Nein, diese Formulierung setzt keinen negativen Kontext oder eine als negativ empfundene Eigenschaft der Homosexuellen voraus. Das ist eine Behauptung, der ich per se nicht zustimmen würde. Es handelt sich um eine zunächst wertfreie Ausdrucksweise, auch wenn sie häufig wertend verwendet wird.
Arne, auch wenn Du Dich Klugschnacker nennst und gerne Deine Meinungen als unumstößlichen Fakt darstellst, so hast Du, wie jeder andere Mensch incl. mir, nicht immer recht bzw. Deine Meinung ist nur eine von vielen Meinungen.
Zu sagen, "das sieht ja schwul aus" sei "eine zunächst wertfreie Ausdrucksweise" ist so eine als Fakt dargestellte Behauptung und geht völlig an der sprachlich-inhaltlichen und tatsächlichen Realität vorbei.
Zur Sprache:
"Das sieht ja schwul aus" wird gesagt, wenn jemand eine bestimmte körperliche Haltung einnimmt, wenn jemand bestimmte Kleidung/Farben trägt, wenn jemand auf bestimmte Art und Weise spricht - IMMER mit einem direkten und abwertenden Verweis auf das Stereotyp des "Schwulen".
wenn ich zu Kompressions Strümpfen sage: "das sieht aber schwul aus" ist das eindeutig eine ablehnende Äusserung.
In diesem Kontext: ja, mag sein. Aber das gilt nicht allgemein.
Ich bin ein Zusammenleben mit schwulen und bisexuellen Menschen in meinem unmittelbaren sozialen Nahbereich gewöhnt. Einige mir gut vertraute Menschen lassen sich, über ihre Lebensgeschichte gesehen, in keine dieser Schwul-Hetero-Bi-Schubladen ausschließlich einordnen. In meinem Umfeld spricht man über diese Dinge in einer recht fröhlichen Form gegenseitiger Toleranz, getragen von der Einsicht, dass es Dritte ohnehin einen feuchten Kehricht angeht, wie sich erwachsene Menschen im gegenseitigen Einvernehmen lieben.
Die Begriffe oder Charakterisierungen "schwul" oder "lesbisch" etc. lassen sich völlig wertfrei verwenden. Es kommt immer auf den Kontext und die mitschwingenden Absichten an. "Schwul" auszusehen, kann beispielsweise bedeuten, sehr gepflegt zu sein, und hat überhaupt nichts negatives. Ähnliche Beispiele gibt es mit Lesben oder Heten. Die Wertfreiheit dieser Begriffe ist allerdings immer dann in Gefahr, wenn sie von jemanden benutzt werden, der sich als etwas Besseres fühlt.
Wir haben heute kein Problem damit, das Aussehen eines Menschen oder seine Verhaltensweisen als "jüdisch" zu bezeichnen. Ich verstehe darunter keinerlei Wertung und will mich auch nicht in die Debatte einmischen, ob es sich dabei um sinnvolle Aussagen handelt. Vor zwei Generationen war diese Bezeichnung jedoch ein böses Schimpfwort. Das zeigt, dass man im geänderten (heutigen, westlichen) entspannten gesellschaftlichen Kontext entspannt und unverkrampft mit diesen Begriffen umgehen kann.
Zu sagen, "das sieht ja schwul aus" sei "eine zunächst wertfreie Ausdrucksweise" ist so eine als Fakt dargestellte Behauptung und geht völlig an der sprachlich-inhaltlichen und tatsächlichen Realität vorbei.
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Mir fällt kein Zusammenhang / Fall ein, wo jemand diesen Ausspruch im positiven Sinn oder auch nur wertfrei verwendet.
Es bedeutet eigentlich immer "Scheiße. So möchte ich nicht sein / aussehen / mich verhalten". Und dabei geht es nicht nur um Eigenschaften, die Homosexuellen (bei Männern der "typische" Friseur) klischeemäßig nachgesagt werden, sondern auch um die Äußerung ganz allgemeiner Abneigungen.
Man kann sich sicherlich nach dem Motto "im Zweifel für den Angeklagten" gegen diese Sicht verwehren, aber das Bauchgefühl dürfte dabei doch nur den Kopf schütteln.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Mir fällt kein Zusammenhang / Fall ein, wo jemand diesen Ausspruch im positiven Sinn oder auch nur wertfrei verwendet.
Es bedeutet eigentlich immer "Scheiße. So möchte ich nicht sein / aussehen / mich verhalten". Und dabei geht es nicht nur um Eigenschaften, die Homosexuellen (bei Männern der "typische" Friseur) klischeemäßig nachgesagt werden, sondern auch um die Äußerung ganz allgemeiner Abneigungen.
Man kann sich sicherlich nach dem Motto "im Zweifel für den Angeklagten" gegen diese Sicht verwehren, aber das Bauchgefühl dürfte dabei doch nur den Kopf schütteln.
Da scheint es aber, als wärest du in einem Umfeld mit wenigen oder keinen Schwulen. Ich habe auch ein paar Homos im Freundeskreis, beide Geschlechter, und ich kann problemlos auch in deren Anwesenheit zu irgendetwas sagen: "Das sieht mir zu schwul aus."
Edit: Es gibt da aber, glaube ich, starke regionale unterschiede, hängt vielleicht auch vom Urbanisierungsgrad ab. An vielen Flecken Deutschlands ist schwul sicher noch ein Schimpfwort....
Arne, auch wenn Du Dich Klugschnacker nennst und gerne Deine Meinungen als unumstößlichen Fakt darstellst, so hast Du, wie jeder andere Mensch incl. mir, nicht immer recht bzw. Deine Meinung ist nur eine von vielen Meinungen.
Wozu der persönliche Angriff? Bitte sieh mir nach, dass ich darauf nicht eingehen werde.
Da scheint es aber, als wärest du in einem Umfeld mit wenigen oder keinen Schwulen. Ich habe auch ein paar Homos im Freundeskreis, beide Geschlechter, und ich kann problemlos auch in deren Anwesenheit zu irgendetwas sagen: "Das sieht mir zu schwul aus."
ist bei mir auch so. Schwul ist mittlerweile ein ganz nrmales Wort. Begriffe entwickeln sich. früher war Neger mal ganz normal, heute gar nicht. Ich kann sogar zu meinem schwulen Kumpel sagen "Zieh das nciht an, das sieht schwul aus". er ist zwar schwul, will aber nicht zu tuntig auftreten, also völlig passend und unproblematisch.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Wir haben heute kein Problem damit, das Aussehen eines Menschen oder seine Verhaltensweisen als "jüdisch" zu bezeichnen. Ich verstehe darunter keinerlei Wertung und will mich auch nicht in die Debatte einmischen, ob es sich dabei um sinnvolle Aussagen handelt. Vor zwei Generationen war diese Bezeichnung jedoch ein böses Schimpfwort. Das zeigt, dass man im geänderten (heutigen, westlichen) entspannten gesellschaftlichen Kontext entspannt und unverkrampft mit diesen Begriffen umgehen kann.
Grüße,
Arne
Sorry, mir stösst das schon sehr seltsam auf, wenn ich das so hören würde, weil es kein Aussehen oder keine Verhaltensweisen gibt, die man in meinen Augen als typisch "jüdisch" bezeichnen könnte, ausser natürlich die Ausübung der Religion inform von Kleidung, Gottesdienst, Sabbat, Religionsgebote oder der israelische Pass (Staatsbürgerschaft). Genausowenig wie es ein katholisches, evangelisches Aussehen oder solche Verhaltensweisen gibt (ausser die zur Religion gehörigen).