Hat ein wenig gedauert, weil - wie immer - mein Job darin besteht, den Kuchen zweimal durchzuschneiden und zu füllen, daher mußte ich kurz pausieren.
Hier das Rezept:
FRANKFURTER KRANZ
Der Rührteig:
250g weiche Butter LANGE rühren, bis sie richtig schön schaumig ist, dann abwechselnd Zucker und JEWEILS 1 Ei so lange unterühren, bis Ei und Zucker aufgelöst sind (insgesamt 200g Zucker und 5 Eier, wenn sie groß sind, 6 Eier, wenn sie kleiner sind).
Wer hier schlampt und meint, schnell ist besser, irrt gewaltig:
Hier trennt sich die Masse der primitiven Kuchenproduzierer von der winzigen Elite der Kuchenkünstler ....
Diese Masse kann man gar nicht lange genug rühren...und wird mit einer sehr, sehr schaumig-luftigen Grundmasse belohnt, die schon waaahnsinnig lecker schmeckt und ideal für den ersten KH-Schub nach einer harten Einheit ist.
Weiter geht's mit 500g Mehl/Stärkemehl im Verhältnis 2/3 zu 1/3 (wer kein Mondamin im Haus hat, kann auch nur Mehl nehmen) und 1/8l Milch, die abwechselnd und JETZT VORSICHTIG unter die Butter-Ei-Zuckermasse gehoben werden.
Hier sind meine Frau und ich unterschiedlicher Meinung:
Während sie weiter mit dem Rührgerät arbeitet, mache ich ab hier nur noch mit der Gabel weiter. Denn meine Oma (die Königin des Frankfurter Kranzes:

) hat immer gesagt, daß man hier den schönsten Rührteig kaputt machen kann, wenn man ihn zu lange schlägt. Ergebnis wäre dann ein trockner Kuchen.
Wie auch immer: Wenn Mehl/Milch drin und ein sämiger, reißender Teig entstanden ist, kommt noch ein ordentlicher Schuß Sahne dazu und ab damit in die gefettete und bemehlte Kranzform und bei 180° ca. 45-60min backen (nicht ohne natürlich ordentliche Mengen, geschleckt zu haben!).
Warum hier die Zeitangabe so weit auseinanderliegt, hängt allein von Eurem Backofen ab. Wir haben einen neuen und da ist der Kuchen in spätestens 50min fertig.
Einfach mit einem Holzstänglein (kann auch ein Mikado sein) prüfen - wenn noch was dran hängt, ist der Kuchen noch nicht fertig.
Ach ja: Ihr dürft während des Backens nicht dauernd die Ofentür aufreißen, denn das mögen Rührteige gar nicht und werden ganz klein!!!
Raus aus dem Ofen, in der Form abkühlen lassen und ZWEIMAL durchschneiden.
Die Buttercreme:
Hier gibt's zwei Lager:
Die einen nehmen nur Butter, Puderzucker und Eigelb, die anderen noch zusätzlich Zucker, Puddingpulver und Milch.
Ich gehöre allein aus MASSEgründen zu letzterer Gruppe, denn bei einem Frankfurter Kranz ist vor allem eines wichtig:
Es muß VIEEEL Creme rein und drauf...
Und die geht so:
+ 3 Eigelb
+ 50g Zucker
+ 1 Puddingpulver Vanille
+ 1 große Messerspitze Vanille
+ ein bißerl kalte Milch
in einem Topf verrühren, den Rest der Milch (1/2 Liter) dazu, heiß machen, immer schön schlagen, bis es einmal ordentlich "BLUB!" macht, runter vom Herd, weiter schlagen und erkalten lassen - aber immer wieder schön schlagen, damit sich keine Haut bildet.
Während das kalt wird, röstet man die Mandeln und nimmt
+ 250g Butter und schlägt diese wieder EWIG, dann
+ 150g gesiebten Puderzucker dazu, bis alles glatt und luftig ist.
Dann die erkaltete Puddingmasse löffelweise drunter, aber die Masse MUSS wirklich kalt sein, denn sonst gerinnt Euch die Buttermasse!!
Die gerösteten Mandeln:
Ob gestiftelt oder gehobelt, ist wurscht, Hauptsache es sind mindestens
+ 100g Mandeln (ich nehme gerne 150g...), die man mit
+ drei Eßlöffel Zucker
+ einem Eßlöffel Butter
anröstet. Hier bitte aufpassen, daß Euch die Mandeln nicht anbrennen, das schlägt innerhalb von Sekunden um, von hellbraun zu tiefschwarz, also hier konzentriert arbeiten...
Die Kür:
Die 1/3 der Creme auf den Boden, 1/3 auf den zweiten Boden, das letzte Drittel kommt oben und an den Seiten drauf. Geht am besten mit so einem Teigschaber. Ebenfalls oben und seitlich die gerösteten Mandeln drauf und ab damit in den Kühlschrank, damit der Kuchen ein paar Stunden durchziehen kann.
Bei mir kommt das erste Viertel gar nicht in die Kälte, sondern gleich zum Test direkt in den Bauch...aber es lohnt sich tatsächlich, denn nach 5-6 Stunden (oder einer Nacht) schmeckt der Kuchen aufs Vorzüglichste.
So, jetzt muß ich zu meinem ersten Viertel - Mahlzeit: Michel