Tierrechte zu fordern heißt nicht, die Rechte von Menschen 1:1 überttragen zu wollen. Für Kaninchen Wahlrecht zu fordern wäre wie für Männer ein Abtreibungsrecht zu fordern. Dennoch muss man da, wohl gleiche Empfindungsfähigkeit ist, wohl gleichermaßen vorsuchen, Leid zu vermeiden.
Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
Der Mensch produziert Lebewesen ( die Gefühle, Schmerzen und Sozialverhalten haben ) genauso wie Kartoffeln oder Kohlköpfe. Wenn der Mensch seine Finger einfach still hält in einer Zeit, in der man sich aus zigtausend Lebensmittel aussuchen kann, was man essen möchte, dann wäre das größte Leiden abgeschafft. Und man hätte lediglich auf ein klitzekleinen Teil aller Lebensmittel verzichtet.
Das ist mir klar. Wenn der Mensch keine tierischen Produkte mehr konsumieren würde, würde er kein weiteres Leid mehr verursachen, aber Leben erhalten würde er nicht. Nutztiere würden halt nicht mehr existieren.
Die Tiere in der Natur würden weiterhin leiden und von anderen Tieren getötet werden.
Natürlich könnte der Mensch richtigerweise sagen, dass es in der Natur auch richtig und wichtig ist, da es da ein natürliches Gleichgewicht hat, aber wie dann 7 Milliarden Menschen ernährt werden sollen, ist die Frage. Durch den Anbau von pflanzlichen Lebensmitteln, wird ja auch der Lebensraum vieler Tierarten genommen und ein Ungleichgewicht in der Natur geschaffen.
Langfristig wird der Mensch sich so oder so was einfallen lassen müssen, nicht nur was Massentierhaltung angeht, sondern auch was die Zerstörung der Umwelt angeht, sonst geht es irgendwann mit allem bergab.
Die Veränderungen des Planeten durch den Raubbau der Erde durch den Mensch, bemerken wir ja jetzt schon. Es wird in Zukunft immer mehr Menschen geben und immer mehr Naturkatastrophen, die durch Klimaveränderung entstehen werden.
Ich wundere mich über das teilweise schlechte Image der Veganer.
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Warum sind sie bei manchen dennoch so unbeliebt? Weil sie Sand in das Getriebe unserer Verdrängungsmechanismen streuen?...
Grüße,
Arne
Am Ende des Tages weiß jeder aufgeklärte Mensch (und solche diskutieren zur Zeit gerade hier) um die Auswirkungen seines Handelns. Und bei jedem Menschen ist -natürlich- die Grenze des diesbezügl. hinnehmbaren eine andere.
Ich kenne die Folgen der Bestellung einer Rindswurst mit Pommes, die Folgen des Kaufs von ein paar Laufschuhen "Made in China" im Online-Handel, die Folgen einer Kurzreise in die USA und die Folgen meiner Teilnahme an einem größeren Marathon, bei dem schon durch das Papier für's Programmheft tonnenweise und mit wenig Sinn Energie und Rohstoffe benötigt wird.
Daher benötige ich keine Missionare in Sachen meines persönlichen Lebensentwurfs. Schon gar keine die mir nichts neues erzählen können.
Okay, dann wiederhole ich hier mal meine angedachten Fragen:
Ganz klar haben Veränderungen Auswirkungen. Aber ich denke diese sind eher positiv.
Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
Niemand darf sich zum eigenen Vergnügen Haustiere wie Hunde und Katzen halten? Was geschieht mit diesen Tieren? Werden sie "freigelassen"? Aquariumsfische in Flüsse und Meer gekippt?
Wir sind schon viel zu sehr in unserem System gefangen um alle Gatter einfach öffnen zu können. Der Mensch braucht unbedingt mehrere Autos in der Familie und der Mensch ist egoistisch genug um nur auf mickrige Veränderungen beim Thema Verzicht, schlecht gelaunt zu sein. Die Tierhaltung ohne Produktionshallen und groß angelegten gewerblichen Hintergründen würde ich begrüßen. Zu viel leben käme wohl unter die Räder.
Wie regulieren sich die freilebenden Tierbestände in den heimischen Wäldern? Wer kommt für den Verbiß in den dann exessiv für "Pflanzenanbau" genutzten Bodenflächen auf?
Großangelegte umzäunte Flächen in denen ein Tier artgerecht leben kann würde ich ebenso begrüßen. Der Mensch hat sich inzwischen zu weit für seinen Luxus ausgebreitet. Wohnhäuser mit mehreren Hundert an Qm Ziergarten brauchen eben Platz. Und wieso nicht mit unserer Intelligenz den hungernden auf der Welt helfen und den Tieren die in Ballungsgebieten leben könnte man auch eine Plantage widmen .
Was geschieht mit den in Tier-KZs gehaltenen Tieren? Werden die einfach "freigelassen"?
Sind die Tiere denn nicht eh schon am Leiden genug ? Nichts geht von heute auf morgen. Die Nachproduktion einstellen, fertig.
Wie soll die Weltbevölkerung sich ausschließlich aus Pflanzenbeständen ernähren, ohne die dafür notwendigen Anbauflächen völlig auszulaugen?
Die Flächen werden doch schon bebaut für die Nahrung unserer Nahrung, die wir später bei MC oder BK in uns stopfen. Einfach den hungernden Menschen auf der Welt mal etwas zukommen lassen und nicht immer nur nehmen.
Wie sollen sich sich Menschen in Steppen ernähren, deren einzige Erwerbsquelle die Tierhaltung ist?
Transporte in die andere Richtung. Wir futtern ja auch Ananas und Mangos, die ihren Weg hierher schaffen
Klar es ist schwierig, aber so wie sich Menschen jetzt in unserer Gesellschaft verhalten, ist es deutlich schlechter. Ein "ich bin zufrieden" oder ein "ich habe Genug" gibt es kaum.
P.S.
Ich gehe jetzt schlechtwetterbedingt auf den Rollentrainer - eine übrigens ebenso luxuriöse wie unnötige Anschaffung. Woran man erkennt, das ich mich Vegan nicht besser sehe als ein Allesesser. Aber ich bereue und schäme mich ganz privat für die späte Erkenntnis.
Okay, mal angenommen, die These Menschen stehen mit Tieren auf einer Stufe, ist allgemeingültig.
Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
Es geht aus meiner Sicht darum, vermeidbares Leid zu vermeiden. Wer auf welcher Stufe steht, spielt dabei keine Rolle.
(Zu den vermeintlichen "Stufen" möchte ich noch sagen: Diese existieren da facto nicht. Die Entwicklung der Arten verläuft nicht linear, sondern weit verzweigt wie die Äste eines Baums, der unzählige Enden hat. An jedem dieser Enden befindet sich eine "Krone der Schöpfung". Wir sind eine Weiterentwicklung bestimmter Primaten, aber wir sind keine Weiterentwicklung des Krokodils oder einer Schneckenart. Alle heute existierenden Arten sind vorübergehend Kronen der Schöpfung ihres Entwicklungszweigs. Nicht nur die Menschen, die sich eine Geschichte ausgedacht haben, nach der sie die Ebenbilder Gottes seien, sondern alle Lebewesen. Aus dem Blickwinkel der Evolution stehen wir alle auf einer und derselben Stufe.
Häufig wird von "Stufen" gesprochen im Sinne einer abgestuften Leidensfähigkeit. Ein Plattwurm kann nicht in der gleichen Weise um seine verstorbene Großmutter trauern wie ein Mensch, davon können wir ausgehen. Wie sieht es aber mit der Leidensfähigkeit eines Schäferhundes oder eine Schweines aus? Diese Tiere leben im Unterschied zum Menschen fast ausschließlich in ihrer Gegenwart – sie wissen fast nichts von ihrer Vergangenheit und nichts von ihrer Zukunft. Wir Menschen bekommen Trost aus dem Vorhandensein einer Zukunft: Ein gebrochenes Bein wird sicher wieder gut, das tröstet uns über den Schmerz hinweg. Ein Tier, das keine Vorstellung von einer Zukunft hat, leidet hier vermutlich mehr. Daher ist es für mich keineswegs sicher, dass das Leid von Tieren stets geringer einzustufen sei als das von Menschen. Das bedeutet, hier stehen wir nicht zwangsläufig über den Tieren.
Steht der Mensch moralisch über den Tieren? Sicher nicht. Ein Tier hat in der Regel keine Handlungsalternativen. Ein Löwe kann nur so sein, wie er eben ist. Ein Mensch hat hingegen eine gewisse Handlungsfreiheit, die man aber auch nicht überschätzen sollte. Daher ist der Mensch das einzige moralische Wesen auf diesem Planeten und lässt sich nicht mit Tieren vergleichen. Diese stehen also moralisch weder über, noch unter uns.
Ich denke, dass mit den "Stufen" vor allem ausgedrückt wird, dass wir Menschen derzeit stärker sind als die Tiere, also am Ende der Nahrungskette stehen. Aus Sicht von Bakterien, Würmern und Insekten eine erstaunliche Einschätzung, deren Mägen jeder von uns füllen wird.)
Die Veganer tun uns Nichtveganern de facto nichts.
Doch das tun sie, indem sie keine Gelegenheit auslassen mir vorschreiben zu wollen was ich esse. Die Toleranz die ich ihnen entgegen bringe hätte ich gerne zurück , Dem ist aber nicht so.