Ich hatte ja versprochen noch etwas über Trainingszeit und Effektivität zu schreiben. Fange ich also mal an:
Die Crossfitter haben eine schöne Grafik, die ich mal einblende. Passt ganz gut zum Thema

man kann schön sehen, wie mit zunehmender Trainingsmenge der Leistungszuwachs immer weniger wird.
Ein Problem, vor dem gerade Profis stehen.
Um die letzten 2 Prozent rauszukitzeln muss man den Aufwand in astronomische Höhen treiben.
Ausserdem reicht ein einfaches Steigern der Umfänge (quantitativ) nicht aus, es ist eine längerfristige Planung (zB. Periodisierung) und Qualitätssteigerung (Intensität zur richtigen Zeit) von Nöten.
Soweit so gut.
Nachfolgend habe ich die Grafik mal ein wenig abgeändert
und Trainingsstunden mit den dazugehörigen Leistungsmöglichkeiten ergänzt. Die Zahlen sind jetzt von mir geschätzt aufgrund meiner längeren Erfahrung und können natürlich beim Einzelnen abweichen.
Hier ist auch nur ein reines Umfangtraining ohne großartigen Technikverbesserungen gemeint.
Mit 10Std/Woche kann man etwa 80% seiner Leistungsfähigkeit abrufen. Nehmen wir mal einen 10:00h Finisher auf der LD als Beispiel.
Um jetzt 1 Std. schneller zu werden müßte er den Aufwand auf 20 Std verdoppeln.
Für die restlichen möglichen 5-10 % auf 40 Std.
Grob gesagt bringt also eine verdopplung des Trainings 10% leistungsgewinn.
Nagelt mich jetzt nicht auf die Zahlen fest, aber so in etwa siehts aus.
Und hier kommt unser Optimierungsansatz "Crossfit" ins Spiel. (eleganter Übergang, nicht wahr

)
Die Leistung im Wettkampf ist ja relativ komplex und wird nicht nur von der reinen Ausdauerfähigkeit bestimmt. Kraft, Beweglichkeit, Technik, Taktik, vermeiden von Übertraining sind einige Sachen, die mir jetzt einfallen.
Steigert unser 10:00 Ironman jetzt den Aufwand von 10Std. "nur" auf 15 Std, verliert er laut unserer Grafik etwa 2-3% auf die 20Std/Woche Variante.
Die gewonnenen 5 Std. kann er aber in andere Aktivitäten investieren wie zB. Crossfit (wir haben ja schon bemerkt, dass selbst ne Stunde/Woche was bewirkt) oder ganz simpel Regeneration, Stretching etc.
Auch ein Ansatz einfach bei 10Std/Woche zu bleiben und die Qualität, sprich höhere gezielte Intensitäten und Crossfittraining einzusetzen dürfte unterm Strich der Variante: Mehr hilft mehr - immer vorzuziehen sein.
Denn die Gefahr des Übertrainings, Verletzungen und Krankheiten steigen mit höheren Trainingsumfängen steil an durch eine Überforderung des Immunsystems.
Nicht umsonst stufen Mediziner Wochenumfänge ab 6 Std schon als Leistungssport und ab 10Std als Hochleistungssport ein.
Man sieht also, dass sich mit einer klugen Planung durchaus gute bis sehr gute Resultate mit relativ wenig Zeitaufwand erreichen lassen und Qualität immer vor Quantität stehen sollte.
Crossfit setzt genau bei diesem Punkt an.
Statt Muskeln abzubauen und nur die Sportartfähigkeiten einseitig zu trainieren, wird der Körper in seiner Allgemeinathletik gestärkt.
Dies könnte man auch mit einer Kombination aus klassischem Krafttraining, Pilates etc. erreichen.
Allerdings mit höherem Zeitaufwand und mit viiieel weniger Spaß.
