Niemand trainiert heute noch wirklich linear periodisiert. Ob man das dann besser vorwärts oder rückwärts macht, ist daher nebensächlich. Wir trainieren heute alle mehr oder weniger stark nicht-linear, auch die Pläne hier sind so aufgebaut. Wer mal echte lineare (vorwärts-) Periodisierung sehen will, möge bei Jack Daniels nachlesen: Klar abgegrenzte, aufeinanderfolgende Trainingsphasen mit ausschließlich einem einzigen Trainingsfokus, z.B. 12 Wochen lang nur locker laufen - macht doch niemand.
Das Argument mit der Motivation gilt auch nicht für alle. Es soll Leute geben, die im Winter an mind. drei von vier Sonntagen lang Radfahren und im Frühjahr immer noch motiviert dabei sind. Und diese werden immer solche schlagen, die das nicht tun.
Niemand trainiert heute noch wirklich linear periodisiert. Ob man das dann besser vorwärts oder rückwärts macht, ist daher nebensächlich. Wir trainieren heute alle mehr oder weniger stark nicht-linear, auch die Pläne hier sind so aufgebaut. Wer mal echte lineare (vorwärts-) Periodisierung sehen will, möge bei Jack Daniels nachlesen: Klar abgegrenzte, aufeinanderfolgende Trainingsphasen mit ausschließlich einem einzigen Trainingsfokus, z.B. 12 Wochen lang nur locker laufen - macht doch niemand.
Das Argument mit der Motivation gilt auch nicht für alle. Es soll Leute geben, die im Winter an mind. drei von vier Sonntagen lang Radfahren und im Frühjahr immer noch motiviert dabei sind. Und diese werden immer solche schlagen, die das nicht tun.
Ich hab sowas mal gemacht... hat wirklich gut geklappt. Und da die Phasen ja auch ineinanderübergehen, wird es auch nicht langweilig.
Ich hab sowas mal gemacht... hat wirklich gut geklappt. Und da die Phasen ja auch ineinanderübergehen, wird es auch nicht langweilig.
Wenn ich bei mir mal zurückdenke, dann hat es NUR dann gut geklappt, wenn ich sowas gemacht habe...
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Habe bisher auch meistens eine harte Einheit beim Rad und Lauf pro Woche gemacht.
So wie sich das liest, ist nicht die Sinnhaftigkeit der umgekehrten Periodisierung, der Grund, warum sie angewendet wird, sondern, weil das Wetter im Winter beschissen ist. Oder anders gesagt, hat man immer gutes Wetter gibts keine umgekehrte Periodisierung.
Womit eigenentlich klar wäre, welches die Notlösung ist.
Mit dem unteren Absatz wiedersprichst du doch dem oberen!? Du machst es doch in weiten Zügen so wie du oben beschreibst wie es nicht funktionier.
Neben den langen Einheiten im Frühsommer kommen ja nach der "umgekehrten Periodisierung" auch längere Schnelle Einheiten, die auf den schnellen kurzen Sachen des Winters aufbauen. Die sind den klassischen Einheiten ganz ähnlich und wirken deswegen genauso formbildend.
Ich sehe den Widerspruch jetzt nicht
Klassisch sieht grob so aus = Grundlageausdauer -> Kraftausdauer -> Intervall
... In den Grundzügen: im Winter wenig Umfang, höhere Intensität, im Frühjahr bis 1-2 Wochen vor Wettkampf dann steigende Umfänge im Grundlagenbereich.
...
So ähnlich hat mir das mal ein älterer Radprofi erklärt. Die seien im Winter, mangels Fuktionsbekleidung (zu seiner Zeit gabs nur Baumwolltrikots), entweder ne Std auf der Rolle, oder eben draußen kurz und intensiv gefahren und haben, wenn es im Frühjahr wettertechnisch besser wurde, die 200er gemacht.
Da man eigentlich nie bei NULL startet, halte ich das nicht für kontrproduktiv. Ich laufe im Winter auch eher flotter und kürzer und konnte noch keine Nachteile feststellen.
Für die klassische Periodisierung gibt es mehrere Erklärungen. Ich nenne zwei wichtige, zuerst will ich aber daran erinnern, was eine klassischen Periodisierung ist. Oder einfacher: was sie nicht ist.
Eine klassischen Periodisierung besteht nicht darin, dass man zunächst immer nur langsam trainiert und später das Tempo anzieht. Sondern eine klassischen Periodisierung trainiert zunächst die athletischen Grundfertigkeiten, um danach die für einen speziellen Wettkampf benötigten Fähigkeiten aufzubauen.
Grundfertigen wären für einen Triathleten: Ausdauer, Kraft, Technik und die Leistung in der Nähe der maximalen Sauerstoffaufnahme. Diese Fertigkeiten trainiert man im Grundlagentraining "isoliert". Das bedeutet, man trainiert entweder lang oder sehr schnell oder macht ein Krafttraining.
Rückt der Wettkampf näher, sind kombinierte Fähigkeiten das vorrangige Trainingsziel: Statt Kraft und Ausdauer trainiert man z.B. Kraftausdauer. Statt Tausender auf der Bahn und lange GA1-Läufe wie im Winter/Frühjahr stehen Tempodauerläufe als wichtigste Einheiten auf dem Plan (hier am Beispiel eines Mitteldistanzlers).
Das zeigt, dass die intensivsten Laufintervalle durchaus im Winter/Frühjahr, also der Zeit des Grundlagentrainings liegen können. Insofern ist es ein Irrtum zu glauben, dass eine Periodisierung in einer allmählichen Verschärfung des Trainingstempos besteht. Dieser Irrtum ist bei Triathleten besonders verbreitet.
Was spricht für diese Reihenfolge der Periodisierung?
1. Die Entwicklung der Zellkraftwerke (Mitochondrien).
Deren Vermehrung und Vergrößerung ist das Hauptziel allen Ausdauertrainings. Der am stärksten wirksame Reiz sind viele Trainingskilometer. Sie führen zu einer raschen Vergrößerung der Mitochondrien, außerdem verschieben sie ihre Position innerhalb einer Muskelzelle hin zu den Zellwänden, wodurch sie besser mit Sauerstoff versorgt werden.
Ist dieser Prozess ausgereizt, weil die Mitochondrien ihre maximale Größe erreicht haben, ist das GA1 Training ebenfalls ausgereizt und die BASE-Phase findet ihr Ende. Jetzt sind intensivere Reize der BUILD-Phase gefragt. Sie führen zu einer Vermehrung der Mitochondrien, aber das geht nicht so schnell und effektiv wie deren Vergrößerung. Zur Veranschaulichung: Man kann schneller ein bestehendes Kohlekraftwerk vergrößern, als ein komplett neues zu bauen. Daher ist der Leistungszuwachs in BASE größer als in BUILD und vollzieht sich schneller.
Ein wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass Mitochondrien eine Lebensdauer von nur ca. 14 Tagen haben. Hat man durch Tempotraining viele von ihnen aufgebaut, sind sie trotzdem nach zwei Wochen wieder weg. Deshalb kann man die Früchte einer BUILD-Phase, die man vor die BASE-Phase platzieren würde, nicht ernten. Man kann Ausdauer also nicht auf Vorrat trainieren. Deshalb baut man die Periodisierung so auf, dass man relativ direkt nach der BUILD-Phase den Hauptwettkampf platziert. Das Training der BASE-Phase hat hauptsächlich das Ziel, eine kernige BUILD-Phase zu ermöglichen.
2. Der Laktattransport in die Muskelzelle hinein
Laktat befindet sich im Zellzwischenraum der Muskeln. Es enthält noch viel unverbrannte Energie, die bei der anaeroben Verbrennung mangels Sauerstoff nicht genutzt werden konnte. Die Mitochondrien im Inneren der Muskelzelle sind jedoch dazu in der Lage, diesen Energieträger zu nutzen und das Laktat zu verbrennen. Dazu muss das Laktat jedoch zunächst durch die Zellwand hindurch, um ins Innere der Zelle zu gelangen, wo die Mitochondrien sitzen. Das besorgt ein spezieller Transporter namens MCT4.
Er wird durch intensive Trainingsreize vermehrt gebildet. Es gibt Hinweise darauf, dass die Topform eines Athleten in Zusammenhang steht mit dem erhöhten Vorhandensein von MCT4. Dummerweise geht die Aktivität dieses Transporters nach 6-8 Wochen wieder zurück. Warum das so ist, ist nach meinem unmaßgeblichen Kenntnisstand noch nicht geklärt. Möglicherweise liegt hier einer der Gründe auf molekularer Ebene vor, warum man eine Topform nur für wenige Wochen halten kann, bevor sie unaufhaltsam wieder abschmiert.
Kurz: Intensives Training wie in einer BUILD/PEAK-Phase führt durch den MCT4-Transporter zu einem Formgipfel. Der nützt einem nur dann etwas, wenn ein Wettkampf ansteht. Danach geht die Form wieder bergab. Eine Periodisierung nach dem Muster BASE/BUILD/PEAK hilft dabei, genau dann in Topform zu sein, wenn der Wettkampf ansteht.
Man kann Ausdauer also nicht auf Vorrat trainieren.
Ausdauer oder Tempo? Ich dachte immer, das Tempo geht relativ schnell wieder verloren, die Ausdauerfähigkeiten aber nicht.
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Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
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