Nachbetrachtung
Vieles ist auf dieser Reise gut für mich gelaufen. Es gab keinerlei technische Probleme, zweimal Reifen aufpumpen und dreimal Öl auf die Kette machen, war alles, was ich am Rad tun musste. Der Wind kam fast immer von hinten und die Regenmenge war mehr als akzeptabel. Die Beine waren immer am Start, die Form war wirklich in Ordnung. Ich bin froh, dass sich meine Vorbereitung so gut ausgezahlt hat. Egal ob Rad, Ausrüstung oder Verpflegungsplanung alles hat sehr gut funktioniert. Ich habe jede Nacht mindestens 4 Stunden geschlafen und bin damit nie in krassen Schlafmangel gekommen; was sehr angenehm war.
Hätte ich die 10 Tage schaffen können? Vielleicht schon, aber das wäre sehr hart geworden. Letztendlich war mein limitierender Faktor die Zeit, die ich auf dem Sattel verbringen konnte, bevor es nicht mehr auszuhalten war. Es ist eine Sache, mal einen Tag 15h zu Radeln, es ist eine andere Sache, das 10 Mal hintereinander zu machen.
Es gibt leider immer noch keine offiziellen Finisherlisten vom Veranstalter. Laut der vorliegenden Daten aus Tracker und Anmeldeliste bin ich als 8. der Berlin-Starter angekommen (und als 78. Insgesamt). Ein Ergebnis, mit dem ich mehr als zufrieden bin.
Rückreise
Auf keinen Fall wollte ich mit dem Flieger zurück, um dann nach 2h und jeder Menge CO2 Emissionen an einem Flughafen ausgespuckt zu werden. Also habe ich nach einem Tag Pause in Hönningsvag den Weg per Fahrrad, Bus, Bahn und Fähre über Finnland angetreten. Über 5 Tage bin ich so langsam wieder nach Hause gekommen. Einige wenige andere TeilnehmerInnen hatten diesen Weg auch gewählt und es war sehr schön, sich mit diesen austauschen zu können und auch das eine oder andere Bier auf das bestandene (oder manchmal auch abgebrochene) Abenteuer zu leeren. Nach vielen Tagen alleine auf dem Fahrrad, war dieser Austausch hoch willkommen und ich fahre mit einigen neuen Telefonnummer im Adressbuch Heim, zurück in den Alltag.
Event und Mitstreiter
Würde ich das Northcape4000 nochmal fahren? Ich weiß es nicht, eventuell bei einer anderen Route. Die Organisation ist okay und der Veranstalter bemüht sich wirklich, das Event mit tollen Bildern zu inszenieren. Aber so richtig ist der Funke nicht übergesprungen; ich hätte lieber ein richtiges Rennen mit etwas mehr Ernsthaftigkeit und etwas weniger Glamour gehabt. Die FahrerInnen, die ich kennen lernen durfte, waren aber durchweg super. Die Stimmung war gut, es gab viel zu erzählen und es war viel Zusammenhalt und wenig Konkurrenz zu spüren. Das ist ganz typisch für die Ultracycling-Szene und ich mag das sehr gerne. Das ist auch der Grund, warum das ganz sicher nicht mein letztes Ultrarennen gewesen ist.
Das absolute Highlight kam dann aber noch. Ich einer kleinen Ansammlung von typischen Schwedenhäusern hatte eine schwedische Familie für die Nordkap-Fahrer einen privaten Verpflegungspunkt mit kostenlosen Bananen aufgebaut. Ich war total gerührt und bin extra zurück gefahren um mich bei den Leuten zu bedanken nur um dann auch noch zum Abendessen geladen zu werden. Ein wirklich tolles und völlig unerwartetes Erlebnis.
Danke, dass Du noch 1x zurückgekommen bist, nur, um das hier zu veröffentlichen. Und zum Zitat: That‘s the spirit, man! Verdient durch Karma. Glückwunsch zum finish.
Glückwünsch auch von mir und Danke für deinen Bericht. Ich kenne die gefahrene Strecke sehr gut und bin beeindruckt.
Schade, dass du hier nicht mehr dabei bist. Deine Entscheidung ist/war für mich aber nachvollziehbar.
Nachbetrachtung
…
Das ist auch der Grund, warum das ganz sicher nicht mein letztes Ultrarennen gewesen ist.
Tipptopp, schönes Ding, Dankeschön für die „Reportage“, sehr inspirierend.
Davon ab, verstehe ich nicht ganz, wenn Du neue Ziele hast, warum die nicht auch hier mit der Community teilen?
Gibt’s dafür eine andere Plattform?
Wenn nicht, warum das TSF nicht als das Forum nutzen, wofür es da ist - den Sport!
Keine Sau mit einem halbwegs normalen sozialen Umfeld muss hier ernsthaft in die ganzen kruden Biertisch-Foren gucken oder noch verrückter, sich davon beeinflussen lassen und zur Entscheidung kommen, sich hier miteinander auch nicht mehr über den geilsten Sport der Welt miteinander auszutauschen!
Also, wie Mille Petrosa von Kreator bereits in den frühen Neunzigern bemerkte- „Arsch lecken, Frohes Fest!“ - was steht als Nächstes an?!
Schöner Bericht! Auch hier bin ich froh, dass du Unterkünfte genutzt hast. Ich habe mir nochmal die ersten Seiten hier durchgelesen. Da wurde vorgeschlagen unter Brücken oder auf Spielplätzen im Schlafsack zu schlafen.
Etwas schade finde ich, dass du da mit Hungerast hingewackelt bist am Ende. Eine Pause mehr und du hättest einen tollen Triumphzug zum Ziel gehabt. Hoffentlich hast du nicht vergessen ein paar Souvenirs zu kaufen!
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Davon ab, verstehe ich nicht ganz, wenn Du neue Ziele hast, warum die nicht auch hier mit der Community teilen?
Sorry, nein. Wer unseren virtuellen Treffpunkt und speziell meine Person so unerträglich findet, dass er nicht länger ein Teil davon sein kann, soll dann bitte auch weg bleiben.
Das fände ich stilvoller, als unsere Gemeinschaft für den Applaus wieder zu benutzen, und dabei dem Gastgeber, der ihm das ermöglicht, nochmal eine mitzugeben. So benimmt man sich nicht.
Sorry, nein. Wer unseren virtuellen Treffpunkt und speziell meine Person so unerträglich findet, dass er nicht länger ein Teil davon sein kann, soll dann bitte auch weg bleiben.
Das fände ich stilvoller, als unsere Gemeinschaft für den Applaus wieder zu benutzen, und dabei dem Gastgeber, der ihm das ermöglicht, nochmal eine mitzugeben. So benimmt man sich nicht.
Dieser Kommentar lässt mich mal wieder nur mit dem Kopf schütteln. Ich verstehe echt nicht, was in dich gefahren ist. Weder finde ich deine Person "unerträglich" noch habe ich dir "eine mitgegeben". Ich kann nur deine Priorisierung zwischen verschiedenen Mitgliedern hier im Forum nicht mehr verstehen.
Aber wenn meine Beiträge so schlimm sind, dann lösch halt meinen Account. Dann ist es auch gut und ich investiere meine Zeit eben voranders, statt auf deiner Plattform Content zu produzieren.