Seit wann ist der Ironman jetzt in Kona, seit 40 Jahren?
In all dieser Zeit haben es die Einheimischen nicht geschafft oder gewollt, vom Sportgelände aus einen wenigstens 5 Kilometer langen Joggingpfad zu bauen. …….. Offenbar will man das nicht oder es ist einfach kein Thema.
Da hast du einen oder den Punkt.
Überall in den USA ist Sport allgegenwärtig.
Vor allem an den High Schools, man braucht sich keine Gedanken über das bescheidene Vereinstraining wie in Deutschland machen.
Der Medaillenspiegel zeigt es uns alle 4 Jahre.
Leider ist davon hier nichts zu sehen.
Allerdings möchte ich das nicht schlecht reden. Hier in Kailua Kona.
Es ist geil hier zu sein.
Das Paradies öffnet die Pforten und nimmt die härtesten Ausdauersportler in Empfang um den besten ihrer Zunft zu ermitteln.
Das ist einfach was sehr besonderes.
Vielleicht gibt es das Event irgendwann hier nicht mehr, dann kann ich sagen, dass ich 30 Jahre daran teilhaben durfte.
Ich werde mir dann im Schaukelstuhl ein Bein abfreuen.
So, ich bin vom Lauftraining zurück. Ich habe zunächst den Laufpark am alten Flughafen angesteuert. Der Laufpark erwies sich als eine vielleicht 300 Meter langer, anderthalb Meter breiter Asphaltpfad, der ca. alle 30 Meter eine Kurve machte und an den Weg durch einen Minigolfplatz erinnerte. Nach einer Runde entschied ich, dass mir das dann doch zu doof ist.
Also der Pfad hat schon ziemlich genau 1 km... da bist Du vermutlich zu früh abgebogen.
Im Übrigen war das mal der Veranstaltungsort der Kona Beer Mile.
Weiß jemand, ob das dieses Jahr wieder stattfindet, jetzt wo J. Skipper nicht startet?
Statement zu Fahrrädern, Mobilität und Lebensstil in den USA
Deine Beobachtungen kann ich gut nachvollziehen und möchte sie anhand meiner eigenen Erfahrungen und dem Gespräch mit einem Taxifahrer ergänzen. Es gibt hier ein paar interessante kulturelle Unterschiede im Vergleich zu Deutschland, die deutlich machen, wie anders Mobilität und Freizeitverhalten in den USA gestaltet sind:
• Fahrräder als Lifestyle-Objekte: Tatsächlich nutzen viele Menschen hier Fahrräder eher zu besonderen Gelegenheiten – zum Beispiel für eine Fahrt zur Eisdiele oder abends in die Bar. Ein Fahrrad wird oft weniger als ernsthaftes Fortbewegungsmittel gesehen, sondern mehr als Show oder Freizeitaccessoire.
• Import und Nutzung von Fahrrädern: Der Taxifahrer erwähnte auch, dass einige Touristen und Urlauber Fahrräder kaufen oder online bestellen, um sie als Andenken mitzunehmen, ohne diese wirklich regelmäßig zu nutzen. Es ist auffällig, wie sich die kulturelle Bedeutung des Fahrrads unterscheidet – in Deutschland ist es oft funktionaler und alltäglicher Bestandteil der Mobilität.
• Eingeschränkte Fahrrad-Infrastruktur: Auf meine Frage, wo man hier eigentlich sicher Fahrrad fahren könnte, zuckte der Fahrer nur mit den Schultern. Neben Highways gibt es häufig nur wenige sichere Fahrradwege. Zwar arbeitet die Regierung an Verbesserungen, aber Fortschritte dauern lange, da andere Themen höhere Priorität haben. Ein Beispiel dafür ist, dass derzeit stark in den Jugendsport – wie Fußball – investiert wird, um langfristig das Freizeitverhalten zu verändern.
• Unterschiedliche Mobilitätsmuster: In den USA gibt es eine klare Trennung in der Bevölkerung: Rund 5 % der Menschen betreiben intensiv Sport, während der Großteil des Alltags stark auf den Autoverkehr ausgerichtet ist. Viele fahren direkt von der Tiefgarage ins Büro und wieder zurück, was den hohen Stellenwert des Autos erklärt. Dadurch ist es auch nicht verwunderlich, dass Adipositas in der Bevölkerung weit verbreitet ist. Diese Fakten sollen keineswegs kritisch gemeint sein, sondern spiegeln einfach die Struktur und die Prioritäten des amerikanischen Lebensstils wider.
Insgesamt zeigt sich, dass Mobilität und Freizeit in den USA anderen Mustern folgen als in Deutschland – und dass die Offenheit der Bevölkerung für Sport oder neue Freizeitaktivitäten auf anderen Ebenen stattfindet. Es bleibt spannend, wie sich diese Strukturen in Zukunft weiterentwickeln.
Das liest sich ein wenig so, als ob man als Hawaii Aspirant das ganze Jahr mit den Bildern von Hawaii im Kopf, Energy Lab, Palani etc trainiert, um wenn man dort ist, sich seinen einsamen Waldpfad und die verlassene Landstraße ins Gedächtnis zu rufen.
Vielen Dank für Berichte! Eigentlich wollte ich mal nur zum zuschauen hinfliegen aber ich glaube, bei manchen Träume ist es vielleicht auch besser sie Träume sein zu lassen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
... Es ist laut und dreckig. Hier zu laufen kann man nur aus dem Mythos dieses Rennens heraus verstehen. Außerhalb der Triathlonbubble muss es für jeden Menschen unerklärlich sein, ausgerechnet hier seine Laufstrecke entlang zu legen! Wer jedoch bereits vor dem Rennen etwas von der ultimativen Härte dieses Wettbewerbs spüren möchte, ist hier richtig und wird das womöglich genießen.
Oder sind wir einfach eine hochselektierte Gruppe der bescheuertsten Menschen der Welt, und merken das selber nicht? Vieles spricht dafür...
Wer am Fuße des Schwarzwaldes wohnt und für das Radtraining die Depressionsstrecke am Rhein wählt... Aber logo, das ist eben Training erforderlich, wie für Schwimmer das 50m Becken, Kurzstreckenläufer die Tartanbahn, das muß man schon mögen und in Kauf nehmen wenn man nach Hawaii möchte
Zitat:
Zitat von steinhardtass
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Was mich besonders fasziniert, ist die Atmosphäre, die von den Einheimischen ausgeht. Die Bewohner von Kona leben den Triathlonsport nicht nur mit, sondern feiern ihn regelrecht. Viele sind seit Jahren dabei und fiebern jedes Jahr aufs Neue der Wettkampfzeit entgegen.
Zitat:
Zitat von sabine-g
Die Amerikaner sind ein ganz anderes Volk als wir.
So ist es, die Amerikaner sind einfach die ungekrönten Weltmeister des Smalltalks und es ist erstmal alles awesome - da können bei uns allerhöchstens die Rheinländer halbwegs mithalten. Hätte gern ein paar % von dieser Gabe.
Die Amerikaner sind ein ganz anderes Volk als wir.
Man ist dort einfach nett zu Leuten die man nicht kennt.
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Ach Sabine, ich habe die Hoffnung, dass du eine ganz andere Frau sein wirst, wenn du wieder in DE bist
Das mit den vielen V8, die dort rumfahren, erweitert vielleicht den Blick, wenn wir von DE aus die Welt retten wollen.