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Registriert seit: 05.01.2007
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Weia, weia! Ich fahre, und das getraue ich mich fast nicht zu sagen, auf meinen (Alltags- und Trainings-) Rennrädern nur Reifen, die mir Kunden hinterlassen haben, die sich neue montieren liessen.
Das heisst, wenn ich die aufs Rad mache, sind die für andere quasi schon verschlissen.
Ich fahre die generell mit einfachen Schwalbe Schläuchen, ich glaube, die normalen heissen SV15 (die leichten SV20)(oder umgekehrt?). Naja, was heisst "Schläuchen";- ich nehme immer die alten und verwende nen Schuss Talkum, damit die nicht im Reifen pappen.
So, ja, und was soll ich sagen: ich kann mich an meinen letzten Platten mitm Rennrad gar nicht erinnern. Ganz im Ernst.
Ich fahre mit den fertigen Puschen leicht geschotterte Wege wie den Donauradweg, auch mal Feld- oder Waldwege, halte mich an die Radwegebenutzungspflicht, nutze zumindest ein Rennrad auch und generell in der Stadt mit Gullideckeln, Gehwegkanten oder Kopfsteinpflaster (hab nur ein MTB zum Mountainbiken, das wird aber wirklich auch nur dazu eingesetzt).
Tja. Ich wäre mir nicht bewusst, dass ich spezielle Umgangsformen mit den Reifen entwickelt hätte. Ausser vielleicht einer: ich prüfe und korrigiere den Luftdruck sehr regelmässig und stelle ihn generell ein halbes Bar unterhalb des angegebenen Maximums ein.
Kann sein, dass ich nur Glück hatte, keine Ahnung, aber ich bin in meiner Jugendzeit im Jahr 7-10tkm gefahren und kann mich auch da nur an einen einzigen Platten mitm Rennrad erinnern, obwohl es damals nur diese als besonders emfindlich verschrienen Schlauchreifen gab und die Drahtreifen erst aufgekommen waren.
Naja, was solls, wahrscheinlich hat das jetzt eh keinen interessiert, aber ich halte solche Probleme als nicht vom Reifen bedingt und was uns die Zeitschriften vortesten, ist für die wenigsten in der Praxis erfahrbar.
Oder hat von euch schonmal jemand in der Kurve umgelegt, bis das Ding ins Driften kommt?
Nen Satz Michelin und anschliessend n Satz Conti oder Vittoria unter exakt identischen bedingungen runtergefahren und festgestellt, welche Pellen länger halten, besser haften, durchstichfester sind, n halbes Watt abrollwiderstandsärmer oder bei Nässe definitiv bessere Bremsreserven bieten...? Na na na!
Aber was handfestes: die Latexschläuche würde ich wirklich nur mit Michelin-Reifen fahren. Wieso?
Ein Latexschlauch kriegt kein Loch;- er platzt normal sofort, was nen schlagartigen Luftverlust zur Folge hat. Dadurch kann der Reifen, vorallem bergab, von der Felge springen. Dieses Gewürge bei der Montage mag lästig sein, ist aber in so nem Fall ne echte Sicherheitsreserve, denn wenn der Gummi nicht draufgeht, geht er auch nicht runter.
Ich habs, meine ich, schonmal geschrieben, dasses bei andern Reifen Sinn macht, ein zweites Felgenband (oder bei Felgen ohne Nippelbohrungen á la Fulcrum oder Mavic wenigstens eines) zu montieren, um dieses Abspringen zu verhindern. Durch die Felgenbänder ist im Felgenbett weniger Platz für den Reifen, hineinzurutschen, und dadurch kommt der Wulst nicht so leicht übern Felgenrand. Im Defektfall und halt leider bei der Montage auch...
So, aber nochmal (?) zum Ausgangsproblem: wenn ich derartig viele Pannenfälle in Folge hätte, würde ich wirklich danach trachten, die Ursache herauszufinden. Dazu isses hilfreich, den Reifen mit dem Label am Ventil zu montieren. So kann man auch bei abgenommenem Reifen und herausgenommenem Schlauch feststellen, wo die Beschädigung in etwa ist. Zur Lauffläche hin muss man denn den eingedrungenen Fremdkörper suchen oder wenigstens den Durchstich im Reifen, bei Beschädigungen an der Seite oder im Felgenbett sollte die Warnlampe angehen, da diese allermeist von der Montage oder nem defekten Felgenband herrühren.
Was letzteres angeht, ist zumindest ein Problem manchmal hausgemacht: die Michelin-Hochdruck(=Rennrad)-Felgenbänder werden spröde und bekommen an den Nippelbohrungen Risse. Pumpt man den Reifen auf, drückts den Riss auseinander und wenn dann langsam der Luftdruck nachlässt, zwickts den Schlauch in diesen Rissen ein, bis er durch ist.
Wie oft das geht, bis der Schlauch dahingeschieden ist, kann sich jeder ungefähr an einer Hand abzählen...
So, sorrry für das viele Gelabere, aber ich hoffe, dargelegt haben zu können, dass die Pannensicherheit zumindest in erster Linie nicht vom Reifen abhängt. Es mag ne unterschiedliche Durchstichsicherheit geben und es mag Tage geben, an denen man einfach Pech hat, aber ob das mit nem andern Reifen anders gewesen wäre...?
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
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