Jeder darf eine bestimmte Ernährungsform besonderes gut, gesund, moralisch finden - aber eine allgemeingültige Norm für alle aufstellen ist falsch.
Würdest Du das auch bei einem Hundebesitzer sagen, der seinen treuen Hund zu Erziehungszwecken mit einem Stock regelmäßig windelweich prügelt? Würdest Du sagen, es gäbe viele Erziehungsmethoden, aber man dürfe über keine sagen, sie sei falsch?
Ich bin anderer Meinung und kein Freund dieser Relativierungen. Nicht alle Standpunkte sind relativ und gleich gut. Unnötig zugefügtes Leid wäre für mich ein absoluter Bezugspunkt für ein moralisches oder unmoralisches Verhalten. Das Herstellen, Verkaufen und Konsumieren beispielsweise von Stopfleber ist ein barbarischer Vorgang, für den es in unserer Überflussgesellschaft keine moralische Rechtfertigung gibt. Unnötige Tierquälerei ist falsch.
Würdest Du das auch bei einem Hundebesitzer sagen, der seinen treuen Hund zu Erziehungszwecken mit einem Stock regelmäßig windelweich prügelt? Würdest Du sagen, es gäbe viele Erziehungsmethoden, aber man dürfe über keine sagen, sie sei falsch?
Das ist de falsche Frage, die Frage muss sein: Würde der prügelnde Hundebesitzer von anderen Erziehungsmethoden profitieren?
Das ist de falsche Frage, die Frage muss sein: Würde der prügelnde Hundebesitzer von anderen Erziehungsmethoden profitieren?
Kann sein. Ich erlaube mir aber, das auch aus der Sicht des Hundes zu sehen. Das tun wir auch als Gesellschaft, wenn wir für uns die Regel aufstellen, dass unnötige Tierquälerei verboten ist. Dabei wird nicht das Anliegen dessen vertreten, der quält. Sondern das Interesse des Mitgeschöpfes, das gequält wird.
Das Herstellen, Verkaufen und Konsumieren beispielsweise von Stopfleber ist ein barbarischer Vorgang, für den es in unserer Überflussgesellschaft keine moralische Rechtfertigung gibt.
Erkläre das mal einem Franzosen.
Wobei du zu 100% Recht hast, ich würde sowas niemals essen.
Kurioserweise fühlen sich aber etliche hier persönlich angegriffen, wenn man die ein oder andere Ernährungsweise ankreidet oder verteufelt.
Also zumindest bei Barolo und Tetrapack darf man mit gutem Gewissen in Gut und Böse einteilen. Aber auch beim Barolo gilt - um beim Thread-Thema zu bleiben - natürlich, dass gerade er eine gewissenhafte Zubereitung braucht. Günstige Barolos sind meistens untrinkbar und damit auch ungesund.
Stimmt aus der Sicht des genießenden Weintrinkers sicherlich. Für einen kompletten Abstinenzler wie mich ist der Unterschied vollkommen irrelevant, da ich Wein höchstens mal als Schuss zu einer gut aufgekochter Soße zugebe. Für jemanden, der im Alkohol primär die suchterzeugende Droge sieht, ist sogar beides gleich schlecht und verwerflich. Es bleibt im Auge des Betrachters, eine absolute moralische Wertung, die alle zu akzeptieren haben, ist fehl am Platz.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Dabei wird nicht das Anliegen dessen vertreten, der quält. Sondern das Interesse des Mitgeschöpfes, das gequält wird.
Bei Hunden mag das ja noch einsichtig sein, da stimme ich voll zu. Wenn es dann aber dazu kommt das jemand behauptet die "Interessen des Planeten" zu vertreten, wird es schwierig.
Würdest Du das auch bei einem Hundebesitzer sagen, der seinen treuen Hund zu Erziehungszwecken mit einem Stock regelmäßig windelweich prügelt? Würdest Du sagen, es gäbe viele Erziehungsmethoden, aber man dürfe über keine sagen, sie sei falsch?
Dein Vergleich hinkt etwas: Ob ich einen Hund halte oder nicht, ist nicht existentiell. Essen ist aber ein unvermeidbares Bedürfnis für alle Lebewesen, und was wir essen ist für unsere Art auch im Laufe der Evolution im Wesentlichen gegeben. Das Thema wird aber heute unnötig und übertrieben ideologisiert und moralisiert. Essen soll primär der Ernährung und dem Genuß dienen, nicht der befriedigung von moralischen Ansprüchen. Übrigens, die Liste von Lui hat keine Wertepaare von Tierquälen und nicht dargestellt, sondern einfach höhere und niedrigere Qualitäten von verschiedenen Produkten, und ich wies darauf hin, daß höhere Qualität kein moralische Pflicht ist, sondern etwas, was immer nur bestimmte interessierte Personengruppen interressiert, und nicht alle Menschen.
Zitat:
Ich bin anderer Meinung und kein Freund dieser Relativierungen. Nicht alle Standpunkte sind relativ und gleich gut. Unnötig zugefügtes Leid wäre für mich ein absoluter Bezugspunkt für ein moralisches oder unmoralisches Verhalten. Das Herstellen, Verkaufen und Konsumieren beispielsweise von Stopfleber ist ein barbarischer Vorgang, für den es in unserer Überflussgesellschaft keine moralische Rechtfertigung gibt. Unnötige Tierquälerei ist falsch.
Nicht alle Standpunkte sind gleich gut - aber es gibt nie nur einen einzigen Standpunkt, der richtig ist. Wir müssen damit leben, daß es Leute gibt, deren Standpunkt nicht unserem entspricht, aber auch berechtigt ist, auch wenn wir es für schlechter halten.
Unnötige Tierquälerei ist falsch - stimm. Aber bereits der Begriff "unnötig" zugefügtes Leid bedarf der Definition, die 50 Leute in mindestens 20 verschiedenen Weisen umschreiben und eingrenzen würden. Das Herstellen von Stopfleber ist grausam - aber die Verkäufer und Konsumenten als "barbarisch" zu bezeichnen, finde ich Unsinn.
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