Zitat:
Zitat von tomerswayler
Beim Vergleich zwischen elektronischer Schaltung und normaler Schaltung gibt es aber keine Unterschiede. Beide Lösungen wechseln perfekt die Gänge, und das ist nunmal, was eine Schaltung machen soll. Hier spielt also einzig die Erwartungshaltung des Nutzers eine Rolle, der überzeugt ist, dass ihm die DI2 irgendwelche Vorteile bietet, die es aber nicht gibt.
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Vergisses einfach!
Ne elektronische Schaltung ist um ein Vielfaches betriebssicherer als ne mechanische.
Zitat:
Zitat von captain hook
Aber in meinen Augen lebt ein Fahrrad davon (für mich), dass es einfach ist, das man Probleme in 95% aller Fälle selber beheben kann, dass man nicht von Batterien oder anderen externen Faktoren abhängig ist. Speziell diese Beschreibung, dass man zur Fehlersuche ein Diagnosetool braucht, da stellen sich bei mir die Nackenhaare auf.
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Nu gut, die Geschichte wiederholt sich in regelmässigen Abständen.
Ich erinnere mich an meine Kindheit, als unser Nachbar stolz seinen neuen Wagen präsentierte und sich ein Loch in den Bauch freute, dass er den Wagen notfalls auch noch mit ner Kurbel hätte starten können.
So wenig ich damals noch von Autos wusste: ich fragte mich, wieso er ihn nicht einfach anschieben würde, wenn die Batterie leer wäre...
Der nächste, für mich relevante Knacks kam bei den Motorrädern, als die Kickstarter weniger wurden (und unwesentlich später bzw. teils parallel die Elektroni in die Zündung Einzug hielt).
Ich mochte es zwar, bei mechanischen Kontakten so richtig was sehen zu können, aber ganz ehrlich: ich hab die Einstellerei, die bei elektronischen Zündungen wegfiel, niemals vermisst.
Kehren wir zurück zum Fahrrad: neulich kam mir mal wieder so einer von der Sorte unter, der unbedingt ne Magura HS33 aus- und V-Brakes eingebaut haben wollte.
Schliesslich könne man nen Bremszug, wenn er gerissen sei, ja zusammenknoten, mit ner undichten Hydraulikleitung sei man aufgeschmissen.
Ja, nee, klar nä...
So vor 15Jahren waren die ganzen wirklichen und Möchtegern-Reiseradler aufm selben Trip.
Als würde n Bremszug irgendwo in der Mitte vom Oberrohr und nicht am Nippel, ner abgeknickten Aussenhülle oder an der Klemmung reissen...
Heute wollen alle die Magura;- wegen ihrer Funktion, Zuverlässigkeit und Wartungsarmut.
Nu gut, nu kommt halt die elektronische Schaltung.
Die Technik wird wieder in der Gruppenhierarchie nach unten durchgereicht, die Dinger werden stärker in Umlauf kommen und damit billiger, der Durchschnittsfahrer wird sich dran gewöhnen, einmal im Jahr den Akku laden zu müssen, für die, die mehr fahren, wird sich die Laderei genauso etablieren wie das Händi regelmässig ans Ladegerät zu hängen.
Apropos: wie zuverlässig funktioniert das?
Eure Waschmaschine voller Elektronik?
Die Mikrowelle, der Fön oder das Auto?
Man wird sich daran gewöhnen, dass das Fahrrad ebenso wie ne Kamera, ein Fernseher oder halt das Auto in die Werkstatt zum Spezialisten muss, wenns kaputt ist. Die Dorfschmiede stirbt einfach aus, punktum.
BTW: wollen wir ne Wette abschliessen, wann das erste MTB mit elektronischer Schaltung in den Läden steht?
Mal Hand aufs Herz: wieviele von euch habens Händi dabei, wennse mitm Rad unterwegs gehn? Und wieviele rufen an, um sich aufpicken zu lassen, wenns Rad die Grätsche macht? Isses nedd wurscht, obs nu n gerissener Schaltzug ist, ne gebrochene Speiche mit Achter oder (unwahrscheinlich aber nicht unmöglich) ne platte Elektronik der Schaltung?
Sie wird kommen und ich werd mir diesen Fred bookmarken und in zehn Jahren sprechen wir uns zu dem Thema nochmal.