Gestern habe ich mit 15 anderen Verrückten den 1. Bekloppten GrünGürtel-Lauf gemacht.
Die Idee
Ein Laufkumpel von mir aus Hamburg hatte die grandiose Idee, dass unsere Gruppe "Bekloppter" (BORN - Bekloppte Ohne Richtigen Namen) sich zu einem Lauf auf dem Frankfurter GrünGürtel Wanderweg trifft. Der hat so ca. 64 km - schick für die Ultras unter den Bekloppten und in Teilstrecken auch für die weniger km-hungrigen zu laufen. Es wurde gedoodelt und geplant - und irgendwann stand der Termin: am 25.07. sollte es soweit sein.
Die Vorbereitung
Im März haben wir darüber gebrütet, welche Teilstrecken denn sinnvoll wären. Die Übernachtung im multikulturellen Frankfurter Bahnhofsviertel organisiert, in Mehrbettzimmern, und für mich ein Keinbettzimmer. Schwupps, war Juli :-) So kurz vor dem Event wurde es dann umtriebig. Fragen über Fragen, wer reist wann mit wem wohin an, wo gibt's Essen und Trinken und was ziehen wir an. Mein Göga hat sich bereit erklärt, das Versorgungsauto zu machen. Ein Problem gelöst. Meine Mama backt den Nachlaufkuchen. Prima. Ich habe dann mal Proviant eingekauft. Wieviele Bifis, TUC-Kekse, Fruchtriegel, Bananen und Schokolade braucht man für 16 Läufer auf über 60 km? Und Wieviel Cola, Apfelschorle, Iso und Wasser? Ich hab' einfach mal den Einkaufswagen vollgemacht. Wird schon passen. Hoffentlich auch in den Kofferraum des Verpflegungsfahrzeugs.
Eigentlich wollte ich die Strecke vorher mal abradeln, um zu schauen, wo man Verpflegungspunkte einrichten kann. Die Streckeninspektion endete nach knapp der Hälfte der Strecke, weil ich müde, hungrig, durstig und vom dauernden Anhalten und Karte lesen total entnervt war. Aber 2 schöne Punkte hatte ich gefunden, den dritten an der Commerzbankarena war klar, die Gegend kannte ich und als 4. habe ich dann am Wochenende vorher, als wir dort zum Tango tanzen waren, das Mainufer bei der Mainfähre Höchst auserkoren.
Irgendwie muss bei so einem Event auch ein Shirt her, fand ich - also nochmal gedoodelt, gegrübelt, gestaltet und schließlich grüne Shirts gekauft und bebügelt.

Unser "Gruppenchef" hatte uns beim Umweltamt der Stadt Frankfurt die Genehmigung eingeholt, das GrünGürtel-Tier zu verwenden und bei der Gelegenheit noch einen Schwung Karten, Anstecker & Co. bekommen. Nur der Wanderpass, den man unterwegs abstempeln konnte, um zu dokumentieren, dass man überall war, war gerade aus. Aber selbst ist der BORN, PDF bekommen, ausgedruckt, ausgeschnitten, zusammengeklebt, gefaltet. Cremas Bastelstunde...
Schließlich wurde noch schönes Wetter beim Universum bestellt und alles war fertig.
Der Vorabend
Der Mensch muss essen, der BORN auch. Vor allem, wenn man am nächsten Tag viel Laufen will. Also haben wir uns Samstag abend zum Essen fassen im Biergarten getroffen. Es war nahrhaft, lustig und eine wunderschöne Einstimmung für den nächsten Tag.
Der Lauf
Pünktlich um 9 Uhr gestern dann Treffen am Bahnhof Eschersheim, Taschen in einem Auto verstauen, Gruppenfoto, noch ein Gruppenfoto und noch eins, und noch eins, und ... und um 10 nach 9 ging es dann los.

Nach kaum 3 km schon der erste Halt - das GrünGürtel-Tier in Bronze wartete auf der Robert-Gernhard-Brücke.
Und weiter ging es, von der Nidda hoch auf den Berger Rücken. Die erste Etappe war gleich die mit den Anstiegen. Aber wir haben es gemütlich angehen lassen und Gehpausen sind keine Schande. Nach gut 13 km war dann der erste Verpflegungspunkt erreicht, im Lohrpark mit herrlichem Blick über die Frankfurter Skyline.
Weiter ging es durch Bergen-Enkheim, den Berger Hang hinunter bis zum Bornheimer (!) Hang, wo die 2. Verpflegungsstation war. Inzwischen hatten wir 25 km auf der Uhr. Ich bin dann aufs Fahrrad umgestiegen, und weiter ging es durch den Ostpark über den Main in den Stadtwald.
Ganz wichtig: unterwegs immer die "Wanderpässe" abstempeln.

Außerdem gab es diverse Kunstobjekte zu bestaunen, wie Monstereicheln oder den Monsterspecht.
In der Nähe der Commerzbankarena dann der 3. Verpflegungspunkt, inzwischen war fast die Marathondistanz geschafft. Weiter ging es durch den Schwanheimer Wald und über die Schwanheimer Düne zur letzten Verpflegungsstation an der Mainfähre Höchst, wo wir deutlich zur Erheiterung der Sonntagsausflügler beitrugen.
Die letzten 12 km standen nun an - nun wurde es hart. Das Gruppelaufen hatte bis kurz nach km 40 ganz gut funktioniert, aber ab da musste jeder sein Tempo laufen, und das Feld zog sich auseinander. Eine Baustelle machte es dann ein bisschen kompliziert, die anderen zu finden, die die letzten 5 km wieder mitlaufen wollten, aber dank unserer grünen Shirts hat es dann doch geklappt, da Spaziergänger meinten, dass da unten auch einer steht mit so einem Shirt, nur würde da "Proviantmeister" draufstehen.
Prima. Nun also auf zum Ziel, den verdienten Nachlaufkuchen essen und ab ins Eschersheimer Freibad, für ein paar kurz ausschwimmen, für die meisten nur zum heiß duschen. Immerhin war es jetzt schon nach 18 Uhr... Ein echt langer Tag.
Ein total genial bekloppter Lauftag mit dem GrünGürtel-Tier. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht.
Und für mich dazu 25 km GA1 gelaufen, 42 km regenerativ Rad gefahren und 300 m (!!!) regenerativ geschwommen.