Hallo, zusammen!
Damit Ihr mal wieder was Längeres zu lesen habt und zudem eine gewisse Ahnung bekommt, wo ich für den Kraichgau trainiere, anbei die Streckenbeschreibung meines Radtrainings vom Sonntag.
Wenn Ihr auch sehen wollt, wie es genau auf dem Streckenverlauf aussieht, könntet Ihr zudem den Fotobereich meiner Homepage besuchen, wo die Aufnahmen in der richtigen Reihenfolge zur Streckenbeschreibung angeordnet sind.
Am heutigen Tage stand eine längere Radeinheit auf meinem Plan, um mich besser für meinen ersten großen Triathlon- Wettkampf (06.06.2010) im Kraichgau auf der Mitteldistanz vorzubereiten.
Ich habe mir einen Kurs gesucht, wo gleichzeitig: enge Kurven, rasante Abfahrten und längere Steigungen zu finden sind. Wenn man hier am Niederrhein einige Höhenmeter klettern möchte, dann muss man schon eine längere Ausfahrt in Kauf nehmen, denn die Steigungen sind schon länger voneinander entfernt. Um dies zu vermeiden wählte ich für diesen Tag einen 5km Rundkurs. Nach ca. 40km zügigem Tempo im Flachland bin ich auf den Rundkurs eingebogen.
Wie gewohnt passen die zugehörigen Aufnahmen in meiner Fotogalarie wieder zur nun folgenden Streckenbeschreibung:
Der Start liegt auf einem Hochplateau in der Nähe von Hinsbeck. Nach 100m kommt man an eine kleine Kreuzung und biegt nach rechts ab. Im Wiegetritt beschleunigt man auf 35km/h und hält dieses Tempo auf den ersten 1km Wegstrecke, welche minimal abfällt. Nun gelangt man an den Scheitelpunkt der rasanten Abfahrt. Schnell wandert die Kette auf dem hinteren Ritzelpaket immer weiter nach links, bis schlussendlich die größtmögliche Übersetzung erreicht ist. Gerade überschreite ich die 50km/h Marke. Ein bisschen Mut musst man schon beweisen, denn nun fährt man in eine lang gezogene Kurve ein. Beide Seiten von der Landstraße sind vollkommend dem Wind ausgesetzt, der gerade an meinen Hochprofil- Aerolaufrädern zerrt und mich dazu zwingt mit dem Oberkörper, welcher flach auf dem Aerolenker liegt, gegen zusteuern. Nun folgt eine kleine Kuppe, worüber man den großen Gang den man gerade fährt weiter durchdrücken muss. Meine Geschwindigkeit sinkt auf 47km/h ab. Nun ist es Zeit sich auf den brutalen Abbremspunkt vorzubereiten, der wenige Meter entfernt liegt. Mit aller Gewalt zerre ich an meiner Bremse und meine Geschwindigkeit fällt rapide ab. Nun noch mit 15km/h unterwegs, schere ich in den kleinen sandigen Feldweg ein, dessen Straßenbelag am Anfang äußerst schlecht für Rennräder ist. Ich habe nun km 1,5 meines Rundkurses erreicht. Nach dem der schlechte Fahrbahnbelag hinter mir liegt, beschleunige ich im Wiegetritt meine Wettkampfmaschine auf 35km/h hoch. Doch nach 300m weiteren gefahrenen Metern muss an der nächsten 90- Grad Kurve wieder die Geschwindigkeit verringert werden. Wiederum nehme ich im Wiegetritt Schwung auf und trete weiter das große Kettenblatt.
Nun bin ich am tiefsten Punkt des Kurses angekommen. Und ab Km 2 fängt langsam wieder der Aufstieg an. Dieser Wirtschaftsweg, wo ich mich gerade drauf befinde, wird zur linken Seite von Viehweiden gesäumt und zur rechten Seite findet man einige kleinere Biotope, wo man Frösche quaken hört vor. Nun bin ich bereits 1km in der leicht ansteigenden Wegstrecke unterwegs und langsam sinkt auch immer mehr meine Geschwindigkeit in den Keller. Von anfänglich 35km/h sind nun noch 31,5km/h übrig und es wird immer mühesehliger weiter das Tempo über 30km/h aufrecht zuhalten. Zudem weht mir ein leichter Gegenwind entgegen. Mein Aerohelm liegt leicht hinten auf dem Rücken auf, die komplette Rumpfmuskulatur ist leicht angespannt, um die bestmögliche Aero- Haltung aufrecht zu halten. Hierfür macht sich mein Rumpf- Stabilitäts- Krafttraining rentiert, welches ich fast täglich eine halbe Stunde lang betreibe.
Nun nach 3km Wegstrecke ist ein Punkt erreicht, wo man nur noch mühevoll stampfend auf dem großen Kettenblatt unterwegs sein würde und meine Kette wandert vorne auf das kleine Kettenblatt. Mit nur noch 26km/h nähere ich mich nun einer leichten Rechtskurve. Hinter ihr blicke ich bereits auf die nahende giftige Steigung, die Höchstschwierigkeit des gesamten Streckenverlaufes. Nun wandert die Kette auf dem hinteren Ritzelpaket immer weiter nach rechts und ich habe Mühe die 20km/h Marke im Wiegetritt bei zubehalten. Nach dem Erreichen der Kuppe ist man sofort dem Wind ausgesetzt, welcher über das Hochplateau fegt.
Nun verläuft der Pfad erst mal 300m im Flachen. Rings herum liegen weite Graslandschaften und Äcker angeordnet, welche dem Wind keinen Widerstand leisten. Darauf geht es in eine kurze Abfahrt, wo ich bis 35km/h hoch beschleunige. Nur kann man man sich nicht lange Ausruhen, sondern muss gezwungener Maßen an der nächsten kleinen Kreuzung wieder vollkommend Abbremsen, biegt nach rechts in eine sandige Passage ab. Nun liegt nach 4,7km die letzte kleine Rampe vor mir. Wiederum im Wiegetritt spurte ich die letzten Höhenmeter hinauf. Nun liegt bereits in 200m Entfernung das Ziel vor mir. Hier verläuft die Strecke wiederum flach dahin und ich erreiche auch gleichzeitig mit 86 Hm. den höchsten Punkt des gesamten Kurses, welcher eine Gesamtlänge von 5km hat.
Auch wenn die Strecke nur 40 Höhenmeter pro Runde hat, was sich eigentlich total easy anhört, kostet besonders das ganze Beschleunigen nach den Kurvenpassagen Kräfte.Nach 12 Runden und 60km Fahrtstrecke mit immerhin 480 Hm. habe ich mein heutiges Bergtraining absolviert. Nun rolle ich nur noch weitere 36km im Flachen aus.
Insgesamt sind es nun 136km in 4:11 std. mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 32,5km/h geworden.
In der Nähe meines Startpunktes liegt ein nettes Bauern- Cafe. Dort koste ich die immer noch tollen Wetterbedingungen, purer Sonnenschein und 26 Grad aus und fülle schleunigst meine leeren Kohlenhydratreserven wieder auf.
