nach dem ersten kurzen Erschrecken habe ich über deine Frage nachgedacht.
Ich denke, ich würde momentan auch erstmal normal weitermachen und Wiesbaden auf jeden Fall noch nicht streichen, sondern alles auf mich zukommen lassen.
Was kann den passieren, wenn du dich zu sehr anstrengst?
Marax, ich finde es auch schwer etwas zu sagen, hätte, wäre, wenn ist mmer so eine Sache. Ich finde Maultäschle hat es sehr gut beschrieben und ich drücke dir die Daumen, dass du für dich einen guten Weg findest.
Puh, 2 Tage Filmaufnahmen haben bei mir Spuren hinterlassen !
Heute hat das Team mich zuerst mit der Kamera am Beckenrand beim 1 stündigen Schwimmtraining begleitet. Dafür hatten die so einen Ziehwagen dabei, der dann immer parallel zur Bahn mich begleitet hat. Vorher hatte ich in ihrem Beisein noch ne halbe Stunde Athletik- Training gemacht.
Am Nachmittag, bei Nieselregen durfte ich x mal ne Alleestraße hin und her fahren. So sind 10x Spurts über 2km zusammengekommen. Trotz schlechten äußeren Bedingungen lag hierbei meine Höchstgeschwindigkeit jenseits der 40 km/h.
Womit und wie die alles gefilmt haben war große Klasse.
Erst bekam ich ne Mini- Kamera an meinem Triathlonaufsatz meines Cubes HPC Aerium HPC befestigt. Dann haben die mich die ganze Zeit auf dem Auto mit der Kamera von der Seite gefilmt. Dann aus dem Heckbereich des Vans. Mußte bis auf wenige Meter an den Pkw ranfahren, das bei Sprühregen und dazu noch vorne in der Aero- Position. Dann haben die die Mini- Kamera an einen langen Auslieger befestigt und dieser Ausliegerarm ist dann wenige Zentimeter an meinem Vorderrad vorbei von unten nach oben hochgefahren. Dann wiederum Verfolgungsjagd. Das Auto fuhr ca. 35 km/h und ich mußte dran vorbeispurten. Darauf haben die ne Totale mit einem riesigen Tele benutzt, um mich von einem festen Standpunkt aus einen Teil der Strecke zu verfolgen.
Insgesamt haben die schon einen großen Aufwand getrieben.
Nach den Sportaufnahmen folgte dann wiederum 3 Stunden Interview- Zeit. Da ich ja auch kein Profi in Sachen Text bin und mich öfters mal verhaspelt habe oder nicht weiter wußte, sind viele Einstellungen nicht nur einmal gedreht wurden. Um 19:00 Uhr hat sich das Team dann endgültig verabschiedet.
Gerade wegen der Professionalität des Teams, muss die Doko Spitze werden.
Soll Mitte März in Spiegel- TV bei Vox ausgestrahlt werden.
Die werden mich immer auf dem Laufenden Halten, wie weit die Geschichte ist.
Besonders die Redakteurin ist mir richtig ans Herz gewachsen, da sie auch bereits die Vorgespräche geführt hatte.
Da sind mir zur Verabschiedung richtig die Tränchen gekullert.
...
Ich weiss, Ihr seid keine Ärzte und wart auch wahrscheinlich noch nie in so einer Situation.
Aber ihr seid Sportler und kennt vielleicht auch andere Beispiele mit anderen blöden Erkrankungen?
Aber so rein aus dem Bauch heraus - HILFE! Bin voll verzweifelt und kann grad nicht mehr geradeaus denken!
Traurige Grüße, Betty
Betty, deine Probleme sind mir nur zu bekannt! Aber die Lösung habe ich auch noch nicht gefunden. Frag 5 Ärzte und du hörst mindestens 6 Meinungen.
Da bei mir nach der Diagnose Brustkrebs erst mal OPs und ein medikamentöser Großangriff auf die Erkrankung notwendig waren ist klar, dass zumindest 2010 keine größeren sportlichen Leistungen möglich sind. Aber was danach kommt weiß auch kein Mensch. Die einen raten dazu, möglichst nichts zu machen, Ruhe wäre am Wichtigsten - da frag ich mich, was belastender ist, Nachtschicht (ich will ja bald wieder arbeiten) oder ne Stunde oder 2 Sport zu machen. Das andere Extrem ist "tu was dir Spaß macht". Wirklich gefährlich finde ich im Nachhinein die Tatsache, das ich mit einem unerkannt bösartigen Tumor eine HM- und eine 10km-PB gelaufen bin, 1 gutes und 1 vermasseltes Trainingslager mitgemacht habe, einige andere Laufwettkämpfe plus dazugehörige Trainings-km usw... Aber das scheint gut ausgegangen zu sein. Einen Sportmediziner, der sich mit Onkologie auskennt und Triathlon nicht automatisch und mit panischen Blicken mit Ironman gleichsetzt suche ich heute noch...
Leider ist der Akku meines Notebooks gleich leer...
Später mehr, LG Marion
Edit meint, paar Minuten gehn noch: Absagen kannst du Wiesbaden auch noch am Tag vorher, da würde ich jetzt noch nichts entscheiden. Wichtig ist, den optimalen Zeitpunkt für eine Medikation nicht zu verpassen, damit die pulmonale Hypertonie möglichst keine Schäden am Herz verursacht. Und zu wissen, wie dein Herz-Kreislaufsystem jetzt auf Belastung reagiert. Stress-Echokardiografie. Jetzt ist der Akku wirklich leer.
Meine Freundin hat mich gerade angerufen und nach meinen Werten gefragt.
Ihr Mann ist Arzt und ehemaliger Hochleistungssportler, er fährt heute Nachmittag für mich in die Klinik und unterhält sich mit einem befreundeten Kardiologen, der da jetzt eh Dienst schiebt.
Abends bin ich zum Essen eingeladen - da möchte Marc in Ruhe mit mir reden.
Es geht doch nichts über gute Freunde!
Mir geht es vor allem um die Frage "Was würdest Du tun, wenn es um Dich selber gehen würde"
Dass mir keiner die Entscheidung abnehmen kann oder mir eine Garantie geben kann - das weiss ich.
Kein Arzt wird mir (im Dienst und im Beratungsgespräch) vollständig grünes Licht geben, dazu sind die Risiken zu hoch.
Naja, positive thinking ist angesagt - ich geh jetzt erstmal mit meinem Hundi in den Wald.
Ganz liebe Grüße! Betty
Hallo, Betty!!
Ich wünsche Dir vom Herzen gute Besserung.
Ich hoffe das Du im Training keine Probleme bekommen wirst.
Es ist sehr schwer Dir da einen richtigen Ratschlag zu geben.
Aber denke bitte immer daran, das die Gesundheit ein sehr hohes Gut ist und Triathlon nicht Alles im Leben.
Vor längerer Zeit wurde bei mir angeblich (beim 24std- EKG) bei einem Krankenhausaufenthalt die Diagnose Epilepsie gestellt. Mir wurde das Autofahren verboten und ein längeres Sportverbot erteilt. Dann wiederum entdeckten Ärzte angeblich eine krankhafte Verdickung meiner Herzinnenwand. Weil ich mich nicht mit den Diagnosen abgeben wollte, habe ich mich schlussendlich an die Sporthochschule in Köln gewendet. Da die vorherigen Ärzte eben nicht so viel mit Sport am Hut hatten, hat sich mit Unterstützung der Ärzte in Köln herausgestellt, das die Kollegen Werte falsch interpretiert hatten.
Ich würde Dir raten sich an eine sportwissenschaftliche Institution zu wenden.
Und wie Du vielleicht mitbekommen hast, habe ich nicht meine Lieblingssportart an den Nagel gehängt, sondern bin im Oktober in Hawaii gestartet.
Aber was danach kommt weiß auch kein Mensch. Die einen raten dazu, möglichst nichts zu machen, Ruhe wäre am Wichtigsten - da frag ich mich, was belastender ist, Nachtschicht (ich will ja bald wieder arbeiten) oder ne Stunde oder 2 Sport zu machen. Das andere Extrem ist "tu was dir Spaß macht".
Mööönsch Mädelz, ihr seid ja hart!
Mag sein, dass das subjektiv ist, aber Krebs empfinde ich jetzt irgendwie nicht als unbekannte Grösse.
NoPogo hat den zweimal platt gemacht und war anschliessend noch auf Hawaii, von unserm amerikanischen Freund und TdF-Sieger will ich gar nicht erst anfangen.
Was ich an Marax Stelle anzetteln würde, weiss ich ehrlich gesagt nicht, aber sicher nicht die 70.3 abblasen, solange es nicht wirklich 1000%ig notwendig erscheint.
ich tu mir da vielleicht etwas schwer, mich reinzuversetzen, aber prinzipiell ists so, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass (notfalls unangestrengte) Bewegung schaden kann und es besser ist, Tag für Tag nur rumzulungern und peinlichst drauf zu achten, sich nicht zu belasten und anzustrengen.
Beim Gedanken daran fallen mir alle Todsünden ein!
Alleine die Idee, nur noch rumzuhängen statt draussen Wind und Sonne (oder halt auch Regen...) zu spüren, macht mich fertig.
Also: bloss nedd unterkriegen lassen!
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Living people eat dead mushrooms, living mushrooms eat dead people.
Liebe Marax, tut mir leid, sowas lesen zu müssen
Es ist nicht einfach, zu sagen, was ich machen würde. Aber ich denke, ich würde es wie die anderen machen: Erstmal locker anfangen, gucken, was der Körper macht. Ggfs. etwas engmaschiger untersuchen lassen, um zu sehen, wie sich die Werte entwickeln. Und dann kurzfristig entscheiden, ob Du in Wiesbaden starten willst und kannst.
Ich wünsche Dir, daß Du noch ganz ganz lange beschwerdefrei bist und Du einen guten Arzt findest, der Dich und Dein Lebensumfeld versteht und wo Du Dich aufgehoben fühlst.
Zitat:
Zitat von Diver
@ Pipi, wow die Post Marie.
Nee, die Postmarie ist das Rad vom sybenwurz
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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...
NoPogo hat den zweimal platt gemacht und war anschliessend noch auf Hawaii, von unserm amerikanischen Freund und TdF-Sieger will ich gar nicht erst anfangen.
Nun sind die beiden aber auch keine Durchschnittsbürger und Tumor nicht gleich Tumor. Aber ich würde mich gerne in diese erlauchten Kreise einreihen auch wenn meine sportliche Leistungsfähigkeit deutlich abweicht.
Zitat:
Zitat von sybenwurz
Alleine die Idee, nur noch rumzuhängen statt draussen Wind und Sonne (oder halt auch Regen...) zu spüren, macht mich fertig.