Zum Diagramm: Ich habe mal GP4000SII 23mm und 25mm gewählt. Vielleicht kannst Du mir bei der Interpretation helfen.
(a) Wenn der Luftwiderstand exakt von vorne kommt (0 Grad) hat der 23mm Reifen ca. 15g weniger Drag (=1,5W gewonnen).
(b) Der Luftwiderstand kommt 20 Grad von der Seite. Da müsste der Wind bei 40km/h Radgeschwindigkeit ordentlich von der Seite blasen, damit dann im Mittel eine Anströmung von 20 Grad erreicht wird (ist das so richtig interpretiert?). Dabei hat der 25mm Reifen +30g Drag = Widerstand, während der 23mm Reifen sogar -100g Drag = 10W Schub (!) liefert?
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Ob es am Ende der Tage DIE entscheidene Bedeutung hat dürfte offen bleiben. Da gewinnt man auf der einen Seite 2W Aero und verliert 3W Rollwiderstand oder so.
Verstehe ich das richtig, dass breitere Reifen (zumindest im Vergleich 23/25mm) tatsächlich einen geringeren Rollwiderstand haben?
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Auf etwas holprigeren Strecken wie z.B. Frankfurt hat aus meiner unmaßgeblichen Sicht ein 25er am Hinterrad Vorteile. Der Reifendruck wäre bei mir (75kg) dann 7 bar.
Danke für die Infos
Gibt es Richtwerte, bei welchem Fahrergewicht und Reifenbreite der geringste Rollwiderstand erreicht wird (jetzt mal unabhängig vom Untergrund)?
Bislang habe ich im Wettkampf immer 8-8,5 bar reingemacht und bei nasser Straße/ leichtem Regen auf 7 bar reduziert.
Die testen das ja auf einem Laufrad. In diesem Fall ( siehe unten links) auf einem 60mm LR. Soweit ich weis einzeln im Windkanal ohne Rad. Da würde ich sowas wie "schub" nicht überinterpretieren.
In der Regel kann man beim RoWi schon davon ausgehen, dass der breitere Reifen wenn er ansonsten absolut gleich ist, besser rollt als ein schmalerer. Oder mit etwas weniger Luft gefüllt gleich gut.
Es gibt keine pauschalen Angaben wieviel Luftdruck der schnellste ist. Je rauer der Untergrund, desto besser ist es weniger Luft zu fahren.
Hier zB wird über verschiedene Luftdrücke gemessen:
Auf der Rolle werden die Reifen dann trotz Riffelblechbelegung bei mehr Druck immer schneller. In einem der vielen Aeroweenies Daten die ich oben verlinkt hab, hat jemand einen Wert für ne Straße angegeben im Vergleich mit ner Rolle, da wurde es ab 120PSI (rd. 8 bar) irgendwann schlechter.
Beim MTB ist es so, dass weniger Luft und breiterer Reifen in so gut wie jedem Fall besser ist. Im Gelände lassen Crosser die Luft maximal soweit ab, dass sie grade so am Durschlag vorbeikommen. Ist der Belag also extrem schlecht, kann man schonmal über Druckreduzierung nachdenken. Ist die Straße so schlecht, spielen dann eh andere Faktoren als der Rollwiderstand ne Rolle.
In der Aeroweenie Sammlug finden sich einige Dokumente, wo man Drag und CRR kombiniert darstellt. Hier zB Specialized vs. Conti:
Im Wettkampf fahre ich den 25mm Reifen ebenfalls mit 8 Bar. Allerdings ist der Unterschied zu 7 Bar wie ich finde nicht spürbar. Der Komfortverlust auf schlechten Wegen dagegen schon.
Dabei hat der 25mm Reifen +30g Drag = Widerstand, während der 23mm Reifen sogar -100g Drag = 10W Schub (!) liefert?
Zitat:
Zitat von captain hook
Die testen das ja auf einem Laufrad. In diesem Fall ( siehe unten links) auf einem 60mm LR. Soweit ich weis einzeln im Windkanal ohne Rad. Da würde ich sowas wie "schub" nicht überinterpretieren.
Ok, man muss dann wohl nur das Delta von 130g Drag betrachten. Das ist dennoch erstaunlich. D.h. bei 20 Grad Anströmung hat der 23mm Reifen einen Vorteil von 13W.
Gibt's ne Erklärung, warum der aerodynamisch so gut ist? Sieht doch eigentlich unspektakulär aus.
Und verhält sich der GP TT ähnlich?
Nicht, dass mir das mal wissentlich begegnet ist. In einer Diskussion vernahm ich mal, dass der 4000er sich wohl rel. speziell ausformt wenn er aufgepumpt wird, was wohl u.a. am häufig als rel. steif bezeichneten Aufbau liegen soll.
Wenn ich mir dann in der Praxis einen 4000er gegen einen TT anschaue, kann man gut erkennen, dass sich der TT anders "aufstellt" und etwas runder ist.
Wie man aber ja schön an der Kombiwertung sehen kann, ist das schon fast an Haarspalterei grenzend. Ein TT oder ein Cotton mögen in der Aero (passende Breite vorausgesetzt) leicht schlechter sein, beim Rollwiderstand kommen sie aber dann wieder in den Vorteil. Und je langsamer gefahren wird, desto wichtiger wird der RoWi und desto unwichtiger die Aerod.
Ein zu breit gewählter Reifen (je nach Laufrad) kann aufs Zeitfahren bezogen jedoch mehr kaputt machen als man denkt oder als man über den RoWi zurückholen kann. So zB einen 25er Conti (real eher 27mm) auf einem 23mm breiten VR.
In diesem Zusammenhang fällt mir übrigens auf, dass man bei den geringen Unterschieden zwischen den guten Laufrädern inzwischen für Aerotests eigentlich dazu übergehen müsste den Hersteller eigentlich einen Reifen benennen zu lassen mit dem zu testen ist. Pauschal einer für alle egal ob 20mm Felge, 23, 25, 28 oder wie jetzt ja schon erhältlich 30mm scheint bei weitem nicht mehr zeitgemäß und kann in Interaktion zu größeren Unterschieden führen als das Laufrad selbst.
Wie man aber ja schön an der Kombiwertung sehen kann, ist das schon fast an Haarspalterei grenzend. Ein TT oder ein Cotton mögen in der Aero (passende Breite vorausgesetzt) leicht schlechter sein, beim Rollwiderstand kommen sie aber dann wieder in den Vorteil. Und je langsamer gefahren wird, desto wichtiger wird der RoWi und desto unwichtiger die Aerod.
Ich bin ja schon gespannt wie sich der neue Vittoria machen wird, komm aber erst in zwei Wochen wirklich zum Testen.
Was mich ein bisschen stört ist die Kante beim Übergang vom Profil zu Seitenflanke, RoWi sollte ja sehr gut sein, mal schauen.