Jürgen Zäck hatte Anteile an RTI Sports, was jetzt Canyon ist. Auch sonst hat er sehr gut verdient. Der dürfte eigentlich ausgesorgt haben. Er kauft sich ein Haus und lebt von seinen Anlagen. Er hat's verdient.
Man muss auch sagen, Jürgen Zäck war außergewöhnlich viele Jahre in der Spitze mit dabei. Quasi von der Urzeit bis in die Neuzeit des Triathlons...
Aber schaut man sich mal z.B. die Preisgeldentswicklung im Triathlon an, ist mein Eindruck, dass es stagniert. Einzige Ausnahme bei den etablierten Wettbewerben ist der IM Hawaii. Allein wenn man sich die Preisgeldsteigerungen der letzten 10-15 Jahre in Sportjahren wie Tennis oder Golf anschaut, ist es sehr jämmerlich...
...das, sowie einiges mit der WTC in Asien. Habe ihn bei diversen Rennen "hier" in den letzten 2 Jahren gesehen; meist als Bike course Verantwortlichen sowie Bike-Hauptmarshall.
Geld ist nicht alles im Leben. Alle halbwegs erfolgreichen Profis bekommen zumindest in der Sportwelt enorm viel an Aufmerksamkeit und Beachtung. Und beides ist für Menschen existenziell. Ein Andi Böcherer wird z.B. in die Sendung eingeladen, Du nicht. (wobei ich das nicht persönlich meine sondern prinzipiell, muss man heutzutage ja dazusagen )
Diese Aufmerksamkeit ist sehr flüchtig und oberflächlich. Wohl dem, der nicht auf sie angewiesen ist und ihr ein Leben lang nachhängen muß.
Ein Vorbild ist da z.B. Michael Groß, der nach seiner sportlichen Karriere ein kleines Unternehmen aufgebaut hat. Er sagt selbst, dass man nach 10 Jahren aufhören soll mit dem Hochleistungssport.
Aber du hast natürlich recht: es geht ja eigentlich nicht ums Geldverdienen.
Zitat:
Zitat von Megalodon
Was machen eigentlich die Zäcks dieser Welt jetzt?
Drehen die Ü40-Triathleten irgendwelche 08/15-Trainingspläne für einen Hunderter pro Monat an ??
Auch hier: wohl dem, der nicht auf diese Hunderter angewiesen ist.
das ist halt im semiprofisport sehr schwierig. in den meisten sportarten ist ja anders als im fußball, wo man selbst in der 3. kreisklasse in manchen vereinen aufwandsentschädigungen gezahlt bekommt.
um wirklich in die weltspitze zu kommen muss man heute in den meisten sportarten schon früh anfangen. aus meiner schwimmtrainingstruppe damals waren auch zwei leute im bundeskader. hier nen lehrgang übers wochenende, da nen wettkampf am arsch der welt. da war schule am freitag und montag nicht drin. dementsprechend sahen dann auch die noten und doe zeugnisse aus. wenn man hier dann nich konsequent den weg über ein internat geht, steht locker der schulabschluss auf dem spiel und wenn man dann den sprung in die selbstfinanzierte weltklasse nicht schafft, dann steht man als semiprofi aber ganz blöde da. kenne aus diesem bereich sport den einen oder anderen. erstrebenswert? naja aber kein erfolg ohne risiko.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
... wenn man dann den sprung in die selbstfinanzierte weltklasse nicht schafft, dann steht man als semiprofi aber ganz blöde da. kenne aus diesem bereich sport den einen oder anderen. erstrebenswert? naja aber kein erfolg ohne risiko.
Sehe ich (auch eingedenk der eigenen Biografie und der meiner Frau) naturgemäß anders:
Gerade im bereich des semiprofessionellem Sport kann man oft das Beste aus beiden Welten vereinbaren, nämlich die positive Charakterformung durch Sport allgemein und die Stärkung des Selbstbewußtseins durch sportliche Erfolge mitnehmen und trotzdem sich um eine vernünftige Berufsausbildung und soziale Absicherung kümmern.
Genau das versuche ich auch unseren Kindern (und den Nachwuchsathleten unseres Vereins) zu vermitteln.
Unser Sohn ist seit einiger Zeit auch alle paar Wochen auf Kaderlehrgängen (inklusive der von dir erwähnten dafür regelmäßig erforderlichen freitäglichen Befreiungen). Ich hab' ihm aber auch von Anfang an klar gesagt, daß wenn seine schulischen Leistungen auch nur ansatzweise in diesem Zusammenhang schlechter werden, ich das sofort beenden würde, denn Sport ist immer nur eine Nebensache. Stattdessen sind seine Noten, warum auch immer, sogar deutlich besser geworden.
Sehe ich (auch eingedenk der eigenen Biografie und der meiner Frau) naturgemäß anders:
Gerade im bereich des semiprofessionellem Sport kann man oft das Beste aus beiden Welten vereinbaren, nämlich die positive Charakterformung durch Sport allgemein und die Stärkung des Selbstbewußtseins durch sportliche Erfolge mitnehmen und trotzdem sich um eine vernünftige Berufsausbildung und soziale Absicherung kümmern.
Genau das versuche ich auch unseren Kindern (und den Nachwuchsathleten unseres Vereins) zu vermitteln.
Unser Sohn ist seit einiger Zeit auch alle paar Wochen auf Kaderlehrgängen (inklusive der von dir erwähnten dafür regelmäßig erforderlichen freitäglichen Befreiungen). Ich hab' ihm aber auch von Anfang an klar gesagt, daß wenn seine schulischen Leistungen auch nur ansatzweise in diesem Zusammenhang schlechter werden, ich das sofort beenden würde, denn Sport ist immer nur eine Nebensache. Stattdessen sind seine Noten, warum auch immer, sogar deutlich besser geworden.
Ist eine gesunde Einstellung. Habe ich auch so praktiziert und halte es meinem Sohn gegenüber genauso.
Wenn man sich die erforderlichen Trainingsumfänge im Spitzenbereich einerseits und den Zeitaufwand für eine gescheite berufliche Ausbildung andererseits betrachtet, dürfte eine längerfristige Kombination nicht möglich sein. Mit Ausnahme von Rainer Müller-Hörner ist mir kein Spitzentriathlet bekannt, der längere Zeit beides unter einen Hut bekommen hat.
Jürgen Zäck hatte Anteile an RTI Sports, was jetzt Canyon ist. Auch sonst hat er sehr gut verdient. Der dürfte eigentlich ausgesorgt haben. Er kauft sich ein Haus und lebt von seinen Anlagen. Er hat's verdient.
Das bezweifel ich stark, dass er von seinen Anlagen leben kann.