Hallo, habe soeben für den Mainz Marathon gemeldet. Werde den Greif Plan dann nochmal durchziehen, allerdings versuche ich dann schon im Vorfeld genug Kilometer gesammelt zu haben. Dieses Jahr habe ich ich von 50 auf 120 Kilometer gesteigert, vermute es war zu krass.
Da ich im nächsten Jahr nur bei 2 Mitteldistanzen und in der Liga starte müsste der Termin Anfang Mai passen. Werde aber mein primäres Ziel 03:14 beibehalten um dann in Frankfurt eine sub.
03:05 zu laufen.
Habe Euren Wettkampf und einen guten Teil der Diskussion danach verfolgt und wollte noch mal ein wenig Ursachenforschung betreiben.
Es ist ja festzustellen, dass es halt so einfach nicht: Man zieht einen bestimmten für eine Zielzeit geschriebenen Trainingsplan durch und läuft dann mehr oder weniger die angestrebte Zeit. Wenn dem so wäre, könnte man ja überall von gloriosen Ergebnissen lesen
Und nun mal konkret: bei Thorsten war die Voraussetzung ja wohl so, dass er schon sub3 gelaufen ist (wenn ich das recht in Erinnerung habe), bei Bort war das Ziel allerdings eine Verbesserung um 25min. Da muß man natürlich schon mal generell fragen, ob das Ziel für so eine recht kurzfristige Hauruckaktion nicht recht hoch gesteckt war, zumal eine regelmäßige und längerfristige Vorbelastung ja gegeben war und dann große Sprünge schwerer werden.
Ich glaube, dass alle Steigerungen in Ausdauerdisziplinen auch Zeit brauchen, in der der Körper Anpassungen und Optimierungen vorantreiben kann. Insofern halte ich die Frage, ob das Ziel realistisch war für legitim.
Dann muß man auch mal fragen, ob der Greifplan für Euch oder speziell für Bort optimal war. Die Steigerung der Trainingsumfänge um 100% oder so was ist konträr zu allen Empfehlungen. Nicht dass ich darauf was gebe, aber man muß sich dessen schon bewußt sein. Das Problem dabei ist doch mindestens (1) die deutlich erhöhte Verletzungsanfälligkeit (man überschreitet dabei gleich zwei Umfangsgrenzen, bei denen sich das Verletzungsrisiko sprunghaft erhöht) des Körpers und (2) die unvollständige Regeneration. Von (2) kann ich ein Lied singen und sagen, dass auch wenn man denkt, dass man Einheiten gut weggesteckt hat es nicht der Fall sein muß und am Ende das Mehr an Training gar nichts bringt. Hartes Training ist gut, aber nur wenn der Körper die Reize auch zu verarbeiten vermag. Und ich habe den Eindruck, dass beides euch Probleme bereitet hat.
Was mir konkret noch aufgefallen ist: ich wäre eine Woche vor Wettkampf nicht länger als 25-28k gelaufen in Eurer Situation. Das ist bei Topathleten anders, auf die Greif m.E. bei seinen Plänen zu sehr schielt. Das ist eh immer ein Problem, wenn Trainingspläne von Profis auf Freizeitsportler runter gebrochen werden.
Na klar war das ein Ritt auf der Rasierklinge, den ich aber billigend in Kauf genommen habe. Ich wäre über einer kleineren Verletzung nicht total überrascht gewesen und so richtig entspannt war es letzten Endes ja auch nicht. Die Umfangssteigerung aufs reine Laufen bezogen ist zwar hoch, aber sie wird auch dadurch relativiert, dass das vorangegangene Triathlon-Training auch im Bereich von 10+ Wochenstunden lag. Andererseits hätte ich auch keine Lust auf ein sicherheitsorientiertes Training für eine 3:15 gehabt. No risk, no fun.
Der letzte 35er wurde ja schon in einem anderen Fred ausgiebigst durchdiskutiert und ich halte ihn auch für unsere Level angebracht. Ein wenig über dem reinen Durchlaufen sind wir ja schon angesiedelt.
Meine Sub-3 ist im Übrigen 7 Jahre und 10 kg her. Dazwischen habe ich dann mal wenig und mal anderes gemacht. Von daher war die nicht "mal eben" wiederholbar.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Meine Sub-3 ist im Übrigen 7 Jahre und 10 kg her. Dazwischen habe ich dann mal wenig und mal anderes gemacht. Von daher war die nicht "mal eben" wiederholbar.
sag mal gibbet davon eigentlich Fotos - wäre doch nett so eine vorher / nachher Betrachtung
Na klar war das ein Ritt auf der Rasierklinge, den ich aber billigend in Kauf genommen habe. Ich wäre über einer kleineren Verletzung nicht total überrascht gewesen und so richtig entspannt war es letzten Endes ja auch nicht. Die Umfangssteigerung aufs reine Laufen bezogen ist zwar hoch, aber sie wird auch dadurch relativiert, dass das vorangegangene Triathlon-Training auch im Bereich von 10+ Wochenstunden lag. Andererseits hätte ich auch keine Lust auf ein sicherheitsorientiertes Training für eine 3:15 gehabt. No risk, no fun.
Der letzte 35er wurde ja schon in einem anderen Fred ausgiebigst durchdiskutiert und ich halte ihn auch für unsere Level angebracht. Ein wenig über dem reinen Durchlaufen sind wir ja schon angesiedelt.
Meine Sub-3 ist im Übrigen 7 Jahre und 10 kg her. Dazwischen habe ich dann mal wenig und mal anderes gemacht. Von daher war die nicht "mal eben" wiederholbar.
Hi Thorsten! Nicht das wir uns falsch verstehen, ich wollte jetzt nicht in der frischen Wunde bohren oder kritisieren, sondern nur ganz sachlich analysieren und von Euch hören, was ihr in der Situation vielleicht anders machen würdet.
Mir ging's auch nicht darum das Vorhaben an sich in Frage zu stellen, sondern nur, ob es im nach hinein gesehen nicht einen anderen Weg gegeben hätte, der vll besser funktioniert hätte.
Das es knapp wird ist völlig klar. Ich bin mir halt nur nicht sicher, ob der umfangreichste Plan (Greif) auch das beste Ergebnis bringt.
Verkürzt: ist es wirklich so, dass hart (Greif) = gut und lasch(Steffny) = schlecht gilt. Interessant wäre das ja auch mal zu testen, wenn Läufer mit gleichen PBL nach unterschiedlichen Plänen trainieren und man dann mal sieht....
Ich wäre mir auch nicht sicher, ob man Rad- und Schwimmtraining dann mal in Lauftraining umwandelt und das ähnlich gut verdaut.
Was würdest Du den anders machen nach der jetzigen Erfahrung?
Bei mir ist keine Wunde zum drin rumbohren (außer der noch zwickenden Wade) . Ich stehe zu dem Ergebnis und mehr war vorgestern nicht zu holen.
Was ich anders machen würde? In den letzten 8 Wochen eigentlich nichts, außer vielleicht die RTF Anfang Oktober auszulassen. 4 h im Taunus radeln ohne Radgrundlage ist einfach nicht mit einer Reg-Einheit gleichzusetzen . Die Lösung des Problems fängt zeitlich früher an. Mehr laufen im erweiterten Vorfeld des Marathons. Also schon im (mindestens) halben Jahr vorher höhere Umfänge und mehr davon auch mehr richtige Tempoeinheiten. Bis 11 Wochen vor dem Marathon war das Laufen Murks oder Semi-Murks. 1100 km in 7-8 Monaten ist nicht die Grundlage, die mir für einen Sub-3-Marathon reichen würde. Und von Juli - Dezember 2009 habe ich auch teils verletzungsbedingt nur wenig Lauftraining gemacht (ca. 500 km).
Zum Vergleich hatte ich 2003 bereits von Anfang Januar bis Mitte Mai (IM Lanzarote) etwa 1000 km mit einigem an Greif-Anlehnung, dann bis Anfang Juli weitere ca. 800 km (7 Wochen Greif für Roth als Staffelläufer), dann bin ich "normal" weiter gelaufen und habe den Greifplan im September/Oktober gemacht. Geschätzte 3000 km bis zum Frankfurt-Marathon, die kontinuierlicher und qualitativ hochwertiger waren.
Ich glaube, dass der Plan nach Steffny bei mir nicht den notwendigen Reiz für eine derartige Verbesserung gesetzt hätte.
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Ja, ich glaube, dass ist der entscheidende Punkt, dass die längerfristige Grundlage für das Greiftraining Sept/Okt. gefehlt hat. Das konntest Du 2003 einfach besser verdauen und umsetzen. Kann sein, dass man daher anders mit der Situation besser umgegangen wäre, wahrscheinlicher ist aber, dass in der kurzen Zeit nicht mehr rauszuholen war.
Vielleicht hätte es nach Steffny nicht so sehr gezwickt, aber das Ergebnis wäre vermutlich nicht besser gewesen. Das Risiko eines "Totalverlustes" in Folge von DNS war bei Greif auf alle Fälle höher, aber nicht existentiell (mehr als den Verlust eines zweistelligen Startgeldbetrages und einer kurzen Verletzungspause habe ich nicht riskiert), daher konnte ich es eingehen.
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