Szenekenner
Registriert seit: 07.10.2008
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Der Bericht im Ganzen
Falls noch wer nicht die einzelnen Seiten durchgucken möchte, hier nochmal im Ganzen der perfekte Tag oder
MEINE Challenge im Land der tausend Hügel
Prolog:
Der Abend vor dem Rennen war prima, hatte am Nachmittag nochmal leicht trainiert und bin schließlich zum Rad Check In. Leider konnte ich wegen des angesetzten Termins zur WK-Besprechung und Pastapartyauftritt mit Arne nicht die Junior-Challenge gucken, was mich sehr geärgert hat. Das lief dann alles auch ganz fein, außer dass Herr R. nicht erschienen ist.
Dafür viele andere Gratulanten, sogar mit Geschenken und neben voi auch carolinchen immer an meiner Seite (carolin war am Wochenende sowas wie meine ErsatzWettkampfmama :D)
Um meiner Zappligkeit Herr zu werden ist voi mit mir zurück zum See gefahren und wir haben so lange Deutschland Cup geguckt, bis ich ein bißchen müde war und freiwillig ins Bett wollte. Schön schnell eingeschlafen bis ... ja bis .. das Elend seinen Lauf nahm.
Pünktlich 2:18 Uhr war ich wach, hellwach. Mit nervöser Verdauung immer wieder ins Bad gependelt und kein Auge mehr zugekriegt. Kurz bevor 5.30 Uhr der Wecker klingelte, hatte ich es wohl doch nochmal geschafft einzuschlafen.
René hat mich dann überredet Richtung Frühstück zu gehen, da nüchtern starten wohl keine so gute Idee gewesen wäre. Auf dem Weg dorthin, bekam ich Essensgeruch in die Nase und bin auf der Stelle zurück ins Bad.. raus mit allem was noch da war ...
Grün im Gesicht an den Tisch, Kaffee in kleinen Schlucken und Minihapse vom Honigbrötchen damit die Ibu gegen die Zahnschmerzen helfen. Die großen Triathleten am Nachbartisch mussten sich mein Gejammer auch noch anhören und haben mich gaaaanz lieb getröstet und Banane empfohlen ... also Linsen in die Augen drücken, anziehen, Banane schnappen, losfahren ...
Wechselzone: vor dem Rennen:
In der Wechselzone angekommen, habe ich versucht einigermaßen koordiniert meine Beutel zu verteilen und war unheimlich erleichtert, dass es Rosalie gut ging. Reifen nochmal aufpumpen .. *puh* habe ich zittrige Hände .. aaaaah, das ist der Krümel, prima, der hilft bestimmt. Hat er auch gemacht, dafür nochmal tausend Dank. Metronom kam sich vorstellen und mich vor meinem bösen Zahn warnen und die beiden Jungs vom Nachbartisch haben mich noch mit ein paar lieben Kommentaren zu meinem stimmigen Rad- und Rennoutfit aufgeheitert.
Dann taucht endlich der Trainer auf und scheint gar nicht überrascht über das traurige Häuflein Ente vor dem Start. Seine einzige Frage: „Denkst Du, dass Du nachher 100 Meter schwimmen kannst?“ „ja, kann ich“. Arne: „Gut, dann mach das erstmal und dann überlegst Du die nächsten 100m“
Klingt nach nem Plan... Dann kommt carolin mit Ihrem Mann und die beiden holen mich ein bißchen zurück auf die Erde. Nach weiteren Dixieausflügen wird es dann Zeit, Neo anziehen und Richtung Wechselzone .. ach guck, der Raeli... na egal, jetzt braucht er mir auch nicht mehr zu gratulieren, ich muss jetzt aufpassen, dass ich nicht gegen Bäume laufe so nervös wie ich bin.
Ein Gel soll ich vor dem Start essen.. nein das kann ich nicht, jetzt habe ich mir so mühsam das bißchen Essen eingeflößt, nicht das das am Ende auch wieder nicht bei mir bleibt. Im Vorstartbereich carolin und die anderen Poseidons. Ich verkünde meinen Gelplan und Mama befiehlt, dass ich mich jetzt wieder umdrehen und es bei voi holen gehen soll. Ohne Gel wird nicht gestartet. Gesagt getan, Gel in den Mund, Wasser geschnorrt, alles gut. Auf ins Wasser.
Ich begebe mich in die Waagrechte und habe das Gefühl, dass ich AUF dem Wasser liege und vor lauter Auftrieb kaum ans Wasser komme. Mann sind das viele Leute hier ... ein zwei Kraulzüge, oh hier kann ich nicht mehr stehen. Dann trotz aller Fußbeisserangst ans seitliche Ufer und dort warten. Dort, der Mann mit der Riesenkamera, das ist doch.. ja klar, dass ist bestimmt Willi, der von dem soloagua gesagt hatte, dass ich ihn grüßen soll, wenn ich ihn sehe.
So quatsche ich mit Willi und überbrücke die schlimmen letzten Minuten. Irgendwo hatte ich gelesen, dass man 5 Minuten vor dem Start schonmal auf die Uhr drücken soll, damit man beim Startschuss nicht mehr solche Hektik hat. Dann mach ich das jetzt mal. Vielen Dank auch für die nachträglich angebrachte Orientierungsboje, da sieht der Weg zur ersten großen Boje doch gar nicht mehr so schrecklich aus. Hells Bells erklingt .. im Wasser nimmt man das gar nicht so dramatisch wahr wie auf dem Video, die Linsen bleiben also bis auf weiteres drin.
Völlig unvermittelt ohne Countdown, ohne alles und mindestens 3 Minuten zu früh fällt der Startschuss, ich verabschiede mich von Willi und schwimme los. Zwar nicht ganz hinten wie ich mir vorgenommen hatte, aber doch im letzten Drittel des Feldes. Komfortable Position habe ich hier ... Ich sehe gut der See ist hell und freundlich, die Sonne scheint, von Gewitter keine Spur
„Ente, jetzt heisst es Spaß haben“ denke ich so bei mir und kraule zügig den nächstbesten Füßen hinterher.
Schwimmen:
Hey das macht ja Spaß und das geht recht flott voran, am oberen Brillenrand sehe ich schon die gelbe Boje. Was ist da denn los`Wieso schwimmt der Depp jetzt Brust, verd*** .. gut suche ich mir eben andere Füße. Irgendwie bin ich zu weit links. Atmen, links ziehen, rechts ziehen, atmen.
Der Poseidon Schwimmchef hatte am Freitag abend bei der Massenstartsimulation (mit sechs Leuten *kicher*) gesagt, danach schwimmen wir so 100 Züge. Allet klar, mach ich jetzt auch mal noch 100, dann dürfte ich wohl schon näher an der zweiten Boje sein. Tatsache, sie rückt näher, aber leider sind die Füße weg. Ich kraule tapfer alleine weiter und zähle fleißig. Wäre sonst auch fast langweilig gewesen, keine dunklen Schatten unter mir, ein freundlicher See ohne große Ungeheuer, hinter mir komfortablen Abstand also auch keine Angst vorm Überschwommen werden.
Um die ersten große Boje rum, zweite anpeilen, neue Füße suchen, weiterkraulen, vorbei an der nächsten Boje und die Wende anpeilen, mei macht des Spaß, wo schwimmen denn die Füße hin, die sind falsch, muss ich wohl alleine sonst mach ich Extrameter. Was ist das eigentlich für ein Eimer da hinter mir, von mir aus soll der sich in meinem Wasserschatten sonnen, aber mir dauernd auf die Füße patschen muss ja nun wirklich nicht sein. Kopf heben und gucken.
HÄH???? Um die vorletzte Boje, sollte doch auch außen geschwommen werden, wieso schwimmen die jetzt innen vorbei, solche Besch*** nää, das mach ich nicht. Da muss ich jetzt erstmal kurz Brustpause machen und mich ärgern .. und hinterher prahlen sie dann mit ihren tollen Schwimmzeiten. Ah, der Herr Fußpatscher hat´s auch gerafft, das angehalten wird. Er ärgert sich mit mir zusammen über die Zitat „Saubacken“ und ich druckse noch ein bissel rum, damit der endlich vorschwimmt und ich mal seine Füße verhauen kann.
Was dann kommt fühlt sich an wie fliegen, direkt an seinen Füßen fliege ich an der letzten Boje innen (!) vorbei und realisiere wie der Ausstieg näher kommt. Ja hier ist das Schilf, hier soll ich jetzt doller Beine machen bis ins Ziel, damit da wieder Blut reinkommt und mir net so schwindlig ist bei Ausstieg. Zwei, drei gelbe Kappen aus der zweiten Startgruppe haben es nur an mir vorbeigeschafft, war ich wohl doch keine Stunde im Wasser?
Schwimmen bis ich den Boden anfassen kann, Aufstehen, lostapsen, hey mir ist echt nicht schwindlig, Spitzentipp carolinchen! Raus auf den Teppich, Brille runter, Neo auf, in die Kamera lächlen, sehen wie der voi sich freut und ab in die WZ 1.
Die Neoarme runter, kurzer Blick auf die Uhr? Bitte was? Irgendwas mit ner 4 vorne ... minus die Minuten die ich früher gedrückt hab.. ich soll unter 45 Minuten geschwommen sein? Nääää,. So schnell kann ich doch gar net schwimmen.
Egal, Beutel greifen, auskippen und da zeigt auch schon die liebe Helferin wo ich den Neo hinschmeissen soll und kümmert sich um den Rest.
Radfahren:
Die arme Rosalie hat mir so leid getan, mutterseelenallein hängt sie da in der ersten Reihe, ich schnappe Handtuch und Radschuhe und renne zu ihr hin. 3 Jungs von rota-bikes stehen davor und erzählen, dass sie schon Angst hatten, der Besitzerin des rosa Rades sei was passiert. Während ich mir die Füße abtrockne, und meine Socken schön faltenfrei anziehe werden sie schona weng nervös. „Okay, Du bist der rookie, aber Du wechselst wie ne alte Frau!“
Sachtma ... okay, vois riesige Sonnenbrille auf die Augen, HELM ZU!, Startnummer los. Über die Matte und da ging es los: Dutzende Leute rufen meinen Namen und freuen sich dass der rookie da ist. Ich grinse wie ein Honigkuchenpferd, steige auf mein Pferd und reite los, an der Brücke das Riesentransparent „This is your Moment“, Gänsehaut, ein Tränchen, nu aber genug, jetzt wird Rad gefahren und gefuttert.
Aus dem zusammengeschmolzenen Matschklumpen der hübschen Riegelwürfel reisse ich stückchenweise ab und esse und trinke wie doll. Die überholenden Radler grüßen freundlich den rookie und überschütten mich mit guten Wünschen. Das tun sie auch auf dem Rest der Strcke immer wieder, leider wird mir die Luft zum Dankesagen irgendwann knapper. Net bös sein !
Oh, ich fahre 28 ... und windig isses, heissa packt mir das ins Vorderrad. Rein ins Wohngebiet und hoch den ersten Anstieg, aua das brennt. Egal wird schon aufhören. Strampeln essen trinken, Schnupserberg. Die erste Abfahrt, kurz vorher eine Windböe, Hilfe, ich muss ein bißchen bremsen.
Rosalie schnurrt, dass es eine wahre Freude ist, ich kurble mich fröhlich zur ersten Verpflegungsstation, hab ein bißchen Angst, dass ich wem die leere Flasche vors Rad schmeisse ... nein, das klappt prima, einmal Wasser in den Halter, einmal aufn Kopp, einmal in die WC-Ente. Sehr gut gemacht, Frollein, und nun weiter.
Nach zwei, drei Mal „rechts bitte“ hab ich das dann auch verstanden und die Zeit zur zweiten Verpflegung vergeht recht schnell. Gleicher Plan wie bei der letzten, aber ich gucke so viel rum und überhaupt und peng ist die Luftpumpe abgefallen. Nee, ich halte jetzt nicht an und hebe die auf. Sorry Normann, da hättest Du eigenes Werkzeug mitnehmen müssen.
In Gochsheim biege ich um die Ecke und kurble diesen miesen Berg im Sitzen (!) hoch. Ringsumher wird gejubelt und geklatscht, die Athleten werden frenetisch angebrüllt und immer wieder höre ich „rookieeeee go!“, „Nina, gleich isses geschafft“ und tatsächlich, ich schaffe es ohne Not und oben kommen ein paar Rührungstränchen.
Weiter ... auf der Hälte der Strecke der Elefant. Ist das schön, hatte gar nicht mit ihm gerechnet, weil nicht klar war, ob er vom See einen nicht gesperrten Weg zur Radstrecke findet. Cool! Ab in den Wind. Auf zur nächsten Verpflegung. Es wird ruppiger, aber ich bin trotzdem noch gut unterwegs. Immer wieder Anfeuerung von den anderen, hazel fliegt vorbei, der Käsevogel ruft... herrlich.
Auf der Schleife Richtung Eichelberg will ich schalten und trete ins Leere, was ist das dann jetzt hier für ein Quatsch, ich mach doch jetzt hier nicht den Bischi. Nein, Gott sei Dank die Kette ist nur runtergefallen. Kein Grund für Schnappatmung, dass krieg ich hin.
So hatte ich wenigstens vor den fiesen Stichen Tiefenbach und Eichelberg nochmal kurz Gelegenheit zum Atmen. Die beiden haben mir in der Rückschau am meisten zugesetzt. Wobei ich in Tiefenbach diebischen Spass dabei hatte, mir vorzustellen, wie die anderen Profijungs sich wohl fühlen bei all den SEBI Schildern und Straßengemälden die hier jeden Meter zieren ...
Jetzt nochmal stärken und dann komm her du elender Schnupsberg. Janz gemütlich trete ich an, es fängt an bergauf zu gehen und das Wunder geschieht. Die Ente überholt auch mal jemanden. Einen Mittvierziger Herren, dessen Startnummer mir leider nicht mehr einfällt, hätte gerne in der Bergwertung nach ihm geschaut
Da stehen die Leute und brüllen und jubeln und klatschen, GeiL! Schon oben, langsamer machen .. ähh neee, Moment, wo ist denn die Kapelle, ach shit! Da vorne gehts noch weiter hoch. Egal, das schaffste jetzt auch noch. Und zack! Schniedelberg Du kannst mich mal, die zwei vor Dir waren eigentlich schlimmer.
Jetzt geht es viel bergab, ich habe Spaß und beim Blick auf die Uhr will ich jetzt aber auf jeden Fall unter 4 Stunden da sein, Angst vorm nicht mehr schaffen zählt jetzt auch nimmer ... reintreten ... 28er Schnitt angeblich sogar auf dem letzten Stück ... Alter Verwalter so schnell kann ich doch gar nicht Radfahren ...
Laufen:
An der letzten Verpflegung habe ich mir Cola geben lassen, ein bißchen was Süßes für die letzte Herausforderung.
Da ist endlich die Wechselzone, Wahnsinn, ich bin schon da, unter 4 Stunden, ich freue mich wie ein Schnitzel, absteigen, Rad in die Hände eines lieben Helfers und da steht der Elefant und ich rufe Mantraartig immer wieder "ich bin schon da!"
Wechselbeutel ran, aber als erstes muss ich mal das ganze Wasser loswerden. Gott sei Dank gibts Häuschen in WZ 2. Da steht hazel und ruft er habe den Coach am Hörer. Okay, nur schnell andere Schuhe.
An hazel vorbei, den Hörer ans Ohr und letzte Anweisungen empfangen. Rene erwartet mich kopfschüttelnd und fragt ob es sonst noch ginge, wenn ich Zeit hätte in der Wechselzone zu telefonieren ...
Ja, die hatte ich. Und dann also raus, fiiiiiieps über die Matte. Die Straße geht erstmal doll bergab und da schau an. Die Andy und Rakiura (ihr müsst mir bitte bei Gelegenheit den Nick mal erklären) stehen am Rand, Andy begleitet mich ein Stück. Irgendwie ist laufen grad doof. Hinter mir donnerts und blitzts am Horizont .. menno ... i mog net .. also eigentlich schon .. aber irgendwie .. da war mal kurz die Luft raus.
Andy sagt: "Ich wollte letztes Jahr hier auch nicht mehr, aber der Coach hat mir an dieser Stelle zugerufen, ich solle einfach laufen!" ... mmh. einfach laufen .. immer die nächsten 100 Meter hat Arne gesagt. Gut, lauf ich mal, unten bei km 1,5 ist eine Verpflegungsstation. Da lauf ich jetzt erstmal hin und esse ein Tomatengel und dann sehen wir mal weiter.
Das klappt gut, die Füße und Beine sagen, dass sie sich jetzt dran gewöhnt haben und schon noch ein Stückchen dabei wären, wenn ich noch Lust hätte. Allet klar, auf geht´s wieder bei Andy vorbei, sie berichtet mir davon dass mein Trainer raus ist und ich jetzt die Ehre retten müsse *grins* ( das hat doch das carolinchen besorgt)
Hinauf zur Wechselzone, da steht hazel und knipst und ruft .. fein ist das, vorbei und Richtung Horizont, Meine Güte da isses dunkelschwarz, Blitze zucken und es donnert immer wieder. Enten mögen kein Gewitter und ich dachte immer wieder, jetzt musste dich beeilen, sonst fällt Dir nachher ein Baum auf den Kopf.
Die erste Runde ging gut vorbei, Knie links und Knie rechts meldeten nacheinander an, dass es ihnen jetzt im Pool lieber waere .. nun schade .. wir haben noch ein paar Kilometer .. zurück in die Wechselzone, fiiiieps über die Matte. Rene freut sich, dass ich schon wieder da bin und befiehlt dass die nächste Runde scho a bissel schneller gehen könnte. Wieder runter zur Andy, die mir aus dem Forum berichtet, was hier alles los ist und ihre Glocke fleißig für mich läutet.. soso ... na dann wie gehabt runter zur Verpflegung, Tomatengel und wieder hoch. Unfassbar da steht das carolinchen schon im Finishershirt und ist gleich wieder an die Strecke gekommen um mich anzufeuern. Toll!!!
Weiter .. nur nicht gehen, gehen ist doof, Du kannst noch laufen ... zweite Verpflegung, hier wieder Cola, dann mit Wasser spülen. Vor der dritten Verpflegung oben im Feld eine miese Rampe, beim ersten Mal bin ich die gejoggt beim zweiten Mal fand ich, das gehen sich genauso schnell anfühlt. Also Beine schonen, gehen, an der Verpflegung, Banane und Wasser .. zurück Richtung Matte.
Und dann fängt es an zu regnen .. eigentlich erfrischend aber irgendwie auch kalt und eklig und ich musste ab dem Regen 3mal Büsche suchen gehen, weil die Blase das alles zu kalt fand und ich vielleicht vor lauter Angst zu wenig zu trinken, irgendwann zu viel getrunken habe..
Wieder in die WZ1,über die Matte, Rene schickt mich mit lieben Wünschen auf die letzte Runde. Echt? Letzte Runde ... mmmh. mir gehts eigentlich gut .. okay, die Beine sind schwer und überhaupt .. ABER 7km .. jetzt weiß ich dass ich unter allen Bedingungen finishen werden. Egal ob Hagel oder Sturm, zur Not krabbel ich die. Das gibt mir Kraft für den letzten langen Anstieg an der WZ vorbei .. die Strecke ist merklich leerer, aber es kommen mir immer noch ein paar Athleten entgegen. Zweite Verpflegung .. puh neee kein Wasser mehr .. .. vor mir humpelt eine Dame .. ich laufe auf, versuche sie aufzumuntern.. sie hat Krämpfe und ist total unglücklich ich animiere sie mit mir mitzulaufen, wir reden ein bißchen und dann ist da schon das Schild mit der 4 ... o gott noch 3 km .. nein .. sub 7 wird es nicht .. aber dafür das sub 8 der Plan war bin ich ja ganz schön gut unterwegs ..
Sie mag nicht mehr Laufen, ich reisse mich zusammen und zähle runter .. da ist das Schild mit der 5 .. noch 2 km ...
Das große Ziel:
Auf der letzten Runde hat es aufgehört zu regnen ... dass gehört sich auch so, denke ich bei mir, wenn ich finishe will ich schließlich Sonne, die hatte mir meine Mama schließlich schon vor dem Start angekündigt.
Langsam die letzten Anstiege hoch zur Brücke und da schau an, der Trainer kommt auf dem Rad angekullert .. er fährt neben mir her .. fragt wie es mir geht und erzählt, dass er mich am anderen Ende der Laufstrecke schon gesucht hat. ... Ich berichte, dass ich so zemlich konstant 7er Schnitt gelaufen bin und er wundert sich und lobt mich. nahe an meiner 10er Bestzeit sagt er ... (ehm, lieber Arne meine 10er Bestzeit aus dem letzen Oktober waren 1:00:13, aber sei´s drum, um das zu erklären fehlt mir die Luft)
Ich soll jetzt mal nicht so hetzen sagt er, es gebe schließlich noch 7km zu bewältigen. Die Ente holt Luft: "Nein Arne, jetzt rollts, ich bin in 1km im Ziel, bei 7:20 will ich durchlaufen."
Der Trainer fällt fast vom Rad .. da habe er mich wohl unterschätzt .. Jo.. nicht nur Du, ich mich auch *lach* ich muss wirklich grinsen und ziehe noch ein bißchen mehr an, jetzt ist alles egal ich kann das Ziel schon hören. Noch einen letzten Schwamm gegriffen und endlich darf ich abbiegen ... ich laufe durch das High5 zelt .. finde das im Ziel recht wenig Lärm ist und animiere die Leute .. dann seh ich das Tor ... Arme hoch, alles rausschreien, freuen, weinen und
JA !!! JETZT HAB ICHS GESCHAFFT! UNGLAUBLICH!
ICH HABE DIESES ABENTEUER BESTANDEN!!! WAHNSINN MEDAILLE HER :: PURES GLÜCK!
tandem65 nimmt mich in die Arme, ich danke aber ich will nur noch zu Rene... der steht am Zaun und verkneift sich die Tränen .. 7:16 ... nein, das glaub ich nich .. unter 7:30 ? ??
Wahnsinn.... ich kann Euch hier nicht in Worte fassen wie es mir (uns) in diesem Moment ging ... aber ich kann sagen, dass es mächtig gewaltig großartig war.
Danke Euch allen. Allen, die mir geholfen haben dieses unglaubliche Ziel zu erreichen! Danke!
Es war der HAMMER!
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