Aber es bleibt dabei, die "bessere" Kraftentfaltung ist nicht "messbar".
Oder?
Bei mir war sie ganz eindeutig messbar. Es gab zuvor einen deutlichen Unterschied zwischen der Kraftentfaltung des linken und des rechten Beins – was mich überraschte, da ich ein vergleichsweise guter Rouleur bin. Fritz änderte 1mm am rechten Schuh. Danach war die Leistungsdifferenz beseitigt. Über viele Wochen hatte ich dann nach harten Einheiten Muskelkater im jetzt stärker involvierten rechten Bein.
Meine Trittfrequenz fällt jetzt über die Langdistanz am Ende weniger stark ab. Der Komfort am Sattel hat sich so stark verbessert, dass ich keinerlei Sitzcremes mehr benutze, das war früher anders.
Sehr wertvoll erscheint mir über lange Strecken der Komfortgewinn, auch wenn man dessen Effekte nicht direkt messen kann.
Der bessere Komfort ist aus meiner Sicht auch das wichtigste Ergebnis. Das war auch bei meiner "Einstellungssitzung" der Fall. Ob ich dadurch 0,x km/h schneller unterwegs war, konnte ich weder messen noch sonst irgendwie beweisen. Und eigentlich war es mir auch egal.
Die Messung der Kraftverteilung ist zwar eine gute Visualisierungsmöglichkeit von Veränderungen. Aber der Zusammenhang zwischen der gleichmäßigen Kraftverteilung und der tatsächlichen Leistung/Geschwindigkeit auf dem Rad ist aus meiner Sicht nicht so einfach zu berechnen oder nachzuweisen.
Ich finde es in den Filmen mit Fritz auch immer beachtlich, welche Ergebnisse Änderungen im Millimeter-Bereich bringen. Das ganze System aus Rad und Radler ist aber kein starres Gebilde. Da ist so einiges in Bewegung und "verrutscht" auch gerne mal im größeren Millimeter-Bereich (z.B. Sitzposition, Sitzpolster, Dicke der Socken, Einlagen werden durchgetreten etc.). Bei so einem instabilen System kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass z.B. ein Klebestreifen im Schuh einen länger andauernden Effekt hat.
Wahrscheinlich reicht es aber auch hier, dass man dann einfach daran glaubt und der Glaube damit wieder mal Berge versetzt. Und wenn man sich allein dadurch besser auf dem Rad fühlt, hat man schon etwas gewonnen. Hauptsache die Ergebnisse (stabilere Trittfrequenz, besseres sitzen etc. - bei mir sind danach die Füße nie mehr eingeschlafen) sind da. Da will ich nicht mehr wissen, ob es am Klebeband oder sonst etwas lag.
Bei mir ging es um eine Erhöhung der Einlagesohle am Außenrand um 1 Millimeter. Dadurch ändert sich der seitliche Abstand des Knies zum Rahmen, was man leicht mit bloßem Auge während der Tretbewegung erkennen konnte.
Sicher versetzt der Glaube auch mal Berge, aber den aus den Veränderungen resultierenden Muskelkater im jetzt stärker belasteten Bein habe ich mich nicht nur eingebildet.
Dein Argument hat aber sicher auch was für sich. Nicht vergessen darf man dabei, dass es sich beim Radfahren um eine zyklische Bewegung handelt, die zigtausenfach wiederholt wird. Da spielen auch kleine Veränderungen eine Rolle.
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