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Zitat von kuestentanne
Meine Kinder (3,5 Jahre und 7 Monate) essen Fleisch von großen Tieren. Meine Tochter war auch schon mit zum Angeln, die Barsche steckten wenig später auf nen Stock über dem Feuer.
Sie weiß also, das Fleisch/Fisch nicht einfach aus dem Supermarkt kommt. Und was futtert sie am liebsten? Fisch.
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Da habe ich mich wahrscheinlich etwas missverständlich ausgedrückt.
Kinder haben ja kaum ne Chance was anderes zu essen als das was ihre Eltern ihnen geben/vorleben. Ist dir mal aufgefallen wie Kinder dafür gelobt werden, das sie das essen was ihnen angeboten wurde? Ich denke nicht, dass man in diesem Alter von einer eigenen Entscheidung des Kindes reden kann. In dem Alter will ein Kind einfach nur gefallen. Für ein Lob von den Eltern tut ein Kind fast alles.
Meine Aussage geht eher dahin, dass ein Kind unter normalen Bedingungen wahrscheinlich den Hamster, den Hund, den Vogel und auch die Aquarienfische nicht essen würde. Zumindest wenn die anfangen zu quiken und sich zu wehren und andere Nahrung vorhanden ist.
Ich hab auch von einem Kind im Bekanntenkreis gehört, das von sich aus Tiere gequält hat. Das wurde aber durchweg als krankhafte Erscheinung angesehen.
Ich weiß auch, dass es Menschen gibt, die andere Menschen töten. Trotzdem würde ich davon ausgehen, dass der überwiegende Teil der Menschen aus sich heraus eine starke Tötungshemmung hat. Der Unterschied in unseren Meinungen besteht wahrscheinlich darin, dass ich diese Tötungshemmung auch für Tiere annehme.
Hier mal meine Erfahrungen als Kind, so im Alter von 7-10 Jahren, also deutlich älter als deine Kinder:
Da war z.B. ein Urlaub auf dem Bauerhof mit Schlachtung eines Schweines. Das Quiken und Wehren dieses Schweines empfand ich als so widerwärtig und abstoßend, dass ich mich heute noch genau daran erinnern kann. Ich kann mich sonst an fast nichts aus diesem Urlaub erinnern. Aber dieses Ereignis hat sich in Gehirn gebrannt. Auch dieses Ereignis war mit ein Grund für mich Vegetarier zu werden.
Das andermal war ein paar Jahre später, auf einem anderen Bauerhof. Da hatte ich mit Appetit das aufgetische Fleisch gegessen.
Durch Zufall habe ich dann mitbekommen, dass das Fleisch Zunge genannt wurde. Ich kann mich noch erinnern, dass ich gefragt habe, warum man das Zunge nennt. Als man es mir dann erklärt hat ist mir schlagartig so schlecht geworden, dass ich mich den Rest des Tages übergeben habe und keinen Bissen mehr runterbekommen habe. Ich kann mich übrigens dran erinnern, dass ich meinen Eltern nicht erklärt habe warum mir schlecht geworden ist.
Bei mir ist es halt definitiv so: In dem Moment in dem ich keine Chance habe mir wirklich genau vorzustellen was ich das esse und das Tier und das Körperteil vor mir sehe aus dem es hergestellt ist, vergeht mir der Appetit.
Und das war auch schon als Kind so.
Man mag mich deswegen als Weichei bezeichnen, aber so ist es nunmal.
Nur zur Info: meine Eltern und alle meine Bekannten sind damals fast ausgetickt, als ich verkündet haben, dass ich kein Fleisch mehr essen werde. Sie haben sich damals redliche Mühe gegeben mich davon abzubringen. Das war noch zu einer Zeit, als vegetarische Ernährung als tödlich galt.
Viele Jahre später sind meine Eltern übrigens auch Vegetarier geworden. Aus gesundheitlichen Gründen. Diverse chronische, angeblich unheilbare Krankheiten sind danach ausgeheilt.
Ich weiß, dass man das nicht verallgemeinern kann, aber das Menschenbild das man hat setzt sich nunmal in erster Linie aus dem Eigenbild zusammen.
Zitat:
Zitat von kuestentanne
Und was die Kleriker betrifft, unterliege ich keinem kolossalem Irrtum. Ich habe nämlich gar nicht geschrieben, dass diese vegetarische Kost propagieren, sondern dass den Katholiken das Pferdefleisch essen verboten wurde. Und zwar im Jahre 732 von Papst Gregor III. http://de.wikipedia.org/wiki/Pferdef...leisc hverbot
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Sorry, das wusste ich nicht und habe es falsch verstanden.
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