selbe wie vor 150 Jahren und wird in nochmal 150 Jahren wieder anders sein.
Natürlich; aber sie wird nie die vergangenen 1000 Jahre abschütteln, sie werden immer ein wesentlicher, prägender Teil sein, für die "Deutsche Kultur" wie für alle, die dieser Kultur zugehören, darin aufwachsen.
Meine Sozialisation ist von wesentlich mehr Faktoren abhängig als einem nationalen (künstlichen) Rahmen.
Was ist daran künstlich? Dein natürliches Umfeld ist durch die deutsche Kultur geprägt, wen Du bei deutschen Eltern aufwächst; wenn Du zwei Kulturen mitbekommst, sind es eben zwei, aber ebenso natürlich.
Meine Sozialisation ist zu großen Teilen abgeschlossen, beeinflusst von vielen unterschiedlichen Dingen. Meine doppelte Staatsbürgerschaft trägt mit Sicherheit dazu bei, dass ich mich keiner "Ethnie" oder ähnlichem zuschreibe. Geprägt hat mich viel, ein Teil davon war mit Sicherheit die "spanisch" und "deutsch" // europäische Kultur. Aber eben nur ein Teil.
Wie schon gesagt, wer damit zufrieden ist, darf es sein. Für mich (und viele andere Menschen) wäre es ein wesentlicher Verlust an Identität, Zugehörigkeit, auch Orientierung, wenn ich mich nicht klar einer Nationalität, einer Muttersprache und Kultur (oder ggf. auch zweien) zugehörig fühlen würde. Und ich kenne manche Auswanderer, die an der gefühlten Anforderung, dieses Zugehörigkeitsgefühl aufgeben zu müssen, zerbrachen. Mir wäre dafür übrigens die doppelte Staatsbürgerschaft egal, da diese nichts mit meiner Nationalität zu tun haben muß, sondern mit dem Ort, wo ich gerade lebe.
......
Natürlich; aber sie (die deutsche Kultur) wird nie die vergangenen 1000 Jahre abschütteln, sie werden immer ein wesentlicher, prägender Teil sein, für die "Deutsche Kultur" wie für alle, die dieser Kultur zugehören, darin aufwachsen.
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in meinen Augen gibt es keine 1000 Jahre "Deutsche Kultur". Der Begriff ist tatsächlich ein nachträgliches Konstrukt um nicht zu sagen eine einseitige Betrachtung bis Verfälschung der Geschichte, entstanden in der Zeit der Romantik unter Novalis, Schlegel als sich Nationalstaaten bildeten und als eine so konstruierte Vergangenheitsbetrachtung mit vielen Legenden identitätsstiftend wirkte (z.B. Wilhelm Tell für die Schweiz), um sich der Adelsherrschaft (bzw. dann Napoleon) zu entledigen, welche supranational dachten und agierten.
Im Mittelalter existierten sehr unterschiedliche Kulturen sowie Ethnien auf dem Boden vom heutigen DE, undurchlässig getrennt durch total verschiedene Lebensweisen der einzelnen Stände. Die Adligen heirateten möglichst europaweit innerhalb ihres Standes, ihrer abgeschlossenen Adelskultur, um so ihre Herrschaft auszudehnen. Welche gemeinsame deutsche Kultur hatte der Bauer, der von den Rittern unterjocht wurde, mit diesen gemein? Welche Kultur der bürgerlichen, freien Städter war mit den Bauern gemein? Ebenso fühlten sich die Mönche ihrem europaweiten Orden allein und mehr verbunden als dem Landarbeiter nebenan, von dem sie den Zehnten einzogen, und sie kommunzierten auf Latein. Selbst Friedrich der Grosse orientierte sich mehr an dem Sonnenkönig, sprach französisch und liess sich von Hugenotten bilden. Die herrschenden Fürsten und Könige warben für ihre Heere europaweit Söldner, die unterschiedlichen Ethnien entstammten, und als Lohn einen Teil der Beute behalten durften. Was hatten die (freien) Städter, die von solchen Heeren belagert wurden, mit diesen Söldnern und ihren adligen Anführern gemein?
Auch die deutsche Sprache reicht nicht, um ein Volk zu definieren, wie man daran sieht, dass sich Österreicher und Schweizer als eigenes Volk verstehen.
Pmueller69
20.01.2017, 09:08
in meinen Augen gibt es keine 1000 Jahre "Deutsche Kultur". ...
Die Siebenbürgersachsen sind vor 800 Jahren ausgewandert und trotzdem sind uns kulturell ziemlich ähnlich geblieben. Also muss da vor 800 Jahren schon etwas da gewesen sein.
Natürlich; aber sie wird nie die vergangenen 1000 Jahre abschütteln, sie werden immer ein wesentlicher, prägender Teil sein, für die "Deutsche Kultur" wie für alle, die dieser Kultur zugehören, darin aufwachsen.
Man muss aber sagen, dass uns Deutschen in den letzten 70 Jahren viel Kultur verloren gegangen ist. Ich mal gespannt, was davon Mitte des 21 Jahrhunderts noch übrig ist.
Schuld daran ist nicht der Einfluss von Ali und Giuseppe, sondern der von Bill und Jim.
Schwarzfahrer
20.01.2017, 09:12
In meinen Augen ist die gemeinsame Sprache kein konstituierendes Merkmal für eine gemeinsame Nation.
Trotz einzelner Gegenbeispiele ist sie aber für die Mehrheit der Nationen wesentlich. Wobei ich nochmal betone, Nation muß man von Staat und Staatsangehörigkeit unterscheiden. Die Kurden oder die Basken sind eine Nation, ganz ohne Staat, verbunden nur durch ihre Sprache, Geschichte und Kultur.
Die Schweizer z.B. bilden und fühlen sich als eine Nation mit 4 Landessprachen. ....
Gleichwertig gültiges Gegenbeispiel: meine Heimat Siebenbürgen: das war (solange es unabhängig sein konnte) Formal und im Selbstverständnis der Bürger ein Staat der "drei Nationen" (ungarisch, deutsch, rumänisch). Jede dieser Nationen war dem Staat Siebenbürgen verpflichtet, war aber gleichzeitig der Kultur der "Mutternationen" verbunden und erhielt diese so gut wie möglich (übrigens immer deutlich zum Mutterland abgegrenzt, kaum jemand wollte "heim ins Reich", weder Ungarn, noch Deutsche, noch Rumänen). Problematisch wurde es erst, als zuerst die Habsburger versuchten, alles in eine "österreichische" Kultur zu überführen, sowie später die Rumänen das Gleiche in ihrem Sinne taten. Letztere haben es immerhin geschafft, die siebenbürgisch-deutsche Kultur auszulöschen, und die ungarische durch massive erzwungene Zuwanderung stark zu schwächen und regional ganz zu verdrängen.
Auch eine europäische Nation könnte genauso irgendwann entstehen, wenn es der Wunsch und Wille der Europäer wäre.
Wenn - dann ja. Aber ich bin überzeugt, daß sich dafür nie eine Mehrheit findet, dafür ist für die meisten Menschen (außerhalb Deutschlands) ihre eigene Kultur und Identität zu wertvoll. Ich glaube nur an ein "Europa der Nationen"´als tragfähiges Modell.
Schwarzfahrer
20.01.2017, 09:23
Man muss aber sagen, dass uns Deutschen in den letzten 70 Jahren viel Kultur verloren gegangen ist. Ich mal gespannt, was davon Mitte des 21 Jahrhunderts noch übrig ist.
Schuld daran ist nicht der Einfluss von Ali und Giuseppe, sondern der von Bill und Jim.
Stimmt leider; ein Teil davon ist sicher der von aequitas erwähnte natürliche Wandel der Kulturen. Aber Schuld daran, wenn andere Kulturen viel Einfluß gewinnen sind nicht zuerst die Fremden (weder Bill noch Ali), sondern der eigene Umgang mit der eigenen Kultur und Tradition. Z.B. ein Bildungswesen, das zu wenig den Wert und die Bedeutung der eigenen Identität vermittelt, bzw. eine Grundhaltung, die übertriebene Angst vor allem hat, was mit "nation-" anfängt - sicher als Folge des Nationalsozialismus gut erklärbar, aber deswegen nicht besser.
aequitas
20.01.2017, 10:01
Was ist daran künstlich? Dein natürliches Umfeld ist durch die deutsche Kultur geprägt, wen Du bei deutschen Eltern aufwächst; wenn Du zwei Kulturen mitbekommst, sind es eben zwei, aber ebenso natürlich.
Künstlich sind die nationalen Grenzen in denen wir heute leben. Künstlich ist der Nationenbegriff den du verschiedenen Gruppen unterstellst. Letzterer entsteht hauptsächlich durch Zuschreibung von Außenstehenden und den damit einhergehenden Prozessen. Gerade zu den internationalen Fußballturnieren hat man gemerkt, wie der deutsche Nationalismus/Patriotismus aus(!)schließend gewirkt hat auf Grund zugeschriebener oder äußerlicher Eigenschaften. Ganz anders wiederum in Frankreich, wo Patriotismus nicht von "Abstammung" abhängig ist, sondern subjektiv bestimmt wird.
Stimmt leider; ein Teil davon ist sicher der von aequitas erwähnte natürliche Wandel der Kulturen. Aber Schuld daran, wenn andere Kulturen viel Einfluß gewinnen sind nicht zuerst die Fremden (weder Bill noch Ali), sondern der eigene Umgang mit der eigenen Kultur und Tradition. Z.B. ein Bildungswesen, das zu wenig den Wert und die Bedeutung der eigenen Identität vermittelt, bzw. eine Grundhaltung, die übertriebene Angst vor allem hat, was mit "nation-" anfängt - sicher als Folge des Nationalsozialismus gut erklärbar, aber deswegen nicht besser.
Wenn Bildung zum eindimensionalen Wissenstranfer wirtschaftskonformer Daten und Produktion unternehmenstauglicher Arbeitssklaven verkommt, muss man sich nicht wundern, wenn eigene Kultur und Tradition vergehen. Staat MINT mehr Geschichte, Literatur und Sozialkunde. Goethe contra Newton!
Pmueller69
20.01.2017, 10:45
Wenn Bildung zum eindimensionalen Wissenstranfer wirtschaftskonformer Daten und Produktion unternehmenstauglicher Arbeitssklaven verkommt, muss man sich nicht wundern, wenn eigene Kultur und Tradition vergehen. Staat MINT mehr Geschichte, Literatur und Sozialkunde. Goethe contra Newton!
Ich bin Ingenieur und ich stimme Dir bezüglich Geschichte und Sozialkunde zu. Bestimmte Inhalte aus dem MINT-Bereich gehören ins Studium und nicht in die Oberstufe.
Bei Literatur: Ich bekomme Ausschlag, wenn ich an meinen Deutsch-Unterricht in der Oberstufe denke. Ich verstehe aber, wenn andere das anders sehen.
Schwarzfahrer
20.01.2017, 11:35
Künstlich sind die nationalen Grenzen in denen wir heute leben.
Wenn historisch entstandenes künstlich ist, dann ja. Wobei die meisten Nationen nicht innerhalb einer Grenze leben, sondern in Europa sehr häufig über mehrere Staaten verteilt leben, und somit die "nationalen Grenzen" kaum je eine Nation definieren können.
Künstlich ist der Nationenbegriff den du verschiedenen Gruppen unterstellst. Letzterer entsteht hauptsächlich durch Zuschreibung von Außenstehenden und den damit einhergehenden Prozessen.
Nein, Nationenbegriff, den ich meine entsteht durch gemeinsame Geschichte, Sprache, Kultur, Tradition; es entsteht in der Nation, als Identifikation und Selbstbild, nicht durch Zuschreibung von Außenstehenden.
Trimichi
20.01.2017, 13:51
Identität entsteht durch Identifikation (Eigenwahrnehmung) und Identifizierung (Fremdwahrnehmung). Der Begriff nationale Identität ist derzeit als Forschungsthema ziemlich aktuell. Auf Grund der negativen Konnotationen spricht man in der sozialpsychologischen Forschung von ethischen statt von nationalen Gruppen. Für Deutsche mit Mirgationshintergrund bzw. ausländischen Wurzeln werden in diesem Zusammenhang "Dualen Identitäten" propagiert, welche sich für die Migranten als vorteilhaft erweisen. Man spricht heute allerdings auch vom multiplen Selbst auf Grund kultureller Diversität sich aus Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Gruppen ergebend (u.a. Tajfel & Turner, Theorie der sozialen Identität). Wie aber schon u.a. Hermann Hesse wusste kann eine Vielheit nicht ohne Ordnung bestehen. Von der intrasubjektiven Analyseebene auf die Makroebene extrapoliert bedeutete dies, dass es auf Grund von Vielheit einer Ordnung/Leitkultur bedarf, die natürlich historisch gewachsen ist. In diesem Kontext finde ich die Saphir-Worff-Hypothese bemerkenswert. Sie postuliert einen engen Zusammenhang zwischen Denken und Sprechen.
Pmueller69
20.01.2017, 13:59
Von der intrasubjektiven Analyseebene auf die Makroebene extrapoliert bedeutete dies,
Von dem Zeug, dass Du geraucht hast, hätte ich auch gerne auch etwas.
Für Deutsche mit Mirgationshintergrund bzw. ausländischen Wurzeln werden in diesem Zusammenhang "Dualen Identitäten" propagiert, welche sich für die Migranten als vorteilhaft erweisen.
Bei Aussiedlern und bei manchen hier Geborenen mit ausländischen Eltern geht das völlig an der Realität vorbei. Das sieht das mit dem Dualen anders aus. Sie fühlen sich selbst als Deutsche. Viele Deutschen, vor allem die vom rechten Lager, sehen sie aber als Ausländer.
JENS-KLEVE
20.01.2017, 14:07
Ich fühle mich jetzt auch nicht so besonders deutsch. Unter Heimat (mit Heimweh) verstehe ich meine Heimatstadt Kleve und das Gebiet drumherum zwischen Nijmegen (NL) und Xanten. Der Dialekt, die Landschaft, die Lebensart, der Baustil etc. - hier bin ich daheim. Wenn mich jemand nach Nationalstolz befragt, bin ich eher ein stolzer Europäer. Ich liebe zwar nicht unbedingt die Bürokratie, aber unser Kontinent und unsere Kooperation der Einzelstaaten - das finde ich super. Der offene Handel, überall arbeiten zu können, die gemeinsame Währung - super! Dafür nehme ich sogar die Bürokratie und Lobbyisten in Kauf.
Bezogen auf Deutschland muss ich leider sagen, dass mir die Niederländer näher sind als Ostdeutschland. Ich weiß, dass hier zwar viele Ostdeutsche mitlesen und -schreiben, ich will auch keinen beleidigen, aber ich glaube dass Niederländer uns hier am Niederrhein oder NRW ähnlicher sind als Ostdeutsche. Ausnahmen gibt es natürlich auch viele. Wahrscheinlich liegt es daran, dass mir die Wiedervereinigung bzw. der Beitritt zu schnell und plötzlich passierte. Die EU wurde gründlicher vorbereitet und hat sich somit bei mir auch besser verwurzeln können. Ich plädiere auch für eine gemeinsame europäische Armee zumindest der Kernländer.
Wenn historisch entstandenes künstlich ist, dann ja. Wobei die meisten Nationen nicht innerhalb einer Grenze leben, sondern in Europa sehr häufig über mehrere Staaten verteilt leben, und somit die "nationalen Grenzen" kaum je eine Nation definieren können.
Deswegen sind sie ja künstlich im Sinne von willkürlich.
Wobei man sich dann drüber unterhalten kann, was eine Nation eigentlich sein soll.
Würdest du behaupten die deutsche Nation, das wären alle deutschsprachigen Menschen? Die Schweizer werden sich bedanken. :dresche
Wie aber schon u.a. Hermann Hesse wusste kann eine Vielheit nicht ohne Ordnung bestehen.
Die Ordnung, sind unsere Gesetze.
Trimichi
20.01.2017, 15:03
Von dem Zeug, dass Du geraucht hast, hätte ich auch gerne auch etwas.
Bei Aussiedlern und bei manchen hier Geborenen mit ausländischen Eltern geht das völlig an der Realität vorbei. Das sieht das mit dem Dualen anders aus. Sie fühlen sich selbst als Deutsche. Viele Deutschen, vor allem die vom rechten Lager, sehen sie aber als Ausländer.
Sag mal, schließt du von dir auf andere?
So wie ich dich verstehe, willst du (A) einen durchziehen, wobei der zweite Absatz darauf schließen lässt, dass du das bereits getan hast, und (B) erklärt wissen, dass die "Deutschen aus dem rechten Lager" die Bösen sind. Belege das doch mal mit Zahlenmaterial anstatt mit Stereotypen. (...)
Pmueller69
20.01.2017, 16:08
Sag mal, schließt du von dir auf andere?
Ich habe es mir nach der Hochschule abgewöhnt, so zu reden und zu sprechen, dass meine Kunden das Lexikon brauchen, um mich zu verstehen.
So wie ich dich verstehe, willst du (A) einen durchziehen, wobei der zweite Absatz darauf schließen lässt, dass du das bereits getan hast, und (B) erklärt wissen, dass die "Deutschen aus dem rechten Lager" die Bösen sind. Belege das doch mal mit Zahlenmaterial anstatt mit Stereotypen. (...)
Ich habe keinen Migrationshintergrund. Ich kenne aber einige Aussiedler ziemlich gut, die auf Grund Akzent im Supermarkt usw. rassistisch angemacht wurden, was ihnen dann auch ziemlich zu schaffen gemacht hat.
Und in dem Umfeld meiner Kinder, gibt es genug Freunde und Schulkollegen, wo die Eltern aus dem Ausland gekommen. Inder, Türken. Die Kids fühlen sich aber als Deutsche.
Schwarzfahrer
20.01.2017, 16:52
Würdest du behaupten die deutsche Nation, das wären alle deutschsprachigen Menschen? Die Schweizer werden sich bedanken. :dresche
Ich behaupte, daß alle deutschsprachigen Menschen über die gleiche Sprache (Hochdeutsch als Verbindungselement) und der dazugehörigen Kultur und Geschichte (zurück bis zur Völkerewanderung der Germanen und Karl dem Großen) zu einem Volk verbunden sind, unabhängig von den Staatsformationen, in denen sie leben. Daß heute z.B. Österreicher einen eigenen Staat haben, und die Bayern nicht, hat mit Zufällen der Geschichte zu tun, nicht mit einem grundlegenden Unterschied, und spielt auch keine Rolle für diese Tatsache.
Ansonsten sind die Deutschen durch ihre Geschichte der extremen Kleinstaaterei schon immer extrem vielfältig und politisch zersplittert gewesen im Vergleich mit vielen anderen, besonders kleineren Völkern, was zwar zu einer größeren kulturellen Vielfalt als in vielen anderen Völkern, aber nicht zu einer Aufhebung der Gemeinsamkeiten geführt hat.
Ich behaupte, daß alle deutschsprachigen Menschen über die gleiche Sprache (Hochdeutsch als Verbindungselement) und der dazugehörigen Kultur und Geschichte (zurück bis zur Völkerewanderung der Germanen und Karl dem Großen) zu einem Volk verbunden sind, unabhängig von den Staatsformationen, in denen sie leben. Daß heute z.B. Österreicher einen eigenen Staat haben, und die Bayern nicht, hat mit Zufällen der Geschichte zu tun, nicht mit einem grundlegenden Unterschied, und spielt auch keine Rolle für diese Tatsache.
Interessant finde ich, dass die grossen germanischen Stämme, welche einwanderten, schon bald nach der Einwanderung unterschiedliche Sprachen entwickelten. Einige übernahmen vom Latein abstammende romanische Sprachen wie die West-Franken (galloromanisch) und Burgunder, andere das Alemannische. :Lachen2: In den grossen Kriegen der Neuzeit standen sich u.a. West- / und Ostfranken gegenüber, urprünglich ein Volksstamm, aus dem mehrere Völker / Staaten hervorgingen, die sich blutig bekämpften. Ich hoffe, dass europäische Gemeinschaftsbewusstsein bleibt so stark, dass sich das nicht mehr wiederholt.
Die Schweizer wiederum sehen ihre (patriotischen) Volkswurzeln bei den Helvetiern (Kelten), die während des römischen Reiches das Alpen- und Mittelland der CH besiedelten, (Conföderatio Helvetica --> CH) und nicht allein bei den später zugewanderten Alemannen / Franken / Burgunder, welche sich in freien Siedlungsräumen zwischen den Helvetiern ansiedelten. ;)
In Koblenz beim Treffen der Nationalisten (Fraktion ENF "Europa der Nationen und Freiheit" im EU-Parlament) stellte Frauke Petry in ihrer Rede die EU auf eine Stufe mit der Beherrschung der Europäer durch Napoleon, dem 3. Reich und Russland. Davon müssten sich die Nationen befreien. :Nee:
Von Pressefreiheit hält die ENF wenig. Sie erteilte grossen Medien keine Akkreditierung.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-01/enf-koblenz-marine-le-pen-frauke-petry-rechtspopulismus
Trimichi
22.01.2017, 15:50
In Koblenz beim Treffen der Nationalisten (Fraktion ENF "Europa der Nationen und Freiheit im EU-Parlament) stellte Frauke Petry in ihrer Rede die EU auf eine Stufe mit der Beherrschung der Europäer durch Napoleon, dem 3. Reich und Russland. Davon müssten sich die Nationen befreien. :Nee:
Hab ich auch gesehen. Hab gedacht ich sehe und höre nicht richtig. Hat sie aber gesagt. AfD scheidet nach dem Vergleich für mich als Alternative definitiv und 100.00% aus.
Ich bleibe bei schwarz-grün. Die Grünen scheinen ja Bereitschaft für diese Art der Koalition signalisiert zu haben.
AfD scheidet nach dem Vergleich für mich als Alternative definitiv und 100.00% aus.
Dazu brauchte es erst diesen Vergleich :confused:
spanky2.0
22.01.2017, 17:03
Dazu brauchte es erst diesen Vergleich :confused:
Ich glaube wir können von Glück reden, dass die Afd solche Deppen (wie Höcke, von Storch, Petry usw.) an der Parteispitze hat, die sie alleine dadurch schon für viele unwählbar macht.
Kaum auszudenken wenn sie noch einen 'charismatischen Schönredner' in ihren Reihen hätten, der erstmal keinen so radikalen Bullshit absondert, sondern die Leute mit seinem Geschwätz erreichen und einlullen könnte. :Nee:
Ich glaube ......
Ich fürchte leider, dass es genug Bürger gibt, denen die Reden gefallen.
Eine von Storch und eine Petry werden sich genau überlegen, womit sie auf Wählerfang gehen.
Trimichi
22.01.2017, 18:23
Dazu brauchte es erst diesen Vergleich :confused:
Ja, für mich schon. Wie dir wsl nicht entgangen ist hatte ich mich für die Armen in unserem Lande eingesetzt, denen vermeintliche Mittel vorenthalten wurden. Warum sind Mittel für die Flüchtlinge da, nicht so aber für die Bekämpfung von Armut?
Olli68 hatte es gut auf den Punkt gebracht. Ein bisschen AfD würde DE insgesamt nicht schaden und in die richtige Mitte rücken.
Als die AfD in der Öffentlichkeit anfänglich auftrat dachte ich ähnlich, insofern, dass ein bisschen Druck von rechts außen nicht schaden könnte, obschon die Inhalte der Partei... - welche Inhalte??? Immerhin wäre ich bereit gewesen die AfD zu tolerieren oder wie Arne auch einst auf fb meinte: reicht euch die Hände. Das schließt alle ein auch AfDler.
Nach der neuerlichen Äußerung von wegen dem Holocaust-Mahnmal wurde die AfD mehr als grenzwertig imho. Dennoch dachte ich immer noch, es wäre vielleicht ganz gut kämen Impulse von rechts. Das mit dem Mahnmal ist schon richtig. Kein Staat der Welt hat so etwas gemacht. Wenn auch ungeheuerlich, so konnte man auf der Sachebene und nur auf der Sachebene zumindest Richtigkeit feststellen. Nur zur Klarstellung: das Mahnmal ist eine wichtige und richtige Sache. Auch wenn es die Kuriosität birgt einzigartig zu sein.
Der Vergleich der EU mit Nazi-DE usw. (vgl. Beitrag qbz) hat der AfD irreperabel geschadet. Das meinte ich damit als ich schrieb, dass die AfD sich mit einer Sicherheit von 100.00% disqualifiziert hat. Nullkommanull Millimeter Verhandlungsspielraum.
J.............Ein bisschen AfD würde DE insgesamt nicht schaden und in die richtige Mitte rücken.
Die AfD schadet Deutschland aktuell schon genug und je mehr Sitze sie irgendwo bekommen, desto mehr schaden sie Deutschland.
Pmueller69
22.01.2017, 19:09
In Koblenz beim Treffen der Nationalisten (Fraktion ENF "Europa der Nationen und Freiheit" im EU-Parlament) stellte Frauke Petry in ihrer Rede die EU auf eine Stufe mit der Beherrschung der Europäer durch Napoleon, dem 3. Reich und Russland.
Aber wenn sie die EU auf eine Stufe mit dem 3. Reich stellt, war es doch vielleicht als Kompliment gemeint.:Cheese:
Ja, für mich schon. Wie dir wsl nicht entgangen ist hatte ich mich für die Armen in unserem Lande eingesetzt, denen vermeintliche Mittel vorenthalten wurden. Warum sind Mittel für die Flüchtlinge da, nicht so aber für die Bekämpfung von Armut?
Da ist die AfD ja dann genau die richtige Partei für...
Den Rest Deiner Erklärung kann ich zwar begreifen aber nicht verstehen.
Wenn Du letztlich aber nun die AfD als unwählbar erkannt hast, ist das ja ausreichend. :Huhu:
Ich glaube wir können von Glück reden, dass die Afd solche Deppen (wie Höcke, von Storch, Petry usw.) an der Parteispitze hat, die sie alleine dadurch schon für viele unwählbar macht.
Kaum auszudenken wenn sie noch einen 'charismatischen Schönredner' in ihren Reihen hätten, der erstmal keinen so radikalen Bullshit absondert, sondern die Leute mit seinem Geschwätz erreichen und einlullen könnte. :Nee:
Da kann man froh sein, dass Bernd Lucke nicht mehr dabei ist. Der war eher so einer für mich. Aber ich denke auch das die "Deppen" da ziemlich genau wissen was sie tun und genug Stimmen mit ihrem Geschwätz bekommen!
Nobodyknows
27.01.2017, 18:26
So mal auf die Schnelle zum heutigen
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus:
Wähler und AfD-Mitglieder die hinter solchen im Link genannten AfD-Forderungen stehen haben andere "Qualitäten" als nur Besorgnis. Das sind keine besorgten Bürger!
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/joerg-meuthen-von-afd-ist-gegen-gelder-fuer-ns-gedenkstaette-14726516.html
Gruß
N. :Kotz:
Erfreulicherweise wurde der Brand einer für Flüchtlinge vorgesehene Sporthalle in Nauen (Brandenburg) von der Polizei aufgeklärt und die Brandstifter (Mitglieder einer zugelassenen Partei, der NPD) jetzt zu hohen Haftstrafen verurteilt.
Wegen des Brandanschlags auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Nauen wurde der NPD-Politiker Maik Schneider zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt. Für weitere Delikte erhielt er eine zusätzliche Freiheitsstrafe von anderthalb Jahren. (http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/1155773/)
In der Schweiz wurde die Regierungsvorlage zur erleichterten Einbürgerung der Enkelgeneration von Ausländern in der Volksabstimmung angenommen trotz Gegenkampagne der SVP (ähnlich AFD).
Flüchtlingskrise, islamistischer Terror, Donald Trump, Europas Rechtspopulisten, Burka-Plakate: Mit alldem und vielen Schlagworten mehr hätte man es rasch erklären können, wenn sich Volk und Stände zum vierten Mal in der Geschichte des Bundesstaats gegen die erleichterte Einbürgerung der dritten Ausländergeneration ausgesprochen hätten. Nun hat der Souverän zugestimmt – und zwar unerwartet deutlich. Der Entscheid steht wohltuend quer in der Landschaft. Er zeigt, dass die politische Auseinandersetzung in der Schweiz nicht einfach kontaminiert wird durch die Vorgänge in anderen Ländern, den Zeitgeist oder den Twitter-Account des amerikanischen Präsidenten. (https://www.nzz.ch/einbuergerungsvorlage-eine-burka-macht-noch-keinen-abstimmungssieg-ld.145101)
Die Schweizer Bevölkerung wuchs von ca. 6 Millionen (1970) auf ca. 8,3 Millionen (2016). Davon sind ca. 2 Millionen (25 %) Ausländer, ohne Bürgerrecht. Wer in DE über den demografischen Knick wegen der Rente klagt, sollte sich IMHO damit beschäftigen, dass ein Sinken der Bevölkerung keinem naturgesetzlichen Determinismus unterliegt.
captainbeefheart
12.02.2017, 19:49
Die Schweizer Bevölkerung wuchs von ca. 6 Millionen (1970) auf ca. 8,3 Millionen (2016). Davon sind ca. 2 Millionen (25 %) Ausländer, ohne Bürgerrecht. Wer in DE über den demografischen Knick wegen der Rente klagt, sollte sich IMHO damit beschäftigen, dass ein Sinken der Bevölkerung keinem naturgesetzlichen Determinismus unterliegt.
Dass die Schweizer so abgestimmt haben ist erfreulich.
Der absolute Zuwachs allein sagt doch aber noch nicht wirklich etwas aus, ob damit ein "demografischer Knick" auch wirklich aufgefangen wird, wenn es sich z.B. um überwiegend ältere Menschen handelt, oder?
Bei der Gelegenheit: Auch in Deutschland gab es von 2015 auf 2016 einen Zuwachs von etwas über 81 auf 82 Millionen - mit derselben Einschränkung (habe dazu leider keine detaillierten Zahlen). Und tatsächlich gibt es jetzt erste Prognosen, die von einem Zuwachsszenario zu ca. 93 Millionen im Jahr 2050 ausgehen und die bisherigen Annahmen der Entwicklung damit auf den Kopf stellen (minus 10 Millionen bis 2050).
Dass die Schweizer so abgestimmt haben ist erfreulich.
Der absolute Zuwachs allein sagt doch aber noch nicht wirklich etwas aus, ob damit ein "demografischer Knick" auch wirklich aufgefangen wird, wenn es sich z.B. um überwiegend ältere Menschen handelt, oder?
Ich wollte nur bei der Gelegenheit darauf aufmerksam machen, dass man mit Zuwanderung und Integration (incl. Einbürgerung der im Land Geborenen) den "demografischen Knick" beeinflussen kann. Von 1970 bis jetzt nahm die Bevölkerung in der CH um ca. 33 % zu in DE um ca. 10 %.
Olli68 hatte es gut auf den Punkt gebracht. Ein bisschen AfD würde DE insgesamt nicht schaden und in die richtige Mitte rücken.
Und wer legt fest, wo die Mitte ist und was ein "bisschen" ist?
Ist das nicht sehr relativ?
Ich finde Deutschland rechts genug.
Nach der neuerlichen Äußerung von wegen dem Holocaust-Mahnmal wurde die AfD mehr als grenzwertig imho. Dennoch dachte ich immer noch, es wäre vielleicht ganz gut kämen Impulse von rechts. Das mit dem Mahnmal ist schon richtig. Kein Staat der Welt hat so etwas gemacht. Wenn auch ungeheuerlich, so konnte man auf der Sachebene und nur auf der Sachebene zumindest Richtigkeit feststellen. Nur zur Klarstellung: das Mahnmal ist eine wichtige und richtige Sache. Auch wenn es die Kuriosität birgt einzigartig zu sein.
Ohne andere Verbrechen der Weltgeschichte zu vergessen, ist der Holocaust halt auch einmalig.
Nobodyknows
14.02.2017, 11:31
Das mit dem Mahnmal ist schon richtig. Kein Staat der Welt hat so etwas gemacht.
Nicht einmal das ist richtig. In Südafrikas Haupstadt Pretoria gibt es im Freedom Park den Garden of Remembrance. Dort gedenkt man auch den Opfern der eigenen, unrühmlichen Vergangenheit, den Opfern der "main conflicts in South Africa's past, among them genocide, slavery, the wars of resistance, the Anglo-Boer wars, the first and second world wars, and the struggle for liberation from apartheid."
https://www.freedompark.co.za/elements-of-the-park/garden-of-remembrance.html
Aber so viel Detailwissen wäre ja vom Geschichtslehrer Höcke zu viel verlangt...er glaubt vielleicht sich, ganz völkisch, mit den afrikanischen Reproduktionsstrategien auszukennen...aber in der afrikanischen Realität kennt er sich nicht aus.
Noch ein Mahnmal das der Schmalspur-Goebbels unterschlagen hat:
Das Kigali Genocide Memorial (in der Haupstadt Ruandas)
http://www.kgm.rw/about/photo-gallery/
Gruß
N. :Huhu:
Trimichi
14.02.2017, 12:01
Und wer legt fest, wo die Mitte ist und was ein "bisschen" ist?
Ist das nicht sehr relativ?
Ich finde Deutschland rechts genug.
Wir grenzen also alle, die national denken aus? Ist das die Alternative?
Ohne andere Verbrechen der Weltgeschichte zu vergessen, ist der Holocaust halt auch einmalig.
Bist du dir da so sicher?
Wir grenzen also alle, die national denken aus? Ist das die Alternative?
Diejenigen, die national denken, grenzen doch aus und nicht umgekehrt.
Nobodyknows
14.02.2017, 12:31
Wir grenzen also alle, die national denken aus? Ist das die Alternative?
Jede Nation brachte und bringt Unmengen von Schwachköpfen und Verbrechern hervor...und auch großartige, wunderbare Menschen.
Für was braucht es dann im Miteinander ein nationales Denken?
Und weil der Schopenhauer jetzt hier so schön passt...
"...Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen."
Gruß
N. :Huhu:
tandem65
14.02.2017, 14:14
Wir grenzen also alle, die national denken aus? Ist das die Alternative?
Wenn Du das machst, bitte sehr.
Trimichi
14.02.2017, 14:50
Diejenigen, die national denken, grenzen doch aus und nicht umgekehrt.
Offensichtlich sind jede Menge Menschen unzufrieden mit der Regierung und wähl(t)en die AfD. Das hat auch Gründe. Wie dem auch sei, indem man die AfDler ausgrenzt stellt man sich auf deren Stufe. Oder? Oder zieht gleich mit Donald Trumps "Fight fire with fire"?
Warum kann die Regierung Merkel nicht ein paar Kröten locker machen, um den Armen und Alten zu helfen? Weil in modernen Industriegesellschaften Alte, Arme und Kranke stereotypisiert werden. Dieser negative Mechanismus verursacht Kosten, viel mehr als wie wenn man 1-2 Milliarden jährlich ausgibt für die eigenen, hilfsbedürftigen, armen und alten Leute und nicht nur für die Flüchtlinge. Problem erkannt, Problem gebannt? Fehlanzeige. Die Regierung regiert am Volk vorbei, es formiert sich Bürgerprotest. Warum sollten sonst die Rechtsradikalen so einen Aufschwung erfahren? Vor den Flüchtlingen haben die Rechtsradikalen Parteien kaum nennenswerte Prozente in die Wahlen erlangt, Schönhuber ausgenommen, die man zwar nicht ignorieren darf, aber Randerscheinung waren.
Wie soll man mit dem Phänomen Rechtradikalismus umgehen? Ausgrenzung mit Ausgrenzung bekämpfen?
Trimichi
14.02.2017, 14:58
Für was braucht es dann im Miteinander ein nationales Denken?
Welche Werte, Normen, und Verhaltensmuster, Regeln und Gesetze sollen in im "Kulturraum" Deutschland gelten? Türkische, syrische, asiatische, europäische, arabische, afrikanische oder doch deutsche? Alles zugleich geht nicht. Sonst könnten wir auch gleich sämtliche Länder- und Staatengrenzen wegfallen lassen und darauf hoffen, dass sich die wechselseitig bedingenden Akkulturationsprozesse von ganz alleine regeln, indem man auf das Gute im Menschen vertraut...
... Sonst könnten wir auch gleich sämtliche Länder- und Staatengrenzen wegfallen lassen und darauf hoffen, dass sich die wechselseitig bedingenden Akkulturationsprozesse von ganz alleine regeln...
Das wäre einfach toll. Leider ist der Mensch (oder besser ein Großteil der Menschen) aufgrund seines Egoismus oder auch Narzissmus davon überzeugt, dass er durch seine Arbeit und Fähigkeiten und Herkunft eine bestimmte Wertigkeit hat und er sich daher von anderen positiv abgrenzt und dafür auch besser gestellt werden muss.
Solange dieses Denken vorherrscht wird es keine Möglichkeit geben die Nationaltümmelei einfach mal sein zu lassen.
Komischerweise geht mal in er (Aus)Bildung ja mittlerweile durch Inklusion einen ganz anderen Weg. Hier möchte man erkannt haben, dass es besser ist, wenn alle prinzipiell gleichgestellt sind und jeder von jedem profitieren kann.
Ich fände es schön, wenn es auf der Welt keine Grenzen und Staatentümmelei geben würde, dabei jeder nach seiner eigenen Identität sich einer sozialen Gruppe zuordnen kann, was völlig unabhängig von Herkunft oder sozialer bzw. finanzieller Stellung möglich wäre. Man brächte keine Waffen, keine Kriege und keinen Neid mehr. Leider wird es w.o. beschrieben aber immer Menschen geben, die sich selbst für besser halten, und es wird genauso immer Menschen geben, die man als Leistungsverweigerer bezeichnen muss. Menschen die aufgrund mangelnder Fähigkeiten nicht in der Lage sind Leistung zu erbringen, kann ein solches System ohne weiteres Auffangen, aber solange es die beiden erstgenannten Gruppen gibt, wird eine gleichgestellte Welt Utopie bleiben.
Zum Rechtsruck: Ich denke, dass mit der Uneinigkeit des Parteiausschlusses vom Höcke sie Selbstzerstörung der AFD begonnen hat und sie es schaffen bis zur Bundestagswahl auf das Niveau der Piraten zu sinken. Höcke wirft der Parteiführung Machtpolitische Beweggründe vor. Jetzt wird dreckige Wäsche gewaschen
Pmueller69
14.02.2017, 16:45
Das wäre einfach toll. Leider ist der Mensch (oder besser ein Großteil der Menschen) aufgrund seines Egoismus oder auch Narzissmus davon überzeugt, dass er durch seine Arbeit und Fähigkeiten und Herkunft eine bestimmte Wertigkeit hat und er sich daher von anderen positiv abgrenzt und dafür auch besser gestellt werden muss.
Solange dieses Denken vorherrscht wird es keine Möglichkeit geben die Nationaltümmelei einfach mal sein zu lassen.
Komischerweise geht mal in er (Aus)Bildung ja mittlerweile durch Inklusion einen ganz anderen Weg. Hier möchte man erkannt haben, dass es besser ist, wenn alle prinzipiell gleichgestellt sind und jeder von jedem profitieren kann.
Ich fände es schön, wenn es auf der Welt keine Grenzen und Staatentümmelei geben würde, dabei jeder nach seiner eigenen Identität sich einer sozialen Gruppe zuordnen kann, was völlig unabhängig von Herkunft oder sozialer bzw. finanzieller Stellung möglich wäre. Man brächte keine Waffen, keine Kriege und keinen Neid mehr. Leider wird es w.o. beschrieben aber immer Menschen geben, die sich selbst für besser halten, und es wird genauso immer Menschen geben, die man als Leistungsverweigerer bezeichnen muss. Menschen die aufgrund mangelnder Fähigkeiten nicht in der Lage sind Leistung zu erbringen, kann ein solches System ohne weiteres Auffangen, aber solange es die beiden erstgenannten Gruppen gibt, wird eine gleichgestellte Welt Utopie bleiben.
Sehr schön geschrieben :Blumen:
Kürzlich lauschte ich im Deutschlandfunk einem Politexperten, der wahrscheinlich treffend feststellte, das der Rechtsruck in DE nur langsam Einzug erhält. Der Rechtsruck rund um DE und in der EU bereits vielerorts deutlich weiter fortgeschritten sei und man wohl erst um 2020 hier wirklich von Rechtsruck sprechen könnte.
...........klingt ziemlich düster ............. vor allem mit dem erleben der neuen öffentlichen Sprache ( durch Politiker und andere sog. Experten), die nicht mehr scheut, die Zukunft für Finanzen, Handel und Frieden, grau in grau zu malen.
Ich persönlich, denke ja manchmal das die Menschheit in dieser Form auf einer Zwischenstation ist. Noch handeln Staatsoberhäupter für ihr Land und für einige Verbündete. Irgendwann merkt einer der Mächtigen, das es für das eigene Volk besser ist, wenn nicht so viele andere Menschen an den Ressourcen der Erdkugel hängen - dann gnade uns ........
Langfristig wird es aber nur so gehen. Ein Weltherrscher, der hoffentlich ein Grünersozialer ist ;)
Kürzlich lauschte ich im Deutschlandfunk einem Politexperten, der wahrscheinlich treffend feststellte, das der Rechtsruck in DE nur langsam Einzug erhält. Der Rechtsruck rund um DE und in der EU bereits vielerorts deutlich weiter fortgeschritten sei.............
Stimmt, allein wenn ich an die Niederlande und Frankreich denke.
Und mal darüber nachgedacht im April oder wars Mai, wird in Frankreich gewählt und Marie le Pen hat verdammt gute Karten.
Kurioserweise wird an anderer Stelle über eine Knalltüte sondergleichen diskutiert und der ist weit weg, aber wenn in Frankreich der Machtwechsel Richtung FrontNational gehen sollte, dann siehts dann richtig duster aus.
Nobodyknows
14.02.2017, 17:55
Offensichtlich sind jede Menge Menschen unzufrieden mit der Regierung und wähl(t)en die AfD. Das hat auch Gründe.
AfD-Wähler haben die gleichen Gründe wie trotzige Kinder, die einen Wutanfall vor den Süßwaren an der Supermarktkasse abliefern wenn Mutti nichts spendiert. Sie merken zwar, dass das Leben kein Wunschkonzert ist, durchschauen aber mangels praktischer Lebenserfahrung noch nicht, dass ihre peinliche Showeinlage nichts bringt und sich die meisten Menschen um sie herum unangenehm berührt abwenden. ;)
Kinder kapieren es dann irgendwann. :Blumen: Bei AfD-Wählern...ich weiß nicht. :(
Gruß
N. :Huhu:
Nobodyknows
14.02.2017, 18:13
Stimmt, allein wenn ich an die Niederlande und Frankreich denke.
Und mal darüber nachgedacht im April oder wars Mai, wird in Frankreich gewählt und Marie le Pen hat verdammt gute Karten.
Ruhe ist der erste Bürgerpflicht!
"In Frankreich hat der unabhängige Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron einer Umfrage zufolge derzeit beste Siegchancen. In der zweiten und entscheidenden Wahlrunde im Mai würde er laut Befragung mit 66 Prozent die Nase vorne haben, wie das Institut Opinionway am Dienstag mitteilte. Damit wäre seine rechtextreme Konkurrentin Marine Le Pen vom Front National in der Stichwahl geschlagen, ihr werden nur 34 Prozent vorhergesagt."
http://www.handelsblatt.com/politik/international/wahlen-in-frankreich-beste-chancen-fuer-macron/19358692.html
Und Wilders...seine Forderungen verstoßen gegen die niederländische Verfassung. Abgesehen davon, dass niemand mit ihm koalieren will. Die höchsten nierländischen Gerichte würden ihm -wie US-Gerichte Donald Trump- den einen oder anderen Zahn ziehen. Und ein Nexit? Die haben halt viel Gas in der Nordsee. Aber sonst? Tomaten und Tulpen die sie dann nicht mehr einfach so in die EU bekommen? Deutschland ist der wichtigste Handelspartner der Niederlande!
Aber weniger Wohnwagen mit gelben Nummernschildern auf deutschen Autobahnen...das hätte was. :Lachen2: Laß den Spinner mal machen...
Gruß
N. :Huhu:
Ich glaube dem Wilders wird in D mehr Beachtung geschenkt als in NL. Zumindest die Holländer die ich kenne, nehmen den Spinner nicht ernst.
captainbeefheart
14.02.2017, 18:19
AfD-Wähler haben die gleichen Gründe wie trotzige Kinder, die einen Wutanfall vor den Süßwaren an der Supermarktkasse abliefern wenn Mutti nichts spendiert. Sie merken zwar, dass das Leben kein Wunschkonzert ist, durchschauen aber mangels praktischer Lebenserfahrung noch nicht, dass ihre peinliche Showeinlage nichts bringt und sich die meisten Menschen um sie herum unangenehm berührt abwenden. ;)
Kinder kapieren es dann irgendwann. :Blumen: Bei AfD-Wählern...ich weiß nicht. :(
Gruß
N. :Huhu:
Ich mag Vergleiche, die Motivlagen einfach zu beschreiben imstande sind. Das ist so einer, den ich mag. Aber leider beschreibt er nur einen kleinen Teil "des Problems".
Dass wir im rechten Spektrum der AfD einen Anteil unbelehrbarer rechtsextremer, rassistischer Ewiggestriger haben, ist offensichtlich. Und erschreckt mich auch nicht so sehr, weil es die schon immer gegeben hat im Raum bis ca. 3, 4 oder 5 Prozent (Republikaner, NPD etc.). Diese Menschen sind durch und für unsere Demokratie auch nicht mehr wirklich zu erreichen und wollen es wohl auch nicht.
Für viel gefährlicher halte ich demgegenüber die durch den Rechtspopulismus der AfD offenbar mobilisierten bürgerlichen Spektren, die sich früher niemals mit so einem "rechten Pack" gemein gemacht hätten - dies jetzt aber angesichts der Angstszenarien tun, und zwar zahlreich. Die Enttäuschung und die Angst ist offenbar größer, als die (frühere) Abscheu vor den Rassisten. Wenn Du die Höcke-Rede gesehen und mal im Publikum gecheckt hast, wer da sitzt, weißt Du, was ich meine.
Gleichzeitig ist das aber auch DIE Chance, weil ich glaube, dass dieses Menschen, wahr- und ernstgenommen, prinzipiell durch die Demokratie zurückgeholt werden können. Da müssten die Etablierten halt mal konsequent ran.
Gleichzeitig ist das aber auch DIE Chance, weil ich glaube, dass dieses Menschen, wahr- und ernstgenommen, prinzipiell durch die Demokratie zurückgeholt werden können. Da müssten die Etablierten halt mal konsequent ran.
Und genau da liegt doch der Hase im Pfeffer. Um genau diese Menschen anzusprechen, muss man sich mit ihnen auseinandersetzen und vor allem ihre Beweggründe erkennen und akzeptieren, um ihnen dann politisch und argumentativ einen Ausweg anzubieten.
Leider passiert eher das Gegenteil. Der AFDler wird als "Pack" über einen Kamm geschert und damit werden eben genau diese Menschen noch mehr zu den "rechten Verstandsverweigerer" hingedrängt.
Ruhe ist der erste Bürgerpflicht!
"In Frankreich hat der unabhängige Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron einer Umfrage zufolge derzeit beste Siegchancen. In der zweiten und entscheidenden Wahlrunde im Mai würde er laut Befragung mit 66 Prozent die Nase vorne haben, wie das Institut Opinionway am Dienstag mitteilte. Damit wäre seine rechtextreme Konkurrentin Marine Le Pen vom Front National in der Stichwahl geschlagen, ihr werden nur 34 Prozent vorhergesagt."
http://www.handelsblatt.com/politik/international/wahlen-in-frankreich-beste-chancen-fuer-macron/19358692.htmlUmfragen haben in den USA auch immer Clinton vorne gesehen.
Das Problem an den Umfragen sind zwei Faktoren:
Soziale Erwünschtheit - viele potentielle Trump-Wähler "trauten" sich nicht zuzugeben, dass sie Trump wählen Wahlprognosen gehen von relativ stabilen Verhältnissen bzgl. Wanderungen von vorherigen Nicht-Wählern zu Wählern aus, ist das nicht der Fall, sinkt die Sicherheit der Prognose.Beide Faktoren treffen auch auf Marine Le Pen und ihre FN wie auch die AfD zu.
Warum kann die Regierung Merkel nicht ein paar Kröten locker machen, um den Armen und Alten zu helfen? Weil in modernen Industriegesellschaften Alte, Arme und Kranke stereotypisiert werden. Dieser negative Mechanismus verursacht Kosten, viel mehr als wie wenn man 1-2 Milliarden jährlich ausgibt für die eigenen, hilfsbedürftigen, armen und alten Leute und nicht nur für die Flüchtlinge.
Wird doch schon immer getan. Und die Probleme, die wir haben, hatten wir auch schon vor den Flüchtlingen.
Welche Werte, Normen, und Verhaltensmuster, Regeln und Gesetze sollen in im "Kulturraum" Deutschland gelten? Türkische, syrische, asiatische, europäische, arabische, afrikanische oder doch deutsche? Alles zugleich geht nicht.
Warum sollte das nicht gehen? Das Problem entsteht in den Köpfen mancher Menschen. Wir sind doch alle nur Menschen und ticken letztendlich gleich. Nationalität gibt es noch nicht so lange und ist nicht in Stein gemeißelt. Ferne Generation werden sich weiterentwickeln.
Schwarzfahrer
14.02.2017, 23:25
Ich fände es schön, wenn es auf der Welt keine Grenzen und Staatentümmelei geben würde, dabei jeder nach seiner eigenen Identität sich einer sozialen Gruppe zuordnen kann, was völlig unabhängig von Herkunft oder sozialer bzw. finanzieller Stellung möglich wäre. Man brächte keine Waffen, keine Kriege und keinen Neid mehr.
Ist es aber nicht so, daß die Identität eines Menschen wesentlich durch seine Herkunft und Sozialisierung, also Zugehörigkeit einer Gruppe und sozialer Stellung definiert? Wie soll man das trennen können? Was bestimmt sonst die Identität, Zugehörigkeit eines jeden Menschen?
Ich fürchte, eines der Hauptgründe für den europaweiten "Rechtsruck" ist einfach die Tatsache, daß ein sich verbreitender Mainstream, besonders auch in der Europapolitik, dieses (für mich normale) Grundbedürfnis vieler Menschen nach Identität, Zugehörigkeit zu seinem Volk, seiner Kultur, als "rechts" und negativ diffamiert - und daß dann diese Menschen, die sich früher bei den konservativen Parteien gut wiedergefunden haben, nun dieses spezielle, aber für sie wichtige Bedürfnis nur durch die Rechten abgedeckt sehen.
Leider ist der Mensch (oder besser ein Großteil der Menschen) aufgrund seines Egoismus oder auch Narzissmus davon überzeugt, dass er durch seine Arbeit und Fähigkeiten und Herkunft eine bestimmte Wertigkeit hat und er sich daher von anderen positiv abgrenzt und dafür auch besser gestellt werden muss.
Ist es verwerflich, wenn man seiner Arbeit, seiner Leistung und seinen Fähigkeiten eine bestimmte Wertigkeit zuschreibt, die man auch möglichst anerkannt sehen möchte (vorausgesetzt sie ist realistisch)? Deshalb muß man doch nicht grundsätzlich andere abwerten - aber faktische persönliche Leistungsunterschiede gibt es immer, und die kann man auch nicht wegreden. Gleichberechtigung heißt nicht Gleichheit in allen Belangen.
Pmueller69
14.02.2017, 23:27
Warum sollte das nicht gehen? Das Problem entsteht in den Köpfen mancher Menschen. Wir sind doch alle nur Menschen und ticken letztendlich gleich. Nationalität gibt es noch nicht so lange und ist nicht in Stein gemeißelt. Ferne Generation werden sich weiterentwickeln.
Es ist schon komisch. Ich bin in der IT-Branche tätig und da sind viele Projekte international. Solange man sich etwas auf die Unterschiede zwischen den Nationen einlässt, ist das alles kein Problem. Und die Kollegen mit Migrationshintergrund sind in den meisten Fällen schon sehr gut integriert. Ich habe keine Probleme mit Ravi, Sergey und Abdul.
Ich habe aber ein Problem mit Leuten die Mauern und Zäune bauen - egal ob echte oder in den Köpfen. Das sind die geistigen Erben von den Verbrechern, die uns in zwei Weltkriege getrieben haben und Dank derer diverse meiner Großeltern und Urgroßeltern zu Tode gekommen sind.
Aber es ist schon klar: Wer ständig ein Brett vor dem eigenen Kopf sieht, der muss irgendwann anfangen, einen Zaun zu bauen.
Ist es aber nicht so, daß die Identität eines Menschen wesentlich durch seine Herkunft und Sozialisierung, also Zugehörigkeit einer Gruppe und sozialer Stellung definiert? Wie soll man das trennen können? Was bestimmt sonst die Identität, Zugehörigkeit eines jeden Menschen?
Ich würde es begrüßen, wenn Menschen anfangen würden, ihre Positionen regelmäßig anhand ihrer eigenen Moralvorstellungen zu überprüfen und entsprechend neu auszurichten anstatt sich an althergebrachte Lebensweisen zu klammern und dies als ihre kulturelle Errungenschaft legitimieren.
Ist es verwerflich, wenn man seiner Arbeit, seiner Leistung und seinen Fähigkeiten eine bestimmte Wertigkeit zuschreibt, die man auch möglichst anerkannt sehen möchte (vorausgesetzt sie ist realistisch)? Deshalb muß man doch nicht grundsätzlich andere abwerten - aber faktische persönliche Leistungsunterschiede gibt es immer, und die kann man auch nicht wegreden. Gleichberechtigung heißt nicht Gleichheit in allen Belangen.
Ja genau das meine ich. Wenn jeder sein individuell bestes gibt, ist es nicht erforderlich ein besser und schlechter zu unterscheiden. Leistungsunterschiede begründen sich in so vielen verschiedenen Umständen für die der Leistungserbringer nicht verantwortlich ist (Grundvoraussetzungen; äußere Umstände, etc ), so dass ich bei gleichem Einsatz eben dieser bewertet werden sollte und nicht die erzielte Leistung.Wenn man alle Reichtümer der Welt gleichmäßig verteilen würde, bin ich überzeugt, dass man damit die Lebensumstände der meisten verbessern würde, wenn jeder sich so gut es ihm möglich ist für das Gemeinwohl einsetzen würde. Leider Utopie in einer Leistungsgesellschaft in der weniger die Leistung als der erzielte Ertrag bewertet wird
Ruhe ist der erste Bürgerpflicht!
"In Frankreich hat der unabhängige Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron einer Umfrage zufolge derzeit beste Siegchancen. In der zweiten und entscheidenden Wahlrunde im Mai würde er laut Befragung mit 66 Prozent die Nase vorne haben, wie das Institut Opinionway am Dienstag mitteilte. Damit wäre seine rechtextreme Konkurrentin Marine Le Pen vom Front National in der Stichwahl geschlagen, ihr werden nur 34 Prozent vorhergesagt."
http://www.handelsblatt.com/politik/international/wahlen-in-frankreich-beste-chancen-fuer-macron/19358692.html
Laß den Spinner mal machen...
Haha, grau ist alle Theorie und braun dann das Ergebnis.
Allein die Ruhe und die Bürgerpflicht,
glaubst doch selbst nicht so eine verquanzte Durchhalteparole!!!
Klingt so als...............
Wenn man sieht was in Frankreich los ist, dann ist in Deutschland dagegen, das alles noch ein netter Kaffeeplausch.
Und man hat ja gesehen, wenn Spinner erst mal da sind und was die alles anstellen können.
Das wird ja in einem anderen Thread seit Wochen schon in der Endlosschleife diskutiert.
Ich glaube dem Wilders wird in D mehr Beachtung geschenkt als in NL. Zumindest die Holländer die ich kenne, nehmen den Spinner nicht ernst.
Und genau da, liegt das Problem.
Vielleicht kennst du die Falschen???
Wenn es aufeinmal einigen Menschen zuviel ist, alles auf den Sack geht und die Politikverdrossenheit wächst in ganz Europa,
dann habt ihr einen riesigen, braunen Scheisshaufen und dann ist alles zu spät.
Dann ist rundrum alles braune Sosse.
Na dann, Mahlzeit.
Nobodyknows
15.02.2017, 06:59
Klingt so als ob du "Merkel-Wähler" bist.
DAS NIMMST DU ZURÜCK!!!!
UND ZWAR SOFORT!!!!! :Peitsche:
:Danke:
Arne, sag doch was! Ich und der Hosenanzug. Tsss... :(
Gruß
N. :Huhu:
DAS NIMMST DU ZURÜCK!!!!
UND ZWAR SOFORT!!!!! :Peitsche:
:Danke:
Arne, sag doch was! Ich und der Hosenanzug. Tsss... :(
Gruß
N. :Huhu:
Ok , ich nehms zurück!
Ich streiche es auch!:Huhu:
Bist ja doch einer von den Guten!:bussi:
Es ist schon komisch. Ich bin in der IT-Branche tätig und da sind viele Projekte international. Solange man sich etwas auf die Unterschiede zwischen den Nationen einlässt, ist das alles kein Problem. Und die Kollegen mit Migrationshintergrund sind in den meisten Fällen schon sehr gut integriert. Ich habe keine Probleme mit Ravi, Sergey und Abdul.
Ich habe aber ein Problem mit Leuten die Mauern und Zäune bauen - egal ob echte oder in den Köpfen. Das sind die geistigen Erben von den Verbrechern, die uns in zwei Weltkriege getrieben haben und Dank derer diverse meiner Großeltern und Urgroßeltern zu Tode gekommen sind.
Aber es ist schon klar: Wer ständig ein Brett vor dem eigenen Kopf sieht, der muss irgendwann anfangen, einen Zaun zu bauen.
Vorurteile und Vorsortierungen sind manchmal gute, teilweise lebenswichtige Erfindungen. Wenn ich z.B. nachts am Hauptbahnhof bin, schärfe ich meine Sinne mehr, wenn ich an einer Gruppe Nordafrikaner vorbeilaufe, als bei einer Rentnergruppe. Das ist natürlich und menschlich. Man sollte das halt nicht übertreiben und mit solchen Schablonen durch das ganze Leben laufen.
Vorurteile und Vorsortierungen sind manchmal gute, teilweise lebenswichtige Erfindungen. Wenn ich z.B. nachts am Hauptbahnhof bin, schärfe ich meine Sinne mehr, wenn ich an einer Gruppe Nordafrikaner vorbeilaufe, als bei einer Rentnergruppe. Das ist natürlich und menschlich. Man sollte das halt nicht übertreiben und mit solchen Schablonen durch das ganze Leben laufen.
Das Leben wäre auch viel zu kompliziert, wenn man sich die Mühe machen würde, tatsächlich jegliche Erfahrungen und Wissen auszublenden, um jede Situation völlig unabhängig neu einzuschätzen.
Man muss sich aber immer bewusst machen, dass man sich solchen Simplifikationen hingibt und diese auch als diese betrachten und sich auch mal die Mühe machen hin und wieder den Einzelfall zu prüfen.
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