Lieber Tobias,
genau da spüre ich seit RAB immer wieder mal beide Waden.
Seit ich vor ca 4 Wochen langsam wieder laufen trainiert habe und letzte Woche erstmals seit Mai Freiwasserschwimmen war, hatte ich:
- Beim schwimmen immer wieder leichte Wadenkrämpfe (konnte ich wegatmen) . Früher hatte ich max. mal Zehenkrämpfe
- nach dem Sport spüre ich die Waden. Manchmal fühlt es sich an, als wäre da ein kleines Bällchen drin...
- Bei bike and run merke ich aber nichts...
Bin dann in Kompressionsstrümpfen herumgelaufen und habe gedehnt... Muss ich anders trainieren oder gewöhnt sich mein Körper auch daran??
Hab bissl Panik vorm Schwimmen im WK...
__________________
Jan. 2008 mit Triathlontraining begonnen - auf der Sprintdistanz unterwegs.
2009 die olympische Saison absolviert.
- 2010 ging's auf die Mitteldistanz -
Lieber Tobias,
genau da spüre ich seit RAB immer wieder mal beide Waden.
Seit ich vor ca 4 Wochen langsam wieder laufen trainiert habe und letzte Woche erstmals seit Mai Freiwasserschwimmen war, hatte ich:
- Beim schwimmen immer wieder leichte Wadenkrämpfe (konnte ich wegatmen) . Früher hatte ich max. mal Zehenkrämpfe
- nach dem Sport spüre ich die Waden. Manchmal fühlt es sich an, als wäre da ein kleines Bällchen drin...
- Bei bike and run merke ich aber nichts...
Bin dann in Kompressionsstrümpfen herumgelaufen und habe gedehnt... Muss ich anders trainieren oder gewöhnt sich mein Körper auch daran??
Hab bissl Panik vorm Schwimmen im WK...
Wenn Du das Gefühl hast, dass da "Bällchen" drin sind, dann riecht das schwer nach Triggerpunkten. Kannst Du aber in wenigen Tagen selbst loswerden und zwar wie folgt:
* Leg Dich auf den Rücken
* Stelle ein Bein an
* Leg die Wade des anderen Beines dortz wo die "Bällchen" sind auf die Kniescheibe des angestellen Beines.
* Du hast dann getroffen, wenn es unerträglich weh tut.
* Entspann Dich, atme tief und lass die Schwerkraft arbeiten.
* Halte diese Position für 30-90 Sekunden.
* Wiederhole das Prozedere 3-6 mal täglich.
Alternativ kannst Du auch mit dem "Bällchen" 10-15 mal über die Kniescheibe weg"schrubben", wenn das verträglicher ist.
Idealerweise werden die "Bällchen" innerhalb von ein, zwei Tagen spürbar kleiner. Du solltest aber erst die Behandlung einstellen, wenn du beim Auflegen der Wade auf die Kniescheibe keinerlei Schmerz mehr spürst. So lange die Trigger ("Bällchen") noch da sind aber nur latent, können sie jederzeit wieder aktiv werden und höllische Probleme machen. Such die Wade dafür von oben bis unten auf der Kniescheibe des anderen Beines ab. Das kann man auch gut als Prophylaxe in eine regelmäßige Routine einbauen.
Danke Kai Uwe, du bist toll !!
(Aaaaah, ich weiss doch, dass du nicht Tobias heisst )
Also lieber Robert, das probiere ich sofort aus (hoffentlich sieht mich keiner). Und ich hoffe, ich ruiniere mir nicht die Kniescheibe...
Vielen Dank und ich melde mich wieder!
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Jan. 2008 mit Triathlontraining begonnen - auf der Sprintdistanz unterwegs.
2009 die olympische Saison absolviert.
- 2010 ging's auf die Mitteldistanz -
hallo,
obwohl scheinbar alles "klar" ist noch einen Hinweis zum Bedenken: Du sprachst von einem Muskelfaserriss und nun Schmerzen genau an der gleichen Stelle. Ich tippe daher auf mangelhaft oder gar nicht behandelte Faszien bei der damaligen Verletzung. Typisch ist hier, dass Monate oder Jahre später Probleme auftreten. Die Faszien (Umhüllungen der Muskelfasern) reissen genauso und reagieren dabei wie ein Gummi, d.h. sie schnurren zusammen und müssen manuell wieder in die richtige Lage gebracht werden. Dann können sie wieder vernünftig zusammenwachsen. Übrigens haben Wissenschaftler herausgefunden, dass über 80% der Schmerzrezeptoren in den Faszien liegen! Für viele Therapeuten, Ärzte ein Grund zum Nachdenken!
Behandelt wurde das Ganze damals mit therapeutischem Ultraschall und Strom. Dazu 6 Wochen Sportpause.
OK, also keine Faszienbehandlung. Das erklärt auch die 6 Wochen Trainingspause.... Stell dir die Muskelfaser als eine Ader in einem Stromkabel vor. Die Ummantelung (sowohl komplettes Kabel als auch die einzelne Ader) kann man sich dabei unter dem Mikroskop betrachtet wie nebeneinander liegende Spaghetti vorstellen die "gekocht" und daher beweglich sind. Schneidet man ein paar Spaghetti durch verformen sie sich. Da sie bestrebt sind sich irgendwo festzuhalten, beginnen die zerschnittenen Enden am nächstmöglichen Ort festzuwachsen und das sind ohne Behandlung meistens nicht die Schnittstellen. Beim Stromkabel wäre das also die Ummantelung der zerschnittenen Ader, die womöglich mit der danebenliegenden Ummantelung zusammenwächst. Lötest du die Ader wieder zusammen, dann bleibt eine offene kleine Stelle...
Wenn Du das Gefühl hast, dass da "Bällchen" drin sind, dann riecht das schwer nach Triggerpunkten. Kannst Du aber in wenigen Tagen selbst loswerden und zwar wie folgt:
* Leg Dich auf den Rücken
* Stelle ein Bein an
* Leg die Wade des anderen Beines dortz wo die "Bällchen" sind auf die Kniescheibe des angestellen Beines.
* Du hast dann getroffen, wenn es unerträglich weh tut.
* Entspann Dich, atme tief und lass die Schwerkraft arbeiten.
* Halte diese Position für 30-90 Sekunden.
* Wiederhole das Prozedere 3-6 mal täglich.
Alternativ kannst Du auch mit dem "Bällchen" 10-15 mal über die Kniescheibe weg"schrubben", wenn das verträglicher ist.
Idealerweise werden die "Bällchen" innerhalb von ein, zwei Tagen spürbar kleiner. Du solltest aber erst die Behandlung einstellen, wenn du beim Auflegen der Wade auf die Kniescheibe keinerlei Schmerz mehr spürst. So lange die Trigger ("Bällchen") noch da sind aber nur latent, können sie jederzeit wieder aktiv werden und höllische Probleme machen. Such die Wade dafür von oben bis unten auf der Kniescheibe des anderen Beines ab. Das kann man auch gut als Prophylaxe in eine regelmäßige Routine einbauen.
Robert
Was genau bewirkt denn der Druck auf diese Triggerpunkte?
Habe irgendwo gelesen, dass in diesen Trigger-Bereichen eine Entzündungsreaktion vorliegt und die Konzentration von verschiedenen Neuropeptiden erhöht ist. Inwiefern führt Druck dann zu einer Verbesserung?
Was genau bewirkt denn der Druck auf diese Triggerpunkte?
Habe irgendwo gelesen, dass in diesen Trigger-Bereichen eine Entzündungsreaktion vorliegt und die Konzentration von verschiedenen Neuropeptiden erhöht ist. Inwiefern führt Druck dann zu einer Verbesserung?
Was da genau vor sich geht, das ist wissenschaftlich noch immer nicht völlig geklärt. Ich versuchs mal in einfachen Worten zu erklären, auch wenn den Ausführungen natürlich die begriffliche Päzision so fehlt:
Nach herrschender Meinung liegt keine Entzündung, sondern eine Störung im Nährstoff- und Elektrolythhaushalt, also im Zellstoffwechsel der Zelle vor, die zu einem lokalen Übersäuerungszustand der Zelle führt (der ph-Wert im Trigger wude mit ca. 3 gemessen!, normal ist ca. 7-7,4) und zur Folge hat, dass diese sich nach einem Anspannungszustand nicht mehr entspannt. Also in etwa könnte man von einem "Mini-Krampf" sprechen. Die Folge ist, dass der vom Trigger "befallene " Muskelstrang seine Arbeit nicht mehr fehlerfrei ausführen kann und benachbarte Muskelstränge in der Folge dessen Ausfall durch Mehrarbeit kompensieren müssen. Dies führt oft zur Ausbildung weiterer Trigger im betroffenen Muskel, die sich dann als bis zu haselnussgroße "Triggerkomplexe" tasten lassen. Ein einzelner Trigger ist etwa stecknadelkopfgroß. Was Trigger für die meisten laien und schlecht ausgebildeten Schulmediziner tricky macht, ist der "Übertragungsschmerz", dessen Mechanismen ebenfalls noch nicht restlos geklärt scheinen. Hierunter versteht man, dass Trigger ihre Schmerzsignale in zum Teil weit entfernte Zonen des Körper projizieren, d.h. dort wo der Trigger sitzt, tut nichts weh, aber anderswo. Wenn man dann nach der "Davos-Methode" (Da-wo's-weh-tut) rumpfuscht, was die meisten Schulmediziner gerne machen, hilft das überhaupt nichts, weil der Ort der Ursache anderso liegt, als der Schmerz. Siehe die zahlreichen Bildchen, die ich immer wieder poste. Mein Lieblingsbeispiel hier ein Trigger in der Wade (Soleus), der ins Illiosacralgelenk ausstrahlt und so mache sinnlose und langwierige orthopädische Behandlung bis hin zu OP's zur Folge hatte (rechts, TrP3):
Der sog. ischämische Druck, den man bei der Massage ausübt, führt nach dem Lösen des Drucks zu einem vermehrten und kräftigen Einstömen von Blut nebst Nährstoffen/Elektrolythen in die betroffene Zelle und löst die Stoffwechselstörung auf. Die Zelle versieht dann ihren Dienst wieder, als wenn nichts gewesen wäre, auch wenn der Trigger schon Wochen, Monate oder gar Jahre existiert hat.
OK, also keine Faszienbehandlung. Das erklärt auch die 6 Wochen Trainingspause.... Stell dir die Muskelfaser als eine Ader in einem Stromkabel vor. Die Ummantelung (sowohl komplettes Kabel als auch die einzelne Ader) kann man sich dabei unter dem Mikroskop betrachtet wie nebeneinander liegende Spaghetti vorstellen die "gekocht" und daher beweglich sind. Schneidet man ein paar Spaghetti durch verformen sie sich. Da sie bestrebt sind sich irgendwo festzuhalten, beginnen die zerschnittenen Enden am nächstmöglichen Ort festzuwachsen und das sind ohne Behandlung meistens nicht die Schnittstellen. Beim Stromkabel wäre das also die Ummantelung der zerschnittenen Ader, die womöglich mit der danebenliegenden Ummantelung zusammenwächst. Lötest du die Ader wieder zusammen, dann bleibt eine offene kleine Stelle...
coole erklärung danke
Zur Definition des SKS:
Zitat:
Typisch sind krampfartige Schmerzen an der Innenseite des Schienbeins
Dies trifft definitiv nicht zu. Bei mir liegt eher ein stechender Schmerz vor. Doch kein SKS???
Die restliche Definition trifft jedoch zu 100% zu:
Zitat:
Typisch sind (krampfartige) Schmerzen an der Innenseite des Schienbeins zu Beginn des Lauftrainings, meist auf Höhe der Schienbeinmitte. Die Schmerzen können aber auch vom Knöchel bis zum Knie ziehen. Die meisten Läufer berichten, dass gerade im Anfangsstadium ihrer Beschwerden die Schmerzen zu Beginn des Laufens auftreten - aber während des Laufens dann verschwinden. Beim nächsten Lauf treten die Schmerzen dann wieder auf. Je länger das Schienbeinkantensyndrom andauert, desto länger sind auch die Schmerzphasen...