Jetzt bin ich also wieder zuhause. Es war richtig traurig, als D. uns am Fughafen abgeliefert hat. Glücklicherweise flogen wir mit einem Teil unserer neuen Freunde. Der Flug war unspektakulär und wir haben noch die letzten Bilder auf unsere Rechner übertragen. Hundemüde gegen Mitternacht gelandet und 45 min aufs Gepäck gewartet. Dieses Mal musste ich meinen 25kg Koffer selbst in den dritten Stock schleppen + zerren, vorsichtiges Gewichte stemmen also. Habe fast 9h wie ein Stein geschlafen. Obwohl wir happy sind in unseren eigenen vier Wänden, das Bett einfach fantastisch ist und man im Gegensatz zum Trainingslager umgeben ist von schönen Dingen und Luxus, so fehlt es einem doch.
Wieso ist es hier so dunkel und kalt? Wo sind die anderen? Das gemeinsame Frühstück war ein Ritual und ich hätte nie gedacht, dass man sich so schnell mit wildfremden Menschen so nahe kommen kann. Trotz der unterschiedlichen Zusammensetzung (von Marathonläufern über Langstreckenschwimmer bis hin zu Ironmen) haben sich nahezu alle gut verstanden und es sind sicher einige Freundschaften entstanden. Bei den nächsten Veranstaltungen wie Ironman FFM oder Wiesbaden 70.3. wird sich die Zahl meiner Transparente zum Anfeuern massiv erhöhen.
Zum Fazit: ich bin also fast 700km bergauf—und bergab gefahren, habe die Grundzüge des Kraulens einigermaßen verinnerlicht (jetzt ist üben, üben, üben angesagt) und bin ein bisschen gerannt.
Knapp 46 Trainingsstunden liegen hinter mir (davon alleine 36:13h auf dem Rad gesessen), zusätzlich ein paar Stretching-Einheiten. Ich beherrsche mein Rad, kann sogar bei Tempo 40 ein paar Dehnbewegungen machen und auch inzwischen einhändig fahren, um zu fotografieren.

Bremsen, schalten, klicken, alles kein Thema. In der Gruppe fahren auch nicht.
Laut Andreas Niedrig sind wir Hochleistungssportler (du liebe Zeit, wie das klingt). Mir genügt es, jetzt mit ruhigem Gewissen sagen zu können: ich bin Triathlet.
Es geht mir gut, ich bin stolz, glücklich, ein wenig müde. Die größte Verletzung zog ich mir gestern am Flughafen zu, als ich - noch Flip-Flops tragend - mit einem Gepäckwagen meinen kleinen Zeh überfuhr, der sofort stark blutend seinen Protest anmeldete.
Auch M. hat alles unbeschadet überstanden und teilt meine Gefühle (er hat seine 10.000 Höhenmeter erreicht und ist 923km gefahren).
Diese Reise war ein Geschenk, jede Minute eine Bereicherung unseres Lebens.
Jetzt müssen wir erst einmal zusehen, wieder den Alltag zu stemmen: mit dem deutschen Winterwetter und 9h bis 11h-Arbeitstagen und Dienstreisen auch am Wochenende klar zu kommen. Und neue Trainingseinheiten langsam zu integrieren, damit das Erlernte und die Grundlagen nicht verloren gehen. Habe noch nie so sehr den Frühling herbei gesehnt.
Ich kann jedem nur raten, es auch einmal mit einem Trainingscamp zu versuchen. Es gibt ja genügend Angebote für die unterschiedlichsten Geschmäcker und Fähigkeiten sowie ausreichend geeignete Inseln im Süden. Gestern z.B. reiste ein Teil der nächsten Gruppe an, denn heute beginnt auf Lanzarote die Ironman-Clinic. Da ist übrigens die Durchschnittsgeschwindigkeit der schwächsten Gruppe ein 26er Schnitt (seufz).
Ich will das Februar Camp fest in mein Leben einplanen und wünsche mir, dass das funktioniert.
Vielen Dank, dass ihr mitgelesen und so schöne, teilweise motivierende Kommentare geschrieben habt. Wenn ihr noch Fragen habt, nur her damit. Ich widme mich jetzt mal dem heutigen Home-Triathlon Koffer auspacken – waschen – Fotos sortieren/bearbeiten...