Wenn wir heute schon in einer Situation sind, in der aus finanziellen Gründen nur noch Verbundprojekte möglich sind, wäre es z:B. ein Ziel, solche Kommissionen weltweit oder zumindest europaweit zu bilden - wenn es sowas nicht schon gibt.
Sowas gibt es schon. Das BMBF und die DFG sind längst nicht
die einzigen Stellen, bei denen man Forschungsgelder beantragen
kann. Allerdings steht meines Wissens der mathematische
Beweis noch aus, dass die Zahl der Fördertöpfe nicht unendlich
ist;-)
Zitat:
Zitat von chris.fall
zumindest hier bei uns wird der Forschung kein Geld hinterher geworfen:
Da müssen zentimeterdicke Anträge geschrieben
werden, die von Gutachtern bewertet werden, um nur
in etwa in 20% der Fälle bewilligt zu werden. Dabei
rede ich von Ingenieurwissenschaften, die in Wirtschaft
und Politik wohlgelitten sind.
Zitat:
Ohne das so detailiert wie Du beurteilen zu können: Das ist auch meine Wahrnehmung aus Gesprächen und Medien. Umso mehr sollte man evtl. darüber nachdenken die Mittel sinnvoll einzusetzen und evtl. zu bündeln?
Der sinnvolle Einsatz der Fördergelder soll ja gerade durch die
Anträge sichergestellt werden: Wer da seine Hausaufgaben
nicht gemacht hat, den Stand der Technik nicht wasserdicht
recherchiert hat, den Nutzen (und die wirtschaftliche
Verwertbarkeit!) des Forschungsvorhabens und die notwendigen
finanziellen Mittel (einschließlich der Bezahlung von studentischen
Hilfskräften) kann gleich wieder nach Hause gehen.
Mit dieser Zahl von 20% will ich nur verdeutlichen, dass es
mitnichten so ist, dass hierzulande Forscher das Geld zum Fenster
rauswerfen können! Und ich möchte nicht wissen wie es bei
den Geisteswissenschaftlern und den Grundlagenforschern aussieht...
Eine Bündelung von Forschungsvorhaben halte ich wegen der
unvermeidlich resultierenden Konkurrenz für schwierig. Wenn
man bei den entsprechenden Stellen Gelder beantragt, hübscht
man den Antrag natürlich mit Partnern auf... Äh, ich meine man
kooperiert mit einem center of excellence, um Synergie-Effekte
zu nutzen;-)
Viele Grüße,
Christian
der gerade zwei Kästchen beim Bullshit-Bingo angekreuzt hat
Wasserstoff ist ein chemisches Element, das eine Menge Bindungen eingehen kann, die nicht immer was mit Wasser zu tun haben. H2SO4, HCl, HNO3, HF um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wasser ist das trotzdem nicht. Das ist zwar ziemlich klug geschissen, aber in einer Wissenschaftszeitung kann man mehr erwarten finde ich.
Ich bin begeistert von deinem Wissen über die Verbindungen des Wasserstoffes.
Leider hast du die Frage nicht beantwortet, was an dem folgendem Satz falsch ist:
"Wissenschaftler hatten schon länger über die Natur größerer Mengen Wasserstoff spekuliert, die an den Mondpolen nachgewiesen worden waren. Das Ergebnis der LCROSS-Mission bestätigt: Es gibt dort Wasser."
Sie hatten (schon länger) darüber spekuliert, in welcher Form (über die Natur) der Wasserstoff (der früher schon nachgewiesen worden war) vorliegt ... und sie haben Wasser gefunden (letzte Woche). Wenn man nun noch weiß, dass Wasser H2O ist, dann ist der Satz doch in jeder Hinsicht völlig in Ordnung.
Das hat nichts mit Klugscheißerei zu tun, das ist einfach nur falsch, was du der Zeitung da vorgewierfst.
Mit dieser Zahl von 20% will ich nur verdeutlichen, dass es
mitnichten so ist, dass hierzulande Forscher das Geld zum Fenster
rauswerfen können! Und ich möchte nicht wissen wie es bei
den Geisteswissenschaftlern und den Grundlagenforschern aussieht...
Bei denen ist die Quote ganz ähnlich nur werden traditionell bei den Geistenswissenschaftlern weniger Anträge geschrieben. Ein Problem das Institutionen wie beispielsweise der DFG bewußt ist, aber wie man etwas ändert, weiß man auch nicht.
Ich bin begeistert von deinem Wissen über die Verbindungen des Wasserstoffes.
Leider hast du die Frage nicht beantwortet, was an dem folgendem Satz falsch ist:
"Wissenschaftler hatten schon länger über die Natur größerer Mengen Wasserstoff spekuliert, die an den Mondpolen nachgewiesen worden waren. Das Ergebnis der LCROSS-Mission bestätigt: Es gibt dort Wasser."
Sie hatten (schon länger) darüber spekuliert, in welcher Form (über die Natur) der Wasserstoff (der früher schon nachgewiesen worden war) vorliegt ... und sie haben Wasser gefunden (letzte Woche). Wenn man nun noch weiß, dass Wasser H2O ist, dann ist der Satz doch in jeder Hinsicht völlig in Ordnung.
Das hat nichts mit Klugscheißerei zu tun, das ist einfach nur falsch, was du der Zeitung da vorgewierfst.
Größere Mengen Wasserstoff sind nicht gleichzusetzen mit der Präsenz von Wasser. Im ersten zitierten Satz klingt es für mich, daß die Präsenz von Wasser gleichzeitig auch die Präsenz von Wasserstoff bestätigt. Das tut sie zwar, aber es ist eben nur eine von vielen Möglichkeiten Wasserstoff zu binden (aber eben auch jene die Leben ermöglicht). Aber es sind sicherlich Feinheiten (oder ich will es mißverstehen).
Die Häufigkeit von Deuterium wurde genau untersucht, indem man Licht aus dem äußersten Rand des Universums untersucht hat. Die gefundenen Ergebnisse wurden von mehreren anderen Gedankengängen und Messungen bestätigt:
Wir leben in einem "offenen" Universum, das sich nicht wieder zusammenziehen, sondern bis in alle Ewigkeit expandieren wird. Die Geschwindigkeit dieser Expansion wird immer weiter zunehmen. Das Universum wird dadurch immer kälter. Alle Ansammlungen von Energie verdünnen sich zunehmend; alle Sterne in allen Galaxien werden für immer verlöschen. Es wird dunkel und kalt, und zwar an jeder Stelle des Weltraums. Trotzdem ist dieses erstarrende Universum ein per se lebensfreundliches Universum gewesen, und die Wahrscheinlichkeit ist etwas kleiner geworden, dass dies ein Zufall war.
Das ist aber auch nicht unbestritten. Ich hab da vor nem Monat oder 2 noch nen schoenen Artikel zu gelesen, der die als Beschleunigung interpretierte Rotverschiebung anders erklaerte.
@Helmut: Was heisst schon sicher wissen - so lange die Modelle das beschreiben, was real beobachtet wird, sind sie brauchbar. Das heisst nicht, dass sie exakt richtig sind, aber auch mit Abweichungen ist so ein Modell eben deutlich besser als gar kein Modell.
Das ist sicher eine unzulaessige Simplifizierung. Mit glauben hat Physik auch relativ wenig zu tun. Dazu muss man in die Kirche gehen. Wenn glauben noetig ist, dann ist es halt keine Physik. Es gehoert schliesslich zum Wesen eines physikalischen Modells, dass es pruefbar ist (oder auch falsifizierbar). Allerdings ist zugegebenermassen bei Modellen wie der Multiversumstheorie die Falsifizierung nicht gerade trivial - daher gibt es diesbezueglich tatsaechlich die Debatte, ob es sich um Wissenschaft handelt. Allerdings sollte eine Theorie nicht verboten sein, nur weil es schwierig ist sie zu ueberpruefen - das ist schliesslich kein Argument dafuer, dass diese Theorie nicht stimmt.
Ein grosser Unterschied zu nicht wissenschaftlichen Themen ist aber, dass genau solche Frage gestellt werden und Kritiker wirklich versuchen Modelle zu widerlegen. Es geht also gerade darum nicht einfach zu glauben.