Das rechte Maß
Dafür möchte zeitlich ein wenig ausholen.
Das Leben offerierte mir eine Herausforderung, die ab Sommer '09 zunehmend ganzheitlich aufreibender wurde, der ich aber doch nicht aus dem Weg gehen wollte.
Lustig war in diesem Zusammenhang mal wieder zu bemerken, daß es der Gesellschaft viel leichter fällt, dem sinnlosen Helden zuzujubeln als bedingungslosen Einsatz für Sinnvolles zu akzeptieren, wenn dieser mit mehr Aufrieb als sofort sichtbaren Nutzen verbunden ist.
Bei völlig sinnfreier Tätigkeit wie stundenlangem Radfahren und im Kreise Herumlaufen bis an den Rande das Kollaps oder darüber hinaus wird man von allen Anwesenden gefeiert und schließlich mit Medaillen behangen, gibt man im echten Leben ausnahmsweise mal etwas mehr als alles für etwas, was nicht als offizielles Event inklusive Gebrauchsanweisung ausgeschrieben ist, kriegt man dagegen recht schnell zu hören : "Denke an dich selbst ! Das tut dir nicht mehr gut !" und am besten gleich noch ungefragt ein "Helfersyndrom" diagnostiziert ...
Nun gut ... weiter will ich es hier nicht ausführen, lediglich soweit es für die hochgeschätzte rein körperliche Leistungsfähigkeit von Relevanz ist.
Nun, und da hat sich die Anstrengung dann doch niedergeschlagen ... was man dabei wieder lernen konnte : "Übertraining", "Burn-out" etc., im Prinzip alles exakt das Gleiche und im Zweifel völlig unabhängig von sichtbarer tatsächlicher Belastung, erbrachter Leistung oder was auch immer es sein soll, um es sich verdient haben zu dürfen.
Hat man dauerhaft zu viel auf den Schultern, geht man irgendwann in Knie.
Ablesbar recht unverblühmt am Trainingszustand.
So ließen mich die Trainingszeiten auf langen Läufen im Frühsommer '09 noch von einer Marathonzeit um die 3:20 oder gar schneller träumen.
Im August fing ich an abzubauen und trotz anständigem Trainings immer langsamer statt schneller zu werden.
Ende September quälte ich mich schließlich in ~4:10 durch den Marathon, deutlich langsamer als bei meinen lockeren Trainings-3X'ern zwei Monate zuvor ...
Erbärmliche Zeit, trotzdem viel mehr gegeben als für manch anderes Stück Blech.
Der folgenden Herbst und Winter war weiterhin sehr aufreibend.
Irgendwann war ich an dem Punkt, an dem man keine rechte Erholung mehr findet.
Alles, was einem sonst angenehme Stunden der Regeneration waren, strengte nun noch zusätzlich an ...
Das ist kritisch.
Zwei Monate am Strand liegen und rundum verwöhnen lassen hätte gut getan ... aber wie's halt so ist ...

Letzten Frühling/Sommer mußte ich mich dann aber doch mal, trotz noch nicht abschließender völliger Perfektionierung aller Umstände, ausklinken und entschieden auftanken.
Die Lebens-Kraft kam langsamer wieder zurück, das "Barometer Marathon-Vorbereitung" lieferte bessere Werte als im Vorjahr, auch wenn die vollständige Belastbarkeit nicht wieder erreicht war.
Beim Marathon selbst hat es dann, inklusive halbstündigen Erstickungsanfällen in der Laufmitte, wieder zu etwas über 3:50 gereicht.
Nicht zufriedenstellend, aber schneller und leichter als im Vorjahr ...
Nun die große Frage :
Wieviel vertrage ich inzwischen ?
Im Prinzip fühle ich mich wie Hulk, the incredible, rundum fit und gesund, die Energie spritzt aus allen Poren in alle Richtungen ...
Allerdings lag der Schwerpunkt bisher auch noch auf der Regeneration. Wie es unter Belastung aussieht, wird sich nun zeigen.
Dazu die bisherigen Daten:
Im Dezember gab's die DeRosa-Week mit 25km Schwimmen und einmal Krafttraining.
Das hat einigermaßen geschlaucht, konnte im Ganzen aber doch gut regeneriert werden.
Schön wäre es an dieser Stelle ein brauchbares, konvertibles Belastungsmaß zu haben.
Der plumpeste Ansatz wäre wohl erstmal : "10 Stunden Sport gemacht"
Aktuell dachte ich mal Folgendes (pro Woche) anzupeilen :
~40km Laufen
~10km+ Schwimmen
2-3x Krafttraining
1-2x Rolle, Tendenz steigend
... und zu sehen, wie es mir bekommt.