Eigentlich müsste der Rennbericht vom Rieslingman in Pantones Block eingestellt werden, da die Quintessenz dem Titel sehr nahe kommt.
Die Ausgangslage war viel Arbeit, gepaart mit wenig Training und wenn doch, dann das was Spaß macht oder wie der Wasserträger woanders hier sinngemäß geschrieben hat: Für eine unsportliche bis normale Person ordentlich, für einen ernsthaften Sportler lächerlich wenig.
Nachdem wir nun bisher alle Wettkämpfe haben sausen lassen, wollten wird nun doch mal ins WK-Geschehen eingreifen. Der Riesling-Man in Rüdesheim war ja aus dem Premierenjahr noch in guter Erinnerung und da das Wetter gut werden sollte, haben wir uns nach dem Neo-Testschwimmen auf den Weg nach RÜD gemacht um die Startunterlagen abzuholen.
Sonntagmorgen hat sich sogar die leichte Anspannung und Vorfreude eingestellt, die man vor einem WK haben sollte und selbst die Nahrungsaufnahme war dank der Anspannung eher reduziert. Ansonsten klappte alles so wie immer, vom Parken über WZ einrichten bis man auf einmal bei der WK-Besprechung steht und es Richtung Wasser geht. Das Thema Wasser und das Schwimmen darin war naturgemäß das am meisten Vernachlässigte, habe ich doch meine Jahres-KM mit den Teilnahmen an zwei Swimmnights, einer IM Schwimmen und dem Magic Testschwimmen bestimmt verdreifacht…
Wann war ich eigentlich das letzte Mal gelaufen? Muss auch schon wieder zwei Wochen her sein, aber ich mach mir einfach keine Gedanken und sportel mit dem was da ist und das ist mit dem „Übergewicht“ von guten 3-4Kg (also wie im Winter) ja eine Menge :-)
PENG! Startschuß und loskraulen. Shangri-La neben mir düst wieder ab als ob an der ersten Boje schon Ende wäre. Trotz der kleinen Startgruppe gab es ein paar Berührungen aber bei einem Wendepunkt-Rundkurs bleibt das nicht aus und war fair. Der Hafen ist anders als in Schierstein nicht die Regenwasserentsorgung der Stadt und so ist die Qualität scheinbar recht gut, war auf jeden Fall angenehm.
Da ich mir verboten habe während es Rennes auf die Uhr zu schauen und mich nur auf mein Gefühl verlassen wollte, wusste ich nicht wann ich aus dem Wasser kam, nur das in meiner Reihe noch einige Räder standen! Der Wechsel war unspektakulär und ich bin erst mal locker losgekurbelt. Die Beine waren wie vermutet erst mal nicht davon zu überzeugen gleich Volllast zu gehen. Aber da es gleich nach dem Start fies hoch geht, ist sowieso kurbeln angesagt. Nachdem der Aufstieg einigermaßen bewältigt war und es nun „nur“ noch wellig weiter ging, wollten die Beine auch langsam mehr gefordert werden und so fing ich langsam an Fahrer vor mir einzusammeln. Der Wendepunkt ist ein kleines Dorf, sehr idyllisch gelegen. Man wird darin etwas dürftig informiert, wo lang. Fährt aus diesem raus um dann außen herum geleitet zu werden.
Dabei schien die Sonne auf ein mit Mohn und Kornblumen gespickten Feldrand, der so herrlich war, dass ich mich trotz der Anstrengung daran erfreuen konnte. Kurz danach kommt diese kleine fiese Rampe von vll. 12-13% auf 150m bevor man wieder auf den Rückweg geschickt wird.
Wendepunkt der Sprinter ist erreicht und fortan muss man auch mit denen klarkommen, sei es weil die ganz Schnellen überholen oder man selbst überholen will. Ich hab nur faires Verhalten gesehen, meist waren die Geschwindigkeitsunterschiede aber so groß, dass es auch nahezu unmöglich war zu Lutschen.
Abschließend noch mal rechts durch die Weinberge, schlechter Belag, Spitzkehre, weiterbrausen und zurück nach RÜD, wo die verrückten Helfer einen anpeitschen als ob man mit Raelert fightet. Dann wieder Wechsel, ich habe noch immer nicht auf die Uhr geschaut und reiße meine Startnummer fast ab als ich sie nach vorne ziehe. Nochmal einen Meter zurück, lieber doch ohne Brille laufen. Nach der Zeitnahme schaue ich erstmalig auf die Uhr und bin dann doch ob der dortige Uhrzeit etwas erschrocken aber man kann es ja nicht ändern, jetzt zumindest solide Laufen. Die ersten 300m waren schwierig weil mein linker Fuß taub war und ich ein Gel genommen hab, danach versuchte ich in einen Rhythmus zu kommen. Ich wollte mich auch nicht weiter stressen und habe in den Runden nicht auf die Uhr geschaut. Es war auch nicht schnell aber ich lief immerhin. Warm war es auch, aber ich konnte es ertragen, was für sich schon mal ein gutes Erlebnis war.
Dann die letzte von vier Runden und ich beschleunigte noch so gut ich konnte. Zeit auslösen und drin!
Ich war sehr zufrieden mit mir. Würde man die Einzelzeiten sowie die Gesamtzeit nicht kennen, wäre ich sogar so zufrieden wie man nur sein kann, denn ich habe mich jederzeit an der gefühlten Leistungsgrenze bewegt und auch beim Laufen immer versucht sauber zu laufen. Das man ohne ordentliches Training nicht schnell ist war mir klar aber man kann trotzdem seinen Spaß haben und da kommen wir zum eingangs erwähnten Block (
Wir sind ja nicht auch mehr die Jüngsten) von Pantone an den ich denken musste, denn sollte es sich um Altersweisheit handeln, die mich mit so einer Leistung zufrieden sein lässt, dann hab ich ein ernstes Problem!
Nach dem Rennen sind wir noch zur Siegerehrung weil Corry das Frauen Rennen gewonnen hat. Hut ab! Gute Schwimm, sehr gute Radleistung und Super Laufleistung. Die Kleine macht echt Spaß!