@hanse987: sehr verspätet nochmals herzlichen Glückwunsch zu deinem erfolgreichen Radpart und schon jetzt toi, toi, toi für deine spannenden Vorhaben

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Die letzten Wochen war ich extrem unter Druck. Einige sehr heikle und wichtige private Projekte musste ich unter Zeitdruck abschließen und dass bei auch sonst arg viel Trubel, nichts mehr für meine Nerven. Ich fühlte mich fast so getrieben, wie in den Monaten vor meinem MS-Outing

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Aber einen Tag vor dem geplanten Urlaub war alles, zumindest vorerst, erfolgreich eingetütet. Dann schaute ich mir die Wettervorhersage an
Fischen, im Regen
Leider ist das Komma nicht ganz unberechtigt gesetzt. Heftiger, kühler Dauerregen war vorhergesagt und so wurde es auch.
Eigentlich hatte ich so keine Lust mehr auf die Woche Wanderurlaub im Allgäu, aber wir mussten die letzten Jahre zuvor schon zu oft aus mannigfaltigen Gründen absagen. Diesmal nicht. Wir nahmen uns fest vor, diesmal werden wir in den Urlaub fahren und ihn auch genießen.
Ich suchte meine regentauglichsten Sachen und wurde bei den seit über 20-Jahren Aussortierten fündig.
Eine wasserfeste, eigentlich nicht wandertaugliche Radüberhose, eine dünnere gut wasserabweisende Laufhose, die ich aber nie anzog, weil sie mir zu eng war, ausgelatschte Wanderschuhe, ein Paar wasserfeste, rutschige Laufschuhe, meine bewährte Allzweckwaffe einer regendichten Goretex-Rad-Lauf-Wanderjacke und als ganz wichtige Innovation ein großer, bunter Regenschirm
Schon am ersten Tag waren wir 4 Stunden im teils richtig heftigen Regen unterwegs. Dann immer mehr und weiter.
Es war einfach nur herrlich. Kein Trubel, stimmungsvolle Nebelschwaden in den Bergen klare, frische Luft, freie Gedanken.
Wir sichteten Murmeltiere, eine Kreuzotter, lauschten auf einer Anhöhe einem Jodelchor bei einer Andacht.
Klar, die Höhenmeter beschränkten sich täglich auf "nur" 500-1.000 Meter, da wir auf breiten und festen Wegen unterwegs waren, lediglich am Mittwoch schien vormittags überraschend die Sonne, so dass wir kurzentschlossen, unsere Standardtour auf das Nebelhorn mit 1.400 Höhenmetern absolvierten.
Letztlich waren wir jeden Tag rund 5-6 Stunden draußen aktiv und höchst zufrieden.
Es war einer der schönsten Urlaube seit langem

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Höhenmeter konnte ich eh schon daheim ausgiebig sammeln (meist zwischen 1.200 und 2.000), im Hallenschwimmbad bei uns im Haus konnte ich sogar frei kraulen (bis zu 200 Bahnen, da nur 9 m lang

) , aber machte trotzdem lockere Muskeln und gute Laune.
Fazit: manchmal kommt es anders (und auch besser), als man denkt.