Hallo!
Meine Großmutter sagte mit wohlwollendem Blick zu ihrem blauäugigen Enkel, der gerade bei Mathe-Hausaufgaben am Bleistift kaute, man dürfe ruhig dumm sein, aber man müsse sich zu helfen wissen.
Womit wir beim Thema wären.
Was hilft, wenn man doof genug war, eine Startgebühr von über 500 Euro an eine chinesische Firma zu überweisen, um sich einen Tag lang zu schinden? Dieser Frage werde ich in den nächsten Monaten in diesem Blog nachgehen: Wie kann man aufrecht finishen, und wie wird man so schnell, wie man nur sein kann?
Diese Woche habe ich mit der Vorbereitung auf den Ironman Italy angefangen. Es bleiben rund neun Monate Zeit, die ich so gut wie möglich nutzen will, ohne meine Mitmenschen oder mich selbst zu überfordern.
Off Season
Die vergangenen zehn Wochen, also der November, der Dezember und der halbe Januar, waren Übergangsmonate ohne wirklich zielgerichtetes Training. Ich habe ja aktuell noch keinen Druck: Bis zur BASE-Phase ist noch etwas Zeit. Sehr angenehm.
Ich bin also die letzten 10 Wochen fast ausschließlich Rad gefahren, einfach deshalb, weil ich das am liebsten mache. Südbaden, meine Heimat, ist eine herrliche Gegend zum radeln, da rollt es fast von alleine. Ungefähr dreitausend Kilometer kamen so zusammen. Ein guter Teil davon allerdings in einer Gegend namens Watopia, ein künstliches Wort, das sich vom Begriff „nedabdüS“ ableitet. Ob man die dort erstrampelten Kilometer für bare Münze nehmen kann, habe ich noch nicht genau erforscht, ist aber auch egal. Der verwirrte Leser mag sich merken: Der Kerl hat sich immerhin bewegt. Das reicht für eine erste Basis.
Gelaufen und geschwommen bin ich seit Oktober praktisch nicht, was ich vor mir selbst mit der ergreifenden Begründung rechtfertige, dass ich keine Lust hatte. Mit diesem Lotterleben ist jetzt allerdings Schluss, da ich, wie oben erwähnt, nun wieder ins seriöse Training abgebogen bin. Zwei Läufe á 40 Minuten stehen bereits zu Buche, ein verdientermaßen zähes Brot. Ein dritter kommt morgen früh, bevor ich mich auf den Weg nach Frankfurt mache, wo wir unsere TV-Sendung produzieren.
Themen der Sendung
In der Sendung morgen erläutert der Schwimmtrainer des Hessischen Triathlonverbandes, Björn Hauptmannl, das Schwimmtraining für die derzeitige Saisonphase.
Meine Wenigkeit wird ebenfalls mit einem Trainingsthema aufwarten. Es wird ungefähr so lauten: „Trainingsstart: Belastungen optimal dosieren mit TrainingPeaks“. Es geht darum, wie Ihr die Trainingsbelastung so steuert, dass es weder zu einer Über- noch Unterforderung (Stagnation) kommt. So macht Ihr gute Trainingsfortschritte, ohne die Gefahr, zu überziehen oder sich zu unterfordern.
Was habe ich mir für diese Saison vorgenommen?
Ich will schneller sein als im vergangenen Jahr. Mit der Zeit von 9:47 Stunden war ich nicht richtig zufrieden. Vergleichbare Bedingungen vorausgesetzt, nehme ich mir mal nassforsch eine Zeit von 9:35 Stunden vor. Ihr wisst alle, was da alles dazwischen kommen kann, also mache ich nicht viele Worte darum. Es ist auch möglich, dass ich das nicht mehr drauf habe und das Ziel zu hoch gesteckt ist. Auch gut. Jetzt muss ich erstmal gesund durch’s Training kommen. Dann werden wir sehen.
Zum Rennen selber werde ich bei Gelegenheit ein paar Zeilen absondern. Nicht zu meinem eigenen Auftritt dort, denn das habe ich bereits in einer Sendung ausführlich getan. Aber zu den Strecken und den dortigen Verhältnissen. Vielleicht interessiert sich ja jemand dafür.
Grüße,
Arne