Sorry, wen meinst Du mit "viele Länder", die Partys gefeiert, Kredite verprasst haben und jetzt ausufernde Hilfe von DE erwarten?
Für Spanien z.B. liegst Du mit Deiner Party-Einschätzung und fehlenden Fleisses als Ursachen (Xmal)meilenweit daneben. Man muss sich schon die Mühe machen, die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Länder konkret anzuschauen. Falls Du daran interessiert bist, zeigt dieser Artikel, wie falsch Du mit dem obigen Beitrag zu Spanien in der Sache (der nachweislichen Staats-Schuldenentwicklung seit dem Beitritt zum Euroraum z.B.) liegst. Ein kleiner Auszug daraus:
"Am Vorabend der Finanzkrise konnte Spanien in nahezu allen finanzpolitischen Kennzahlen bessere Werte vorweisen, als Deutschland, Frankreich oder Großbritannien – das Wirtschaftswachstum und der Haushaltsüberschuss waren höher, die Staatsverschuldung niedriger. " .........
"Im Sommer 2009 steckte Spanien zwar in einer Krise, die Lage war jedoch keinesfalls aussichtslos. Seit der Euroeinführung hatte Spanien – anders als beispielsweise Griechenland oder Portugal – seine Staatsschulden schrittweise abgebaut. Im Krisenjahr 2008 betrug die spanische Schuldenquote lediglich 40,1% und lag damit fast zwanzig Prozentpunkte unter den Maastricht-Kriterien. Spanien befolgte somit eine geradezu vorbildliche keynesianische Konjunkturpolitik. Auch die umfangreichen Konjunkturprogramme in den Jahren 2008 und 2009 waren sehr sinnvolle Maßnahmen, um die Krise in den Griff zu bekommen. Dies sah die EU-Kommission jedoch grundlegend anders. Da Spanien 2008 ein Haushaltsdefizit von 4,5% verbuchte und die Zahlen für 2009 ein noch größeres Defizit vorhersagten, leitete Brüssel gegen Spanien ein Defizitverfahren ein und ermahnte die sozialdemokratische Regierung, die Konjunkturprogramme einzustellen und stattdessen den Staatshaushalt durch eine Austeritätspolitik zu „sanieren“.
Erst die Austeritätspolitik, die ab Sommer 2009 umgesetzt wurde, verschärfte die spanische Wirtschaftskrise dramatisch."
Ähm, dass Spaniens gute Wirtschaftslage zu großen Teilen auf einer Immobilienblase beruhte sollte aber nicht unerwähnt bleiben. Man kann nicht einfach immer weiter subventionieren und so die Blase am Leben erhalten.
Dennoch, Spanien hat immer noch eine verhältnismäßig geringe Staatsverschuldung. Spanien hat aber auch keine Wirtschaft die auch nur annähernd so stark wäre wie die von Deutschland, Frankreich und auch Italien. (Italien hat dafür ein verheerendes Staatsdefizit und Frankreich ist gerade auf dem Weg dahin, hat uns soeben überholt und liegt jetzt bei 82% bei einer Neuverschuldung von über 7% - aber Rente ab 60 muss schon sein...)
Warum geht es uns denn so gut? Das ist das Ergebnis jahrzehntelanger "Fleißarbeit". Und das sollen wir jetzt einfach herschenken, nur weil einige Länder mit Hilfe der Einführung des Euro eine große Party gefeiert haben?
[kleiner Exkurs: vor Einführung des Euro mußten viele Länder deutlich höhere Zinsen zahlen aufgrund Abwertungsrisiko ihrer Währungen, schwächerer Wirtschaftsleistungen usw. Mit dem Euro wurde diesen Ländern über Nacht eine stabile Währung mit teils deutlich niederigerem Zinsniveau gegeben. Die Folge war, daß sich zu den ungewohnt niedrigen Kreditzinsen massiv verschuldet wurde, was aber oft nicht zu sinnvollen Investitionen genutzt wurde, sondern in Konsum geflossen ist, also grob gesagt verpraßt wurde. Ist jetzt ein bißchen platt und plakativ, aber im Grunde ist es mehr oder weniger so gelaufen.]
Und jetzt die Dreistigkeit besitzen, uns als unsolidarisch zu bezeichnen, nur weil wir es wagen, eine ausufernde, endlose, unkontrollierte Hilfe zumindest mal zu überdenken? Das ist doch ein Witz. Solidarität und Hilfe sind o.k., aber es muß doch im Rahmen bleiben.
...Danke, +1
Korrekt und treffend be- und umschrieben.
PS: Wenn sich Griechen Regierung (und Volk)- mal nicht unbedingt an uns ein Vorbild in Hinsicht auf "Ärmel hochkrempeln" nehmen wollen, dann sollen sie (und auch Spanier und Italiener teilweise) bitte mal nach ESTLAND schauen! Dort war die wirtschaftliche und finanzielle Lage vor zwei Jahren genau so katastrophal wie in den nun jammernden und ständig streikenden "Südländern", man hat in Estland aber rigoros gespart (sämtliche Gehälter halbiert, Anzahl der Staatsbediensteten halbiert usw.) konseqiuent gearbeitet und heute - zwei Jahre danach sind die Menschen und die Regirrung dort über den Berg und der Staat hat wieder Wirtschsftswachstum. Mit Streiken und Jammern kommen die Südländer nie und nimmer vorwärts.
Noch nie hat Jammern eine Krankheit besiegt!
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
- unsere Wirtschaft läge in kürzester Zeit am Boden, da der DM Kurs mal sowas von durch die Decke gehen würde - so schnell könnte die Bundesbank gar kein Geld drucken! Und dann würden sehr bald viele Leute merken, wie sehr auch ihre Firma von starkem Export und starker Gesamtwirtschaftslage profitieren - und hätten dann einen echten Grund zu jammern. Im Moment geht es uns nämlich richtig gut. Das Gejammere ist realitätsfern.
FuXX
...Tobias!
Nein!
Das stimmt einfach nicht. Das ist wie das falsche Gerede der Großbanken und Großkonzerne - aber ein guter Deutscher Mittelständler sieht das schon wesentlichb differenzierter, vor allem sachlicher!
Ich bin ja nun ein paar Jährchen älter als du und viele andere hier im Forum. Ich habe in den Sechziger und Siebziger und Achtziger Jahren selbst oft erlebt wie der Kurs der D-Mark durch "die Decke gegangen" ist - gleichwohl stiegen unsere Exporte trotzdem weiter. Weil: Unsere Waren einfach gut waren ( und sind!).
PS: Würde ich persönlich den "Südländern" helfen wollen ( ich sehe ein reines mental bedingtes "Südlebensgefühls" Problem als das Hinderniss zur Lösung) - ?
Ja, würde ich machen! Aber nur wenn die endlich mal aufhören zu jammern und Dinge umsetzen, welchen sie per Unterschrift und Parlamentsbeschluß zugestimmt haben.
Nochmal, ich habe es vorher schon mal geschrieben ( an Gonzo), Jammern und Anderen die Schuld geben löst das Problem niemals.
die Qualität der Waren aus der Schweiz reicht allein auch nicht aus. Die Nationalbank kauft bekanntlich seit geraumer Zeit massiv Euros, um den Kurs bei 1 Euro = 1.20 SFr zu halten, und so den Export zu unterstützen. Das ist gleichzeitig eine Intervention gegen die Finanzspekulation !
-qbz
Ps: Wir haben das alles schon mal ausführlich besprochen hier im Forum :-) .
...Tobias!
Nein!
Das stimmt einfach nicht. Das ist wie das falsche Gerede der Großbanken und Großkonzerne - aber ein guter Deutscher Mittelständler sieht das schon wesentlichb differenzierter, vor allem sachlicher!
Ich bin ja nun ein paar Jährchen älter als du und viele andere hier im Forum. Ich habe in den Sechziger und Siebziger und Achtziger Jahren selbst oft erlebt wie der Kurs der D-Mark durch "die Decke gegangen" ist - gleichwohl stiegen unsere Exporte trotzdem weiter. Weil: Unsere Waren einfach gut waren ( und sind!).
PS: Würde ich persönlich den "Südländern" helfen wollen ( ich sehe ein reines mental bedingtes "Südlebensgefühls" Problem als das Hinderniss zur Lösung) - ?
Ja, würde ich machen! Aber nur wenn die endlich mal aufhören zu jammern und Dinge umsetzen, welchen sie per Unterschrift und Parlamentsbeschluß zugestimmt haben.
Nochmal, ich habe es vorher schon mal geschrieben ( an Gonzo), Jammern und Anderen die Schuld geben löst das Problem niemals.
Vermutlich gibt es heute aber mehr Alternativen aus anderen Ländern, zudem würde das entstehende Delta wohl deutlich spürbarer sein, als in der Vergangenheit. Ich sag nicht, dass gar nichts mehr verkauft würde, aber eine extrem starke DM in Kombination mit am Boden liegender Wirtschaft in großen Teilen Europas sowie in den USA - das würde garantiert nicht schadlos an Deutschland vorbei gehen. Das heißt nicht, dass wir daran zugrunde gehen würden, aber es würde ganz sicher eine negative Entwicklung einsetzen. Da hilft der schwache Euro momentan doch spürbar. qbz's Beispiel ist da sehr passend, die Schweizer sind kräftig am werkeln um im Vergleich zum Euro keine zu starken Franken zu bekommen - auch Deutschland müsste so ähnlich verfahren - und das ist auch nicht billig.
Ansonsten bin ich bei dir (auch was dein anderes posting betrifft), ich würde auch helfen wollen und versuchen den Euro sauber aufzustellen - ich habe allerdings Zweifel, dass das vernünftig gelingen wird. Griechenland wird früher oder später aus dem Euro "ausgetreten werden" - aber Griechenland ist ja ne Kleinigkeit. Italien macht mir viel mehr Sorgen - die haben ihren Haushalt sowas von nicht im Griff und sind einfach zu groß um mal eben gerettet zu werden. Und mit streiken kann man das Problem eben wirklich nicht lösen. Wenn es dann Zugeständnisse gibt, werden die Leute sogar noch bestärkt - da muss ich auch gerade wieder an Frankreich und die Rente mit 60 denken...
Sorry, wen meinst Du mit "viele Länder", die Partys gefeiert, Kredite verprasst haben und jetzt ausufernde Hilfe von DE erwarten?
Für Spanien z.B. liegst Du mit Deiner Party-Einschätzung und fehlenden Fleisses als Ursachen (Xmal)meilenweit daneben. Man muss sich schon die Mühe machen, die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Länder konkret anzuschauen. Falls Du daran interessiert bist, zeigt dieser Artikel, wie falsch Du mit dem obigen Beitrag zu Spanien in der Sache (der nachweislichen Staats-Schuldenentwicklung seit dem Beitritt zum Euroraum z.B.) liegst. Ein kleiner Auszug daraus:
"Am Vorabend der Finanzkrise konnte Spanien in nahezu allen finanzpolitischen Kennzahlen bessere Werte vorweisen, als Deutschland, Frankreich oder Großbritannien – das Wirtschaftswachstum und der Haushaltsüberschuss waren höher, die Staatsverschuldung niedriger. " .........
"Im Sommer 2009 steckte Spanien zwar in einer Krise, die Lage war jedoch keinesfalls aussichtslos. Seit der Euroeinführung hatte Spanien – anders als beispielsweise Griechenland oder Portugal – seine Staatsschulden schrittweise abgebaut. Im Krisenjahr 2008 betrug die spanische Schuldenquote lediglich 40,1% und lag damit fast zwanzig Prozentpunkte unter den Maastricht-Kriterien. Spanien befolgte somit eine geradezu vorbildliche keynesianische Konjunkturpolitik. Auch die umfangreichen Konjunkturprogramme in den Jahren 2008 und 2009 waren sehr sinnvolle Maßnahmen, um die Krise in den Griff zu bekommen. Dies sah die EU-Kommission jedoch grundlegend anders. Da Spanien 2008 ein Haushaltsdefizit von 4,5% verbuchte und die Zahlen für 2009 ein noch größeres Defizit vorhersagten, leitete Brüssel gegen Spanien ein Defizitverfahren ein und ermahnte die sozialdemokratische Regierung, die Konjunkturprogramme einzustellen und stattdessen den Staatshaushalt durch eine Austeritätspolitik zu „sanieren“.
Erst die Austeritätspolitik, die ab Sommer 2009 umgesetzt wurde, verschärfte die spanische Wirtschaftskrise dramatisch."
Bei Spanien bestand (wie Fuxx schon geschrieben hat) die Party in einer mit billigen Krediten (Dank Euro) finanzierten Immobilienblase. Das hätte niemals zu Peseta-Zeiten passieren können. Dafür waren die Zinsen damals einfach zu hoch.
Ohne Euro hätten wir die Finanzkrise - die es auch ohne Euro gegeben hätte - niemals so gut überstanden, wie es real passiert ist. Ich find's auch nicht toll, was die Eurostaaten so an Schulden aufgebaut haben (wir auch) und es ist nicht lustig, wenn wir die griechischen Staatsschulden tragen müssen, noch weniger lustig wenn Italien und Spanien dazu kommen - aber dieses Gerede von "hat uns nichts gebracht außer Ärger" in das hier einige einstimmen stimmt einfach nicht. Wir haben als Exportnation extrem viel vom Euro gehabt - und wer behauptet bei ihm wäre das anders, weil seine Firma keine Exportfirma ist und auch nicht mit solchen arbeitet, der hat grundlegendes nicht verstanden, bzw. lässt gerade außer acht, dass eine Firma immer davon profitiert, wenn rund um sie rum mehr Liquidität vorhanden ist. Das ganze Land ist auf den Export angewiesen, der begründet den deutschen Wohlstand.
Der Euro an sich war keine schlechte Idee - die Art der Einführung ist der Grund für die Probleme. Außerdem wurde die Gemeinschaftswährung zu Gunsten politischer Zwecke leichtfertig auch in Ländern eingeführt, die nicht bereit dazu waren. Man kann ein Land mit Inflationswährung nicht einfach in ein Land umwandeln, in dem die Währung stabil sein soll. Siehe Italien.
Zuallererst hätte es wohl eine gemeinsame Finanz- und Wirtschaftspolitik gebraucht. Und alle hätten sich wirklich an die Schuldengrenzen halten müssen - ich glaub fast kein Land hat das während der letzten 10 Jahre immer getan - wir zumindest auch nicht. Zudem waren die Prüfungen der Wirtschaftsleistungen und Finanzsituationen wohl eher nachlässig - sonst wäre Griechenland ja nie dabei gewesen.
Insgesamt macht die EU den Eindruck eine bürokratischen Monsters bei dem keiner mehr durchblickt. Vielleicht wäre es besser gewesen einfach bei der Wirtschaftsgemeinschaft EG zu bleiben. Dennoch, wenn ein Land profitiert hat, dann Deutschland.
Achja, würden wir jetzt austreten, dann wäre die Kacke hier bald so richtig am dampfen. Selbst wenn man ohne Strafzahlungen davon käme und alles Geld zurück bekäme, was uns andere Staaten schulden - unsere Wirtschaft läge in kürzester Zeit am Boden, da der DM Kurs mal sowas von durch die Decke gehen würde - so schnell könnte die Bundesbank gar kein Geld drucken! Und dann würden sehr bald viele Leute merken, wie sehr auch ihre Firma von starkem Export und starker Gesamtwirtschaftslage profitieren - und hätten dann einen echten Grund zu jammern. Im Moment geht es uns nämlich richtig gut. Das Gejammere ist realitätsfern.
FuXX
Bin mir nicht so sicher, ob der Euro uns bei der Bewältigung der Finanzkrise geholfen hat. Ich behaupte auch nicht, daß uns der Euro nichts gebracht hat. Als Exportnation haben wir sicher davon profitiert. Wir waren aber auch schon zu DM-Zeiten ein Land mit Außenhandelsüberschuß, eine starke Währung muß nicht zwangsläufig zu Exportproblemen führen. Außerdem sind wir extrem stark in den Zukunftsmärkten, speziell in Asien. Europa und der Binnenmarkt werden tendenziell immer unwichtiger für die Exportwirtschaft werden.
Die Grundidee Euro war auch nicht schlecht, aber es wurden viel zu schnell viel zu viele Länder aufgenommen, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht reingehört hätten. War aber politisch wohl so gewollt.
Das mit dem bürokratischen Monster: full Ack. Gerade deshalb fände ich es auch bedenklich, noch mehr nationale Selbstbestimmung nach Brüssel abzugeben.