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Zitat von chris.fall
Moin,
die Kontakte zu Fuentes haben das Karriereende von Jan Ulrich bedeutet, also die praktischen Auswirkungen einer lebenslangen Sperre gehabt. Geglaubt hat ihm zu Recht niemand. Wieviel Strafe willst Du noch?
Warum sollten im Sport höhere moralische Maßstäbe als im "richtigen" Leben gelten? Nur um mal die Politik als Beispiel zu nehmen: Wir hatten schon wegen Meineid verurteilte Innenminister, die "Old Schwurhand" genannt werden durften, wegen Steuerhinterziehung verurteilte Wirtschaftsminister, Cem Özdemir ist wieder im Geschäft, Strauss hat es trotz der "Spiegel-Affäre" und der Starfighter auf das Zwei Mark-Stück geschafft, Don Kohleone hat sein Ehrenwort gegeben, unser amtierender Bundespräsident beschäftigt uns (auch in diesem Forum) seit Wochen...
Die Mehrheit der Ballbesucher hat es offensichtlich nicht gestört, und die für Dopingvergehen vorgesehenen Strafen sind lange Sperren, nicht Einzelhaft oder Hausarrest.
Für die Jedermannrennen ist er ja nun gesperrt (hafu hat das ja sehr schön ausgeführt) was mich wieder zu der Frage führt, wieviel Strafe Du noch willst?
Viele Grüße,
Christian
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Die Bestrafung ist eine Sache, die moralische Ächtung von jemanden, der nichts selber zugibt eine andere.
So jemanden muss man nicht selber bestrafen, sollte man aber meiner Meinung nach zeigen, dass man das nicht gut heißt.
Das Hofieren von solchen Leuten in Radmagazinen und bei Sportbällen ist völlig unangebracht.
Ich persönlich könnte ihm alles verzeihen und auch teilweise noch seine Gründe für das Doping an sich nachvollziehen. Nicht aber das hartnäckige Leugnen und Lügen und Vergessen und Vertuschen.
Das zeigt- noch immer- keine Einsicht in die Tat und ein Schuldempfinden.
In der Rechtssprechung würde man solchen Leuten eher die obere Strafbemessung geben weil die Sozialprognose sehr schlecht aussieht...
Ein weiteres Beispiel ist die nachgewiesene Doperin Kristin Otto, die bis heute ihr Doping leugnet und sogar mit einem Job als Sportmoderatorin "belohnt" wurde.
Diesen Menschen auch noch einen Logenplatz zu geben ist das Allerletzte!
Die Strafe sollte normalerweise als Konsequenz für die Tat stehen und dem Täter zum Nachdenken übers eine Tat bringen um in der Zukunft besser zu handeln. Wenn das nicht passiert ist die Strafe wohl nicht hart genug ausgefallen...
Und ich wiederhole gerne nochmal: Jan Ullrich hat andere Menschen bedrängt, verklagt und als Lügner bezeichnet- dafür hat er sich nie entschuldigt oder ein Bedauern gezeigt!
Immer nur "Ich, ich, Ich...armer Kerl, böse Medien, schlechte Anwälte, böse und lügnerische Dopingkontrolleure, etc.".
Anerkennung und sowas wie Vergebung für gute und schlechte Taten muss man sich verdienen und das hat er bei weitem nicht.
Ob es die Ballbesucher gestört hat sei dahingestellt, schade an sich, dass keiner Stellung bezogen hat.
Ich fand da die klare Stellungnahme seinerzeit von Sabine Spitz sehr gut, die Jan Ullrich als Werbefigur der Firma Ghost vor die Nase gesetzt bekam und das sehr kritisch kommentierte.
Wenn jeder von uns nur 10% von diesem Mut und Engagement
gegen Doping zeigen würde hätten es die Doper schwerer durchs Leben zu kommen und leider hilft da nur die Abschreckung.
Gruß,
Loretta