Montag hab ich meinen Sattel am MTB mal wieder ein Stückchen höher gestellt.
Die Testfahrten am Montag und Dienstag auf meinen Stundenfahrten zur Arbeit hin und zurück verliefen gut. Fühlte sich noch etwas ungewohnt an.
Grund fürs Verstellen war: Mein linker Fuss hat sich immer nach aussen gedreht und dadurch gabs immer eine leichte Spannung im Oberschenkel, die der Osteopath immer alle paar Monate wieder rauskriegen mußte. Durch Dehnen und Blackroll hab ich zwar die erzeugte Spannung immer wieder lösen können, aber nie so ganz richtig.
Mittwoch war mal wieder Schnuckentag. Diesmal gings mit dem Heide Sprinter, der aber mal eher schneckig unterwegs war, nach Bucholz. Von dort wollte ich den Heidschnuckenweg nach Undeloh radeln. Das ist das Stück wo ich letztes Mal aus der anderen Richtung kommend, auf die Strasse gewechselt bin. Und von dort aus auf bekannten Pfaden bis nach Soltau.
Eigentlich dachte ich mir, ich roll mich ne Stunde ein und fahr dann Intervalle im WKT. Das Einrollen hörte nach 1 km auf, da wurds sandig und leicht wellig. Das Höllental wartete auf mich und spuckte mich auch recht schnell wieder aus auf den Brunsberg, wo zu früher Morgenstund schon zwei MTBler unterwegs waren.
Blick vom Brunsberg Richtung Seevetal
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Weiter gings auf Sand und wellig bis zum Seevetal.
Es gibt das Seevetal nicht nur als Raststätte, sondern auch als Natur
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Im Wald wars schön windgeschützt und singletrailig. Manchmal sah man vor lauter Laub und frisch umgestürzter Bäume gar nicht, wo man längs sollte. GPS ist schon ne feine Sache, zumal die Heidschnuckenwegzeichen manchmal nicht auffindbar waren. Da war ich noch der Meinung ich versuchs mit Intervallen, was sich dann aber als ziemlich blöd rausstellte, weil ich dauernd an Abzweigungen vorbei fuhr, weil ich vor lauter treten, vergessen hab zu guggen wo ich längs muss. Macht nix, gab ja genug lange Geraden, wo ich mich austoben konnte. Der Wind kam passenderweise von vorne oder schrägvorne. Wenn dann noch die sandigen Wege leicht anstiegen, konnte die kmh-Zahl schon einstellig sein, der Puls hingegen schon im WKT-Bereich. Training kann schon schön sein
Im schweinekalten Gegenwind strampelte ich nun diesen Touristenmagneten, den Wilseder Berg, hoch und was sah ich da: Heidschnucken im Sonnenschein am Fuß des Wilseder Berges. Und auch noch genau auf meiner Route. Mein Herz ging auf
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Der Schäfer war recht gesprächig, während ich seine Tiere ablichtete und Freundschaft mit seinen sehr netten Hunden schloß. Lisa zeigte auch recht eindrucksvoll wie man arbeitet und Spass dabei hat.
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Kurze Zeit später spielte ich weiter in der recht offenen Landschaft mit dem Wind. Das nächste Beachrace kommt bestimmt, dachte ich mir.
Während ich also auf meinem Hobel durch die Heide hubbelte, ging es meiner Sehne (die da am Sprunggelenk verläuft) auf einmal gar nicht mehr gut. In den letzten Wochen wurde sie, die Fascienkette an der Innenseite des linken Beins und die Triggerpunkte massiert und geblackrollt, so dass ich eigentlich in den letzten Wochen fast immer schmerzfrei war. Jetzt fing sie wieder an zu ziehen. Das Sattelverstellen war also keine so gute Idee gewesen.
Nach 4:45 Stunden erreichte ich Soltau. Eine Stadt, die ich so gar nicht mag. Radwege aus diesen roten Backsteinen, die bei Feuchtigkeit schmierseifenähnlich sind oder Schilder zum Bahnhof in einer unübersichtlichen Kurve und in der Kurve fängt Kopfsteinpflaster an. Oder Schilder zum Bahnhof, die dann einfach nicht weiter gehen und man da in der Pampa steht und nicht weiter weiss.
Am Bahnhof gibts dann Kaffee, aber nicht am Mittwoch nach 13:00 Uhr. Nee, da muß ich nicht nochmal hin.
Vom Radtraining her fühle ich mich inzwischen so fit, dass ich wohl die Strecke in Kasterlee zu den letztjährigen Bedingungen schaffen würde.
Nur muß man beim Duathlon auch noch laufen. Den 1.11.13 hatte ich mir als letztes Datum gesetzt mit dem Wiederanfang. Seit gestern weiss ich aber, dass es utopisch ist auch nur das Minimalprogramm mit 45 km/Woche zu schaffen.
Gestern abend habe ich dann die Worte das erste Mal laut ausgesprochen: Voraussichtlich werde ich nicht starten
Nun warte ich weiter ab, vielleicht fühle ich mich ja doch noch fit genug bis zum Meldeschluß. Den Druck unbedingt auf Teufel komm raus mit dem Laufen, trotz Schmerzen, die nach einigen km auftreten, zu beginnen, der ist erstmal weg. Es hat ne Weile gedauert, zu begreifen, dass nächstes Jahr auch noch ein Sportjahr mit vielen tollen Veranstaltungen ist.
Ich versuch jetzt mal eine Woche nix zu machen, falls ich das schaffe. Obs das was hilft?
Aber nach Kasterlee fahren wir auf jeden Fall. Dann stell ich mich mit zwei Bodys und Stativ den ganzen Tag in den Schlamm und knipse. Gummistiefel sind doch grad voll modern, oder?