Ich denke nicht, dass er das meint. Du sagst, du wärst selbst lange Vegetarier gewesen, hast du in der Zeit jemals einen getroffen, der das behauptet hat? Ich bin jetzt dann seit 25 Jahren Vegetarier, und mir ist noch keiner begegnet.
Der Mensch ist ein Allesfresser, und damit hat sichs.
In der Zeit nicht aber danach ZU OFT gerade in Foren gelesen. Da werden immer wieder auf die Zähne, den Darm und zB die Hände hingewiesen, dass der Mensch angeblich ein reiner Pflanzenfresser demnach sein soll, da Hände zum Greifen von Früchten gemacht sind und die Zähne keine Reisszähne sind wie bei Fleischfressern. Dass der Mensch ein riesiges Gehirn entwickelt hat, was diese Funktionen ersetzt, wird dabei irgendwie vergessen.
Was ist denn sonst Scottis Punkt? Er sagte doch, dass der Ekel vor Pferdefleisch der Beweis ist, dass der Mensch von Natur aus nie auf die Idee käme Tiere zu essen, da er sich eigentlich davor ekelt und es nur isst, wenn er nicht das Tier vor Augen hat. So habe ich das verstanden.
Dass der Mensch vegetarisch/vegan leben kann, würde ich nie abstreiten. Das hat auch mit seiner Intelligenz zu tun, weil er weiss, er muss bei der völligen Abstinenz von tierischem Protein Vitamin B12 künstlich zu sich nehmen, da der Mensch dieses Vitamin nicht selbst produzieren kann und es ohne tödlich für ihn enden würde. Vegetarier haben durch die menschliche Intelligenz Zugriff zu tierischem Protein in Form von Milchprodukten.
Zitat:
Zitat von photonenfänger
Der Mensch ist ein Allesfresser, und damit hat sichs. Das bedeutet, er KANN sich ohne Probleme fleischlos ernähren, und Vegetarier haben für diesen Lebensstil eben ihre Gründe, welche auch immer. Absurd sind lediglich Behauptungen, man bräuchte Fleisch unbedingt in einer "artgerechten" Ernährung.
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Paleos machen den gleichen Fehler und vergessen, dass die Intelligenz dem Mensch die Möglichkeit geschaffen hat das zu ersetzen was ihm fehlt, wenn er sich nicht artgerecht ernährt. Gleichzeitig variiert die Menge an Fleisch, die bei den Urmenschen gegessen wurde. In kalten Regionen wo es sowieso kaum Vegetation gab, hatte Fleisch eine hohe Energiedichte, die gebraucht wurde um bei Kälte zu überleben. In heissen Regionen brauchten sie immer weniger Fleisch und assen umso mehr pflanzliche Kost. Wir haben heute Zentralheizung, genug warme Kleidung und genug zu essen, dass wir nie wirklich frieren. Wir wandern ja nicht tagelang ohne Nahrung durch die Kälte, weshalb wir eigentlich eine Ernährung bräuchten wie in warmen Regionen und zwar überwiegend pflanzlich.
Das Verlangen nach Fleisch ist aber noch in unseren Genen, weshalb Menschen es ständig konsumieren wenn es billig angeboten wird. Der Markt, der Gewinn erwirtschaften will, produziert es dann so, dass es sich jeder mehrmals am Tag leisten kann, egal ob das auf Kosten der Umwelt, Tierquälerei oder sonstiges geschieht. Wo man Geld machen kann, besteht auch immer Korruption. Dass sowas wie der Pferdefleischskandal und ähnliche Skandale passieren, ist schon vorprogrammiert.
Das ist wie beim Drogenhandel. Beim billigsten Heroin auf der Strasse, was sich der kleine Junkie besorgt, wird das Zeug auch mit allem Möglichen gestreckt und man weiss nicht mehr was drin ist.
Wir haben heute Zentralheizung, genug warme Kleidung und genug zu essen, dass wir nie wirklich frieren. Wir wandern ja nicht tagelang ohne Nahrung durch die Kälte, weshalb wir eigentlich eine Ernährung bräuchten wie in warmen Regionen und zwar überwiegend pflanzlich.
Na dann sind wir ja 100% einer Meinung. Sogar dem Punkt, das Verlangen nach Fleisch würde in unseren Genen stecken, stimme ich zu. In meinem Fall allerdings nur, wenn es High Heels trägt und über meine schlechten Witze lacht
...Glaubst du Menschen seien von Natur aus reine Pflanzenfresser? Wie erklärst du dann die Höhlenmalerei mit den ganzen Jagdszenen. Man hat auch Feuerstellen mit Tierknochen gefunden, die über eine Million Jahre alt sind, also lange bevor es Menschen gab. Das zeigt, dass unsere Vorfahren bereits vor über einer Million Jahren nicht nur Fleisch aßen sondern auch kochten.
Abgesehen davon sind auch alle Menschenaffen Allesfresser. Selbst Gorillas fressen zumindest Insekten. Schimpansen jagen regelrecht andere Säugetiere. http://www.youtube.com/watch?v=yZhsM9OzeEo
Bei der Beurteilung von anderen geht man natürlich immer von sich selber aus und verallgemeinert dann. In Wirklichkeit kann ich also nicht viel mit Sicherheit über andere Menschen sagen. Ich persönlich würde mich als jemanden sehen, der höchstens bei aktutem Nahrungsmangel Tiere zum Essen töten würde. Das war auch der Hauptgrund kein Fleisch mehr zu essen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass etlichen Menschen das Essen vergeht, wenn jemand anfängt über Blut (oder Schlachten, o.ä) zu reden. Das passiert halt mal, wenn Mediziner oder Biologen mit am Tisch sitzen. Mich hats übrigens nie gestört.
Ich bin mir auch sicher, dass es viele Leute gibt, die Blutwurst nur aus diesem Grund nicht essen. Blut und Essen passen für viele Menschen einfach nicht zusammen und der Magen macht zu.
Zur Höhlenmalerei: Wenn heute einer einen Menschen zeichnet der Stöcke für seinen Hund wirft, wie würde das einer in 10.000 Jahren interpretieren? Die Standardinterpretation der Archäologen ist doch sonst immer, dass alles aus religiösen Gründen passiert sei. Also doch eine religiöse Zeremonie? Oder ein steinzeitlicher Zirkus?
Spaß beiseite. Ich kann zur Archäologie nicht viel sagen. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wieviele Teile des Puzzle die wirklich haben und was dazugedichtet wurde. Ich glaube aber, dass archäologische Dokumentation mehr aus Deutung als aus tatsächlichem Wissen bestehen.
Zitat:
Zitat von Lui
Tofu, Sojafleisch, Sojamilch, vegane Aufstriche usw gibt es schon ewig. Übrigens war ich vor 20 Jahren jahrelang Vegetarier, also kenne ich mich auch ein wenig aus. Ich habe mich lange mit der Indisch vegetarischen Küche befasst. Deshalb esse ich bis heute noch sehr viel vegetarische/vegane Gerichte, aber keine Fleisch-oder Milchersatzprodukte. Ich habe aber als Säugling Sojamilch bekommen, solange gibt es das schon.
Allerdings esse ich lieber zB einen Indischen Linsendaal mit Basmatireis, Lime pickle und Salat als Seitanschnitzel mit Knödel.
Fleischersatzprodukte essen aber eher Veganer, die gar kein tierisches Protein essen. Vegetarier essen ja zumindests Milchprodukte.
Sind deine Eltern Vegetarier/Veganer, oder warum hast du Sojamilch bekommen?
Das Argument mit den Ersatzprodukten hört man sehr häufig und geht meist einher mit so einer Art Vorwurf, dass ein Vegetarier Sachen isst, die wie Fleisch/Milchprodukte aussehen, er also doch eine Sucht danach habe.
Auf den ersten Blick klingt das plausibel.
Aber warum soll Fleisch das Patent darauf haben wie eine Bulette aussehen zu dürfen? Soll ich also keine Falaffel braten, weil Fleisch auch so zubereitet wird und als Bulette genauso aussieht? (das genau hattest du oben kritisiert)
Ist es nicht eher interessant, warum Fleisch/Fisch fast ausschließlich so zubereitet wird, dass man die tierische Herkunft eben nicht erkennen kann? Da Fleisch nicht nach Tier aussieht, sehen pflanzliche Produkte die wie Fleisch aussehen auch nicht nach Tier aus.
Es gab einen Fall, wo mir dieser Blödsinn zum ersten Mal deutlich geworden ist:
Jemand der sich vorgenommen hatte längere Zeit vegan zu leben hatte sich eine vegane Streichpaste aus Getreide fürs Brot entwickelt, die einer groben Leberwurst nicht unähnlich war. Die hat er dann stolz allen zum Probieren gegeben.
Die Bemerkungen der meisten Fleischesser darauf: 'Das schmeckt ja gut, genau wie Leberwurst, aber warum versuchst du Fleisch nachzuahmen ... so ernst kann es dir ja mit der vegetarischen Ernährung nicht sein."
Kannst du dir vorstellen warum diese Paste nach Leberwurst schmeckte? Ich kanns dir sagen: Das lag daran, dass Leberwurst nur nach "Leberwurst" schmeckt weil da Mengen an Majoran und Thymian drin sind.
Sind deine Eltern Vegetarier/Veganer, oder warum hast du Sojamilch bekommen?
Ich habe als Säugling keine Kuhmilch vertragen, bzw immer noch nicht, weshalb ich stattdessen Sojamilch bekam.
Zitat:
Zitat von Scotti
du das Linsendaal Rezept mal reinstellen?
Ich habe viele, aber das ist ein Standardrezept, was ich oft koche:
- 1 Tasse rote Linsen
- 3 Tassen Wasser
- 1 TL Kurkuma
- 1 EL Korianderpulver
- 1 EL Cuminpulver
- Chilipulver nach Bedarf
(Die Gewürze sowie Linsen bekommt man alle in Asienshops für etwa 1 Euro pro Packung)
Zum Kochen bringen und auf kleiner Flamme mit Deckel köcheln(ab und zu rühren). Nach 15min. gehackte Zucchini zugeben, salzen und weitere 10min. köcheln. Das wird dann wie ein Brei was man mit Basmatireis oder braunen Basmatireis servieren kann. Ich gebe dazu ein EL Limetten-Pickle und serviere Salat dazu.
Bei einer vegetarischen Version trinke ich noch Lassi dazu. Das ist Naturjoghurt mit Wasser(1:1), Salz und Cuminpulver zum Shake gemacht.
Es gibt aber so viele Dalsorten, dass die Vielfalt unendlich ist. Ich habe ein Indisch vegetarisches Kochbuch, was dicker als das Berliner Telefonbuch ist, wo unendlich viele rezepte drin sind:
...
Ich kann sogar der Paleo-Sache einiges abgewinnen, insbesondere alles was von zuviel Weißmehl weg und hin zu unverarbeiteter Nahrung geht. Das heißt aber eben nicht, dass Fleisch zwingend ein Bestandteil sein muss, den Beweis liefern regelmäßig Paleoanhänger mit albernen Anti-Veggie-Studien und niveaulosen Aussagen gegenüber Vegetariern wenn ihnen die Argumente ausgehen.
Zustimmung.
Der Ansatz von Paleo ist nach meiner Meinung sehr vernünftig. Sonst müsste ich Darwin ablehnen.
Fraglich ist eher, was wir wirklich sicher über unsere Vorfahren wissen, was wir nicht wissen und was geraten ist.
Die Erfahrung zeigt ja, dass viele Menschen sehr unterschiedlich auf bestimmte Nahrungsmittel reagieren. Das deutet daruaf hin, dass nicht alle Vorfahren die gleichen Anpassungsprozesse durchgemacht haben und Paleo deshalb nur ganz grobe Hinweise geben kann. Insbesondere über Mengenverhältnisse der Nahrung.
Nicht nur, dass jeder Mensch unterschiedliche Bakterien beheimatet, die Bakterienarten und mengenverhältnisse passen sich auch innerhalb kürzester Zeit an die Nahrung an.
pp schreibt ja selber, dass es Menschen gibt, die mithilfe ihrer Bakterien im Darm sogar die Ballaststoffe im Vollkorn nutzbar machen könnnen. Das deutet darauf hin, dass diese Menschen eben doch bereits an Vollkorn adaptiert sind. Es deutet auch an, dass diese Bakterien auch noch anderes können, wenn wir sie gut behandeln.
Damit wird aber klar, dass Aussagen für alle Menschen nur sehr beschränkt möglich sind. Und Aussagen für einen einzelnen Menschen auch noch zeitabhängig sind.
Bist du schonmal über diese Antivegetarier, -veganer Foren gestolpert? Sehr empfehlenswert. Was da an Hetze verbreitet wird sucht seinesgleichen.
Der Gedanke, dass diese Leute sich inzwischen unter dem Dach "Paleo" versammelt haben ist mir auch schon gekommen. Damit würde paleo leider bald nur noch aus der Hetze gegen Vegetarier und der Empfehlung zur Fleischmast bestehen.
Was sehr schade wäre. Wer daran ein Interesse hat mag sich jeder selber überlegen.
Nach meiner Meinung ist es genau umgekehrt: Kulturell bedingt ist das Essen von Fleisch. Warum glaubst du, dass Schlachthäuser versteckt werden müssen? Welche Kleinkinder kennst du, die (größere) lebende Tiere essen würden/könnten?
Um mal den Paleo Gedanken zu bemühen:
Der Homo Sapiens ist ohne Werkzeug nicht in der Lage eine größeres lebendes Tier zu reißen.
Wie wahrscheinlich ist es, dass alle Steinzeitmenschen Hochseefischerei betrieben um den fetten Fisch zu bekommen?
Es blieb dann eigentlich nur Aas, dass die Raubtiere übrig gelassen haben. Ob das in den hier propagierten Mengen verfügbar war, halte ich für ein Gerücht.
Wenn du glaubst, dass Kleriker vergetarische Ernährung bevorzugen würden, unterliegst du nach meiner Meinug einem kolossalen Irrtum. Ich kannte eine ganze Menge und ich kann mich an keinen erinnern, der nicht augesprochener Vielfleischesser war. Wie kommst du nur darauf, dass die Kirche gegen Fleischessen ist?
Meine Kinder (3,5 Jahre und 7 Monate) essen Fleisch von großen Tieren. Meine Tochter war auch schon mit zum Angeln, die Barsche steckten wenig später auf nen Stock über dem Feuer.
Sie weiß also, das Fleisch/Fisch nicht einfach aus dem Supermarkt kommt. Und was futtert sie am liebsten? Fisch.
Schlachthäuser werden heutzutage versteckt, wenn es denn so wäre (meiner Meinung nach liegen die schlicht in Industriegebieten, weil es eben eine Industrie ist oder auf dem Land, weil da die Tiere sind), weil der heutige Mensch aus westlichen Gesellschaften eben immer mehr von der Natur entrückt ist und zwar weiter Fleisch essen will, aber mit dem wie und woher nichts am Hut haben will.
Zum Paleo Gedanken,
natürlich ist der Mensch auch ohne Werkzeug in der Lage, größere Tiere zu erlegen. Denn wenn etwas neben seiner Intelligenz herausragt, ist das seine Ausdauerleistung gerade unter heißen Bedingungen.
Vereinfacht gesagt, hat eine Gruppe menschlicher Jäger ein Beutetier so lange gehetzt, bis dieses nicht mehr konnte und dann mit bloßen Händen erwürgt. Unter anderem genauer beschrieben in dem Buch "Born to run".
Anschließend das Tier zu öffnen, war wohl die größere Hürde.
Darüberhinaus gibt es ja noch jede Menge Kleintiere wie z.B. Eidechsen, Frösche, Insekten, Muscheln, Eier.
Bei den San Bushmen, die heute noch als Jäger und Sammler leben, macht dieses "Kleinvieh" rund 14 % ihrer Nahrung aus und damit mehr als das Großwild.
Und der Steinzeitmensch war auch nicht auf fetten Hochseefisch angewiesen, seine n3-Fettsäuren gab es auch so genug im Essen.
Mal abgesehen davon, dass man zur Steinzeit nicht auf hohe See musste, um noch Fische zu fangen.
Und was die Kleriker betrifft, unterliege ich keinem kolossalem Irrtum. Ich habe nämlich gar nicht geschrieben, dass diese vegetarische Kost propagieren, sondern dass den Katholiken das Pferdefleisch essen verboten wurde. Und zwar im Jahre 732 von Papst Gregor III. http://de.wikipedia.org/wiki/Pferdef...leisc hverbot
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bei Tierarten, die ihr noch nicht gegessen habt, eine Ausnahme machen würdet. Insbesondere würdet ihr gerne Pferd und Hund einmal probieren, da ihr das noch nicht kennt.
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Ich versuche nicht, Vegetarier zum Fleischessen zu überzeugen.
Ich verstehe immer noch nicht, was du sagen möchtest. Was hat dich an welcher Aussage von mir genau gestört?