Je mehr man im Training ist, desto weniger hat man zu erzählen! Viel ist nicht passiert. Ich spule meine Kilometer ab. Nichts Großartiges, aber regelmäßig. Läuft.
Ich bin als Athlet ein Typ, der sich in kleinen Schritten vorwärts arbeitet. Ich brauche viel Kontinuität im Training. Wenn sich Verbesserungen einstellen, ziehe ich nicht sofort die Schrauben fester an, sondern konsolidiere zunächst das Erreichte. Woche um Woche staple ich Kilometer auf Kilometer. Nicht gerade ein aufregender Plot für einen Blockbuster!
Beim Laufen bin ich jetzt solide bei einem wöchentlichen langen Lauf von 1:45 Stunden angekommen. Ich laufe sie zusammen mit Peter, der ein stärkerer Läufer ist als ich. Über etliche Wochen hatte ich mich damit zufrieden zu geben, wenn ich den Lauf einigermaßen überstand. Zunächst in den Bergen (800 Höhenmeter), dann im Flachen. Die Dauer des Laufs ist geblieben, aber ich fühle mich von Woche zu Woche wohler bei Peters Tempo. Erst wenn ich mit dem Tempo spielen kann, verlängere ich diesen Lauf.
Es sind Kleinigkeiten, an denen ich die Trainingsfortschritte festmache. Ich meine nicht die Laufgeschwindigkeit, die wird erst später interessant. Eher geht es mir darum, wie die Beine über den Boden federn, wie sie kurz und fest den Schwerpunkt treffen, wie der Abstand zum Boden immer „richtiger“ wird – weder auf der Straße klebend, noch in den Wolken hüpfend. Genau richtig halt. Das wird immer besser und ist für mich als Langstreckler sehr wichtig. Efficiency statt Effort, Ökonomie statt Einsatz sind die Zauberworte.
Das macht Spaß. Es ist eine Freude, deren Ursache in der Zukunft liegt. Es gibt noch viel zu tun, aber ich bin auf Kurs.
