Kann mir das hier bitte einer mal erklären? Obwohl keine "Top"-Stars (war für mich nicht wichtig) da waren und angeblich schlechte PR-Arbeit im Vorfeld, dann eine so hohe Einschaltquote?
Lag es am schlechten Wetter? An der schlechten Negativ-Presse der Medien? Oder hat Vati daheim zwischen F1 und Triathlon gezappt?
Denke nicht. Also irgendwas fehlt hier doch noch....
Aus dem Blickpunkt des Sponsorings i.V.m. der Einschaltquote würde ich sagen, auch wenn es Triathlon-Szene anders sieht:
Sie haben ihr Ziel erreicht.
Es war einfach spannend. Zu sehen, wie Faris an der Spitze fährt, wie er leidet, wie kalt es zu sein scheint und wie versucht wird, den Abstand auf ihn zu verkürzen. Dann noch die Krämpfe bei Caroline Steffen - zusätzliche Spannung!
Es war für mich bisher die interessanteste Langdistanz am Fernseher.
Mit Roth/Challenge hat man eine Alternative vor der Haustüre, die gewachsen ist und Tradition hat und in den letzten Jahren dem IM FFM wieder den Rang abgelaufen hat. Die WTC sieht das vermutlich global und wirft möglicherweise Europa eh in einen Topf. Von daher würde sie diese Entwicklung in Deutschland wohl verkraften. Für Frankfurt wird es meiner Meinung nach in den nächsten Jahren eng werden, wenn sich nichts Entscheidendes tut und frische Impulse kommen.
Ich behaupte jetzt mal ganz unverbluehmt, dass die WTC die Hose voll vor einem wirklich erfolgreichen IM mit illustrem Profi-Starterfeld in FFM hat. Das duerfte schon vor 10 Jahren bei Roth aehnlich gewesen sein (Macca hat dazu auf seinem Blog einen sehr interessanten Beitrag geschrieben).
Sie stellen sich zwar als ein globales Unternehmen/Marke auf, agieren allerdings sehr USA-fokussiert. Wie kommt es denn ploetzlich dazu dass Texas(!!!) ein so hoch gewichtetes Rennen hat? Und dann die "USA Championsship" in NYC, sicher auch mit einem dicken Geld- und Punktekonto.
Stellt Euch mal vor KW oder wer auch immer schafft es tatsaechlich ein Top-Feld in FFM zusammenzukratzen - Macca, Crowie, Timo, Vanhoenacker, die Raelerts, Faris und zB Kienle; dazu Antrittspraemien wie zu KDs Zeiten und ein fettes Preisgeld a la Abu Dhabi. Welchen Grund sollte es dann fuer einen Profi geben nach Kona (ausser Mythos) zu schielen?
KD und auch KW hatten doch in den letzten Jahren sehr wohl stark in die Richtung gearbeitet (Macca/Llanos, Macca/Raelert) und ploetzlich war fuer 2011 das Geld fuer die Antrittspraemie knapp? Aus heiterem Himmel? Weil die Sponsoren abspringen? Wer das glaubt wird seelig.
FW/Challenge nutzt das im Moment gnadenlos aus - siehe Roth und Cairns... Ebenso Abu Dhabi - guckt Euch mal die Startliste dort an. Gibt dem Rennen 10 Jahre... Mythos is eine Sache, Geldverdienen eine andere.
Was ich bei dieser ganzen Diskussion um den angeblichen "Wert" von LD-Serien interessant finde, ist die komplette Ausblendung der Freiwilligen als vermeintlich implizites (und damit vorausgesetztes) Asset solcher Veranstaltungen.
Wenn Providence (oder auch die Challenge) jedem Freiwilligen einen auf Mindestlohn basierenden Tagessatz zahlen müßten, dann wäre sofort Schluß mit der Herrlichkeit.
Daher bewundere ich auch alle Freiwilligen bei allen LDs, die bereit sind, ihre Zeit dafür zu opfern, daß im Endeffekt ein paar wenige einiges an Geld damit verdienen.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin seit 20 Jahren selbständig und Geld verdienen ist an und für sich kein Problem.
Mich wundert nur, daß das nicht diskutiert wird, denn jedes klassische Unternehmen würde sich die Finger danach schlecken, wenn die Leute am Band freiwillig = für umsonst arbeiten würden.
Daß die Gewinnmarge eines IMs oder einer Challenge darin begründet ist, daß Tausende von Leuten unentgeltlich arbeiten - das finde ich das eigentlich Erstaunliche am Triathlonsport!
Darum danke ich bei jedem WK allen Helfern, wenn ich bei ihnen vorbeikomme, denn ohne die könnte ich meinen Sport nicht durchziehen und leider bekommen die ja von meiner Startgebühr nix ab.
Gruß: Michel
Sowas ähnliches habe ich vor einem Jahr hier schon mal gesagt und bin dafür von Kurt und seinen Kriechern ordentlich abgewatscht worden...
ich sehe diesen Boom bereits in 5-6 Jahren abflachen. Wenn dann naemlich die starken Jahrgaenge ihr "erstes Mal" in ihren 30/40-ern hinter sich haben, kommen dann die weniger geburtsstarken Jahrgaenge dran und damit auch weniger potentielle Starter. Noch dazu werden viele von den heutigen LDlern ziemlich sicher nicht mehr die AK50+ unsicher machen...
Beziehst Du das auf Deutschland oder siehst Du das durch die globale Brille eines WTC?
Auf Deutschland bezogen kann ich das - so lange weit mehr als ein halbes Jahr vorher 40.000 Meldungen für den Berlin Marathon vorliegen und 22.000 Teilnehmer beim Vattenfall Cyclassics mitmachen - nicht nachvollziehen. Nicht nur sind die paar tausend "Ironman" ideale Marktverknappung, damit's etwas besonderes bleibt - der Wettbewerb von Ironman und Challenge sorgt zudem für Öffentlichkeitsbewustsein. Und zur Abrundung sind Produkte wie 5150 ideal - damit gibt's auch die Einsteigerdroge (mit zu o.g. Events vergleichbarem Teilnehmer-Invest in Bezug auf Training - aber Steigerungspotential in Bezug auf Konsum).
Global viel wichtiger ist z.B. der chinesische Markt. BMW verkauft heute jedes fünfte Auto nach China, in China verlassen aktuell 900.000 Absolventen die Unis - da wächst ein großer Markt mit Bedarf nach Statussymbolen heran, und was ist M-Dot anderes als ein Statussymbol?
Apple war auch schon mal fast pleite - und ist derzeit mit reinen Statussymbolen auf dem Weg zum wertvollsten Unternehmen der Welt.
Was ich bei dieser ganzen Diskussion um den angeblichen "Wert" von LD-Serien interessant finde, ist die komplette Ausblendung der Freiwilligen als vermeintlich implizites (und damit vorausgesetztes) Asset solcher Veranstaltungen.
Wenn Providence (oder auch die Challenge) jedem Freiwilligen einen auf Mindestlohn basierenden Tagessatz zahlen müßten, dann wäre sofort Schluß mit der Herrlichkeit.
...
Mich wundert nur, daß das nicht diskutiert wird, denn jedes klassische Unternehmen würde sich die Finger danach schlecken, wenn die Leute am Band freiwillig = für umsonst arbeiten würden.
...Gruß: Michel
Stimmt nicht ganz, das wurde schon mehr als einmal thematisiert.
Zitat:
Zitat von Hafu
....
Wo es mir dagegegen nicht völlig egal wäre, wieviel der Veranstalter unter dem Strich profitiert, wäre wenn ich als Volunteer meine Freizeit einbringe und Tüten packe, Startunterlagen ausgebe oder Getränke anreiche. ...
Zitat:
Zitat von Joerg aus Hattingen
Die Startgelder in der Höhe sind schon ok, was mich stört ist, dass der Verdienst der Unternehmen durch viele nicht bezahlte Helfer zustande kommt. ...
ich kann dir jetzt dazu keine wasserdichte Begruendung liefern, bin aber trotzdem der Meinung dass wir von den jeweils ~400+ Startern einer M AK35/40 in 10-15 Jahren allerhoechstens 30% sehen werden...
Andere Prioritaeten (Kinder, Adventure Sports?, Bergsteigen?, zu Fuss durch die Sahara?, Golf?) oder sonstwas. Einen 20. oder 25. IM werden sich mMn nur die wenigsten antun.
Stimmt nicht ganz, das wurde schon mehr als einmal thematisiert.
In Zürich beim Ironman bekommen die Vereine, welche Helfer stellen 50 Franken pro Helfer pro Schicht (meisst ca. 8h). Für die Vereine viel Geld, aber immer noch ein wahnsinnig gutes Geschäft für die Veranstalter.
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2023: ich bin wieder da - nach 5 Jahren Sportpause wieder in Roth gefinished. Dann gleich noch in Almere ne PB.
2024: Roth - gefinished in style mit PB, IM Italy next...
2025: Ironman Klagenfurt und Ironman Kopenhagen
2026: Ironman Lake Placid