Ah, der Rentnerstammtisch, sehr schön. Ich setz' mich mal, hm? Hat jemand Erfahrungen mit im-Alter-gewinnen-gelassen-werden?
Herzlich willkommen , hol dir ´nen Stuhl, Bier steht im Kühlschrank. Mein Sohn ist erst 4 1/2, da gewinne ich noch, wenn ich will. Aber wohl nicht mehr lange.
Zitat:
Zitat von soloagua
letzendlich haben wir jedes Spiel (und wenn auch erst im letzten Satz auf die letzten Punkte hin) gewonnen haben, weil wir sie sozusagen mental besiegt haben.
Achja, das war immer schööööön !
So Spiele habe ich gesehen. Das ist zum Piepen!
Zitat:
Zitat von nina70
Als ich gerade wieder an den Bengeln vorbeikam, gesellte sich ein dritter Lümmel dazu und die beiden anderen sprachen: "Guck, mal - Weberhof trainiert für Olympia!"Muss ich jetzt eigentlich schon mal eine Wohnung dort reservieren? Oder doch lieber nur ein Zimmer? Ich glaube, ich fahre heute erst mal zum Nissan-Händler und erkundige mich nach den Bikini-Haken...
Die waren bestimmt beeindruckt, dass du dich so gut gehalten hast.
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Viva la Revolución
Heute Morgen auf dem Weg zum Kindergarten. Der Vater von Sohnemanns Kumpel Ragnar kommt uns mit dem Fahrrad entgegen gerollt. Auf dem Gehweg und auf der falschen Seite, aber immerhin amtlich behelmt. Verglichen mit den wüsten SUV-Parkereien auf den nächst gelegenen Kreuzungen in der Tempo-30-Zone ist das verkehrswidrige Verhalten des Vaters aber nur eine Bagatelle.
Da ich seit drei Tagen weiß, dass Ragnars Vater Entwicklungs-Ingenieur bei Conti ist, werfe ich mich ihm entschlossen in den Weg und rufe übermütig: "Na, dann zeig ´mal sehen, was die Stadtschlampe so für Puschen an hat." Wäre so leicht wohl keiner drauf gekommen: Schwalbe. "Lass dich lieber nicht erwischen," rate ich ihm und er versichert, dass er sein Rad vor der Firma immer zwischen die anderen schiebt, damit das nicht auffällt. Glaube ich ihm sofort. Schließlich ist der Mann Vater von vier Kindern und kann es sich nicht leisten, seinen Arbeitsplatz zu verlieren.
Irgendwie beruhigt es mich, dass es in unserem Alter noch Revoluzzer gibt. Auch wenn man es ihnen nicht immer ansieht.
Grundsätzlich bin ich Medizinern gegenüber ja offen und positiv eingestellt. Sonst würde ich die ja auch nicht mehr besuchen. Und so habe ich mich für eine Orthopädin entschieden, die ich einmal anlässlich des Frankfurt Marathons an einem lebenden Laufobjekt habe arbeiten sehen und deren entschlossene Handgriffe mir vertrauenswürdig erschienen. Außerdem ist die Frau gebürtige Hamburgerin, was mir sympathisch ist, da ich dann weiß, dass ich sie akkustisch verstehe. Wer als Norddeutscher zum Beispiel schon einmal einen schwäbischen Arzt konsultiert hat, weiß, was ich meine: Erstens versteht man die nicht. Die können ja bekanntlich alles außer Hochdeutsch. Und zweitens ist der Norddeutsche an sich auch manchmal ein bisschen ironisch. Da versteht der Schwabe dann erst die Übersetzung. Wenn überhaupt.
Aber zurück zur Medizin. Frau Doktor macht einen guten Job, habe ich den Eindruck. Allerdings verpasst sie mir zum Abschluss der Behandlung noch ein K-Tape. Nach energetischem Farbtest habe ich die Wahl zwischen blau und pink. Für meinen Geschmack ein bisschen viel Hokuspokus, aber was soll, wenn´s denn der Wahrheitsfindung dient. Außerdem ist mein Leidensdruck hoch und ich will nichts unversucht lassen, die Zipperlein in neuer Bestzeit in den Griff zu bekommen. Andere in meinem Alter tragen ihr Geld zum Friseur und zur Kosmetikerin. Da gebe ich es eben für temporäres Body-Taping aus.
Der Effekt übertrifft dann auch wirklich alles. Während ich bei den ersten Fragen wie "Was hast du denn gemacht?" von Freunden und Bekannten oder auch einem "Entschuldigen Sie, darf ich Sie ´mal fragen, was Sie da haben?" von völlig Fremden im ersten Moment gar nicht weiß, was die meinen, gewöhne ich mich langsam an das große Interesse meiner Umwelt an meinem Körper. Ab der x-ten Ansprache drehe ich die Innenseite meines linken Beines kommentarlos nach vorn, wir gucken auf meine blau bestrapste Wade und ich erzähle das, was ich verstanden habe. Also nicht viel. Standardmäßig schließe ich meinen kleinen Vortrag mit "Man muss natürlich dran glauben."
Vermutlich hätte ich das Zeug in den letzten Tagen gleich meterweise verkaufen können. Wer weiß das schon.
Fazit: Ich bin es ja gewohnt, dass mich fremde Leute grüßen oder auch ab und zu ansprechen. Das ist bei mir genetisch. Meine Mutter hat das auch, wenn auch viel ausgeprägter. Dass bunte Streifen auf der Wade allerdings dafür sorgen können, dass ich mir vorkomme wie auf einer Kontaktbörse, ist mir neu. Wer also Angst davor hat, im Alter einsam und allein zu sein, dem kann ich die bunten Bänder nur wärmstens empfehlen. Insbesondere für Singles dürften die Streifen hervorragend geeignet sein: Hinaus aus der Anonymität der online-Partnervermittlung, hinein ins richtige Leben. Mit dem farbenfrohen Bändern kein Problem. Einfach ´mal Ausprobieren!
Gestern war der Bock fett. Ich wollte alles verkaufen: Neo, Rad, Laufschuhe. Mental am Ende, psychisch am Boden zerstört. Eine kleine Frau mittleren Alters mit Lipid-Speicher am Bauch, der die Triathlon-Welt keine Träne nachweint, bemitleidete ich mich selbst. Die Tragödie begann an einem unscheinbaren Berg mittleren Ausmaßes, den ich geschwind hochfahren wollte. Wenn da nicht diese (noch) ältere Dame mit ihren geschätzten an die 70 Lenze gewesen wäre, die sich einfach partout nicht abschütteln ließ. Je steiler der Berg wurde, um so dichter schloss sie zu mir auf bis sie schließlich an meinem Hinterrad klebte. Mein Puls am Anschlag, das Blut rauscht in meinen Ohren, ich habe nur noch einen Gedanken: "Das gibt´s doch gar nicht!". Ich überlege kurz, mich in den Straßengraben fallen zu lassen und eine Verletzung zu simulieren, um die Demütigung in Grenzen zu halten. Und dann tritt sie noch einmal an. Und während sie an mir vorbei rollt ruft sie fröhlich: "Ich habe Hilfe!". Mit hochrotem Kopf bringe ich noch ein versucht lässiges "Habe ich mir schon gedacht" hervor bevor ich mich guten Gewissens hinter dem E-Bike zurückfallen lasse.
Puuh, Schwein gehabt. Für mein Rad hätte ich ohnehin nichts bekommen.
Ich habe Hilfe!". Mit hochrotem Kopf bringe ich noch ein versucht lässiges "Habe ich mir schon gedacht" hervor bevor ich mich guten Gewissens hinter dem E-Bike zurückfallen lasse.
Puuh, Schwein gehabt. Für mein Rad hätte ich ohnehin nichts bekommen.
HI,Hi das Thema TriathletIn u. E-Bike Rentner ist ja mittlerweile fast einen eigenen Thread wert. Wann werden sich die ersten Selbsthilfegruppen gründen?
Bei uns in der Gegend gibs sowas zum Glück noch nicht so oft...
... Die Tragödie begann an einem unscheinbaren Berg mittleren Ausmaßes, den ich geschwind hochfahren wollte. Wenn da nicht diese (noch) ältere Dame mit ihren geschätzten an die 70 Lenze gewesen wäre, die sich einfach partout nicht abschütteln ließ. Je steiler der Berg wurde, um so dichter schloss sie zu mir auf bis sie schließlich an meinem Hinterrad klebte. ...
Erinnert mich an meinen Kumpel auf der MD in Hückeswagen:
er ein gut trainierter Athlet, der was auf sich hält.
Situtation: Ausgangs der Siedlung geht's etwas bergan.
Er gibt Gas, wird von einem City-Bike-Fahrer mit Packtaschen 'begleitet'. Er gibt noch mehr Gas, der Kerl bleibt dran... Bis er auf der Gerade neben ihn fährt und ihn voll labert. Kumpel total geschockt!
Die Lösung:
Er hatte 'nen schleichenden Platten nicht bemerkt und fuhr sich aus den Schuhen
Der City-Bike-Fahrer war Fahrradkurier in Köln...
Legendär! 10 Jahre her, aber auf jedem Geburtstag noch gerne genommen
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früher: sex and drugs and rock `n roll.
heute: betablocker, insulin und kamillentee