Das Problem wird hier völlig falsch angegangen. Was nütz ne Diskussion über die Gleichstellung von Mensch, Pflanz und Tier? Niemanden. Wenn interessiert Tierleid solange noch Menschen leiden, das ist makaber.
Im Leben geht es um mich. Nichts ist wichtiger als ich und nur ich bedeute überhaupt etwas. Das gilt so ziemlich für jeden Organismus den es gibt auf diesen Planeten und anders könnte es auch garnicht sein.
Jeder einzelne Organismus stellt ein Versuch dar eine bestimmt Sachlage optimal zu meistern, nennen wir es Leid. Jeder will Leid minimieren. Dabei hat jeder seine ganz persönliche Auffassung was für ihn Leid darstellt.
Man hat nun folgendes Problem: Natürlich kann ich mein Leid optimieren indem ich ins nächst gelegene lokale Minimum gehe. Aber es gibt auch andere Minima weiter weg, wohl möglich sogar globale Minima. Häufig sind die am Ende besser (minimaler) aber schwieriger zu erreichen oder garnicht erst zu erkennen.
Als Bsp: ich kann einer Angst jedes mal aus dem Wege gehen, damit gehe ich ins nächst gelegene (für mich erkennbare) Minimum, oder ich begegne ihr solange bis ich die Angst nicht mehr habe.
Es geht nicht um irgendwelche Abstrakten Diskussionen, nicht fassbarer philosophischer Themen (die meist nach 12 Klasse klingen), die am Ende nur zu der Erkenntnis führen müssen das "der Planet ohne den Menschen besser dran wäre".
Es geht um mich als einzel Person, immer!
Um das besser Minimum zu erreichen bedarf es Informationen, Information über das "Leidgebirge" um mich herum. Je mehr desto besser, desto leichter finde ich die guten Minima. Darum ist Kritik und Aufklärung so wichtig.
Jetzt kann ich mich natürlich als Europäer auf den Standpunkt stellen "mir gehts ja gut" und fertig. Ok, aber die Frage ist, stimmt das oder bin ichs nur gewohnt, ist das Optimum erreicht? Je nach Vorstellungsvermögen (und dafür braucht es Information und Aufklärung) kann ich mir eine noch besser Welt vorstellen. Zb. Sachen die halten, ein Leben ohne latente Existenzangst (keine Job - kein Geld - kein garnix), keine nervigen Lifestyle-Veganer ... und und und.
ICH möchte das ändern weil es MICH anpisst MEIN Leben nach irgendwelchen künstlich geschaffenen Barrieren auszurichten, mich nach Versicherungen und Banken zu richten und vieles mehr.
Die massive industrielle Produktion ist Teil des Problems, dazu gehört auch die industrielle Fleischproduktion, aber sie ist eher symptomatisch. Symptomatisch dafür das wir immer nur das lokale Minima finden, ganz im Gegensatz dazu endlich zu begreifen das in einer globalisierten Welt alles irgendwie mit einander zusammen hängt. Das nichts echt ist, das hinter jedem Angebot ein Investor steckt, das wir irgendwie grundsätzlich alles falsch machen
Interessantes Menschenbild. Da würde ich dir vehement widersprechen. Es kann und darf nicht nur um einen selbst gehen. Da waren wir vor mehreren Tausend Jahren. Wir sind gegen die Existenzägnste abgesichert, die solch ein Menschenbild ausmachen. Wir brauchen uns nicht zwangsläufig um unsere Nahrungsaufnahme Sorge zu machen, sondern viel eher darum, warum dies andere Menschen tun müssen. Es geht also auch um Verteilung - von Nahrung, Geld, Glück, Optionen, etc. Gegen die Existenzängste die diese Bereiche betreffen, sind nicht alle Menschen abgedeckt und ein erster lokaler Anfang wäre z.B. ein bedinungsloses Grundeinkommen. Es würde viele Menschen von dem Griff zum Billigfleisch im Lidl befreien und könnte zu einem bewussteren Umgang mit der Umwelt (alles, was uns Menschen umgibt, auch die soziale Umwelt) führen.
Es geht um unser Zusammenleben, nicht darum, dass jeder seinen größten Profit herausschlägt. Dieses neoliberale Weltbild ist genau das Problem, welches uns an diesen Punkt geführt hat.
Eine Konsum-Gesellschaft versteht unter "gutem Leben" die unendliche Ausweitung der Komfortzone. Genau darum geht es und das das unmöglich ist, muss so langsam aber sicher jedem einleuchten.
Für eine zukunftsfähige Gesellschaft müssen sich unsere Denkweise und unsere Grundannahmen radikal verändern.
Es geht um unser Zusammenleben, nicht darum, dass jeder seinen größten Profit herausschlägt. Dieses neoliberale Weltbild ist genau das Problem, welches uns an diesen Punkt geführt hat.
Du verwechselt da was! Erstens; Leid minimieren ist nicht größter Profit. Pispers hat das mal schön mit Löwen und Kühlschränken beschrieben. Das denkst du nur weil man dir erfolgreich weis macht es ginge dir am besten wenn du größten Profit fährst.
Zweitens hängt dein Tun natürlich von dem tun andere Leute ab, das sollte einen aber nicht von der Tatsache ablenken das es um dich geht, auch wenn es dabei um andere geht.
Ich habe doch gerade (vllt etwas umständlich) beschrieben das es eben nicht gut ist die erst, vermeindlich beste, Lösung zu nehmen, wohl möglich noch auf kosten andere. Sondern sich zurück zu lehnen, nach zu denken, und mit Bedacht nach besseren langlebigen Lösungen im "Leidgebirge" zu suchen.
Geändert von ScottZhang (29.04.2015 um 11:15 Uhr).
Es geht um unser Zusammenleben, nicht darum, dass jeder seinen größten Profit herausschlägt.
Dem würde ich widersprechen. Es geht meiner Meinung nach durchaus darum, dass jeder den größten Profit für sich herausschlägt. Allein diejenigen Strategien, die auf dem Egoismus beruhen, sind von Dauer.
Dass wir die Franzosen nicht überfallen, sondern uns mit ihnen und unseren anderen Nachbarn friedlich zu arrangieren suchen, tun wir aus rein egoistischen Motiven. Das gilt auch für die Errichtung des Sozialstaats, die Einführung der Menschenrechte und so weiter. Das egoistische Motiv dahinter ist die Einsicht, dass es uns auf diese Weise besser geht. Fiktive Gesellschaften, die anstelle des Egoismus auf dem Altruismus beruhen, werden ruckzuck von Egoisten unterwandert und verschwinden.
Wir sind bis zu einem gewissen Grade höflich, zuvorkommend, sozial und friedlich, weil sich das als erfolgreiche Strategie herausgestellt hat. Kurz: weil es uns selbst nutzt. Auch das Mitgefühl hat sich aus Eigennutz entwickelt. Man ist als Teil einer Gesellschaft erfolgreicher, wenn man sich in den anderen hineinversetzen kann. Die Wurzel des Mitgefühls mit Tieren ist der Egoismus.
Wir sind bis zu einem gewissen Grade höflich, zuvorkommend, sozial und friedlich, weil sich das als erfolgreiche Strategie herausgestellt hat. Kurz: weil es uns selbst nutzt.
Naja, was ist mit Ländern und Menschen, die ungleich freundlicher sind als wir Deutsche und viel weniger erfolgreich? Dass man mit Höflichkeit und Freundlichkeit beruflich weiter kommt, ist mir auch neu.
Ich finde deine Gedankengänge eher erschreckend. Wenn ich zu jemanden freundlich bin, dann aus Anstand und Respekt und nicht aus Eigennutz. Natürlich kann man das auf den Eigennutz runterbrechen und wenn man noch weiter bricht, auf die reine Fortpflanzung. Aber das ist schon ziemlich derb.
Deine Argumentation ist leider absolut Banane. Darum geht es nicht. Natürlich sterben beim industriellen Ackerbau auch einmal unintendiert Tiere. Aber die Betonung liegt hier eindeutig auf der Intention!
Zitat:
Zitat von FlyLive
Mein Bäcker hat eine Liste veganer Backwaren ausliegen. Das sind mindestens 15 Brote und 15 Brötchensorten darauf zu finden.
Das bei der Erzeugung der einzelnen Zutaten ein Tier dabei zu schaden kam ist durchaus möglich. Aber ich denke der Tod war nicht bewusst geplant und er spielt üblicherweise keine Rolle bei der Herstellung.
Der Tod ist systemimmanent und spielt sehrwohl eine Rolle bei der Herstellung. Wenn einer (Mensch oder Tier) leben will, muss irgendwo anders jemand dafür sterben, direkt oder indirekt. Dafür ist es egal ob tatsächlich Fleisch verzehrt wird oder Pflanzen. Wer das nicht anerkennt, hat den Kreislauf des Lebens nicht verstanden. Denn am Ende ist es ein Kreislauf, wenn wir eines Tages sterben, werden auch unsere Überbleibsel gefressen. Ohne tierische Beteiligung gibt es keinen Kreislauf, auch daher ist veg/veg im Verständnis "Tiere haben nichts damit zu tun oder kommen nicht zu schaden" keine tragfähiges Konstrukt. "Ich esse nur Gemüse und Körner, daher bin ich der größte Tierfreund unter der Sonne" ist Humbug. (Und ich will hier nicht der industriellen Massentierhaltung das Wort reden).
__________________
Grüße
Tri-K
__________________
slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
Ich finde deine Gedankengänge eher erschreckend. Wenn ich zu jemanden freundlich bin, dann aus Anstand und Respekt und nicht aus Eigennutz. Natürlich kann man das auf den Eigennutz runterbrechen und wenn man noch weiter bricht, auf die reine Fortpflanzung. Aber das ist schon ziemlich derb.
Das ist deine persönliche Wahrnehmung des Ganzen. Aber letztendlich wird es einen Grund geben müssen für dein Verhalten. Das der nicht in dem anderen liegen kann ist wohl klar, du bist ja nicht ferngesteuert.
Auch wenn der Gedanke erschreckend sein mag ändert das nichts an den Tatsachen (leider). Und wirklich besser oder schlechter macht es dein Verhalten ja nun nicht, immerhin ist es das gleiche wie vorher
Das ist deine persönliche Wahrnehmung des Ganzen. Aber letztendlich wird es einen Grund geben müssen für dein Verhalten. Das der nicht in dem anderen liegen kann ist wohl klar, du bist ja nicht ferngesteuert.
Auch wenn der Gedanke erschreckend sein mag ändert das nichts den Tatsachen. Und wirklich besser oder schlechter macht es dein Verhalten ja nun nicht, immerhin ist es das gleiche wie vorher
Also ich bin freundlich zu einer Frau, weil ich sie schwängern will. Darauf läuft es hinaus. Zu meiner Mutter, meinen Schwestern und Töchtern bin ich es auch, aber aus einem anderen Grund.
Ist schon arg deterministisch und einfältig