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Nordexpress 08.10.2009 19:18

Umgekehrt lineare Periodisierung - tauglich oder Quatsch?
 
Liebe Freunde der Trainingslehre,

vorgestellt hab ich mich ja hier mal. Es geht mir um's Training für Langradmarathons. Ziel: Speed & fette Lorbeeren:Cheese:

Ich Depp hab's nicht lassen können, und zusätzlich zur Triathlon-Trainingsbibel das Pendant für'n Radsport erworben. Jetzt interessiet mich mal folgendes:

Das übliche (und mein aktuelles) Konzept sieht ja grob Ausdaueraufbau (Base, wenig intensiv), danach Formaufbau (Build, steigende Intensität) vor, gennant "lineare Periodisierung" (zumindest in der deutschen Version). Ist ja auch schlüssig soweit und praxiserprobt.

In der Radsportbibel wird bei der Jahresperiodisierung kurz eine "umgekehrt lineare Periodisierung" angesprochen, die ideal sei, um Langdistanzmarathons vorzubereiten. Details bleiben jedoch außen vor, lediglich der Hinweis, es gäbe wenig Erfahrungen damit. In den Grundzügen: im Winter wenig Umfang, höhere Intensität, im Frühjahr bis 1-2 Wochen vor Wettkampf dann steigende Umfänge im Grundlagenbereich.


Frage: Hat jemand schonmal auf LD so trainiert? Wenn ja, erfolgreich?

Ist ja schon verlockend, sich die 3-4h-Fahrten bei Sauwetter größtenteils sparen zu können, und nur mit'm MTB "rumbolzen" (so mein Verständnis des Ansatzes)

Ich kann mir aber nicht so recht vorstellen, wie ich im Winter ohne groß Grundlage die Intensitäten sinnvoll einsetzen kann. Ob man damit am Ende den gleichen Speed hinkriegt? bzw.: ich kann ja nicht mal eben im Frühjahr in 6 Wochen auf >6h Ausdauer aufbauen. Hält sich dann die Kraft?
Aber viele Wege führen ja bekanntlich nach Rom...

Also, was haltet Ihr davon? Bin mal gespannt...

Gruß
Michael

P.S. ich meine jetzt aber nicht den generellen Unterschied zwischen generell umfangsorientiertem LD-Training bis kurz vorm WK und fortgeschrittenen Training mit Build-Phase, wie Arne mal schön in einem Film dargestellt hat.

dude 08.10.2009 19:27

Lydiard wuerde sagen: je breiter das Fundament, desto hoeher der Berg.

Nordexpress 08.10.2009 19:35

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 288077)
Lydiard wuerde sagen: je breiter das Fundament, desto hoeher der Berg.

ja, aber tut sich ein kräftiger Arbeiter nicht leichter, ein Fundament zu mauern?;)

mal so provokant in den Raum geworfen

dude 08.10.2009 19:36

Wer weiss?

Skunkworks 08.10.2009 19:49

Zitat:

Zitat von Nordexpress (Beitrag 288084)
ja, aber tut sich ein kräftiger Arbeiter nicht leichter, ein Fundament zu mauern?;)

mal so provokant in den Raum geworfen

Fundamente werden meist gegossen (Beton) aber mal im Ernst: Wenn du Langradmarathons als Ziel hast, dann kannst du es doch einfach ausprobieren. WENN du schon eine Grundlage hast, wird die durch das intensive Wintertraining nicht zerstört. Und intensiv heißt nicht jeden Anstieg mit soviel Gas wie nur geht hochzufahren. Also was macht mehr Laune als 4h seichtes Grundlagenfahren bei Sauwetter? Richtig 2-3h Spaß haben...

Ich werds dieses Jahr so handhaben aber ich habe auch schon ein paar Jahre mit leichter Grundlage hinter mir (auch wenn ich jetzt nicht wirklich schnell bin).

Nordexpress 08.10.2009 19:55

Zitat:

Zitat von Skunkworks (Beitrag 288097)
Ich werds dieses Jahr so handhaben aber ich habe auch schon ein paar Jahre mit leichter Grundlage hinter mir (auch wenn ich jetzt nicht wirklich schnell bin).

na, daran mangets mal sicher nicht. Wobei ich momentan noch ziemlich in der Pausenzeit bin. 2-3h gaaaanz locker, gehen, der Rest muss erst wieder geweckt werden.

Skunkworks 08.10.2009 20:07

Zitat:

Zitat von Nordexpress (Beitrag 288100)
na, daran mangets mal sicher nicht. Wobei ich momentan noch ziemlich in der Pausenzeit bin. 2-3h gaaaanz locker, gehen, der Rest muss erst wieder geweckt werden.

Also! Was hast du sonst für Bedenken? Wenn du merkst, das es nicht klappt, kannst du ab Feb noch immer umsteigen, drei Wochen bis einen Monat extrem langsam Grundlage fahren und dann in die "Build"-Phase einsteigen.
Ich musste mal so einen extrem langsamen Block einschieben weil ich durch eine etwas zu gleichmäßige, und etwas zu intensive Belastung über zwei Monate keine Reize durch intensivere Einheiten mehr gesetzt bekommen habe, sprich da kam kein Druck . Druck also komplett rausgenommen und siehe da, als die Intensität wieder anfing, ging es auch in kurzer Zeit mit dem Bums nach oben. Das ganze ging nur durch einen Trainer mit indv. Plan, zuvor eigenverantwortlich trainiert.

Nordexpress 08.10.2009 20:29

Zitat:

Zitat von Skunkworks (Beitrag 288101)
Also! Was hast du sonst für Bedenken? Wenn du merkst, das es nicht klappt, kannst du ab Feb noch immer umsteigen, drei Wochen bis einen Monat extrem langsam Grundlage fahren und dann in die "Build"-Phase einsteigen.

Hm, da hast Du natürlich recht. Meine Base1 würde schon Anfang Januar beginnen, da ist noch gut kalt. Mal sehen, wie es bis dahin so läuft. Was ich bisher so mitgekriegt hab, wird bei Fortgeschrittenen ja eh abweichend von den üblichen Systemen ein blockweises Training geplant, weil z.B. die Grundlage schon sehr gefestigt ist. Aber da trau ich mich noch nicht wirklich ran.

Mich hat einfach mal der theoretische Ansatz der umgekehrten Periodisierung an sich interessiert. Für mich liest es sich halt überspitzt gesagt so: im winter z.B. Eisen stemmen und K3 aufm Rad und dann halt später nur noch G1 in großen Umfängen.


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