So ich bin wieder zu hause. Die Waschmaschine läuft, die Katze ist glücklich... (und nervt ohne Ende )
Wie versprochen gibt es einen kleinen Wettkampfbericht von mir:
Ich war wahnsinnig aufgeregt am Vortag. Mir war schlecht, ich hatte richtig Schiss und überhaupt… Ich litt unter den typischen LEIDEN und KRANKHEITEN vor einem Rennen. Samstag hatte ich mir deshalb absolute Ruhe verordnet nach dem letzten Training. Am Wettkampftag selbst ging es alles sehr schnell. Ich war die Ruhe selbst. Ich bin ja in der letzten Startwelle gestartet.
Schwimmen: Das Schwimmen war echt schwer. Es war sehr windig und so gab es ziemlich fiese kleine Wellen, die einem zusätzlich die Sicht versperrten. Ich habe am Start die erste Boje nicht sehen können. Im Prinz bin ich blind geschwommen. Es wurde geprügelt, ge… ach egal. Ich bin an den Leuten nicht vorbei gekommen und musste teilweise lange Umwege schwimmen. Die Schulter hat so weit gehalten. Erst gegen Ende hatte ich leichte Schmerzen. Das war aber alles ok.
Die Schwimmzeit im „Liveticker“ ist sicher mit Wechselzeit. Der Wechsel… ja nun… da habe ich EXTREM viel Zeit liegen lassen. Ich habe sehr gebummelt.
Ab aufs Rad und los ging es. Heute gab es den versprochenen Wind. Der lag so bei Windstärke 4 - 5 plus Böen bis 7. Darauf hatte ich mich ja eingestellt. Wind habe ich hier zu hause sehr viel. Deshalb konnte ich mich gut darauf einstellen. Das heißt aber nicht, dass ich mit Wind gut zurecht komme. Sagen wir mal so… ich habe mich die ganze Zeit sehr gut gefühlt auf dem Rad. Die Beine waren sehr ok, der Wind hat mir natürlich zu schaffen gemacht, aber ich habe mich auch immer wieder mal aktiv gebremst. Ich habe also nicht voll draufgehalten. Trotzdem war mein Puls deutlich zu hoch - die ganze Zeit. Das habe ich dann hinterher gesehen. Mit meiner Radzeit bin ich recht zufrieden. Es hätte schlimmer kommen können. Ich habe selbst gestoppt von Aufstieg bis Abstieg. Die Wege von der Zeitmatte zum Aufstieg und zurück waren noch recht weit, so dass da die Minuten so so dahin rannten. Beim Wechsel habe ich die meiste unnötige Zeit liegen lassen.
Run: Am Anfang des Laufs habe ich ja immer Probleme. Das ist also ganz normal bei mir. Ich gebe mir die Zeit, um reinzufinden.
So war es auch am Sonntag. Leider merkte ich schon in der zweiten Runde, das ich meine Laufbeine zu hause vergessen hatte. Es lief quasi gar nichts mehr. Ich hatte ziemlich große Probleme und bin dann nur abschnittsweise gelaufen. Bis zum nächsten Papierkorb, bis … bis es irgendwann absolut gar nicht mehr ging. Mein Herz-Kreislauf-System schmollte. Es war ihm wohl genug Belastung. Ich beschloss dann aber, es wenigstens ins Ziel zu versuchen. Die Rechnerei begann. Wie viel Zeit bleibt noch für XY… In Runde drei dachte ich ernsthaft über einen Ausstieg nach. Wahrscheinlich wäre es sogar vernünftig gewesen, aber ich bin ja nun einmal nicht immer vernünftig. Es ging mir den Umständen entsprechend noch einigermaßen gut und ich war noch Herr meiner Sinne. Die Beine schmerzten zwar schon, aber es war ja nur noch eine Runde. Deshalb habe ich doch noch die 4. Runde begonnen und beendet. Außerdem wollte ich wirklich ins Ziel kommen.
Die Stimmung an der Laufstrecke war wirklich gut. Klar wird es - wenn man so langsam ist - irgendwann einsam. Ich bin 2 Runden mit der großen Masse mitgelaufen. Dann wurde es ziemlich leer. Das fand ich aber nicht schlimm. Im Zielbereich war bis zum Schluss super Stimmung. Der Zieleinlauf war richtig Klasse. Mir hat es Spaß gemacht.
Ich hatte insgesamt ein tolles Wochenende, habe viel gelernt und eine sehr sympathische Stadt gesehen. Die Orga war bis auf einige Kleinigkeiten gut. Ich bin da ohnehin nicht so kritisch. Was ist denn schon perfekt. Es ist ja ein ganzes Wochenende. Am Samstag fanden dort schon Olympisch und Sprint Trias statt mit polnischen Jugend-Meisterschaften. Also ein echtes Mamut-Wochenende.
Sportlich gesehen hat mir das Rennen viele Erkenntnisse gebracht. Es liegt noch ne Meeeenge Arbeit vor mir. Darauf freue ich mich sehr. Ich finde es schön, wenn man kleine Fortschritte sehr bewusst erlebt und dafür arbeitet. Das wäre ja sonst keine Herausforderung, wenn alles immer so einfach ginge.
Im Vergleich zum letzten Jahr war das Rennen in diesem Jahr viel besser. Meine Vergleichsgrundlage ist keinesfalls die Zeit, sondern ganz schlicht mein Gefühl. Ich habe mich beim gestrigen Rennen viel besser gefühlt. Es war kontrollierter, besonders auf dem Rad. Die Zeit spielt keine Rolle. Die ist mir herzlich egal. So ein Rennen ist in erster Linie ein Rennen mit und gegen mich selbst. Es gehen einem so unendlich viele Gedanken durch den Kopf. Zu keiner Zeit jedoch habe ich mich gefragt, warum ich das hier mache. Nein… echt nicht. Ich wollte ab einem bestimmten Zeitpunkt unbedingt ins Ziel kommen. So eine Medaille will schließlich verdient sein.
So liebe Leute… ich mache jetzt erst einmal eine kleine Pause. Ich bin auch im Kopf ein bisschen leer.
Mein ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle an meinen Coach Arne für ein super, abwechslungsreiches Training. Es macht richtig Spaß! Ich freue mich auf mehr und bin tatsächlich sogar Willens und bereit in zwei Wochen wieder einzusteigen. DANKE ARNE!!!
PS.: Und ein kleiner Dank an Jo. Diese Sendung mit dem "Bike für den Wettkampf klar machen" hat den Fauxpas mit dem Kaffeeverbot bei Hitzetraining glatt wieder ausgeglichen
PPS.: Selbstverständlich tut mir heute alles weh, Beine sind herrlich fest... eben genau SO wie es sein muss. Ick freu mir uff morgen.