Hallo,
ich glaube, die Entscheidung des Bayerischen Verbandes war ganz pragmatisch geprägt. Nachdem es ohnehin mit der Streckengenehmigung fairer Kurse Probleme gibt und zudem das Windschattenfahren bei manchen Strecken kaum noch durch die Unfairness vieler Athleten in Griff zu bekommen war, hat man sich für diese Alternative entschieden. Dazu kommt noch, dass es "eigentlich" das olympische Format ist, auf dem auch die Deutsche sowie div. Liga Wettkämpfe ausgetragen werden. Also durchaus potentielle Argumente, die man diskutieren kann.
Auf dem Kurs am Tegernsee wird dies auch nicht allzu kritisch sein, da die Strecke durchaus ein paar Anstiege hat, auf denen sich die starken Radfahrer präsentieren können.
Nichtsdestotrotz bin ich unsicher, ob dieses Experiment, und als solches sehe ich es derzeit zielführend ist:
- Sicherheit
Ich bin selbst im letzten Jahr ein kleines Radrennen mitgefahren und empfand das Fahren im schnellen Pulk extrem gefährlich, insbesondere weil ich es als "reiner" Triathlet momentan überhaupt nicht gewohnt bin.
- Vorbereitung
Wenn schon die Meisterschaften auf Drafting Rennen ausgetragen werden, müsste es auch entsprechende Rennen zur Vorbereitung (und Übung) geben. Ein paar Veranstalter in Bayern überlegen sogar, aber viele renommierte Events wollen beim Windschatten-freien Format (als dem einzig wahren) bleiben.
- Material
Mein Triathlonrad wäre z.B. nicht erlaubt, also muss ich mir überlegen, mit welchem Material ich überhaupt starten darf, und wo ich das herbekomme. Der Materialwahnsinn geht weiter.
Generell habe ich den Eindruck, dass Drafting Rennen mit massiven Fokus auf das Schwimmen vorneweg und später dann hart anlaufen können, einfach eine ganz andere Disziplin ist, als ein klassischer Triathlon.
Nichtsdestotrotz ich bin wahrscheinlich am Tegernsee am Start und bin gespannt, wie dieses Experiment ausgeht. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieses Format zunehmend angeboten werden wird.
Gruss
Christian