Als Statistik/Zahlenfetischist würde es mich schon auch irgendwie interessieren, ich kann mir aber vorstellen, dass es auch ganz schön ablenkt?
Naja, wie man's halt nutzt.
Auf der Rolle bei Intervallen glotz ich ständig drauf, bei GA auf der Straße mittlerweile nur wenig. Da fahr ich viel nach Gefühl und schau ab und an mal kontrollhalber drauf. Für's lockere km-Sammeln brauchst es nicht.
So 30/30-Geschichten (auf der Rolle) kann man natürlich prima damit steuern.
Und es bringt viel bei arg windigen Verhältnissen, um nicht zu überzocken. Mir spielt da das Körpergefühl regelmäßig Streiche.
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"Ich weiß noch, wie der Jochen kurz vor Brest gekotzt hat"
"Wieso? Hatte er Magenprobleme?"
"Nein, ihm tat das Knie weh."
Ich denke mir halt, wenn ich Intervalle mache, was dann wohl eh wieder nur auf der Krone stattfinden wird, die schnurstracks geradeaus geht und wellig ist, da kenn ich halt meine Zeiten.
Beispiel: Ich hab letztes Jahr 10x6km Intervalle (mit jeweils 6km Pause) gemacht. Die ersten 3km sind aufgrund der Wellen immer etwas schwerer, die zweiten 3km dagegen sehr leicht, was meist dazu führt, dass die ersten 3km sehr anstrengend sind, und die zweiten 3km fühlen sich schon fast nach ausrollen an
Nach 3km gugg ich kurz auf die Uhr sowie nach 6km und hab am Ende eine Zeit x (sagen wir mal etwa 10min, also 36km/h). Wenn ich das 10x so fahre und die Abweichung +-0,5km/h ist, dann war das für mich ne gute Einheit.
Welchen Mehrwert hätte ich nun ganz konkret hier mit einem Leistungsmesser? Ich will bei den Wellen ja nicht alle 200m schauen ob ich grad die richtige Leistung trete.
Ist es eher die Auswertung danach und für längere harte Sachen?
Bei Intervallen direkt draußen seh ich den Mehrwert hauptsächlich darin, nicht am Anfang zu überzocken. Ich red da eher von 20min IVs, dass sind dann so 12 km. Natürlich, wenn man so eine Einheitsstrecke hat geht's auch irgendwie ohne, aber genau weiß mans halt nie, weil Wind, Temperatur, Bekleidung, etc...
Mir hat's aber vor allem auch gezeigt, was richtig hart, mittelhart und locker heißt. Mir ist's zB am WE gelungen 4,5h nur mit 750ml Wasser zu fahren, ohne dass ich einmal Hunger hatte. Früher bin ich härter gefahren und hab ich nix gegessen, hat's mich von der Mühle gedreht. Manche sagen, ich hab auch dazu gehört, so ein Geplimper mit 210W bringt nix, aber doch: Konnte heute den TDL sauber durchziehen. Und das Packerl gestern lang und locker und heute Ballermann bringt wohl mehr als gestern mittelhart und heute wieder. Davon bin ich überzeugt.
Ich trainiere jetzt wohl genauer dort, wo ich trainieren soll: Lockeres locker und evtl lang, dafür die richtig harten Sachen auch richtig hart. Oft glaubt man ja, man pusht eh schon volle Möhre, guggt man dann aber auf die Zahlen sieht man, dass noch was gehen soll. Und probiert mans dann, geht dann plötzlich doch noch was. Ist halt so ein bisserl ein virtueller Trainings-/Sparringpartner. Hab hier leider keinen Captain!
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
...Ich trainiere jetzt wohl genauer dort, wo ich trainieren soll: Lockeres locker und evtl lang, dafür die richtig harten Sachen auch richtig hart.
Dem stimme ich 100% zu. Bei den richtig harten Rolleneinheiten strengt man sich am Ende nochmal anders an, wenn man sieht das der Leistungsschnitt unter die geplante Grenze fallen will. Das macht man ohne eher nicht.
Ich hatte heute auch ne schöne Einheit.
Ich hab mich um 15Uhr von meinen Kollegen verabschiedet und bin 8x meine 6,7km Runde gefahren.
Es war sehr interessant zu beobachten, dass die höchste Leistung in der letzten Runde getreten wurde und dass die Leistung von Runde zu Runde angestiegen ist.
Ohne Wattmesser wäre ich vielleicht auch von Runde zu Runde schneller geworden aber da der Wind nachgelassen hat hätte man das nicht mehr wirklich vergleichen können.