Was Erfolg ist, muss man je nach Situation und Fragestellung neu festlegen. Ich habe mal eine Person mehrere Jahre gecoacht, die am Ende einen Wettkampf auf dem letzten Platz gefinisht hat. Ich habe mich aber wie ein Schnitzel gefreut über dieses Finish.
Der Wettkampf bestand nicht nur darin, die Strecke zu schaffen. Sondern sich viele Monate vorher dafür anzumelden; das Selbstvertrauen dafür aufzubringen, sich in engen Sportklamotten, in denen man sich vielleicht schämt, den Blicken eines Publikums auszusetzen und so weiter. Es gibt Menschen, für die ist der Weg zur Startlinie sehr viel weiter, als wir Fitsäcke uns das vorstellen.
Andere kommen mit dem Ziel zu mir, bei einem Rennen ihre Altersklasse zu gewinnen. Wenn man zwei, drei Jahre daran arbeitet, ist das ebenfalls ein großer und bewegender Erfolg, wenn dieses Ziel erreicht ist.
Jeder ist anders. Es gibt keinen Kamm, über die man alle gleichermaßen scheren könnte.
In der Leistungsmotivationspsychologie (Unistoff) hängen "Erfolgs-" und "Misserfolgs-"erleben bei Leistungen stark von den vorgehenden, internalisierten Zielsetzungen ab. Am optimalsten erweisen sich bei Untersuchungen inbezug auf den für bestimmte Ziele gefordeten Schwierigkeitsgrad (Grad der Anstrengung) Ziele mit einem mittleren bis hohen Schwierigkeitsgrad bzw. mittleren bis hohen Anstrengung.
Erfolge / Misserfolge werden in der Regel erklärt mit relativ einfachen Ursachenschemata: Intern: Anstrengung (Trainingsaufwand zu hoch / zu niedrig), Begabung, zu hohes / niedriges Anspruchsniveau (Ziel). Extern: Pech, Glück, Umstände .
Es scheint auch interindividuelle Unterschiede zu geben, nämlich zwischen Menschen mit "Erfolgsorientierter Einstellung / Selbstwert" und "Misserfolgsorientierter Einstellung / Selbstwert". Letztere wählen in der Regel ihre Ziele tendentiell zu hoch oder zu niedrig, erstere eher adäquat, d.h. die Grund-Einstellung beeinflusst die Zielwahl bzw. das Anspruchsniveau. Hier liegen die Aufgaben der Coaches zur Korrektur.
Erfolg hat der, der seine Ziele verwirklichen kann.
Egal ob das jetzt am Ende Platz 2 in der AK , die Hawaii Quali oder das simple Finischen eines IM ist.
Ich zitiere mich selber um zu verdeutlichen was ich mit erfolg meine.
Ich gebe auch ein Beispiel:
Im letzten Jahr war ich auf Hawaii und hatte vorher auch ein Ziel herausposaunt was mir bei optimalem Rennverlauf realistisch schien: Top 5 in der AK (bzw. sub10h).
Leider war ich dann 8 Wochen lang in der direkten Vorbereitung außer Gefecht gesetzt und war froh an der Startlinie stehen zu dürfen.
Als ich dann im Ziel war, war ich sehr glücklich und fand, dass das ein grandioser Erfolg war.
Ein anderer Teilnehmer konnte nicht laufen wegen eine Thrombose. Er ist den kompletten Marathon gewandert. Auch für ihn war es ein toller Erfolg.
Ich verstehe, dass Erfolg oder Misserfolg individuell betrachtet werden kann.
Aber ging es hier nicht darum herauszufinden, ob mehr Training immer besser ist oder es auch eine Grenze gibt? Wenn man dann noch unterschiedliche Maßstäbe für Erfolg (= oder besser) ansetzt, dann wird das ja ein unendlicher bis unmöglicher Vergleich.
Alles was subjektiv ist, kann m.E. nicht verglichen werden. Man sollte den Vergleich objektiv beurteilen und das kann nur anhand der Platzierung festgemacht werden. Also AK 1 - 3 z.B. und dann die Trainingszeiten vergleichen.
Wenn dann einzelne Fälle wie von Sabine G genannt dabei sind, dann werden die durch die Masse wieder etwas relativiert. Oder wenn man dann viele Wettkämpfe nimmt, gleicht sich auch die mal bessere mal niedrigere Dichte wieder aus.
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Alles was subjektiv ist, kann m.E. nicht verglichen werden. Man sollte den Vergleich objektiv beurteilen und das kann nur anhand der Platzierung festgemacht werden. Also AK 1 - 3 z.B. und dann die Trainingszeiten vergleichen.
Wenn dann einzelne Fälle wie von Sabine G genannt dabei sind, dann werden die durch die Masse wieder etwas relativiert. Oder wenn man dann viele Wettkämpfe nimmt, gleicht sich auch die mal bessere mal niedrigere Dichte wieder aus.
Ja, eben, wenn du was vergleichen willst, musst du festlegen, was es ist. "Erfolg" ist relativ, das taugt nicht als Vergleich.
Also z.B. 10 km in 33min. Wie viel Aufwand, Trainingsumfänge usw. Schwimmen lässt sich noch einfacher vergleichen, das ist wie 10 km auf der Bahn: exakte Strecke, rel. gleiche Bedingungen. Rad ist schwieriger, man kann sich Speed erkaufen.
Ich zitiere mich selber um zu verdeutlichen was ich mit erfolg meine.
Ich gebe auch ein Beispiel:
Im letzten Jahr war ich auf Hawaii und hatte vorher auch ein Ziel herausposaunt was mir bei optimalem Rennverlauf realistisch schien: Top 5 in der AK (bzw. sub10h).
Leider war ich dann 8 Wochen lang in der direkten Vorbereitung außer Gefecht gesetzt und war froh an der Startlinie stehen zu dürfen.
Als ich dann im Ziel war, war ich sehr glücklich und fand, dass das ein grandioser Erfolg war.
Ein anderer Teilnehmer konnte nicht laufen wegen eine Thrombose. Er ist den kompletten Marathon gewandert. Auch für ihn war es ein toller Erfolg.
Erfolg heißt nicht 1., 2. oder 3. zu sein.
Am Ende ist vieles einfach eine Frage der Perspektive 😉.
Verdient jemand zunächst 2.000 € und steigert sich auf 5.000 €, ist das für ihn ein riesiger Erfolg 🚀.
Steigert sich jedoch jemand von 15.000 € auf 18.000 €, ist die Differenz zwar ebenfalls 3.000 €, aber die Wahrnehmung des Erfolgs kann ganz anders aussehen 🤷*♂️.
Genauso ist es auch im Sport: gleiche Steigerung ≠ gleiche Bedeutung – es hängt stark vom Ausgangspunkt und vom persönlichen Blickwinkel ab 🏊*♂️🚴*♂️🏃*♂️.
Ja, eben, wenn du was vergleichen willst, musst du festlegen, was es ist. "Erfolg" ist relativ, das taugt nicht als Vergleich.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass wir über Training für Wettkampfsport reden ? Wer nur zum Spaß an der Freude schwimmen, radfahren und laufen trainiert, wird sich nicht die Frage stellen, was zu viel und was zu wenig ist. Der spürt es einfach.
alle anderen wollen doch durch das Training prinzipiell leistungsfähiger werden und trainieren mehr, um noch leistungsfähiger zu werden. Im Ziel steht immer noch eine Uhr und die tickt prinzipiell auch für diejenige, die nur finishen will, auch da gibt es immer einen Cutoff. aber es geht prinzipiell um die Teilnahme Wettkämpfen. Egal, ob das Ziel jetzt der Altersklassen Sieg oder einfach nur so fit zu werden, damit man sich beim Sightseeingwettkampf gut fühlt.
die Schwierigkeit besteht jetzt aus meiner Sicht darin, diese Leistungsfähigkeit zu vergleichen und in Relation zu den TrainingsUmfängen zu setzen.
Dass du mit 10 Stunden Training besser in der AK platziert bist, als ich mit 15, beantwortet ja nicht zwangsläufig die Frage, ob sich der Umfangsunterschied positiv oder negativ auf meine Leistungsfähigkeit ausgewirkt hat.
Eigentlich kann man das ja nur bei einem einzelnen Athleten vergleichen. Und da ist es total kompliziert, weil es nur in unterschiedlichen Vorbereitungen geht.
und nimmt man jetzt Trainingsleistung oder Wettkampfleistung? Die Wettkampfleistung bietet sich auf den ersten Blick an, schließlich geht es darum. eine sehr gute Wettkampfleistung wird man nicht ohne ein genügend des Training erreichen. Eine schlechte Wettkampfleistung muss aber nicht zwingend mit dem Training zu tun haben. Sie kann aber durchaus eine Folge des Trainings sein, zum Beispiel weil man sich so müde trainiert hat, dass man sich zum Wettkampf nicht ausreichend erholen konnte. Das macht es dann noch mal komplizierter.
Wenn es um die Leistungsfähigkeit geht, wird es nur der Athlet selber bei kritische Reflexion oder Zusammenarbeit mit einem Coach über mehrere Saisonverläufe und ausprobieren reflektieren können.
Aber ging es hier nicht darum herauszufinden, ob mehr Training immer besser ist oder es auch eine Grenze gibt?
Natürlich gibt es eine individuelle Belastungsgrenze. Überschreitet man sie über viele Wochen bis Monate, stagnieren die Leistungen oder werden oft sogar schlechter.
Maßgeblich ist bei den meisten die Toleranz gegenüber Lauftraining und generell gegenüber Tempotraining. GA1-Umfänge auf dem Rad hingegen vertragen die meisten gut; limitierend ist hier eher der Spaßfaktor bzw. die Langeweile. Nicht jeder empfindet lange Radtrainings als etwas Schönes.
Vergleicht man Athleten aus dem vorderen Feld mit solchen aus dem hinteren Feld, findet man im Durchschnitt folgendes Muster:
die durchschnittliche relative Trainingsintensität ist bei beiden Gruppen gleich
die Schnellen trainieren im Durchschnitt deutlich höhere Umfänge...
Ich finde, es sollte nicht zwingend heißen: Was ist genug, was ist zu viel? Sondern vielmehr: Was ist möglich, was ist zu viel. Denn abgesehen von den Aspekten die Arne aufgezählt hat, is es meines Erachtens nur schwer möglich zu viel zu trainieren.
Aus meiner Sicht ist ein „zu viel“ an Training eher ein „zu wenig“ (quantitativ/qualitativ) an Regeneration. Das „was ist möglich“ drückt das m.E. aus.