Weia, bessere dich!
Aus aktueller Erfahrung weiss ich wieder, dass selbst die schönste Krankheit keinen Taug hat.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Glückwunsch, Du Glücklicher,
wir haben uns irgendwie verpasst...
Ich war der, der zweimal nach dem Abstieg Karwendel Haus gestürzt war. Super-doof-zum Laufen...
Knie wurden immer dicker, daher nach 05:25 in der Eng ausgestiegen..
VG
Detlef
Zitat:
Zitat von FMMT
Nach einem ersten Steilstück folgt eine längere wellige Passage mit einem Zwischenanstieg bevor es auf schmalen, rutschigen Wegen steil bergab geht.
Mein Laufhemd ist schon seit Stunden klatschnass, aber nur von innen. Von außen bin ich weiterhin gut geschützt.
Ich fühle mich mittlerweile als Traktor .
Ich komme zwar ständig voran, aber halt nur entsprechend vorsichtig und ich muss immer wieder, Rücksicht nehmend, an geeigneten Stellen zur Seite ausweichen, wenn Schnellere von hinten kommen.
Trotzdem habe ich heute nicht die frühere Unsicherheit oder Frustration. Ich akzeptiere meine Einschränkungen, denke mir das Ganze sogar bewusst positiv. "Ich habe MS, bin fast 60 und darf trotzdem an so einem Event teilnehmen. Was für ein Geschenk ".
Es zieht sich ewig, die Muskeln werden fest, die gestoßenen Zehen schmerzen. Später überhole ich eine am Knie bandagierte Läuferin mit Begleitung. Die Sturzgefahr ist leider für alle nicht zu unterschätzen.
Nach 7 Stunden bin ich in der Eng, eine Stunde vor dem Zeitlimit.
Ich esse einen Riegel und trabe weiter. Die doofsten Stellen liegen hinter mir. Dachte ich zumindest
Die jetzt folgenden 700 Höhenmeter am Stück sind anfangs auf breiten Wegen leicht zu bewältigen. Ich überhole sogar, trotz Puls im GA1.
Bald wird es aber richtig herb. Der, nun, sehr schmale Pfad in der Wand ist völlig verschlammt und von überall kommen kleine Sturzbächchen.
Ich muss sehr aufpassen, nicht auszurutschen, kann aber sowohl meinen Puls als auch meine vorsichtigen Tritte gut kontrollieren. Die Luft ist herrlich frisch. Keine Not, mich wie 2024, mit, zu kippen drohendem Kreislauf, an die Wand zu lehnen.
Irgendwann ist die Scharte auf fast 2.000 HM erreicht. Sehr schlammig und rutschig holpere ich runter zur nächsten Alm. Mit Warnschildern wegen der extremen Steilheit geht es auf Schotterwegen weiter.
Ich denke an mein Versprechen an Herzblatt und Freudin, dass ich nichts unnötig riskieren werde. Schon in meinen Schachzeiten lernte ich, bis zum Ende hoch konzentriert zu bleiben. Ein noch so kleiner Fehler kann den Ausgang kippen.
Auch heute musste ich miterleben, wie an einer technisch relativ einfachen Stelle ein Sportler stolperte, fiel und sich den Kopf blutig stoß. Zum Glück waren Hilfe und Bergwacht schnell zur Stelle.
Entsprechend vorsichtig gehe ich bergab. Es dauert, aber die schwierigen Stellen sind bei KM 43 überwunden. Noch 9 km auf breiten, leichten Wegen, meine gefühlte "Autobahn".
Ich blicke auf die Uhr, rechne hoch. Unter 11 Stunden machbar, bei einem 6 min/km Schnitt sogar ein Bereich von 10.34 Std.
Ich laufe, vergesse die Steinchen im Schuh, die schmerzenden Muskeln.
Meine Schwäche wird meine Stärke. So lahm ich technisch bergab war, so schonte ich halt auch meinen Pulsbreich
Mit kräftigem Doppelstockhub beschleunige ich erst auf einen 6-er Schnitt, überhole wieder viele, genieße einen gewissen Flow, beschleunige immer mehr, bekomme klasse Applaus und motivierende Anfeuerung, Endspurt, Stadioneinlauf, geschafft
Ich packe tatsächlich noch die 10.30 Std. Mit 4 Sekunden Vorsprung so mein persönliches Tagesziel erreicht und das allgemeine Zeitlimit um 4.30 Stunden unterschritten.
Hach, gute Besserung. Krank sein ist gar nicht schön. Ich bin in unserer Familie die schlimmste kranke. Hoffe Du kannst das etwas besser.
Dankeschön Während Herzblatt sich (toi, toi, toi) sehr selten und wenn dann auch nur sehr kurz und kaum merkbar von Krankheiten ausbremsen lässt, bin ich da schon deutlich "angeschlagener", Mann halt
Zitat:
Zitat von hero
sehr schade, hätte dich an der Verpflegungsstadtion bei km50 in Bad Mergentheim gerne begrüßt.
Dann halt 2026, da werde ich auch wieder helfen.
Erhole dich gut
Gruß
Matthias
Vielen Dank . Ja, schade für heuer, aber so habe ich noch ein weiteres spannendes Ziel für 2026. Wäre toll, wenn wir uns dann sehen würden.
Zitat:
Zitat von sybenwurz
Weia, bessere dich!
Aus aktueller Erfahrung weiss ich wieder, dass selbst die schönste Krankheit keinen Taug hat.
Dankeschön .
Ganz so verkehrt war es vielleicht aber doch nicht. So lernt man aufs Neue, wie schön und wichtig es ist, sich gesund fühlen zu dürfen. Da wurde ich fast etwas zu übermütig in letzter Zeit.
Zitat:
Zitat von dherrman
Glückwunsch, Du Glücklicher,
wir haben uns irgendwie verpasst...
Ich war der, der zweimal nach dem Abstieg Karwendel Haus gestürzt war. Super-doof-zum Laufen...
Knie wurden immer dicker, daher nach 05:25 in der Eng ausgestiegen..
VG
Detlef
Trotzdem meinen Glückwunsch. Das war ja bei dir eine richtig flotte Zeit
Ich fand den Abstieg Karwendelhaus noch einigermassen harmlos, aber gerade dann ist die Sturzgefahr halt auch relativ hoch. Die gesehene Kopfverletzung passierte auch auf diesem Streckenteil.
Bis zur Falkenhütte fand ich es trotzdem relativ gut zu laufen, den Abschnitt danach runter zur Eng aber, wie gehabt, arg doof. Meine Risikobereitschaft nimmt halt immer mehr ab. Ich kenne aus anderen Beispielen, wie schnell dann eine Sehne gerissen oder ein Knie dauerhaft kaputt sein kann. Und so etwas wäre mir keine Zeit der Welt wert.
Letztlich war ich so vollkommen zufrieden und mit mir und Karwendel im Reinen.
Während ich gespannt und hoffnungsfroh auf die finale Fortsetzung von George R. Antrasics Martin oder auch die kommenden, toi, toi, toi epischen Abenteuerberichte von Welfe warte, ein kurzer Zwischenstand von mir.
Zwar sonst durchaus geduldig mit dem Wiedereinstieg, aber beim Laufbandtraining am Ende doch übertrieben. Danach war meine linke Plantarsehne beleidigt .
Folglich sämtliche etwaige Ziele für heuer verworfen und mein leider in den letzten Wochen zu arg vernachlässigtes Senioren-Mobility-Training wieder aufgenommen. Viel Dehnen und Spannungen lösen. Der heutige Schwimmstart nach etlichen Monaten war hier auch hilfreich. Wasser scheint zu lockern . 4 mal 1.000 extrem langsam, aber am Ende besser gelaunt und tatsächlich auch muskulär und plantarmässig gelöster.
Kürzlich war ich bei unserem Stadtlauf als Zuschauer zum Anfeuern von K2 und anderen Bekannten oder Unbekannten.
Das machte sogar richtig Laune und ein gutes Gefühl. Gerade beim persönlichem Anfeuern und in die Augen schauen, kamen viele nette und dankbare Gesten oder Worte zurück.
Erinnerte mich irgendwie an die Situationen, wenn ich auf der Straße eine 1 oder 2 Euro Münze sehe. Ich freue mich und lasse sie liegen, weil dann freut sich auch der Nächste, der sie findet und so gibt es die doppelte Freude
Während ich gespannt und hoffnungsfroh auf die finale Fortsetzung von George R. Antrasics Martin oder auch die kommenden, toi, toi, toi epischen Abenteuerberichte von Welfe warte, ein kurzer Zwischenstand von mir.
Der hat gesessen!
Zitat:
Zwar sonst durchaus geduldig mit dem Wiedereinstieg, aber beim Laufbandtraining am Ende doch übertrieben. Danach war meine linke Plantarsehne beleidigt .
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!