WOW Dieandy, Du bist der Hammer!
Klasse Leistung! Mach weiter so.
Danke für die schönen Berichte aus Lanza.
Hab noch eine schöne Zeit dort.
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,,Alles hat seine Grenzen, nur der Mensch hat keine. Für die menschliche Natur ist es ein essentieller Faktor, sich kontinuierlich selbst zu übertreffen, keine Grenzen zu akzeptieren. Die Freiheit, die wahre Einmaligkeit des Seins, lässt sich nicht konditionieren. Sie kann nicht auf Ziele und Wünsche verzichten. Das ist der Grund dafür, warum ich diesen Sport betreibe...
Es ist das Meer, das mich gewinnen lässt."
(U. Pelizzari)
Hast Du die Massen an Riegeln und Shake eigentlich von zuhause mitgenommen oder gibt es das vor Ort?
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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...
Möchte auch unbekannter Weise meinen Respekt aussprechen.
So wie ich das bisher gelesen habe bist du mit dem RR eher noch eine Anfängerin (soll nicht negativ sein!). Dafür dann in solche einem Zeitraum diese Sprünge hinzulegen einfach super.
Hätte nun gerne den Huldigungssmily von drüben.
Viel spaß noch!
Gruß Kurzer
PS: Ein Spendenkonto für die Kosten damit wir weiter deine Berichte lesen können hätte doch auch was?!
Riegel und Shakes gibt es hier, aber wie immer im Leben sollte man sich die Sachen mitnehmen, die man gewohnt ist und mag. War deshalb kein Problem bei mir, weil ich das Zeug bisher nie hatte und es eben hier probiert habe. Mit unterschiedlichen Ergebnissen, wie ja auch schon beschrieben. Hier kommt jetzt der Bericht von gestern.
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Jan. 2008 mit Triathlontraining begonnen - auf der Sprintdistanz unterwegs.
2009 die olympische Saison absolviert.
- 2010 ging's auf die Mitteldistanz -
Nachtrag zu Dienstag: Die Ironman-Strecke
Dieses Mal ging es schon früh los. Der Wind hatte sich beruhigt (30km/h, kaum Böen). Es war recht bewölkt und kühler als sonst. Ein Teilnehmer war erkältet und fiel aus und am Vortag wurde bereits vereinbart, dass die Freundin eines anderen Fahrers mit ihrem Wagen das Begleitfahrzeug stellen sollte. So hatten wir ein Zweierteam, unter anderem mit 2 Kameras bewaffnet.
Die schwachen Gruppen starten zuerst. Unser Ziel waren die 100, eine schöne magische Zahl (bisher war ich nie mehr als 80km gefahren und das ist Jahre her : ein Ausflug am Rhein entlang mit vielen Pausen aufm Treckingrad). Die stärkeren sollten 177km fahren.
Es ging über Uga und Yaiza, dieses Mal kam el Golfo noch dazu. Da wir hier einen kleinen Schlenker der Strecke ausließen, konnten uns die schnelleren Gruppen überholen (endlich sah man sich mal unterwegs) und dann trafen wir uns nach 60km (die anderen hatten schon 70 drauf) zur ersten Pause am Supermarkt vor den Feuerbergen. Mein erster Höhepunkt: noch nie so lange ohne Pause aufm RR gesessen.
Gemeinsamer Tankstop (wir holten 8-Liter-Wasserkanister, Süßes, Obst, Säfte ect) und vertilgten einiges davon. Und weiter durch die Feuerberge, dann nach LaSanta, Famara und rauf nach Teguise.
Mir flog einmal die Kette vor einer Abfahrt weg, aber obwohl ich wie vereinbart laut brüllte, konnte man mich nicht hören wg des Windes und eines vorbeifahrenden Busses. Habe es erstaunlich schnell alleine geschafft und war richtig happy.
Der 2 Stop war in LaSanta (ungeplant am Radladen, weil D.’s Schaltung zickte). Ich nutzte die Gunst der Stunde (endlich shopping) und erstand zwei schöne Radtrikots für M. und mich. Die wurden nett gerollt und in Folie gepackt und dann in meine eh schon vollen Trikotaschen gestopft. Das Wort Camelback bekam eine neue Bedeutung, ich sah ein wenig aus wie Quasimodo. Dann kam er also (zwischen Famara und Teguise), der magische Kilometer 100. Wir hatten vereinbart, dass D ein Stück vorfährt und ein Foto von uns macht. Und kaum kam die Zahl auf dem Tacho, standen da unsere treuen Fotografen am Straßenrand. Das war Zufall, aber total cool. Vor lauter Freude habe ich verpennt, den beiden die Trikots zu geben.
In Teguise hätten wir es dann eigentlich auf der bekannten langen Abfahrt erst einmal schön runterrollen lassen können. D stellte die Frage der Fragen: „wollt ihr weiter? Es kommt ab hier der schwerste Teil!“ Gemeint sind ca 9 km stetige Steigung mit 2 schweren Anstiegen, bis zu 10% (letzteres sagte er mir erst, als ich mich damit abquälte). Ich wollte es versuchen.
Nochmal Riegel gefuttert und weiter gings. Ab in Richtung Parque Eolico (die fetten Windräder am Berg) und weiter zum höchsten Punkt der Insel. Es ging überraschend gut, irgendwie war ich wie ein Uhrwerk und strampelte einfach nur noch gleichmäßig vor mich hin. Nur an den Windrädern quälte ich mich mit 6km/h die Steigung hoch, angefeuert von meinem personal coach, der mir dauernd erklärte, wir weit wir schon waren, die Prozente der Steigung durchgab und dass es gleich geschafft sei. Der Mann ist unglaublich.
Es war vereinbart, oben nur eine kurze Pause zu machen, um für die Abfahrt die Armlinge/Jacken anzuziehen und er schärfte uns ein, jetzt sehr vorsichtig die Serpentinen runter zu fahren, da wir ermüdet und ggf unkonzentriert wären. Unten wartete ein Supermarkt auf uns.
Es ging über Haria nach Arieta runter (hier wurde ein 2. Streckenteil ausgelassen: der letzte Anstieg zum Mirador del Rio) und wir froren uns den Hintern ab, weil es soooo kalt war. Das war echt fast anstrengender als der Anstieg. Meine Füße waren eingeschlafen (schockgefroren) und bitzelten und meine Hände taten so weh vom schalten und „festkrallen“ – lach.
Unten endlich eine Pause an einem kleinen Supermarkt mit Tanke. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass es Glücksgefühle auslösen kann, auf dem schmutzigen Boden einer Tankstellenzufahrt zu sitzen, frisch gebackenes Brot, Gummibärchen und Cola in sich rein zu stopfen. Wir waren nur noch glücklich und stolz, ein wenig wärmer wurde es auch wieder. Dennoch mussten wir loslegen, die letzten 20 km warteten auf uns und die Sonne stand schon tief.
Wie geölt ging es dann nach Hause, kurz vor dem Hotel wurden endlich die 150km angezeigt (ich wäre die Straße sonst so lange hoch und runter gefahren, bis ich sie drauf hatte, hehe). D. meinte, dass wir bitte versuchen sollten, wie es sich anfühle und 5-10 min rennen sollten.
Wir haben schnell die Schuhe gewechselt und sind in unseren verschwitzen Radklamotten losgerannt. Das ging so viel einfacher, als bei meinem ersten Triathlon, ich war absolut überrascht.
Meine neue Rad- und Lauffreundin ist genauso bekloppt drauf wie ich und schnell waren wir uns einig, dass wir 15 min laufen würden, weil das besser zu den gefahrenen 150 Radkilometern passt.
Zuhause wartete schon die frisch eingelassene Badewanne mit den mitgebrachten Kneipp-Salzen (heißen „Muskel wohl“, haha). Kann ich empfehlen, sind kleine Einzelpacks, die man gut transportieren kann.
Der Abend war ein wenig anders als sonst, fast jeder stolz auf seine Leistung, platt, hungrig und wir gingen eher als gewohnt ins Zimmer. Die eh schon eingeschworene Gemeinschaft war richtig zusammen gewachsen und alle freuten sich auch über die Erfolge der anderen.
Jetzt bin ich wohl doch eine kleine Eisenfrau.
P.S. Ich bin froh, keine einzige Radeinheit ausgelassen zu haben. Es war die perfekte Vorbereitung für diesen Tag und ich konnte alles Gelernte mehrfach anwenden. Klasse.
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Jan. 2008 mit Triathlontraining begonnen - auf der Sprintdistanz unterwegs.
2009 die olympische Saison absolviert.
- 2010 ging's auf die Mitteldistanz -
Es ging über Haria nach Arieta runter (hier wurde ein 2. Streckenteil ausgelassen: der letzte Anstieg zum Mirador del Rio) und wir froren uns den Hintern ab, weil es soooo kalt war. Das war echt fast anstrengender als der Anstieg. .
Das ist aber schade, gerade der Teil finde ich, ist sehr schön.
Da solltest Du ggf. noch mal alleine hin radeln.
Los Verdes oder Jameos del Aquo und Orzola ist auch eine Reise wert.