Dass z.B. die Kombination aus Ei und Kartoffeln eine der hochwertigsten und leichtverdaulichsten Proteinquellen ist, ist bekannt? Genauso brauner Reis+Linsen, da ist das Eisen gleich mit dabei, insbesondere wenn auch noch Vit.C-haltiges Gemüse am Teller landet.
Das die Kombination Ei + Kartoffel sogar höherwertig sein soll als beides einzeln verzehrt halte ich für falsch. Ich halte Stärke mit welchem Eiweiß auch immer gepaart für ungünstig, sofern beide Komponenten in etwa gleichgewichtig sind. Würde die Stärke 90% und das Eiweiß nur 10% in der Mahlzeit ausmachen (oder umgekehrt) so ist das nicht gar so problematisch -schreibt zumindest Geoff Bond in Natural Eating, was ich für nachvollziehbar halte.
Ausserdem sind aus meiner Sicht Kartoffeln viel zu insulintreibend (sorry Arne für das böse Wort), so dass ich sie grundsätzlich eher meiden würde.
Zitat:
Zitat von MarionR
Außerdem bin ich keine Bodybuilderin und muß mich deshalb nicht mit Eiweiß mästen...
dass manche Bodybuilder bis zu 5gr Eiweiss / Tag / kg Körpergewicht reinschaufeln ist totaler Unfug. Aus meiner Sicht liegt der Bedarf zwischen 0,8 und max ca. 2,2gr: 0,8 beim Nichtsportler, 2,2 beim Leistungssportler. Bist du sicher dass du auf 0,8 kommst? Wenn du keinen Sport machen würdest wärst du sicher nicht im TS-Forum unterwegs, kommst du auch auf zB 1,2?
Zitat:
Zitat von MarionR
Vit. D: Ja das stimmt, aber deshalb ist es trotzdem nicht im Muskelfleisch enthalten. Schon gar nicht von Tieren die noch nie die Sonne gesehen haben...
Sonne - Weidewirtschaft
und ich stimme dir zu, dass Innereien hochwertiger sind als das Muskelfleisch.
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Grüße
Tri-K
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Ich würde dem Ritz am Finger den Vorzug geben, vermutlich sogar an meinem Finger ggü. dem anderer Leute.
Auch wenn Hume das gesagt hat, meinem Vernunftverständnis läuft das sehrwohl zuwider.
Nein, es läuft Deiner Intuition und Deinem Gefühl zuwider. Dein Vernunftsbegriff ist nicht zu Ende gedacht. Vernunft ist die Beobachtung und intellektuelle Verarbeitung von Sachverhalten, mithin Logik, und kann keine Werte begründen, weil sie eine Tautologie ist. Die Vernunft kann nur beschreiben wie die Dinge sind, wenn Du die Dinge bewerten willst brauchst Du eine wertende Prämisse ausserhalb des Seins, also eine Beschreibung wie das Sein sein soll. Dafür braucht es ein bewußt wertendes Subjekt mit einem Willen, der auf das Sein angewendet wird - aus dem Sein an sich folgt kein Sollen.
Aber ich glaube Arne wird der metaethischen Diskussion hier irgendwann einen Riegel vorschieben, daher halte ich jetzt mal den Sabbel.
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
~Scott Jurek
Geändert von TheRunningNerd (23.03.2015 um 16:33 Uhr).
Wie gesagt, es kann keine rationale Letztbegründung für Ethik & Moral ohne metaphysische/ irrationale Maßstäbe wie Gott oder eben Mitgefühl geben. Die Ratio, mit der Du Ethik diskutieren willst, ist Logik, ist eine Tautologie, die sagt am Ende nichts aus ohne eine feste Definition von Gut, und die ist eben nunmal immer subjektiv.
Sind das nicht alte Kamellen aus dem Philosophiebuch für Erstsemester? Der Relativismus, nach dem alle Moralbegriffe letztlich willkürlich und damit gleichwertig seien, ist für ethische Fragen ohne Bedeutung.
Deswegen räumen wir zum Beispiel dem ethischen System der Menschenrechte eine universale Gültigkeit ein, unabhängig davon, in welchem moralischen System sich ein Mensch befindet. Bei einer vom Ehemann verdroschenen Frau interessiert es uns nicht, ob religiöse Gesetze ("Moral") das erlauben. Die Menschenrechte gelten für alle Menschen. Und zwar allein deshalb, weil sie Wohl und Wehe empfinden können. Moral und gottgegebene Werte sind dafür nicht nötig. Die Leidensfähigkeit des Menschen ist der Ursprung eines ethischen Koordinatensystems, dem wir universale Gültigkeit beimessen.
Da auch Tiere leiden können, kommen ihnen damit ebenfalls Rechte zu. Sie gelten ohne alle Moralbegriffe. Ethisch handeln bedeutet, Leid zu vermeiden.
Von mir aus gerne - da der Fragende ja einfach beim von mir verlinkten Buch mal den 'kostenlosen' Blick ins Buch wagen könnte und Antworten auf seine Fragen finden würde.
nachdem dieser Thread auf der einen Seite naturwissenschaftliche Meßbarkeit von Insulinausschüttung betrachtet hat und dann zur metaethischen Betrachtung von Fleischkonsum oszillierte, war zuletzt mal ein paar Tage Pause. Ich finde den Thread aber zu wichtig, als dass ich ihn einschlafen lassen wollte, kann aber aktuell nichts Wesentliches inhaltlich beitragen. Habe allerdings seit heute das empfohlene Buch von Dr.Jacob, welches ich mir in den nächsten 10 Tagen vornehmen möchte. Das Buch macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck, beim ersten Durchblättern habe ich schon einige Textstellen gesehen, die mir gut gefallen und einige, denen ich sicher nicht zustimmen kann. Bin gespannt wie es sich im Detail darstellt ...
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Grüße
Tri-K
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Ich finde es gut das du das Buch liest - das Buch ist wirklich eine tolle Quelle, nicht nur in Hinblick gesunder Ernährung. Manchmal aber etwas 'schwer' zu lesen. Die Empfehlung zuerst Kapitel 1 + 12 zu lesen ist nicht verkehrt.
Ich hoffe Du hast in den nächsten 10 Tagen nicht viel vor hast , ich hab es schon etwas länger, aber ich bin immer noch nicht komplett durch.
Hallo allerseits,
ich habe ebenfalls schon daarüber nachgedacht auf Fleisch zu verzichten, da das Leid der Tiere (Thema Massentierhaltung) erschüttert.
Nur ist es, gerade für sportlich aktive Menschen, nicht gerade das natürlichste den Fleischkonsum, mit dem wir wichtige Aminosäuren und Vitamine zu uns nehmen, zu unterlassen.
Wenn man sich dennoch dazu durchringen kann ist es auf alle Fälle notwendig eine sinnvolle Nahrungsergänzung zu kaufen, die eine Mangelversorgung ausschließt. [Moderation: Link zu Einkaufsquelle entfernt]
Vorstellen kann ich es mir schon, es gibt ja schließlich genug Tage an denen ich kein Fleisch konsumiere. Wirklich komplett verzichten tu ich aber nicht. Auf was ich achte ist ein bewusster Konsum, was in meinem Fall wahrscheinlich nichtmal mit extrem niedrigem Konsum gleichzusetzen ist. Ich esse gerne Fleisch als Stück, einfach weil ich es mag und nicht der Leistungsfähigkeit oder der Inhaltsstoffe wegen. Wurst lasse ich inzwischen komplett weg, genauso muss nicht in jeder Lasagne prinzipiell Hackfleisch sein, und statt Bolognese komm ich z.B. auch mit ner Tomatensoße klar. Bemerkenswert finde ich die Selbstverständlichkeit, mit der Fleisch gegessen wird. Dass man beispielsweise das Currygeschnetzelte mit Reis einfach mal ohne "geschnetzeltes" probiert kommt vielen Menschen hierzulande schlicht nicht in den Sinn.